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  1. Beiträge anzeigen #61 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Runde 7

    Mit Lichtgeschwinchkeit geht es in die nächste Runde. Die analoge App Zufallszettel Schnippschnapp hat zwar leider keine Sponsorenverträge anzubieten, arbeitet ansonsten aber zuverlässig und ist zudem immun gegen alphabetische Zuordnungen. Die Postreihenfolge für die kommende Runde, in der nun 2500 Wörter (+ 10 % Kulanz) pro Post erlaubt sind, lautet nunmehr:

    1. John Irenicus
    2. MiMo
    3. Jünger des Xardas
    4. Laidoridas
    Geändert von John Irenicus (17.11.2018 um 11:06 Uhr) Grund: Informationen über das Wortlimit eingefügt

  2. Beiträge anzeigen #62 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Abstimmungsbeginn Runde 7

    Der Battle-Royal-Turbo ist endgültig gezündet: Nur anderthalb Monate nach Rundenbeginn gehen wir schon wieder in die Abstimmungsphase über. Wie immer ist jeder herzlich zur Teilnahme an der Abstimmung eingeladen, als Teilnehmer ist die Stimmabgabe natürlich weiterhin verpflichtend. Wer abstimmen möchte, sollte auf jeden Fall die gesamte bisherige Geschichte gelesen haben. Bewertet werden aber nur die Posts der Runde 7, also die Posts #42 bis #45. Wie schon in den vergangenen Runden kann dabei nur ein einziger Teilnehmer Punkte abstauben, nämlich:

    6

    Eure Entscheidung teilt ihr mir bitte per PN mit und haltet sie geheim, bis die offizielle Verkündungsphase begonnen hat.

    Wie üblich dauert die Abstimmungsphase mindestens fünf Tage und maximal so lange, bis alle Teilnehmer ihre Stimmzettel eingereicht haben. Wer als Nicht-Teilnehmer abstimmen möchte, kann das ja am besten kurz im Besprechungsthread sagen, damit wir dann im Zweifel mit der Verkündungsphase noch etwas warten.

    Und nun viel Spaß beim Abstimmen!

  3. Beiträge anzeigen #63 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Punktevergabe Runde 7

    Alle Stimmen-PNs sind jetzt bei mir eingetroffen und es steht einmal mehr die Punkteverkündung an. Ab sofort dürft ihr eure Punktewertung hier im Thread bekannt geben und eure Entscheidung dabei wie immer auch gerne begründen. Dazu bleiben euch fünf Tage Zeit. Sollten am Mittwoch, dem 06.02. um 11:00 Uhr noch Stimmen fehlen, dann werde ich diese anhand der PNs hier bekanntgeben.

  4. Beiträge anzeigen #64 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Das ist jetzt alles schon wieder so lange her, ich hoffe, meine Kommentare sind auch vollständig und nicht nur so ein Driss, aber gedanklich hatte ich die Datei auf meinem Desktop als "postfertig" eingeordnet, von daher:

    JüdeXens Post treibt die Handlung auch ganz gut voran. Er verbringt zwar viel Zeit mit Niklas, aber den lässt er dann wenigstens sehr unkompliziert aus dem Stollen heraus und dann ins Tal marschieren. Ich finde da auch Niklas' Innenleben sehr schön beschrieben, ich fand das alles einfach ziemlich nachvollziehbar, was er da so denkt – und auch der Plan, mithilfe seiner Unsichtbarkeit die anderen Artefaktteile, sobald geborgen, zu klauen, ist natürlich nur logisch. Wobei es ja trotzdem noch schwierig genug ist, überhaupt herauszufinden, wer die Artefaktteile wohl so hat und wo diese Personen gerade sind, sollten sie überhaupt geborgen sein! Aber für Niklas ist das ja auch einfach nur ein neuer Schuss Motivation, um weiterzumachen. Dass die auf ihn einströmenden Erinnerungen erneut nicht nur thematisiert, sondern auch direkt genutzt werden, um weitere Details über „Wer weiß und plant eigentlich was“ zu verraten, gefällt mir auch gut. Evadam rechnet also tatsächlich fest mit Verenas „Mitwirkung“ bei Benutzung des Amuletts. Da fragt es sich dann natürlich immer noch, warum es zusätzlich so eines Wettbewerbs bedarf. Diese Frage hatte ich ja auch ganz verschwurbelt versucht zu beantworten, und im Segment mit Sebastian, Cipher, Rod und Ur-Shak geht es ja auch wieder um diese Thema. Die Orks zeigen sich da jedenfalls schlauer als viele Menschen und haben auch den Verdacht, dass der Wettbewerb nicht nur der bloße Zeitvertreib des Veranstalters ist. Sehr schön finde ich auch, wie hier direkt die nächste Gruppe vorgestellt wird, die ein großes Interesse daran hat, dass Evadams Pläne nicht Wirklichkeit werden. Und hier steht dahinter ja auch eine durchaus handfeste Drohung! Das hat mir schon ganz gut gefallen. Für mich stellt sich allerdings die Frage, wie viel Ur-Shak eigentlich weiß. Dass gerade die Orks besonders diesen Wettbewerb und damit auch Evadams Pläne nicht wollen, würde ja ganz hervorragend dazu passen, dass das Amulett des Khor der Geschichte nach dazu gedient hat, die Orks zu vertreiben. Aber mir scheint es, als würde Ur-Shak an all das gar nicht denken, als er seine Drohung ausspricht. Naja, wer weiß! Ganz schön finde ich es, dass am Ende des Posts mit Elm und dem Hünen noch eine dritte Baustelle zumindest etwas angesprochen wird. Wobei ich das aber so interpretiert hätte, dass der Hüne eigentlich auf dem Weg ins Minental gewesen ist. Naja, vielleicht hat er sich ja auch nochmal spontan umentschieden. Wirklich viel gibt die Szene als solche dann natürlich nicht her, aber JüdeX selbst oder jemand anderes kann dann ja daran anknüpfen. Fazit: Ich fand hier eigentlich fast alles gut, und ich habe mir beim Lesen auch fast immer nur „gut“ o.Ä. am Rand notiert, und von daher war mir dann auch klar, dass der Post ein Kandidat für die 6 Punkte ist. Ich will sie ihm nach längerem Ringen mit mir selbst dann auch geben.

    Was mir an MiMos Post gefällt, ist, dass das Geschehen kurz und knapp ins Minental verlagert wird. Da eiert er auch nicht länger rum, das ist gut. Ich finde übrigens, dass das Minental in den kurzen Sätzen auch sehr schön charakterisiert und beschrieben worden ist, wie die abgemagerten Warge durch das öde Land streifen und so ... sehr schön! Auch das Kloster der Tiermagier ist schnell erreicht, und ebenso macht MiMo auch noch mit der Sage von Khor und Khora Nägel mit Köpfen, indem er Verena ziemlich genau wissen lässt, woher ihre eigenen Besonderheiten so kommen. Ich weiß gerade nicht, ob das wirklich so gut passt oder ob das nicht vorher mal angedeutet gewesen war, dass Verenas Zustand für viele Leute in ihrem häuslichen Umfeld und sie eingeschlossen eher ein Rätsel ist, aber gut, dadurch, dass es jetzt so ist, spart man sich auch viele ausschweifende Erklärungen. Deshalb kann dann auch der Mönchsgeist ein paar Worte sparen. Mit dessen Erklärungen bin ich aber nicht durchgängig zufrieden. Erstens ist das mit dem Umstand, dass Verena nicht schlafen kann, solange sie ein Wolf ist, nun wirklich etwas komisch, also im humorigen Sinne, weil das ja nun nicht wirklich eine Einschränkung ist. Und zweitens finde ich auch ein bisschen schwierig zu verstehen, was genau diese damalige Abspaltung jetzt bewirkt hat – es wirkt schon sehr konstruiert. Einerseits spaltete man alles von Khora ab, andererseits muss es ja aber auch wiederkommen, damit der Rest der Geschichte noch passt, wiederum andererseits aber ist es bei Verena dann so, dass sie zwar die Wolfsgestalt und auch die Gabe hat, die sonstigen Nebenwirkungen aber total verpuffen. Das ist jetzt natürlich alles genau so erklärt, damit es am besten in die Story reinpasst und ist auch schon ein ziemliches Hin und Her mit diesem ganzen Symptomen und so. Aber gut, dann ist es eben so! Was ich dann aber wirklich kritisieren würde, ist, dass der Mönchsgeist natürlich genau in dem Moment verschwindet, wo er eigentlich noch hätte erzählen können, warum Verena ihre Gabe, das Amulett zu nutzen, lieber nicht einsetzen soll. Also, wenn dem Mönchsgeist das wirklich so wichtig ist, und es ist ja wohl auch offenbar sehr wichtig, dann ist das natürlich entweder sehr widersprüchlich, dass er da abhaut, oder aber natürlich ein seeeehr unglücklicher Zufall, dass gerade da seine Kräfte verblassen. Das hätte er dann aber doch lieber direkt erzählen sollen, statt damit zu warten, bis er doch keine Zeit mehr dafür hat. Nach all dem Gerede jedenfalls tut dann auch ein bisschen Action im Kampf gegen den Harpyienwächter gut, und MiMo spart ja auch nicht mit den Einbußen, die Theon leiden muss. Das fand ich schon gar nicht so schlecht, dass es da mal ordentlich zur Sache ging. Und praktischerweise spuckt die tote Harpyie dann auch noch etwas aus, was ja wohl der Samen für den Baumgeist ist. Damit ist sie ja aber wohl kein Wächter, der ein eigenes Artefaktteil in sich trägt. Wie auch immer – insgesamt finde ich an MiMos Post richtig gut, dass er die Handlung ordentlich vorantreibt. Und spannend zu lesen war er auch. Ich fand aber die Hintergründe, die der Mönch erzählt, dann aber eben zu mäandernd und nicht knackig genug. Was mir jetzt beim erneuten Lesen auch noch aufgefallen ist: Das Kloster der Tiermagier hat ja jetzt nur für Verena etwas Neues geboten, noch dazu etwas, was sie nach Evadams Willen vielleicht auch lieber nicht erfahren hätte. Trotzdem hat der Veranstalter diese goldenen Kugeln, die ja, wenn ich mich recht erinnere, unter anderem das Kloster der Tiermagier markieren, verteilt. Der Zweck bleibt da aber unklar ... etwa nur, um die Leute zur Harpyie mit dem Samen zu locken? So richtig zufrieden stellt mich das dann also auch nicht ... wobei ich auch eher ratlos als unzufrieden bin! Insgesamt halte ich die Station „Kloster der Tiermagier“, die sich ja schon lang angekündigt hatte, hier also ein bisschen für verschenkt. Auch wenn ich nicht weiß, was ich eigentlich erwartet hatte – selber hätte ich da wohl auch keine besseren Ideen haben, muss ich zugeben, aber naja, ich bewerte deinen Post ja unabhängig von meiner eigenen Leistungsfähigkeit! Selbstverständlich ist das hier trotz allem eigentlich kein 0-Punkte-Post, aber da das hier eben die gnadenlose Battle-Royal-Punktevergabenskala ist ... naja, eben doch null Punkte, weil mir JüdeXens Post besser gefallen hat.

    Laido gibt nicht zum ersten Mal in diesem Battle den Aufräumer. Und diesmal ist der Post zu Beginn auch nur knapp davor, die vierte Wand zu durchbrechen, denn die einführenden Worte Lord Hagens funktionieren auch außerhalb der Story sehr gut! Alsbald übernimmt dann ja aber Fernando, und es beginnt ein nur ab und zu unterbrochener Monolog, der zunächst vor allem Zusammenfassung & Zusammenführung bereits geschehener Dinge ist, plus Ausbügelung von ein paar Widersprüchen und Ergänzung von ein paar Neuigkeiten. Ich habe ein bisschen aufgeatmet, als ich das gelesen habe, denn es ist ja immer gut, wenn sich in der Hinsicht jemand ein Herz fasst. Es ist allerdings auch so, dass der Post dadurch natürlich eher wenig dynamisch daherkommt, weil vor allem geredet wird. Und ich weiß auch gar nicht, ob die Beziehung zwischen Evadam, Rodriguez und Fernando, die hier ja nochmal recht detailliert geschildert wird, so ein dringend zu klärendes Problem war. Klar, dass Laido jetzt noch dieses „Evadam hat uns verraten“ erklärt, das ist natürlich schon eine coole Sache, aber prinzipiell hätte ich auch gut damit leben können, wenn diese kleine Unstimmigkeit unausgebügelt geblieben wäre. Gewichtiger fand ich da schon die Sache mit den aus den Fugen geratenem Raum-Zeit-Kontinuum. Beim ersten Lesen habe ich an der Stelle noch gemeint, dass das ja doch eine eher unelegante Lösung ist und die vorigen Zeit-Fehler dadurch quasi erst recht sichtbar werden. Aber jetzt, wenn ich es nochmal lese, finde ich das eigentlich sogar ganz cool, weil eine unnatürlich verlängerte Abenddämmerung ja sowas mild Gruseliges ist, dabei aber trotzdem nichts, was bei dieser Erklärung – schwarzes Erz – total weit hergeholt wäre. Und natürlich leitet der Post damit auch auf die Banditensache über, die ich der Story ja eingebrockt habe, und das ist natürlich auch recht verdienstvoll, dass hier nun mal länger darüber diskutiert wird, was da eigentlich los ist. Und da er sozusagen der Herr über die Schwarzmagier von Xhan ist, ist es auch Kombattant Laidos gutes Recht, das als Hintergrund für die Banditensache auszuschließen. Stattdessen wird das ganze wieder auf die „Chaostheorie“ gelenkt, was auch mit dem Post von JüdeX zuvor durchaus konform geht. Weiter ins Detail geht es dann nicht, aber ich befürchte, das wäre dann auch eher meine Aufgabe. Zum Abschluss des bis dahin doch eher gemächlichen Posts kommen dann aber noch zwei echte Knaller. Zum einen haben wir da eine Flöte, die für mich jedenfalls vollkommen neu ist, weshalb ihr genauer Verwendungszweck auch unklar bleibt. Aber, und da kommt der zweite Knaller, sie ist offenbar so wichtig, dass der Schwarzmagier sie sich dann direkt unter den Nagel reißt und dafür erneut seine Tarnung aufgibt. Damit tritt der Schwarzmagier dann auch endlich mal so richtig in Erscheinung, statt immer nur so unverbindlich in anderer Leute Köpfe herumzuwabern, mitzuhören und Erinnerungen zu löschen und so. Wo das Ganze hinführt, das weiß ich natürlich noch nicht, aber das ist ja vielleicht auch gerade gut, dass man das jetzt relativ offen verwerten kann. Also, insgesamt finde ich das letzte Drittel des Posts deutlich interessanter als die ersten beiden Drittel, die für mich dann doch etwas träge daherkamen, trotz der vielleicht „vernünftigen“ Idee, da mal ein wenig aufzuräumen und vor allem auch den Charakteren innerhalb der Story wichtige Informationen zukommen zu lassen. Das las ich zwar trotzdem gern, sodass ich die 0 Punkte hier auch mit Bauchschmerzen verteile, aber JüdeXens Post fand ich eben einfach besser, und deshalb punktet er bei mir und nicht dieser Post hier.

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    In Johns Post geht’s ja hauptsächlich um den Buster- und Dar-Strang, wobei Buster und Dar wohl immer mehr zu reinen Nebenfiguren, die für etwas Komik sorgen, geworden sind, was ich nicht so toll finde. Aber sei’s drum. Auch der Dialog mit Myxir hätte vielleicht kürzer ausfallen können. Seine magiertypische Art und auch Cords Reaktion darauf sind zwar nett dargestellt, aber bei der begrenzten Wortzahl wäre es vielleicht doch besser gewesen, hier etwas einzusparen und dafür z.B. die Niklas-Szene ausführlicher zu gestalten. Inhaltlich hat mir das alles gut gefallen. Das heißt, dass Myxir so gar kein Interesse am weiteren Kampfgeschehen zeigt, das fand ich denn doch blöd. Dass seine vorige Panik etwas abgeschwächt und mit einem Angstzauber erklärt wurde, ist eine gute Sache, es muss ja nicht gleich schon in Jharkendar die Welt untergehen. Aber auch wenn er jetzt meint, dass es doch nicht ganz so schrecklich ist, wie genau der Kampf ausgegangen ist, ob er noch tobt, ob vielleicht jemand verletzt oder gar getötet wurde, das kann Myxir doch nicht wissen. Dass er da die anderen erst mal vom Helfen abhält und munter mit ihnen plaudert und sich dann auch noch gleich wegteleportiert, ohne wenigstens kurz noch mal zu gucken, wie nun der Stand auf der anderen Seite ist (was ja vielleicht auch Vatras interessieren dürfte, zu dem er sich jetzt teleportiert – ich jedenfalls an dessen Stelle wäre nicht so begeistert, wenn Myxir da ankäme „jo, es gab einen Kampf, die Banditen haben uns angegriffen“ – „bei Adanos! sind alle wohlauf?“ – „keinen Schimmer, ich bin abgehauen und dann direkt zu dir, um dir Bescheid zu sagen, dass es einen Kampf gab“), na ja... Gut an diesem Gespräch fand ich aber, dass wir jetzt endlich mal wenigstens eine Andeutung haben, worum es bei dem Wettbewerb geht und was Evadam eigentlich will. Und auch wenn „finsteres Ritual für den finsteren Beliar“ eigentlich ja etwas ausgelutscht daherkommen mag, so passt das mit dem Chaos, das dieser Wettbewerb Jeder gegen Jeden bringen soll, doch hervorragend sowohl zur bisherigen Story als auch eben zu Beliar. Unklar ist für mich nur, was Myxirs Bemerkung soll, Beliar werde dem Gewinner eine Gabe geben, die andere höchstens von Geburt her haben. Soll das etwa Verenas Gabe sein und der Gewinner dann auch das Amulett nutzen können? Das wäre eigentlich ja ein nachvollziehbarer Plan für Evadam, nur wäre dann die Frage, wozu er Verena braucht und was dann an ihr noch das Besondere ist. Aber wie dem auch sei, am Ende wird dann noch eine Stürmung des Sumpfes angekündigt. Da das Battle Royal ja jetzt doch schon ziemlich fortgeschritten und die Story noch lange nicht am Ende ist, ist es vielleicht nicht verkehrt, wenn es hier jetzt auch gleich mal zur Sache geht. Ich fürchte nur, dass Buster und Dar dabei schon wieder in den Hintergrund treten werden.
    Höhepunkt des Posts war aber für mich der vergleichsweise kurze mittlere Part um Niklas. Den Einfall, dass der Feuerwächter ein menschliches Opfer fordert, fand ich richtig gut. Auch was diese Erkenntnis bei Niklas auslöst und der Kommentar des Eingeweihten, das fand ich beides gut gemacht. Nur bei der Lösung der ganzen Sache bin ich nicht recht zufrieden. Das geht dann doch alles sehr schnell. Das Problem ist kaum da, da ist es auch schon wieder vom Tisch. Wie gesagt, vielleicht hätte eine andere Gewichtung dem Post gutgetan: weniger Gelaber von Myxir, dafür Niklas etwas länger schwitzen lassen. Und dann weiß ich auch nicht ganz, wie ich die Lösung finde, dass jetzt einfach Dexter und die Banditen geopfert werden. Einerseits ist es wohl schon gut, dass Niklas den Wächter jetzt überwunden hat. Dieses Hindernis hätte jetzt nicht auch noch mal fünf Posts einnehmen dürfen. Andererseits ging es eben wirklich sehr schnell und glatt, vor allem aber: Der eigentlich tolle Einfall um den Wächter und der Gewissenskonflikt, den das für Niklas bedeutete, wurden jetzt doch sehr schnell wieder ein wenig zunichte gemacht. Die Opfer kommen sofort angelaufen und es sind nur ein paar fiese Banditen, die Niklas eh ans Leder wollen, sodass sein Opfer ja schon irgendwo eine Selbstverteidigung ist. Ich habe jetzt zwar auch nichts vorzuschlagen, wie das in der Situation anders hätte gelöst werden sollen, aber ein klein wenig billig fand ich es dann doch: Mit saubererem Gewissen als so war Niklas wohl kaum durch diese Sache durchzubringen. Wenn wer anders den Einfall mit dem Menschenopfer eingebracht hätte, hätte ich John jetzt wohl vorgeworfen, sich vor dem moralischen Problem gedrückt und die nette Idee kaputtgemacht zu haben. Nun war es aber seine eigene Idee, die er selbst gerade erst eingebracht hatte, weshalb der Vorwurf nicht gar so schwer wiegt. Aber ein wenig unbefriedigend finde ich das alles denn doch.


    Bei MiMos Post hat mir insbesondere der Anfang gut gefallen. Die Beschreibung des Minentals gleich im ersten Absatz ist einfach sehr stimmig, vielleicht abgesehen davon, dass es bei all den patrouillierenden Orks dann doch etwas übervoll wirkt. Auch wie Verena da in Wolfsgestalt kundschaftet und dann immer wieder Thoen nachholt, trägt gut zur Atmosphäre bei. Beim Kloster hingegen fand ich es dann schade, dass das Kloster selbst so gut wie gar keine Rolle spielte. Es geht ja quasi direkt in diese kleine Höhle und geht dann nur um die, die Ruine wird nicht weiter erkundet. Hier wirkte auch die Beschreibung etwas gehetzt oder vielmehr es fehlte mir einfach ein bisschen Beschreibung, zumindest ist für mich gar nicht klar, wo genau die beiden letztlich waren und wo nun dieser Höhleneingang liegen soll. Aber gut, bei der Wortgrenze ist das mit den Beschreibungen ja immer nicht so ganz einfach. Dann folgt die Szene mit dem Mönch, und ich muss sagen: Hier habe ich mich sehr an Vollzeitmann erinnert gefühlt. Dieser alte Geist in der Ruine und auch seine Persönlichkeit, das hatte doch einiges von dem Wächter Uriziels, dem Rafael da begegnet. Das ist aber nichts Schlechtes. Etwas anderes habe ich hier aber wohl zu beanstanden, und das ist die Darstellung der ganzen Khora-Sache. Dass da nicht alles genau zu der in meinem früheren Post erzählten Legende passt, da habe ich nichts gegen, das ist ja sogar geschickt gelöst, indem ja drauf hingewiesen wird, dass es eben eine Legende und der Geist hier ein Zeitzeuge ist. Auch sonst wird die Geschichte durchaus nett ergänzt. Dass Khoras Macht selbst für sie solch ein Fluch war, gut, auch wenn ich es komisch finde, dass sie, und zwar bevor der Fluch in die Wolfsgestalt gebannt wurde, dann doch einen Mann gefunden hat. Dass die Wolfsform erst später und durch die Magier des Verwandlungsklosters kam, ist auch kein schlechter Einfall und passt ja zu dem wenigen, was wir über diese Magier wissen. Auch dass diese Tierform den Fluch in Schach hält, gefällt mir. Was mir hingegen aufgestoßen ist – und das kommt schon von Anfang an in Verenas Überlegungen vor, hat also auch nichts mit dem Unterschied von historischer Wahrheit und Legende zu tun –, ist diese Gegenüberstellung von „Gabe“ und „Fluch“. Ich hatte bei meinem Post nicht an irgendeine besondere Gabe gedacht, die Khora verliehen wurde, sondern, wie es eben dasteht, es ging nur um die Gabe, das Artefakt zu benutzen. Ob sie jetzt irgendwann später verflucht wurde, wie ich es mir eher vorgestellt hatte, oder ob diese Kraft selbst für sie ein Fluch war, was eine nette Interpretation und auch durchaus mit dem Wortlaut in meinem Post vereinbar ist, das mag da ja offen geblieben sein, aber an irgendeine über das Benutzen des Amuletts hinausgehende Gabe hatte ich nicht gedacht. Insofern finde ich es z.B. unpassend, wie Verena da überlegt, ob der Wolf zur Gabe gehört. Da sollte es, gerade von ihrem Wissensstand aus, eigentlich nichts zu überlegen geben. Überhaupt finde ich, dass der Post eine Battle Royal-Tradition fortführt, die ich nicht allzu gern habe: was über viele Posts ein Mysterium war, wie z.B. früher Evadams Name, wird einmal angeschnitten und danach sofort wie ein Allerweltsding ständig in den Raum geworfen. Wie dem auch sei, so richtig viel erfährt man ja auch hier nicht. Dass nun nicht direkt alles auf einmal aufgelöst wird, ist klar, das hätte ich auch doof gefunden. Aber ich finde, wenigstens ein paar Infos oder immerhin Andeutungen zum Artefakt hätte es schon geben dürfen. MiMos Post gibt ja zu den Hintergründen weniger her als der von John, obwohl hier ein Zeitzeuge spricht. Ich weiß am Ende gar nicht so ganz, was die Szene jetzt im Großen und Ganzen gebracht hat. Die Erweiterungen der Khora-Story sind ja nett, aber da Verena bisher nicht unter der Schlaflosigkeit usw. gelitten, ja das nicht mal bemerkt hat, ist das für sie ja praktisch eher unbedeutend. Ansonsten hat sie nur noch mal gesagt bekommen, dass sie das Artefakt auf keinen Fall benutzen dürfe, aber dass mit dem Ding irgendwas nicht ganz koscher ist, war ja auch schon irgendwie vorher klar. Tja, und dann kommt die Harpyie. Dass die nur erscheint, wenn einer allein kommt, ist eine nette Sache und wie ihr da am Ende die Blume aus dem Schnabel wächst, ist auch nicht schlecht. Es ist wahrscheinlich auch ganz gut, dass das mit dem Samen jetzt so schnell ging und nicht auch noch mit einem Rätsel verbunden ist, das sich über drei Runden zieht. Der Kampf gegen die Harpyie hat mich ebenfalls wieder an Vollzeitmann erinnert. Das ist einfach ein typischer MiMo-Kampf. Leider auch mit den negativen Seiten eines solchen: Irgendwie sind das alles sehr komplizierte Moves und Verrenkungen, gleichzeitig scheint das alles ziemlich lange zu dauern. Ich finde es eigentlich gut, was mit Theon passiert. Dafür, dass das so ein gefährlicher Wettbewerb sein soll, sind ja bisher alle sehr glimpflich durchgekommen. Es ist noch niemand gestorben (also die Banditen schon oder Rodriguez, aber eben keiner, der direkt am Wettbewerb teilnimmt), dass jetzt wenigstens mal jemand schwer verletzt wird, wenn auch keiner der eigentlichen Teilnehmer, lässt die Sache ernster wirken. Aber wie das dargestellt ist... Also ich weiß ja nicht, aber wenn die Harpyienklaue so im Kopf steckt, dass sie feststeckt, und die Harpyie sie noch wieder rauszukriegen versucht, also sicher etwas dran rumreißt, dann ist glaube ich hinterher nicht nur Theons Auge futsch; und dabei habe ich noch gar nicht mit eingerechnet, dass die Klaue mit Erz überzogen ist, das ja eigentlich durch alles wie durch Butter schneiden sollte...


    Bleibt noch Laidos Post. Hier ging’s offensichtlich darum, mal möglichst etwas Ordnung in das ganze Battle Royal-Chaos zu bringen. Da hatte Laido wohl dieselbe Idee wie in der Story Hagen: am besten mal alle zusammenbringen, um irgendwie einen Überblick zu bekommen. Finde ich gut und die Runde ist auch sehr gelungen, speziell die Darstellung Fernandos gefällt mir wieder. Auch werden laidotypisch anderer Leute Fehler ausgebügelt: Ich gebe zu, bei den Tageszeiten oder auch nur den verstrichenen Tagen habe ich lange keinen Überblick mehr, weshalb ich einfach versuche, das in meinen Posts möglichst unausgemacht zu lassen, damit ich da nicht irgendwelche Fehler einbaue. Den Einfall, den langsamen Sonnenlauf mit Schwarzem Erz zu erklären, finde ich wirklich gut! Und da ja gar nicht feststeht, dass da Evadam hinter steckt, könnte da noch einiges Interessantes draus werden. Ebenfalls gut fand ich Fernandos Ausführungen, dass Rodriguez offenbar nicht bloß um der Bezahlung willen für Evadam gearbeitet, sondern an dessen Sache geglaubt hat. Das heißt natürlich nicht, dass es auch zwangsläufig eine tatsächlich gute Sache sein muss. Aber es lässt vermuten, dass es doch um was anderes geht als bloß Beliar, Weltherrschaft oder irgend so was und dass vielleicht auch Evadam selbst nicht nur selbstsüchtige Motive verfolgt, sondern glaubt, dass nötig ist, was er da tut. Das finde ich gerade nach Johns Post noch mal gut, weil nun dieses Beliarritual mehr wie ein Mittel zum Zweck wirkt und nicht, als ob Evadam ein plumper Beliaranhänger wäre, was wohl eher langweilig wäre. Die Flöte schließlich könnte für den verbliebenen Wächter sein, aber da ist wohl erstmal noch alles offen. So begeistert bin ich von diesem neuen Detail nicht, aber nachdem die Diebe für Fernando nicht den Schlüssel gestohlen haben, wie ich es vorgesehen hatte, musste ja irgendwas anderes aus diesem offenen Strang gemacht werden. Der Schwarzmagier ist schließlich wieder allen überlegen. Das könnte am Ende noch zum Running Gag werden, dass der immer bei den wichtigen Gesprächen dabei ist und dann abhaut, ehe er gefasst werden kann.


    Die Entscheidung fiel mir diesmal nicht leicht. Ich habe länger zwischen John und Laido geschwankt. Laidos Post ist ohne Zweifel der rundeste in dieser Runde und punktet auch wieder mit dem Ausbügeln von Fehlern. Aber irgendwie fehlt mir diesmal der zündende Einfall. Allzu sehr kommt die Geschichte in dem Post nicht voran und auch von den Fragen werden die meisten nicht gelöst. Alles tritt mir ein bisschen zu sehr auf der Stelle für diese Phase des Battles, das wird auch durch die Flöte und ihren Diebstahl nicht mehr rumgerissen. Obwohl ich an Johns Post ein bisschen was auszusetzen hatte, gaben die Idee, dass das Chaos des Wettbewerbs beabsichtigt ist und irgendwie Beliar dient, und die Sache mit dem Wächter, der ein Menschenopfer verlangt, für mich am Ende den Ausschlag.

  6. Beiträge anzeigen #66 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    John macht mal wieder weiter mit dem Söldner-Handlungsstrang, wobei Dar und Buster hier mittlerweile ja nur noch eine absolute Nebenrolle spielen. Stattdessen stehen Cord, Alligator Jack und nun auch Myxir im Mittelpunkt des Geschehens, und die Hintergründe des schwarzmagischen Angriffs auf die Wassermagier werden ein bisschen näher beleuchtet – aber auch wirklich nur ein bisschen, denn so richtig viel schlauer wird man nun auch nicht unbedingt draus, was da in Jharkendar so los ist. Ich hatte aber den Eindruck, dass John hier ein bisschen zurückrudern wollte, was die schwarzmagischen Aktivitäten dort angeht, indem sich nun herausstellt, dass keine Horden von Schwarzmagiern, sondern lediglich Banditen mit herkömmlichen Angstzauberspruchrollen für den Angriff verantwortlich sind. Damit schien mir auch – vor allem in Kombination mit den dann folgenden Berichten über die alten Prophezeiungen – nahegelegt zu sein, dass Adarich Evadam hinter den Banditenangriffen stecken könnte, um eben so viel Chaos wie möglich auszulösen. So habe ich das jedenfalls mal gedeutet und dann in meinem Post so fortgeschrieben. Das gefällt mir einerseits auch ganz gut so. Andererseits war ja zuvor schon von massiven schwarzmagischen Vorkommnissen (schwarzer Rauch und so) die Rede, was jetzt nicht so richtig zu Adarich passen würde, der ja laut Crozyrs letztem Post irgendwie gegen Schwarzmagier arbeitet und eben nicht mit ihnen zusammen. Dass er sich dabei schwarzmagischen Zauberrollen bedient, fände ich jetzt noch okay, aber so ein großes Schwarzmagie-Feuerwerk abzufackeln oder was da im Banditenlager vor sich geht, das würde dann wohl nicht so gut dazu passen. Naja, ist halt wirklich alles etwas verworren mittlerweile, aber die Richtung, die John hier einschlägt, finde ich so grundsätzlich schon mal gut. Auch die Prophezeiung an sich gefällt mir, weil sie ja auch dazu beiträgt, diese chaotischen Aspekte des Wettbewerbs (und der Geschichte) zu legitimieren. Tatsächlich hatte ich mir etwas in der gleichen Richtung auch schon überlegt, insofern war ich beim Lesen höchstens ein bisschen sauer, dass John zuerst damit ankam, woraus ich ihm jetzt aber leider schlecht einen Strick drehen kann.
    Der Schwachpunkt dieses insgesamt gelungenen ersten Abschnitts sind dann wohl tatsächlich die vermeintlichen eigentlichen Protagonisten Dar und Buster. Wie Dar so kopflos durch das Portal springt, nur weil er was von schwarzem Erz gehört hat, das fand ich jetzt nicht soo überzeugend und auch für jemanden wie Dar ein bisschen zu dämlich. Ich weiß auch nicht, ob es so passend ist, dass Buster nun „der Vernünftige“ der beiden ist, denn am Anfang war ja vielmehr Buster derjenige, der unbedingt nach Jharkendar wollte und Dar einen vom Pferd erzählt hat, während Dar eher zurückhaltend war. Das hat sich nun ziemlich umgekehrt, ohne dass es einen echten Anlass dazu gegeben hätte. Trotzdem: Der erste Abschnitt hat mir wie gesagt alles in allem gut gefallen und setzt diesen Handlungsstrang auf jeden Fall gelungen fort.
    Im zweiten Abschnitt wird dann auch noch der Niklas-Handlungsstrang weitergeführt, und hier klafft aus meiner Sicht eine ganz gewaltige Lücke zwischen den zugrunde liegenden Ideen und der Umsetzung. Die Ideen finde ich nämlich wirklich großartig: Dass dem Feuergeist ein Mensch geopfert werden muss, ist ein fantastischer Einfall und wirklich viel kreativer als ein weiterer zu findender Gegenstand. Auch wie die Situation dann gelöst wird und wie dabei die Wahrnehmungseigenheiten des Wächters eine wichtige Rolle spielen, das ist alles richtig super ausgedacht und, ja, wirkt einfach total rund und stimmig. Das Problem nur: Zu lesen bekommt man davon ja leider nur eine Art Kurzzusammenfassung. Zunächst mal wird auf Rodriguez‘ Erinnerungen gar nicht mehr eingegangen, obwohl diese Erfahrung Niklas‘ Welt doch völlig auf den Kopf gestellt haben müsste. Immerhin kann er daraus ja den Schluss ziehen, dass er tatsächlich über echte magische Fähigkeiten verfügt, und das ist doch sicher nichts, was ihn ein paar Minuten später schon gar nicht mehr beschäftigen würde. Das weitere Gespräch mit dem Eingeweihten wird auch bloß als knappe Rückschau präsentiert, und das allein finde ich schon so unheimlich schade, weil das doch eine absolut schockierende Enthüllung ist, mit der sich Niklas da konfrontiert sieht: Er soll töten, um im Wettbewerb weiterzukommen! Das verleiht der ganzen Sache plötzlich eine ganz neue schreckliche Dimension, mit der ja nun auch nicht unbedingt zu rechnen war. Aber Niklas‘ Reaktion, vielleicht auch seine Zweifel überhaupt weiterzumachen usw., das alles kann in der knappen Form, in der es jetzt geschrieben ist, überhaupt nicht richtig zur Geltung kommen. Ich war zwar beim Lesen begeistert von der Idee, aber im gleichen Moment direkt total enttäuscht davon, dass diese Idee überhaupt nicht richtig ausgestaltet wurde. Die Spannung und die Emotionen, die dahinter stehen, die sind gar nicht bei mir angekommen, weil es John anscheinend in erster Linie darum ging, diese Episode möglichst zügig abzuschließen. Wohl deswegen wird Niklas auch die Lösung des Problems schon auf dem Silbertablett serviert, bevor man als Leser überhaupt die Chance hatte, die Situation so richtig zu erfassen und sich in Niklas‘ Lage hineinzuversetzen. Und dann läuft auch gleich alles wie am Schnürchen und ehe sich Niklas versieht, hat er schon das Artefakt in den Händen, das vorher nicht mal abkühlen musste, um nicht noch wertvolle Sekunden mit Pusten zu verschwenden. Wieso denn diese Hektik? Ich finde das vor allem deshalb so doof, weil das doch eine der zentralen Stellen der Geschichte überhaupt ist. Alles dreht sich um die Suche nach den vier Artefaktteilen, und nachdem vorher lang und breit nach Eingeweihten gesucht und jede Menge Nebenschauplätze aufgemacht wurden, muss es ausgerechnet beim Fund des ersten Artefaktteils so schnell gehen? Auch wenn nicht mehr so viele Posts übrig sind (allerdings sind es immer noch ca. 30000 Wörter, so ganz wenig ist das jetzt ja nicht), kann es doch auch nicht Sinn der Sache sein, nur noch durch die Geschichte durchzuhetzen. Da finde ich, dass wir es im Zweifel lieber in Kauf nehmen sollten, den abschließenden Post des Siegers etwas länger werden zu lassen, als jetzt dermaßen aufs Gaspedal zu drücken, dass die Geschichte eher wie ihre eigene Zusammenfassung wirkt. Ich glaube, wenn John seinen ganzen Post dem Inhalt dieses zweiten Abschnitts gewidmet hätte, dann wäre das locker einer der besten Posts des Battles geworden, aber so fand ich das leider eher ernüchternd, wie schnell die ganze Sache mit dem Feuerwächter plötzlich abgehakt wurde, obwohl die Ideen für einen perfekten Abschluss dieser Episode alle da waren.
    Die Stelle mit dem Dreierteam, aus dem nur noch zwei übrig bleiben, habe ich hier übrigens nicht verstanden. Wer wäre denn die dritte Person im Team? Und wieso braucht es da überhaupt ein Dreierteam, wenn ein einziges Opfer doch reichen würde? Da ist mir nicht klar geworden, welche Gedanken sich Niklas an der Stelle konkret macht, also worauf sich seine Überlegungen beziehen.
    Im dritten Abschnitt geht es dann nochmal kurz nach Jharkendar, wo die Banditen offenbar ziemlich vernichtend geschlagen wurden. Wenn so viele Leichen herumliegen, dass Cord sie nicht alle zählen kann, aber kein Wassermagier und nur ein Pirat gestorben ist, dann dürfte das Banditenlager jetzt ja ziemlich menschenleer sein. Deswegen finde ich Cords Entsetzen am Ende auch ein bisschen seltsam, weil die Entscheidung, direkt mal reinen Tisch zu machen, eigentlich ziemlich naheliegend ist. Aber davon abgesehen ist das natürlich nicht schlecht, diesen Handlungsstrang gleich noch ein bisschen energischer voranzutreiben, damit dem Geheimnis um den Sumpftempel vielleicht in Kürze auf den Grund gegangen werden kann. Auch wenn Dar und Buster dann wohl eher nicht dabei sein werden, die Armen scheinen jetzt ja vom Portal verschluckt zu sein.

    MiMo widmet seinen ganzen Post Verenas Ausflug ins Kloster der Tiermagier, und das war sicher auch eine gute Entscheidung. Gleich zu Beginn gefallen mir die schönen atmosphärischen Beschreibungen des tristen Minentals sehr gut, auch wie Verena sich dort in Wolfsgestalt bewegt und sich von Theon eher zurückgehalten als unterstützt fühlt – alles sehr schön ausgedacht und geschildert. Sowieso finde ich es nett, dass Verena auch mal wieder als Wolf unterwegs ist und von ihrer Fähigkeit im Folgenden dann auch wirklich mehrfach Gebrauch macht, denn das hatte sie ja seit alis allererstem Post ganz am Anfang des Battles gar nicht mehr getan. Im Kloster kommt es dann schnell zur Begegnung mit dem Geist, und auch diese Idee finde ich passend und stimmig. Wenn es in Jharkendar Geister gibt, wieso nicht auch im Minental? Was den Inhalt des Gesprächs angeht, bin ich aber ein bisschen zwiegespalten. Einerseits ganz gut, die Geschichte um Khors Gabe und Fluch noch mit ein paar mehr Zusatzinfos auszuschmücken, andererseits hatte ich aber nicht das Gefühl, dass hier jetzt etwas ganz Neues und Entscheidendes gesagt wurde. Auch Verena schien ja schon vorher von der ganzen Sache zu wissen, und das ist dann auch der Aspekt, der mir am wenigsten gefällt. Bisher hieß es ja, dass Verena am Wettbewerb teilnehmen will, um sich als Siegesprämie die Auflösung ihrer Verlobung mit Adarich Evadam zu wünschen, aber wenn sie schon weiß, dass es bei dem Wettbewerb um dieses sagenumwobene mächtige Amulett geht und jetzt auch davon ausgeht, dass Adarich sie jagen wird, sobald sie das Amulett zusammengesetzt hat, dann kann dieser Plan ja überhaupt nicht aufgehen. Es ist zwar vielleicht verständlich, dass sie selbst nach den Amulettbestandteilen suchen will, um das Amulett vor Evadam in die Finger zu bekommen und dann vielleicht selbst irgendwie gegen ihn einsetzen zu können – aber das ist ja eben ein ganz anderer Plan als der, den sie bisher angeblich hatte und bei dem sie vorhatte, einfach ganz regulär den Wettbewerb zu gewinnen. Da hätte ich es wohl besser gefunden, wenn Verena die Hintergründe des Wettbewerbs erst durch das Gespräch mit dem Geist klargeworden wären, denn dann wäre es ja nachvollziehbar gewesen, wenn sich ihre Pläne dadurch geändert hätten.
    Der beste Teil des Posts kommt jedenfalls erst noch, nämlich der zwar kurze, aber umso spektakulärere Kampf gegen die schweigende Riesenharpyie mit den Erzklauen, in dem MiMo seine Stärken so richtig ausspielt. Allein die Monsteridee ist schon super, zumal das mit dem Erz auch gut zu Adarich passt, der ja schon jede Menge Goldkugeln mit Erzkern hat produzieren lassen, also anscheinend mit Erz um sich schmeißen kann wie er lustig ist. Und so ein bisschen flotte Action war an der Stelle auch wirklich mal wieder angebracht – ich glaube, ohne MiMo würde die Geschichte wohl längst nur noch aus Gesprächen bestehen. Die Szene endet ja auch noch besonders dramatisch. Herrlich fies, wie sich die Harpyienklaue in Theons Auge verhakt, das will man sich ja wirklich lieber nicht zu genau vorstellen. Und dann scheint Theon dem Tode auch wirklich nahe zu sein, und Verena kann ihrem treuen Gefährten nicht einmal ins Gesicht blicken. Das fand ich wirklich so richtig packend alles, und dass dann auch noch der lang ersehnte Samen dabei rausgekommen ist, hat die Geschichte natürlich nicht zuletzt auch wieder einen ordentlichen Schritt weitergebracht. Mit dem Finale dieses Beitrags hat MiMo also nochmal ein großes Ausrufezeichen gesetzt, sodass ich gar nicht anders kann, als dem Post seine Verena-Amulett-Probleme ein bisschen zu verzeihen.

    Bei Jüdex geht es zunächst mal mit Niklas weiter, und hier fällt dann umso stärker auf, wie extrem gerafft der Abschnitt in Johns Post war. Das Nachgeplänkel des Amulettstückfunds nimmt ja jetzt viel mehr Raum ein als die eigentliche Aufgabe zur Erlangung des Teils, was schon echt unbefriedigend ist. Aber das soll natürlich keine Kritik an Jüdex sein (sondern nur nochmal ein Nachtreten in Richtung John ), der den Niklas-Handlungsstrang hier in eine gute Richtung weiterführt. Der Plan, sich erstmal neu in der Stadt auszurüsten, ist ganz naheliegend, und auch die Idee, den anderen Teilnehmern mithilfe seiner Zaubertränke die Artefaktteile zu klauen, weil ja ohnehin niemand ohne sein eigenes Teil fertig werden kann und die Zeit also nicht drängt, ist natürlich nicht so doof. Zumal ich es auch sehr nachvollziehbar finde, dass sich Niklas nach dem ganzen Stress nicht gleich wieder ins nächste Abenteuer stürzen will, sondern erstmal eine kleine Wettbewerbspause braucht. An der Stelle habe ich vielleicht ein bisschen den Gedanken vermisst, dass es in der Stadt auch durchaus wettbewerbsmäßig was zu tun geben könnte und das gar kein Umweg sein muss. Tatsächlich hatte Niklas ja vor seinem Ausflug in Dexters Banditenlager die fixe Idee, dass es in der Stadt einen Eingeweihten geben müsste, was da noch eher wie ein Fehler in der Geschichte daher kam, weil ihm niemand was davon gesagt hatte – aber im Prinzip ist es ja schon für die Teilnehmer zu erwarten, dass wenigstens einer von denen auch in der Stadt ist, und da hätte Niklas jetzt durchaus auch nochmal Überlegungen in der Richtung anstellen können. Ist jetzt aber natürlich auch kein Beinbruch, dass er das nicht getan hat. Die neue Erinnerungsszene beleuchtet dann nochmal ein bisschen die Beziehung zwischen Adarich und Verena. Interessant ist vor allem, dass Verena der Ehe ursprünglich gar nicht so abgeneigt war, und da fragt man sich jetzt natürlich, was da vorgefallen ist. Dass der Fokus jetzt so sehr auf Verena liegt und die anderen Teilnehmer aus Adarichs Perspektive alle unwichtig zu sein scheinen, da weiß ich aber noch nicht, ob mir das so gefällt. Denn zu Beginn der Geschichte gab es häufiger Hinweise in die Richtung, dass Adarich irgendwie einen „Würdigen“ sucht, „die Spreu vom Weizen trennen“ will und sowas. Da schien es schon darum zu gehen, einen Sieger zu finden und nicht einfach nur eine Alibi-Veranstaltung rund um Verena aufzubauen. Andererseits wird hier ja nur ausgesagt, dass einzelne Wettbewerbsteilnehmer entbehrlich sind, und nicht dass ruhig alle sterben sollen – während Verena als Einzelperson natürlich wegen ihrer besonderen Amulettrolle nicht sterben darf – insofern passt das vielleicht schon so halbwegs.
    Im zweiten Teil des Posts ist Sebastian dann mit zwei Söldnern ins Minental unterwegs. Einerseits gut, dass der Handlungsstrang so zügig und ohne weiteres Gedöns auf Onars Hof fortgesetzt wird, andererseits fehlt mir hier was: Denn wohin die Drei eigentlich unterwegs sind, das wird ja bis zum Schluss nicht klar. Was hat Sebastian auf der Kugel gesehen? Wurde dort durch den Lichtzauber auch das Kloster der Tiermagier irgendwie markiert, oder hat er jetzt ein ganz anderes Ziel, schließlich könnte ja neben dem Samen auch noch der letzte bisher unbekannte Wächter + Artefaktteil im Minental sein? Da habe ich die ganze Zeit vergeblich auf eine Erklärung gewartet, und ich versteh auch nicht so richtig, wieso Jüdex diese Information ausgespart hat. Die ist ja doch ziemlich essentiell. Was Ur-Shak dann von den „Mauern im Morgen“ sagt, klingt für mich nach einem Gebäude oder Gebäuderuinen im Osten, und das würde natürlich zum Kloster passen, aber genauso auch zum Sumpftempel, zum Orkfriedhof usw. Dafür wird aber ein anderer Aspekt aus meinem Runde-6-Post aufgegriffen, nämlich das Dingen, das Karni Sebastian eingepflanzt hat, und bei dem ich eine so schnelle Auflösung des Rätsels überhaupt nicht erwartet hatte. Jüdex‘ Idee dazu, dass diese Kreatur anscheinend so eine Art Babelfisch ist, finde ich auch nicht schlecht, und das passt dann ja auch ganz gut, dass Karni Sebastian vielleicht freundlicherweise so eine Hilfestellung für seine Reise ins Minental mit auf den Weg gegeben hat, wo es ja – wie man sieht – sehr nützlich sein kann, mit den Orks sprechen zu können. Gewundert hat mich aber ein bisschen, dass ab Ur-Shaks Auftauchen ziemlich schnell doch wieder Deutsch, äh, Myrtanisch gesprochen wird. Eigentlich wäre das Übersetzungsviech ja ein ziemlich gutes Mittel gewesen, um das übliche Ork-Kauderwelsch zu umgehen, das aber natürlich auch seinen Charme hat. Ja, und so generell… ob es nun nötig war, dass auch noch die Orks als neue Fraktion so richtig ins Spiel kommen und einen Krieg androhen, da war ich mir zuerst nicht so sicher, allerdings: Die Orks hat Adarich ja auch auf sein mysteriöses Zukunftsgemälde gemalt, insofern scheinen sie in seinem Plan wohl eine Rolle zu spielen und es hat sicher seine Berechtigung, die dann auch in der Geschichte mal so richtig (und nicht nur in Form von gelegentlichen Kurzerwähnungen in Gesprächen) auftauchen zu lassen.
    Aber das war ja noch gar nicht alles! Am Schluss gibts noch eine kleine Episode um Elm und Amagon, die mir aber sogar am besten gefällt an diesem Post: Denn nicht nur taucht Amagon nach längerer Zeit mal wieder auf, es wird sogar die Riesenvogelproblematik aufgelöst und durch einen Vergrößerungszauber stimmig erklärt. Das gibt natürlich einen dicken Pluspunkt! Ein bisschen fraglich ist vielleicht, woher Amagon wusste, dass Elm in der Höhle auftauchen würde bzw. wie er überhaupt von der Höhle erfahren hat, aber da er ja Magie spüren kann und über die Einrichtung der Höhle noch gar nichts bekannt ist, kann man das wohl erstmal so akzeptieren. Also ein sehr schöner Schluss für den Post.

    Und nun zur Entscheidungsfindung! Diesmal lagen für mich alle Posts qualitativ ziemlich nah beieinander, und auch wenn ich jetzt wieder vor allem Kritikpunkte aufgezählt habe, sind das alles auf jeden Fall gelungene Fortsetzungen der Geschichte. So einen richtigen „Oh nein, was soll das denn jetzt?“-Moment gab es für mich in dieser Runde gar nicht, was die Entscheidung aber natürlich auch schwerer macht. Johns Post fällt für mich trotzdem ziemlich eindeutig als erster raus, einfach weil mich der zweite Abschnitt in dieser Runde aus den ja schon lang und breit ausgeführten Gründen am meisten gestört hat. Auch wenn die Ideen wie gesagt wirklich super waren, hat mir das in dieser knappen Form nicht so gefallen. Bei MiMo gibt es diese Probleme rund um Verenas Wissen und ihre Pläne, dafür hat mich der Post ansonsten absolut überzeugt. An Jüdex‘ Post habe ich aber auch nicht viel auszusetzen, außer dass mir da so ein bisschen die klare Richtung gefehlt hat. Insbesondere bei Sebastian ist mir gar nicht klar geworden, wie es da nun genau weitergehen soll und wohin er eigentlich unterwegs ist.
    Letztendlich geht meine Stimme an den Post, der mir einfach beim Lesen den meisten Spaß gemacht hat. Und das war in dieser Runde MiMos Post mit der tollen (Fast-)Einsame-Wölfin-im-Minental-Stimmung zu Beginn und dem brachialen Harpyienfight am Schluss. Da war ich nach dem Lesen richtig begeistert und hatte gleich das Gefühl, dass MiMo hier ein echt toller Post gelungen ist und er gute Chancen hat, meine Punkte abzustauben. So soll es dann auch sein: 6 Punkte für MiMo!

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    Dann puste ich auch mal von meinem Begründungstext den Staub!

    John fühlt sich wohl doch noch ein bisschen für das Schicksal des Jharkendarstrangs verantwortlich. Ich rechne ihm jedenfalls hoch an, dass er sich mal wieder unserem vernachlässigten Strang widmet!
    Die Fortsetzung hat nicht ganz den progressiven Charakter, den ich mir erhofft hatte, doch er bringt die Geschichte doch auf vielen Ebenen voran.
    Zum einen wäre da die Enthüllung, dass der Wettbewerb eine Art uraltes Ritual zu sein scheint, bei dem Beliar dem Gewinner oder dem Träger des Artefakts (oder irgendjemandem jedenfalls) einen übernatürlichen Preis verleiht. Wenn ich mir nicht ziemlich sicher wäre, dass John nie eine Serie des Fate-Universums gesehen hat, wäre ich mir hundertprozentig sicher, dass er sich von dort hat inspirieren lassen! (Und dazu hätte ich ihn beglückwünscht! Fate. ). Die Idee gefällt mir jedenfalls sehr gut und sie erklärt vor allem ein paar der ältesten Fragen des Battle Royal, für die ich immer wenig Hoffnung hatte, dass sie noch gut zu beantworten sind. Zum Beispiel hatte ich nicht daran geglaubt, dass sich Evadams Verhalten, das Amulett nicht einfach selbst zusammenzusetzen, noch so galant erklären lassen würde. Na gut, galant ist wohl etwas zu viel gesagt, schließlich ist das schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen, wie die Wassermagier erst jetzt diese Tafeln über den Wettbewerb gefunden haben, obwohl die doch schon ewig in den Ruinen von Jharkendar rumbuddeln, aber das passt schon.
    Und dann scheint John sich auch Gedanken darüber gemacht zu haben, wie man die Figurenvielfalt der Geschichte etwas ausdünnen könnte. Buster bleibt zurück, Myxir kehrt zur Stadt zurück, Dar verschwindet im Portal. Myxir könnte bei diesem ganzen Hagen-Kram eine wichtige Rolle zukommen, aber man hätte jetzt auch die Gelegenheit ihn wieder unter den Teppich zu kehren. Dar könnte auch einfach verschwunden bleiben, als würde es jemanden wundern, wenn er nicht wieder aus dem Portal herausfindet. Und bei Buster bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass der jetzt erstmal keine wichtige Rolle mehr spielt. Das finde ich der Handlung sehr zuträglich, die Heldentruppe in diesem Strang war vorher einfach ein bisschen zu groß geworden. Man muss sich ja auch die Frage stellen, wie das Finale der Geschichte aussehen soll. Wenn nämlich tatsächlich alle Stränge zusammenlaufen sollen, dann müssen wir noch einige Charaktere verschwinden lassen, um eine handhabbare Figurenkonstellation zu erreichen. Mit genau diesem Hintergedanken hab ich ja auch Theon zerhackt.
    Was aber in Jharkendar konkret abgeht, dazu schweigt sich dieser Post aus. Er ergänzt zwar ein paar wenige Details, aber im Großen und Ganzen wussten wir ja auch vorher schon alles, was Myxir über das Verhalten der Banditen erzählt hat. Das lässt mich wie eingangs erwähnt etwas enttäuscht zurück, aber die Szene hat dafür halt andere Stärken.
    Bei Niklas geht es zunächst wirklich gut los: Dass man dem Feuerwächter ein Menschenopfer darbringen muss, ist mal ein echtes Hindernis! Gerade wenn man so wie Niklas, eigentlich ein ganz lieber ist, der niemandem etwas Böses tun will. Die Gedanken über den Wert des Lebens und die Frage, wann ein Mord ein Mord ist, fand ich schon sehr eindringlich und beklemmend beschrieben.
    So sehr ich Niklas das Artefaktteil gönne, so sehr hadere ich mit der zweiten Hälfte der Szene. Schön und gut, dass die Banditen Niklas folgen. Aber dass dann alles soooo glatt geht? Dass sie die Fackel schnurstracks austreten und der Feuerwächter sie gleich alle drei auslöscht, obwohl er doch nur ein Opfer zu nehmen braucht… Niklas wäre ja in einer ziemlichen Bredouille gewesen, wenn der Feuerwächter nur einen zu Asche verarbeitet hätte und verschwunden wäre. So schlägt er hier zwei Fliegen mit einer Klappe. Und auch, dass er die Verantwortung für die Tode los ist, sehe ich etwas anders. Er hätte sie ja schließlich warnen können und stattdessen hat er sie sogar noch absichtlich in die Richtung des Wächters gelockt. Ob das nötig gewesen wäre, ist eine berechtigte Frage, aber dass er ganz klar in der Absicht gehandelt hat, für den Tod der Banditen zu sorgen, das ist keine Frage, sondern eine Tatsache. Die er hier ganz lapidar zur Seite zu wischen scheint.
    Und zu guter Letzt frage ich mich auch, was denn passiert wäre, wenn der Wächter Niklas gleich zu Beginn verbrannt hätte. Dann hätte der nächste Teilnehmer, der die Höhle betritt, das Artefaktteil ohne irgendeine Leistung zu vollbringen an sich nehmen können. Und das kann doch irgendwie nicht der Sinn des Wettbewerbs sein, dass man die Artefaktteile durch solche Abstauber erlangen kann.
    Also: Ideen und Ausgangssituation mega gut! Umsetzung und Auflösung eher durchwachsen.
    Zu guter Letzt kommt dann aber ja doch noch ein bisschen was aus Jharkendar: Da kommt endlich mal ordentlich Zug auf! Zwei Kritteleien hab ich aber auch hier: Wenn da überall Leichen herumliegen, aber kein Wassermagier und nur ein Pirat gestorben sind, dann liegen da also Dutzende tote Banditen rum? Wie kann es sein, dass der Kampf so unausgewogen war, dass die Banditen scharenweise gestorben sind, ihre Opfer hingegen so gut wie gar nicht? Dabei waren die Wassermagier doch gar nicht auf den Angriff vorbereitet und die Banditen hatten ja auch noch ziemlich mächtige Magie im Einsatz, wenn man so an Myxirs Zustand auf der anderen Seite des Portals zurückdenkt. Der hat ja ne ganze Nacht durchgezuckt! Die zweite Krittelei betrifft die Motivation der Piraten: Dass sie einen Initiativangriff auf das Banditenlager durchführen wollen, okay. Aber wieso haben sie den Wassermagiern geholfen? Die haben doch nun wirklich nichts miteinander zu tun und aus purem Gutmenschentum tut so ein Pirat ja auch nichts. Da wird man sich in den kommenden Runden wohl noch was zusammenschustern müssen.
    So, Fazit: Ich habe eine Menge rumgemosert, doch der Post hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Der Post hat den Fokus deutlich darauf gelegt, die Geschichte voranzubringen und dafür dann auch mal das eine oder andere Auge zugedrückt, aber das ist ja auch in Ordnung. Es wäre gewiss reibungsfreier gegangen, aber ein paar Punkte wurden wirklich gut und zufriedenstellend geklärt, das war definitiv die Stärke des Posts.

    Auch JüdeX strapaziert den Zufall, um den Wettbewerb voranzutreiben. Da ist also einfach so eine Art natürliche Steintreppe, soso.
    Dass Niklas sich aber auf den Weg in die Stadt macht, um seine Vorräte aufzufüllen, das gefällt mir wirklich sehr gut. Denn im Moment ist unser eigentlich so interessanter Niklas ja ziemlich langweilig, so ohne seine Tinkturen. Und die Überlegungen, dass er mit seinem Artefaktteil ja aktuell gar nicht verlieren und mit seinen Mittelchen dann sogar durchaus gewinnen könnte, das ist alles nicht von der Hand zu weisen und wirkt bedacht. Niklas scheint hier endlich die Kontrolle zurückzuerlangen, wo er doch schon lange eine Nussschale auf stürmischem Meer zu sein schien.
    Auch die ominösen Einsichten in die Gedanken Rodriguez‘ setzen sich hier fort, geben Niklas‘ Handlungen sogar einen ganz neuen Antrieb. Er ahnt nun also, dass es mit Verena etwas Besonderes auf sich hat und überlegt, sich nach dem Abstecher in die Stadt an ihre Fersen zu heften. Da bin ich dann mal gespannt, ob es wirklich so weit kommen wird.
    Die nächste Szene befremdete mich zunächst einmal, weil sie nun auch noch Sebastian Reisegefährten zur Seite stellt. Es scheint aber so, als würden Cipher und Rod ganz einfach wieder weg sein, wenn die Sache im Minental erledigt ist, von daher ist die Gefahr wohl nicht allzu groß, dass die beiden am Ende noch zu Ballast werden. Obwohl ich ihre Notwendigkeit für die Szene gar nicht so nachvollziehen kann. Sebastian hätte ja auch allein in die Orks laufen können, aber seis drum.
    Ur-Shaks Auftritt hat mir dafür wirklich gut gefallen. Dass die Orks von Khorinis jetzt auch mal so richtig zum Wettbewerb positioniert werden, ist dem Erfüllen von Evadams Zukunftsgemälde auf jeden Fall sehr zuträglich. So langsam scheint es wirklich die ganze Insel auf Evadam abgesehen zu haben, was noch einmal schön unterstreicht, wie gefährlich die Situation ist. Und JüdeX gelingt Ur-Shaks Kauderwelsch sowieso immer gut, das les ich immer gern!
    Dass Sebastian nun auch noch mit dem Segen der Orks nach der Linse sucht, sollte ein gewaltiger Vorteil für ihn sein. Andererseits: Wie will er der nächsten Orkpatrouille beweisen, dass er auf Ur-Shaks Anweisungen handelt? Sebastian braucht ein Ulumulu, wenn ihr mich fragt!
    Die letzte Szene ist kurz, hat es aber richtig in sich! Nicht nur, dass der Widerspruch zwischen der Größe des Fliedersittichs und der Absurdität des Rätsels mit einem Vergrößerungszauber geklärt wird (offen bleibt allerdings, wann er den während seiner Festnahme denn gewirkt haben soll!), der Hüne kehrt auch ins Geschehen zurück und beweist wieder einmal eindrucksvoll, dass man ihn nie abschreiben sollte! Den Elm jedenfalls hat er ja wirklich nach Strich und Faden überrumpelt. Eigentlich schade, dass dem Hünen kein Artefaktteil in Aussicht steht.
    Insgesamt ein Post voller nützlicher Ergänzungen und Anstöße. Niklas bekommt die Stadt und Verena als neues Ziel, Sebastian wird der großen Gefahr gewahr und der Hüne kann nun Elm verhören. JüdeX erntet diese Saat zwar selbst nicht oder nur kaum, aber dieser Post wird die zukünftigen Posts prägen, sogar im Guten, wie ich schätze!

    Laido setzt die weltlichen und geistlichen Führer von Khorinis an einen Tisch mit Ilyas und Fernando, ihren wahrscheinlich wichtigsten Informanten für alles, was um Evadam und Ashe so vor sich geht. Der Post ordnet viele Gedanken und bügelt dabei auch hie und da eine Falte aus. So erklärt Fernando ja ziemlich gelungen jede Formulierung in Rodriguez‘ Abschiedsbrief, gerade auch das „uns“ wird hier ja auf die Goldwaage gelegt.
    Besonders interessant finde ich, dass an diesem Tisch wirklich mehr Wissen zusammenkommt, als vermutlich in jeder anderen Szene der Geschichte. Pyrokar und Co. wissen von den Vorfällen im Kloster, Myxir von denen in Jharkendar, Vatras hat detaillierte Berichte von Gaan, Fernando weiß einiges von seinem Bruder und auch durch seine eigenen Geschäfte, Ilyas weiß zumindest mehr über Verena als die anderen. Da kommt wirklich eine ganz zünftige Mischung zusammen. In diesem Post kommen sie allerdings ja gar nicht dazu, dieses Wissen auch zusammenzutragen und auszuwerten. Doch selbst wenn sie es geschafft hätten, wäre das Ergebnis wohl ziemlich ernüchternd gewesen. Sie kennen wohl einige Krisenherde, aber wo die Artefaktteile liegen oder wie man den Wettbewerb wirksam stoppen könnte, das scheint mir nicht in ihrer Macht zu liegen.
    Ein bisschen genervt aufstöhnen musste ich, als dann auch noch die ach so lange Abenddämmerung thematisiert und mit großem Aufwand erklärt wurde. Ich habe schon in der letzten Runde gesagt, dass ich es übertrieben finde, Niklas nur wegen einer einzigen Stelle, in der er zu viel weiß, gleich eine total abgefahrene Einsicht in die Gedanken seines Onkels zu verpassen. Hier wird das Ganze noch extremer: Es ist schade, dass die Tageszeiten nicht gut zusammenpassen, aber es schadet der Geschichte kein Stück. Bei keiner der Szenen war es wichtig, dass sie während der Abenddämmerung stattfand. Nach Ende der Geschichte könnte man die Abenddämmerung aus der einen oder anderen Szene herausschreiben, ohne dass daraus neue Fehler entstehen würden. Ja, man könnte einzelne Szenen sogar auf den nächsten Morgen verschieben, damit alles besser zusammenpasst, ohne dass es Probleme gäbe. Das ist genauso wie mit Dumbledores Büro, das zwischen den Büchern einfach mal seinen Ort wechselt, ohne dass es der Geschichte um Harry Potter auch nur im Geringsten schaden würde. Genau so war es auch hier mit den Tageszeiten, aber anstatt das einfach zu ignorieren, wird hier ein riesen Aufriss mit langsam wandernder Sonne heraufbeschworen. Dabei wird zwar schwarzes Erz als Ursache vermutet, aber es gibt die gewichtigen Fragen, wo Evadam so viel schwarzes Erz her haben sollte (es wird in den Gesprächen sogar extra noch mal angedeutet, dass es eigentlich gar nicht sein kann, dass Evadam so viel schwarzes Erz hat, offenbar nur, damit wir später umso größere Probleme haben, es doch noch irgendwie zu erklären) und was er denn überhaupt davon hat. Da wurde einfach ein meiner Meinung nach sehr verschmerzbarer Fehler mit einem Wust neuer Fragen getilgt, die nun nicht mehr so verschmerzbar sind.
    Am Ende taucht dann auch noch mal der Schwarzmagier von Xhan auf, der sich in Cedrics Kopf eingenistet hatte, um die Sitzung auszuspionieren. Die Flöte empfand ich auch als schönes neues Element in der Geschichte, obwohl mir noch nicht eingefallen ist, wo sie sich ins Puzzle einfügen soll. Aber vielleicht ist sie ja auch einfach so eingeführt worden, ohne eine Lücke schließen zu sollen. Finde ich auf jeden Fall interessant, dass der Schwarzmagier von Xhan dann auf den Rest der Sitzung pfeift, nur um die Flöte früher als später in Gewahrsam zu nehmen. Er muss der Flöte ja eine Menge Bedeutung beimessen, wenn er nur um sie auch ganz sicher zu besitzen, auf den Rest der Unterhaltungen verzichtet.
    Insgesamt war Laidos Post auf jeden Fall der rundeste. Von vorne bis hinten interessant und gut durchdacht, ohne besondere Höhen oder Tiefen. Nur eben wenn man sich über die Unverhältnismäßigkeit der langsamer werdenden Sonne echauffieren will. Und irgendwie hatte ich von dem Post auch ein bisschen mehr erwartet, so viel Macht und Wissen wie die versammelten Figuren haben. Mehr als Gequatsche kam da ja noch gar nicht herum, da wurden keine Pläne geschmiedet, verhältnismäßig wenig neue Impulse für die weitere Handlung gesetzt.

    Darum möchte ich meine Stimme ganz knapp JüdeX geben. Wenn ich überlege, was mir in dieser Runde am besten gefallen hat, dann war es wohl das Debüt der Minental-Orks. Und auch die Impulse, die er in den anderen beiden Strängen gesetzt hat, sagen mir zu. Bei John hab ich vor allem das merkwürdige Ende des Feuerwächters zu bemängeln, während bei Laido irgendwie der große Bringer fehlte. Dass der Schwarzmagier von Xhan sich unerkannt einschleicht ist ja nun auch nicht zum ersten Mal passiert. JüdeX vermeidet größere Patzer und setzt dafür feine Spitzen.
    Irgendwie so muss die Begründung für meine Stimme wohl lauten. Diese Runde fand ich es wieder richtig schwer, morgen hätte ich mich wahrscheinlich schon wieder anders entschieden.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Ergebnis Runde 7

    Das war sie also, die Punktevergabe in Runde 7. Zum zweiten Mal in Folge konnte Jüdex eine Runde für sich entscheiden und sich damit einen komfortablen Zwölf-Punkte-Vorsprung auf den Drittplatzierten John erkämpfen. Nicht ganz unwichtig vor der kommenden achten Runde, in der nun vor allem MiMo und John ums Weiterkommen zittern müssen. Denn wir erinnern uns, im Battle Royal fliegt auch manchmal jemand unfreiwillig raus, und von so einem Moment trennen uns jetzt nur noch vier Battle-Royal-Posts: In Runde 8 ist die Kuschelphase zuende, ab sofort wird wieder mit harten Bandagen gekämpft! Vorher aber noch einmal tief durchatmen und in Ruhe einen Blick auf den Punktestand werfen:


    Endergebnis:

    Platz Teilnehmer Punkte
    1 Jünger des Xardas 12
    2 John Irenicus 6
    2 MiMo 6
    4 Laidoridas 0


    Gesamtwertung der Runden 2 bis 7:

    Platz Teilnehmer Punkte
    1 Laidoridas 105
    2 Jünger des Xardas 74
    3 John Irenicus 62
    4 MiMo 53

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Runde 8

    Laidos Wunschtraum ist mir Befehl! Natürlich kann in dieser achten Runde aber nur von zerstörten Träumen die Rede sein, denn zum ersten Mal seit Großmutters Zeiten wird jemand nach den unerbittlichen Regeln des Battle Royal aus dem Wettbewerb geworfen!
    In der ernstesten Runde seit Beginn des Battles sind 2750 Wörter (+ 10 % Kulanz) pro Post erlaubt und die Postreihenfolge lautet:

    1. Laidoridas
    2. MiMo
    3. Jünger des Xardas
    4. John Irenicus

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    Abstimmungsbeginn Runde 8

    Ein weiteres Mal wurden vier Posts geschrieben, und damit nähern wir uns mit Riesenschritten dem ersten Rauswurf seit Runde 1. Wer landet auf dem Battle-Royal-Treppchen und wer muss sich die letzten beiden Runden von außen anschauen? Bald werden wir es wissen!

    Wie immer ist jeder herzlich zur Teilnahme an der Abstimmung eingeladen, als Teilnehmer ist die Stimmabgabe natürlich weiterhin verpflichtend. Wer abstimmen möchte, sollte auf jeden Fall die gesamte bisherige Geschichte gelesen haben. Bewertet werden aber nur die Posts der Runde 8, also die Posts #46 bis #49. Wie gewohnt kann dabei nur ein einziger Teilnehmer Punkte abstauben, nämlich:

    6

    Eure Entscheidung teilt ihr mir bitte per PN mit und haltet sie geheim, bis die offizielle Verkündungsphase begonnen hat.

    Wie üblich dauert die Abstimmungsphase mindestens fünf Tage und maximal so lange, bis alle Teilnehmer ihre Stimmzettel eingereicht haben. Sollte tatsächlich mal wieder ein Nicht-Teilnehmer oder eine Nicht-Teilnehmerin abstimmen wollen, dann am besten kurz im Besprechungsthread Bescheid sagen, damit wir im Zweifel mit der Verkündungsphase noch etwas warten.

    Und nun viel Spaß bei der voraussichtlich vorvorletzten Abstimmung des Battle Royal!

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Disclaimer 1: JüdeX darf diesen Post und insbesondere meine Punktevergabe am Ende noch nicht lesen, um sich bei seiner eigenen Bewertung nicht beeinflussen zu lassen.
    Disclaimer 2: Alles was folgt, ist fast auf den Tag genau 5 Jahre und 3 Wochen alt. Ich distanziere mich darum vorsichtshalber vom Inhalt des Posts.

    Als ich sah, dass Laido sich dem Geschehen in Xardas‘ Turm gewidmet hat, fand ich das aus höchst eigensinnigen Gedanken gar nicht so gut, hatte ich mir doch selbst schon einige Gedanken zu den Rätseln rund um das magische Labyrinth gemacht. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass Laido mir hier wertvolle Vorarbeit geleistet hat und mir Arbeit abgenommen hat, die ich in meinem Post nun wirklich nicht auch noch hätte erledigen können.
    Die naheliegende Lösung des Problems mit dem eindringenden Wasser wäre wohl gewesen, Gaan und Grimbald die andere Wendeltreppe hinaufzuschicken. Und ich will auch gar nicht ausschließen, dass ich das so gemacht hätte, aber Laido, der Teufelskerl, lässt es für die beiden Jäger direkt knüppeldick kommen! Auch aus dem zweiten Treppengewinde strömt Wasser und nun ist man als Leser echt ratlos, wie die beiden denn nun noch gerettet werden sollen. Die wachsende Panik der Jäger hat Laido dann auch sehr schön beschrieben und diese Lösung, bei der man gleich zwei pfiffige Ideen braucht, die scheint eines Elms wirklich würdig. Wenn ich überhaupt etwas an der Szene auszusetzen habe, dann ist es bloß ein Kosmetikfehler: Irgendwie verpasst man als Leser den Moment, in dem das Wasser so hoch gestiegen ist, dass die beiden schwimmen müssen, um über Wasser zu bleiben. Im einen Moment waten sie noch, im nächsten haben sie kaum noch Platz überm Kopf. Dabei ist doch gerade das ein Moment, an dem sich die Lage noch mal so richtig zuspitzt, so richtig schwimmen können die als Wald- und Wiesenjäger ja vielleicht nicht mal. Wie gesagt nur eine winzige Irritierung. Dass du deine Wörter lieber auf was anderes verwenden wolltest, nachdem schon so viele Zeilen für den Kampf mit den Wassermassen draufgingen nur allzu verständlich.
    Nun landen Gaan und Grimbald also doch noch in einem „gewöhnlichen“ Labyrinth. Das hatte ich damals bewusst vermieden, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass sich daraus ein spannender Plot entwickeln ließe. Ich muss aber zugeben, dass es saucool ist, dass sich das Labyrinth selbst erweitert, wenn man um eine Ecke geht. Das erinnert mich direkt an diese Gebiete in Final Fantasy 7, wo man immer wieder im selben Bildschirm landet und nur dadurch weiterkommt, dass man ihn in der richtigen Reihenfolge in die richtigen Richtungen verlässt.
    Richtig gut fand ich die Frage: „Kann ich das denn? Dir vertrauen?“ Ich weiß auch nicht wieso, aber da läuft es mir jedes Mal kalt den Rücken runter. Das kommt so unerwartet und man fühlt sich direkt unangenehm ertappt. Wie sich das dann bis hin zu dem Angriff mit der Armbrust glaubhaft steigert, nebenbei sogar noch Platz ist für einen grandiosen Kalauer („Das ist Dragomirs Armbrust, und das weißt du genau!“ ) und dann die Ihr-dürft-nicht-in-Teams-arbeiten-Keule kommt… Da galoppiert die Szene echt von einem Höhepunkt zum nächsten! Dass der Bolzen dann auch noch passend zum Thema Eiszapfen ausstrahlt, die Gaan noch einmal zusätzlich verletzen, verleiht der Szene einen wunderschön grausigen Schlusspunkt.
    Die zweite Szene dient dann hauptsächlich dazu, den Strang ein wenig zu ordnen. Grimbald kann aus seiner Sicht erklären, wie er eigentlich von Gaan getrennt wurde, und Alrik und Yves stoßen elegant zu dem Geschehen dazu, damit der Schlüssel auch endlich zum Schloss kommt. Die Szene ist schön humorig geschrieben, bleibt in Sachen Originalität hinter der starken ersten Szene zurück, hat ihre Stärke aber eindeutig darin, dass sie die Story vorantreibt.
    Die dritte Szene greift dann diverse lose Enden auf. Allen voran das vielleicht verwirrendste Rätsel, dass uns Crozyr hinterlassen hat: Evadams Bild. Da war ich schon ganz gespannt drauf, was es nun mit ihm auf sich hat, aber dann wird da ja doch nichts Verblüffendes zu enthüllt.
    Dafür weiß auch diese Szene wieder innerhalb weniger Worte ordentlich Spannung zu erzeugen: Kurzzeitig dachte ich wirklich, dass Evadam nun kurzen Prozess mit Salvadore macht. Das hätte zum Zwecke der Reduzierung der an der Handlung beteiligten Personen ja auch durchaus Sinn gemacht, aber du entscheidest dich dann doch dagegen. Hier wird die Story nicht weniger komplex, sondern um ein Rätsel erweitert: Warum kann Evadam nicht auf Salvadore verzichten?
    Ein wenig verwirrt haben mich Evadams Aussagen zur Stadtwache: Erst scheint es, als wäre es genau der richtige Zeitpunkt, dass die Stadtwache ihn gefangen nimmt, als würde auch das zu seinem Plan gehören. Doch dann teleportiert er sich weg. Aber wenn er einfach nur Onars Hof per Teleport verlassen wollte, ist es doch total egal, ob die Stadtwache vor der Tür steht und seine Herausgabe fordert? Was ist denn dann das gute Timing, von dem er da spricht? Wegteleportieren kann er sich doch immer. Finde ich jedenfalls noch klärungsbedürftig.
    Insgesamt, man liest es aus dem Kommentar heraus, bin ich von Laidos Post sehr, sehr angetan. Da werden es seine Konkurrenten schwer haben, an meine Punkte zu kommen!

    JüdeXens Post teilt sich in zwei Teile, die wohl kaum verschiedener hätten sein kann.
    Mit Buster geht es noch sehr bodenständig los. Ein wenig später als die anderen tritt er aus dem Portal und erkundet die Lage in Jharkendar. Dabei geht er ungewohnt ruhig und bedacht vor, ja, hat sogar das dringende Bedürfnis seinen Kameraden Dar wiederzufinden. Das passt irgendwie alles nicht so richtig zu dem vulgären Buster, wie man ihn kennt, aber seis drum.
    Die Wassermagier beschließen also die Teleporter zu benutzen, um den Banditen in den Rücken zu fallen. Von den Kämpfen im Lager bekommt man dann gar nicht so viel mit, außer, dass es wohl ein heilloses Durcheinander ist, wie es für Evadams Vorhaben ja vielleicht sogar von großem Vorteil ist.
    Sowieso wird in dieser ersten Häfte des Posts viel gerafft erzählt. Viele Gespräche nur indirekt wiedergegeben. Und das ist wohl auch gut so, um diesen Strang mal ordentlich voranzubringen. Nicht gerafft erzählt wird der Dialog zwischen Thorus und Buster. Es bestätigt sich also, dass man es auch hier mit einem Ausläufer des Wettbewerbs zu tun hat. In dem Tempe wird Musik gespielt und alles steht wohl vor einer großen Katastrophe. Die Szene wirft damit auch neue Fragen in den Raum, doch ich denke, dass man sich auf die Musik noch einen guten Reim machen können wird.
    Und dann kommt Dar. Hier spielt JüdeX seine Fähigkeiten als Historiker der Gothicwelt gnadenlos aus und man merkt auch richtig, wie er hier in seinem Element ist. Wie Dar das alles zunächst als Trip abtut und erst langsam wahrnimmt, dass er da in etwas viel Größeres geraten ist, das baut sich alles hübsch langsam und anschaulich auf.
    Mitten in dem Durcheinander dieses Strangs befasst JüdeX sich einfach mal mit einem der größten Mysterien der Gothic-Welt, nämlich dem Portal der Jharkendari. Es mag zunächst total abgehoben und wirr klingen, dass sich dort Menschen aus verschiedenen Zeitaltern begegnen können und der Gebrauch von Sumpfkraut offenbar auch Kleingeister wie Dar dazu bemächtigt, davon Gebrauch zu machen. Aber das leitet sich alles so gut her, dass es absolut glaubwürdig rüberkommt. Und zugleich beantwortet es eben auch die Frage, warum manche länger brauchen, um das Portal zu durchqueren als andere.
    Dass auch Rhademes diesen rituellen Wettkampf initiieren wollte oder sogar hat, den Evadam gerade veranstaltet, ist schon eine ziemlich coole Parallele. Kleine Details, wie die Beteiligung der Orks damals wie heute, sind dabei wie das Salz in der Suppe.
    Der Abschluss stellt uns dann noch vor die Herausforderung, zu erklären, was Dar nun imstande ist zu tun… Da bin ich ja erstmal ganz schön überfragt. Hoffentlich wird dafür eine gute Lösung gefunden.
    Die zweite Szene hat mir sehr viel besser gefallen als die erste. Während die erste noch recht nüchtern und platt daherkommt, strotzt die zweite nur so vor abgefahrenen Ideen. Insgesamt bringen beide den Strang ordentlich voran, so dass man endlich mal das Gefühl bekommt, dass sich das Geschehen in Jharkendar auf ein Ende zu bewegt.

    John macht diese Runde gewissermaßen den „Aufräumer“ und setzt das ein oder andere Ereignis in die Tat um, das sich schon vor geraumer Zeit angekündigt hat.
    Zunächst das Wiedersehen von Amagon und Salvadore, das Laido in seinem letzten Post in die Wege geleitet hatte. Bei Laido hatte ich noch keine Idee, worauf das hinauslaufen soll, außer eben darauf, dass Amagon neben Elm auch noch Salvadore in die Finger bekommt. John hingegen weiß damit sogar eine Menge anzufangen! Nachdem das anfängliche „Ich hab dich jetzt in meiner Gewalt“-Szenario noch wie erwartet abläuft, zaubert John dann zum ersten Mal seit Anbeginn des Battles einen handfesten Plan gegen den Schwarzmagier von Xhan hervor, der wie ein Virus ständig und übermächtig in unserer schönen Geschichte umherkreucht. Ich hatte bislang immer so meine Sorgen, ob wir den noch irgendwie unter Kontrolle kriegen, nun präsentiert John eine praktikable Lösung, Hut ab dafür!
    Auch der Verweis darauf, dass Salvadore einst versucht hat, Amagon aus dem Weg zu räumen, hat mir gut gefallen. Lang, lang ist sie her, die erste Runde! Und nun, fast sechs Jahre später, hat sich das Blatt gewendet und Salvadore befindet sich in Amagons Gewalt. Das ist schon irgendwie ulkig.
    Mit der zweiten Szene verschlägt es die Geschichte zurück nach Jharkendar, wo wir im Wesentlichen zwei Dinge erfahren: Riordian übersetzt eine alte Inschrift, in der es wohl um Rhademes‘ Version des Wettbewerbs geht, und Cedric stößt zu der Truppe im Lager der Banditen hinzu. Man kann sich nun natürlich denken, dass es der Schwarzmagier von Xhan ist, der Cedrics Körper lenkt, schließlich hat Lord Hagen Cedric ja gar keinen Befehl gegeben, nach Jharkendar zu gehen. Die eh schon große Protagonistengruppe in Jharkendar wächst also um ein weiteres Mitglied. Mal sehen, was das so gibt. Amagon wird jedenfalls einige Geduld haben müssen, wenn der Schwarzmagier erstmal in Jharkendar beschäftigt ist.
    In der dritten Szene durchsucht Evadam die Kapitänskajüte auf seinem Schiff, wo wie schon vor geraumer Zeit angedeutet, die Stadtwache aufläuft, um das Schiff zu beschlagnahmen. Evadam steckt zwar ein paar Schriftrollen ein, bemerkt aber auch den Verlust seiner Flöte. Wenn Amagon den Schwarzmagier von Xhan in die Finger bekommt und darüber die Flöte in die Finger kriegt, steht Amagon auch ohne Artefaktteil gar nicht so blöd da. Schön jedenfalls, dass der Hüne nicht ganz so abgeschlagen ist, wie es zwischendurch den Schein hatte, ob er nun den Wettbewerb gewinnen will oder nicht.
    Insgesamt also schon ein Post, der die Geschichte, gerade auch all die Verstrickungen um den Schwarzmagier von Xhan, ein gutes Stück voranbringt, obwohl die Szenen an sich doch sehr ruhig wirken.

    Es fällt mir jedenfalls nicht schwer, mich in dieser Runde für Laido zu entscheiden, der einfach einen rundum gelungenen Post mit vielen Spiezenmomenten abgeliefert hat, während JüdeX mich in der ersten Hälfte seines Posts nicht so mitgerissen hat, und John abseits der Idee, wie Amagon dem Xhan-Magier eine Falle stellt, nicht so richtig was raushaut. Da hat Laido sich ausnahmsweise () mal nicht auf seinem Punktevorsprung ausgeruht, darum 6 Punkte für ihn.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Ich verweise mal entsprechend auf die Disclaimer von MiMo oben: Das unten Geschriebene ist ca. 5 Jahre alt!

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    An Laidos Beitrag gefällt mir wieder einmal vor allem, wie er die Rückanbindung zu bereits Geschehenem und Gesagtem sucht, denn hier verwerten die Teilnehmer tatsächlich auch gewisse Hinweise. Auch wenn das hier jetzt nicht die allergrößten Würfe sind – der Hinweis, das Labyrinth bitte nicht zu betreten, hilft ja zum Beispiel auch nicht wirklich weiter, der Hinweis auf die Rätselfreudigkeit Elms ist aber durchaus mitentscheidend – gibt das dem Ganzen doch das nötige Gefühl von Konsistenz. Im Übrigen sehe ich die hauptsächliche, Ausrichtung des Posts dann auch sowieso gar nicht darin, entstandende Lücken und Verwirrungen zu kitten, wie es in Laidos vorherigen Posts immer mal wieder war, sondern tatsächlich einfach im originären Geschichtenschreiben: Das Geschehen im Turm wird spannend fortgeführt, und da kann man sich dann auch mal richtig drauf einlassen, ohne an jeder Ecke auf irgendwelche vergangenen Widersprüche und dergleichen hingewiesen zu werden. Auch gefällt mir, dass hier mit Elms Vorliebe für Rätseln ernst gemacht wird und das Labyrinth dann auch tatsächlich ein richtiges Labyrinth ist. Man könnte also auch sagen: Aus allen Ankündigungen und Andeutungen, was denn hier im Turm nun passieren könnte, wird nun eigentlicher Erzählstoff gestrickt, und der ist, wie gesagt, durchaus mitreißend! Der erste Teil beim Geschehen um Gaan und Grimbald führt ja dieses Wasserszenario fort, in das sie im Turm hineingeraten sind, und da reizt der Post das Potential an Spannung, das so ein ansteigender Wasserpegel samt verzweifelter Tauchaktionen eben so mit sich bringt, wirklich gnadenlos aus. Den Kniff, dass man nicht feste, sondern nur schwach an der Luke ziehen darf, fand ich im ersten Moment ja ein bisschen einfach, zumal Gaan dann ja doch verhältnismäßig schnell darauf kommt, aber das Rätsel an sich ist ja doch eigentlich ein ziemlich gutes, denn die meisten Leute würden wohl gnadenlos daran scheitern – allein schon, weil das ja eine ziemliche Überwindung sein muss, nicht in Panik zu zerren und zu zerren. Dieses Moment der Überwindung kam mir bei Gaan vielleicht etwas zu kurz, ansonsten aber war das eine spannende Szene, bei deren „Gerade noch mal gutgegangen“-Ausgang man auch als Leser diese eigentümliche Erleichterung mitfühlt. Kurz gesagt: Das hat gewirkt! Der zweite Teil ist dann so der Twist-Teil, weil eigentlich alles auf die große Enthüllung zuläuft, dass die Figur, die mit Gaan mitgeschwemmt wurde, gar nicht der echte Grimbald ist, sondern ein Wesen in Gestalt von Grimbald. Bei mir hat dieser Moment der Enthüllung, dass mit Grimbald etwas nicht stimmt, übrigens auch deshalb so voll eingeschlagen, weil ich die endgültige Erkenntnis wirklich genau im gleichen Moment wie Gaan hatte. Das lief wirklich synchron ab: Während ich ebenso wie Gaan ein bisschen verwundert über dieses Vertrauensgerede vorher war, das aber dann für abgeschlossen hielt, so wurde mir dann ebenso heiß und kalt, als der Verdacht aufkam, was Pseudo-Grimbald nun mit der Armbrust vorhaben könnte. Die Stelle ist also wirklich gut geglückt! Zumal hier und im Rest des Posts dann auch unmissverständlich klargemacht wird, dass Grimbald nicht etwa vom Schwarzmagier von Xhan kontrolliert wird, sondern dass es sich hier um ein anderes Phänomen handelt. Das war natürlich spätestens in der nächsten Szene beim echten Grimbald klar, aber auch vorher konnte man das gut auseinanderhalten, was ja bei den Irrungen und Wirrungen dieser Story auch immer von Vorteil ist. Und ein Detail ist auch für andere Dinge entscheidend: Es geht hier weiterhin um Eis, und damit ist es ja auch wohl endgültig festgelegt, dass wir es beim Wächterwesen hier im Turm mit einem Eiswesen zu tun hat – aber einem, das offenbar auch noch die Fähigkeit besitzt, die Gestalt anderer Leute anzunehmen. Tatsächlich wäre das hier dann auch mal ein kommunikativer Wächter, was ja durchaus Eigenständigkeit aufweist. Der Rest des Beitrags stößt dann eher zwei weitere Geschehensabläufe an, wobei der eine einfach den Yves-Strang nun zum Turm führt und den Schlüssel in die Nähe dieses Eisblocks bringt, der andere sich mal wieder mit Adarich und seinem ominösen Zukunftsgemälde beschäftigt, bis auf das Intermezzo mit Salvadore aber auch nicht viel Neues bringt. Das Geschehen um Gaan und Grimbald fand ich hier also deutlich stärker, die anderen Stränge betrachte ich als Nachklapp, der aber auch nichts falsch macht. Von daher ein gewohnt guter Post!

    MiMo knüpft geradezu nahtlos an das Geschehen rund um Yves, Grimbald und Alrik und später auch Gaan an, und tatsächlich geht es in diesem Post einzig und allein um diesen Strang. Hat man in diesem Battle ja auch nicht mehr so häufig, solche „monothematischen“ Beiträge, aber es passte hier doch sehr schön rein, zumal hier ja auch eh zwei Stränge ineinandergelaufen sind. Ein bisschen zweifelhaft finde ich allerdings den Einstieg, denn Yves' Aussagen in Laidos Post deuteten nicht wirklich daraufhin, dass Yves erstens Fesselungen vorhat („wenn ihr einfach tut was ich sage“ kann man aber immerhin noch mit dem bloßen Befehl zum Stillhalten oder zur Mithilfe bei der eigenen Fesselung interpretieren) oder nun entgegen der vorherigen Beteuerung, kein Blutvergießen zu wollen, nun doch damit droht, aber das kann auch alles kurzfristigen Taktikwechseln Yves' geschuldet sein, die zu seinem meist ja doch eher unbeholfenen und planlosen Vorgehen gut passen, von daher sehe ich hier auch keinen wirklichen Widerspruch. Als Yves dann den Eisblock aufschließt und den Golem freisetzt, dachte ich erst, das sei einfach nur eine fiese Falle gewesen, geboren aus Elms Rätselwahn, aber tatsächlich ist das ja, wie man direkt danach bei Gaan sieht, ein entscheidender Baustein, um durchs Labyrinth zu finden. Jetzt kann man natürlich spekulieren, wie sich der Erbauer dieses Rätsels das so gedacht hat, denn da Teamarbeit ja nicht erlaubt ist, wäre die „Modellvorstellung“, dass eine Person sowohl den Eisblock aufschließt, als auch das Wasser auslöst und so ins Labyrinth gelangt. Ganz schön schwierig – und es erinnert mich an Adventure-Spiele, bei denen man irgendwann vorher mal einen Gegenstand nicht mitgenommen oder einen Schalter nicht betätigt hat und deswegen später in einer Sackgasse zu landen, ohne aber genau zu wissen, woran es nun lag. Denn tatsächlich spielt der Zufall und offenbar auch nur der Zufall Gaan gehörig in die Karten, und ohne die Einmischung anderer Teilnehmer, sei es als Partner oder Konkurrent, ist dieses Labyrinth dann ja wirklich kaum zu bewältigen. Wie genau das Öffnen dieses Schlosses und das Auftauchen des Lichtes im Labyrinth zusammenhängen, und überhaupt was unten im Labyrinth so passiert, tja, das bleibt natürlich im Unklaren, und das ist wohl auch die größte Besonderheit des Posts und wohl auch diejenige, an der sich die Geister scheiden werden. Ich selbst bin mir da auch gar nicht so sicher. Also: Erstmal finde ich die Idee, dass für Gaan mehr Zeit vergeht als für die anderen, einfach ziemlich cool, und das passt auch für so ein Labyrinth. Und generell finde ich sein Auftauchen und wie er dann quasi im Handumdrehen das Schriftrollenrätsel löst (dass ich in Idee und Präsentation übrigens auch super fand, wobei ein tatsächliches Auserzählen des Rätsels, sodass man es als Leser lösen könnte, natürlich noch besser gewesen wäre), auch ziemlich effektvoll. Und ebenso gefällt mir auch gut, wie er Yves einfach einen Ausweg aus seiner Lage anbietet, indem er – zaghaft – seine eigenen Interessen offenbart. Da fand ich es dann auch nicht schlimm, dass Yves' seine Geschichte hier nur im Zeitraffer erzählt. Mir gefiel hier also wirklich ziemlich viel an der ganzen Idee gut. Nichtsdestotrotz sehe ich die Kritik von den anderen schon kommen, dass du hier ohne Not abgekürzt hast. Ich will die Kritik so aber gar nicht formulieren, denn ich finde, auf diese Weise wird das Labyrinth als wirkliches Rätsellabyrinth dargestellt, ohne dass man – wenig gewinnbringend – seitenlang Rätsel an Rätsel reihen müsste. Mein einziger Kritikpunkt betrifft eigentlich nur ein Detail bei der Umsetzung: Beim Wiederauftauchen von Gaan wird einem ja geradezu der Eindruck eines Kriegsveterans nach Jahren des Einsatzes vermittelt, dann heißt es aber, für ihn seien dort unten Wochen vergangen. Und da habe ich mich gefragt: Nur Wochen? Allein schon der Verweis auf Gaans lange Haare hat für mich nicht so dazu gepasst. Jetzt weiß ich nicht, ob vorher Details zu seiner Frisur verraten worden sind, aber ich gehe mal davon aus, dass sie, wie im Spiel, ganz normal kurz waren. Innerhalb von Wochen bekommt man ja aber nicht mal eben lange Haare, zumindest keines, dass so lang ist, dass es eine ganze Gesichtshälfte verdecken könnte. Ich hätte wenn also ernst gemacht und die Zeit entweder verlängert, oder aber die „Auswirkungen“ auf Gaan entsprechend angepasst. So, wie es jetzt ist, wirkt das aber nicht stimmig. Abgesehen davon finde ich die Idee zwar noch immer gewagt, aber … ja, warum eigentlich nicht? Einzig schade ist es, dass das von Laido so schön weitergestrickte Setting nun für die Katz ist. Insbesondere vom Wächter selbst hat man ja nun gar nichts gesehen, zumal dieses Doppelgängerding ja nicht seine wahre Gestalt gewesen sein kann und ja wohl auch nicht alles, was er Gaan entgegengesetzt hat (denn das war zusammengenommen dann ja doch wenig und man hätte den Wächter kaum benötigt). Auch, dass hier weiter nicht beschrieben wird, um welches Artefaktteil es sich hier eigentlich handelt, ist so ein bisschen nachlässig, sodass man hier insgesamt doch eine gewisse „Flapsigkeit“ beim Erzählen monieren könnte. Insgesamt aber, und darauf kommt es ja nun auch an, habe ich den Post gerne gelesen.

    JüdeX macht Nägel und Köpfen und bringt mit seinem Post die von mir zwischenzeitlich abservierten Buster und Dar zurück ins Spiel. Der Beitrag ist dann ja auch sehr klar zweigeteilt: Einmal der Teil mit Buster und dem eher „bodenständigen“ Kram, und dann passenderweise Dar mit der abgespaceten Portalszene. An dem Teil mit Buster fand ich gut, dass in Sachen Sturm auf die Banditen direkt in die Vollen gegangen wird, oder vielleicht fand ich das auch erst einmal nicht gut, weil ich das auch gerne übernommen hätte. Die entsprechenden Ideen hätte ich vielleicht aber gar nicht gehabt: Dass der im Spiel ja eigentlich noch halbwegs besonnene Thorus hier in einem Käfig sitzt und abgesetzt wurde, passt ja ganz gut, denn die andere Alternative, dass er dieses Banditenchaos anführt, wäre zwar auch nicht unmöglich, aber jedenfalls unwahrscheinlicher gewesen. Immerhin wird ihm aber auch eine Mitverantwortung zugewiesen, indem – passend zu vorherigen Überlegungen – er auf einen Handel mit den Veranstaltern eingegangen ist. Wobei der Inhalt dieses Handels hier nicht näher bezeichnet ist, das hätte ich vielleicht schon gerne Konkreter gehabt. Die Szene entschuldigt das aber ganz gut, denn Thorus drängt zur Eile und hat dann ja auch Wichtigere im Sinn als irgendwelche Rekapitulation irgendwelcher Deals mit Adarich. Die Erwähnung dieser Musik im Tempel verleiht dem Ganzen dann auch richtig etwas Kultisches, was ja zu dem Gebaren der Banditen gar nicht so schlecht passt. Und es schlägt natürlich eine potentielle Brücke zum Musikinstrument, das schon erwähnt worden ist, nämlich dieser Flöte, die Fernando von Adarich stehlen ließ. Von daher fügt sich das alles doch sehr schön in die aktuellen Baustellen der Geschichte ein, ohne sie aber zu offensichtlich oder zu gezwungen zu beackern. Und spannend liest sich das Ganze sowieso! Ein wenig abgespaceter, ich sagte es ja schon, geht es dann bei Dar zu. Dessen dauerbekifften Charakter spielst du hier aber auch schön aus, insbesondere, weil ihm in diesem Moment auch das Witzfigurenhafte mal abgeht. Tatsächlich wirkt Dar hier nun weniger wie eine witzige Figur, sondern vielmehr eine wichtige Figur, denn offenbar weist er genau die richtige geistige Konstitution auf, um … ja, was auch immer zu tun! Der Gelehrte kommt in diesem Post ja nicht weiter zu Wort, offenbar hat es dann aber etwas damit zu tun, die überbordenden Kräfte des Portals im Zaum zu halten. Das fand ich jetzt auch gar keine schlechte Idee, dass diese Zeitphänomene gar nichts mit dem schwarzen Erz zu tun haben scheinen, sondern eben durch das Portal selbst verursacht worden sind. Ob es diese Erklärung jetzt gebraucht hätte, obwohl es mit dem schwarzen Erz ja einen Ansatz gab, weiß ich nicht – andererseits war in Sachen Adarich ja glaube ich aber eh nur von fünf verkauften Brocken die Rede, und die paar Krümel bringen ja sicher nicht das ganze Zeitgefüge der Insel durcheinander. Und da das Portal ja sowieso für „zeitliche Eigenheiten“ bekannt ist und du dies hier im Post noch weiter ausführst, passt das ja auch alles ganz gut zusammen. Von daher bin ich doch ganz zufrieden damit! Auch, dass du weiter ausführst, wie das damalige Geschehen in Jharkendar nun mit dem aktuellen Wettbewerb zusammenhängen könnte und was diese Prophezeiung ist, finde ich gut. Also, klar, jetzt so ganz die tolle Prophezeiung ist das auch nicht, und es bleibt ja auch ein bisschen nebulös, was dieser Wettbewerb damals sollte, aber ich selbst sollte da wohl auch nicht so viel kritisieren, immerhin hatte ich diese ganze Sache ja noch viel mehr im Unklaren gelassen. Insgesamt hat mir der Post also gut gefallen.

    Ja, mir haben ja – wie so oft – alle drei Posts gut gefallen. In Laidos und MiMos Posts ist viel Bewegung drin, in JüdeXens Post geht es größtenteils gemächlicher zu, wenn man mal davon absieht, dass es zwischen Piraten, Banditen und Wassermagiern kracht. Laido hat meiner Meinung nach gut die Balance geschafft zwischen einerseits das große Ganze in der Geschichte berücksichtigen, andererseits aber eben auch eine spannende „Einzelszene“ zu schreiben, wenn man das so nennen will. Das Geschehen um Gaan und Grimbald (und später nur Gaan) im Turm wird hier ja richtig schön auserzählt und hat hier mit dem Pseudo-Grimbald auch einen tollen Twist parat. Das war schon alles ziemlich spannend und mitreißend. Lediglich den Rest des Posts, also alles, was nicht direkt mit Gaan zu tun hat, fand ich dann nicht mehr so besonders gut (aber weiterhin gut), das las sich dann eher nach Pflichtaufgabe. Daran war also nichts schlecht, die Spannung fiel dann aber doch deutlich ab. Da ist zum Beispiel JüdeXens Posts für meinen Geschmack ausgewogener, auch wenn er dafür eben nicht so starke Einzelmomente zu bieten hat wie Laidos Post. MiMo lässt sich dann ja voll auf den Strang rund um den Turm ein, und dass sein Post der gewagteste in dieser Runde ist, habe ich ja schon angesprochen. Tatsächlich finde ich es bei näherem Nachdenken dann aber auch doch zu schade, dass wir hier gar nichts weiter vom Wächter zu sehen kriegen – wenn nicht jemand den Ausweg nimmt, dass der Gaan, der da am Ende wieder auftaucht, nicht doch ein Pseudo-Gaan und doch wieder der Wächter ist, aber die Möglichkeit ist ja doch eigentlich ausgeschlossen, weil hier ja auch in die Innenansicht Gaans gewechselt wird. Er ist's eben einfach, daran lässt sich nichts mehr ändern, und damit ist die Sache mit dem Wächter auch wirklich schon vorüber. Und wie gesagt, so cool ich diese ganze Idee auch finde, irgendwie fühle ich mich dann doch um Inhalte geprellt. Das lässt für mich MiMos Post, obwohl ich ihn gerne gelesen habe, als Punktekandidaten ausscheiden. Das ist natürlich besonders blöd, weil ich ja weiß, dass ich punktemäßig mit MiMo zu Konkurrenz stehe, aber vielleicht geht es wenigstens so aus, dass er mir auch keine Punkte gibt.

    Letzten Endes musste ich dann eine Entscheidung zwischen Laidos Post und JüdeXens Post treffen. Auch hier habe ich ein bisschen das Gefühl, dass ich biased bin, denn während Laido eine tolle, aus meiner Warte aber „fremde“ Idee mit dem Turmgeschehen weiterführt, kümmert sich JüdeX sozusagen ausführlich um von mir eingeführte Inhalte und „rettet“ sie damit auch ein wenig. Das habe ich dann natürlich schon gerne gelesen. Andererseits habe ich jetzt ja mit meinem Post vor allem auch Inhalte aus Laidos Post aufgegriffen, sodass ich zu dem Post jetzt ja auch eine gewisse „Nähe“ habe. Von daher gleicht sich das ja fast aus.

    Ich denke, auch, wenn ich mich von solchen Gedanken freimache, hat mir JüdeXens Post dann doch noch einen Tick besser gefallen: Er hatte zwar nicht die dramatischen Momente, die Laidos Post hatte, aber dafür war er, wie gesagt, auf ganzer Länge gesehen recht stark und nach meinem Geschmack. Er kümmert sich dabei insbesondere auch wieder um das große Ganze des Wettbewerbs, was Laido zum Beispiel mit dem Verweis auf Adarichs Gemälde auch nochmal tut, meiner Meinung nach aber eben doch deutlich unverbindlicher (was genau dieses Gemälde bedeuten soll, wurde ja immer noch nicht gesagt – außer eben, dass es die Zukunft sein soll, aber das, so meine ich, wurde von Crozyr damals ja auch alles schon etabliert). Ich ringe mich aus genannten Gründen also zu der Entscheidung durch, JüdeX eine Haarlänge vor Laido zu sehen und deshalb JüdeX die Punkte zu geben.

  13. Beiträge anzeigen #73 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Und hier auch mein Kommentar von damals, der jetzt auf den Tag genau fünf Jahre und eine Woche alt ist. Mein damaliger Optimismus, dass das Battle Royal locker vor dem Berliner Flughafen fertig werden würde, hat sich ja leider nicht ganz so gut erhalten.

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    MiMo hat sich wie angekündigt ganz dem Handlungsstrang um Xardas‘ Turm und das magische Labyrinth gekümmert und ihn jetzt auch zu einem Ende geführt. Das war vermutlich auch notwendig, damit noch ein paar Posts für die vielen anderen Baustellen der Geschichte bleiben. Aber der Reihe nach! Einsteigen muss ich leider gleich mit ein bisschen Kritik, denn was Yves da gleich zu Anfang sagt, das passt ja nicht so recht zu dem, was er am Ende meines letzten Posts gesagt hat. Dort hat er ja ausdrücklich gesagt, Alrik und Grimbald fesseln zu wollen, um ein Blutvergießen zu vermeiden – hier droht er ihnen jetzt genau das an. Jetzt kann man sich bestimmt drüber streiten, welche der beiden Verhaltensweisen besser zu Yves passt, aber so richtig ist mir nicht klar geworden, wieso Yves so versessen darauf ist, den beiden mit dem Tod zu drohen, wenn sie doch eh schon gefesselt sind. Und letztlich ist es eben einfach leider ein Anschlussfehler, wenn auch jetzt sicher nicht der allerverhängnisvollste für die Geschichte. Also weiter im Text: Yves schließt den Eisblock auf, der sich überraschend als komprimierter und nun wieder zum Leben erwachter Golem entpuppt. Das hat mir ganz gut gefallen, auch weil es natürlich für eine Menge Chaos im Turm sorgt. Gleichzeitig wird durch das Aufschließen dieses Licht im Labyrinth aktiviert, das Gaan weiterhilft, sodass die Funktion des Eisblocks für das Erlangen des Artefakts auch klar ist. Was ich dagegen nicht so dolle fand, ist aber dass dieser Golem dann anscheinend der magische Wächter sein soll, jedenfalls wird er ja als solcher bezeichnet. Allerdings hatte Adrien ja gesagt, dass einem der Wächter im Labyrinth oder an dessen Ende begegnet, weshalb ich ja das Gestaltwandlungs-Wasserwesen in meinem Post als den magischen Wächter vorgesehen hatte. Dem nimmt Gaan dann ja auch das Artefakt ab, was ihn wohl irgendwie dann auch immer noch zum magischen Wächter macht – also gibt es zwei magische Wächter?
    Der parallele Strang mit Gaan wird ja sehr knapp gehalten, hier geht es eigentlich nur darum, dass Gaan dem Licht hinterherläuft. Was mir hier gefehlt hat, ist eine Erwähnung des Schalters, den Gaan ja eigentlich in meinem Post gefunden zu haben glaubte. Klar, es kann jetzt keiner mehr mit einer Armbrust drauf schießen, aber dass Gaan einfach weiterläuft, hätte doch zumindest einer Erklärung bedurft. Er hätte ja vielleicht auch warten können bis sein Bogen trocknet oder so, schließlich war er ja eigentlich überzeugt davon, dass ihm der Schalter weiterhelfen würde.
    Viel mehr Raum bekommt jedenfalls die Action rund um den Golem. Hier hat mir vor allem die Idee mit dem absurd komplizierten Schriftrollenrätsel gefallen, bei dem natürlich niemand die Nerven hat, sich angesichts des randalierenden Golems irgendwie drauf einzulassen. Das passt natürlich auch schön zu Elm, wie man ihn bisher kennengelernt hat.
    Was mir dann nicht so gefallen hat, ist wie Gaan auf einmal aus dem Nichts auftaucht und sich herausstellt, dass die eigentlich spannenden Sachen schon längst abgelaufen sind, ohne dass man was davon mitbekommen hat: Der Wächter (oder Nicht-Wächter) ist besiegt und das Artefaktstück erobert, und der Golem ist dann für den Super-Gaan auch kein Problem mehr. Dass Gaan sich so lange in dem Labyrinth aufgehalten hat und da jetzt als rätsel- und kampfgestählter Elitekrieger und ultimativer Rätselfuchs wieder rauskommt, das find ich ja schon ziemlich klasse und ist auch wirklich so typisch MiMo im absoluten positiven Sinne. Nur, das ist jetzt schon das zweite Mal, dass nach jeder Menge Brimborium die eigentliche Erlangung des Artefaktteils im Eiltempo vonstatten geht bzw. hier überhaupt nicht mitzuerleben ist. Vielleicht finde ich das jetzt persönlich nochmal was blöder, weil ich ja diesen Gestaltwandler als großen Labyrinth-Endgegner etablieren wollte und der jetzt von MiMo nur noch in einem Nebensatz erwähnt wird. In einem Zweierbattle ginge das vielleicht sogar als effektive Battle-Strategie durch, aber in diesem Fall stimme ich jetzt ja selber mit ab. Ich hatte da einfach das Gefühl, dass ein bisschen die falschen Prioritäten gesetzt wurden – lieber hätte ich gelesen, was Gaan da im Labyrinth alles durchgemacht hat, als Yves und die anderen panisch vor einem Golem durch den Turm rasen zu sehen, wo sie ja eigentlich überhaupt nichts erreichen außer halt lange genug am Leben zu bleiben, um von Gaan gerettet zu werden. Und gerade zum Ende hin macht sich dann auch die Wörterknappheit sehr deutlich bemerkbar, insbesondere im ja nur ganz knapp zusammengefassten Gespräch zwischen Yves und Gaan (das mir inhaltlich aber gut gefällt, weil es Sagitta zum Finale mal so richtig ins Spiel zu bringen scheint und Yves trotz seiner Niederlage weiter in der Story hält). Letztendlich frage ich mich da irgendwie, ob es den Golem überhaupt gebraucht hätte, auch wenn die Szene an sich natürlich ganz actionreich war (mich aber ehrlicherweise auch nicht so mitgerissen hat wie jetzt z. B. den Kampf gegen die Harpyie in MiMos vorherigem Post, der irgendwie wuchtiger daherkam).
    Dass Grimbald am Ende aus dem Spiel genommen wird, ohne ihn jetzt gleich sterben zu lassen, finde ich eine gute Idee und entspricht ja auch MiMos ständigem Bemühen, die Figurenzahl möglichst zu reduzieren. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob auch Alriks plötzliche Flucht in die Stadt in diese Kerbe schlagen soll. Irgendeine Rolle muss Alrik ja schon noch spielen, aber in der Stadt ist ja nun artefaktteilmäßig mit großer Wahrscheinlichkeit nix mehr zu holen, insofern weiß ich nicht, wohin das dann führen soll.
    Naja, man merkt wohl jedenfalls schon: So richtig gekriegt hat mich der Post nicht, auch wenn er insgesamt schon in Ordnung geht und mir einige Aspekte (Gaans Wandlung und die in Aussicht gestellte Zusammenarbeit zwischen Gaan, Yves und Sagitta) wirklich gut gefallen haben. Als Finale des ganzen Labyrinth-Stranges fand ich das aber leider eher ernüchternd, vor allem eben wegen der unterschlagenen Artefaktteilerlangung.

    Nachdem John die beiden Söldner unter den Teilnehmern mehr oder weniger knallhart ausrangiert hatte, bringt Jüdex sie jetzt wieder zurück, und das dann gleich so richtig. Insbesondere Dar scheint ja nun sogar eine wichtige Rolle einzunehmen, und auch Buster ist auf einmal wieder mitten im Geschehen. Und das beides, ohne dass es irgendwie erzwungen wirken würde, ganz im Gegenteil – gerade bei Dars Handlungsstrang könnte man auch gut und gerne glauben, dass John das genauso geplant hatte, denn sein Hinweis darauf, dass man unterschiedlich lange für das Durchqueren des Portals braucht, hat ja quasi den Grundstein für das gelegt, was sich Jüdex nun alles dazu ausgedacht hat. Jedenfalls: Allein deswegen hat der Post bei mir schon einen dicken Stein im Brett, denn Dar und Buster mag ich ziemlich gerne und fand es schade, dass sie zuletzt nur noch als Statisten anderen Leuten hinterher gedackelt sind. Jetzt sind sie wieder vollwertige Hauptdarsteller in der Geschichte, und das find ich erstmal super so.
    Mein größter Kritikpunkt an dem Post kommt schon direkt zu Beginn, wenn nämlich Buster auf die Wassermagier trifft und ihn ganz offensichtlich niemand wiedererkennt. Dabei war ja der Anlass dafür, dass Buster und Dar überhaupt zu den Wassermagiern aufgebrochen sind, Busters Behauptung, dass er Cronos zu Koloniezeiten das Leben gerettet und also noch einen gut bei den Wassermagiern hätte. Klar, kann natürlich sein, dass sich die Geschichte aus Sicht der Wassermagier ein bisschen anders darstellt, aber dass davon jetzt, nachdem Buster endlich bei ihnen angekommen ist, auf einmal überhaupt nicht mehr die Rede ist, fand ich schon sehr schade. Es wird ja gar nicht deutlich, ob Buster nun damit gerechnet hat, wiedererkannt zu werden oder ob er selber weiß, dass an der Story, die er Dar aufgetischt hat, gar nichts dran ist. Also, irgendwas in der Richtung hätte da schon kommen müssen, finde ich, denn wie gesagt, das war ja der Grund für die ganze Reise, die jetzt fast die komplette Geschichte lang den Söldner-Handlungsstrang bestimmt hat.
    Davon abgesehen gefällt mir der erste Abschnitt aber sehr gut. Jüdex hat hier eine gute Balance gefunden, einerseits schnell zum eigentlich interessanten Schauplatz in Jharkendar – nämlich dem Banditenlager – zu wechseln, das aber durch den Einsatz des Teleporters gleichzeitig überhaupt nicht überhastet wirken zu lassen. Dass Thorus da in so einem Holzkäfig rumsteht und Buster direkt mal ein paar wichtige Infos stecken kann, das ist dann vielleicht ein bisschen konstruiert, aber geht letztlich schon in Ordnung. Und was Thorus da erzählt hat mir sowieso super gefallen. Die Musik im Tempel scheint das Gegenstück zu der Flöte zu sein, und da scheint sich jetzt einiges sehr schön zum nächsten Artefaktfundort zusammenzufügen (zumindest dachte ich das bis zu Johns Post noch, aber dazu später mehr!). Natürlich bleibt noch ziemlich viel offen: was nun diese Musik genau macht, also ob sie ein Hindernis ist, das zur Erlangung des Artefaktteils überwunden werden muss, oder ob sie irgendwie die Banditen hypnotisiert hat (wieso ist dann aber Thorus nicht betroffen?) oder vielleicht beides… das hätte noch eine Nummer konkreter sein können, und dann hätte Jüdex womöglich noch mehr gepunktet. Aber auch so wie es jetzt ist, ist das eine gute und zielstrebige Weiterführung dieses Handlungsstrangs.
    Im zweiten Abschnitt mit Dar wird dann sogar noch eine große offene Frage geklärt, indem nämlich die übersuppende Portalmagie als Ursache der mysteriösen zeitlichen Phänomene entlarvt wird. Auch das eine gute Idee, finde ich, auch wenn die Frage noch ungeklärt bleibt, wodurch dieses Portalleck entstanden ist. Vermutlich wird aber wohl irgendwie der Veranstalter dahinter stecken, jedenfalls klingt es ja sehr danach, was Chochmar da über den möglichen Rhademes-Nachfolger erzählt. Was ich mich auch gefragt habe: Läuft das Portal denn nur in Dars Zeit aus und nicht in Chochmars eigene Zeit? Und wenn ja, warum? Letztlich ist das aber weniger entscheidend als die Aussicht darauf, dass Dar jetzt plötzlich eine richtig wichtige Aufgabe bekommt, die nur er als Sumpfkrautkonsument lösen kann (wobei er ja eigentlich gerade abstinent ist, wie ich in meinem ersten Söldner-Post mal erwähnt habe ). Und so generell finde ich das alles sowieso ganz großartig mit den vielen Leuten aus den unterschiedlichen Epochen, und wie Dar auf einmal aufhört zu fallen usw., das hat einfach Spaß gemacht zu lesen. Hier kommt jetzt auch mal wieder eine Menge Original-Gothic-Content ins Spiel, wird aber auch direkt in Verbindung mit der aktuellen Wettbewerbskrisensituation gebracht. Also alles sehr stimmig, nix zu meckern, was diesen Abschnitt angeht!
    Zusammengefasst: Ein Spiezenpost, an dem ich neben dem schon angesprochenen Kritikpunkt nur noch bemängeln kann, dass Thorus Dar am Kragen packt, obwohl der eigentlich gerade ganz woanders ist.

    Johns Post steht ganz im Zeichen der Superschurken, die hier der Reihe nach abgeklappert werden: Erst Elm und Salvadore, dann der Schwarzmagier von Xhan und zum Schluss noch Evadam himself. Der erste Abschnitt in der Höhle ist dabei vielleicht ein bisschen zu lang geraten, dafür dass dort eigentlich lange Zeit gar nicht so richtig viel Neues passiert – außer dass nochmal deutlich gesagt wird, dass es nur einen Schwarzmagier von Xhan gibt und Evadam ihn als Gegner betrachtet, was mir natürlich aus den bekannten Gründen gut gefallen hat (schade dass Eddie nicht mehr dabei ist, um das Ganze in seinem nächsten Post wieder genau andersrum darzustellen ). Dass diese Bedrohungsszene hier so viel Raum einnimmt, fuchst mich natürlich insbesondere, weil ich dann gleich wieder an diese Ratzfatz-Artefaktszenen-Ergatterungs-Szene mit dem Feuerwächter zurückdenken muss, die sich über diese ganzen schönen Wörter bestimmt total gefreut hätte… aber diese Bedenken habe ich jetzt auch nur, weil das reguläre Battle-Royal-Ende mit großen Schritten naht (mittlerweile dürfte ja auch feststehen, dass das Battle Royal das Wettrennen gegen den Berliner Flughafen mit großem Vorsprung gewinnen wird), denn so für sich genommen hat mir die Szene schon wirklich gut gefallen. Die Anspannung ist da deutlich spürbar, und gerade diese wortlose Kommunikation zwischen Elm und Salvadore, bei der Salvadore mehrmals darüber mutmaßt, welches Verhalten Elm denn wohl von ihm erwarten würde, das fand ich besonders gelungen. Amagon kommt hier natürlich wieder sehr übermächtig daher, denn nicht nur kann er Supermagier Elm (der ja einiges draufhaben muss, wenn er so ein komplexes magisches Labyrinth und dieses Golemrätsel erschaffen kann) und Salvadore gleichzeitig problemlos in Schach halten, er scheint auch noch immun gegen die Xhan-Magie zu sein oder das zumindest von sich selbst zu denken. Ist wahrscheinlich aber auch nicht schlecht, jemanden in der Geschichte zu haben, der für den Schwarzmagier eine ernsthafte Bedrohung darstellen könnte. Am Ende des Abschnitts kommt dann noch eine größere Wendung, indem sich nun ein Zweckbündnis zwischen Salvadore und Amagon anbahnt. Das kommt natürlich unerwartet und ist von daher auf jeden Fall eine gelungene Überraschung, aber so ganz weiß ich noch nicht, ob ich die Idee an sich gut finde oder nicht. Einerseits lenkt es diesen Handlungsstrang vermutlich in eine ganz gute Final-Richtung, gleichzeitig lässt es Salvadore (und damit auch Evadam) auch so ein bisschen planlos wirken, indem es jetzt den Anschein hat, dass sie auf so ein Bündnis angewiesen sein könnten. Echte Superschurken verfolgen ja eher ihre eigenen Pläne und lassen sich nix von ihren Wettbewerbsteilnehmer-Schachfiguren aufquatschen! Aber soll jetzt auch nicht als großartige Kritik daherkommen, denn insgesamt geht das schon in Ordnung, genauso wie mir auch der ganze Abschnitt gut gefallen hat.
    Der zweite aber sogar noch etwas mehr, denn der ist nicht nur lustig geschrieben („Banditen rasseln nicht“ klingt ein bisschen wie das kindgerechte Prequel von „Schattenläufer töten nicht“), sondern lässt auch mit der Ankunft des vom Schwarzmagier gesteuerten Cedric in Jharkendar auf eine spannende Konfrontation im Tempel hoffen. Einziger kleiner Kritikpunkt wäre hier vielleicht, dass der Schwarzmagier dafür, dass er so ein Genie der Geistesbeeinflussung ist, ein bisschen zu stockend in seinen Antworten wirkt – andererseits hatte ich das in meiner Rathausszene ja auch schon ein klein wenig so angelegt, dass der dann eher wortkarg daherkommt. Kann man ja sicher auch so erklären, dass es schon anstrengend genug ist, Leute überhaupt per magischer Geistesbeherrschung etwas sagen zu lassen, dass dabei dann nicht unbedingt etwas wahnsinnig Eloquentes bei herauskommt. Insofern also eigentlich nicht mal ein kleiner, sondern gar kein Kritikpunkt. Also ein schöner zweiter Abschnitt, der gleichzeitig witzig ist und Spannung aufbaut, weil man ja als Leser immer im Hinterkopf hat, mit wem Riordian da eigentlich redet. Als ich beim Lesen hier angekommen war, hatte ich schon so das ungute Gefühl, dass das eine ganz harte Entscheidung zwischen John und Jüdex in dieser Runde werden könnte. Aber zum Glück, oder eher leider, kommt dann noch der dritte Abschnitt…
    …und an dem gefällt mir, um es ganz offen heraus mit brutaler Ehrlichkeit zu sagen, überhaupt nichts. (Na gut, das ist übertrieben, denn der Schreibstil gefällt mir natürlich schon, aber des Effekts wegen musste jetzt einfach mal so ein knallhartes Statement her!) Das hat zwei Gründe: Einmal macht der Abschnitt die Geschichte wieder viel komplizierter und verworrener (zumindest für mich, ich hoffe mal ich habe da keinen genialen Einfall total missverstanden), und zum anderen wirkt Evadam auf einmal wie ein ziemlicher Trottel. Also der Reihe nach, erstmal zu der Flöte. Bei der schien nach Jüdex‘ Post schon mehr oder weniger deutlich festzustehen, für was die gut ist: Eben einfach ein weiterer Wettbewerbs-Questgegenstand, den man im Tempel von Jharkendar (der schon durch den Freiherrn von Dingenskirchen indirekt als möglicher Artefaktlagerungsort ins Spiel gebracht wurde) irgendwie einsetzen muss, um diese Musik, die dort spielt, zu beeinflussen oder zu beenden oder verstärken oder was auch immer. Das passte jedenfalls für mich alles wunderbar zusammen. Jetzt stellt es sich aber auf einmal so dar, dass es gar keine Absicht war, dass die Flöte im Schiff gefunden werden sollte, und dass Adarich sie eigentlich selber benutzen will, um in irgendwelche ominösen „Melodien der Zukunft“ einzustimmen. Wenn Adarich sie selber benutzen will, dann kann sie ja aber nicht dazu dienen, an ein Artefaktteil zu gelangen, denn die sollen ja die Teilnehmer einsammeln. Also muss sie für irgendwas anderes gut sein – und da der Schwarzmagier von Xhan mit der Flöte so zielsicher zum Tempel unterwegs ist, dann wohl auch für irgendwas, was in dem Tempel gemacht werden kann. Aber dann hat der Tempel wohl nichts mit den Artefaktteilen zu tun sondern spielt irgendeine andere Rolle in Adarichs Plänen? Das heißt, das letzte Artefaktteil liegt dann wohl ganz woanders? Das wäre aber auch Unsinn, denn an diesem Punkt in der Geschichte noch einen ganz neuen Artefaktteilfundort aus dem Hut zu zaubern, da wüsste ich nun nicht, wie das so schnell noch gehen sollte. Ich hab jedenfalls leider überhaupt nicht verstanden, was sich John dabei gedacht hat, das jetzt ohne Not alles so kompliziert und undurchschaubar zu machen. Ich wüsste auch gar nicht, wie ich diesen Handlungsstrang jetzt weitererzählen sollte, denn der Schwarzmagier muss ja jetzt mit der Flöte was machen, was Adarich eigentlich machen wollte und was schon irgendwie wichtig ist, weil Adarich es gerne gemacht hätte, aber gleichzeitig dann vielleicht auch doch nicht so entscheidend, weil Adarich es andererseits ja auch nicht so richtig schlimm findet, dass er das nicht machen kann. Und gleichzeitig muss auch noch ein neues Artefaktteilrätsel aus dem Hut gezaubert werden, weil die Flöte und sehr wahrscheinlich auch der ganze Tempel mit Musik dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Ächz. Dabei schien doch alles schon so schön zusammenzulaufen… wieso nur, John?!
    Der zweite Aspekt, der mir daran nicht gefällt: Wenn Adarich diese Flöte so dringend braucht, wieso lagert er sie dann auf seinem Schiff, anstatt sie mit zu Onars Hof zu nehmen? Das ist ja schließlich eine Flöte und kein Klavier oder so, die kann man doch problemlos einstecken. Außerdem wurde ja eigens eine Flöte aus einem Material gekauft, das die feuchte Seeluft aushalten soll, das heißt es muss ein bewusster Teil von Adarichs Plan gewesen sein, dass die Flöte auf dem Schiff gelagert wird. Das Warum erschließt sich jetzt aber überhaupt nicht, wenn er die einfach nur irgendwo deponieren wollte, um sie später wieder mitzunehmen. Adarich fragt sich das ja auch selber, wieso er die Flöte nicht mitgenommen hat, aber das wirkt dann eher so, als hätte John das Problem selber gesehen, ohne eine Lösung gefunden zu haben. Das ist dann auch ein ziemliches Rumgeeier, ob das nun schlimm ist, dass er die Flöte nicht mehr hat oder vielleicht auch nicht, weil ja auch aus Fehlern was Gutes entstehen kann. Letztendlich wirkt Adarich da aber einfach total planlos und überhaupt nicht mehr wie der geniale Strippenzieher und Pläneschmied, als der er bislang immer rübergekommen ist. Das wird dann noch schlimmer, wenn er sich am Ende sogar von der Miliz überrumpelt fühlt. Ich hoffe mal, es ist deutlich geworden in meinem Post, dass Adarich den Versuch seiner Festnahme auf Onars Hof von Anfang an mit eingeplant hatte, um für zusätzliche Spannungen zwischen Onar und der Stadt zu sorgen. Wie passt es denn damit jetzt zusammen, dass er so überrascht davon ist, dass die Milizen sein Schiff durchsuchen wollen? Das muss ihm doch genauso klar gewesen sein. Gerade deswegen ist es auch keine gute Idee, da einen wichtigen Gegenstand aufzubewahren. Mensch, das ist doch unser Adarich, der zwischenzeitlich mal wie ein Gott auf Erden gewirkt hat, dem entgleisen doch nicht die Gesichtszüge, nur weil da ein paar läppsche Stadtwachen anrücken! Gut, es sind gleich zwanzig, was ich übrigens auch viel zu viele finde angesichts der gerade laufenden Aktion bei Onars Hof, zu der doch eigentlich deutlich mehr Leute geschickt werden dürften. Im Spiel zumindest gibts ja vielleicht insgesamt zwanzig Milizen, wenns hochkommt, oder? Aber egal, auch zwanzig Stadtwachen können doch niemanden aus dem Konzept bringen, der die ganze Zeit in irgendwelchen Götter- und Prophezeiungssphären schwebt! Dass Adarich im Mittelteil der Geschichte mal so übertrieben mächtig daherkam, das hat mir ja auch nicht gefallen, aber einen ausgefuchsten Plan soll der doch bitteschön haben, und dazu passt sein ganzes Verhalten hier so gar nicht. Man kriegt ja fast schon Mitleid mit ihm, wie ihm da nun alles so ein bisschen aus den Händen zu gleiten scheint! Also nee, der Abschnitt hat mir leider gar nicht gefallen. Vielleicht wollte John hier so ein bisschen mit den Erwartungen spielen und den Superschurken bewusst entmystifizieren, aber der Spannungskurve in der Geschichte kommt das jetzt nicht unbedingt zugute.

    Ein Gutes hat es aber immerhin, denn jetzt fällt es mir zumindest nicht so schwer, mich hier zu entscheiden. Auch wenn zwei Drittel von Johns Post gut gelungen sind, hat mich der letzte Abschnitt so gestört, dass der Post für meine Stimme nicht infrage kommt. Bei MiMos Post gab es jetzt nichts, was mich ähnlich stark gestört hat, gleichzeitig fand ich die Aussparung des eigentlichen Artefaktfundes aber zu unbefriedigend, um ihm meine Stimme zu geben. Jüdex‘ Post dagegen hat diesen einen Schnitzer zu Beginn, ist danach aber durchgehend super und gefällt mir vor allem im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte am besten. Wie die Söldner hier wieder ins Spiel gebracht werden und beide ihre eigene Rolle bekommen, das ist einfach gut gemacht, und deshalb kriegt Jüdex auch meine 6 Punkte. Auch wenn ich mich damit ein bisschen aus der Affäre ziehe, was den Überlebenskampf zwischen John und MiMo angeht – aber immerhin habe ich mich ja klar positioniert, wer meine Punkte bekommen hätte, wenn Jüdex nicht dabei wäre. Auch wenn ich MiMo damit wahrscheinlich auch eher ärgere als dass er sich drüber freut, naja.

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