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  1. Beiträge anzeigen #141
    Kämpfer Avatar von Söldner Zu Befehl!
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    Söldner Zu Befehl! ist offline
    Dann wollen wir mal:

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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Zu Söldner Zu Befehl!s damals angefangenem und leider nie zu Ende gebrachten Wettbewerbsbeitrag
    Sagen wir einfach mal, dass du und MiMo nun einen sehr großen Einfluss auf meine Haltung gegenüber meine Takeshi-Story habt. Dementsprechend kannst du also auf eine Fortsetzung hoffen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    (das mit dem Bruder im zweiten Post hat mich dagegen nicht ganz so sehr überzeugt)
    Ich fand es ziemlich klischeehaft, habe es letzen Endes nur eingebaut, weil ich dachte, dass ich etwas amüsantes und originelles aus dem Klischee aufbauen kann. Hoffe, dass sich der Teil zum Positiven verändert, sollte ich mich wieder an die Takeshi-Story ransetzen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Gleichwohl halte ich die in meinem damaligen Post geäußerten Kritikpunkte immer noch für durchgreifend. Aus handwerklicher Sicht weist die Geschichte dann durchaus störende Mängel auf. Damit meine ich nicht nur Fehler bei Zeitformen und teils wohl auch der Grammatik und bei Formulierungen, sondern auch gewisse Mängel in der Erzähltechnik: Mal wird die Erzählperspektive nicht so richtig durchgehalten, mal gehen die Schilderungen so ein bisschen durcheinander. Das zieht die Geschichte natürlich schon ein wenig runter.
    Mit Sicherheit noch das größte Problem, welches ich beim Schreiben habe. In diesem Punkt sollte ich mich lieber schnellstens verbessern – ich will euch ja nicht andauernd leiden sehen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Alles in allem ist es bis dahin, das ist kein großes Geheimnis, wirklich keine gute Geschichte. Und ja, sie ist auch ein bisschen schlecht.
    Ich will dir keine zu großen Hoffnungen machen, jedoch glaube ich, da ich MiMos Kommentar gelesen habe, dass ich die Geschichte vielleicht doch sehr zum positiven ändern könnte – und dabei spreche ich über die inhaltliche Ebene der Geschichte. Er hat mir aufgrund seiner Erwartungen zeigen können, wie ausbaufähig die Geschichte doch ist.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Die Geschichte hat zwar durchaus Mängel, weshalb man sie guten Gewissens auch schlecht nennen kann. Dass man beim Lesen aber trotzdem Vergnügen hat und zumindest ich mir auch trotzdem eine Fortsetzung gewünscht hätte, weil ich irgendwie doch an der Handlung interessiert bin, das zeigt, dass die Story zumindest mal kein Totalausfall ist, ja sogar sehr weit davon entfernt ist, und durchaus Potential hat. Und das sage ich nicht nur, weil ich dich persönlich mag.
    Das sagst du doch nur, um die anderen Mitglieder des Forums zu manipulieren, so dass ich keine Chance mehr habe, die vierte Kategorie zu gewinnen.



    Ich muss zugeben, dass ich dir wirklich dankbar bin, John.
    Auch wenn das erneute Lesen der Takeshi-Story sicherlich an den derzeitigen Story-Wettbewerb gekoppelt ist, freut es mich dennoch zu sehen, wie du es mit solchem Interesse tust. Sollte ich die vierte Kategorie nicht gewinnen, so weiß ich, dass ich die Geschichte wahrscheinlich nur angemeldet habe, um als Autor mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, an meinen Fähigkeiten als Autor weiter zu feilen und vielleicht auch noch, um mich wieder an die Takeshi-Story zu setzen und die Geschichte nicht nur zu beenden, sondern auch durch einen rework zu verbessern.


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    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich nutze den Flow der Wettbewerbssaison zuallererst mal dazu, endlich etwas vom lieben Söldi zu lesen! In chronologischer Reihenfolge.
    Ich weiß nicht ob es dir bewusst ist, aber ich glaube, dass du damit eine große Rolle in meiner "Karriere" als Autor eingenommen hast.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Takeshi ist ja ein zutiefst japanischer Name und ich frage mich schon seit den Tagen des vierten SnB, ob die ganze Geschichte vielleicht auf Japan anspielt, oder aber auch nur an Takeshis Castle, oder doch überhaupt nicht auf Asien. Hier und heute werde ich es endlich erfahren!
    Bei weitem reicht mein Verständnis und Wissen für asiatische Kulturen und Geschichten nicht aus, um meine Geschichten darauf zu basieren. Es gibt durchaus Anlehnungen an japanischer Kultur – diese liegen aufgrund meines begrenzten Wissens aber nur bei Namen, Waffen und einen Gott des Shintoismus. Letzteres würde ich gerne besser kennen lernen, weswegen es sicherlich von Vorteil ist, mich stärker mit der japanischen Sprache zu befassen, in der ich derzeit – aufgrund des Besuchens einer Japanisch-AG in meiner Oberschule für fast zwei Jahre – nur die Grundlagen beherrsche.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Mit Fujin deutest du ja sogar an, dass es auf dem östlichen Archipel ganz andere Götter/Religionen gibt. Allerdings fängt es an dieser Stelle auch schon an dünn zu werden, denn mehr erfährt man über diese östlichen Götter dann ja nicht. Das könnte man zwar der Unvollständigkeit der Geschichte zur Last legen, allerdings gibt es da ja dieses göttliche Artefakt, das Takeshi abhanden gekommen ist.
    Diesen Punkt empfinde ich als äußerst interessant und ich glaube auch, dass dieser mir einen stärkeren Einblick in meine Geschichte gegeben hat. Auf jeden Fall habe ich aufgrund dieser Kritik beschlossen, in diesem Punkt der Geschichte mehr ins Detail zu gehen. Vielen Dank dafür!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Takeshi ist sich ja sehr sicher, dass sein Bruder nur wegen des Amuletts so schnell geworden sein kann. Dabei haben die beiden sich fünf Jahre lang nicht gesehen. In der Zeit könnte der gute Masamune doch auch einfach ordentlich trainiert haben?
    Hier hätte ich sicherlich die Gedanken von Takeshi tiefer zur Schau stellen sollen. Es sollte eher so rüberkommen, als wäre Takeshi sich so sicher, weil es eine Schnelligkeit war, die nur durch die Kraft eines Gottes zu erreichen ist. Sicherlich könnte Masamune ordentlich trainiert haben, was aber dann nur dazu geführt hätte, dass er sowohl mit Amulett als auch ohne schneller wäre als Takeshi, aber ohne Amulett niemals annähernd so schnell sein konnte, wie er mit Amulett war. Die göttliche Kraft ist also eine Art Bonus, die sich mit der rein physischen Kraft des Trägers addiert.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Nun aber mal ein bisschen der Reihe nach: Die Story beginnt nach einigen höchst unheilsschwangeren Sätzen über die Situation auf dem Archipel mit einer lauschigen Szene auf dem Meer. Da war der Kontrast zwischen Takeshis jetzigem Leben und dem Leben, dem er entkommen ist, wirklich gut spürbar!
    Dachte mir schon, dass mir das teils gelungen ist, auch wenn Takeshi vielleicht, wie John schon sagte, vielleicht doch zu unbeschwert war.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Takeshi selbst ist... ein ziemlich spezieller Geselle würde ich mal sagen. Einerseits scheint er sich viele Gedanken über Homoerotik zu machen, auf der anderen Seite scheint er es gewohnt zu sein, ein Frauenheld zu sein. Wie er selbstverständlich davon ausgeht, dass Cecile bestimmt nur wieder mit ihm schlafen will, und Alina ihm einen Kuss für ihre Rettung geben könnte... In der Dichte ist das schon ein wenig auffällig.
    Ich bin mir um ehrlich zu sein immer noch nicht sicher, warum ich ihn genau so dargestellt habe. Teils basiert er auf witzige Erfahrungen, die ich im Leben gemacht habe, dass ist mir klar – jedoch glaube ich, dass ich mich nicht wirklich getraut habe, einen wirklich ernsten Charakter zu entwerfen, um die Geschichte aus einer eher humorvollen Perspektive zu schreiben.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Auf seine Mitmenschen scheint er diesen pseudo-lässigen Eindruck aber ja auch zu machen, schließlich weist Alina ihn ja direkt darauf hin, dass er gefälligst nicht so cool im Türrahmen zu stehen hat. Das fand ich schon ziemlich witzig.
    Über pseude-lässige Eindrücke mache ich mich halt gerne lustig.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Meine Lieblingsstelle war wohl der Kampf gegen die Lurker. Es hinkte zwar ein bisschen an konstruierten Formulierungen, aber wie du die Besonderheiten von Takeshis Kampfkunst und den Namen seines Katanas eingeführt hast, das war schon irgendwie cool. Vor allem weil der Kampf an sich ja auch kein "Der Lurker schlägt zu. Takeshi weicht aus. Takeshi tötet den Lurker."-Kampf ist. Du verleihst jedem Angriff irgendetwas Besonderes und so liest sich das dann auch ganz unterhaltsam.
    Ich hatte ein klares Bild vom Kampf in meinem Kopf, fand es aber irgendwie dennoch schwer, diesen Kampf in schriftlicher Form zu beschreiben.
    Jedenfalls freut es mich sehr zu sehen, dass du diesen Kampf so genießen konntest.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der zweitüberraschendste Moment der Geschichte war dann der, als die Händler sich als Banditen entpuppen. Im Spiel hängt da ja wirklich dieser Lampenöl-Händler rum, weshalb ich sofort gedacht habe, dass der das auch sein soll. Zweitüberraschendster Moment deswegen, weil es mich dann völlig von den Socken gehauen hat, dass Alina einfach ein paar Schritte weiter mit dem Schwert auf ihn wartet. Da warst du wohl genau wie ich nicht darauf vorbereitet gewesen, dass der Ort schon im zweiten Post erreicht werden sollte.
    Habe bei der Stelle in Gothic 3 tatsächlich gehofft, dass Iomar ein Bandit wäre, der sich nur als überfallener Händler hergibt, um mich in eine Falle zu locken. Schade dass man bloß auf Banditen traf, die fröhlich in einer Höhle hockten.
    Das mit Alina lag sicherlich auch daran, dass beide den Ort noch schnell erreichen sollten, aber auch, um das Ganze nicht zu klischeehaft zu gestalten. Takeshi erhoffte sich das natürlich, wurde am Ende dann aber doch gecockblocked.
    Beim rework kann ich das Ganze aber dann hoffentlich detaillierter gestalten, da ich nun genügend
    Zeit habe, den Weg zur Höhle in der Nähe von Silden interessant zu machen.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Von dem Moment an konnte ich jedenfalls voll und ganz verstehen, dass du die Geschichte für die vierte Kategorie angemeldet hast.
    Jup, ging alles ziemlich bergab. Hätte sicherlich anders sein können, wenn ich mir wirklich Mühe bei der Geschichte gegeben hätte und mir genügend Zeit genommen hätte.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich würde die Behauptung wagen, dass dein Wettbewerbsbeitrag von damals eine richtig typische Erstlingsgeschichte ist. Da ist ein Held, der mit einem losen Ziel durch eine Welt streift und dann halt hie und da was erlebt. Dazu dann noch die weibliche Begleiterin, von der er sich ein Küsschen erhofft, ihn aber regelmäßig für sein Gebahren tadelt. Ein zurecht bewehrtes Schema, das aber eben Standardcharakter hat, würde ich mal sagen. Bis auf den japanischen Einschlag und die wie gesagt etwas hervorstechende Lurkerszene hat die Geschichte also tatsächlich nicht viel zu bieten, was sie richtig gut machen könnte.
    Das Ganze wird dann hoffentlich bei meinem zweiten Anlauf besser.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Auf der anderen Seite stehen neben dem inhaltlichen Fauxpaus am Anfang des zweiten Posts auch gewisse Zeitenfehler, die sich gerade am Anfang tummeln. Dein Schreibstil ist auch noch ausbaufähig (aber längst nicht so peinlich, wie es deine Andeutungen haben vermuten lassen)
    Vielleicht habe ich mir da doch einen zu großen Kopf gemacht. Aber freut mich zu sehen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie ich immer behauptet habe. Verbessern muss ich mich dennoch! Und vernünftig Korrekturlesen muss ich lernen – habe mir die Geschichte noch einmal angeschaut und da sind tatsächlich Fehler, die wirklich unnötig sind und die ich, würde ich mal endlich vernünftig korrekturlesen, leicht beheben könnte.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Mit ein bisschen mehr Übung, die macht ja bekanntlich den Meister, wird das auf jeden Fall noch was mit dir, da bin ich mir sicher.
    Ich werde mir auf jeden Fall Mühe geben, shishou!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ach ja: Ich prophezeie jetzt schon mal, dass Ewek - sollte er die Geschichte denn kommentieren - seine helle Freude an dem vermittelten Frauenbild findet.
    War komischerweise Thema am Samstag bei einem Gespräch mit JüdeX. Ich mach mich schon mal bereit.

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    Habe Mut, dich deiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu bedienen.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    So, Lord, als kleines Geburtstagsgeschenk bekommst du jetzt noch einen Kommentar von mir, und zwar einen zu "Jagd nach dem Sonderrang". Denn es gibt ja eigentlich nichts, was sich besser für einen Geburtstagskommentar eignet als so eine Kategorie-4-Geschichte: Wenn ich was kritisiere, kannst dich über höhere Wettbewerbschancen freuen, und wenn ich was lobe, naja, dann wirste dich bestimmt trotzdem drüber freuen!

    Als ich gesehen habe, dass du die Geschichte in der Kategorie anmeldest, war mein erster Gedanke ja, dass die doch viel zu unterhaltsam für die Wahl zur schlechtesten Geschichte ist, und in meinem Kommentar aus dem Storywettbewerb 2010 kam die ja auch ziemlich gut weg. Jetzt hatte ich zwar so ein bisschen die Vermutung, dass meine Ansprüche sieben Jahre später vielleicht etwas höher sind und ich dann doch nicht mehr ganz so angetan davon sein würde, aber beim Lesen hab ich schnell gemerkt: Nee, sind sie offenbar nicht. Ich fand das wieder ziemlich spaßig und konnte mich auch über die anfänglichen Abschnitte, die John ja wohl nervig fand, gut beömmeln. Das ist natürlich alles ziemlich trashig, was sich ja im Prinzip auch allein schon aus dem Figurenpersonal ergibt, das sich vollständig aus der Story-Forum-Besetzung anno 2009 zusammensetzt. Und der Humor ist jetzt auch nicht gerade der allerfeinsinnigste, aber naja, ich musste dann eben doch schon durchgängig schmunzeln und fand auch einige Figuren in ihrer Plattheit gelungen. Bei Deathwalkers ersten Auftritten musste ich zum Beispiel wirklich lachen, weil diese Terminator-Performance zu dem ja mal wirklich wie die Faust aufs Auge passt. Und naja, mich selber fand ich mit dieser stumpfsinnigen Steuererhöhung-egal-worums-gerade-geht-Agenda gerade in meiner ersten Szene jetzt auch ziemlich klasse, muss ich zugeben. Und zumindest ein fast schon subtiler Gag hat sich dann ja sogar auch noch zwischen die ganzen Kalauer geschlichen:
    „Klar kleiner.“, antwortete Mister Meister
    Grandios!
    Am Schluss gibts ja noch einen weiteren herrlichen Mister-Meister-Moment, als der die ganzen langweiligen Erwachsenen-Ländereien ablehnt und einfach nur Limo für umsonst verlangt. Ja, ich kann ja auch nix dafür, ich fand das alles wirklich ziemlich lustig. Auch das Strick-Event am Frauentag in El Toros Hexenturm. Stones Klagen darüber, dass ihn alle befummeln wollen. Die plumpe Art und Weise, wie sich der sabbernde John zur Teilnahme am Wettbewerb überreden lässt. Diese ganze abstruse Ausgangslage, dass El Toro als "süß aussehende Hexe" einen Dämon beschwört, den dann alle besiegen sollen, und dass diese Hexe aus irgendeinem Grund auch alleine darüber bestimmen kann, wer über Khorinis herrscht. Das bekloppte Ende, bei dem sich der Dämon offenbar bereitwillig töten lässt, weil er so begeistert von "Gilberts Tagebüchern" ist (auch diesmal habe ich wieder darauf gewartet, dass sich das alles als Finte herausstellt und der Dämon sich nur tot gestellt hat, aber nee, nix da ). Und, ja, ein bisschen fand ich sogar den furchtbaren Dialekt des Dämons lustig. Wie gesagt, das ist jetzt nicht der ausgefeilteste oder intelligenteste Humor, aber zumindest bei mir funktioniert der gut genug, dass ich die Geschichte sehr gerne in einem Rutsch wieder durchgelesen habe. Deswegen kann ich auch beim besten Willen nicht sagen, dass ich die Geschichte schlecht finde. Es ist auch nicht mal so ein Fall von "So schlecht, dass es wieder gut ist", denn dieses Trashige ist ja pure Absicht, und auch wenn jetzt längst nicht jeder Gag voll zündet und zumindest eine sprachlich sauberere Darbietung dem Trashfaktor nicht geschadet hätte, funktioniert die Geschichte bei mir schon so, wie es wahrscheinlich von dir beabsicht war.

    Wobei ich finde, dass sie so im Mittelteil einen kleinen Durchhänger hat, nämlich als da alle so aufeinandertreffen und der Kampf mit Deathwalker entbrennt. Da wurde es dann kurzzeitig mal eine halbwegs ernste Kampfgeschichte, oder zumindest hat die Gagdichte rapide nachgelassen, und das hat mich dann nicht so überzeugt. Wobei ich nun, wenn ich mal wieder an den Wettbewerb denke, aber auch nicht sagen würde, dass dieser Abschnitt total schlecht war. Eben nur so ein bisschen nichtssagend im Vergleich zum Rest.

    Ein bisschen sehr absurd (und das wohl unfreiwillig) ist auch diese Passage im ersten Kampf gegen den Dämon geraten:
    „Oh Nein! Ein Pfeil!“, brüllte der Dämon wehleidig und beobachtete den immer näher kommenden Pfeil, ohne ihm jedoch auszuweichen. Erst in der allerletzten Sekunde, hüllte er sich wieder in eine Art Rauchwolke ein und verschwand.
    Wie langsam soll dieser Pfeil denn fliegen, dass der Dämon da so lange rumbrüllen und gemütlich abwarten kann?

    Was John zum etwas bedenklichen Frauenbild in der Geschichte gesagt hat, stimmt im Prinzip natürlich auch, wobei ich aber finde, dass das hier so auf die Spitze getrieben ist mit dem ständigen Stricken und so, dass ich das schon eher als Parodie auf so ein Frauenbild aufgefasst habe. Ernst gemeint sein kann das ja nun nicht, ansonsten hätte es Ajnif bestimmt nicht so lange mit dir ausgehalten. Und El Toro als alles kontrollierende Hexe hat doch auf der Insel offenbar absolut das Sagen und lässt die Männer quasi nach Belieben im tödlichen Kampf gegen den Dämon krepieren. Das ist ja eigentlich sogar eine ganz starke Frauenfigur! Xrüssi macht ja auch einen ziemlich toughen Eindruck zum Schluss. Nur Cherrie Pie, naja gut... die hat dann wohl nicht die allerdankbarste Rolle in der Geschichte erwischt. Aber inwiefern die so richtig weiblich ist, das könnte man ja angesichts des Vorbilds für diese Figur auch nochmal zur Diskussion stellen!

    Fazit: Die Geschichte ist garantiert nicht die ausgefeilteste, gewitzteste oder bestgeschriebene Geschichte des Forums, aber sie ist meiner Meinung nach nun auch wirklich weit davon entfernt, irgendwie zu den schlechtesten zu gehören. Im Gegenteil, so einen gewissen Kultfaktor sehe ich da schon, und wenn mich eine Geschichte über 40 Seiten hinweg so gut unterhält, dann finde ich die auch nicht schlecht. Insofern fürchte ich, dass du auf meine Stimme wirst verzichten müssen, denn da wird garantiert noch was Mieseres dabeisein bei den anderen Kandidaten, behaupte ich jetzt mal. Aber vielleicht kannst du dich ja trotzdem drüber freuen, dass ich die Geschichte nach wie vor mag.

    P.S.: Deine fälligen Steuerabgaben für die letzten 68 Kommentare (100 Goldmünzen pro Kommentar zuzüglich 10 Goldmünzen pro zitierter nicht ausgeschriebener Zahl) sind noch nicht bei mir eingetroffen.

  3. Beiträge anzeigen #143
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Selbst wenn ich irgendeinen Clou in der Handlung noch immer verpasst habe, so hat mir das Lesen Spaß gemacht. Das habe ich ja anscheinend auch schon damals sehr eindeutig so gesehen – ich glaube, der Eindruck, dass mir die Story nicht so oder nicht so besonders gut gefallen hat, den hast du mir damals nachträglich mehr oder weniger eingeflüstert, weil du selber so unzufrieden mit der Story schienst, Laido!
    Ja, ich hab mir auch schon gedacht, dass es für den Wettbewerb jetzt taktisch wahrscheinlich nicht so klug war, die ganze Zeit meine Unzufriedenheit mit der Geschichte so zu betonen. Ich hab mir ja vor der Wettbewerbsanmeldung diese Geschichte und auch meinen Wettbewerbsbeitrag nochmal genauer angeschaut, und da hat mir dann "Heilung" plötzlich doch ziemlich gut gefallen, während mir an meinem Wettbewerbsbeitrag immer mehr Sachen aufgefallen sind, die mir nicht gefallen haben. Das war dann auch ein Grund, warum ich mich für die "Heilung" entschieden habe. Im Winter kurz nach dem Schreiben hatte ich halt immer noch diese andere, größere Geschichte im Kopf, die ich ursprünglich mal angedacht hatte, und war deswegen dann ein wenig enttäuscht über mich selbst, aber jetzt so mit etwas Abstand muss ich sagen, dass ich die Geschichte doch gar nicht so übel finde. Also wenn du möchtest, darfst du deine Stimmentscheidung mit dieser Information im Hinterkopf nochmal revidieren. Nur so als Angebot!

  4. Beiträge anzeigen #144
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ja, ich hab mir auch schon gedacht, dass es für den Wettbewerb jetzt taktisch wahrscheinlich nicht so klug war, die ganze Zeit meine Unzufriedenheit mit der Geschichte so zu betonen. Ich hab mir ja vor der Wettbewerbsanmeldung diese Geschichte und auch meinen Wettbewerbsbeitrag nochmal genauer angeschaut, und da hat mir dann "Heilung" plötzlich doch ziemlich gut gefallen, während mir an meinem Wettbewerbsbeitrag immer mehr Sachen aufgefallen sind, die mir nicht gefallen haben. Das war dann auch ein Grund, warum ich mich für die "Heilung" entschieden habe. Im Winter kurz nach dem Schreiben hatte ich halt immer noch diese andere, größere Geschichte im Kopf, die ich ursprünglich mal angedacht hatte, und war deswegen dann ein wenig enttäuscht über mich selbst, aber jetzt so mit etwas Abstand muss ich sagen, dass ich die Geschichte doch gar nicht so übel finde. Also wenn du möchtest, darfst du deine Stimmentscheidung mit dieser Information im Hinterkopf nochmal revidieren. Nur so als Angebot!
    Tja, das würde ich jetzt natürlich glatt machen, aber leider bietet die Forensoftware bei Umfragen keine "Stimme zurückziehen"-Funktion an, und da ich es außerdem nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, dass die Moderation in der Abstimmung herumpfuscht, bleibt meine Entscheidung in Kategorie 3 unabänderlich. So ein Pech aber auch!

  5. Beiträge anzeigen #145
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
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    Olivia ist offline
    Gut, da ich letztens bezüglich des Wettbewerbs schon John's Geschichte bewertet habe und da irgendwie so halb rausraten konnte, dass es eines seiner früheren Werke war, widme ich auch heute wieder einer Geschichte, bei der ich sogar nachgeforscht habe, dass es sich hierbei um ein frühes Werk des Schreiberlings handelt.
    Und zwar rede ich von Der König der Gnome , geschrieben vom werten DerGroßeDummeMann, welchen ich auch weiterhin nicht als dumm bezeichnen würde, sondern als sehr höflich und intelligent.

    Woran man merken kann, dass 'Der König der Gnome' eines der ersten Werke des Autors ist, selbst wenn man nicht wie ich das Anmeldedatum des Schreiberlings mit dem Datum der veröffentlichten Geschichte vergleicht, wäre, dass einjedes Kapitel OffTopic-Kommentare enthält, ähnlich wie es bei meiner 'USfG'-Geschichte im ersten Kapitel der Fall war.
    Zur Verteidigung des Autors sei allerdings gesagt, dass sie relativ kurz gehalten sind und daher der Trash-Faktor vorhanden ist, aber es wesentlich schlimmer sein könnte, wenn man bedenkt, was andere schon alles an OffTopic in ihre Geschichten gemüllt haben. ^^

    Was zunächst einmal auffällt ist, dass diese Geschichte nicht zwingend im Gothic-Universum spielt, sondern sich auf Risen bezieht.
    Das ist natürlich auch dem Umstand verschuldet, dass es damals um 2010 herum noch kein Risen-Storyforum gab, wenn ich mich recht entsinne, aber auch thematisch finde ich nicht, dass die Geschichte das Forum verfehlt hat. Risen war nun mal ein geistiger Gothic-Nachfolger und wer wie ich zudem noch die Storyskizzen bezüglich des ursprünglichen Risen-Intros kennt, der wird den Verdacht auch nicht los, dass das Ende von Gothic 3 möglicherweise auch genauso nahtlos an Risen 1 anknöpfen könnte.
    Daher, kein Kriterium für mich bei der Bewertung, um das schon mal aus dem Weg zu räumen.

    Die Handlung ist recht einfach wie simpel: Patty, eine bekannte Piratin aus Risen 1, befindet auf der Suche nach ihrem Vater und kommt am Novizenhof vorbei, wo sie des Nachts Zeuge des Diebstahls einer Schafsherde durch Gnome wird. Gemeinsam mit dem Novizen Tristan bricht sie in die Hafenstadt auf, wo sie auf Don Esteban und Fincher trifft, welche den Diebstahl ebenfalls aufklären wollen. Fincher begleitet dabei Patty zunächst zu Eldric, wo sie ihre Wunde aus vorheriger Nacht versorgen lässt und wird dabei am nächsten Tag von Gnomen gefangen genommen, welche sie dann auch zum König der Gnome höchstpersönlich bringen.
    Mit Hilfe einer List ermordet Patty den König.
    Den Epilog bildet eine Szene bei welcher Patty ein Schiff zerbersten sieht und sich fragt ob sie ihren Vater jemals wiedersehen wird.

    So weit so gut.
    Zunächst mal muss ich anmerken, dass mich die Kapiteleinteilungen verwirrt haben.
    Eventuell ist dies auch meiner Unkenntnis bezüglich Novellen geschuldet, dass ich da nicht so ganz durchblicke, aber ab Post 5 wurde die Geschichte in mehrere kleinere Kapitel je Post unterteilt, bei welchen ich nur mutmaßen kann, dass sie einen Szenenwechsel darstellen. Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

    Was mich grundsätzlich etwas enttäuschte, war, dass der namensgebende König der Gnome gegen Ende hin vorkam, aber einen recht kurzen Auftritt hatte und daher eher wie eine Person wirkte, die nur um des Titels willen eingeführt wurde. Das war ein wenig schade, denn eigentlich drehte sich in der Geschichte alles eher mehr um Patty und ihre Begleiter als um Gnome oder gar deren König.
    Man hätte die Geschichte daher auch genauso gut "Pattys kleines Abenteuer" nennen können oder so ähnlich.
    Das ist jedoch nur eine persönliche Meinung, weil ich abgesehen vom Ende durchaus das Gefühl hatte, dass die Geschichte gut ausgearbeitet war und sich Zeit für jeden Handlungscharakter ließ.

    Was mir sehr gut gefiel waren die einzelnen Dialoge zwischen Patty und den einzelnen Charakteren, darunter hauptsächlich Tristan und Fincher.
    Ich vermute mal, dass beide Charaktere auch irgendwo in Risen vorkamen, denn wirklich erinnern kann ich mich leider an sie nicht mehr. Müsste dafür mal wieder Risen spielen.
    Jedenfalls hast du aber besagte Gespräche recht lebhaft umgesetzt. Auch fand ich schön, dass du dadurch Patty's Charakter näher beleuchten konntest, denn so wie sie in der Geschichte dargestellt wurde, war sie durchaus eine starke, unabhängige Frau, welche aber durchaus weiß, was sie will. Insofern ist es auch sehr belustigend zu lesen, dass Patty die Männer im Grunde genommen besser durchschaut als manch einer annehmen würde und daher sich auch bewusst die Kerle heraussucht, welche für ihre Zwecke dienlich scheinen. Wie zum Beispiel auch Fincher, der ja anscheinend ein wenig in Patty verliebt war. Stereotypisch für manch einen vielleicht, aber die Art wie es umgesetzt wurde, war durchaus nett. Reflektierte sehr gut die raue Mentalität der Gothic-Spiele, aber minderte Patty's Rolle nicht im Geringsten.

    "Ihr könnt in meinem Bett schlafen, wenn es euch nicht stört zusammen in einem Bett zu schlafen, das eigentlich nur für einen ist und ich schlafe sowieso fast immer draußen."
    "Ich kann auch auf dem Fußbo...", sagte Fincher wurde aber von Patty (schon wieder) unterbrochen: "Hör nicht auf ihn. Wir schlafen liebend gern in einem Bett."
    Was dann in der Nacht geschah könnt ihr euch vorstellen.
    Kann ich das?

    Im Übrigen möchte ich auch anmerken, dass es mir sehr gut gefiel, dass Patty's Wunde ihren eigenen kleinen Handlungsstrang hatte und es nicht einfach nur mit einem einfachen Heiltrank getan war. Hat der Geschichte mehr Tiefe gegeben und auch das Geschehen realistischer wirken lassen.

    Bevor ich aber die Story zu viel lobe, möchte ich aber anmerken, dass es durchaus Sachen gab, welche mich dann doch irgendwo störten. Für ein Erstlingswerk natürlich nicht schlimm, aber ich denke mal, dass ich es trotzdem erwähnen darf.
    Nämlich die eingeklammerten Sätze.
    Ab Post #5 fiel mir auf, dass es sehr viele Einschübe in der Geschichte gab, welche gewissermaßen ausgeklammert wurden.
    Ob das nun eher Fußnoten sind oder eigenständige Sätze, die man besser hätte unterbringen können, weiß ich nicht. Jedenfalls war ich nicht zwingend Fan davon, da diese dann doch zumindest leicht den Lesefluss störten. Was schade ist, da sich die Geschichte sonst halbwegs flüssig liest und es sich bis zum Ende der Geschichte teilweise so hinzog.

    Desweiteren bin ich bezüglich des Endes an vielen Stellen verwirrt, da hier dann doch Fehler offenkundig werden, die man erst im Nachhinein bemerkt.
    Zum Beispiel weiß ich gar nicht, was jetzt genau mit Fincher passiert ist, nachdem die Gnome Patty und ihn angegriffen haben. Vielleicht habe ich das falsch gelesen, aber Fincher war doch Pattys' Eskorte. Ist sein weiteres Schicksal unbekannt? Oder war er jetzt der Gnomenkönig?
    Ansonsten wundert es mich auch, dass die Gnome Angst vor Patty zeigten, nachdem sie den König niederschlug und die gnomischen Behausungen einfach so verließ. War der Schlag von einem Gnom nicht genug gewesen um sie ohnmächtig werden zu lassen?
    Das sowie die Schlussfolgerungen aus dem zerberstenden Schiff erschlossen sich mir nicht so ganz. Vermutlich ist das Ende bewusst kryptisch gewählt, aber als Leser verwirrt es mich eher als dass ich über das Gelesene nachdenke. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur ein miserabler Leser.


    Ansonsten bin ich aber doch von der Geschichte positiv überrascht, da sie stilistisch besser ist als die, welche ich von John lesen durfte.
    Vielleicht liegt das wirklich daran, weil du, DGDM, auch schon damals ein Händchen dafür hattest Umgebung lebhafter zu beschreiben und du auch weniger Probleme hattest die Emotionen der Charaktere dem Leser besser zu vermitteln, aber auf jeden Fall fühlt sich das alles wesentlich dynamischer an, was auch den Lesefluss verdammt gut erleichtert.
    Im Rahmen des Wettbewerbs für die vierte Kategorie klingt es daher schon fast gemein, wenn ich sage, dass deine Geschichte 'leider' eine eher standartmässige Anfängergeschichte ist, welche man auch mal so für zwischendurch lesen kann. Aber gut, leider suchen wir die schlechteste Geschichte, die in ernster Absicht geschrieben wurde und daher bin ich diesbezüglich nicht wirklich überzeugt, was das Stilistische angeht.

    Insofern, Lob an dein Vergangenheits-Ich, da ich mir als Story-Anfänger wohl auch gewünscht hätte so gut schreiben zu können in einer meiner ersten Geschichten. Vielleicht lobe ich dich dafür zu sehr in den Himmel, aber ich bin immer Fan davon, wenn der Autor seine Geschichte so vermitteln kann, dass der Leser es einfacher hat sich seine Umgebung vorzustellen. Natürlich ginge das noch besser, aber für den Anfang ist das doch gut.

    Ob das für den Wettbewerb reicht um in Kategorie 4 zu gewinnen?
    Mal schauen. Nur weil ich deine Geschichte vorerst als 'zu gut für die Wettbewerbskategorie' befunden habe, heißt das ja schließlich nicht, dass alles verloren ist. Mit etwas Glück haben die anderen User bessere Geschichten geschrieben als sie es sich selbst zutrauen.
    Daher, noch alles offen. ^-^

  6. Beiträge anzeigen #146
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Ich hab ja ganz vergessen, hierauf einzugehen!
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Es folgen ein paar hämische Zeilen zu "Ein Auszug aus Varaxon" von MiMo!

    Ja, also, was soll ich sagen, dafür dass du das mit 13 geschrieben hast, ist das mal wieder echt gar nicht so übel geraten. Also inhaltlich jetzt vielleicht schon ein bisschen, wobei das immer noch deutlich mehr Klasse hat als die schlüpfrigen Geschichten auf dieser Seite, die John kürzlich mal verlinkt hatte, aber so vom Schreibstil her ist das ja wohl mehr als ordentlich und auch nochmal besser als die Mario-Geschichte. Das muss dir jedenfalls nicht peinlich sein. Und die Sexszene gegen Ende dann... naja gut, so richtig elegant ist das jetzt alles nicht beschrieben ("wild knutschende Köpfe" und so ), aber wenn ich da an diese "Romanze" in deinem Kategorie-4-Beitrag denke, dann hast du in der Richtung auch schon deutlich Schlimmeres verbrochen.
    Ich weiß ja nicht, welche der beiden Romanzen du da ansprichst (und so romantisch waren die ja beide nicht ), aber solltest du den Dreier meinen, dann stich den Dolch der Häme doch direkt mitten ins Herz, anstatt mich so leiden zu lassen.
    Was aber deine jugendlichen Fantasien angeht, finde ich ja sowieso, dass das hier mit Heterosexualität nicht viel zu tun hat. Dieser Abschnitt ist ja wohl das mit Abstand Schwulste, das du hier je veröffentlicht hast:

    Kein Dreizehnjähriger, der auf hotte Girlies steht, würde doch was von einem "süßen Dreitagebart" schreiben, geschweige denn die Schönheit der Protagonistenjungens so ausgiebig thematisieren. Und dann der Schluss, als die Hauptfigur die Konfrontation mit nackten Frauen als "Schock" empfindet und in eine entsprechende Schockstarre verfällt, das spricht doch auch Bände. Da war mit 13 offenbar schon alles klar bei dir, auch wenn du es vielleicht selber noch nicht wusstest.
    Als ich das vor ein paar Wochen zum ersten Mal seit Jahren wieder gelesen habe, konnte ich mir auch nur hilflos die Haareraufen. Wie konnte es dazu kommen, dass ich mir mit 17 noch eine Freundin anlache, wenn ich mit 13 schon so eine Einleitung zum Schwulenporno aus dem Ärmel geschüttelt habe.
    War auf jeden Fall witzig zu lesen, ich hoffe ja mal, da kommt noch ein bisschen was nach aus deiner Schublade!
    Das ist jetzt wie bei einer Geburt, wo der Kopf schon raus ist: Nachdem ich diese Stelle schon veröffentlicht habe, tut der Rest nicht mehr weh. Aber vielleicht warte ich damit bis nach dem Wettbewerb. Es gibt bestimmt ein Novemberloch zu füllen.
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich fand die Sexzsene ja irgendwie geil. *schäm*
    Damn, hätte ich mir die mal als Wichtelgeschichte für dich aufgehoben!

    ________________________________________________________________________________ ___

    Ich bleibe Söldi noch ein bisschen treu.
    Uns ward ein Irrlicht geboren.
    von Söldner zu Befehl!
    Die vielleicht einzige Geschichte mit einem Punkt am Ende ihres Titels.
    Der erste Absatz beschäftigt sich erstmal mit Jens und seiner besonderen Beziehung zu seinem nächtlichen Lagerfeuer, mit dessen Hilfe seine Jagd erfolgreicher ist, weil er sich nachts an dem Feuer geborgen fühlt. Nun frage ich mich aber, wo denn da der logische Zusammenhang ist. Ein Jäger ist ja nicht gleich erfolgreicher, nur weil er einen Ort hat, an dem er sich geborgen fühlt. Entscheidend ist hierbei ja auch, dass er sich dort nur geborgen fühlt, eventuell aber gar nicht geborgen ist. Möglich wäre natürlich, dass alle Tiere des Waldes, in dem er sich da befindet, Feuer meiden und ihn deshalb nicht angreifen, solange er an seinem Feuer sitzt. Aber davon schreibst du in deiner Geschichte nichts, weshalb ich dann auch mit meinem Latein am Ende bin, was die Rechtfertigung für diesen Zusammenhang von Lagerfeuer und erfolgreicherer Jagd angeht.
    Auch dass er lieber nachts jagt, weil er sich aus Prinzip nur tagsüber an schwere Brocken ranwagt und die Jagd deshalb nachts leichter ist... Da dreht sich die Argumentation doch im Kreis! Natürlich ist die Jagd immer zu der Zeit am leichtesten, zu der man beschließt, nur leichtes Vieh zu jagen.
    Später gibt es ähnlich verwirrende Aussagen zum Lagerfeuer:
    Er hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache, immerhin distanzierte er sich immer stärker von seinem Feuer, welches die Funktion hat, ihm bei der Jagd Sicherheit zu bieten – jedoch konnte er seiner Neugier nicht widerstehen, da er mit Irrlichtern bloß in seiner Kindheit Bekanntschaft gemacht hat, die jedoch keine direkte war. Zur Sicherheit hatte er jedoch seinen Bogen mitgenommen, mitsamt seinen restlichen 7 Pfeilen im Köcher, die ihm nach der Jagd noch blieben. Sollte er unterwegs also auf nachtaktive Tiere treffen, so hat er die Möglichkeit sich zu schützen und unter Umständen auch sein Beutegut zu erhöhen, vorausgesetzt seine alte Beute befindet sich noch in seinem Lager und endet nicht als Lockspeise.
    Erst schreibst du nun doch etwas davon, dass das Lagerfeuer ihm nicht nur ein Gefühl der Geborgenheit sondern einen richtigen Schutz gibt, und dann sorgt er sich im letzten Satz des Zitats darum, dass die Tiere ihm seine Beute vom Feuer wegklauen. Also gehen die Tiere nun in die Nähe des Feuers oder nicht? Wenn die Tiere sich nämlich doch nicht von dem Feuer abhalten lassen, dann wäre es ja gerade so, dass das Lagerfeuer Jens mehr schadet als nützt, weil er die dunkle Umgebung ja viel schlechter beobachten kann, wenn er im Hellen sitzt.
    Und zu dem grün markierten Satz: Der sagt doch wirklich nur das Offensichtliche, oder? Ist doch klar, dass er sich mit seinem Bogen verteidigen kann, falls er auf Monster trifft.
    selbst Erinnerungen an seine Kindheit, die er liebend gern in dieser Ortschaft verbrach,
    "verbrachte" dürfte die angebrachtere Form sein.
    Jens gehörte zu der Gruppe von Jägern, die gerne mal oberkörperfrei jagen geht. Das tat er vor allem nachts, da er glaubte, so eine spirituelle Bindung zu seinen Jagdzielen aufzubauen – während er die freie Brust seines Jagdzieles mit seinen Pfeilen durchbohrte, wurde ihm warm an seiner freien Brust. Eben dieses warme Gefühl ist es, was er bei seiner Jagd suchte.
    Da sind wohl wieder deine schwulen Fantasien mit dir durchgegangen. Das wirkt schon ein bisschen so, als hättest du einfach händeringend nach einer Erklärung gesucht, wegen der Jens für gewöhnlich oberkörperfrei auf die Jagd geht. Dieser Gedanke einer spirituellen Verbindung zu seiner Beute durch bloßes Entblößen des Oberkörpers erscheint mir in der Kürze, in der er hier ausgeführt wird, jedenfalls ziemlich hanebüchen. Aber: Ein bisschen trägt das auch zu dem mysteriösen Charme der Geschichte bei. Jens scheint ja nicht nur in diesem Punkt seltsam zu sein. Seine Sehnsucht nach einem Lagerfeuer erklärt sich am Ende der Geschichte ja rückwirkend ein wenig. Vielleicht waren seine eingangs angeführten Erklärungen dafür, dass er nachts jagt, deshalb so verworren, weil er sich über seinen eigentlichen Antrieb gar nicht im Klaren war.
    Abgesehen von diesen Details und Ungereimtheiten, die ich nun zur Genüge bemängelt habe, erzählt deine Story aber eine wirklich schöne Anekdote aus dem Leben eines Jägers. Du hast sehr schön beschrieben, wie er die Parallelen zwischen seinem geliebten Lagerfeuer und dem voranschwebenden Irrlicht erkennt. Das hat trotz des dunklen Waldes voller Monster eine wirklich behagliche Atmosphäre geschaffen. Und dann das Tanzen der Irrlichter über und in dem See, das Abtauchen und Wiedergeborenwerden von Jens... Da hatte ich wirklich richtig schönes Kopfkino! Und wenn eine Geschichte so eindrucksvolle Bilder erzeugt, dann muss sie einiges richtig gemacht haben.
    Der Gedanke, dass Irrlichter aus angelockten Menschen mit Irrlichtaffinität entstehen, finde ich übrigens wirklich gut. Einen gewöhnlichen Zeugungsakt hätte ich mir für Irrlichter auch nicht vorstellen können. Als der Tanz am See losging, war ich schon in dem Glauben, dass die Irrlichter dort ein magisches Ritual abhalten, bei dem sie neue Irrlichter beschwören, oder sich selbst so mitosemäßig teilen, aber mit der Verwandlung von Jens hatte ich wirklich nicht gerechnet. Da hast du mich wirklich positiv überrascht. Zumal ich mich zuvor auch die ganze Zeit gefragt habe, warum die Irrlichter Jens eigentlich dabei haben wollen, und schon fürchtete, dass diese elementare Frage gar nicht geklärt wird. Aber so ist wirklich alles gut. Auch der Gedanke, dass jedes der Irrlichter die stumme Seele eines Menschen ist, der da nun so frei über die Erde schwebt, ist einfach interessant. Am liebsten möchte man nun zu den Irrlichtern hingehen und sie fragen, was für ein Mensch sie gewesen sind, aber sie werden es einem wohl nicht erzählen können.
    Der Titel der Geschichte legt ja schon so einen kleinen Weihnachtsbezug nahe, und tatsächlich hatte ich nach dem Lesen der Geschichte ein Gefühl, wie ich es sonst eigentlich nur nach dem Lesen von Wichtelgeschichten habe. So eine wohlige Wärme halt.

    Zum Schreibstil: Fortschritte sind im Vergleich zu der Takeshi-Story zu erkennen. Allerdings bleibt es ein ewiges hin und her zwischen Präsens und Präteritum. Auffällig fand ich, dass du beide Geschichten im Präsens angefangen hast, aber dann 80% Präteritum verwendet hast. Ich bin mir darum nicht mal sicher, in welcher Zeitform du überhaupt schreiben wolltest. Außerdem hast du zu dem Irrlicht mal "er" und mal "es" gesagt, wo natürlich letzteres wichtig ist. Das dürften dann aber auch schon die beiden einzigen ständig wiederkehrenden Fehlerquellen gewesen sein.
    Jetzt kommt noch eine Bemerkung auf ganz hohem Niveau: Manchmal hatte ich das Gefühl, das einzelne Sätze gar nicht zu der Geschichte beitragen. Natürlich kannst du uns erzählen, was du willst, und dabei auch alle Zusatzinformationen aufbieten, die dir gerade so in den Sinn kommen. Besonders am Anfang hast du aber zum Beispiel wirklich oft einfließen lassen, was für ein guter Jäger Jens ist. Und gerade weil du da so ein bisschen drauf rumgeritten bist, hab ich mich dann natürlich auch gefragt, wann das wohl wichtig wird, dass Jens so ein toller Jäger ist. Letzten Endes scheint es aber vollkommen egal gewesen zu sein. (Außer natürlich die Irrlichter nehmen nur spiezen Jäger in ihre Reihen auf.) Vielleicht hattest du den Gedanken, dass die Geschichte spannender wird, wenn sie sich um einen richtig guten Jäger dreht. Ich würde aber fast behaupten, dass die Geschichte mit einem mittelmäßigen Jäger so noch besser funktioniert hätte. Coole Charakter neigen dazu, den Leser auf Distanz zu halten, während man sich mit "normalen" Typen viel besser identifizieren kann (nur meine subjektive Einschätzung). Mein Eindruck verstärkt sich auch, wenn ich mir vorstelle, dass ein unbegabter Jäger dem Irrlicht durch den dunklen Wald folgt. Denn dann wäre es ja umso krasser, dass er sein sicheres Feuer verlässt und den gefährlichen Wald betritt, der nur so voller Kreaturen ist, die seine Fähigkeiten übersteigen. Und umso überraschender wäre es dann, dass er sich trotzdem überhaupt nicht fürchtet, weil das Irrlicht bei ihm ist. Aber wie gesagt rede ich dir da auch nun wirklich in Entscheidungen rein, die dem Autor überlassen sind. Sieh es einfach als Denkanstoß.

    Fazit: Dass ich bestimmte Stellen der Geschichte so zerpflückt habe, liegt ganz bestimmt nicht daran, dass ich sie schlechter finde als die Takeshi-Story. Ganz im Gegenteil, bei der wusste ich eben halt nichts geistreiches beizusteuern, wohingegen mich die Irrlichtgeschichte zum konstruktiven Denken angeregt hat. Und nicht zuletzt war mein Anspruch an die Irrlichtgeschichte ja auch ungleich höher, da sie ja nun mal nicht in der vierten Kategorie angemeldet ist.
    In der hätte sie aber auch wirklich nichts verloren gehabt. Die Geschichte hat ihre Kritikpunkte, aber ihr Kern, die Beziehung zwischen Jens und dem Irrlicht, die ist einfach schön beschrieben worden. Die Geschichte schafft eine äußerst behagliche Atmosphäre. Gestern schrieb ich, das Geschichten mit Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung häufig nicht so spannend sind. Umso besser ist es, wenn eine Geschichte doch beides vereint, so wie diese hier. Davor ziehe ich meinen Hut! Ich brauch ja immer ganz viel Actiongeböller, um meine Leser bei Laune zu halten.

    Uns ward ein Irrlicht geboren reiht sich auf jeden Fall gut in die Reihe der renommierten Irrlichtgeschichten ein, von denen ich ja schon immer ein mehr oder weniger heimlicher Fan war. Deine Geschichte hat mir Lust gemacht, selbst endlich mal eine Irrlichtgeschichte zu schreiben.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht, welche der beiden Romanzen du da ansprichst (und so romantisch waren die ja beide nicht ), aber solltest du den Dreier meinen, dann stich den Dolch der Häme doch direkt mitten ins Herz, anstatt mich so leiden zu lassen.
    Nee, ich meinte natürlich diese schlimme Vergewaltigungsszene in deiner diesjährigen Kategorie-4-Geschichte. An die Entscheidungsstory hatte ich da gar nicht gedacht, also da kann ich dich beruhigen. Die dortige Sexszene finde ich natürlich, äh, ganz hervorragend und, hüstel, sehr geschmackvoll! Ehrlich!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Das ist jetzt wie bei einer Geburt, wo der Kopf schon raus ist: Nachdem ich diese Stelle schon veröffentlicht habe, tut der Rest nicht mehr weh. Aber vielleicht warte ich damit bis nach dem Wettbewerb. Es gibt bestimmt ein Novemberloch zu füllen.
    Im November ist ja auch schon wieder Wichtelanmeldung... ächz... wie schnell das Jahr immer wieder rum geht, und plötzlich ist man alt und grau und tot.

  8. Beiträge anzeigen #148
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
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    Olivia ist offline
    Da ich mir nicht sicher war ob ich die Geschichte schon mal kommentiert habe um 2010 rum, hab ich nochmal nachgesucht - mit der ernüchternden Erkenntnis, dass ich sie natürlich NICHT kommentiert habe! Und das, obwohl sie vermutlich meinem damaligen Humor entsprochen haben sollte.
    Gut, heutzutage in Ansätzen natürlich auch.

    und nachdem ich mich einmal geirrt habe, stellte ich mich Erstaunen fest, dass ich die Geschichte doch kommentiert habe!
    Nun, sie entsprach jedenfalls meinem damaligen Humor - daher wundert mich dieser eher... pubertäre Kommentar meinerseits nicht wirklich. :P

    Die Rede ist von Der Namenlose feat. Bruce Darnell , welche der gute Oblomow verfasst hat. Bei dieser Geschichte bin ich mir, anders als bei den vorherigen beiden, die ich durchgelesen habe, mir zumindest sicher, dass es kein Erstlingswerk ist. Merkt man auch am Schreibstil, aber darauf werde ich vermutlich später eingehen. ^^

    Um nochmal die Handlung für mich selbst nochmal zusammen zu fassen, nur damit ich den Überblick behalte:
    Der Namenlose befindet sich weiterhin auf der Suche nach Crewmitgliedern und lernt bei einem netten Tavernenabend niemand anders als Bruce Darnell kennen und heuert ihn daraufhin prompt an. Zusammen mit der restlichen Gruppe treten sie die Fahrt nach Irdorath an, wo schnell offensichtlich wird, dass niemand in der Crew Bruce wirklich leiden kann, da er alle gängigen Klischees für die er damals wohl stand, erfüllte.
    In Irdorath angekommen verschwindet Bruce während einer Auseinandersetzung mit den Orks, worauf der Held sich aufmacht um ihn zu suchen.
    Bei dieser Suche stößt er nebst untoten, gestylten Dienern auch auf den Untoten Drachen, welcher Bruce's künstlerischen Ergüßen zum Opfer gefallen ist und sich daher nach dem Freitod sehnte. Der Held erfüllte ihm diesen Wunsch natürlich, womit theoretisch die eigentliche Quest beendet war.
    Allerdings stellt sich dann heraus, dass Bruce Darnell gegen den Helden arbeitet und ihn kurzerhand zum Modeln ala 'Germany's Next Topmodel' herausfordert. Mit Xardas Hilfe' und Damenunterwäsche gelingt dies allerdings unserem Helden und er gewinnt den Beauty-Contest, während Bruce Darnell in einer Erdspalte vor Scham versinkt.
    Nach seinem großen Sieg kehrte der Namenlose zu seinem Schiff zurück und gemeinsam mit seinen Freunden zog er nach Myrtana, wo er viele Modelagenturen eröffnete und zwei Freudenhäuser, mit denen er so viel Geld machte, dass er sich das Königreich kaufte und sich fortan König Rhobar III nannte.
    Ende
    Nun ja... eigentlich muss ich dazu nicht mehr viel sagen, oder?

    Was mir im Rahmen des Wettbewerbs problematisch auffällt, ist die Definition der Wettbewerbskategorie im Zusammenhang mit der Geschichte, was übrigens auch einer der Gründe ist, warum ich mir nicht sicher war, was ich für den Wettbewerb anmelden sollte.
    'Schlechteste Geschichte, die nicht in der Absicht geschrieben wurde, eine schlechte Geschichte zu schreiben'
    Ich bin mir hier gerade nicht sicher, ob diese Geschichte wirklich unironisch geschrieben wurde und du davon ausgegangen bist, dass die Geschichte gut werden würde, Oblomow oder ob es nicht eher diese Art von Geschichten ist, die man halt mal so schreibt, weil man selbst sie nicht ernst nimmt.
    Da ich darauf aber auch keine Antwort habe und man mir theoretisch dasselbe auch mit 'Unser Star für Götterdämmerung' unterstellen könnte, möchte ich es auch nicht all zu sehr vertiefen oder sagen "Das ist nicht erlaubt!"
    Eher ist dies eine moralische Frage an mich selbst bezüglich meiner endgültigen Bewertung, da vorherige Beiträge, welche ich gelesen habe von einem ernsteren Hintergrund ausgingen und eher schlecht im Sinne des Schreibstils oder aufgrund inhaltlicher Fehler waren. Deine Geschichte hingegen ist eben mehr oder minder Satire auf eine realexistierende Person, wo ich den Humor als schlecht bewerten könnte.
    Dass Humor aber auch Geschmackssache ist, muss ich allerdings wohl nicht erwähnen. ^^

    Inhaltlich habe ich damit auch teilweise das Problem eine gescheite Bewertung abzugeben, denn interessanterweise finde ich den Humor hinter der Geschichte nicht zwingend schlecht. Es wird verdammt häufig mit Klischees gespielt, welche man mit Homosexuellen und evtl. auch Bruce verbindet (wie zum Beispiel, dass alle Skelette erstmal von Bruce geschminkt werden) als auch mit seinem deutsch-amerikanischen Akzent, welchen er in der Vergangenheit des häufigeren an den Tag legte, aber teilweise war das auch lustig gewesen, teilweise auch eher weniger. Das waren dann aber auch eher die Reaktionen der Gothic-NSCs auf Bruce's merkwürdiges Gebahren, welches in einer moderneren Welt ebenso viel Sinn macht wie in einem eher mittelalterlichen Setting. Und dass selbst jemand wie Vatras bei Mr. Darnell's kompletter Unfähigkeit fast einen Wutkoller bekommt, mag zwar übertrieben wirken, aber erreicht zumindest bei mir dann doch den Effekt, dass man ein wenig schmunzeln muss.
    Der Tiefpunkt des Humors (und storymässig eher der Höhepunkt) war dann eher der Model-Contest bzw. die Sache mit der Damenwäsche. Nicht zwingend, weil es ein Klischee war, sondern eher weil es vorhersehbar war. Irgendwie fehlte da dann doch die Pointe für mich, weil es auf dem Klischee aufbaute und nach Xardas' Erklärung auch nicht mehr viel an Überraschungen kam.
    Und überhaupt frag ich mich ja, warum der untoten Drache sich von Bruce diese Behandlung bieten lässt. Wenn selbst Gorn den werten Herrn Darnell zweimal mühelos verprügelt, müsste doch der Avatar Beliars dazu umso mehr in der Lage sein, oder? Oder wird es damit erklärt, dass Bruce selbst ein Diener Beliars ist?
    (Ich verkneife mir mal an dieser Stelle den offensichtlichen und billigen Wortwitz, dass er wohlmöglich ein Schwarzmagier ist.)

    Generell habe ich aber auch das Gefühl, dass du bei dem ersten Post noch am Ehsten Bock hattest die Geschichte zu schreiben und dir mit jedem weiteren Post irgendwie klar wurde, dass du die Geschichte einfach nur abschließen wolltest. Eventuell wäre das auch eine Erklärung für diese recht merkwürdige Episode der Story-Forum-Geschichte.

    Abgesehen davon und einigen kleineren Rechtschreibfehlern gibt es eigentlich aber auch nichts, was ich an der Story bemängeln könnte. Schreibtechnisch und neutral betrachtet befindet sie sich offen gesagt im Mittelfeld. Nicht perfekt natürlich, aber auch nicht schlecht.
    Die Geschichte lässt sich gut lesen, die Sätze sind soweit lesbar und auch generell hab ich nicht das Gefühl, dass alle Charaktere komplett leblos sind. Auch hatte ich abgesehen von der Sache mit den eher pazifistisch wirkenden Dienern des untoten Drachens gegenüber Bruce keinerlei größeren Logikbrüche innerhalb der Story entdeckt, da sie recht simpel aufgearbeitet ist und eben eine nette Geschichte vermittelt.

    Kurzum: Ich stehe der Geschichte neutral gegenüber, da ich sie beim besten Willen nicht zwingend schlecht finde.
    Was auch eher ein Lob an Oblomow ist, aber evtl. tragisch, was seine Teilnahme beim Wettbewerb angeht.
    Aber möglicherweise hab ich wirklich einen sehr merkwürdigen Geschmack oder mich nicht gut genug bemüht die Geschichte auf schlechte Dinge exakt zu prüfen, die mir hätten auffallen müssen. Da sollte Oblomow mir am Besten selbst nochmal helfen, da ich doch das Gefühl habe evtl. Sachen verpasst zu haben, die ich hätte kritisieren können.
    Geändert von Olivia (19.09.2017 um 17:48 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #149
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Wie es der Zufall so will, habe ich mir heute beim Frühstück auch Söldis Zweitwerk "Uns ward ein Irrlicht geboren." angeschaut, also gibts jetzt gleich noch einen Kommentar zu der Geschichte.

    Die ersten beiden Sätze der Geschichte finde ich ja als Einstieg ziemlich gelungen: Die heilende Wirkung des Feuers, an die dieser Jens da glaubt, das hat schon was und macht auch direkt neugierig. Dann erging es mir aber ähnlich wie MiMo und war doch ordentlich verwirrt von diesem ersten Abschnitt. Ich hab dann auch einige Sätze mehrmals gelesen, aber so richtig durchgestiegen bin ich jetzt nicht, was da genau die Aussage hinter dem Ganzen ist. Also warum Jens jetzt wann was jagt und was die Gründe dafür sind, ich könnte es immer noch nicht genau sagen. Irgendwie scheint es ja dann teilweise auch so zu sein, dass Jens bestimmte Tiere nicht mehr jagen kann, aber das dann wohl nur, weil er sich bewusst dagegen entschieden hat oder so. Und inwiefern ihm das Feuer beim Jagen hilft, habe ich auch nicht ganz verstanden. Er kann ja nicht die ganze Zeit beim Feuer bleiben, wenn er was erlegen will, denn die Tiere werden wohl kaum rings um das Feuer stehen und brav auf ihre Exekution warten. Also schon ein bisschen konfus, das Ganze.

    Anschließend wurde mir dieser Jens ja erstmal ordentlich unsympathisch:
    Seine Jagd war für den heutigen Tag beendet. Fünf Wölfe und drei Keiler hat er erlegt, und das, während sie noch schliefen – keiner ist auch nur für einen Moment erwacht. Solche Arbeit erfordert höchste Präzision – schwere Beute sollte also selbst nachts keine Probleme für ihn darstellen, würde er nur nicht so fest an seinem Prinzip hängen.
    "Höchste Präzision", ist klar! Der ist doch einfach eine feige Socke, dieser Jens. Schießt die armen Tiere ab, während sie schlafen, weil er am Tag, wenn die sich wehren könnten, viel zu viel Schiss vor denen hätte, so siehts doch aus!
    Und dann später noch das hier:
    Jens gehörte zu der Gruppe von Jägern, die gerne mal oberkörperfrei jagen geht. Das tat er vor allem nachts, da er glaubte, so eine spirituelle Bindung zu seinen Jagdzielen aufzubauen – während er die freie Brust seines Jagdzieles mit seinen Pfeilen durchbohrte, wurde ihm warm an seiner freien Brust. Eben dieses warme Gefühl ist es, was er bei seiner Jagd suchte.
    Was soll denn das bitteschön für eine "Spirituelle Bindung zu den Jagdzielen" sein, wenn die Jagdziele gar nichts davon mitkriegen, wie dieser Putin-Imitator sie kaltblütig im Schlaf plättet? Bei so einem ehrenvollen Kampf Auge in Auge könnte ich das ja noch irgendwie verstehen, aber so? Und wenn er ein warmes Gefühl sucht, wieso knuddelt er die Tiere dann nicht einfach, anstatt sie heimtückisch abzumurksen? Da hätten doch alle mehr von. Also, den größten Respekt vor dem Jens hatte ich nach diesen beiden Passagen jedenfalls nicht!

    Dafür hat mir die zentrale Handlung um die Irrlichter dann aber gut gefallen. Gerade gegen Ende hin kommt eine wirklich schöne magische Irrlicht-Stimmung auf, und durch den Vergleich der Irrlichter mit fliegenden Feuern hat dann auch die häufige Betonung des Geborgenheitsgefühls durch das Feuer ihren Sinn bekommen. Das passt zum Schluss schon alles gut zusammen. Und wie Jens ganz selbstverständlich sein menschliches Dasein opfert, um zum Irrlicht zu werden, das hat auch so etwas schon faszinierend und irgendwie auch beklemmend Entrücktes. Denn letztendlich begeht Jens hier ja erstmal Selbstmord, und die Aussicht, dadurch zum Irrlicht zu werden, könnte auch genauso gut ein falsches "Versprechen" der Irrlichter sein, die ihren Namen ja schließlich auch daher haben, dass sie Leute in die Irre locken - eben zum Beispiel in einen See, wo sie dann ertrinken. Allerdings wird die Geschichte in so einer feierlichen Art erzählt, dass schon nahegelegt wird, dass Jens am Ende tatsächlich zum Irrlicht wird, auch natürlich wegen des nicht zu überlesenden Schlusssatzes. Als ich die Geschichte durchgelesen hatte, war einer meiner ersten Gedanken, dass das auch gut und gerne eine Geschichte sein könnte, die der Guru eines irren Irrlicht-Kults seinen Anhängern erzählt, damit die sich nachher in den nächsten Tümpel schmeißen und ihm vorher noch ihre wertvollen Snapperlederhosen und Schattenläuferhüte aushändigen. Gerade weil es auch so sehr um die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit geht, die ja sicher auch viele Leute in solche Sekten treibt. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass ich in meiner Verbitterung eine Geschichte mit einem so positiven und geradezu jubilierenden Ende einfach ohne Skepsis nicht hinnehmen kann. Aber unabhängig davon: Wie sich die Geschichte am Ende entwickelt, und diese etwas hypnotische Stimmung, auch die Art und Weise wie du die Metamorphose zum Irrlicht einleitest, ohne sie effektheischerisch als große Überraschung zu verkaufen, das hat mir alles gut gefallen.

    Was für mein Empfinden so das allergrößte Problem der Geschichte ist, das ist der unsichere Umgang mit der Erzählzeit. Da geht es ja wirklich völlig chaotisch drunter und drüber, und das hat es mir zumindest dann schon erschwert, mich auf die Geschichte einzulassen, einfach weil ich bei jedem plötzlichen Wechsel ins Präteritum oder wieder zurück ins Präsens dann natürlich von der eigentlichen Erzählung abgelenkt wurde. Also, das wäre wirklich so die eine Sache, die ich dir raten würde, dir für die nächste Geschichte vorzunehmen, nämlich dass du da verstärkt drauf achtest und auch nochmal gründlich Korrektur liest. Ob man nun das Präsens oder Präteritum besser findet, ist ja Geschmackssache, ich hab da selber eigentlich keine Präferenz, aber konsistent sollte es eben schon sein. Allein dadurch würdest du stilistisch jedenfalls direkt auf einem neuen Level ankommen, das macht auf alle Fälle eine ganze Menge aus!

    Fazit: Manchmal etwas konfus erzählte, sprachlich ungeschliffene, aber eben auch auf ihre Art ziemlich einzigartige Geschichte mit einem interessanten Ende.

  10. Beiträge anzeigen #150
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Eine Gute-Nacht-Geschichte
    von Ajnif
    Da dachte ich mir, ich gönn mir vor dem Netflixen noch eine kurze, schlechte Geschichte, und dann bleiben meine Erwartungen absolut unerfüllt! Na gut, kurz ist die Geschichte natürlich. Aber schlecht? Wir haben es hier mit der rührenden Geschichte eines kleinen Mädchens zu tun, das von dem Ruf der Freiheit eine wagemutige Expedition in einen dunklen Wald unternimmt, wo sie einem Trolljungen bemerkt, der so gerne mit ihr reden will, aber nicht kann. Doch egal, dass sie sich nicht verstehen, egal, dass sie sich gerade erst kennengelernt haben, der junge Troll bäumt sich gegen seine übermächtigen Eltern auf, schmeißt seine ganze Existent hinfort, nur um das kleine Mädchen Finja vor seinen Eltern zu retten. Was muss in diesem Moment nur in dem Jungtroll vorgegangen sein?
    Das mag nun alles überspitzt melodramatisch klingen, aber im Großen und Ganzen habe ich es so empfunden. Als Finja mit Buck in den Wald aufbrach, hab ich ihre Abenteuerlust gespürt. Als sie dem fremden, jungen Wesen begegnete, teilte ich ihre Verwirrung über das wiederholte "Wae do". Ich konnte mir vorstellen, wie Finja unbedingt wissen wollte, was das heißen sollte. Zugleich war ich ganz angespannt, weil in diesem Moment wirklich überhaupt nicht absehbar war, wie die Geschichte sich entwickeln, was der junge Troll tun würde. Dann gibt es Glück und Unglück zugleich: Die Eltern kehren zwar heim, doch der Junge schlägt sich auf Finjas Seite und versteckt sie. Und dass der Junge dann wirklich gegen seine Eltern rebelliert und seine Familie verrät, um seine liebe Finja zu retten... Das alles mag in der Geschichte überhaupt nicht erwähnt werden, aber irgendwie schwang es da trotzdem für mich mit. Zwischen den Zeilen transportiert die Geschichte weit mehr als das, was geschrieben steht. Und so finde ich sie in großen Teil wirklich herzergreifend und schön.
    Natürlich hat die Geschichte Mängel, gestört haben die mich aber wirklich überhaupt nicht. Sie mag ein bisschen komisch präsentiert sein, mit dieser von Erzählblöcken durchbrochenen Dramenstruktur. Es mag auch sein, dass des Lords Auftauchen am Ende unerklärbar ist. Nervig fand ich aber nur die Erklärung dazu, dass das zwar an den Haaren herbeigezogen ist, aber bei Märchen nun mal immer so ist. So hättest du dich vielleicht nach einem Kommentar zu der Geschichte rechtfertigen können, aber in der Geschichte selbst war das für mich doch ein deutlicher Fremdkörper. Am meisten störte mich aber das vollkommen unreflektierte Sterben von Arghhs (o.s.ä.) Eltern. Der muss in dem Moment doch vollkommen geschockt gewesen sein. Dass der seinen Eltern das Essen nicht lassen wollte, heißt ja nicht, dass er gleich vollkommen kaltschnäuzig über deren Tod hinwegsehen kann. Er muss in dem Moment doch sauer auf den Lord und seine Männer gewesen sein! An dem Punkt brach die innige Verbindung, die ich zu dem tapferen Kerlchen aufgebaut hatte, abrupt ab, weil ich sein Verhalten so gar nicht mehr verstehen konnte. Ich meine, schön, die Geschichte ist da ja auch vorbei, aber dass sie da einfach so vorbei war, anstatt dass der Junge geweint, getobt oder was auch immer hat... Ich denke, du weißt, was ich meine. Man könnte das vielleicht zu rechtfertigen versuchen, indem man darauf verweist, dass das halt eine Geschichte für kleine Kinder ist, die mit solchen Gedanken nicht verstört werden sollen. Aber dann fühle ich mich als nicht mehr ganz so kleines Kind eben übergangen.

    Auf jeden Fall alles andere als eine schlechte Geschichte. Auf keinen Fall mein Favorit in Kategorie 4. So einfach ist das!

    Eine Sache brennt mir dann aber doch noch unter den Nägeln: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist doch Finja Ajnifs richtiger Name, und nicht der der Motte. Hat Ajnif sich in dieser Geschichte also tatsächlich als Tochter ihres Mannes ausgegeben? Heißt das, dass sie unter einem Vaterkomplex leidet? Famos, famos!

  11. Beiträge anzeigen #151
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    So, Lord, als kleines Geburtstagsgeschenk bekommst du jetzt noch einen Kommentar von mir, und zwar einen zu "Jagd nach dem Sonderrang". Denn es gibt ja eigentlich nichts, was sich besser für einen Geburtstagskommentar eignet als so eine Kategorie-4-Geschichte: Wenn ich was kritisiere, kannst dich über höhere Wettbewerbschancen freuen, und wenn ich was lobe, naja, dann wirste dich bestimmt trotzdem drüber freuen!
    So oder so

    Als ich gesehen habe, dass du die Geschichte in der Kategorie anmeldest, war mein erster Gedanke ja, dass die doch viel zu unterhaltsam für die Wahl zur schlechtesten Geschichte ist, und in meinem Kommentar aus dem Storywettbewerb 2010 kam die ja auch ziemlich gut weg. Jetzt hatte ich zwar so ein bisschen die Vermutung, dass meine Ansprüche sieben Jahre später vielleicht etwas höher sind und ich dann doch nicht mehr ganz so angetan davon sein würde, aber beim Lesen hab ich schnell gemerkt: Nee, sind sie offenbar nicht. Ich fand das wieder ziemlich spaßig und konnte mich auch über die anfänglichen Abschnitte, die John ja wohl nervig fand, gut beömmeln. Das ist natürlich alles ziemlich trashig, was sich ja im Prinzip auch allein schon aus dem Figurenpersonal ergibt, das sich vollständig aus der Story-Forum-Besetzung anno 2009 zusammensetzt. Und der Humor ist jetzt auch nicht gerade der allerfeinsinnigste, aber naja, ich musste dann eben doch schon durchgängig schmunzeln und fand auch einige Figuren in ihrer Plattheit gelungen. Bei Deathwalkers ersten Auftritten musste ich zum Beispiel wirklich lachen, weil diese Terminator-Performance zu dem ja mal wirklich wie die Faust aufs Auge passt. Und naja, mich selber fand ich mit dieser stumpfsinnigen Steuererhöhung-egal-worums-gerade-geht-Agenda gerade in meiner ersten Szene jetzt auch ziemlich klasse, muss ich zugeben. Und zumindest ein fast schon subtiler Gag hat sich dann ja sogar auch noch zwischen die ganzen Kalauer geschlichen:

    Grandios!
    Damals wurde sie nur aus einem Grund geschrieben: Quatsch

    Am Schluss gibts ja noch einen weiteren herrlichen Mister-Meister-Moment, als der die ganzen langweiligen Erwachsenen-Ländereien ablehnt und einfach nur Limo für umsonst verlangt. Ja, ich kann ja auch nix dafür, ich fand das alles wirklich ziemlich lustig. Auch das Strick-Event am Frauentag in El Toros Hexenturm. Stones Klagen darüber, dass ihn alle befummeln wollen. Die plumpe Art und Weise, wie sich der sabbernde John zur Teilnahme am Wettbewerb überreden lässt. Diese ganze abstruse Ausgangslage, dass El Toro als "süß aussehende Hexe" einen Dämon beschwört, den dann alle besiegen sollen, und dass diese Hexe aus irgendeinem Grund auch alleine darüber bestimmen kann, wer über Khorinis herrscht. Das bekloppte Ende, bei dem sich der Dämon offenbar bereitwillig töten lässt, weil er so begeistert von "Gilberts Tagebüchern" ist (auch diesmal habe ich wieder darauf gewartet, dass sich das alles als Finte herausstellt und der Dämon sich nur tot gestellt hat, aber nee, nix da ). Und, ja, ein bisschen fand ich sogar den furchtbaren Dialekt des Dämons lustig. Wie gesagt, das ist jetzt nicht der ausgefeilteste oder intelligenteste Humor, aber zumindest bei mir funktioniert der gut genug, dass ich die Geschichte sehr gerne in einem Rutsch wieder durchgelesen habe. Deswegen kann ich auch beim besten Willen nicht sagen, dass ich die Geschichte schlecht finde. Es ist auch nicht mal so ein Fall von "So schlecht, dass es wieder gut ist", denn dieses Trashige ist ja pure Absicht, und auch wenn jetzt längst nicht jeder Gag voll zündet und zumindest eine sprachlich sauberere Darbietung dem Trashfaktor nicht geschadet hätte, funktioniert die Geschichte bei mir schon so, wie es wahrscheinlich von dir beabsicht war.
    [COLOR="#FF0000"]Ich war noch nie ein besonders guter Komiker, da liegt mir Trash wohl besser/COLOR]

    Wobei ich finde, dass sie so im Mittelteil einen kleinen Durchhänger hat, nämlich als da alle so aufeinandertreffen und der Kampf mit Deathwalker entbrennt. Da wurde es dann kurzzeitig mal eine halbwegs ernste Kampfgeschichte, oder zumindest hat die Gagdichte rapide nachgelassen, und das hat mich dann nicht so überzeugt. Wobei ich nun, wenn ich mal wieder an den Wettbewerb denke, aber auch nicht sagen würde, dass dieser Abschnitt total schlecht war. Eben nur so ein bisschen nichtssagend im Vergleich zum Rest.
    Durchaus, weil mir da damals auch keine Gag-Lösung eingefallen ist

    Ein bisschen sehr absurd (und das wohl unfreiwillig) ist auch diese Passage im ersten Kampf gegen den Dämon geraten:

    Wie langsam soll dieser Pfeil denn fliegen, dass der Dämon da so lange rumbrüllen und gemütlich abwarten kann?
    Hast du je die Matrix-Reihe gesehen?

    Was John zum etwas bedenklichen Frauenbild in der Geschichte gesagt hat, stimmt im Prinzip natürlich auch, wobei ich aber finde, dass das hier so auf die Spitze getrieben ist mit dem ständigen Stricken und so, dass ich das schon eher als Parodie auf so ein Frauenbild aufgefasst habe. Ernst gemeint sein kann das ja nun nicht, ansonsten hätte es Ajnif bestimmt nicht so lange mit dir ausgehalten. Und El Toro als alles kontrollierende Hexe hat doch auf der Insel offenbar absolut das Sagen und lässt die Männer quasi nach Belieben im tödlichen Kampf gegen den Dämon krepieren. Das ist ja eigentlich sogar eine ganz starke Frauenfigur! Xrüssi macht ja auch einen ziemlich toughen Eindruck zum Schluss. Nur Cherrie Pie, naja gut... die hat dann wohl nicht die allerdankbarste Rolle in der Geschichte erwischt. Aber inwiefern die so richtig weiblich ist, das könnte man ja angesichts des Vorbilds für diese Figur auch nochmal zur Diskussion stellen!
    Frauen an die Macht sag ich immer... bei mir ist die Macht im Schritt, also

    Fazit: Die Geschichte ist garantiert nicht die ausgefeilteste, gewitzteste oder bestgeschriebene Geschichte des Forums, aber sie ist meiner Meinung nach nun auch wirklich weit davon entfernt, irgendwie zu den schlechtesten zu gehören. Im Gegenteil, so einen gewissen Kultfaktor sehe ich da schon, und wenn mich eine Geschichte über 40 Seiten hinweg so gut unterhält, dann finde ich die auch nicht schlecht. Insofern fürchte ich, dass du auf meine Stimme wirst verzichten müssen, denn da wird garantiert noch was Mieseres dabeisein bei den anderen Kandidaten, behaupte ich jetzt mal. Aber vielleicht kannst du dich ja trotzdem drüber freuen, dass ich die Geschichte nach wie vor mag.
    Vielen Dank

    P.S.: Deine fälligen Steuerabgaben für die letzten 68 Kommentare (100 Goldmünzen pro Kommentar zuzüglich 10 Goldmünzen pro zitierter nicht ausgeschriebener Zahl) sind noch nicht bei mir eingetroffen.
    Du wurdest doch abgesägt
    Vielen lieben Dank

  12. Beiträge anzeigen #152
    Deus Avatar von John Irenicus
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    So, jetzt habe ich endlich mal die Zeit gefunden, MiMos „Ferun“ weiterzulesen und mich auch hier dazu auszulassen. Dabei sei angemerkt, dass ich die ersten paar Kapitel, die ich hier kommentieren werde, schon vor Wochen gelesen habe und die Notizen deshalb auch entsprechend alt sind – und da kommt es dann wieder zu dem üblichen Entzifferungsproblem. Und außerdem habe ich den Kommentar jetzt auch noch über mehrere Tage verteilt geschrieben, was ihn auch ein bisschen unzusammenhängend machen könnte. Aber egal, ich werde schon irgendwie wissen, was ich mal sagen wollte und jetzt noch immer sagen will!



    In Kapitel 3 passiert dann ja auch schon die unerwartete „Wendung“, die den ganzen Rest der folgenden Geschichte, zumindest so weit, wie sie bisher geschrieben ist, prägen wird. Es gibt Frauen im Kloster, und dann nicht nur als Novizinnen, sondern auch noch eine Feuermagierin, und dann ist das sogar schon die zweite Feuermagierin! Für Ferun bricht da ja schon ein bisschen ein Weltbild zusammen, und die Formulierung, dass Ferun selbst nicht einmal weiß, „was er davon halten sollte“, setzt dann ja auch ein wenig den Ton für alle folgenden Begegnungen, denn Feruns Wahrnehmung von Frauen ist … nennen wir es mal kompliziert!

    Aber auch der Rest der Klostergemeinschaft scheint ja nicht so ganz zu wissen, was sie davon halten soll, wenn anscheinend absichtlich so wenig darüber geredet wird, auch von höchster Stelle aus, wie es scheint. Und dann scheint es ja auch noch so unausgesprochene Redeverbote zu geben, denn nach anklingender Kritik an welcher Vorgehensweise der Magier auch immer – das bleibt ja ein bisschen offen, was er da genau meint – rudert Zyrus ja schnell wieder zurück. Interessant!

    Auch hinsichtlich anderer Aspekte werden im Kapitel 3 so gewisse Grenzmarken für Stimmung und Handlung gesetzt: Beim Eintreten in den Speisesaal weht zum ersten Mal ein Hauch von Harry Potter daher, aber ich glaube, das nehme ich halt vor allem so wahr, weil Harry Potter für mich halt der Archetypus solcher Erzählungen ist, die sich im weitesten Sinne um Magieschulen oder das Erlernen von Magie drehen.

    Ebenso führt Kapitel 3 auch die vielleicht gar nicht beabsichtigte Devise weiter, möglichst viele Figuren mit Namen vorzustellen – auch bei den Kapiteln danach habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, dass kein Novize unbenannt bleiben soll. Respekt dabei auch an das Gedächtnis Feruns, aus dessen Perspektive ja alles geschildert ist: Ich habe nach so Vorstellungsrunden, wie sie dort teils geschehen, ja schon nach zwanzig Sekunden alle Namen wieder vergessen, aber er scheint da ja ganz fit drin zu sein! Jedenfalls: Was auf lange Sicht zu einem Problem führen könnte, ist, wie man es schafft, dem Leser zu vermitteln, welche Charaktere da wichtig sind und welche nicht, und ihnen unterscheidbare Attribute zu verpassen. Viel wird ja auch über Äußerlichkeiten geregelt („Ferun erkannte die Frau unter ihnen sofort an ihrem langen roten Haar“ – ja, daran erkenne ich die Frauen auch immer), die meisten Charaktere werden dahingehend ja recht ausführlich beschrieben . So habe ich das damals in Edwin ja auch gemacht (auf das legendäre Nasenzitat verzichte ich an dieser Stelle hier mal), weshalb ich hier natürlich verständlicherweise ein wenig skeptisch bin, ob das auf Dauer so toll ist (damals bei Edwin war das nämlich ziemlich doof, du machst es hier natürlich grundsätzlich schon eleganter), zumal ich als Leser eh die Angewohnheit habe, solche vorgefertigten Bilder schnell wieder zu vergessen und durch meine eigenen zu ersetzen. Aber naja, mal schauen! Der zweite Ansatzpunkt, um die Figuren unterscheidbar zu machen, sind dann manchmal auch gewisse Klischees, von denen das eine angenehmer, das andere unangenehmer ist. Bei Caio zum Beispiel war ich schon ein kleines bisschen genervt, dass von ihm außer „Hallo ich bin der dicke Vielfraß schnell alles aufessen was ist mit euch los schmeckt es denn nicht?“ noch nicht so viel zu sehen ist und diese Art Figur tatsächlich jetzt auch schon grenzwertig unoriginell ist – Caio stammt bis jetzt ja wirklich in gerader Linie von so Figuren wie „Klößchen“ ab, und sowas fand ich schon damals ja eher albern. Nunja, vielleicht entwickelt der sich ja aber auch noch zu einer echten Persönlichkeit. Achso, noch als Bemerkung hinterher: Es gibt natürlich auch Charaktere, die ich besser dargestellt finde, zu denen werde ich dann ja auch noch kommen!

    Ein Charakter, um dessen Charakterisierung es ja schon dem Titel der Story nach fortlaufend gehen wird, ist natürlich Ferun selbst. Und ich finde, darin wird die Geschichte kontinuierlich stärker. Hier im Kapitel 3 gefällt mir der Mix aus Beschreibungen und in der Erzählung angelegten Wertungen Feruns bzw. allgemein Darstellung seiner Gedanken schon sehr gut. Das hat mir gerade bei der Essensszene sehr viel Spaß gemacht, und dann verbindest du das dann auch wirklich mit der sehr eingehenden Beschreibungen dieses ekelhaften Fraßes – das hast du ja auch wirklich bis zum letzten Ende ausgereizt! Gerade in der Situation scheint auch – noch, das ändert sich ja später ein wenig – das altbekannte Denkmuster Feruns wieder durch: Egal, wie unangenehm das gerade alles sein mag, ist alles immer noch besser als damals im Hafenviertel.

    Der nächste Charakter, der nach Kapitel 3 aber irgendwie gar nicht mehr so eine Rolle spielt, ist dann Rowina, mit ihren kurzen Haaren, weshalb Ferun sie verständlicherweise nicht sofort als Frau erkennen konnte, ähem! Tatsächlich ist das mit Ferun und kurzen Haaren bei Frauen ja auch im weiteren Verlauf so eine Sache – ein anderes Attribut als „praktisch“ ist da ja auch noch nicht zu gefallen, da wissen wir also schon einmal, dass Ferun ausschließlich auf lange Haare steht! Rowina ist jetzt nun leider auch eher so die Klischeestreberin, die natürlich unfreundlich und „kratzbürstig“ daherkommt, und mich daher von ihrer Charakterzeichnung auch nicht so sehr überzeugt. Spannend fand ich aber den Aspekt, dass sie davor warnt, sich als Neuer nur auf eine einzelne Person, namentlich Zyrus, zu verlassen. Kurzzeitig kam mir ja wirklich der Gedanke, dass Zyrus vielleicht auch einfach nur nett tut und wenn es hart auf hart kommt dann doch gar keine so große Hilfe ist. Das hat sich im weiteren Verlauf der Geschichte aber nicht so wirklich bewahrheitet und erscheint auch immer unwahrscheinlicher, sodass man diese Bemerkung Rowinas bis auf Weiteres wohl als bloße Angepisstheit werten muss.

    Bevor ich zum nächsten Charakter komme, kurz noch der Einschub: Gemeinschaften, in denen dem Satz „ … da haben wir alle frei, um uns ganz unseren Aufgaben widmen zu können“ keinerlei Widersprüchlichkeit anzuhaften scheint, würde ich ja schonmal meiden.

    Tja, und dann kommt der Auftritt des Meisters aller Klassen: Lysander, die männliche und leicht intellektualisierte und höflichere Variante Rowinas, weist erst einmal alle zurecht. Da steckt natürlich auch eine Menge Klischee drin, aber das hat natürlich auch wiederum was Gutes, weil ich da nur nach ein paar Sätzen den typischen Umstandskrämer und Belehrer herauslese, und solche Leute gibt es nun wirklich auch nicht wenig. Und weil das so ist, verzeihe ich dann auch die megaklischeehafte „Brille auf der Nasenspitze zurechtschieben“-Geste. Tatsächlich fand ich die Szene aber wirklich gut und habe mich schon auf kommende Szenen mit Lysander gefreut, denn im Gegensatz zu Rowina besteht bei ihm, wo er doch in der selben Kammer haust, natürlich vielmehr potentiell für dauerhaft schwelende Konflikte. Interessante Randnotiz: Auch Lysander drückt seine Zweifel darüber aus, ob Zyrus die Neuen in geeigneter Weise einweisen kann, was sich ja ein wenig mit Rowinas Bemerkung deckt. Tatsächlich aber ist das hier so unsympathisch vorgetragen, dass man als Leser kaum anders kann, als zu Zyrus zu halten – und Ferun scheint es ja nicht anders zu gehen.

    Gut finde ich, dass das Kapitel und damit der Tag relativ kurz und schmerzlos zu Ende gebracht werden. Beim Lesen fiel mir nämlich wieder ein, wie schwer ich seit eh und je solche Einschlafszenen finde, und die kommen gerade bei solchen „Lebensgeschichten“, wie diese Story über Ferun ja jedenfalls bis jetzt irgendwo eine ist, ja auch häufiger vor als nur einmal, und mitzunehmender Häufigkeit wird es nicht gerade einfacher, abwechslungsreich zu verdeutlichen, auf welche Art und Weise der Protagonist denn jetzt einschläft. Von daher war das schon die richtige Lösung, das schnell über die Bühne zu bringen.

    Ich weiß gar nicht, ob ich dieses und überhaupt jedes einzelne Kapitel überhaupt bewerten soll, aber ich sag mal: Das las sich locker flockig weg, und auch wenn ich jetzt nicht alles überdurchschnittlich toll fand – siehe zum Beispiel die Charakterzeichnungen bis jetzt – fand ich doch nichts davon langweilig oder schlecht und fühlte mich folglich gut unterhalten.

    Fehler in Kapitel 3:
    Isaak hatte sich inzwischen einen Löffel genehmigt, doch aus seinem Gesicht konnte Ferun nicht ablesen, ob ihm die Brühe den Erwartungen gerecht wurde oder nicht.
    Na gut, die Konsistenz des Ganzen war immer noch abscheulich, aber er schmeckte kein Unkraut heraus, dass schon eine Woche lang in irgendeiner Kiste vor sich hin gemodert hatte.


    Der Beginn von Kapitel 4 gefiel mir sehr gut, weil direkt alles wieder ein bisschen problemgeladen ist und keine „Heile-Welt-Klosteratmosphäre“ entsteht. Tatsächlich werden auch Zyrus' Kompetenzen als „Einweiser“ noch ein wenig in Zweifel gezogen werden. Seine Sympathien steigen aber trotzdem oder gerade deswegen, zumal es mit Lysander auf der anderen Seite ja auch einen (zu?) eindeutigen unsympathischen Gegenpart gibt. Noch interessanter finde ich aber, wie das Verhältnis zu Isaak sich entwickelt, oder zumindest der Eindruck von bzw. über ihn. Man hatte ja am Anfang das Gefühl, dass Isaak und Ferun sich, weil sie beide zusammen neu ins Kloster gekommen sind, ganz automatisch solidarisieren – wobei das Gefühl durch Isaaks eher zurückhaltendes Verhalten dann auch schon getrübt wurde. Und hier hat sich Isaak dann ja ganz eindeutig von Ferun solidarisiert, denn Isaak hätte ja durchaus Ferun und/oder Zyrus beim Rausgehen unauffällig oder scheinbar aus Versehen wecken können, wenn er sich schon nicht ausdrücklich Lysander widersetzen will. Das hat er nun ja aber nicht getan, und als Leser unterstelle ich ihm da schon irgendwie, dass er eher so der Opportunist ist, der einfach alles so macht, wie es seinem eigenen Fortkommen am besten dient. Aber wer weiß, wie sich das noch entwickelt! So oder so geht damit ja jetzt in dieser Schlafkammer ja doch eine ziemliche Spaltung vor sich, mit Zyrus und Ferun auf der einen und Lysander und Isaak auf der anderen Seite. Das Konfliktpotential wächst, und es wirkt auch nicht so, dass sich das einfach wieder entschärfen würde (was ja auch lange nicht so spannend wie die gegenteilige Richtung wäre). Ja, und deshalb finde ich den Beginn des Kapitels schonmal richtig gut!

    Diese zu Anfang des Kapitels aufgekommene Thematik wird dann so ein bisschen unterbrochen durch einen weiteren Eintrag in der für Ferun wohl noch länger andauernden Serie „Pleiten, Pech und Pannen“, wobei das beim Morgengebet ja noch relativ harmlos abläuft. Aber ich finde da die Details auch schön beschrieben, wie Ferun zum Beispiel merkt, dass er seine Hände ein wenig zu hoch hält. Gleichzeitig finde ich auch schön, dass er zwar einerseits mit den Ritualen da (noch) ein wenig fremdelt, andererseits aber durchaus gottesfürchtig ist, ohne dass beides in einem Widerspruch zueinander stehen müsste. Und dadurch, dass Ferun der Religion grundsätzlich zugewandt ist, wird er auch nicht so ein klischeemäßiger „Ich gehe ins Kloster, aber für eure Religion bin ich zu aufgeklärt und ich bin der einzige der hier alles durchschaut“-Kerl ist, sondern alles in allem ein wirklich normaler Typ.

    Der Rat in der Mitte trug ein tief gefurchtes Gesicht zur Schau,

    [...]

    Alter und Müdigkeit beschrieben den rechten Rat hingegen zutreffend,

    [...]

    Der linke Rat war deutlich jünger als seine beiden Kollegen.
    Da bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich mich mit der Bezeichnung „Rat“ für die jeweilige Einzelperson anfreunden kann. Das geht als Begriff sicherlich, und sowas wie „Ratsherr“ klänge auch viel zu sehr nach Stadtrat … aber naja, so richtig toll finde ich die Wahl eben doch nicht!

    Mit einer großen Hakennase und einem harten Zug um den Mund wirkte er beinahe furchteinflößend.
    Und bei der Formulierung habe ich mich gefragt, ob die Relativierung mit „beinahe“ wirklich nötig bzw. zutreffend ist. Also, das kann sie natürlich sein, aber da ich selbst dazu neige, unnötige Relativierungen in solche Beschreibungen einzubauen, fordere ich dich jetzt auch einfach mal zur näheren Prüfung an dieser Stelle auch!

    „Innos hat auch heute, am ersten Tag der dreiunddreißigsten Woche des Jahres tausendundzwölf der vierten Ära, die Sonne, sein Attribut, wieder auferstehen lassen.
    Bei „Attribut“ habe ich mich auch gefragt, ob das jetzt das beste Wort ist, weil man das ja eher als Eigenschaft oder Merkmal versteht, aber weniger im Sinne eines Elements oder Symbols oder wasauchimmer, so wie hier eben die Sonne daherkommt. Andererseits ist es auch nicht total falsch und klingt irgendwie gut in dieser Predigt.

    Der Prediger ließ seine Arme sinken und der hohe Rat wandte sich um, setzte sich wieder auf die Throne.
    Und auch hier bin ich mir nicht so sicher, wie gut ich die Formulierung finde. Dass der hohe Rat hier quasi als Einheit agiert, aufgefasst und beschrieben wird, das hat sicherlich seinen Sinn und passt auch, aber rein sprachlich finde ich das nicht so glatt …

    Das Ende des Kapitels knüpft dann wieder direkt an den Anfang an, und im Grunde bewirkt es eine kleine Ehrenrettung zugunsten von Isaak, der mit seinem offensichtlich schuldbewussten Verhalten, aber auch dem Lächeln am Ende dann doch wieder Signale aussendet, dass er mit Lysander nicht so ganz einverstanden ist. Vielleicht könnte sich die Situation in der Kammer also doch noch zu einer Art „Drei gegen einen“ verschieben, aber da bin ich mir bei Isaak eben doch noch nicht so sicher, und das macht die Sache ja auch gerade so interessant. Dass sich Ferun gegen Lysander und für Zyrus entscheidet, gut, das liest man gerne, ist jetzt aber auch nicht wirklich eine Überraschung.

    Alles in allem ein kleines aber feines Kapitel. Fehler habe ich übrigens keine gefunden.



    Kapitel 5 steht dann, ganz wie der Titel verspricht, im Zeichen der Stabkampfübung. Das Szenario gefällt mir an sich auch ganz gut, auch weil jetzt nach und nach die verschiedenen Unterrichte und Tätigkeiten im Kloster vorgestellt werden, und es jetzt auch zum ersten Mal so richtig losgeht für Ferun, würde ich sagen.

    Über die Darstellung Talamons kann man natürlich streiten: Allzu originell ist die Darstellung des knorrig-grimmigen Kampfausbilders mit einem Hauch von Altmilitär jetzt nun wirklich nicht, und tatsächlich ist Talamons Verhalten in so ziemlich jeder Situation vorhersehbar. Man muss aber auch zugeben: Funktioniert trotzdem und macht Spaß zu lesen. Für mich ist er ein bisschen eine Mischung aus Mad-Eye Moody aus Harry Potter (da ist er wieder) und diesem Ausbilder von Roland aus The Dark Tower (Der glaube ich „Cort“ hieß oder so=). Der Charakter ist jedenfalls recht früh sehr eindeutig gezeichnet, und ob es von ihm noch große Überraschungen geben wird – wer weiß!

    Feruns Verhältnis (aber vielleicht auch der Geschichte Verhältnis) zu Frauen spielt hier auch direkt wieder eine Rolle. Manche Kämpfe sind zaghaft, insbesondere die der Mädchen – klar, was auch sonst. Ein bisschen beißt sich diese Zurückhaltung aber durchaus mit der allgemeinen Aggressivität, die einigen der Mädels im Kloster, die bereits jetzt und in späteren Kapiteln aufgetaucht sind, fast durchgängig zugrunde liegt. Aber naja, dann ist das eben so. Witzig natürlich die totale Empörung Feruns darüber, mit einem Mädchen kämpfen zu müssen – ich denke, das passt zu seiner bisherigen Charakterzeichnung.

    „So geht das nicht weiter!“, donnerte die schnarrende Stimme Talamons über den Innenhof.
    Donnerte die schnarrende Stimme … beides finde ich ein bisschen zu viel des Guten! Mein Vorschlag wäre, die Stimme schlicht schnarren zu lassen, zumal Talamons Stimme schon vorher einmal als donnernd beschrieben wurde.

    „Ihr bearbeitet euch beide wie Heilpflanzen, die es nach einem Hagelschauer wieder aufzupäppeln gilt!“, wetterte er weiter und war jetzt bei ihnen angelangt.
    Den Spruch finde ich dann aber doch ein wenig zu konstruiert und umständlich für so einen wütenden Ausruf, das klingt ja wie abgelesen. Jetzt mag das vielleicht sein, dass man genau das von Talamon denken soll, dass er sich seine immergleichen doofen Sprüche halt schon alle zurechtgelegt hat, aber da hatte ich vorher eigentlich nicht den Eindruck. Das wirkt hier schon sehr unnatürlich, dieser Ausruf.

    „Ferun“, korrigierte er sie und wunderte sich über seinen butterigen Tonfall. Wer hatte beschlossen, Frauen im besten Alter in ein Kloster zu lassen, in dem Keuschheit angesagt war?
    Naja, bei „Frauen im besten Alter“ denke ich ja erstens an MILFs und zweitens daran, dass es sowas wie ein „bestes Alter“ wohl sowieso nicht gibt, aber das unterscheidet mich dann wohl von Ferun.

    (Ein) Fehler in Kapitel 5:
    Als sie aus der Kathedrale traten, wurden sie in gleißendes Sonnenlicht gehört.


    Der Beginn von Kapitel 6 …
    Unnötig brutal
    … hat mich dann angesichts des Schlusses des vorherigen Kapitels natürlich erst einmal kurz erschrocken, und ich denke, das war auch ganz so beabsichtigt. Gut gemacht.

    Hinzu gesellt sich dann wieder Feruns Erwartungshaltung an Frauen. Alle (außer vermutlich Caio) werden sich im Speisesaal unterhalten, aber natürlich sind es die Frauen, die gackern. Sein Unmut ist aber natürlich aus seiner Sicht verständlich, wo er doch gegen ein Mädchen *donnergrollen* verloren hat, und das nicht nur einmal! Und Natürlich wird auch ganz klar unterschieden zwischen der blonden Schönheit (= Hormonüberschwung) und der bebrillten Grauhaarigen (= Resterampe). Eieiei, Ferun – da hast du aber noch viel zu lernen!

    Interessant finde ich natürlich auch, wie Isaaks Charakterdarstellung weitergeht: Beim Essen wirkt er dann ja doch eher weniger sympathisch, und ich war bei Wulfs Ausraster ja schon eher auf Wulfs Seite. Finde ich gut, dass Isaak weiterhin so ambivalent bleibt – irgendwie wirkt der Kerl ja doch ein bisschen unangenehm.

    Was sich dann aufbaut, ist dann so der erste Moment in der Story, wo es für Ferun so richtig schlimm wird. Nachdem ich ihm gegenüber ja erstmal eher gehässig eingestellt war, wegen seiner „Ich bin doch der Mann dann muss ich den Kampf doch (automatisch) gewinnen“-Einstellung, tut er mir wenig später richtig, richtig leid. Also, Kaja tut mir natürlich auch leid. Aber bei so einem Übungskampf kann so etwas ja nun einmal passieren, so dass eigentlich – wie ja später Alexia und Milten durchblicken lassen – Talamon an der Sache schuld ist. Aber der vordergründig Schuldige ist da ja nun ganz klar Ferun, und, meine Herrn, das muss so unangenehm sein, diese Situation.

    Während er sich zu Kaja hinunter bückte und vorsichtig ihren Kopf abtastete, war es Ferun, als warte er auf sein Urteil.
    Da stockte ich kurzzeitig bei der Formulierung „war es Ferun“, weil ich das erst falsch gelesen habe. Nämlich als „Während Talamon sich zu Kaja hinunter bückte, war es Ferun, der irgendetwas anderes machte“. Und ich finde auch, der Satzaufbau verführt einen auch dazu, das so zu lesen, und nicht wie gemeint als „Es war ihm, als …“. Vielleicht könntest du das umformulieren mit irgendwelchen „fühlte es sich für Ferun so an“ oder „kam es Ferun vor“-Konstruktionen?

    Mit Kamilla hat Ferun dann ja direkt unfreiwillig einen Feind bekommen. Und da tut er mir noch mehr leid, dass er da aus ihrer Sicht jetzt der Böse ist. Oh weh oh weh … das hast du hier schon gut hinbekommen, dass ich als Leser mit Ferun ordentlich mitleide!

    Dumpf überlegte Ferun, dass Alexia, als erst zweite weibliche Magierin der Insel, vielleicht sogar der Welt, eine Art Symbolfigur für alle weiblichen Novizinnen sein musste.
    Das hätte ich von Ferun ja gar nicht erwartet, dass er, der deutlich zwischen Jungens (stark und angenehm) und Mädchens (schwach und nervig) differenziert und dann auch noch bei den Mädels so ungefähr ein Kriterium zur Unterscheidung pflegt (attraktiv/niedlich oder unattraktiv), plötzlich so Gedanken hat, dass Alexia wohl eine Symbolfigur sein könnte. Weiß gar nicht, ob die Erkenntnis überhaupt zu seinem Charakter passt, aber gut, warum nicht. Und Recht hat er ja vermutlich sowieso.

    Wie auch immer, der Auftritt von Alexia und Milten – jawohl, Milten! – ist dann schon recht schön, zumal es von Ferun (und damit auch dem mitleidenden Leser) ein wenig Last nimmt. Andererseits könnte man auch anmerken, dass die übernetten und sympathischen beiden Magier zu einer gewissen Schwarz-Weiß-Einteilung der Charaktere beitragen. Immerhin gibt es ja schon die (bisher) eindeutig netten Leute – Zyrus, vielleicht auch Caio, Alexia und Milten – und die eindeutig nicht so netten Leute – Lysander, Rowina und Talamon zum Beispiel. Manche stehen natürlich auch dazwischen, wie der bereits erwähnte Isaak oder auch jüngst Kamilla, die ja an sich bestimmt sehr nett ist. Aber so im allgemeinen wird das ja doch recht schnell eingeteilt. Andererseits entspricht das wohl auch gerade so der menschlichen Wahrnehmung – nur dass es hier vielleicht einen Tick überzeichneter ist. Aber das ist jetzt keine große Kritik, ich wollte das nur mal anmerken.

    (Ein) Fehler in diesem Kapitel:
    Alexias Stupsnase gab ihrem schmalen Gesicht etwas niedliches.
    etwas Niedliches.



    Im siebten Kapitel, beim Weinkeltern, ist mir dann mal wieder aufgefallen, dass manche Aussehensbeschreibungen, gerade wenn sie so geballt kommen, doch ein wenig „nutzlos“ sind. Ich habe nun sicher schon zweimal gelesen, wie Ulf aussieht und wie Agon aussieht, und auch wenn du die Beschreibung offenbar bewusst auf gewisse „Schlüsselmerkmale“ beschränkt hast, ist sie zumindest bei mir wenige Zeilen später eigentlich auch schon wieder vergessen oder verdrängt. Aber gut, mein missliches Verhältnis zu Aussehensbeschreibungen habe ich glaube ich schon erwähnt, das mag auch an mir liegen.

    Zum zweiten Mal in diesem Kapitel aufgemerkt habe ich bei Zyrus' Beschreibung, wie die Weinherstellung funktioniert. Ich bin jetzt ja kein Experte, aber das fand ich ja schon kurios, wie die aus den Beeren einfach Saft stampfen und den dann mit Alkohol versetzen. Ich hätte ja gedacht, die pflücken eben Weintrauben oder vergleichbares Zeug, und lassen die Matsche dann mal ordentlich gären, damit daraus dann Alkohol entsteht. Irgendwelchen Beerensaft mit Alkohol zu mischen klingt dagegen irgendwie nicht nach seriöser Weinkelterei. Wo kommt der Alkohol denn dann eigentlich her, wenn die den von woanders besorgen müssen bzw. er geliefert wird, und wie entsteht der? Alles sehr merkwürdig!

    Ansonsten liest sich das Kapitel aber ganz gut, auch wenn außer ein wenig Arbeitsbeschreibung (und ersten Anzeichen, dass manche Dinge Ferun auch überfordern könnten) und Personenvorstellung nicht so viel passiert. Fehler habe ich in dem Kapitel übrigens keine gefunden!



    Das achte Kapitel ist dann ja ein relativ „monothematisches“ Kapitel, aber hier ist dann doch deutlich mehr Musik drin als im vorherigen Abschnitt der Geschichte. Spätestens hier hatte ich ja so den Eindruck, dass du es schaffen wirst, in dieser Story so ungefähr alle sozialen Ängste zu vereinen, die ich je hatte: Jetzt ist Ferun durch das unglückliche Niederschlagen von Kaja auch noch daran schuld, dass es in der Küche nicht rund läuft! Ich kann seine Gefühlslage wirklich absolut verstehen und leide da auch wieder sehr mit. Oh Mann. Umso schöner dann natürlich das Ende des Kapitels, wie sich Ferun deutlich genervt, in der Sache aber sehr nachvollziehbar mit Klartext an Lysander wendet – dessen Gerede hätte mir da auch gerade noch gefehlt! Bonussympathiepunkte sammelt Ferun dadurch, dass er auch Zyrus in Schutz nimmt, bevor Lysander auch nur irgendetwas sagen kann. Ein richtiges Paukenschlagende ist das – das hat mir wirklich gefallen. Ja, und da ich auch hier keinen Fehler gefunden habe, habe ich auch zu diesem Kapitel nicht viel mehr zu sagen, aber das ist ja auch ganz gut, wenn ich dich nicht bei jedem Abschnitt totlabere.



    Das neunte Kapitel ist dann wiederum eine eher unspektakuläre Episode, ähnlich wie das Weinkeltern. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – hat mir dieser Abschnitt gut gefallen, weil er den vorher angekündigten Geschichtsunterricht ja doch sehr gut illustriert, und vor allem natürlich auch Feruns Wahrnehmung davon. Ich glaube, ich habe mich in Geschichte damals auch immer gelangweilt, aber das könnte ich bei mir wohl auch von jedem Schulfach sagen. Bei Geschichte war es vielleicht ein bisschen intensiver, weil ich da halt auch von nichts 'ne Ahnung hatte (bzw. habe). So einfach wie ich wird sich Ferun dann aber wahrscheinlich nicht durchmogeln können, ihm bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich doch dann und wann zum Zuhören beim einschläfernden Karras zu zwingen.

    Einen Hauch von Harry Potter hat das Ganze natürlich auch, nicht zuletzt, weil die grauhaarige dickbebrillte Myrthe heißt – die maulende Myrthe lässt grüßen! Ich glaube aber ja, dass ich die ziemlich interessant fände, da könnten mir irgendwelche Blondinen gestohlen bleiben.

    Weiterhin bemerkenswert: „Das ist Kajas Platz“ – uff! Mehr Zurückweisung geht ja kaum, und trotz Kamillas verständlichem Groll hat man da als Leser spätestens jetzt das Gefühl, dass sie es damit doch mal gut sein lassen könnte. Armer Ferun.

    Fehler in diesem Kapitel:
    Verunsichert nahm Ferun sein Brot wieder auf und begann Gedanken verloren von ihm abzubeißen.
    gedankenverloren
    Karras war offensichtlich richtig in Fahrt geraten und erzählte ihnen lang und ausschweifend wie die Bedrohung durch die Kreaturen Beliars so groß wurde, dass die Paladine beschlossen, sich ihnen ein für alle Mal zu entledigen.
    Dieser entledigen-Kram funktioniert doch meine ich über so eine Genitiv-Konstruktion, also dann „sich ihrer ein für alle Mal zu entledigen“, oder? War mir aber auch schon immer zu kompliziert.



    Das zehnte Kapitel ist sozusagen auch eher ein kleineres „Übergangskapitel“, wobei sich im nächsten Teil von Karras' Geschichtsstunde nicht nur Interessantes über Beschwörungstempel erfahren lässt (wer weiß, was Ferun in dreißigtausend Kapiteln damit noch zu tun bekommen wird!), sondern auch eine zeitgeschichtliche Einordnung möglich macht: Wie sollte es bei dir auch anders sein, der Namenlose ist aktueller König.

    Aktuell interessanter ist aber natürlich der Ausklang des Kapitels: Ferun muss sich wieder einmal mit Gewissensbissen quälen, und auch ich werde nicht müde, mit ihm mitzuleiden (und an dieser Stelle wusste ich noch gar nicht, was ihm bei seinem Küchendienst so alles blühen wird). Tatsächlich macht man sich da auch ein bisschen Sorgen um Kaja, und an Feruns Stelle hätte ich ja gar keine Lust, irgendwann in meinem Leben nochmal einen Kampfstab anzufassen.

    Schön finde ich übrigens auch, wie Ferun bei der ganzen Namensflut dann doch nochmal ins Schwanken kommt und Hilta nicht mehr so recht zuordnen kann. Das macht sein Erleben ja realistischer, bisher hatte ich ja wirklich manchmal das Gefühl, er hätte einen unerschöpflichen und vor allem auch in rascher Folge problemlos bespielbaren Namensspeicher im Kopf.

    Und was ich übrigens auch gut fand:
    Sie braucht genauer gesagt Unterstützung von einem tatkräftigen Novizen. Nur für heute Abend vermutlich.


    Fehler fand ich in diesem Kapitel übrigens wieder mal keine (was auch an mir liegen kann, also fühl dich nicht zu sicher!).



    In Kapitel elf wird es dann ja mal so richtig, richtig, richtig hart für Ferun (ich will manchmal aus Versehen „MiMo“ schreiben, ähem), und da habe ich dann auch mit Abstand mit ihm mitgelitten. Man kann zwar kritisieren, dass bei all den doch sehr zufälligerweise geballten Missgeschicken das ein oder andere weniger auch okay gewesen wäre, zumal das Leben für Ferun dadurch auch nicht gerade leichter geworden wäre, aber nun gut: Ich akzeptiere deine erzählerische Entscheidung, es einfach mal so richtig dicke für Ferun kommen zu lassen und unglücklichen Zufall an unglücklichen Zufall zu reihen.

    Dunkle Wolken hatten sich während des Geschichtsunterrichts am Himmel zusammengebraut. Sie unterstrichen nur Feruns nagendes Gefühl, dass diese Küchenarbeit eine Art verspätete Strafe für seinen Kampf mit Kaja war.
    Hier hatte ich mir am Rand notiert, dass man den zweiten Satz auch gut weglassen könnte, weil sie die Symbolwirkung der dunklen Wolken ein bisschen zu sehr erklären und ihr damit etwas an Wirkung nehmen. Jetzt beim nochmaligen Drüberlesen bin ich mir da aber auch schon gar nicht mehr so sicher.

    Ja, und über die folgenden Szenen habe ich quasi gerade schon alles gesagt: Da kann ich mich ja total in Ferun hineinfühlen, und solche Demütigungen, wie wenn er von einer Aufgabe wieder abgezogen wird, treffen mich dann stellvertretend gleich mit. Der arme Kerl! Wie gesagt, ob das jetzt speziell am Ende sein muss, dass auch noch jemand auf der fallengelassenen Rübe ausrutscht oder ob das nicht doch zu konstruiert ist mit diesen ganzen Ausrutschereien und Stolpereien innerhalb weniger Minuten … muss jeder selber wissen! Es ist in der Form jedenfalls schlicht als Aussage zu verstehen: Jetzt geht bei Ferun schief, was nur schief gehen kann, und seine Angst, es sich direkt in seinen ersten Tagen mit allen zu verscherzen, wird immer nachvollziehbarer.

    Doch wie Finn ihm schon gesagt hatte, Zeit zum Trödeln blieb ihnen nicht. Langsamer als auf dem Hinweg, weil sie nun mit schweren Eimern voll Wasser beladen waren, machten sie sich auf den Rückweg den kurzen Tunnel entlang. Ferun überlegte, dass er wohl von Magie in den Stein gehauen worden war.
    Hier fand ich die Ausdrucksweise nicht ganz gelungen. „von Magie in den Stein gehauen“ klingt so, als hätte irgendwelche autonom agierende Magie mit Eigenleben da einen Weg erzeugt hat, aber es ist doch wohl eher gemeint, dass irgendwelche Leute das mithilfe magischer Kraft gemacht haben.

    Ja, wie gesagt, Kapitel elf hat es durchaus in sich, und da habe ich erneut bekräftigt bekommen, dass diese Story wohl ein Potpourri aller meiner sozialen Phobien und Versagensängste ist. Lässt mich jedenfalls alles sehr mit Ferun mitfühlen.

    Fehler entdeckte ich auch in diesem Kapitel keine.



    Nach all dem Horror geht es in Kapitel zwölf dann mal wieder ein wenig bergauf für Ferun, selbst wenn er in den Gesprächen die nächsten kleinen Tollpatschigkeiten baut. Aber immerhin wird das Essen ja doch noch irgendwie fertig. An der Stelle würde aber auch meine Kritik ansetzen: Dieses zwölfte Kapitel liest sich ja so, als hätte es das ganze Chaos in Kapitel elf gar nicht gegeben. Es geht ja doch wieder recht beschwingt und sogar ganz munter zur Sache, das habe ich schon als Stimmungsumschwung wahrgenommen, der irgendwie aus dem Nichts kam.

    Raniel war ihnen zur Seite gesprungen, sobald er mit den Kräutern fertig war, und Finn hatte einen weiteren Bottich Kartoffeln zu Brei verarbeitet.
    Die Formulierung fand ich etwas komisch. Einerseits ist „sobald“ für mich ein Wort, was eher so in die Zukunft gerichtet ist („Wir werden das tun, sobald XY da ist“), hier aber geht es ja eher um einen Blick in die Vergangenheit, in die Vorvergangenheit ja sogar, und dazu passt dann wiederum das Verb „war“ nicht, was ich als „gewesen war“ geschrieben hätte. Also alles so ein bisschen durcheinander, meiner Meinung nach!

    Interessant fand ich den kurzen Einschub über die Rübenpreise. Da fühlt man sich ja an die Agrarprobleme in der realen Welt erinnert, insbesondere an die neverending story mit den Milchpreisen. Man stelle sich vor, auf Khorinis gäb's dann auch noch so eine außer Rand und Band geratene Subventionsmacht wie die EU, dann wäre da sicher alles noch viel schlimmer!

    „Eigentlich hast du alles richtig gemacht“, sagte Finn, als er mit Ferun wieder Wasser holen musste, dieses Mal für die Waschzuber.
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, Hilta wird dich nie wieder als Aushilfe in ihrer Küche sehen wollen!“
    Und auch das erinnert mich an Verhältnisse der realen Welt, denn: Es ist ja wirklich ein alter Trick, sich bei unliebsamen Aufgaben einmal sehr engagiert zu melden, nur um dann total zu versagen, und schon hat man guten Willen gezeigt, muss aber trotzdem nie wieder ran.

    Dieses Kursangebot nach Wahl klingt dann auch ganz interessant, auch wenn mich das alles dann doch ziemlich an so Uni-Kram erinnert (den ich ja nur aus Erzählungen kenne), zumal am Ende des Gesprächs dann ja auch „Lehrstühle“ ins Spiel kommen. Weiß ich gar nicht, ob ich das so gut finde, dass das so parallel aufgebaut ist, zumal das jetzt auch so ein wenig plötzlich kommt. Aber gut, dann ist das eben so!

    Wenn allerdings gesagt wird, dass es in diesen Zusatzkursen um Fähigkeiten geht, die über das hinausgehen, was ein Magier notwendig können muss, dann bin ich da so ein wenig im Zweifel, ob denn gerade Alchemie dann sinnigerweise so ein Zusatzkursthema sein sollte. Ich hätte jetzt schon gedacht, dass jedenfalls Grundlagen der Alchemie absolut zur Magiergrundausbildung gehören sollten, wenn schon so etwas wie Geschichtsunterricht dabei ist. Geht man außerdem vom Spiel aus, jedenfalls von Die Nacht des Raben, so würde ich mich längst nicht mehr trauen, einen Magier zu spielen, der nicht wenigstens Manatränke brauen kann – denn die sind erfahrungsgemäß irgendwann Mangelware, und das verschärft sich dann nur noch, wenn man sie nicht selber herstellen kann. Kurz gesagt: Alchemie hätte ich schon zum Kerngeschäft der Magier gezählt oder jedenfalls zu den wesentlichen Elementen der Ausbildung – heißt ja nicht, dass hinterher alle Magier gleichzeitig auch vollausgebildete Alchemisten sind. Weiß ich jetzt nicht, ob das absichtlich so sein soll, dass Alchemie hier kurioserweise ein kleines „Schattendasein“ führt.

    Tja, und was Feruns Kurswahl am Ende angeht, so lege ich mich direkt mal fest, dass er in den abschätzig beurteilten Kurs von Milten gehen wird! Der Hinweis, dass Ferun nicht Bogenschießen lernen will, hat dann ja doch recht eindeutig in diese Richtung gezeigt, denn wenn die supernette Alexia raus ist, bleibt ja nur noch der supernette Milten übrig. Ich wage auch mal, vorherzusehen, dass der Kurs dann doch total interessant ist und Milten dann auch richtig bemüht ist und Ferun voll die tollen Sachen lernt. Und ich weiß natürlich auch schon jetzt, dass sich Milten und Ferun näher kommen werden, als es von Seiten des Klosters erwünscht ist, und irgendwann gibt’s dann die heiße Sexszene in Miltens Privatgemächern. Ich freue mich schon drauf!

    Fehler in diesem Kapitel:
    „Was hat ein Geschäftsmann davon, seinen Sohn ins Kloster zu schicken“, wunderte Ferun sich.
    „Was hat eine Frage davon, ihr Fragezeichen zu verstecken“, wunderte John sich.
    Als Ferun endlich mit den anderen im Speisesaal saß, fühlte er sich so müde underschöpft wie vielleicht noch nie.


    Zum Abschluss dieses eh schon viel zu lang geratenen Kommentars vielleicht noch ein abschließendes, kurzes Fazit zur Geschichte bis hierhin: „Ferun“ ist ganz klar der bessere „Edwin“. Du bemühst dich sehr und die meiste Zeit auch erfolgreich (eine kleine Ausnahme: Diese seltsame Weinherstellung), das Kloster groß, glaubhaft und interessant zu gestalten, eben wie ein richtiges funktionierendes Kloster mit vielfältigen Arbeitsbereichen. Dagegen wirkt das Gothic-II-Originalkloster ja eher ein bisschen wie eine bloße Klosterfassade, oder eine „Demo“. Das finde ich also sehr gut so! Manche Kapitel sind dabei interessanter und gehaltvoller als andere, aber das ist bei so Geschichten ja immer so und teils ja auch eine Frage des Geschmacks – andere Leute mögen andere Kapitel besonders gut finden als ich. Ein schlechtes Kapitel war aber nicht dabei, das Grundniveau in dieser Geschichte ist hoch, sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Dadurch, dass ich so mit Ferun mitfühlen kann, bin ich auch immer neugierig, was als nächstes passiert. Trotzdem gibt es auch ein paar Reibungspunkte – so ist Feruns Wahrnehmung des weiblichen Geschlechts ja äußerst zweifelhaft, und irgendwie ist das ja auch ein beständiges und sehr interessantes Thema in dieser Geschichte. Ein bisschen bemängeln würde ich vielleicht die Charakterdarstellung, also mehr die Art und Weise wie Charakter dargestellt werden: Aufgrund ihrer Vielzahl haben manche von ihnen überzeichnete Eigenschaften (Caio; Talamon; Lysander …), was aber auch dazu führt, dass die „normaleren“ von ihnen (Terry; Hilta; Raniel) so ein bisschen blass bleiben und ich sie mir nicht so recht merken kann. Oft kann ich eh noch nicht prognostizieren, wer wirklich als Charakter eingeführt werden soll und wer eher so eine Randfigur für eine spezielle Szene ist. Andererseits finde ich das aber auch gerade gut, weil es so weniger konstruiert wirkt: Im realen Leben habe ich ja auch nicht die Möglichkeit, jemanden als „wichtigen Charakter“ oder „Randfigur“ einzuteilen, bzw. gibt es diese Einteilung nicht, oder anders gewendet: Auch „unwichtige“ Personen, die ich vielleicht nur ein, zweimal treffe und mit denen ich sonst nichts zu tun habe, haben ja einen Namen. Das spiegelt die Geschichte hier ja nur konsequent wieder.

    Alles in allem habe ich also doch gar nicht wirklich etwas Grundsätzliches an dieser Story zu bemängeln. Naja, vielleicht die ständigen Aussehensbeschreibungen, die mir wie gesagt ja so viel nicht geben. Aber das ist auch das einzige und nicht wirklich gewichtig, und schon gar kein echter Mangel, würde ich sagen. Von daher freue ich mich ganz vorbehaltlos auf die kommenden Kapitel und bin erstens gespannt, was Ferun im Kloster noch so bei seiner Ausbildung erleben wird, zweitens aber auch gespannt, wann mal so die erste richtige handfeste Krise kommt, welche die Geschichte aus ihrer gewissen „Routine“ herausbringt. Von daher: Weitermachen!
    ------------------------------------------------------------------------------

  13. Beiträge anzeigen #153
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Eine Sache brennt mir dann aber doch noch unter den Nägeln: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist doch Finja Ajnifs richtiger Name, und nicht der der Motte. Hat Ajnif sich in dieser Geschichte also tatsächlich als Tochter ihres Mannes ausgegeben? Heißt das, dass sie unter einem Vaterkomplex leidet? Famos, famos!
    Doch, doch, das ist schon der Mottenname. Ihren Usernamen hier könnte man dann aber bestimmt auch so auslegen, dass Ajnif ihre Tochter als Spiegelbild ihrer selbst versteht. Wenn das später in der Pubertät nicht nochmal Stress gibt!

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Du wurdest doch abgesägt
    Ich wurde nicht abgesägt, ich habe abgedankt, also ein bisschen so wie der Papst, und der darf ja bestimmt auch immer noch Kollekte einsammeln, wenn ihm danach ist!

  14. Beiträge anzeigen #154
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
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    Olivia ist offline
    Da ich gestern abend nicht viel Motivation zum Einschlafen hatte, dachte ich mir, ich lese noch eine Geschichte.
    Und da es sich dafür auch geradezu angeboten hat, habe ich mir natürlich 'Eine Gute-Nacht-Geschichte' von Ajnif zu Gemüte geführt.
    Was irgendwie auch funktioniert hat - danach bin ich auch innerhalb der nächsten 5-10 Minuten zu Bett gegangen.
    Ob das aber für die (Nicht-)Qualität der Story spricht, bleibt aber abzuwarten.

    Eigentlich ist es ja eine Geschichte in der Geschichte, welche ein gewisser Lord Regonas seiner Tochter Finja erzählt. (Hmm, wer das nur sein könnte!? )
    In dieser Geschichte geht es auch um ein Mädchen namens Finja, welches einen Trolljungen namens Aaargh antrifft und mit ihm kommuniziert. Irgendwann kommen auch die Eltern des Jungen hinzu und wollen Finja, nachdem diese von besagten Trollen entdeckt wurde, fressen.
    Dies kann aber durch ihren Vater Lord Regonas verhindert werden, welcher zufällig mit einem Dutzend seiner besten Männer den Moment abwartet um beide Trolle abschlachten und seine Tochter retten zu können.
    Diese Geschichte hat sich scheinbar in der Welt des Geschichtenerzählers wohl auch so abgespielt, wie er sie erzählt hat, denn der Junge schläft auch am Boden zusammengerollt, da er weiche Federbetten nicht gewohnt war.
    Damit endet die Geschichte.

    Alleine schon inhaltlich stellen sich mir da verdammt viele Fragen bezüglich des Jungen (bei dem ich anfangs ungelogen annahm, dass 'das unbekannte Wesen' ein Ostdeutscher sei, weil es die ganze Zeit 'Wae do!?' gerufen hat. ^^), da dort ja einiges zusammenkommt an Sachen, die jetzt nicht zwingend geklärt wurden.
    Da ich mal annehme, dass Arrrgh (Monty Python lässt grüßen) ein Trolljunge ist, würde es mich wirklich mal interessieren, ob er überhaupt damit einverstanden ist, dass Lord Regonas kurzerhand mal seine ganze Familie beseitigt hat. Ich meine, es wurde ja nirgendwo angeteasert in der Geschichte, dass er seine Familie nicht mag - er wollte ja nur Finja vor seinen Eltern schützen.
    Und plötzlich kommen dann diese Menschen daher und erschießen einfach beide Eltern?
    Hmm... also, irgendwie fehlt da was, meiner Meinung nach, wenn die Geschichte so glücklich für alle Parteien endet.

    Generell wirkt der Junge als Charakter auch ziemlich mysteriös. Er ist zwar irgendwie dabei, aber man weiß halt nicht wirklich viel über ihn und seine Hintergrundgeschichte.
    Was umso unbefriedigender ist, wenn man die Geschichte gelesen hat und merkt, dass man alles über Finja weiß, aber nicht zwingend über Aaargh, welcher sich seinem Schicksal irgendwie zu fügen scheint. Was schade ist, da die Gutenachtgeschichte auch eher ein Oneshot war und Fragen offen lässt, wo ich mir nicht sicher bin ob es von Ajnif so beabsichtigt ist oder nicht.

    Und wo wir schon bei den Trollen sind: Die Pointe mit dem Sprachkurs war zwar ganz nett, aber wirkt doch ein wenig arg albern, wenn man bedenkt, dass die Geschichte zwar leicht märchenhaft ist, aber ansonsten eher ernst war.
    Ich fand sie zwar ganz lustig, aber weiß nicht so recht, ob sie so gut in die Geschichte passt. Das würde eher in eine Satire über Trolle passen als in ein Märchen - wobei das wohl eher persönlicher Geschmack ist, daher kein wirklicher Kritikpunkt. ^^

    Oh, und noch eine kleine Anmerkung: Armbrüste verschießen in der Regel eher Bolzen und keine Pfeile.
    Wäre Haarspalterei, wenn ich dir daraus jetzt einen Strick drehe, daher nur eine Anmerkung. ^^

    Ansonsten ist es aber eine recht heitere und nette Geschichte, bei der man eigentlich so ziemlich alle Charaktere (außer den fiesen Trollen, die eben fies sind) ins Herz schließen kann.

    Stilistisch sehe ich da schon eher einige kleinere Probleme, was aber eher den Dialogen verschuldet ist.
    Das Ganze liest sich mehr wie ein Theaterstück oder Skript für einen Film als wie eine wirkliche Erzählung oder ein Märchen.
    Meiner Meinung nach nicht sehr schön gewählt, da es sich zu sehr mit den ansonsten recht guten Beschreibungen der Szenerie beißt.

    Weiterhin sehe ich ab und an auch solche Kleinigkeiten, wo ich zugeben muss, dass wir wohl beide eine Schwäche für sehr lange Sätze haben:
    Arghhhh setzte sich vor seine Trommel und begann langsam zu spielen, denn auch wenn Trolle schliefen, musste stets einer wachbleiben um die Trommel zu schlagen, damit ein jeder sich niemals trauen würde zu nah an das Lager einer Trollgruppe zu gehen und Verirrte stets in der Furcht leben mussten, dass alle Trolle wach waren und nur darauf warteten sie zu verspeisen.
    Eine solche Satzkonstruktion ist zwar grammatikalisch korrekt und sicherlich auch nicht falsch (zumal ich es jetzt nicht zu häufig in dieser Geschichte fand), aber ich weiß aus Erfahrung bezüglich meiner eigenen Geschichten, dass solche Schachtelsätze eher ungern gelesen werden. Ist mir auch erst beim zweiten Durchlesen der Geschichte aufgefallen, dass solche Satzschachtelungen in der Geschichte vorhanden sind, daher war es für mich eher weniger schlimm. ^^

    Sonst befindet aber noch alles im Rahmen, wenn ich offen bin. Sicherlich gibt es hier und da einige kleinere Fehler, aber als 'schlecht' empfand ich die Geschichte nicht wirklich.
    Sicherlich sehe ich hier und da einige Ungereimtheiten, aber ich würde auch, nachdem ich sie gelesen habe, nicht sagen, dass man sie nicht zwingend lesen sollte. Bisher ist sie eher eine der besseren Einsendungen in diesen Wettbewerb, was natürlich schade ist, da wir nicht das Gute, sondern eher das Schlechte für diese Kategorie suchen.

    Aber mal schauen, vielleicht finde ich noch bessere Einsendungen und überlege mir am Schluss nochmal meine bisherige Wertung.
    Jedenfalls bedanke ich mich für dieses kleine Stück Literatur, da es mich besser unterhalten hat als ich es für eine Einsendung in dieser Wettbewerbskategorie möglich gehalten hätte. Ihren Zweck als Gute-Nacht-Geschichte hat diese Geschichte für mich definitiv erfüllt.

  15. Beiträge anzeigen #155
    hier steht auch Text Avatar von Olivia
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    Olivia ist offline
    Irgendwie fehlte es mir in Kategorie 4 bisher wirklich an Geschichten, wo ich sagen konnte "Okay, irgendwie verstehe ich die Handlung nicht."
    Was eventuell auch gut ist, da dies das Bewerten sowie den Vergleich zwischen den einzelnen Geschichten einfacher macht.
    Blöd nur, wenn dann Laidoridas mit einem charmanten Manny-Calavera-Lächeln dazwischenfunkt und einem am Ende aufzeigt, dass auch bei Wettbewerben um "Die schlechteste Geschichte, dnidAgw, esGzs" man vor solchen Eskapaden nicht zwingend verschont ist!
    Aber genau deswegen könnte ihm das vielleicht sogar meine Stimme einbringen!

    Die Handlung von 'Ende' ist kurz und verwirrend, so viel war mir schon beim ersten Durchlesen klar
    und auch nach mehrmaligem Lesen kann ich nur raten, was jetzt eigentlich die Kernhandlung ist.

    Die Geschichte dreht sich um die Burg der Paladine im Minental, wo Lord Garond scheinbar vollkommen am Rad dreht,
    angesichts der (Ork-)Armee, welche seinen Bergfried belagert. Dabei geht er in seinem streng-gläubigen Fanatismus zu Innos so weit, dass er seine eigenen Männer regelrecht abschlachtet aufgrund von vermuteten Verrat und dies auch soweit durchführt, bis ihm niemand mehr widerspricht.
    Garond marschiert anschließend alleine, mit seinem Zweihänder bewaffnet, dem gegnerischen Kommandanten und seiner Armee entgegen.
    Es kommt dort zum kurzen Dialog zwischen ihm und dem Kommandanten/Monolog mit sich selbst (?),
    bevor die Geschichte mit
    "Zum Angriff!"
    endet.

    Wie man merkt, bin ich mir absolut unsicher, ob ich die Geschichte verstanden habe, was sie schon für mich aus persönlicher Sicht irgendwie schlecht macht.
    Es ist, denke ich, kein gutes Zeichen, wenn man als aufmerksamer Leser irgendwie versucht die Geschichte nochmal zu lesen, einen weiteren Anlauf unternimmt und anschließend feststellt, dass es zum Verständnis des Gesamtwerkes überhaupt nichts beiträgt.
    Daher, schon mal ein Punkt für dich, Laido!

    Was durchaus atmosphärisch ist, ist die Selbstgeißelung Garonds durch Innos' Magie (wenn ich das richtig verstanden habe) und auch seine sich stets wiederholende Gedankenwelt, bei der ich mir auch durchaus vorstellen kann, dass man wahnsinnig werden kann, wenn das die einzigen Gedanken sind, welche man letztendlich noch hat. Ebenso versteht man auch, dass Garond im Endeffekt seine Untergebenen mit dem Motiv des Fanatismus abschlachtet (der mich ein wenig an das Imperium aus Warhammer 40k erinnert im Bezug auf Fahnenflüchtige sowie Deserteure, welche bestraft wurden, im Allgemeinen) und kann daher sich auch gut in die Opfer Garond's hineinversetzen, insbesonders, wenn man sich die Situation in der Burg während Gothic 2 nochmal vor Augen führt.

    Es fehlt mir persönlich aber das 'Warum' - irgendwie wird nirgendwo aufgeschlüsselt, warum Garond eben so handelt wie er nun mal handelt. Er war im Spiel sicherlich auch engstirnig und hat stets immer seinen Beweis gefordert, aber hier fehlt beim 'Ende' dann doch der 'Anfang'.
    Generell habe ich das Gefühl, dass auch nur das Nötigste beschrieben wird und hier vom Autor (un)bewusst Beschreibungen der Allgemeinsituation ausgelassen wurden, so dass der Leser im Unklaren über den eigentlichen Tatverlauf ist. Das erinnert mich persönlich an eine Geschichte, welche ich selbst mal geschrieben habe,
    nämlich "Die Schlacht an der Grenzfeste".
    Dort ließ ich ebenfalls bewusst offen, welcher Rasse und Fraktion die Verteidiger besagter Grenzfestung angehörten um dem Leser den Eindruck zu vermitteln, dass sich hier eine menschliche Garnison gegen orkische Angreifer während der Ork-Kriege verteidigt. Letztendlich löste ich aber gegen Ende der Geschichte auf, dass die Verteidiger in Wahrheit die Orks waren und sich gegen die angreifenden Menschen erwehren mussten.
    Nur bin ich mir bei 'Ende' nicht sicher, ob etwas Ähnliches in dieser Geschichte versucht wird oder die Geschichte allgemein unverständlich ist.

    Würde das Ende dieser Geschichte eine klarere Auflösung des Ganzen präsentieren, so wäre es natürlich mehr als wundervoll,
    da ich mir dann sicher sein könnte diese letzte Frage aufzuschlüsseln, doch diesbezüglich wird man als Leser eher enttäuscht.
    Denn an dieser Stelle rätsele ich nun auch bezüglich des Handlungsstranges, ob Garond jetzt eigentlich gegen Orks, gegen sich selbst oder eine andere Armee von Paladinen kämpft.
    Ausschlaggebend für meine Verwirrung ist diese Stelle:
    Ruhig, fast schon gelangweilt schritt der Kommandant den Feinden entgegen. Vorne an der Spitze stand er, der feindliche Heeresführer, in einer funkelnden neuen Paladinrüstung.
    Der daraufhin folgende Dialog macht es auch nicht besser.
    Es ist für mich als Leser nicht ersichtlich, ob Garond nun spricht, ob sein Gegenüber spricht oder ob es nur ein Monolog mit sich selbst ist, weil der Kommandant allem Anschein nach wahnsinnig ist. Eher fühlt es sich so an, als müsste ich nun erraten, was jetzt die richtige Lösung ist und die vorherige Geschichte nochmal durchlesen um nach versteckten Anhaltspunkten zu suchen, die ich eventuell überlesen habe.
    Da ich diesbezüglich aber auch nichts finde, gebe ich mich an dieser Stelle auch geschlagen und gebe offen zu, dass ich nur spekulieren kann, was hier mir überhaupt erzählt werden soll.
    Insofern, durchaus eine schlechte Geschichte, wenn man nach meinem persönlichem Eindruck geht.

    Ob es nur mir so ging, muss ich dann gleich auch nochmal nachschauen, da John die Geschichte ja ebenfalls bewertet hat.
    Wer weiß, vielleicht seh ich vor lauter Heu einfach nur die Heunadel nicht und ich bin der Dumme. :/

    Stilistisch ist die Geschichte soweit ok, aber ich habe bereits schon bessere Einsendungen gelesen.
    Wie bereits weiter oben geschrieben, hätte es diesem Werk durchaus nicht geschadet, wenn dem Leser klarer gemacht wird, wer jetzt eigentlich spricht und wann ein Monolog einsetzt. Ich mutmaße mal, dass das Kursiv-geschriebene eher die Gedankensprache Garonds widerspiegelt, nur kann ich mir da aufgrund des Endes nicht wirklich sicher sein.
    Würde dieses Problem nicht existieren, wäre die Story vermutlich sogar lesbarer als sie es momentan ist.

    "Es soll werden und niemals vorübergehen."
    Es begann zu glühen, immer heißer wurde das Metall. Etwas warf Schatten an die Wand.
    "Es soll werden und nie enden."
    Garond schlug die Tür hinter sich zu, das Geräusch hallte durch die Burg gleich einem erstickten Todesschrei.
    Garond hielt das für einen passenden Vergleich, immerhin würden sie in Kürze alle sterben. Kein Zweifel, da draußen wartete der Tod.
    Weiterhin auch sehr häufige Wiederholung von Satzanfängen.
    Bei Garond's Monologen sei es dir natürlich verziehen, da ich annehme, dass es eher ein Stilmittel ist um Garond's indoktriniertes Gebet in seinem Fanatismus zu unterstreichen,
    aber ich finde zumindest beim zweiten Absatz hätte man sich eher mehr Mühe geben können als es so stehen zu lassen.
    Soweit sind das aber auch die einzigen Fehler, die mir da ins Auge springen, weil grammatikalisch sehe ich zunächst auch keine größeren Patzer.


    Insofern hast du gute Chancen, dass ich in Kategorie 4 dieser Geschichte meine Stimme gebe, Laido.
    Wird natürlich noch abgewägt, da ich noch drei weitere Einsendungen in diesen Wettbewerb bewerten muss und es auch unter vorherigen Geschichten die eine oder andere gab, welche durchaus diesem Meisterwerk hier Konkurrenz machen könnte, aber mal schauen.
    Wie auch bei vorherigen Kommentaren spiegelt dies nur meine Meinung wieder - falls ich an manchen Stellen falsch liege und du mich diesbezüglich verbessern möchtest, lieber Laido, so sei dir dies gern gestattet. Vielleicht fühl ich mich dann auch nicht mehr so hilflos, was diesen Wettbewerbs-Beitrag angeht, wenn der Autor höchstpersönlich nochmal Klarheut über sein Werk schafft.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    So schnell bleibt man eine Dreiviertelstunde länger auf, wenn man vorm Schlafengehen noch einen letzten Blick ins Forum werfen will.
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ------------------------------------------------------------------------------
    So, jetzt habe ich endlich mal die Zeit gefunden, MiMos „Ferun“ weiterzulesen und mich auch hier dazu auszulassen. Dabei sei angemerkt, dass ich die ersten paar Kapitel, die ich hier kommentieren werde, schon vor Wochen gelesen habe und die Notizen deshalb auch entsprechend alt sind – und da kommt es dann wieder zu dem üblichen Entzifferungsproblem. Und außerdem habe ich den Kommentar jetzt auch noch über mehrere Tage verteilt geschrieben, was ihn auch ein bisschen unzusammenhängend machen könnte. Aber egal, ich werde schon irgendwie wissen, was ich mal sagen wollte und jetzt noch immer sagen will!
    Du hast eben die Skills eines Meisterkommentierers!


    In Kapitel 3 passiert dann ja auch schon die unerwartete „Wendung“, die den ganzen Rest der folgenden Geschichte, zumindest so weit, wie sie bisher geschrieben ist, prägen wird. Es gibt Frauen im Kloster, und dann nicht nur als Novizinnen, sondern auch noch eine Feuermagierin, und dann ist das sogar schon die zweite Feuermagierin! Für Ferun bricht da ja schon ein bisschen ein Weltbild zusammen, und die Formulierung, dass Ferun selbst nicht einmal weiß, „was er davon halten sollte“, setzt dann ja auch ein wenig den Ton für alle folgenden Begegnungen, denn Feruns Wahrnehmung von Frauen ist … nennen wir es mal kompliziert!
    Ohne Frauen wäre es doch auch langweilig gewesen! Dass sich das Thema jetzt so durch die ganze Geschichte zieht, ist mir eigentlich nicht so aufgefallen. Aber man könnte diese Meinung wohl tatsächlich vertreten.
    Aber auch der Rest der Klostergemeinschaft scheint ja nicht so ganz zu wissen, was sie davon halten soll, wenn anscheinend absichtlich so wenig darüber geredet wird, auch von höchster Stelle aus, wie es scheint. Und dann scheint es ja auch noch so unausgesprochene Redeverbote zu geben, denn nach anklingender Kritik an welcher Vorgehensweise der Magier auch immer – das bleibt ja ein bisschen offen, was er da genau meint – rudert Zyrus ja schnell wieder zurück. Interessant!
    Da bin ich jetzt ehrlich gesagt nicht so sicher, wo du glaubst, dass Zyrus sich unterbrochen hat. Meinst du diese Stelle?:
    Zitat Zitat von Ferun
    „Och, einige wissen es durchaus. Die Feuermagier reden wahrscheinlich nie drüber, sodass die meisten es nur für ein Gerücht halten“, plötzlich sah Zyrus ein wenig beschämt drein, „Aber vielleicht täusche ich mich da auch. Es sollte jedenfalls nicht so klingen, als würde ich die Vorgehensweise der Magier kritisieren.“
    Da hat er doch alles gesagt, was er sagen will. Das es ist ja die Existenz von Novizinnen und Magierinnen im Kloster.
    Auch hinsichtlich anderer Aspekte werden im Kapitel 3 so gewisse Grenzmarken für Stimmung und Handlung gesetzt: Beim Eintreten in den Speisesaal weht zum ersten Mal ein Hauch von Harry Potter daher, aber ich glaube, das nehme ich halt vor allem so wahr, weil Harry Potter für mich halt der Archetypus solcher Erzählungen ist, die sich im weitesten Sinne um Magieschulen oder das Erlernen von Magie drehen.
    Der Gedanke an Harry Potter ist vollkommen gerechtfertigt. Ich will ja auch gar nicht abstreiten, dass ich mir da so einiges von abgeguckt habe. Ich will Ferun ja auch nicht zu sehr entmystifizieren, aber der langweilige Geschichtsunterricht ist ja zum Beispiel auch eins zu eins übertragen. Und Lysander habe ich natürlich an Percy angelehnt.

    Ebenso führt Kapitel 3 auch die vielleicht gar nicht beabsichtigte Devise weiter, möglichst viele Figuren mit Namen vorzustellen – auch bei den Kapiteln danach habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, dass kein Novize unbenannt bleiben soll.
    Das hast du ganz richtig erkannt! Als erstes Ziel der Geschichte habe ich mir gesetzt, eine ganze Woche vollständig zu beschreiben, damit man als Leser auch abschätzen kann, wie Feruns Alltag im Kloster so abläuft. Danach werde ich dann auch mal Unterrichte und Tage überspringen, wenn sie mir gerade nicht zu Pass kommen. Und während dieser ersten Woche will ich jeden Bewohner des Klosters einmal kurz eingeführt haben. Es wäre halt ein bisschen komisch, einen Novizen noch zu einem späteren Zeitpunkt einzuführen, da Ferun ihm bis dahin gewiss schon einmal über den Weg gelaufen ist. Es erscheint mir eben am natürlichsten, dass der Leser die Figuren dann kennenlernt, wenn Ferun sie auch kennenlernt. In dem Moment kann dann ja auch Zyrus die Vorstellung übernehmen und es muss nicht im Erzähltext geschehen oder so. Aber dass dann noch so eine "Chrissie war die liebenswerte Novizin mit den Riesentitten"-Passage kommt, wenn Ferun sie doch schon kennt, das fände ich halt unpassend. Das war auch der Hauptgedanke dabei, dass Ferun in der Küche aushelfen muss: So konnte ich sämtliche Küchennovizen auf einen Schlag einführen. So ein Mammutprojekt wie das jetzt klingt, ist es übrigens gar nicht. Ich bin zumindest selbst ganz positiv überrascht, dass ich jetzt nach zwei Tagen schon 24 der 32 Novizen eingeführt habe.
    Respekt dabei auch an das Gedächtnis Feruns, aus dessen Perspektive ja alles geschildert ist: Ich habe nach so Vorstellungsrunden, wie sie dort teils geschehen, ja schon nach zwanzig Sekunden alle Namen wieder vergessen, aber er scheint da ja ganz fit drin zu sein!
    Naja, im Gegensatz zum Leser verbringt Ferun ja wirklich stundenlang Zeit mit den Leuten. Eine größere Vorstellungsrunde mit mehr als zwei zuvor Unbekannten gab es ja eigentlich nur in der Weinkelterei, und mit denen hat er danach ja ein paar Stunden zusammen geschuftet. Solche Essensbekanntschaften wie Rowina könnten ihn natürlich mit der Zeit überfordern.
    Jedenfalls: Was auf lange Sicht zu einem Problem führen könnte, ist, wie man es schafft, dem Leser zu vermitteln, welche Charaktere da wichtig sind und welche nicht, und ihnen unterscheidbare Attribute zu verpassen.
    Da setze ich voll und ganz darauf, die Charaktere einfach immer und immer wieder auftreten zu lassen. Mir ist vollkommen bewusst, dass man als Leser jetzt nicht mehr weiß, unter welchen Umständen Ferun noch gleich Juris kennengelernt hat und welche Frisur der noch gleich hatte. Das muss man aber finde ich auch nicht. Es reicht mir, wenn der Leser sich dunkel noch daran erinnert, dass Juris schon mal vorgekommen ist und nicht denkt "Wtf, wie kommt denn da plötzlich ein Juris ins Kloster?". Die wichtigen Charaktere werden dann schon so auftreten, dass man sie in Erinnerung behält. Lysander, Isaak und Kaja wären solche Fälle, die ich versucht habe, so herausstechen zu lassen, dass sie in Erinnerung bleiben. Na gut, Caio ist wahrscheinlich auch in Erinnerung geblieben, aber ob das nun so wichtig war? Wulf ist so einer, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, dass er hängen geblieben ist, obwohl er das langfristig auf jeden Fall soll. Mir ist auch erst gegen Ende dieser ersten Kapitel aufgefallen, dass Wulf und Ulf schon zwei ziemlich ähnliche Namen sind. Aber so ist das halt im echten Leben.
    Viel wird ja auch über Äußerlichkeiten geregelt („Ferun erkannte die Frau unter ihnen sofort an ihrem langen roten Haar“ – ja, daran erkenne ich die Frauen auch immer), die meisten Charaktere werden dahingehend ja recht ausführlich beschrieben . So habe ich das damals in Edwin ja auch gemacht (auf das legendäre Nasenzitat verzichte ich an dieser Stelle hier mal), weshalb ich hier natürlich verständlicherweise ein wenig skeptisch bin, ob das auf Dauer so toll ist (damals bei Edwin war das nämlich ziemlich doof, du machst es hier natürlich grundsätzlich schon eleganter), zumal ich als Leser eh die Angewohnheit habe, solche vorgefertigten Bilder schnell wieder zu vergessen und durch meine eigenen zu ersetzen. Aber naja, mal schauen!
    Ich will auf diese kurzen Beschreibungen des Äußeren nicht verzichten. Da würde doch einfach was fehlen, wenn da nie stünde, wie die da alle so aussehen. Und gerade Ferun als jemand, der die alle neu kennenlernt, sieht die dann ja auch zum ersten Mal und guckt sich die natürlich erstmal an. Mir ist bewusst, dass diese Beschreibungen wenig spannend sind und darum beschränke ich mich ja auch immer auf ein oder zwei Sätze. Was dann halt hängenbleibt, bleibt hängen. Was nicht, das nicht. Das ist mir dann auch Latte. Ich hab aber einfach das Gefühl, dass die Geschichte nur so rund und vollständig ist.
    Ich weiß nicht so ganz, was du daran auszusetzen hast, dass Ferun Alexia ihren langen roten Haaren erkennt. Wenn da ein Tisch voller grauer alter Mann ist und dazwischen dann eine Frau mit langen roten Haaren sitzt, dann erkennt man die nun mal sofort raus, aber bestimmt nicht wegen ihrer Brüste oder Gesichtszügen oder so.
    Der zweite Ansatzpunkt, um die Figuren unterscheidbar zu machen, sind dann manchmal auch gewisse Klischees, von denen das eine angenehmer, das andere unangenehmer ist. Bei Caio zum Beispiel war ich schon ein kleines bisschen genervt, dass von ihm außer „Hallo ich bin der dicke Vielfraß schnell alles aufessen was ist mit euch los schmeckt es denn nicht?“ noch nicht so viel zu sehen ist und diese Art Figur tatsächlich jetzt auch schon grenzwertig unoriginell ist – Caio stammt bis jetzt ja wirklich in gerader Linie von so Figuren wie „Klößchen“ ab, und sowas fand ich schon damals ja eher albern. Nunja, vielleicht entwickelt der sich ja aber auch noch zu einer echten Persönlichkeit. Achso, noch als Bemerkung hinterher: Es gibt natürlich auch Charaktere, die ich besser dargestellt finde, zu denen werde ich dann ja auch noch kommen!
    Klischees bieten natürlich die Möglichkeit solche nur kurz auftretenden Personen schon mal fix mit ein paar Eigenschaften zu verknüpfen. Dass sie mehr sind als nur diese Klischees, das braucht dann halt wirklich mehr Zeit als nur zwei Absätze. Aber da setze ich halt wieder darauf, einfach alle immer wieder mal in verschiedenen Situationen auftreten zu lassen. Das hier ist ja nur die Vorarbeit für eine laaaaange Story.
    Ein Charakter, um dessen Charakterisierung es ja schon dem Titel der Story nach fortlaufend gehen wird, ist natürlich Ferun selbst. Und ich finde, darin wird die Geschichte kontinuierlich stärker. Hier im Kapitel 3 gefällt mir der Mix aus Beschreibungen und in der Erzählung angelegten Wertungen Feruns bzw. allgemein Darstellung seiner Gedanken schon sehr gut. Das hat mir gerade bei der Essensszene sehr viel Spaß gemacht, und dann verbindest du das dann auch wirklich mit der sehr eingehenden Beschreibungen dieses ekelhaften Fraßes – das hast du ja auch wirklich bis zum letzten Ende ausgereizt! Gerade in der Situation scheint auch – noch, das ändert sich ja später ein wenig – das altbekannte Denkmuster Feruns wieder durch: Egal, wie unangenehm das gerade alles sein mag, ist alles immer noch besser als damals im Hafenviertel.
    Wieso findest du denn, dass sich das später ändert? Hab ich irgendwo geschrieben, dass er ins Hafenviertel zurück will?
    Der nächste Charakter, der nach Kapitel 3 aber irgendwie gar nicht mehr so eine Rolle spielt, ist dann Rowina, mit ihren kurzen Haaren, weshalb Ferun sie verständlicherweise nicht sofort als Frau erkennen konnte, ähem! Tatsächlich ist das mit Ferun und kurzen Haaren bei Frauen ja auch im weiteren Verlauf so eine Sache – ein anderes Attribut als „praktisch“ ist da ja auch noch nicht zu gefallen, da wissen wir also schon einmal, dass Ferun ausschließlich auf lange Haare steht! Rowina ist jetzt nun leider auch eher so die Klischeestreberin, die natürlich unfreundlich und „kratzbürstig“ daherkommt, und mich daher von ihrer Charakterzeichnung auch nicht so sehr überzeugt. Spannend fand ich aber den Aspekt, dass sie davor warnt, sich als Neuer nur auf eine einzelne Person, namentlich Zyrus, zu verlassen. Kurzzeitig kam mir ja wirklich der Gedanke, dass Zyrus vielleicht auch einfach nur nett tut und wenn es hart auf hart kommt dann doch gar keine so große Hilfe ist. Das hat sich im weiteren Verlauf der Geschichte aber nicht so wirklich bewahrheitet und erscheint auch immer unwahrscheinlicher, sodass man diese Bemerkung Rowinas bis auf Weiteres wohl als bloße Angepisstheit werten muss.
    Dass Rowina bisher nicht wieder aufgetreten ist, hat nun wirklich keinen besonderen Grund. Den Geschichtsunterricht bei Karras hat sie halt schon abgeschlossen, sie arbeitet nicht in der Küche und hat sich bei keiner Mahlzeit zu Ferun gesetzt. So schnell passiert das.
    Bevor ich zum nächsten Charakter komme, kurz noch der Einschub: Gemeinschaften, in denen dem Satz „ … da haben wir alle frei, um uns ganz unseren Aufgaben widmen zu können“ keinerlei Widersprüchlichkeit anzuhaften scheint, würde ich ja schonmal meiden.
    Jetzt wo du das so zitierst, klingt das tatsächlich ein bisschen merkwürdig. In dem Zusammenhang sollte aber ja klar sein, wie das gemeint ist. Und du warst es doch, der sich beschwerte, dass Ferun an seinem ersten Abend nicht direkt zum Kammernfegen geschickt wurde.
    Tja, und dann kommt der Auftritt des Meisters aller Klassen: Lysander, die männliche und leicht intellektualisierte und höflichere Variante Rowinas, weist erst einmal alle zurecht. Da steckt natürlich auch eine Menge Klischee drin, aber das hat natürlich auch wiederum was Gutes, weil ich da nur nach ein paar Sätzen den typischen Umstandskrämer und Belehrer herauslese, und solche Leute gibt es nun wirklich auch nicht wenig. Und weil das so ist, verzeihe ich dann auch die megaklischeehafte „Brille auf der Nasenspitze zurechtschieben“-Geste. Tatsächlich fand ich die Szene aber wirklich gut und habe mich schon auf kommende Szenen mit Lysander gefreut, denn im Gegensatz zu Rowina besteht bei ihm, wo er doch in der selben Kammer haust, natürlich vielmehr potentiell für dauerhaft schwelende Konflikte. Interessante Randnotiz: Auch Lysander drückt seine Zweifel darüber aus, ob Zyrus die Neuen in geeigneter Weise einweisen kann, was sich ja ein wenig mit Rowinas Bemerkung deckt. Tatsächlich aber ist das hier so unsympathisch vorgetragen, dass man als Leser kaum anders kann, als zu Zyrus zu halten – und Ferun scheint es ja nicht anders zu gehen.
    Bei Zyrus hab ich tatsächlich auf die Strategie gesetzt, dass er dadurch sympathisch wird, dass er ein bisschen unsicher ist und viele auf ihn herabzusehen scheinen.
    Gut finde ich, dass das Kapitel und damit der Tag relativ kurz und schmerzlos zu Ende gebracht werden. Beim Lesen fiel mir nämlich wieder ein, wie schwer ich seit eh und je solche Einschlafszenen finde, und die kommen gerade bei solchen „Lebensgeschichten“, wie diese Story über Ferun ja jedenfalls bis jetzt irgendwo eine ist, ja auch häufiger vor als nur einmal, und mitzunehmender Häufigkeit wird es nicht gerade einfacher, abwechslungsreich zu verdeutlichen, auf welche Art und Weise der Protagonist denn jetzt einschläft. Von daher war das schon die richtige Lösung, das schnell über die Bühne zu bringen.
    Ich hatte jetzt eigentlich nicht vor, so oft Feruns Einschlafen zu schildern. Am zweiten Tag bin ich ja auch ganz gut drum herum gekommen. Aber gut, dass du mich auf diese Gefahr aufmerksam machst!
    Ich weiß gar nicht, ob ich dieses und überhaupt jedes einzelne Kapitel überhaupt bewerten soll, aber ich sag mal: Das las sich locker flockig weg, und auch wenn ich jetzt nicht alles überdurchschnittlich toll fand – siehe zum Beispiel die Charakterzeichnungen bis jetzt – fand ich doch nichts davon langweilig oder schlecht und fühlte mich folglich gut unterhalten.

    Fehler in Kapitel 3:





    Der Beginn von Kapitel 4 gefiel mir sehr gut, weil direkt alles wieder ein bisschen problemgeladen ist und keine „Heile-Welt-Klosteratmosphäre“ entsteht. Tatsächlich werden auch Zyrus' Kompetenzen als „Einweiser“ noch ein wenig in Zweifel gezogen werden. Seine Sympathien steigen aber trotzdem oder gerade deswegen, zumal es mit Lysander auf der anderen Seite ja auch einen (zu?) eindeutigen unsympathischen Gegenpart gibt. Noch interessanter finde ich aber, wie das Verhältnis zu Isaak sich entwickelt, oder zumindest der Eindruck von bzw. über ihn. Man hatte ja am Anfang das Gefühl, dass Isaak und Ferun sich, weil sie beide zusammen neu ins Kloster gekommen sind, ganz automatisch solidarisieren – wobei das Gefühl durch Isaaks eher zurückhaltendes Verhalten dann auch schon getrübt wurde. Und hier hat sich Isaak dann ja ganz eindeutig von Ferun solidarisiert, denn Isaak hätte ja durchaus Ferun und/oder Zyrus beim Rausgehen unauffällig oder scheinbar aus Versehen wecken können, wenn er sich schon nicht ausdrücklich Lysander widersetzen will. Das hat er nun ja aber nicht getan, und als Leser unterstelle ich ihm da schon irgendwie, dass er eher so der Opportunist ist, der einfach alles so macht, wie es seinem eigenen Fortkommen am besten dient. Aber wer weiß, wie sich das noch entwickelt! So oder so geht damit ja jetzt in dieser Schlafkammer ja doch eine ziemliche Spaltung vor sich, mit Zyrus und Ferun auf der einen und Lysander und Isaak auf der anderen Seite. Das Konfliktpotential wächst, und es wirkt auch nicht so, dass sich das einfach wieder entschärfen würde (was ja auch lange nicht so spannend wie die gegenteilige Richtung wäre). Ja, und deshalb finde ich den Beginn des Kapitels schonmal richtig gut!
    Isaak ist für mich selbst auch irgendwie eine spannende Figur geworden. Obwohl ich genau weiß, wo ich am Ende mit ihm hin will, weiß ich im Moment nicht so richtig, was ich mit ihm machen soll. So entstehen seine Reaktionen irgendwie immer völlig entspannt und ich bin dann selbst ganz überrascht, wie er am Ende mal wieder rübergekommen ist.

    Diese zu Anfang des Kapitels aufgekommene Thematik wird dann so ein bisschen unterbrochen durch einen weiteren Eintrag in der für Ferun wohl noch länger andauernden Serie „Pleiten, Pech und Pannen“, wobei das beim Morgengebet ja noch relativ harmlos abläuft. Aber ich finde da die Details auch schön beschrieben, wie Ferun zum Beispiel merkt, dass er seine Hände ein wenig zu hoch hält. Gleichzeitig finde ich auch schön, dass er zwar einerseits mit den Ritualen da (noch) ein wenig fremdelt, andererseits aber durchaus gottesfürchtig ist, ohne dass beides in einem Widerspruch zueinander stehen müsste. Und dadurch, dass Ferun der Religion grundsätzlich zugewandt ist, wird er auch nicht so ein klischeemäßiger „Ich gehe ins Kloster, aber für eure Religion bin ich zu aufgeklärt und ich bin der einzige der hier alles durchschaut“-Kerl ist, sondern alles in allem ein wirklich normaler Typ.
    Das ist aber schön, dass sich das da schon so alles rauslesen ließ. Ich dachte, das braucht erst noch ein paar Posts/Seiten/Threads, bis man Feruns Gottesfürchtigkeit richtig einschätzen kann.


    Da bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich mich mit der Bezeichnung „Rat“ für die jeweilige Einzelperson anfreunden kann. Das geht als Begriff sicherlich, und sowas wie „Ratsherr“ klänge auch viel zu sehr nach Stadtrat … aber naja, so richtig toll finde ich die Wahl eben doch nicht!
    Gewöhnungsbedürftig finde ich das auch, aber eine besser Variante ist mir da einfach nicht eingefallen. In der ursprünglichen Version stand da immer "Ratsmitglied", was ich noch dümmer fand. Und Hoher Rat oder Hoher Magier des Feuers ist mir zu gestelzt.

    Und bei der Formulierung habe ich mich gefragt, ob die Relativierung mit „beinahe“ wirklich nötig bzw. zutreffend ist. Also, das kann sie natürlich sein, aber da ich selbst dazu neige, unnötige Relativierungen in solche Beschreibungen einzubauen, fordere ich dich jetzt auch einfach mal zur näheren Prüfung an dieser Stelle auch!
    Auf solche Relativierungen achte ich beim Korrekturlesen inzwischen besonders, weil mir auch schon aufgefallen ist, wie unnötig oft ich sowas mache. Hier finde ich es eigentlich gerechtfertigt, weil er ja nicht wirklich furchterregend aussieht.

    Bei „Attribut“ habe ich mich auch gefragt, ob das jetzt das beste Wort ist, weil man das ja eher als Eigenschaft oder Merkmal versteht, aber weniger im Sinne eines Elements oder Symbols oder wasauchimmer, so wie hier eben die Sonne daherkommt. Andererseits ist es auch nicht total falsch und klingt irgendwie gut in dieser Predigt.
    "Klingt schön" war auch mein Gedanke.

    Und auch hier bin ich mir nicht so sicher, wie gut ich die Formulierung finde. Dass der hohe Rat hier quasi als Einheit agiert, aufgefasst und beschrieben wird, das hat sicherlich seinen Sinn und passt auch, aber rein sprachlich finde ich das nicht so glatt …

    Das Ende des Kapitels knüpft dann wieder direkt an den Anfang an, und im Grunde bewirkt es eine kleine Ehrenrettung zugunsten von Isaak, der mit seinem offensichtlich schuldbewussten Verhalten, aber auch dem Lächeln am Ende dann doch wieder Signale aussendet, dass er mit Lysander nicht so ganz einverstanden ist. Vielleicht könnte sich die Situation in der Kammer also doch noch zu einer Art „Drei gegen einen“ verschieben, aber da bin ich mir bei Isaak eben doch noch nicht so sicher, und das macht die Sache ja auch gerade so interessant. Dass sich Ferun gegen Lysander und für Zyrus entscheidet, gut, das liest man gerne, ist jetzt aber auch nicht wirklich eine Überraschung.

    Alles in allem ein kleines aber feines Kapitel. Fehler habe ich übrigens keine gefunden.



    Kapitel 5 steht dann, ganz wie der Titel verspricht, im Zeichen der Stabkampfübung. Das Szenario gefällt mir an sich auch ganz gut, auch weil jetzt nach und nach die verschiedenen Unterrichte und Tätigkeiten im Kloster vorgestellt werden, und es jetzt auch zum ersten Mal so richtig losgeht für Ferun, würde ich sagen.
    Man könnte auch sagen, dass es jetzt endlich richtig losgeht. Ich weiß noch, wie ich damals eigentlich vorhatte, pro Tag ein Kapitel zu schreiben und so dann die erste Woche nach spätestens zehn Posts abzuarbeiten. Jetzt sinds 12 Kapitel und erst zwei Tage sind rum. Ich wollte aber auch nicht die Kapitel länger machen, da ich es harmonischer fand, wenn jedes Kapitel so sein eigenes kleines Thema hat.
    Über die Darstellung Talamons kann man natürlich streiten: Allzu originell ist die Darstellung des knorrig-grimmigen Kampfausbilders mit einem Hauch von Altmilitär jetzt nun wirklich nicht, und tatsächlich ist Talamons Verhalten in so ziemlich jeder Situation vorhersehbar. Man muss aber auch zugeben: Funktioniert trotzdem und macht Spaß zu lesen. Für mich ist er ein bisschen eine Mischung aus Mad-Eye Moody aus Harry Potter (da ist er wieder) und diesem Ausbilder von Roland aus The Dark Tower (Der glaube ich „Cort“ hieß oder so=). Der Charakter ist jedenfalls recht früh sehr eindeutig gezeichnet, und ob es von ihm noch große Überraschungen geben wird – wer weiß!
    Einen gemeinen Lehrer muss es ja geben.
    Feruns Verhältnis (aber vielleicht auch der Geschichte Verhältnis) zu Frauen spielt hier auch direkt wieder eine Rolle. Manche Kämpfe sind zaghaft, insbesondere die der Mädchen – klar, was auch sonst. Ein bisschen beißt sich diese Zurückhaltung aber durchaus mit der allgemeinen Aggressivität, die einigen der Mädels im Kloster, die bereits jetzt und in späteren Kapiteln aufgetaucht sind, fast durchgängig zugrunde liegt. Aber naja, dann ist das eben so. Witzig natürlich die totale Empörung Feruns darüber, mit einem Mädchen kämpfen zu müssen – ich denke, das passt zu seiner bisherigen Charakterzeichnung.
    Naja, Mädchen kämpfen halt nicht ernsthaft, wenn sie gegen andere Mädchen kämpfen. Sie wollen ja nicht ihre Freundinnen verletzen! Dass Kaja zum Beispiel nicht ganz so schlecht sein kann, beweist sie dann ja gegen Ferun.
    Gegen Kamilla würde ich an Feruns Stelle glaub ich noch weniger antreten wollen. Das sollte ich mir vielleicht für die nächste Stabkampfstunde in Kapitel 156 merken.

    Donnerte die schnarrende Stimme … beides finde ich ein bisschen zu viel des Guten! Mein Vorschlag wäre, die Stimme schlicht schnarren zu lassen, zumal Talamons Stimme schon vorher einmal als donnernd beschrieben wurde.
    Stimmt wohl!

    Den Spruch finde ich dann aber doch ein wenig zu konstruiert und umständlich für so einen wütenden Ausruf, das klingt ja wie abgelesen. Jetzt mag das vielleicht sein, dass man genau das von Talamon denken soll, dass er sich seine immergleichen doofen Sprüche halt schon alle zurechtgelegt hat, aber da hatte ich vorher eigentlich nicht den Eindruck. Das wirkt hier schon sehr unnatürlich, dieser Ausruf.
    Ich finde, das klingt ganz genau nach so einem abgedroschenen Lehrerspruch, den dieser irgendwann mal aufgeschnappt hat und seitdem bei jeeeeder Gelegenheit wieder auspackt, obwohl er einfach nicht gut ist. Ich erinnere mich noch an einen Deutschlehrer, der jede Stunde "Aber das ist ja auch alles eine Gradwanderung und man muss immer die verschiedenen Aspekte abwiegen" gesagt hat.

    Naja, bei „Frauen im besten Alter“ denke ich ja erstens an MILFs und zweitens daran, dass es sowas wie ein „bestes Alter“ wohl sowieso nicht gibt, aber das unterscheidet mich dann wohl von Ferun.
    Ich weiß ja nicht mal, wofür MILF einfach steht. #homosozialisiert Ich weiß nur, dass das irgendwie attraktive Mütter sind, aber verstanden hab ich das noch nie.
    (Ein) Fehler in Kapitel 5:




    Der Beginn von Kapitel 6 …

    … hat mich dann angesichts des Schlusses des vorherigen Kapitels natürlich erst einmal kurz erschrocken, und ich denke, das war auch ganz so beabsichtigt. Gut gemacht.
    Das ist tatsächlich 1:1 aus der ursprünglichen Variante und da war ich auch ganz positiv überrascht von meinem damaligen Selbst. Ich hab mich ja noch nie so sehr wie mein eigener Leser gefühlt wie beim Aufarbeiten dieser Kapitel.
    Hinzu gesellt sich dann wieder Feruns Erwartungshaltung an Frauen. Alle (außer vermutlich Caio) werden sich im Speisesaal unterhalten, aber natürlich sind es die Frauen, die gackern. Sein Unmut ist aber natürlich aus seiner Sicht verständlich, wo er doch gegen ein Mädchen *donnergrollen* verloren hat, und das nicht nur einmal! Und Natürlich wird auch ganz klar unterschieden zwischen der blonden Schönheit (= Hormonüberschwung) und der bebrillten Grauhaarigen (= Resterampe). Eieiei, Ferun – da hast du aber noch viel zu lernen!
    Vielleicht hätte ich die Frauen doch einfach vor den Klostermauern zurücklassen sollen. Ich weiß halt nichts mit denen anzufangen! Kann ja nicht jeder einen Halbschläfer zur kleinen Schwester haben.

    Interessant finde ich natürlich auch, wie Isaaks Charakterdarstellung weitergeht: Beim Essen wirkt er dann ja doch eher weniger sympathisch, und ich war bei Wulfs Ausraster ja schon eher auf Wulfs Seite. Finde ich gut, dass Isaak weiterhin so ambivalent bleibt – irgendwie wirkt der Kerl ja doch ein bisschen unangenehm.
    An ihm hab ich halt so ein bisschen ausgetobt, wie sich wahrscheinlich viele verhalten, wenn sie so in eine bestehende Gemeinschaft mit Konkurrenzsystem geworfen werden. Total schnell von den ersten Erfolgen eingenommen, nur um dann hinterher zu bemerken, dass man doch noch nichts erreicht hat.
    Was sich dann aufbaut, ist dann so der erste Moment in der Story, wo es für Ferun so richtig schlimm wird. Nachdem ich ihm gegenüber ja erstmal eher gehässig eingestellt war, wegen seiner „Ich bin doch der Mann dann muss ich den Kampf doch (automatisch) gewinnen“-Einstellung, tut er mir wenig später richtig, richtig leid. Also, Kaja tut mir natürlich auch leid. Aber bei so einem Übungskampf kann so etwas ja nun einmal passieren, so dass eigentlich – wie ja später Alexia und Milten durchblicken lassen – Talamon an der Sache schuld ist. Aber der vordergründig Schuldige ist da ja nun ganz klar Ferun, und, meine Herrn, das muss so unangenehm sein, diese Situation.
    Ich kenne solche Situationen irgendwie viel zu gut. Wahrscheinlich verarbeite ich in dieser Geschichte einfach meine Kindheitstraumata. Und im echten Leben gibt es nur sehr wenige Alexias und Miltens.

    Da stockte ich kurzzeitig bei der Formulierung „war es Ferun“, weil ich das erst falsch gelesen habe. Nämlich als „Während Talamon sich zu Kaja hinunter bückte, war es Ferun, der irgendetwas anderes machte“. Und ich finde auch, der Satzaufbau verführt einen auch dazu, das so zu lesen, und nicht wie gemeint als „Es war ihm, als …“. Vielleicht könntest du das umformulieren mit irgendwelchen „fühlte es sich für Ferun so an“ oder „kam es Ferun vor“-Konstruktionen?

    Mit Kamilla hat Ferun dann ja direkt unfreiwillig einen Feind bekommen. Und da tut er mir noch mehr leid, dass er da aus ihrer Sicht jetzt der Böse ist. Oh weh oh weh … das hast du hier schon gut hinbekommen, dass ich als Leser mit Ferun ordentlich mitleide!


    Das hätte ich von Ferun ja gar nicht erwartet, dass er, der deutlich zwischen Jungens (stark und angenehm) und Mädchens (schwach und nervig) differenziert und dann auch noch bei den Mädels so ungefähr ein Kriterium zur Unterscheidung pflegt (attraktiv/niedlich oder unattraktiv), plötzlich so Gedanken hat, dass Alexia wohl eine Symbolfigur sein könnte. Weiß gar nicht, ob die Erkenntnis überhaupt zu seinem Charakter passt, aber gut, warum nicht. Und Recht hat er ja vermutlich sowieso.
    Dass du da so drauf rumhackst. Was soll er denn sonst über Frauen denken, die er bisher nur aus der Ferne gesehen hat? Ich musste mich ja schon immens zusammenreißen bei den Männern nicht ähnlich vorzugehen. Titus. Terry.
    Wie auch immer, der Auftritt von Alexia und Milten – jawohl, Milten! – ist dann schon recht schön, zumal es von Ferun (und damit auch dem mitleidenden Leser) ein wenig Last nimmt. Andererseits könnte man auch anmerken, dass die übernetten und sympathischen beiden Magier zu einer gewissen Schwarz-Weiß-Einteilung der Charaktere beitragen. Immerhin gibt es ja schon die (bisher) eindeutig netten Leute – Zyrus, vielleicht auch Caio, Alexia und Milten – und die eindeutig nicht so netten Leute – Lysander, Rowina und Talamon zum Beispiel. Manche stehen natürlich auch dazwischen, wie der bereits erwähnte Isaak oder auch jüngst Kamilla, die ja an sich bestimmt sehr nett ist. Aber so im allgemeinen wird das ja doch recht schnell eingeteilt. Andererseits entspricht das wohl auch gerade so der menschlichen Wahrnehmung – nur dass es hier vielleicht einen Tick überzeichneter ist. Aber das ist jetzt keine große Kritik, ich wollte das nur mal anmerken.
    Dass da viel zu schnell Fronten gebildet werden, ist mir beim Überarbeiten auch aufgefallen. Aber zu viel Mühe wollte ich dann auch nicht da reinstecken, das noch gänzlich zu ändern. Ich kann dir nur versichern, dass ich die Dialoge teilweise hart entschärft habe.
    (Ein) Fehler in diesem Kapitel:

    etwas Niedliches.



    Im siebten Kapitel, beim Weinkeltern, ist mir dann mal wieder aufgefallen, dass manche Aussehensbeschreibungen, gerade wenn sie so geballt kommen, doch ein wenig „nutzlos“ sind. Ich habe nun sicher schon zweimal gelesen, wie Ulf aussieht und wie Agon aussieht, und auch wenn du die Beschreibung offenbar bewusst auf gewisse „Schlüsselmerkmale“ beschränkt hast, ist sie zumindest bei mir wenige Zeilen später eigentlich auch schon wieder vergessen oder verdrängt. Aber gut, mein missliches Verhältnis zu Aussehensbeschreibungen habe ich glaube ich schon erwähnt, das mag auch an mir liegen.
    Ach, warum sollte das denn an dir liegen?
    Zum zweiten Mal in diesem Kapitel aufgemerkt habe ich bei Zyrus' Beschreibung, wie die Weinherstellung funktioniert. Ich bin jetzt ja kein Experte, aber das fand ich ja schon kurios, wie die aus den Beeren einfach Saft stampfen und den dann mit Alkohol versetzen. Ich hätte ja gedacht, die pflücken eben Weintrauben oder vergleichbares Zeug, und lassen die Matsche dann mal ordentlich gären, damit daraus dann Alkohol entsteht. Irgendwelchen Beerensaft mit Alkohol zu mischen klingt dagegen irgendwie nicht nach seriöser Weinkelterei. Wo kommt der Alkohol denn dann eigentlich her, wenn die den von woanders besorgen müssen bzw. er geliefert wird, und wie entsteht der? Alles sehr merkwürdig!
    Ich musste da auch heftig schlucken. Aber ich weiß heute genauso wenig wie damals, wie es wirklich gemacht wird, von daher hab ich das einfach mal so gelassen. Wer weiß, vielleicht lass ich das Kloster irgendwann mal als Billigpantscher auffliegen, nachdem mal jemand mit richtiger Kelter-Erfahrung da aufläuft. Vielleicht hat Parlan Ferun ja auch nur deswegen gefragt, ob er schon Erfahrung hat, weil er niemanden mit Erfahrung sehen lassen will, auf welche dubiose Weise deren Wein hergestellt wird.
    Der Alkohol wird denen übrigens im Alchemielabor destilliert. Das wird im zwölften Kapitel bei der Tischerhaltung ein bisschen angedeutet, dass sie den Alkohol von Wulf abholen, von dem man als aufmerksamer Leser natürlich weiß, dass er der persönliche Assistent von Neoras ist.
    Ansonsten liest sich das Kapitel aber ganz gut, auch wenn außer ein wenig Arbeitsbeschreibung (und ersten Anzeichen, dass manche Dinge Ferun auch überfordern könnten) und Personenvorstellung nicht so viel passiert. Fehler habe ich in dem Kapitel übrigens keine gefunden!



    Das achte Kapitel ist dann ja ein relativ „monothematisches“ Kapitel, aber hier ist dann doch deutlich mehr Musik drin als im vorherigen Abschnitt der Geschichte. Spätestens hier hatte ich ja so den Eindruck, dass du es schaffen wirst, in dieser Story so ungefähr alle sozialen Ängste zu vereinen, die ich je hatte: Jetzt ist Ferun durch das unglückliche Niederschlagen von Kaja auch noch daran schuld, dass es in der Küche nicht rund läuft! Ich kann seine Gefühlslage wirklich absolut verstehen und leide da auch wieder sehr mit. Oh Mann. Umso schöner dann natürlich das Ende des Kapitels, wie sich Ferun deutlich genervt, in der Sache aber sehr nachvollziehbar mit Klartext an Lysander wendet – dessen Gerede hätte mir da auch gerade noch gefehlt! Bonussympathiepunkte sammelt Ferun dadurch, dass er auch Zyrus in Schutz nimmt, bevor Lysander auch nur irgendetwas sagen kann. Ein richtiges Paukenschlagende ist das – das hat mir wirklich gefallen. Ja, und da ich auch hier keinen Fehler gefunden habe, habe ich auch zu diesem Kapitel nicht viel mehr zu sagen, aber das ist ja auch ganz gut, wenn ich dich nicht bei jedem Abschnitt totlabere.
    Du darfst mich gerne totlabern.
    Wenn es so wie hier aber einfach nur heißt, dass nichts zu beanstanden ist, nehme ich auch die Kürze gern.


    Das neunte Kapitel ist dann wiederum eine eher unspektakuläre Episode, ähnlich wie das Weinkeltern. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – hat mir dieser Abschnitt gut gefallen, weil er den vorher angekündigten Geschichtsunterricht ja doch sehr gut illustriert, und vor allem natürlich auch Feruns Wahrnehmung davon. Ich glaube, ich habe mich in Geschichte damals auch immer gelangweilt, aber das könnte ich bei mir wohl auch von jedem Schulfach sagen. Bei Geschichte war es vielleicht ein bisschen intensiver, weil ich da halt auch von nichts 'ne Ahnung hatte (bzw. habe). So einfach wie ich wird sich Ferun dann aber wahrscheinlich nicht durchmogeln können, ihm bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich doch dann und wann zum Zuhören beim einschläfernden Karras zu zwingen.
    Ich fand Unterricht ja irgendwie selten langweilig. Höchstens so Sachen wie Politik oder Erdkunde. Aber ich hatte in Geschichte auch wirklich Glück mit den Lehrern, das muss man schon sagen! Dass der Geschichtsunterricht langweilig dargestellt wird, ist wohl naiv aus Harry Potter übernommen.
    Aber dass du das Kapitel nun schon als unspektakulär brandmarkst... Da war wohl zu viel los in den ersten Kapiteln und jetzt bist du verwöhnt! Ich sag ja, Ferun wird eine lauschige Angelenheit.
    Einen Hauch von Harry Potter hat das Ganze natürlich auch, nicht zuletzt, weil die grauhaarige dickbebrillte Myrthe heißt – die maulende Myrthe lässt grüßen! Ich glaube aber ja, dass ich die ziemlich interessant fände, da könnten mir irgendwelche Blondinen gestohlen bleiben.
    Als ich für Gellert plötzlich einen Haufen Namen für die Schicksalshexen brauchte, hab ich übrigens tatsächlich meine Seiten zu Ferun aufgeschlagen und da ein bisschen gestöbert. Die Myrthe aus Ferun ist gewiss nach Harry Potter benannt, die aus Gellert aber nach der aus Ferun.
    Weiterhin bemerkenswert: „Das ist Kajas Platz“ – uff! Mehr Zurückweisung geht ja kaum, und trotz Kamillas verständlichem Groll hat man da als Leser spätestens jetzt das Gefühl, dass sie es damit doch mal gut sein lassen könnte. Armer Ferun.
    Wahrscheinlich sollte Ferun noch froh sein, dass er sich nicht neben sie gesetzt hat. Wer sitzt schon gerne neben der ollen Kamilla, wenn er auch neben Terry sitzen kann.
    Fehler in diesem Kapitel:

    gedankenverloren

    Dieser entledigen-Kram funktioniert doch meine ich über so eine Genitiv-Konstruktion, also dann „sich ihrer ein für alle Mal zu entledigen“, oder? War mir aber auch schon immer zu kompliziert.



    Das zehnte Kapitel ist sozusagen auch eher ein kleineres „Übergangskapitel“, wobei sich im nächsten Teil von Karras' Geschichtsstunde nicht nur Interessantes über Beschwörungstempel erfahren lässt (wer weiß, was Ferun in dreißigtausend Kapiteln damit noch zu tun bekommen wird!), sondern auch eine zeitgeschichtliche Einordnung möglich macht: Wie sollte es bei dir auch anders sein, der Namenlose ist aktueller König.
    Wer weiß, was Ferun noch alles erleben wird. Genau mit dem Gedanken bin ich auch an den Geschichtsunterricht herangegangen. Da will ich wirklich versuchen, mir einen großen Fundus an Background zu schaffen, aus dem die Geschichte dann in ferner Zukunft schöpfen kann.
    Aktuell interessanter ist aber natürlich der Ausklang des Kapitels: Ferun muss sich wieder einmal mit Gewissensbissen quälen, und auch ich werde nicht müde, mit ihm mitzuleiden (und an dieser Stelle wusste ich noch gar nicht, was ihm bei seinem Küchendienst so alles blühen wird). Tatsächlich macht man sich da auch ein bisschen Sorgen um Kaja, und an Feruns Stelle hätte ich ja gar keine Lust, irgendwann in meinem Leben nochmal einen Kampfstab anzufassen.

    Schön finde ich übrigens auch, wie Ferun bei der ganzen Namensflut dann doch nochmal ins Schwanken kommt und Hilta nicht mehr so recht zuordnen kann. Das macht sein Erleben ja realistischer, bisher hatte ich ja wirklich manchmal das Gefühl, er hätte einen unerschöpflichen und vor allem auch in rascher Folge problemlos bespielbaren Namensspeicher im Kopf.
    Hilta war ihm ja auch tatsächlich nicht vorgestellt worden, sondern nur bei seinem ersten Abendessen in einem beiläufigen Satz erwähnt worden. So gesehen ist es eigentlich erstaunlich, dass er überhaupt wusste, den Namen schon mal gehört zu haben.
    Und was ich übrigens auch gut fand:

    John, plz. #nohetero
    Fehler fand ich in diesem Kapitel übrigens wieder mal keine (was auch an mir liegen kann, also fühl dich nicht zu sicher!).
    Ich will mich aber sicher fühlen.


    In Kapitel elf wird es dann ja mal so richtig, richtig, richtig hart für Ferun (ich will manchmal aus Versehen „MiMo“ schreiben, ähem), und da habe ich dann auch mit Abstand mit ihm mitgelitten. Man kann zwar kritisieren, dass bei all den doch sehr zufälligerweise geballten Missgeschicken das ein oder andere weniger auch okay gewesen wäre, zumal das Leben für Ferun dadurch auch nicht gerade leichter geworden wäre, aber nun gut: Ich akzeptiere deine erzählerische Entscheidung, es einfach mal so richtig dicke für Ferun kommen zu lassen und unglücklichen Zufall an unglücklichen Zufall zu reihen.


    Hier hatte ich mir am Rand notiert, dass man den zweiten Satz auch gut weglassen könnte, weil sie die Symbolwirkung der dunklen Wolken ein bisschen zu sehr erklären und ihr damit etwas an Wirkung nehmen. Jetzt beim nochmaligen Drüberlesen bin ich mir da aber auch schon gar nicht mehr so sicher.
    Ich würde den auch lieber drinlassen, weil mir dieses Gefühl, dass das Ganze eine Bestrafung ist (obwohl es das ja wirklich nicht ist), an dieser Stelle schon wichtig ist. Und das wird ja nicht von den dunklen Wolken mitgetragen.
    Ja, und über die folgenden Szenen habe ich quasi gerade schon alles gesagt: Da kann ich mich ja total in Ferun hineinfühlen, und solche Demütigungen, wie wenn er von einer Aufgabe wieder abgezogen wird, treffen mich dann stellvertretend gleich mit. Der arme Kerl! Wie gesagt, ob das jetzt speziell am Ende sein muss, dass auch noch jemand auf der fallengelassenen Rübe ausrutscht oder ob das nicht doch zu konstruiert ist mit diesen ganzen Ausrutschereien und Stolpereien innerhalb weniger Minuten … muss jeder selber wissen! Es ist in der Form jedenfalls schlicht als Aussage zu verstehen: Jetzt geht bei Ferun schief, was nur schief gehen kann, und seine Angst, es sich direkt in seinen ersten Tagen mit allen zu verscherzen, wird immer nachvollziehbarer.
    Wenn man mal mit ein bisschen Abstand auf Feruns bisheriges Klosterleben schaut, sieht das sogar noch düsterer aus als wenn man sich in den Details verliert, finde ich. Am ersten Tag Kaja ausgeknockt. Am zweiten Tag die Küchensachen plus Wulf stolpern lassen.

    Hier fand ich die Ausdrucksweise nicht ganz gelungen. „von Magie in den Stein gehauen“ klingt so, als hätte irgendwelche autonom agierende Magie mit Eigenleben da einen Weg erzeugt hat, aber es ist doch wohl eher gemeint, dass irgendwelche Leute das mithilfe magischer Kraft gemacht haben.

    Ja, wie gesagt, Kapitel elf hat es durchaus in sich, und da habe ich erneut bekräftigt bekommen, dass diese Story wohl ein Potpourri aller meiner sozialen Phobien und Versagensängste ist. Lässt mich jedenfalls alles sehr mit Ferun mitfühlen.

    Fehler entdeckte ich auch in diesem Kapitel keine.



    Nach all dem Horror geht es in Kapitel zwölf dann mal wieder ein wenig bergauf für Ferun, selbst wenn er in den Gesprächen die nächsten kleinen Tollpatschigkeiten baut. Aber immerhin wird das Essen ja doch noch irgendwie fertig. An der Stelle würde aber auch meine Kritik ansetzen: Dieses zwölfte Kapitel liest sich ja so, als hätte es das ganze Chaos in Kapitel elf gar nicht gegeben. Es geht ja doch wieder recht beschwingt und sogar ganz munter zur Sache, das habe ich schon als Stimmungsumschwung wahrgenommen, der irgendwie aus dem Nichts kam.
    Naja, in Kapitel elf war doch auch niemand von den Küchenleuten offen feindlich gegenüber Ferun. Und am Beginn von zwölf haben sie den Stress halt so gut wie hinter sich. Nur noch die letzten Rüben schnibbeln, da fällt der Stress halt schon von einem ab, denke ich. Die sind ja nicht bis zur letzten geschnittenen Rübe noch so mega unter Strom, sondern sehen dann irgendwann, dass es wohl hinkommen wird mit der Zeit. Und im Übrigen hab ich das bei McDonalds auch so erfahren, dass die Kollegen und sogar auch die Vorgesetzten gar nicht so pissig werden, wenn etwas schief läuft, weil das ja einfach total kontraproduktiv wäre, in so einer Situation dann auch noch Zeit mit meckern und böse sein zu verplempern.

    Die Formulierung fand ich etwas komisch. Einerseits ist „sobald“ für mich ein Wort, was eher so in die Zukunft gerichtet ist („Wir werden das tun, sobald XY da ist“), hier aber geht es ja eher um einen Blick in die Vergangenheit, in die Vorvergangenheit ja sogar, und dazu passt dann wiederum das Verb „war“ nicht, was ich als „gewesen war“ geschrieben hätte. Also alles so ein bisschen durcheinander, meiner Meinung nach!

    Interessant fand ich den kurzen Einschub über die Rübenpreise. Da fühlt man sich ja an die Agrarprobleme in der realen Welt erinnert, insbesondere an die neverending story mit den Milchpreisen. Man stelle sich vor, auf Khorinis gäb's dann auch noch so eine außer Rand und Band geratene Subventionsmacht wie die EU, dann wäre da sicher alles noch viel schlimmer!
    Natürlich hab ich das von den Milchpreisen. Von Wirtschaft versteh ich nun wirklich nicht genug, um mir so etwas selbst einfallen zu lassen.

    Und auch das erinnert mich an Verhältnisse der realen Welt, denn: Es ist ja wirklich ein alter Trick, sich bei unliebsamen Aufgaben einmal sehr engagiert zu melden, nur um dann total zu versagen, und schon hat man guten Willen gezeigt, muss aber trotzdem nie wieder ran.
    Für so einen Trick wäre ich ja wirklich viel zu zahm. Und Ferun hat das ja auch nicht mit Absicht gemacht!
    Dieses Kursangebot nach Wahl klingt dann auch ganz interessant, auch wenn mich das alles dann doch ziemlich an so Uni-Kram erinnert (den ich ja nur aus Erzählungen kenne), zumal am Ende des Gesprächs dann ja auch „Lehrstühle“ ins Spiel kommen. Weiß ich gar nicht, ob ich das so gut finde, dass das so parallel aufgebaut ist, zumal das jetzt auch so ein wenig plötzlich kommt. Aber gut, dann ist das eben so!
    "Plötzlich" also... Ich wollte es halt nicht gleich am Anfang erwähnen, da gab es ja auch so schon so viel Neues, worüber zu reden war. Dass das ziemlich uni-mäßig rüberkommt, ist mir wohl bewusst. Aber es gibt nun mal nicht genug Wochentage, um jedem Lehrer seinen Unterricht zu geben. Ich wollte aber schon gerne jedem Magier auch ein Fach zuordnen, alleine schon um ein erstes Charakteristikum für die Magier zu haben. Da blieb dann nichts anderes übrig als so einen Wahltag einzuführen! Bzw. doch, denn ich hab auch kurz überlegt, eine 10-Tage-Woche einzuführen. Aber das war mir dann doch zu abgespacet.
    Wenn allerdings gesagt wird, dass es in diesen Zusatzkursen um Fähigkeiten geht, die über das hinausgehen, was ein Magier notwendig können muss, dann bin ich da so ein wenig im Zweifel, ob denn gerade Alchemie dann sinnigerweise so ein Zusatzkursthema sein sollte. Ich hätte jetzt schon gedacht, dass jedenfalls Grundlagen der Alchemie absolut zur Magiergrundausbildung gehören sollten, wenn schon so etwas wie Geschichtsunterricht dabei ist. Geht man außerdem vom Spiel aus, jedenfalls von Die Nacht des Raben, so würde ich mich längst nicht mehr trauen, einen Magier zu spielen, der nicht wenigstens Manatränke brauen kann – denn die sind erfahrungsgemäß irgendwann Mangelware, und das verschärft sich dann nur noch, wenn man sie nicht selber herstellen kann. Kurz gesagt: Alchemie hätte ich schon zum Kerngeschäft der Magier gezählt oder jedenfalls zu den wesentlichen Elementen der Ausbildung – heißt ja nicht, dass hinterher alle Magier gleichzeitig auch vollausgebildete Alchemisten sind. Weiß ich jetzt nicht, ob das absichtlich so sein soll, dass Alchemie hier kurioserweise ein kleines „Schattendasein“ führt.
    Nunja, es geht ja nicht jeder Magier auf große Monsterausrottungstour. Die alten Säcke da im Kloster haben doch bestimmt schon seit Monaten nicht mehr gezaubert, da brauchen die auch keine Manatränke. Viel entscheidender waren aber zweierlei Aspekte: Erstens wird das Unterrichten der Alchemie meiner Vorstellung nach überbewertet. Ich kann ja auch kochen, ohne jemals im Kochen unterrichtet worden zu sein. Klar, ich kann keine Mehlschwitze oder was den Herren Köchen da sonst noch für abgefahrene Sachen eingefallen sind, aber für dieses und jenes reichts. Und so sollte doch auch ein fertig ausgebildeter Magier mithilfe eines Rezepts in der Lage sein einen einfachen Manatrank herzustellen. Und zweitens bräuchte man ja haufenweise Alchemietische, wenn man alle Novizen gleichzeitig in Alchemie unterrichten würde. Den Keller hab ich schon expandieren lassen, aber so krass wollte ich den dann doch nicht ausweiten. Ich hab mich da mal auf Platz für 12 Novizen festgelegt. Ist natürlich ein komischer Zufall, dass dann jetzt gerade Platz für Ferun da wäre, aber das ist dann halt so. Das stand jetzt natürlich alles noch nicht in der Geschichte, werde ich aber bei Gelegenheit unterbringen.
    Tja, und was Feruns Kurswahl am Ende angeht, so lege ich mich direkt mal fest, dass er in den abschätzig beurteilten Kurs von Milten gehen wird! Der Hinweis, dass Ferun nicht Bogenschießen lernen will, hat dann ja doch recht eindeutig in diese Richtung gezeigt, denn wenn die supernette Alexia raus ist, bleibt ja nur noch der supernette Milten übrig. Ich wage auch mal, vorherzusehen, dass der Kurs dann doch total interessant ist und Milten dann auch richtig bemüht ist und Ferun voll die tollen Sachen lernt. Und ich weiß natürlich auch schon jetzt, dass sich Milten und Ferun näher kommen werden, als es von Seiten des Klosters erwünscht ist, und irgendwann gibt’s dann die heiße Sexszene in Miltens Privatgemächern. Ich freue mich schon drauf!
    Ich frage mich, ob ich es jemals wagen werde, eine Schwulensexszene in dieser Story unterzubringen.
    Zu Feruns Kurswahl gebe ich mal folgenden Gedankenanstoß: Ich habe ja das Ziel, alle Bewohner des Klosters innerhalb dieser ersten Woche einzuführen. Warum wohl saß ausgerechnet Milten bei Alexia rum, als Ferun Kaja (ausgerechnet!) zu ihr brachte. Alles knallhartes Kalkül!
    Fehler in diesem Kapitel:

    „Was hat eine Frage davon, ihr Fragezeichen zu verstecken“, wunderte John sich.




    Zum Abschluss dieses eh schon viel zu lang geratenen Kommentars vielleicht noch ein abschließendes, kurzes Fazit zur Geschichte bis hierhin:
    Es gibt keine zu langen Kommentare von dir!
    „Ferun“ ist ganz klar der bessere „Edwin“. Du bemühst dich sehr und die meiste Zeit auch erfolgreich (eine kleine Ausnahme: Diese seltsame Weinherstellung), das Kloster groß, glaubhaft und interessant zu gestalten, eben wie ein richtiges funktionierendes Kloster mit vielfältigen Arbeitsbereichen. Dagegen wirkt das Gothic-II-Originalkloster ja eher ein bisschen wie eine bloße Klosterfassade, oder eine „Demo“. Das finde ich also sehr gut so! Manche Kapitel sind dabei interessanter und gehaltvoller als andere, aber das ist bei so Geschichten ja immer so und teils ja auch eine Frage des Geschmacks – andere Leute mögen andere Kapitel besonders gut finden als ich. Ein schlechtes Kapitel war aber nicht dabei, das Grundniveau in dieser Geschichte ist hoch, sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Dadurch, dass ich so mit Ferun mitfühlen kann, bin ich auch immer neugierig, was als nächstes passiert. Trotzdem gibt es auch ein paar Reibungspunkte – so ist Feruns Wahrnehmung des weiblichen Geschlechts ja äußerst zweifelhaft, und irgendwie ist das ja auch ein beständiges und sehr interessantes Thema in dieser Geschichte. Ein bisschen bemängeln würde ich vielleicht die Charakterdarstellung, also mehr die Art und Weise wie Charakter dargestellt werden: Aufgrund ihrer Vielzahl haben manche von ihnen überzeichnete Eigenschaften (Caio; Talamon; Lysander …), was aber auch dazu führt, dass die „normaleren“ von ihnen (Terry; Hilta; Raniel) so ein bisschen blass bleiben und ich sie mir nicht so recht merken kann. Oft kann ich eh noch nicht prognostizieren, wer wirklich als Charakter eingeführt werden soll und wer eher so eine Randfigur für eine spezielle Szene ist. Andererseits finde ich das aber auch gerade gut, weil es so weniger konstruiert wirkt: Im realen Leben habe ich ja auch nicht die Möglichkeit, jemanden als „wichtigen Charakter“ oder „Randfigur“ einzuteilen, bzw. gibt es diese Einteilung nicht, oder anders gewendet: Auch „unwichtige“ Personen, die ich vielleicht nur ein, zweimal treffe und mit denen ich sonst nichts zu tun habe, haben ja einen Namen. Das spiegelt die Geschichte hier ja nur konsequent wieder.

    Alles in allem habe ich also doch gar nicht wirklich etwas Grundsätzliches an dieser Story zu bemängeln. Naja, vielleicht die ständigen Aussehensbeschreibungen, die mir wie gesagt ja so viel nicht geben. Aber das ist auch das einzige und nicht wirklich gewichtig, und schon gar kein echter Mangel, würde ich sagen. Von daher freue ich mich ganz vorbehaltlos auf die kommenden Kapitel und bin erstens gespannt, was Ferun im Kloster noch so bei seiner Ausbildung erleben wird, zweitens aber auch gespannt, wann mal so die erste richtige handfeste Krise kommt, welche die Geschichte aus ihrer gewissen „Routine“ herausbringt. Von daher: Weitermachen!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Für ein so positives Fazit kann ich, gerade weil die Geschichte ja noch im Anfang ihres Prologs verharrt, nur dankbar sein. Und dass du dir dann auch noch die Zeit genommen hast, so einen Mammutkommentar zu verfassen, wirklich vielen, vielen Dank, John!

    Ich hatte diesen Anfang ja so lange auf meiner Festplatte versauern lassen, weil es einfach ein viel zu groß angelegtes Mammutprojekt ist, noch viel größer als Halbzeitkatastrophe. Aber jetzt, wo sie schon mal angefangen ist, hab ich auch Lust, sie weiterzuführen. Mal sehen, was die Zeit so bringt.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Da bin ich jetzt ehrlich gesagt nicht so sicher, wo du glaubst, dass Zyrus sich unterbrochen hat. Meinst du diese Stelle?a hat er doch alles gesagt, was er sagen will. Das es ist ja die Existenz von Novizinnen und Magierinnen im Kloster.
    Ich hatte das jetzt zunächst so interpretiert, dass Zyrus vor allem dem Eindruck vorbeugen wollte, er würde die Magier kritisieren - egal um welches Thema. Aber anscheinend ist das eher inhaltlich gemeint, nach dem Motto: "Nicht dass so klingt, ich hätte was gegen die Frauen hier"?

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wieso findest du denn, dass sich das später ändert? Hab ich irgendwo geschrieben, dass er ins Hafenviertel zurück will?
    Musste jetzt bei der Stelle erstmal selber überlegen, was ich damit meinte. Ich meine damit nicht, dass es einen kompletten Gedankenumschwung gibt. Aber speziell rund um die Küche werden die Erlebnisse für Ferun ja derart frustrierend, dass er schon gar nicht mehr daran denkt, dass mit "Immer noch besser als damals im Hafenviertel" zu relativieren. Zumindest kommt das nicht mehr ausdrücklich vor. Allein das meinte ich damit.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Gewöhnungsbedürftig finde ich das auch, aber eine besser Variante ist mir da einfach nicht eingefallen. In der ursprünglichen Version stand da immer "Ratsmitglied", was ich noch dümmer fand. Und Hoher Rat oder Hoher Magier des Feuers ist mir zu gestelzt.
    Ja, das kann ich schon alles gut nachvollziehen und ich bin froh, dass ich dieses Problem nicht habe.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Auf solche Relativierungen achte ich beim Korrekturlesen inzwischen besonders, weil mir auch schon aufgefallen ist, wie unnötig oft ich sowas mache. Hier finde ich es eigentlich gerechtfertigt, weil er ja nicht wirklich furchterregend aussieht.
    Das verstehe ich schon. Wobei man sich fragen müsste: Wenn man etwas als "fast furchterregend" einstuft ... ist dann nicht schon ein kleines bisschen Furcht dabei (gewesen)? *piratenwahrsagersmileydervonmediabgeschobenwurde*

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht mal, wofür MILF einfach steht. #homosozialisiert Ich weiß nur, dass das irgendwie attraktive Mütter sind, aber verstanden hab ich das noch nie.
    Ausnahmsweise verlinke ich mal ein Video von der heute show - da wird es am Ende sogar erklärt.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Dass du da so drauf rumhackst. Was soll er denn sonst über Frauen denken, die er bisher nur aus der Ferne gesehen hat?
    Ferun hat doch mal die Tochter des Schmiedes vor zwei Wintenr geküsst, oder hat er das etwas auch aus der Ferne getan?
    Ganz abgesehen davon dachte ich halt, dass das mit diesen, äh, Frauenproblemen halt bewusst als ein Thema dieser Geschichte gesetzt ist, was ja aber offenbar doch gar nicht so ist. Kann ich ja auch nichts für.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich musste da auch heftig schlucken. Aber ich weiß heute genauso wenig wie damals, wie es wirklich gemacht wird, von daher hab ich das einfach mal so gelassen. Wer weiß, vielleicht lass ich das Kloster irgendwann mal als Billigpantscher auffliegen, nachdem mal jemand mit richtiger Kelter-Erfahrung da aufläuft. Vielleicht hat Parlan Ferun ja auch nur deswegen gefragt, ob er schon Erfahrung hat, weil er niemanden mit Erfahrung sehen lassen will, auf welche dubiose Weise deren Wein hergestellt wird.
    Ich glaube, die Lösung fände ich sogar richtig gut.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Natürlich hab ich das von den Milchpreisen. Von Wirtschaft versteh ich nun wirklich nicht genug, um mir so etwas selbst einfallen zu lassen.
    Ich habe beim Lesen ja nur darauf gewartet, dass die Schilderung kommt, wie die Bauern ihre Rüben vors Rathaus gekippt haben oder so, analog zu diesen Milchauskipp-Aktionen. Aber das war ja mit diesem "Die mussten die quasi verschenken" ja schon angedeutet.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Nunja, es geht ja nicht jeder Magier auf große Monsterausrottungstour. Die alten Säcke da im Kloster haben doch bestimmt schon seit Monaten nicht mehr gezaubert, da brauchen die auch keine Manatränke. Viel entscheidender waren aber zweierlei Aspekte: Erstens wird das Unterrichten der Alchemie meiner Vorstellung nach überbewertet. Ich kann ja auch kochen, ohne jemals im Kochen unterrichtet worden zu sein. Klar, ich kann keine Mehlschwitze oder was den Herren Köchen da sonst noch für abgefahrene Sachen eingefallen sind, aber für dieses und jenes reichts. Und so sollte doch auch ein fertig ausgebildeter Magier mithilfe eines Rezepts in der Lage sein einen einfachen Manatrank herzustellen. Und zweitens bräuchte man ja haufenweise Alchemietische, wenn man alle Novizen gleichzeitig in Alchemie unterrichten würde. Den Keller hab ich schon expandieren lassen, aber so krass wollte ich den dann doch nicht ausweiten. Ich hab mich da mal auf Platz für 12 Novizen festgelegt. Ist natürlich ein komischer Zufall, dass dann jetzt gerade Platz für Ferun da wäre, aber das ist dann halt so. Das stand jetzt natürlich alles noch nicht in der Geschichte, werde ich aber bei Gelegenheit unterbringen.
    Naja gut, das lasse ich mal gerade so gelten!

  18. Beiträge anzeigen #158
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Was mir aber ganz klar ein bisschen zu viel wurde, das waren die Erwähnungen der Haarfarben zum Schluss. Da dachte ich dann irgendwann: "Ja gut, ich habs ja kapiert, dass es immer andere sind!", das kam mir dann ein bisschen zu holzhammerhaft daher. Ein paar weniger Farben hätten es auch getan, denn ich denke mal, dass da spätestens nach dem dritten Farbwechsel eigentlich jeder halbwegs aufmerksame Leser gemerkt haben müsste, dass da etwas nicht stimmt. Achso, und ich habe die ganze Zeit auf schwarze Haare gewartet, aber die waren dann ja nicht dabei.
    Was mir dazu heute noch so eingefallen ist: Man kann diesen immer schnelleren Haarfarbenwechsel zum Schluss ja auch vor dem Hintergrund sehen, dass der Protagonist in seinem "Rauschzustand" oder was auch immer das ist (er steht ja doch sehr neben sich) immer mehr in seinen Fantasien versinkt und das eben immer hektischer wird und "eskaliert", eben parallel dazu, wie die Milizionäre immer näher kommt und sich die Lage zuspitzt. Das passt dann ja doch gar nicht so schlecht so.

  19. Beiträge anzeigen #159
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Die Handlung von 'Ende' ist kurz und verwirrend, so viel war mir schon beim ersten Durchlesen klar
    und auch nach mehrmaligem Lesen kann ich nur raten, was jetzt eigentlich die Kernhandlung ist.
    Das wusste ich ja nicht mal nach einmaligem Schreiben, also insofern kein Wunder!

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Wie man merkt, bin ich mir absolut unsicher, ob ich die Geschichte verstanden habe, was sie schon für mich aus persönlicher Sicht irgendwie schlecht macht.
    Es ist, denke ich, kein gutes Zeichen, wenn man als aufmerksamer Leser irgendwie versucht die Geschichte nochmal zu lesen, einen weiteren Anlauf unternimmt und anschließend feststellt, dass es zum Verständnis des Gesamtwerkes überhaupt nichts beiträgt.
    Daher, schon mal ein Punkt für dich, Laido!
    Yeah!

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Es fehlt mir persönlich aber das 'Warum' - irgendwie wird nirgendwo aufgeschlüsselt, warum Garond eben so handelt wie er nun mal handelt. Er war im Spiel sicherlich auch engstirnig und hat stets immer seinen Beweis gefordert, aber hier fehlt beim 'Ende' dann doch der 'Anfang'.
    Ja gut, er ist halt irgendwie verzweifelt, weil die da von Feinden umzingelt sind und alle die Hoffnung verlieren oder irgendwie so...

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Insofern, durchaus eine schlechte Geschichte, wenn man nach meinem persönlichem Eindruck geht.


    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Ob es nur mir so ging, muss ich dann gleich auch nochmal nachschauen, da John die Geschichte ja ebenfalls bewertet hat.
    Wer weiß, vielleicht seh ich vor lauter Heu einfach nur die Heunadel nicht und ich bin der Dumme. :/
    Nein, nein, bloß nicht Johns Kommentar angucken! Der fantasiert sich da noch ein paar positive Aspekte herbei, von denen du dich auf keinen Fall irreführen lassen solltest!

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Wie bereits weiter oben geschrieben, hätte es diesem Werk durchaus nicht geschadet, wenn dem Leser klarer gemacht wird, wer jetzt eigentlich spricht und wann ein Monolog einsetzt. Ich mutmaße mal, dass das Kursiv-geschriebene eher die Gedankensprache Garonds widerspiegelt, nur kann ich mir da aufgrund des Endes nicht wirklich sicher sein.
    Würde dieses Problem nicht existieren, wäre die Story vermutlich sogar lesbarer als sie es momentan ist.
    Also, es war schon so gedacht, dass da tatsächlich ein zweiter Garond als Anführer der feindlichen Armee auftaucht. Und damit man die beiden Garonds auseinander halten soll, gibt es eben die Kursivschrift.

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Weiterhin auch sehr häufige Wiederholung von Satzanfängen.
    Bei Garond's Monologen sei es dir natürlich verziehen, da ich annehme, dass es eher ein Stilmittel ist um Garond's indoktriniertes Gebet in seinem Fanatismus zu unterstreichen,
    aber ich finde zumindest beim zweiten Absatz hätte man sich eher mehr Mühe geben können als es so stehen zu lassen.
    Ja, da ist was dran. Richtig schlecht ist das. Solltest du dir gut merken für die Abstimmung!

    Zitat Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
    Wie auch bei vorherigen Kommentaren spiegelt dies nur meine Meinung wieder - falls ich an manchen Stellen falsch liege und du mich diesbezüglich verbessern möchtest, lieber Laido, so sei dir dies gern gestattet. Vielleicht fühl ich mich dann auch nicht mehr so hilflos, was diesen Wettbewerbs-Beitrag angeht, wenn der Autor höchstpersönlich nochmal Klarheut über sein Werk schafft.
    Hm, wenn die Hilflosigkeit vielleicht zu einer Stimme führt, dann hab ich von der Aufklärung ja nix, oder? Aber ich habs ja eigentlich schon im Anmeldungsthread geschrieben: Ich hab halt drauf losgeschrieben damals und das ist dabei rausgekommen. So viel steckt da wirklich nicht hinter. Ich glaube, das Ende sollte irgendwie noch so parabelhaft gedeutet werden können in die Richtung "Die Menschheit zerstört sich selbst", aber das ist ja auch völlig hanebüchen und auch keine wahnsinnig tiefschürfende Erkenntnis.

    Ja, vielen dank für deinen ausführlichen Kommentar (der ähnlich wie Johns schon wieder viel länger ist, als ich das bei der Geschichte erwartet hätte) und natürlich dafür, dass du mir die Hoffnung auf Stimmen in der Kategorie zurückgegeben hast!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Was mir dazu heute noch so eingefallen ist: Man kann diesen immer schnelleren Haarfarbenwechsel zum Schluss ja auch vor dem Hintergrund sehen, dass der Protagonist in seinem "Rauschzustand" oder was auch immer das ist (er steht ja doch sehr neben sich) immer mehr in seinen Fantasien versinkt und das eben immer hektischer wird und "eskaliert", eben parallel dazu, wie die Milizionäre immer näher kommt und sich die Lage zuspitzt. Das passt dann ja doch gar nicht so schlecht so.
    Könnte wirklich so gemeint sein, ja. Aber für mich zumindest hat das beim Lesen einfach nicht so richtig gut funktioniert. Ich fand das wie gesagt einfach zu penetrant mit den Haarfarben am Ende.

  20. Beiträge anzeigen #160
    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Dean hat sein Dark Universe II in Kategorie I angemeldet. Im Rahmen des Storywettbewerbs ist es die erste Geschichte die ich lesen werde.

    Unser Erlebnis vor ein paar Minuten war für uns wie ein großer Schock. Nach unserer langen Mission auf Khorinis und den drei Kontinenten Myrtana, Varant und Nordmar sind wir endlich wieder nach so langer Zeit wieder auf unsere Heimatinsel. Beliar wird nicht wiederauferstehen können und das Böse scheint besiegt worden zu sein. Aber das Glück hielt nicht lange an. Die Stadt Khorinis sowohl auch das Land wurde komplett von Orks übernommen. Es wird für uns eine sehr schwierige Aufgabe sein, eine ganze Insel von dem Bösen zu säubern. Eines Tages, nach unserer langen Schiffsreise, haben wir die Insel Khorinis erreicht. Es gab uns ein riesiges Happy-End-Gefühl, obwohl wir alle wussten, dass unsere Mission noch nicht vorbei war. Nachdem wir das Schiff verlassen hatten, stießen wir auf einen unserer alten Bekannten. Jarvis! Er wurde seit sehr langer Zeit als vermisst gemeldet und niemand konnte ihn finden. Bis jetzt! Aber bei unserer Unterhaltung verhielt er sich äußerst seltsam. Zum Schluss hat er uns alle einfach verschwinden lassen. Er spülte uns weg mit einer unbekannten, noch nie existierenden Macht von böser Magie. Nun nach all diesen Erlebnissen fanden wir uns alle am Strand einer unbekannten Insel zusammen.
    Ich muss gestehen, dass ich deinen ersten Post zweimal lesen musste, bevor ich verstanden habe worauf sich dein erster Satz zu beziehen scheint. Dein erster Absatz scheint ein kleiner Rückblick auf Dark Universe I zu sein, das ich entweder noch nicht gelesen habe, oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern ob ich es gelesen habe. Nach dem ersten Absatz ist man auf jeden Fall sehr gespannt, welches Abenteuer deine Protagonisten erleben werden.

    Ich befand mich bewusstlos am Strand, genauso wie meine anderen Freunde. Sehen konnte ich nichts, aber hören konnte ich das laute Meer und ein paar Vogelgezwitscher.
    Wenn man bewusstlos ist, kann ich mir schwer vorstellen, dass die auditive Wahrnehmung so gut funktioniert, dass man sogar weiß welche Geräusche am Strand zu hören sind. Vielleicht solltest du das mit der Wahrnehmung um einen Satz verschieben, wo der Protagonist allmählich erwacht.

    Einige Minuten später kam ich endlich zu Bewusstsein. Ich stieß mich langsam vom Sandboden ab und versuchte mich aufrecht zu halten. Was ich zu sehen bekam, überraschte mich nicht viel. Eine Insel mit ein paar Palmen und einen Wald bekam ich vor meinen Augen zu sehen.
    Ich kenne mich ja tatsächlich nicht so mit diesem Spiel aus, aber ist es normal, dass man nicht sonderlich überrascht ist, wenn man sich auf einer einsamen Insel befindet? Ich für meinen Teil wäre nicht nur überrascht, ich hätte eine Heidenangst!

    Was hinter dem Wald verborgen mag, werde ich wahrscheinlich erst später erfahren. Ich könnte mich jetzt auf dem Weg machen und ein bisschen umschauen, aber meine Freunde lasse ich doch nicht allein am Strand.
    Dieser Gedanke ist wirklich sehr nobel!
    Während ich wieder bei Bewusstsein gewesen war und auf und ab lief, waren meine anderen Freunde endlich nach ein paar Minuten zu Bewusstsein gekommen.
    Unschön sind die ganzen Wiederholungen, die sich während der Bewusstlosigkeit eingeschlichen haben. Vielleicht überlegst du dir andere Beschreibungen für den Moment, wo sie alle langsam wieder zu sich kommen.


    Die Freunde des Protagonisten sind jedenfalls ziemlich durch den Wind und können sich nicht mehr daran erinnern wer sie auf die Insel geschickt hat. Ich erinnere mich auch nicht an eine Welle, von der in diesem Absatz die Rede ist, aber vielleicht kam sie ja bereits in der vorherigen Geschichte vor. Das erste Kapitel lässt einen dann auch mit ein paar offenen Fragen zurück. Wieso hat Jarvis plötzlich diese Macht, wenn er nur ein Söldner ist? Und wenn man so viele Personen teleportieren kann, muss das ja einiges an Macht sein. Wieso hat er die Gruppe auf eine Insel geschickt?


    Kapitel Zwei beginnt am folgenden Morgen. Alle haben gut geschlafen, ich hätte es definitiv nicht, weil ich mich die ganze Nacht hindurch gefragt hätte, was Jarvis Pläne mit uns sind, aber nun gut. Die Gruppe teilt sich jedenfalls und der Protagonist geht alleine seines Weges. Schön finde ich, dass du dich nicht nur auf die Sicht des Ich-Erzählers beschränkst, sondern auch aus den anderen gruppen beschreibst wie es ihnen ergeht.


    „Hey, sieh mal.“, rief Milten mit lauter Stimme. „Was ist?“, fragte Diego nach. „Komm mal her. Ich glaube, ich sehe was.“ „Was gibt es denn zu sehen? Außer das große Gebüsch, das vor unsere Nase steht?“, fragte Diego sarkastisch. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Vor ihnen waren nichts außer einem gigantischen Gebüsch und viele Bäume, die sich drum rum befanden. Und hinter ihnen befand sich der Weg, dass ihnen hierhin gebracht hat. „Bist du sicher, dass es nichts ist?“, fragte Milten mit einem breiten Grinsen. „Du weist etwas. Was ist es?“, wollte Diego wissen. „Sieh einfach zu.“ Milten schob Diego leicht zur Seite und streckte seine Arme aus. Er schob viele Äste, die im großen Gebüsch waren, zur Seite. Diego konnte nur ahnungslos zuschauen. Was kann Milten da nur wohl anstellen? Aber dann sah Diego auch etwas. Je mehr Äste Milten zur Seite schob und je mehr Äste er zerbrach, desto mehr konnte er entdecken. Direkt hinter einem Teil des Gebüsches war ein kleiner Geheimtunnel zu sehen. Wohin der wohl führen mag? „Oh mein Gott.“, rief Milten überrascht, „ein Geheimgang. Wie konntest du ihn entdecken und ich nicht?!“ „Ganz einfach. Ich habe einen kleinen Lichtpunkt bei einem Teil der Büsche erkannt. Zuerst dachte ich, es wäre nur die Sonne, die da drauf strahlt. Aber als ich genauer nachgeschaut habe, habe ich diesen Geheimgang entdeckt.“, erklärte Diego. „Also, worauf warten wir noch? Gehen wir da durch.“, rief Milten begeistert.
    Ich glaube hier ist dir ein kleiner Fehler unterlaufen. Zu Beginn war es noch Milten, der das Gebüsch Ast für Ast zur Seite schon, um das freizulegen, was er dahinter vermutete. Am Ende war er dann aber ganz überrascht und Diego erklärte ihm, dass er den geheimgang dahinter vermutet hat. An der Stelle solltest du vielleicht noch einmal prüfen, wer hier welche Stellung bezieht.


    Milten und Diego wandern durch den Wald, der unter den Blättern verborgene Asphalt lässt bereits vermuten, dass sie sich auf einem Weg befinden. Ich frage mich, ob der Asphalt direkt zu diesem Gebüsch führt, dann wäre der Geheimgang ja eigentlich gar nicht so geheim, sondern vielleicht einfach nur seit längerer Zeit nicht mehr genutzt worden. In jedem Fall lässt du mich mit einer weiteren offenen Frage zurück. Wer hat die Ruine gebaut und um was für eine Art von Ruine handelt es sich? Schön finde ich, dass du auch einige kleinere Beschreibungen der Umwelt verfasst hast. Davon gerne mehr!

    (Gorn und Lee)

    Gorn und Lee suchen den Strand ab und finden nach einer für sie gefühlten Ewigkeit einen Teleporter, der aber scheinbar nicht aktiv ist. Hier öffnen sich weitere Fragen. Wieso funktioniert der Teleporter nicht? Wäre es wirklich sicher den Teleporter zu nutzen, wenn er denn funktioniert?

    (Lester und Lares)


    Lares und Lester werden erst Opfer eines Erdbebens und entdecken dann einen violetten Strahl, dessen Ursprung sie auf den Grund gehen wollen. Ich finde es etwas schade, dass du direkt vorgreifst und sagst, dass sich hinter dem Tor ein gewaltiges Banditenlager befindet. Das hätte man bestimmt auch etwas spannender gestalten können.

    (Währenddessen woanders…)

    Dafür dass die Gruppe sich scheinbar auf einer Insel befindet, gibt es dort viel Platz für Ruinen, Tempel und große Banditenlager. Unter diesem Aspekt finde ich es ziemlich schade, dass du direkt preisgegeben hast, dass sie sich auf einer Insel befinden. Vielleicht wäre es da sinnvoller gewesen, diese Information erst nach und nach durchschimmern zu lassen. Nun stellen sich natürlich direkt weitere Fragen. Zum Einen möchte ich wissen, was ein großes Banditenlager auf einer Insel zu suchen hat. Von dort aus stelle ich es mir aus logistischer Sicht etwas schwierig vor auf Banditentouren zu gehen. Aber vielleicht haben ja auch die Banditen eine Lösung für den Teleporter? Und was hat es mit den Ruinen und dem Tempel auf sich?


    In Kapitel Drei passiert wirklich ungemein viel. Es ist eine Mischung aus Szenen, die du detailliert und Szenen, die du einfach angekratzt beschrieben hast, wo ich mir gewünscht hätte, dass du vielleicht gar nicht ins Detail gehst oder dir mehr Zeit für die Szene nimmst. Ein Beispiel dafür ist das Aufsuchen der Ruine, wo die Gruppe ein Bild entdeckt. Doch weiter wird darauf gar nicht eingegangen. Und allgemein wirkt dieser Teil des Kapitels so, als müsstest du dich aus welchen Gründen auch immer beeilen. Im Tempel lässt du dir viel Zeit. Ich kann im Nachhinein auch verstehen, dass sie sich erst die anderen Orte ansehen, vielleicht hat das ja alles etwas mit dem Banditenlager zu tun. Aber das weiß man ja nicht.
    Dass die Gruppe am Ende vollkommen vertrauenswürdig zu den Neuankömmlingen geht, obwohl sie zuerst niemanden erkennen, betrachte ich skeptisch. Sie wissen schließlich nicht was mit Lester und Lares passiert ist und ob die andere Gruppe nicht vielleicht etwas mit deren Verschwinden zu tun hat. Eine gewisse Vorsicht hätte mir in diesem Moment schon etwas mehr gefallen.

    „Ok, ich bin einverstanden.“, stimmte ich mit zu, „aber bevor wir gehen, erzählt doch mal, was ihr so entdeckt habt. Vielleicht hilft es uns dabei Lester und Lares zu helfen.“
    Diese Situation finde ich jetzt persönlich nicht geschickt gelöst. Wenn man sich Sorgen um seine Freunde macht, kann man sich auch auf die Suche machen und während des Weges miteinander kommunizieren. Aber das ist ja nur meine ganz eigene Meinung.




    In Kapitel Vier dreht sich alles um die Begegnung mit Lord Hagen, welcher der Gruppe gar nicht mehr so gesonnen scheint. Das sorgt natürlich für einige Verwirrung. Als Paladin scheint Hagen jedenfalls ziemliche Macht zu haben, die hier eindrucksvoll beschrieben wird, indem er immer mehr Paladine erschienen lässt.
    Die Gruppe macht das einzig Richtige und flüchtet, wie Lord Hagen es ihnen ja auch mehrfach empfohlen hat, wobei die immer größer werdende Gruppe an Paladinen ihnen scheinbar folgt.
    Die Flucht vor Lord Hagen und die ganze Situation über den Teleporter machen die Geschichte interessant. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nicht gewusst, dass Milten scheinbar eine solche Macht besitzt. Man gönnt der Gruppe aber auch, dass sie so schnell wie möglich von der Insel fliehen können. Es folgt noch eine kleine Erklärung über Zauberformeln und Zauberrunen, das gefällt mir auch ganz gut, bekomme ich so einen kleinen Einblick in die magische Kraft, die es in Gothic scheinbar gibt.
    Zu meinem Bedauern wird gar nicht mehr weiter auf Lester und Lares eingegangen, die geschrumpfte Gruppe lässt sie also zurück und flieht ohne sie.
    Sie landen in einer Höhle, in der es eine Tür gibt. Dass die Gruppe sich Sorgen darüber macht, dass man ihr Hereinplatzen als unhöflich empfinden könnte, ist natürlich einen Lacher wert. Schön, wenn man in solch prekären Situationen auch noch die Etikette wahren möchte, wo man eigentlich zig andere Dinge im Kopf haben muss.
    Sie treffen auf einen weiteren alten Bekannten, der ihnen hoffentlich wohler gesonnen ist. Eine kleine Reunion findet statt, denn neben Thorus sind noch eine ganze Anzahl an anderen Bekannten und Freunden in der Höhle.
    Informationen in diesem Kapitel bekommt man viele. Es geht alles sehr schnell. Thorus erzählt den Neuankömmlingen wie sie auf der Insel gelandet sind. Ich hätte ja nun nicht damit gerechnet, dass die Höhle sich auch mit auf der Insel befindet, die in meinen Augen immer größer erscheint. Es wird auch erklärt wieso der Teleporter nicht mehr funktioniert, wobei ich mich an der Stelle gefragt habe wie die Guppe das denn wissen kann, dass es ein Blitz und nicht anderes war, wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt in der Höhle befunden haben. Einen kleinen Cliffhanger gibt es auch. Thorus hat etwas entdeckt, was wir hoffentlich im nächsten Kapitel erfahren werden.
    Man kann sagen, dass in diesem Kapitel wirklich unwahrscheinlich viel passiert ist. Jharkendar wurde zerstört, der Teleporter funktioniert wieder und man konnte vor Lord Hagen und seiner rasch wachsenden Paladinanzahl fliehen. Und es eröffnen sich auch wieder neue Fragen. Wer ist verantwortlich für da Unwetter über Jharkendar? Was ist mit Lord Hagen passiert? Und was ist nun mit Lester und Lares?

    In dem Moment wurde mir klar, dass ich am besten mit ihm keine Scherze machen sollte. „Du bist wohl ein harter Junge, was?“, argumentierte er, „na dann, wenn ihr es nicht so wollt.“, fügte er als Schlusssatz hinzu und fing an mit seinen Fingern zu schnipsen.
    Diesen Part finde ich nicht ganz so schön gewählt. Der Protagonist hat ja bereits die Erkenntnis gehabt, dass es wohl besser ist, mit dem guten Hagen nicht zu scherzen. Natürlich kann Hagen das nicht mitbekommen haben, er scheint ja irgendwie nicht ganz er selbst zu sein.
    Seine Augen glühten hellrot, genauso wie die von seinen Paladinen konnte ich sehen, obwohl sie alle ihre Gesichter mit ihren Helmen verdeckt haben.
    Du musst auf Mehrfachwiederholungen achten. Das fällt mir in diesem Kapitel besonders auf. Immer wieder ist von Hagens „roten“ Augen zu lesen. Vielleicht hätte man sie auch mit anderen Worten umschreiben können.


    „Ich habe keine Ahnung. Aber was es auch immer gewesen war, es war definitiv nicht Lord Hagen.“, gab ich als Antwort zurück. „Aber wir haben doch alle gesehen, dass es Lord Hagen war.“, warf Lee ein.
    Ist Lee wirklich so neben der Spur, wie er teilweise dargestellt wird? Der Hellste scheint er ja nicht zu sein.


    Dies schoss rasend schnell einen hellblauen Blitz direkt auf die Rune. Ich spürte, wie der Blitz durch meinen Körper schoss und mir tausende Elektroschocks geben würde, aber in Wahrheit taten die Elektroschocks nicht so weh. Es fühlte sich wie bei nur bei einem einzigen Schlag an. Selbst wenn ich dabei ständig zittern musste aufgrund der Schläge in meinem Körper, versuchte ich standzuhalten. Die Rune leuchtete währenddessen in einer hellblauen Farbe. Zwei Minuten später verschwand nun der Blitz und die dunkle Wolke über mich löste sich auf. Selbst die Schmerzen spürte ich in meinem Körper nicht mehr.
    Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man eine solche Blitzattacke nicht überstehen kann! Ich weiß nicht mit welchen Superkräften Milten oder der Protagonist bestückt sind, dass der Erzähler einen solchen Voltausstoß überleben kann, obwohl er ja die Schmerzen spürt. Das hat mich also ziemlich überrascht, dass er da scheinbar ohne jede Art von Blessuren geblieben ist.

    Meine Freunde freuten sich, ebenfalls ich war ein bisschen glücklich dabei.
    An dieser Stelle musste ich ja wirklich laut auflachen. Der gute Protagonist überlebt eine Blitzattacke vom Feinsten und ist nur ein bisschen glücklich darüber, dass die Rune funktioniert?




    „Ähm… wir sind die Guten.“, rief ich ganz laut durch die Tür.
    Bei diesem Ausruf hätte ich ganz sicher nicht die Tür geöffnet! Das kennt man ja, die Bösen, die steif und fest behaupten die Guten zu sein, damit man sie in sein Haus lässt.


    Der Einstieg in Kapitel fünf macht mir direkt eine Sache klar. Ich habe keine Ahnung in welcher Zeit diese Geschichte spielt. Thorus hat ein fliegendes Objekt am Himmel gesehen und direkt wird darüber nachgedacht ob die Banditen zu einem fremden Planeten sind? Das heißt, wir sind hier bereits in einer fortgeschrittenen Zeit? Wenn dem nicht so ist, hätte ich mir gewünscht, dass man doch etwas ratloser mit der Situation umgeht. Es scheint irgendwie doch etwas selbstverständlich zu sein, dass irgendwer ein Objekt baut, das fliegen kann und dann noch den Planeten verlässt.
    Die Gruppe vermutet, dass Lares und Lester nun bei den Banditen sind. Nach der Geschichte von Thorus ist das auch eine sinnvolle Einsicht.
    Während Fortuno die Vision hat, sind alle ziemlich ratlos, das hast du auch sehr gut beschrieben. Niemand weiß was los ist und nicht einmal Fortuno weiß was die Zeichen in seiner Vision zu bedeuten haben. Das eine Schlacht zwischen Gut und Böse bevorstehen soll ist natürlich sehr interessant und lässt darauf schließen, dass alle Geschehnisse in einem engen Zusammenhang stehen.
    Interessant ist natürlich, dass Fortuno einen Geheimgang in seiner Vision entdeckt. Ich hätte bei der nochmaligen Erwähnung des X ja gedacht, dass man dafür einen Schlüssel benötigt, aber scheinbar scheint das alles viel einfacher zu sein und die Gruppe hatte vorher lediglich einen Schalter übersehen.
    Die Schlussfolgerung des Icherzählers, dass Lord Hagen sie direkt bei der Ruine erwarten könnte, erschließt sich mir noch nicht, schließlich war Lord Hagen zuletzt am Lagerfeuer und folgte ihnen langsam Richtung Teleporter. An solchen Stellen würde ich es schön finden, wenn du uns etwas mehr an den Gedankengängen teilhaben lässt, damit wir solchen Schlussfolgerungen auch folgen können.
    Ebenso wie Milten zweifel ich etwas an der Idee, dass Lord Hagen plötzlich einfach auf eine andere Insel verschwunden sein soll. Das ergibt für mich noch nicht ganz so viel Sinn. Wieso sollte er dann die ganzen Paladine herbeizaubern oder beschwören?
    Nachdem die Gruppe den Schalter in der Ruine gefunden hat, eröffnet sich die nächste Frage. Was hat es mit der Wandmalerei auf sich, in der zu sehen ist, wie Menschen sich in mächtige Monster verwandeln?
    Am Ende des Kapitels möchte ich immernoch wissen was mit Lares und Lester ist, von welchem fliegenden Objekt wir hier reden, in welcher zeit wir uns tatsächlich befinden und wo Lord Hagen plötzlich hin verschwunden ist. Ich bin gespannt, ob du all diese Fragen in den nachfolgenden Kapiteln auch beantworten kannst, denn bisher wurden eigentlich nur mehr offene Fragen gestellt, was jetzt nicht schlecht ist. Im Gegenteil, man grübelt ja selber über die offenen Fragen und es animiert zum Weiterlesen, da man hofft die Antworten irgendwann zu erhalten.


    „Eine unbekannte Stimme hat zu mir gesprochen. Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber ihre Stimme konnte ich hören. [….] „Und weist du wenigstens wer auch die Stimme gewesen sein könnte?“
    Dieser Teil ist weniger schön. Ich glaube einfach nicht, dass der Ich-Erzähler nicht richtig zuhört. Vielleicht bin ich da auch etwas pingelig, mir gefällt aber nicht, dass die in der Geschichte alle so wirken, als seien sie etwas neben der Spur. Wenn das natürlich beabsichtigt ist, will ich dazu nichts gesagt haben.

    „Das kann gut möglich sein. Das Ding ist zu einem anderen Planeten geflogen. Dies ist die einzige Erklärung, die mir einfällt. Sie könnte auch woanders hin geflogen sein. Aber selbst wenn es so wäre, wüsste ich nicht wieso oder wohin.“, schlussfolgerte Thorus.
    Das Wieso ist bisher doch sowieso ein großes Fragezeichen, weswegen ich nicht ganz verstehe, wieso man sofort daraus schließt, dass das Objekt den Planeten komplett verlässt.

    „Warum macht ihr alle so ein enttäuschendes Gesicht?“, fragte Thorus, als er sah, wie meine Freunde und ich alle enttäuschte Gesichter zogen.
    Du musst auf jeden Fall viel mehr auf Wiederholungen achten. In der Regel gibt es immer andere Worte die man nutzen kann oder Umschreibungen, damit Wortwiederholungen nicht so häufig vorkommen.
    Wir waren tatsächlich auf der Oberfläche der Insel. Der Teleporter brachte uns wirklich zu dem Teleporter im Westen, der aber hingegen nicht aktiviert war.
    Ist es wirklich möglich zu einem Teleporter geschickt zu werden, der nicht aktiviert ist? Dass will sich mir selbst nach mehrmaligem Lesen nicht erschließen.


    Zu Beginn von Kapitel sechs möchte ich nur noch viel mehr wissen in welcher Zeit wir uns befinden. Es ist von einem Virus die Rede. Doch Milten ist sich nicht sicher, was die Menschen dauerhaft verwandelt. Er weiß nur, dass es kein Zauber sein kann.
    Sie entdecken eine weitere Tür und hoffen hinter dieser die Lösung der Verwandlung zu finden und finden daraufhin eine weitere Wandmalerei. Die Vorgott-Theorie ist natürlich ziemlich interessant. Im Allgemeinen ist es gar nicht so schlecht, dass es immer wieder neue Informationen gibt. Man kann sich zwar noch keinen Reim auf die Zusammenhänge machen und doch scheint ja etwas großes hinter den ganzen mysteriösen Zeichen zu stecken.
    Gorn findet einen weiteren Schalter und die Gruppe gelangt durch einen weiteren teleporter zurück in die Höhle, aus der sie kurz vorher gekommen waren. Niemand auf Thorus Gruppe ist mehr zu sehen, außer Blut und Waffen. Ist es vermutlich Lord Hagens Werk?
    Ich bin im Übrigen erstaunt wie blauäugig die Gruppe an alles heran geht. Ohne dass sich vorher Gedanken über Konsequenzen gemacht werden, betätigen sie Schalten und gehen geschlossen durch Teleporter. Waghalsig ist das Ganze ja schon.

    „Wozu anklopfen? Außer uns befindet sich hier niemand in dieser alten Ruine.“, warf ich ein.
    Woher weiß er das? Gibt es bei Gothic nicht auch Zombies, Skelette, Dämonen, die hinter jeder Tür lauern könnten? Besonders in solchen Ruinen wäre ich mit solchen Aussagen ja immer sehr vorsichtig.
    Aber ob die Vorgötter was mit der Verwandlung zu tun hatten, weiß ich leider nicht. Aber viel mehr interessiert mich, wieso die Vorgötter hier eingezeichnet sind und ob sie vielleicht was mit den verwandelnden Macht zu tun haben.“, erläuterte er.
    Das ist wieder etwas unschön. Erst sagt er, dass er nicht weiß ob die Götter etwas mit der Verwandlung zu tun haben und dann fragt er sich direkt im nächsten Atemzug ob sie nicht doch etwas damit zu tun haben?

    Im nächsten Kapitel findet der Ich-Erzähler einen verstaubten Brief. Wenn dieser Brief nun verstaubt ist, wäre ja nur logisch, dass er dort bereits länger liegt und nicht von der erst kürzlich verschwundenen Gruppe stammen kann. Schnell vermutet die Gruppe dass es sich um eine Falle handeln könnte. Das ist das erste Mal in dieser Geschichte, dass sie etwas vorsichtiger zu sein scheinen und in Anbetracht der derzeitigen Lage, kann man ihnen das wohl auch nicht verdenken.
    Die Gruppe macht sich auf in den Norden und zurück zur Ruine. Den Gedankengängen der einzelnen kann ich ab und zu nicht richtig folgen, weil sich mir nicht erschließen will wie sie bereits vor dem Eintritt in eine Ruine wissen wollen ob sie dort von jemanden erwartet werden oder nicht. Dass sie bei ihrem vorherigen Besuch eine Treppe übersehen haben, kann in Anbetracht ihrer derzeitigen Lage natürlich passieren.
    Das Kapitel endet in jedem Fall mit einem weiteren Cliffhanger. Hinter der Tür scheint sich etwas zu befinden.

    Selbst wenn es doch ein Feind ist, werden wir doch sicherlich mit ihm fertig. Wenn es kein Feind ist, dann ist es doch eine gute Sache. Am besten wir rennen, so schnell wie wir können, dorthin.", schlug Milten vor.
    Eine absolut ausgezeichnete Idee, wenn man bedenkt, dass die Gruppe bereits vor Lord Hagen geflohen ist und sie von Thorus erfahren haben, dass das Banditenlager sehr groß sein soll. Habe ich gerade noch die Vorsicht gelobt, welche die Gruppe zu Beginn des Kapitels an den Tag gelegt hat, ist diese nach nur wenigen Zeilen bereits wieder verflogen.

    Der Titel des folgenden Kapitels lässt nichts Gutes erahnen, angesichts der Tatsache, dass Thema Gut und Böse und die Verwandlung von Menschen in Monster erwähnt worden ist. Der Ich- Erzähler entdeckt einen etwas anderen Ork hinter der Tür.
    Interessant finde ich, dass die Gruppe Angst vor einem etwas veränderten einzelnen Ork hat, im Kapitel vorher aber noch hinausposaunt wurde, dass sie es mit allem aufnehmen könnten, womit sie im Norden konfrontiert würden.
    Die Situation mit den Geschützen ist ja nur ein weiteres Indiz dafür wie blauäugig diese Gruppe eigentlich von einem Abenteuer ins Nächste rennen.
    Ein Glück dass es Milten gibt, der den Feuerbällen den Garaus macht.
    Der Geist aus der Zelle erzählt dann auch ein wenig über die Vorgötter, was ich ganz interessant finde, denn dass es sich um ein Mutagen handelt, mit dem die Menschen bzw. in diesem Fall Krieger verändert wurden und der Krieg sich wiederholen soll, ist vermutlich von großer Wichtigkeit.

    „Dieser Ork ist riesig. Größer als alle anderen Orks auf Khorinis. Abgesehen von der Größe ist noch etwas neues dabei. Sein Körper besteht fast nur aus Knochen, nur seine Augen leuchteten sehr in einem grellen roten Ton.“ Was ich denen versucht hatte zu erklären, klang für denen ziemlich kurios.
    Nicht nur für sie! Auch ich musste einen kurzen Moment darüber nachdenken. Bedeutet es jetzt, dass wir es hier mit einem Ork in Skelettform zu tun haben oder ist er so heruntergemagert, dass die blanken Knochen durch seine Haut zu sehen sind?

    „Was ist denn hier eigentlich los?!“, rief Diego ganz irritiert, „erst ein gigantischer Ork und jetzt noch diese merkwürdigen Geschütze.“
    Da will wohl jemand etwas unter allen Umständen vor euch verbergen!
    Die Schmerzen waren so groß, als die Axt in jedem unserem Körper eintrat. Meine Freunde und ich lagen zu Boden. Milten zögerte nicht lange und schrumpfte sofort den Ork, um höhere Kampfchancen zu bekommen. Gesagt, getan! Der Ork war nun klein wie ein Molerat. Kaum war er erfolgreich geschrumpft, rappelte ich mich schnell auf, zog mein Schwert heraus und rammte mein Schwert durch seinen Körper.
    Wir reden hier von einer Axt, oder? Ich frage da nur noch einmal nach, weil ich etwas daran zweifle, dass man nach einem solchen Schlag so schnell wieder aufsteht und munter weiterkämpft als wäre vorher nichts gewesen.

    Das nächste Kapitel ist im Vergleich recht kurz geraten. Der Ich-Erzähler verspricht dem Geist ihn zu befreien. Das ist sehr löblich und ich bin gespannt wie er das anstellen wird.
    Am Strand treffen sie auf Skip, wo sich wieder ein kleines Zeitverständnis bei mir einschleicht. Die ganzen Geschehnisse reihen sich ja zumeist nahtlos aneinander an, da war mir gar nicht bewusst, dass sie sich schon mehrere Tage auf der Insel aufhalten, ich hatte nun eher an Tag Nummer zwei gedacht.
    Skip scheint das Raumschiff auch gesehen zu haben und wirft die Vermutung in den Raum, dass Thorus und Co. von diesem verschleppt wurden. Alles wirklich sehr dubios.


    Im folgenden Kapitel hören wir endlich wieder von Lester und Lares, die sich in einer Zelle befinden, vor der auch wieder ein skelettierter Ork postiert ist.
    Scheinbar befinden die beiden sich aber zeitgleich auch im Weltall und so wie die beiden über Raumschiffe, das Universum und Fahrzeuge reden, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass wir hier gar nicht in dem Myrtana des Spiels sind, sondern uns eher in einem Paralleluniversum befinden, wo solche Sachen ganz selbstverständlich sind.
    Dass die beiden dann eine Waffe in ihrer Zelle gefunden haben, finde ich ja äußerst dubios. Ich meine, die werden hier von einem Ork bewacht, befinden sich im Weltall und dennoch finden sie eine Waffe unter dem Bett?! Und dass es dann so einfach sein soll den Ork in die Knie zu zwingen, hat mich wirklich überrascht.
    In solchen Momenten würde ich mir einfach wünschen dass da etwas mehr passiert. Mehr Spannung, mehr Kampf, mehr Aufwand.
    Die beiden flüchten aus ihrer Zelle und versuchen einen Ausweg au ihrer Situation zu finden. Dass Lares weiß, dass Fahrzeuge einen Steuerraum haben, unterstützt meine Theorie, dass es sich hierbei um eine alternative Zeit handeln muss.
    Die Orks scheinen also irgendwohin unterwegs zu sein. Ich frage mich, ob dieser Ort sich auf dem Planeten befindet, auf dem auch Myrtana angesiedelt ist oder ob es sich hierbei sogar um einen anderen Planeten handelt.


    Der Tatendrang des Ich-Erzählers ist zu Beginn das Kapitels erstaunlich. Ich bin ja auch eher der spontane Typ, wenn ich aber gar nicht weiß was nun wirklich Sache ist, finde ich es ziemlich fragwürdig, ob es so eine gute Idee ist einfach in ein Banditenlager anzugreifen, vor allem, wenn man nun mal in einer so kleinen Gruppe unterwegs ist, vor allem wenn man nicht einmal weiß ob Lester und Lares nun im Lager oder im Raumschiff sind. Das ist alles sehr schwammig und basiert von den Protagonisten alles nur auf Vermutungen.
    Die Gruppe trifft wieder auf Lord Hagen, die Vermutung, dass dieser nur reden wolle hat mich ja echt baff gemacht. Haben die denn vergessen, dass er kurz vorher noch versuchte sie zu töten? Und woran machen die fest, dass er dieses Mal nur reden möchte? Da hätte ich mir einfach mehr Details gewünscht. Schön, dass Hagen dann reinen Tisch macht und die Gruppe darüber aufklärt, dass die Ära der Menschen nun beendet sei, der Gute scheint wohl vergessen zu haben, dass er ebenfalls nur ein Mensch ist.
    Lord Hagen greift dann doch an und die Gruppe flüchtet zurück in die Höhle.


    Einer von den Rittern ragte plötzlich schnell aus dem Boden heraus als wie würde ein Geist aus dem Boden erscheinen. Wie war das möglich? Waren Lord Hagen seine Ritter in Wirklichkeit nämlich Geister oder verzauberte Menschen, die Kräfte besaßen, durch die Erde zu schlüpfen zu können?
    Diese Stelle habe ich erst nach mehrmaligem Lesen verstanden, bzw. hoffe ich, dass ich sie wirklich richtig verstanden habe. Ist es nun so, dass da urplötzlich ein Ritter aus dem Boden auftaucht und den Piraten erdolcht?
    „Was zur Hölle war das?“, schrie ich verängstigt. „Des war ein Fehler. Auf sie!“, rief Lord mit Gebrüll.
    Bei der Stelle Lord mit Gebrüll, musste ich ja tatsächlich erst einmal lachen.


    Am Anfang des folgenden Kapitels habe ich mich ja direkt gefragt, ob diese Ritter, die da scheinbar aus der Erde kommen, nicht vielleicht auch die Möglichkeit haben in Höhlen zu erscheinen. Ich bin gespannt, ob du so etwas in deiner Geschichte aufgreifen wirst, einfach weil es auch direkt erklären würde wie es möglich war, dass jemand anderes in die Höhle gekommen ist und dort ein Blutbad anrichten konnte.
    Aber da wir wissen, dass jemand Lord Hagen kontrolliert, bedeutet es, es kann nur jemanden sein, der in der Lage ist, Personen zu kontrollieren und sie anschließend noch zu verändern und sich perfekt mit schwarze Magie auskennt.
    Woher wissen die das? Mir erschließt sich das Ganze noch nicht so. Ist es ersichtlich, dass er kontrolliert wird, weil er diese roten Augen hat?
    Die Zukunftsaussichten, welche die Gruppe sich dann zusammenreimen, scheinen mir alles andere als erfreulich. Ich bin ehrlich, ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell auf diese Lösungen kommen, weil der Großteil der Gruppe immer wieder etwas blöde dargestellt wurde. Man kann nur hoffen, dass sie mit ihren Vermutungen nicht Recht behalten werden.

    Den Anfang des nächsten Kapitels sehe ich etwas skeptisch. Wenn nun eine Horde wütender Orks hinter dir her ist und du in den Steuerraum musst, dieser verschlossen werden muss, während die zwei Orks im Raum noch entwaffnet und getötet werden müssen, wieso ist das erste was sie sprachlos macht dann das drum herum? Für so etwas hat man in einer solchen Situation doch gar kein Auge. Da hätte ich es einfach schön gefunden, wenn du dich erst um die Verfolger, dann um die Anwesenden und erst darauf um die Reagenzgläser gekümmert hättest. So kommt es wie es kommen muss und die beiden werden erneut von ihren Verfolgern ergriffen.
    Diese Munkeleien in der Geschichte nehmen einfach kein Ende. Nur weil etwas Grün ist, muss es ja nicht zeitgleich schlecht sein.
    Und wieso sollte es merkwürdig sein, wenn es nur dieses eine Schwert gibt? Wir kennen es ja auch von den anderen Göttern, dass sie ab und an Waffen oder Amulette mit Macht ausstatten und von diesen gibt es dann auch immer nur eine.
    Das Ankommen auf den neuen Planeten hast du schön beschrieben. Erst der Blick der Beiden aus ihrer Zelle, dann der Weg durch das Raumschiff und dann der finale Moment, in dem das Tor langsam geöffnet wird. Das hat mir gut gefallen.


    Zu Beginn von Kapitel 14, gibt es wieder so eine Reaktion, die ich absolut nicht teilen kann. Ich meine, die befinden sich auf einem fremden Planeten, haben keine Ahnung was sie dort sollen oder ob sie jemals zurück kommen und dennoch finden sie diesen Moment zum Teil sogar wundervoll?!

    Perfektes Wetter herrschte überhaupt in diesem Moment nicht. Starke Sandstürme, die Umgebung war voll vernebelt in einem dunklen Farbton und windige Windböen waren angesagt. Aus der Ferne konnten sie leicht einen Turm entdecken, aber nur deren Turmspitze.
    Die Stelle gefällt mir nun nicht so ganz. Wenn da wirklich so ein Sandsturm herrscht und es vernebelt ist, wie schaffen sie es dann noch einen Turm zu erhaschen, der so weit weg ist, vor allem weil sie ihn ja leicht entdecken konnten?


    Es gibt doch überhaupt keinen lilanen Sand.“, wirkte Lester verwirrt.
    Das ist ein fremder Planet, da scheint einfach alles anders zu sein, wieso sollte es dort dann keinen lila Sand geben?

    Die beiden werden in einem Käfig durch den Sand transportiert, entdecken weitere mutierte Wesen. Das ist alles sehr mysteriös und hätte dir die Möglichkeit für etwas mehr Tiefe gegeben. Im Allgemeinen finde ich es sehr schade, dass du weniger auf ihre Gedanken oder Gefühle eingegangen bist. Ein solches Abenteuer macht ja immer etwas mit Jemanden. Das geht ja nicht spurlos an einem vorbei.


    „Was machen die Banditen hier zum Teufel?“, reagierte Lares überrascht. „Ich denke, die arbeiten für diese Orks.“, vermutete er. „Aber warum sollten Banditen für die Orks arbeiten wollen? Das ist doch unlogisch.“, meinte er.
    Wieso kommt so eine Frage erst jetzt bei ihnen auf? Ich meine, sie wurden von Banditen gefangen genommen und waren dann aber nur mit Orks auf einem Raumschiff. Das hat sie dann aber in keiner Weise verwundert? Sehr merkwürdig alles.

    In der Stadt entdecken sie einen Palast. Mir kam direkt der Gedanke, dass dieser wohl diesem ominösen Xaron oder diesem Mc Dano gehören könnte. Dass sie hier aber wieder auf Jarvis treffen, damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet obwohl er ja verantwortlich dafür war, dass sie überhaupt auf der Insel gelandet sind.
    Jarvis erzählt ihnen dann erst einmal, dass er der Herrscher auf dem Planeten sei und bestätigt auch, dass es sich bei den Monstern um Mutanten handelt.
    Und dann kommt plötzlich alles anders und es ist doch nicht Jarvis! Dieser Moment kam dann wirklich doch sehr überraschend, obwohl ich ja vorher bereits damit gerechnet hatte, dass Xaron oder Mc Dano sie dort erwarten würden.


    „Ihr habt doch sicherlich Fragen an mich. Stellt so viele, wie ihr könnt, ich lasse euch leben und ihr könnt verschwinden.“, bot er ihnen an
    Im Ernst jetzt?
    Natürlich war das nicht Mc Danos Ernst und nachdem er ein wenig Aufschluss über die Reagenzgläser gab, wurden lares und Lester in den nächsten Kerker gebracht.
    Überraschend war das nun nicht, schön war aber, dass Mc Dano ein wenig mehr Informationen preis gegeben hat, wobei da sicher noch mehr drin gewesen wäre.


    Zurück geht es zu der kleinen Gruppe in der Höhle, wo ein plan geschmiedet wird wie man an Informationen über den Verbleib von Lares und Lester kommen könnte.
    Gut finde ich dabei, dass du dir doch etwas Zeit lässt für die Planfindung. Gorn hat Angst und das auch vollkommen zu recht wie ich finde. Da finde ich es auch toll, dass du diese Art von Gefühl hier beschreibst. Die Idee mit dem Banditen wird erst einmal überworfen. Das finde ich im Übrigen auch sehr gut, weil es zeigt wie ratlos die Gruppe derzeit ist und dass sie genau wissen was für eine Übermacht ihnen gegenüber steht.
    Als Milten der Gruppe mitteilt, dass er sie unsichtbar machen kann, musste ich kurz schlucken. Wer weiß ob es wirklich so eine gute Idee ist, wenn er seine Kraft dazu nutzt alle gleichzeitig unsichtbar zu machen?

    „Aber was ist mit unseren Rüstungen und Schwertern? Das können die Banditen doch sehen.“, mahnte ich ihn an.
    Da musste ich ja direkt an den Unsichtbaren aus die Liga der außergewöhnlichen gentlemen denken.


    Die Gruppe macht sich auf zum Banditenlager, um Miltens Plan in die Tat umzusetzen. Diesen Teil finde ich im Übrigen auch sehr gut. Vorher hatten sie bereits immer so viel Glück, da finde ich es richtig erfrischend, dass der Zauber aufhört zu wirken und sie von den Banditen und orks entdeckt werden.

    In Kapitel sechzehn wacht die Gruppe scheinbar ebenfalls in einem Raumschiff auf und blicken auf einen blauen Planeten mit Inseln. Vielleicht ist es ja sogar der Planet, auf dem Myrtana liegt?
    Eine weitere Gruppe von Menschen wird zu den Zellen gebracht, darunter auch Saturas, welcher der Gruppe erzählt, dass sie sich bei der Zerstörung Jharkendars in einer Höhle versteckt hielten.
    Raven wird als Schuldiger für die Geschehnisse erwähnt. Da bin ich wirklich gespannt, ob dieser Raven eine tiefere Rolle im Rest der Geschichte bekommen wird.
    Die Gruppe wird von Orks zu Jarvis gebracht, auch der Ich-Erzähler erkennt sofort, dass es sich nicht um diesen handelt. Da hätte ich mir einfach mehr gewünscht, dass du darauf eingehst woran sie das festmachen. Denn so kann ich ja nur mutmaßen ob es an seiner Erscheinung, seinem Ton usw. usf. liegt.
    Und nun zeigt Mc Dano sogar etwas Gefühl wie mir scheint. Mobbing als Grund dafür, dass er die komplette Menschheit zerstören möchte.
    Das ist wahrlich schockierend.


    In Kapitel siebzehn gibt es nach der Erkenntnis, dass wohl auch die Banditen mit auf dem Planeten sind, endlich ein Wiedersehen mit Lester und Lares. Die Freude hast du dabei sehr schön beschrieben.
    Die Gruppe wird getrennt und jeder erhält eine einzelne Zelle, dabei fällt dem Erzähler direkt auf, dass die Wassermagier nicht mehr anwesend sind.
    Schön, dass die Mitglieder sich dann über ihre einzelnen gemachten Erkenntnisse austauschen können und somit alle auf dem gleichen Stand sind.

    Der grüne Dampf vermehrte sich drastisch in unseren Zellen. In jeder Zelle meiner Freunde geschah dasselbe merkwürdige Ereignis. „Was passiert hier gerade?“, schrie Lester panisch. Irgendwann fühlte ich mich ziemlich schwindelig und fühlte, als würde ich gleich in Ohnmacht fallen. Der Dampf reizte tierisch meine Kehle, sodass ich weder sprechen noch rufen konnte. Ich versuchte laut Hilfe zu rufen, aber meine Kehle schmerzte richtig. Sekunde für Sekunde versammelte sich mehr grüner Dampf in den Kerker und überfüllte langsam von Sekunde für Sekunde immer mehr den Raum. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich verlor langsam die Standhaftigkeit und fiel auf den Boden. Meine Freunde in den Zellen konnte ich leider auch nicht erkennen, da der grüne Qualm den gesamten Kerker völlig vernebelte. Mein Sehvermögen sank, meine Lunge war ziemlich gereizt und ich fiel anschließend in Ohnmacht.
    Diese Stelle gefällt mir in deiner gesamten Geschichte bisher am Besten! Du gehst dort richtig schön ins Detail! Ich denke doch, dass es sich bei dem Dampf um das Mutagen handeln wird. Ich bin unglaublich gespannt darauf wie es die Gruppenmitglieder verändern wird.
    Stunden später konnte ich endlich wieder aufwachen. Ich konnte mich endlich wieder aufrappeln und mein Sehvermögen war wieder gestärkt. Aber was ich sah, schockierte mich. Ich befand mich immer noch in der Zelle, dass überraschenderweise an der Decke hing, während in den anderen Zellen, die auch an der Decke hingen, die rechts und links neben mir befanden, meine Freunde weiter bewusstlos lagen. Ich konnte auf einmal den Geruch von warmem Dampf wahrnehmen. Sie kam von unten. Ich lief zu den Gitterstäben, legte mein Gesicht daraufhin und blickte nach unten. Unter uns befand sich ein gigantisch, großer Kessel vollgefüllt mit einer leuchtenden, grünen Flüssigkeit. Sie blubberte förmlich und deren Dampf konnte ich deutlich in meine Nase spüren. Der Raum war aber völlig dunkel. So konnte ich weder Türen noch sonst anderes erkennen.
    Und das ist dann wieder eine Stelle, die ich doch recht schade wegen der Beschreibungen finde. Wenn ein Raum dunkel ist und man weder Türen noch irgend etwas anderes erkennen kann, wie ist es dann möglich zu erkennen, dass die Zelle sich oben an der Decke befindet oder dass die Freunde sich bewusstlos in ihren Zellen befinden? Da musst du immer ein wenig aufpassen, dass deine Erklärungen sich nicht „beißen“.

    „Giftgas also. Also hatte dieser ganze grüne Qualm uns bewusstlos gelegt.“ „Korrekt.“, bestätigte er.
    Schade, da habe ich mit meiner Vermutung ja glatt falsch gelegen. Da hast du mich gut in die Irre geführt

    In nächsten Kapitel folgt dann eine Rettung in letzter Minute. Irgendwie hätte ich mir ja gewünscht, dass wenigstens einer der Freunde in den Genuss des Mutagens kommt, das hätte das Ganze dramatischer gemacht.
    Sie landen in einem Lager, wo sie erneut auf viele bekannte Personen kennen. Bei der Fülle an Namen habe ich langsam große Probleme sie mir alle zu merken, weil sie oft auch nur kurzweilig in der Geschichte vorkommen.
    Lord Andre beginnt dann von der Invasion der Orks zu erzählen. Schön finde ich, dass du da wirklich eine Schlacht beschreibst. Man kann sich schon gut vorstellen, wie viel Angst die Bürger haben müssen, wie viele Krieger fallen und wie überwältigend der Anblick der ganzen Kriegsschiffe sein muss.
    Vatras, Lord Hagen und Lord Andre werden gefangen genommen und gelangen in eine Zelle, um mit dem Mutagen behandelt zu werden.
    Pyrokar erzählt der Gruppe wie die Überlebenden geflohen sind und sich versteckt haben. Da kann man doch schon ziemlich mitfühlen und das kann man sich auch sehr gut vorstellen.
    Dass sie dann letzten Endes doch gefangen genommen wurde, wirft natürlich direkt die Frage in den Raum wie die Menschen dann fliehen konnten. Zufallsteleport heißt da also das Zauberwort.
    Die Frage zu den Zelten hat mich zuerst ziemlich verwirrt, mir war nämlich gar nicht klar, dass die Menschen sich wohl immer noch nicht auf ihrem Heimatplaneten befinden.
    Ich bin sehr gespannt, ob an späterer Stelle erklärt wird was nun eigentlich mit Lord Hagen los war und wieso er nun plötzlich bei den anderen ist.

    Kapitel Neunzehn wird noch mysteriöser. Nachdem der Ich-Erzähler sich zu Bett liegt, wird er scheinbar wach und befindet sich in einem leeren Raum. Ich denke, dass er tatsächlich aber noch am Schlafen ist und dies alles nur in seinem Kopf stattfindet.
    Nagor bestätigt diese These und erzählt von einer Möglichkeit die Bedrohung wenigstens zur Hälfte abzuwenden.
    Die Aufklärung mit der Waffe hat mich etwas an Transformers erinnert, ich könnte gerade gar nicht sagen wieso.
    Aber wenigstens gibt es scheinbar eine Waffe, mit der man die Feinde bekämpfen kann. Die Sache mit der Engelsstadt hat mich nun erst einmal nicht ganz angesprochen aber das kann ja auch noch kommen.
    Scheinbar verbindet Xaron und Mc Dano ja etwas aus ihrer Vergangenheit, da sie beide oft nicht respektiert wurden, haben sich da wohl ganz die richtigen gefunden. Die Erklärung für Xarons Wut finde ich auch recht plausibel. Es ist ja oft so, dass wenn ein angekratztes Ego im Spiel ist böses Blut fließt.

    Das folgende Kapitel ist das wohl kürzeste in der ganzen Geschichte. Der Protagonist begibt sich zu Xardas. Der versteht recht schnell, dass der Protagonist einen Weg in die Engelsstadt sucht, ohne dabei direkt sein Leben lassen zu müssen. Mit Hilfe einer Zauberformel soll es möglich sein in die Engelsstadt zu gelangen. Ich bin gespannt ob das alles wirklich so reibungslos klappt.


    Kapitel Einundzwanzig beginnt auf dem Weg zur Engelsstadt, die der Protagonist dann auch tatsächlich erreicht.
    Schön wie du den Weg in die Stadt beschreibst. Allerdings hätte ich mir so etwas einfach mehr bei wirklich wichtigen und brisanten Stellen gewünscht. Im Moment ist er ja alleine unterwegs und es passiert nicht großartig viel.
    Ich finde auch, dass es eine schöne Idee ist, welche Nachbildung die Engelsstadt hat. Da würde mich ja interessieren ob sie grundsätzlich wie Khorinis aussieht oder sich je nach dem wer die Stadt betritt verändert.
    In der Schmiede trifft er dann auch den besagten Schmied, der ein guter Freund von dreien der Vorgötter war, was mich direkt vermuten ließ, dass er der vierte sein muss. Er erzählt ihm warum er ihn aufgesucht hat und wird von Furan zu den anderen beiden Vorgöttern, Juna und Kora geschickt.
    Bevor ich mich auf den Weg mache, hatte ich noch ein paar Fragen auf Lager. „Eins möchte ich gerne wissen. Eure Stadt sieht genau so aus wie die Hafenstadt von unserem Planeten. Wie kommt es dazu?“, wollte ich unbedingt erfahren.
    Verständlich, die Welt ist gerade dabei unterzugehen, die Freunde wachen nicht auf und eigentlich ist man im Moment die einzige Person, die dort irgendetwas dran ändern kann. Aber so viel Zeit muss einfach sein.
    „Irgendwann mal wieder, wenn ich hier das nächste Mal vorbeischaue.
    Vielleicht wäre es ja eine Idee, sich um solche Dinge zu kümmern, wenn man denn auch das Zeitliche gesegnet hat.

    Nach einigen Startschwierigkeiten schafft es der Protagonist dann auch in das obere Viertel. Nett, dass nicht nur die Engelsstadt so aussieht wie Khorinis, sondern auch die Wachen sich ziemlich ähneln.
    Er trifft auf Juna, der auch sofort einwilligt ihm zu helfen. Mit Hilfe eines goldenen Passes schafft er es dann auch noch zu Kora. Das Kapitel endet wieder mit einem Cliffhanger. Was muss der Protagonist nur erledigen?

    Das nächste Kapitel beginnt mit einem echten Hammer. Die Vorgötter müssen ihre Seelen opfern, damit das Schwert wieder zusammen gesetzt werden kann. Dass der Protagonist da erst einmal überlegen muss, finde ich verständlich.
    Gemeinsam begeben sie sich in die Höhle. Ich will mir gar nicht ausmalen wie heiß es dort sein muss, so nah wie sie sich am Erdkern befindet. Sie finden das Schwert und alle kehren zurück in die Engelsstadt, wo der Protagonist sich erst einmal schlafen legt. Angesichts seiner derzeitigen Lage finde ich das sogar verständlich. Schließlich weiß man nicht, wann er nach seiner Rückkehr auf die Erde das nächste Mal zum Schlafen kommen wird.
    Sie begeben sich zum Steinkreis, wo das Ritual abgeschlossen werden soll. Dass der Protagonist an dieser Stelle noch einmal an dem Plan zweifelt, finde ich gut.
    Wie die Götter sich in kleine Partikel auflösen, hast du gut beschrieben. Ich kann auch wirklich mit dem Protagonisten mitfühlen und verstehe die Gedanken, die er während des Rituals dann hat.

    Das folgende Kapitel ist wieder recht lang und wir nähern uns allmählich dem Ende. Der Protagonist kehrt mit dem Schwert zurück, wo seine erwachten Freunde bereits auf ihn warten.
    Warum sie erst soviel später erwacht sind, wird nicht beantwortet und wird wohl für immer eine offene Frage bleiben.
    Die Gruppe ist bereit und möchte sich zum Kampf rüsten, doch Xardas macht sie darauf aufmerksam, dass der Plan so wohl nicht funktionieren wird.
    Um sie alle zu schützen, möchte er sie unsichtbar machen! Na, so einen Plan hatten wir doch schon einmal und ich bin gespannt ob er dieses Mal denn funktionieren wird.
    Und scheinbar funktioniert es dieses mal tatsächlich. Die Gruppe macht sich auf die Suche nach dem Thronsaal.
    Nachdem sie entdeckt haben, dass der Thronsaal sich hinter einer Geheimwand befindet, geht auch alles sehr schnell. Langsam wird die Gruppe wieder sichtbar, doch der Protagonist lässt sich davon nicht aufhalten und möchte Mc Dano töten. Dabei er aber wieder sichtbar ist, fällt es Mc Dano leicht ihn aufzuhalten. Dieses Kapitel ist dir wirklich gut gelungen. Vor allem am Ende kann man richtig mitfiebern. Man will ja auch, dass Mc Dano geschlagen wird und dann hat er plötzlich die ganze Truppe überwältigt und ist kurz davor sich dem Protagonisten zu entledigen, was zuletzt nur durch den Lichtstrahl und die Explosion verhindert werden kann. Spannend, spannend.

    Und dann kommt das letzte Kapitel. Ich bin gespannt ob noch einige der offenen Fragen geklärt werden und wie die Geschichte letzten Endes ausgeht.
    Der Palast liegt in Trümmern, doch die Freunde haben die gewaltige Explosion dennoch überlebt. Wahnsinn! Ein paar Verluste an dieser Stelle hätten mich nun tatsächlich nicht gestört, es wäre einfach noch ein Stück mitreißender gewesen.
    Nagor taucht auf, es wird nicht erklärt wie er es auf den Planeten geschafft hat, aber vielleicht ist es ja ganz einfach, wenn man ein Geist ist.
    Mc Dano hat die Explosion also überlebt und befindet sich scheinbar nun auf dem Heimatplaneten der Gruppe. Die Gruppe beschließt gegen die Orks zu kämpfen und Nagor hilft ihnen dabei zurück auf ihren Planeten zu gelangen. Er scheint ein wahrlich mächtiger Geist zu sein.
    Es ist spürbar, dass wir uns dem Ende nähern. Die Massen an Orks, die durch Khorinis laufen und zusätzlich noch durch das Portal gelangen, die zerstörten Häuser machen es schon sehr deutlich.
    Die Gruppe trifft Mc Dano an und ruft zum Angriff.
    Mc Dano teleportiert sich und den Protagonisten in die Kaserne, damit er ihn noch einmal mit seinem Gerede quälen kann, wie mir scheint.
    Dass er Jarvis als Körper ausgesucht hat, weil er gefrustet gegen einen Baum haut, finde ich, naja. Gefrustete Menschen gibt es wohl überall, ich hätte eher damit gerechnet, dass es da wichtigere Gründe für gegeben hätte.
    Dann kommt der wohl finale Kampf und der Protagonist muss ganz schön einstecken. Das gefällt mir aber auch ganz gut, es zeigt einfach mit was für einem mächtigen Gegner er es an dieser Stelle zu tun hat. Die Offenbarung, dass seine Freunde sich mutieren werden, ist schockierend.
    Dann geht alles ganz schnell, das Schwert erhebt sich mithilfe Nagors und Mc Dano löst sich vor den Augen des Protagonisten auf.
    Auf die Frage, ob seine Freunde sich verwandelt haben, erhält er letzten Endes keine Antwort, sein Schwert teleportiert ihn weg.
    Ein offenes Ende, das einen mit vielen offenen Fragen zurücklässt. Wer hatte nun die Macht über Lord Hagen und welche Rolle haben die Banditen tatsächlich gespielt? Was ist mit den Freunden des Protagonisten? Wenn die Orks alle noch am Leben sind, wer wird sie nun aufhalten?
    Was ist mit der Gruppe um Thorus wirklich geschehen? Wohin sind die Wassermagier verschwunden? Wieso hat der Unsichtbarkeitszauber bei beiden Magiern nur kurzweilig gewirkt?

    Du siehst, ich habe noch viele offene Fragen und dennoch fand ich deine Geschichte über lange Etappen spannend. Sie hat natürlich auch ihre Schwächen. Die Dialoge sind oftmals sehr langatmig und das immer wiederkehrende Wiederholen der Fragen und Antworten erscheint teilweise recht langatmig. Die Charaktere wirken dadurch auch nicht besonders helle, mal abgesehen von Milten, der in der Regel doch recht schlau erschien.
    An manchen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht, ab und an war auch nicht ganz klar wo genau die Gruppe sich nun befand, das war immer wieder ein wenig schwammig.

    Nun weiß ich ja auch, dass die deutsche Sprache nicht deine Muttersprache ist und da ist es bestimmt auch nicht immer ganz so einfach alles richtig zu beschreiben. Dafür hast du es aber ziemlich gut gemacht! Das Ende hat mir auch noch einmal recht gut gefallen, da du dir für die letzten Kapitel bzw. Etappen viel mehr Zeit genommen hast, wo die Gruppe in den ersten Kapiteln in Windeseile von einem Ort zum Nächsten jagte und sich in mir das Gefühl breitmachte, dass sie egal was komme, komplett blauäugig irgendwo rein rennen und es dann auch noch gut ausgeht.
    So lässt du mich hier mit einigen offenen Fragen sitzen, was ich aber auch gut finde. Ich kann mich nun also selber fragen ob die Gruppe wirklich mutiert und was letzten Endes mit dem Planeten geschehen wird.

    Vielen Dank für die wirklich spannende Geschichte, sie hat mich an den letzten Abenden meist gut unterhalten.

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