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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #141 Zitieren
    Lehrling
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    Schuldiger ist offline
    Zitat Zitat von Chrio Beitrag anzeigen
    Jedenfalls denke ich mir, dass es in diesem Bereich doch einige Negativbeispiele gibt, die man beachten sollte, eines ist noch nicht allzu lange her, nämlich der Fall von Amstetten / Österreich. Die Kinder Fritzl´s haben im großen und ganzen doch schwer bleibende Schäden zum Teil davongetragen.
    Es geht beim § 173 StGB aber nicht um sexuellen Missbrauch oder um eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Was Fritzl getan hat, wäre auch ohne Inzestverbot strafbar.

  2. Beiträge anzeigen #142 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Exotisch sind die Ausgangsbedingungen. Es kommt halt nicht am laufenden Band vor, dass man Geschwister oder Halbgeschwister hat, die man erst im Erwachsenenalter kennen lernt. Obwohl sich auch hier die Fälle häufen werden, weil Familien immer bunter und komplexer werden. Ist der exotische Fall aber einmal gegeben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zu einer besonderen Anziehung kommt. Man lernt jemand kennen, der einem wildfremd ist, der aber doch so viel mit einem gemeinsam hat. Uns - und andere Paare berichten das selbe - ging es so, dass wir eine besondere "Seelenverwandtschaft" füreinander empfunden haben. In den USA nennt man das Phänomen "GSA" - Genetic Sexual Attraction. Ich mag den Begriff nicht so sehr, weil er dazu verleitet, alles auf den sexuellen Aspekt zu reduzieren. Ich habe auch kein besonderes Bedürfnis daran, das "warum" meiner Beziehung zu erklären bzw. erklären zu können. Liebe braucht keine Rechtfertigung.

    Wie gesagt: ich kann mir das gut vorstellen. Und tatsächlich werden solche Begegnungen im Erwachsenenalter sicher wirklich viel häufiger vorkomen als früher.

    Trotzdem denk ich, dass auch Liebe oftmals Rechtfertigung braucht.
    Dannk, wenn sie den gesellschaftlichen Konventionen (und damit ja meistens auch den eigenen) widerspricht. Da kommt man ja auch vor sich selbst um eine Rechtfertigung kaum herum.

    Und natürlich dann, wenn man mit der Liebe eine Art Verrat begeht (die Freundin des besten Freundes, solche Dinge)-

    Und erst recht natürlich eine echte Rechtfertigung, wenn sich ein Lehrer in seine Schülerin verliebt oder ein Erwachsener in einen Zehnjährigen, etc.



    Zitat Zitat von Chrio Beitrag anzeigen
    Jedenfalls denke ich mir, dass es in diesem Bereich doch einige Negativbeispiele gibt, die man beachten sollte, eines ist noch nicht allzu lange her, nämlich der Fall von Amstetten / Österreich. Die Kinder Fritzl´s haben im großen und ganzen doch schwer bleibende Schäden zum Teil davongetragen.
    Fritzl war ein brutaler Verbrecher, der gegen mehrere Gesetze klar verstoßen hat - die Beziehung zu seiner Tochter wäre auch dann ein Verbrechen gewesen, wenn es sich um ein Nachbarskind gehandelt hätte.
    Und dass die Kinder - ich weiß es nicht - einen Schaden davontrugen - wer würde unter solchen grausamen Kindheitsbedingungen keien Schaden erleiden?

    Das kann man mit der Frage, ob erwachsene Verwandte sollten ein Liebesbeziehung eingehen dürfen, ohne dafür vom Gsetz bestraft zu werden, nicht vergleichen.

  3. Beiträge anzeigen #143 Zitieren
    banned
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    Perfection ist offline
    Ich weiß auch nicht, aber ich finde es einfach ekelhaft und unnatürlich. Dagegen kann ich aber nichts tun, und es ist auch nicht böswillig.
    Wäre ich ein paar Jahrzehnte früher geboren, würde ich wahrscheinlich auch Homosexualität als ekelhaft empfinden, dem ist aber nicht so.

  4. Beiträge anzeigen #144 Zitieren
    Ritter Avatar von Troll
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    Troll ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen

    Und erst recht natürlich eine echte Rechtfertigung, wenn sich ein Lehrer in seine Schülerin verliebt
    Wobei man klar differenzieren muss. Denn da reicht auch eine Rechtfertigung m.E. nicht mehr. Letztendlich sind Schüler , Schutzbefohlene. Mal davon abgesehen , kann ich mir nicht vorstellen wie man mit dem Lehrer dann noch normalen Unterricht machen kann.

  5. #145 Zitieren
    gast6
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    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Es geht beim § 173 StGB aber nicht um sexuellen Missbrauch oder um eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Was Fritzl getan hat, wäre auch ohne Inzestverbot strafbar.
    Ja sorry, ich hätte mich vielleicht klarer ausdrücken sollen, ich hatte im Prinzip nur die genetischen / biologischen Folgen im Hinterkopf, und nicht Straftat.

    In deinem Fall kann ich die ganze Sache sogar noch nachvollziehen, denn prinzipiell denke ich, dass jeder Mensch das machen darf / kann was er zu will, solang niemand anderes zu Schaden kommt.

    Aber ich halt mich da jetzt raus, für das Thema bin ich denk ich doch einfach zu unqualifiziert und kleingeistig.

  6. #146 Zitieren
    gast6
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    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Fritzl war ein brutaler Verbrecher, der gegen mehrere Gesetze klar verstoßen hat - die Beziehung zu seiner Tochter wäre auch dann ein Verbrechen gewesen, wenn es sich um ein Nachbarskind gehandelt hätte.
    Und dass die Kinder - ich weiß es nicht - einen Schaden davontrugen - wer würde unter solchen grausamen Kindheitsbedingungen keien Schaden erleiden?

    Das kann man mit der Frage, ob erwachsene Verwandte sollten ein Liebesbeziehung eingehen dürfen, ohne dafür vom Gsetz bestraft zu werden, nicht vergleichen.
    Mir ging es bei den Beispielen um die genetischen / biologischen Folgen die die Kinder davongetragen haben, wie bereits geschrieben und nicht um die Straftat.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #147 Zitieren
    Lehrling
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    Schuldiger ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Dannk, wenn sie den gesellschaftlichen Konventionen (und damit ja meistens auch den eigenen) widerspricht. Da kommt man ja auch vor sich selbst um eine Rechtfertigung kaum herum.

    Und natürlich dann, wenn man mit der Liebe eine Art Verrat begeht (die Freundin des besten Freundes, solche Dinge)-

    Und erst recht natürlich eine echte Rechtfertigung, wenn sich ein Lehrer in seine Schülerin verliebt oder ein Erwachsener in einen Zehnjährigen, etc.
    Natürlich gab es auch eine Zeit, in der ich meine Gefühle vor mir selber rechtfertigen musste. Wenn einem so etwas passiert, sagt man nicht einfach "Na und?" und stürzt sich Hals über Kopf in eine Beziehung, die allen Konventionen widerspricht. Den Satz "Liebe braucht keine Rechtfertigung" meinte ich eher allgemein. Solange man gegen keine Konventionen oder Gesetze verstösst, muss man sich vor niemandem rechtfertigen, weil man sich in eine bestimmte Person verliebt hat. Selbst wenn Freunde und Verwandte meinen "Das mit den beiden geht doch nicht gut", halten sich die meisten Menschen mit solchen Einmischungsversuchen zurück.

    Wenn man sich in die Freundin des besten Freundes verliebt, handelt man sich natürlich allerhand persönliche Probleme ein, aber man kommt dafür nicht ins Gefängnis. Auch Lehrer müssen nicht in den Knast, wenn sie sich in eine Schülerin verlieben. Ich weiss von zwei Fällen an meinem ehemaligen Gymnasium, in denen Lehrer mit ehemaligen Schülerinnen eine offene Beziehung geführt haben, bei denen man davon ausgehen kann, dass diese Beziehungen bereits angefangen haben, als das Lehrer-Schüler-Verhältnis noch bestand. Beide Lehrer haben berufliche Konsequenzen daraus gezogen und die Schule bzw. den Beruf gewechselt, aber strafrechtliche Konsequenzen gab es nicht.

    Die Liebe zwischen einem Erwachsenen und einem zehnjährigen Kind ist eine ganz andere Baustelle, da hier ein offensichtliches Machtgefälle vorhanden ist und von einer einvernehmlichen Beziehung nicht die Rede sein kann.

    Und natürlich müssen auch wir Geschwisterpaare unsere Liebe rechtfertigen, um etwas am Status Quo zu ändern. Derzeit beschäftigt sich der Deutsche Ethikrat mit dem Inzestverbot, das ist sogar eines seiner Schwerpunktthemen in diesem Jahr. Dass es nötig ist, dass wir uns vor solchen Gremien erklären und rechtfertigen, dient aber dem Ziel, es irgendwann nicht mehr tun zu müssen. Wir sind von diesem Ziel noch sehr weit entfernt.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #148 Zitieren
    Lehrling
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    Zitat Zitat von Perfection Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht, aber ich finde es einfach ekelhaft und unnatürlich. Dagegen kann ich aber nichts tun, und es ist auch nicht böswillig.
    Die Frage ist, was Du ekelhaft und unnatürlich findest.

    Stell Dir mal folgende Situation vor. Dir wird ein Filmausschnitt, eine Liebeszene zwischen einem Mann und einer Frau gezeigt, kein Porno, sondern die übliche Liebeszene, wie man sie aus vielen Hollywood-Filmen kennt.

    Anschliessend sollst Du beurteilen, ob Du die Liebeszene ekelhaft fandest. War sie ekelhaft und unnatürlich?

    Dann erhältst Du die Zusatzinfomation, dass es sich um eine Inzestszene handelte. Die Schauspieler waren nicht blutsverwandt, aber im Film spielten sie Bruder und Schwester. Ekelhaft und unnatürlich?

    Dann sagt man Dir, dass es sich um eine ganz normale Liebesszene handelte, also kein filmischer Inzest, aber die Schauspieler sind Bruder und Schwester, die ein Liebespaar spielen. Ekelhaft und unnatürlich?

    Am Ende erfährst Du, dass weder die Schauspieler noch ihre Rollen Bruder und Schwester sind. Wenn Du Dich zwischendrin geekelt hast, wovor hast Du Dich geekelt? Vor dem, was Du gesehen hast, oder vor dem, was Du Dir selber vorgestellt hast?

  9. Beiträge anzeigen #149 Zitieren
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    Perfection ist offline
    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen

    Stell Dir mal folgende Situation vor. Dir wird ein Filmausschnitt, eine Liebeszene zwischen einem Mann und einer Frau gezeigt, kein Porno, sondern die übliche Liebeszene, wie man sie aus vielen Hollywood-Filmen kennt.

    Anschliessend sollst Du beurteilen, ob Du die Liebeszene ekelhaft fandest. War sie ekelhaft und unnatürlich?
    Nein, in dem Moment empfinde ich sie als normal und natürlich.

    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Dann erhältst Du die Zusatzinfomation, dass es sich um eine Inzestszene handelte. Die Schauspieler waren nicht blutsverwandt, aber im Film spielten sie Bruder und Schwester. Ekelhaft und unnatürlich?
    Ja, in dem Moment stelle ich mir vor, dass es wirklich Bruder rund Schwester sind.

    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Dann sagt man Dir, dass es sich um eine ganz normale Liebesszene handelte, also kein filmischer Inzest, aber die Schauspieler sind Bruder und Schwester, die ein Liebespaar spielen. Ekelhaft und unnatürlich?
    Ja, denn da stelle ich mir vor, dass die Liebesszene echt, und nicht geschauspielert ist.

    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Am Ende erfährst Du, dass weder die Schauspieler noch ihre Rollen Bruder und Schwester sind. Wenn Du Dich zwischendrin geekelt hast, wovor hast Du Dich geekelt? Vor dem, was Du gesehen hast, oder vor dem, was Du Dir selber vorgestellt hast?
    Vor dem, was ich mir vorgestellt habe, sowohl als auch vor dem was ich gesehen habe.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #150 Zitieren
    Lehrling
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    Schuldiger ist offline
    Zitat Zitat von Perfection Beitrag anzeigen
    Vor dem, was ich mir vorgestellt habe, sowohl als auch vor dem was ich gesehen habe.
    Nein. Zu dem, was Du gesehen hast, hast Du geschrieben: "Nein, in dem Moment empfinde ich sie als normal und natürlich." Alles andere fand nur in Deiner Vorstellung statt.

  11. Beiträge anzeigen #151 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Perfection Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht, aber ich finde es einfach ekelhaft und unnatürlich. Dagegen kann ich aber nichts tun, und es ist auch nicht böswillig.
    Wäre ich ein paar Jahrzehnte früher geboren, würde ich wahrscheinlich auch Homosexualität als ekelhaft empfinden, dem ist aber nicht so.
    Wenn Du das so empfindest, kann es Dir niemand verbieten.
    Nur ist das keine Grundlage dafür, es anderen zu verbieten.
    Sollte zum Beispiel Dein guter Freund sich in seine Halbschwester verliebt haben und es Dir erzählen, dann müsstest Du Dich eben fragen, ob Du Dich vor ihm auskotzt oder ob es eine Möglichkeit für Dich gibt, ihn zu verstehen.
    Wie auch immer: Solche Gefühle sind legitim, werden im Fall des Falles vielleicht Freundschaften zerstören, sind aber auf keinen Fall ein Argument für Gsetze gegen dies oder das.

    Zitat Zitat von Troll Beitrag anzeigen
    Wobei man klar differenzieren muss. Denn da reicht auch eine Rechtfertigung m.E. nicht mehr. Letztendlich sind Schüler , Schutzbefohlene. Mal davon abgesehen , kann ich mir nicht vorstellen wie man mit dem Lehrer dann noch normalen Unterricht machen kann.
    Ja - Beziehungen von Lehrern und Schülern sind aus gutem Grund vom Beamtenarbeitsrecht her verboten und haben harte Konsequenzen auf Lehrerseite, wenn es rauskommt.

    Das bedeutet aber nicht, dass es keine wirklich echten Liebesbeziehungen zwischen Lehrern und Schülern gibt.


    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Natürlich gab es auch eine Zeit, in der ich meine Gefühle vor mir selber rechtfertigen musste. Wenn einem so etwas passiert, sagt man nicht einfach "Na und?" und stürzt sich Hals über Kopf in eine Beziehung, die allen Konventionen widerspricht. Den Satz "Liebe braucht keine Rechtfertigung" meinte ich eher allgemein. Solange man gegen keine Konventionen oder Gesetze verstösst, muss man sich vor niemandem rechtfertigen, weil man sich in eine bestimmte Person verliebt hat. Selbst wenn Freunde und Verwandte meinen "Das mit den beiden geht doch nicht gut", halten sich die meisten Menschen mit solchen Einmischungsversuchen zurück.

    Wenn man sich in die Freundin des besten Freundes verliebt, handelt man sich natürlich allerhand persönliche Probleme ein, aber man kommt dafür nicht ins Gefängnis. Auch Lehrer müssen nicht in den Knast, wenn sie sich in eine Schülerin verlieben. Ich weiss von zwei Fällen an meinem ehemaligen Gymnasium, in denen Lehrer mit ehemaligen Schülerinnen eine offene Beziehung geführt haben, bei denen man davon ausgehen kann, dass diese Beziehungen bereits angefangen haben, als das Lehrer-Schüler-Verhältnis noch bestand. Beide Lehrer haben berufliche Konsequenzen daraus gezogen und die Schule bzw. den Beruf gewechselt, aber strafrechtliche Konsequenzen gab es nicht.

    Die Liebe zwischen einem Erwachsenen und einem zehnjährigen Kind ist eine ganz andere Baustelle, da hier ein offensichtliches Machtgefälle vorhanden ist und von einer einvernehmlichen Beziehung nicht die Rede sein kann.

    Und natürlich müssen auch wir Geschwisterpaare unsere Liebe rechtfertigen, um etwas am Status Quo zu ändern. Derzeit beschäftigt sich der Deutsche Ethikrat mit dem Inzestverbot, das ist sogar eines seiner Schwerpunktthemen in diesem Jahr. Dass es nötig ist, dass wir uns vor solchen Gremien erklären und rechtfertigen, dient aber dem Ziel, es irgendwann nicht mehr tun zu müssen. Wir sind von diesem Ziel noch sehr weit entfernt.
    Ja - es ist schon ein Unterschied zwischen der Rechtfertigung für eine nicht vom Gesetz her verbotene Liebe und einer, bei der man eher gegen "moralische" Grundsätze verstößt.

    Von Literaturwissenschaftler Peter Matt gibt es das Buch "Wer liebt, hat recht!" - ein tolles Buch, in dem er alle möglichen literarischen Untreue- ind sonstig Lieben untrsucht, um seine These zu bestätigen.

    Wirkliche Liebe - ohne Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses, ohne Fetischismus (wie man ja pädophile Liebe, die endet sobald der Geliebte die Pubertät erreicht, auch (etwas polemisch) bezeichnen könnte), ohne Macht und Gewalt oder übermäßige Stärke einzusetzen - wie soll man sie im Ernst verbieten wollen? Sie wird sich eh ihren Weg suchen. Auch dann, wenn es Lehrer-Schüler oder Bruder-Schwester oder was auch immer ist.

    Zu Beginn des Threads ging es ja um den Aspekt der Sexuellen Selbstbestimmung. Der wenigstens muss immer gewahrt sein, im gesetzlichen Sinne und ach, sollte sowieso im Idealfall er immer gewahrt sein, in allen Beziehungen überhaupt.

    Interessant, was Du über den Deutschen Ethikrat schreibst - das wusste ich gar nicht, mache mich aber mal kundig.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #152 Zitieren
    Lehrling
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    Schuldiger ist offline
    Zitat Zitat von Chrio Beitrag anzeigen
    In deinem Fall kann ich die ganze Sache sogar noch nachvollziehen, denn prinzipiell denke ich, dass jeder Mensch das machen darf / kann was er zu will, solang niemand anderes zu Schaden kommt.
    Ich arbeite in einer Bildungseinrichtung an einer der Hauptstraßen in meiner Stadt. Nebenan ist eine Drogenberatungsstelle und gegenüber ein kleiner Park, in dem die Drogensüchtigen schon morgens sitzen, Bier trinken, lauthals streiten und den Park für alle anderen quasi zu einer No-Go-Area machen. Neben dem Park ist eine Bäckerei, dort hole ich mir morgens mein Brötchen, einen Kaffee oder ne Cola. Die Junkies aus dem Park nebenan stehen da schon morgens um 8 und holen sich ein Bier - "Bäckerkrone" heisst das, glaube ich. Wie solche Leute so sind, man bekommt alles aus ihrem Privatleben mit. Die streiten sich ganz offen über alles, auch über ihre Beziehungsprobleme. Darum weiß man auch nach einiger Zeit, wer zu wem gehört, wer gerade mit wem ins Bett geht usw.

    Ich stehe daneben, als Mensch mit einem Job, mit einer akademischen Ausbildung, mit einer Partnerin, die ebenfalls studiert hat, und frage mich: Warum muss ich mich mit meiner Beziehung verstecken, während die hier alles dürfen?

    Wir planen kein weiteres Kind, wir haben Kinder aus vorangegangenen Beziehungen. Denen geht es bei uns sehr gut, die sind in der Schule gut, die sind alles andere als vernachlässigt. Meine (Halb-)Schwester ist Mitglied im Elternbeirat und leitet eine AG an der Schule eines "unserer" Kinder.

    Wir sind von außen betrachtet eine völlig intakte und sozial integrierte Familie. Und wenn ich nicht gerade Urlaub habe, schreibe ich auch nicht um halb drei Beiträge in Internetforen.

    Wir haben nicht die Absicht, ein weiteres Kind zu bekommen. Aber den unwahrscheinlichen Fall vorausgesetzt, es sollte dennoch passieren - und das Kind ist laut Untersuchung während der Schwangerschaft möglicherweise behindert: Ist es dann nicht unsere Entscheidung, ob wir dieses Kind bekommen wollen? Wären dann nicht zuerst wir diejenigen, die - neben diesem Kind - die Folgen zu tragen hätten?

  13. Beiträge anzeigen #153 Zitieren
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    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen

    Ich stehe daneben, als Mensch mit einem Job, mit einer akademischen Ausbildung, mit einer Partnerin, die ebenfalls studiert hat, und frage mich: Warum muss ich mich mit meiner Beziehung verstecken, während die hier alles dürfen?
    Besser nicht über andere grollen, weil man selbst Probleme durchstehen muss.

    Was auch seltsam an der Gesetzeslage ist: Der Verwandtschaftgrad zwischen Halbgeschwistern betragt 1/4l (bei Vollgeschwistern 1/2), ebenso wie bei Onkel-Tante/ Neffe-Nichte. Wenn ich es recht sehe, gibt es aber kein Inzestverbot zwischen Onkel/Tante - Neffe/Nichte.

    Na ja - das ganze Gesetz ist eben daneben.

  14. Beiträge anzeigen #154 Zitieren
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    Perfection ist offline
    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Nein. Zu dem, was Du gesehen hast, hast Du geschrieben: "Nein, in dem Moment empfinde ich sie als normal und natürlich." Alles andere fand nur in Deiner Vorstellung statt.
    Nein, wenn ich weiß dass es Bruder und Schwester sind, stelle ich es mir nicht nur vor, sondern sehe es auch, und urteile mit einer Gewissheit.

  15. Beiträge anzeigen #155 Zitieren
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    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Perfection Beitrag anzeigen
    Nein, wenn ich weiß dass es Bruder und Schwester sind, stelle ich es mir nicht nur vor, sondern sehe es auch, und urteile mit einer Gewissheit.
    Wie gesagt: Es ist dein gutes Recht.
    Aber keinerlei Ausgangsbasis für ein Gesetz. Wäre ja noch schöner, wenn Gesetze nach jeweiligen Ekelgefühlen der Bürger festgeschrieben würden.

  16. Beiträge anzeigen #156 Zitieren
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    Perfection ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Wie gesagt: Es ist dein gutes Recht.
    Aber keinerlei Ausgangsbasis für ein Gesetz. Wäre ja noch schöner, wenn Gesetze nach jeweiligen Ekelgefühlen der Bürger festgeschrieben würden.
    Darum ging es mir ehrlich gesagt auch gar nicht. Nur ist das Thema ja etwas abgedrifted, ob es nun unnartürlich sei, oder für immer bleibe. Ich wollte da halt nur noch mal meinen Senf und mein Empfinden dazugeben.

  17. #157 Zitieren
    gast6
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    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Wir haben nicht die Absicht, ein weiteres Kind zu bekommen. Aber den unwahrscheinlichen Fall vorausgesetzt, es sollte dennoch passieren - und das Kind ist laut Untersuchung während der Schwangerschaft möglicherweise behindert: Ist es dann nicht unsere Entscheidung, ob wir dieses Kind bekommen wollen? Wären dann nicht zuerst wir diejenigen, die - neben diesem Kind - die Folgen zu tragen hätten?
    Wie schon gesagt, extrem schweres Thema in das ich mich noch schwerer hineindenken kann. Es spricht meiner Meinung nach nichts gegen Liebe oder Sex zwischen Geschwistern, was auch das eigentliche Threat-Thema ist. Aber ich denke hier an die Folgen des Kindes und nur an die Folgen, falls es passieren sollte. Und das wird auch der Grund sein, warum so ein Gesetz überhaupt existiert, oder? (Ich weiß es nicht.)

    Wie gesagt ich bin hier einfach zu unqualifiziert für das Thema. Aber dann stellt sich die Frage: Wer ist das schon? Das Kind? Die Eltern? Der Staat?

    Auf die schnelle hätte ich einfach gesagt der Staat, weil ich ans wohl des Kindes dachte. Aber je mehr man sich hineindenkt desto schwieriger wird es.

    Weil egal für welchen weg man sich entscheidet, man steht doch immer wieder vor einer neuen Hürde. Du hast auf jeden Fall sehr gute Argumente und kommst sehr sympathisch rüber, ich wünsch dir auf jeden Fall noch viel Glück auf deinen Weg.

  18. Beiträge anzeigen #158 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Chrio Beitrag anzeigen
    Aber ich denke hier an die Folgen des Kindes und nur an die Folgen, falls es passieren sollte. Und das wird auch der Grund sein, warum so ein Gesetz überhaupt existiert, oder? (Ich weiß es nicht.)
    Nein. Das Gestz sagt, es dürfe bei Strafe keinen vaginalen Geschlechtsverkehr zwischen nahen Verwandten geben (und ja sowieso keinen sexuellen Kontakt zu Kindern, etc., - aber das wurde ja schon mehrmals ausgeführt).
    Von direkter Nachwuchszeugung ist nicht die Rede, also auch nicht davon, ob eine sexuelle Beziehung mit Verhütung was anderes wäre, oder nur mit Analverkehr oder im Alter von 60 Jahren. Und auch nicht davon, dass Analverkehr, homo- oder heterosexuell, verboten wäre. Allein daran sieht man ja schon, wie aus der Zeit gefallen dieses Gesetz ist. Es ist von vorne bis hinten verdreht.

    Man könnte natürlich gesetzlich explizit und einzig verbieten, dass innerhalb von inzestuösen Beziehungen keine Kinder gezeugt werden dürfen.
    Aber 1. gibt es auch sonst Beziehungen, die eine gewisse Gefährdung für den Nachwuchs bedeuten würden und innerhalb derer man auf keinen Fall verbieten würde, Kinder zu zeugen (obwohl eine Tendenz allhemein durch pränatale Diagnostiken in diese Richtung weist).

    Und 2.: Wären eben doch Kinder da - will man dann die liebenden Eltern ins Gefängnis bringen und die Kinder ins Heim? Wäre doch auch sehr abwegig, ja absurd.

  19. Beiträge anzeigen #159 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Lunaya
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    Lunaya ist offline
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/ri...-tabu-1.270521

    Mir persönlich ist ja relativ egal, was andere machen, solange niemand dabei zu Schaden kommt und beide mündig und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind.
    Geändert von Lunaya (27.06.2013 um 06:22 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #160 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Troll Beitrag anzeigen
    Es geht hier wohl eher nicht darum ob es jemand 'krank' findet oder nicht.
    Doch, darum geht es schon. Da brauchst du nur einmal einige Beiträge hier im Thread lesen. Und jedem, der fünf Sekunden über die Thematik nachdenkt, geht auch auf, dass etwaige Behinderungen nur eine vorgeschobene Begründung sind, um die eigene Ablehnung als rational zu rechtfertigen.
    Es gibt nicht umsonst normalerweise einen Instinkt der es dir verbietet mit deines gleichen Geschlechtsverkehr zu vollziehen.
    Der Instinkt "verbietet" nichts, sondern mindert höchstens das Verlangen danach. Er tritt zudem nicht zwischen Verwandten auf, sondern zwischen jenen, die zusammen aufwachsen, was natürlich oft Geschwister sind aber z.B. auch Stiefgeschwister sein können. Dieser Instinkt wird aber überschätzt. Inzest - und hier rede ich nun nicht von Fällen wie dem unseres Schuldigen, sondern von solchen, wo die Geschwister tatsächlich miteinander aufgwachsen sind und sich als solche kennengelernt haben - kommt übrigens trotz dieses Instinkts häufiger vor, als man denkt. Meist wird da keine Beziehung draus. Aber dass Geschwister, gerade am Beginn der Pubertät, mal etwas rumexperimentieren, ist, wenngleich vielleicht nicht die Norm, auch gar nicht so selten. Es wird nur meist später nicht mehr drüber gesprochen.
    Ist aber alles völlig egal. Was soll denn "nicht umsonst" heißen. Was und warum es das in der Natur gibt, ist völlig egal. Das wurde hier ja auch schon angesprochen: Du implizierst, die Natur hätte einen Plan und wüsste schon, was sie tut.
    Wenn man nun mal Geschlechtsverkehr mit bspw. seinem Geschwistern hat, trägt man nicht nur Verantwortung für sich sondern auch Verantwortung für das ungeborene Kind. Das ja noch nicht entscheiden kann, ob es so geboren werden möchte oder nicht.

    Es ist also völlig in Ordnung dass der Staat dort eingreift. Die Gefahr ist einfach um ein vielfaches höher dass es zu Fehlbildungen und Defekten kommt.
    Findest du es nicht verdammt anmaßend, in einen Thread zu solch einem Thema zu posten, ohne ihn gelesen zu haben?
    Der Thread hatte zum Zeitpunkt deines Posts bereits sieben Seiten. Glaubst du wirklich, dass dieses unreflektierte und vor Kurzsichtigkeit strotzende Argument noch nicht vorgetragen wurde? Und glaubst du wirklich, dass noch nicht darauf geantwortet wurde? Was also ist der Sinn dieses Beitrags: Doch wohl keine Teilnahme an einer differenzierten Diskussion, sondern einfach das rasche Abladen deiner geistigen Ausdünstungen, weil du gerade mal vorbeikamst und nichts Besseres zu tun hattest.
    Ich sehe beim besten Willen nicht ein, wieso ich mich an dieser Stelle wiederholen sollte, denn ich habe zu diesem Unfug schon genug geschrieben. Lies gefälligst den Thread oder erwarte nicht, in dieser Diskussion ernst genommen zu werden.
    Die gesellschaftliche Haltung hierzu kann ich auch völlig nachvollziehen und sehe es genauso . Es ist krank. Es handelt sich , meines Wissens wie bei Homosexualität, um einen Gendefekt - dass muss nichts schlimmes sein.
    Sosos, Homosexualität ist also auch krank?
    Mal abgesehen davon, dass es keineswegs ein Schwulengen gibt und dass die Behauptung, das wäre ein Gendeffekt eine sehr gefährliche ist, weil sie dazu einlädt, die Defekten auszumerzen (Und wenn dir das jetzt weit hergeholt erscheint, dann denk mal für zwei Sekunden nach. Der Thread hier ist voll von Leuten - dich selbst eingeschlossen -, die es gerne verboten sähen, Kinder mit Gendeffekten zu zeugen (freilich nur, wenn das Bruder und Schwester tun; wenn es zwei nicht verwandte Menschen mit Erbrankheiten tun, ist das wohl etwas Anderes - aber um Heuchelei soll es an dieser Stelle gar nicht gehen, ich wollte sie nur mal erwähnt haben, weil man es nicht oft genug tun kann). Wieso sollte man es nicht auch verbieten, homosexuelle Kinder zu zeugen? Ist ja auch eine genetische Krankheit. Und auch im Wohle des Kindes! So als Schwuler wird es ja nur ausgegrenzt und kann uch nie eine normale Familie haben, nech?), kannst du auf dieser Ebene Homosexualität nicht mit Inzest vergleichen. Denn Inzest ist keine sexuelle Orientierung wie Hetor-, Homo- oder Bisexualität, Pädo- oder Zoophilie. Bestenfalls kann es für einige ein Fetisch sein (das werden dann aber meist Leute sein, die nur davon fantasieren, nicht die, die tatsächlich inzestuöse Beziehungen führen). Ansonsten ist es eine ganz normale, schlichtweg auf Liebe und/oder Anziehung gegründete Verbindung von Mann und Frau (oder Mann und Mann oder Frau und Frau, doch homosexueller Inzest ist ja sowieso legal).

    Zitat Zitat von Schuldiger Beitrag anzeigen
    Es geht hier also nicht um rein sexuelle Beziehungen, nicht um Geschwistersex für den besonderen Kick
    Ich schrieb ja bereits, dass der wohl verhältnismäßig selten sein wird, denn solange es gesellschaftlich geächtet und gesetzlich verboten ist, werden wohl nur die Inzest betreiben, die es auch wirklich ernst meinen.
    Allerdings fühle ich mich stets unwohl dabei, das vorzutragen. Es kommt mir wie ein Rückzug, eine Rechtfertigung vor (und es muss nicht gerechtfertigt werden, dass etwas legal sein sollte; rechtzufertigen hat sich immer nur die Seite, die etwas verbieten will). Der Versuch die andere Seite zu überzeugen, dass das eine echte Liebesbeziehung ist, vielleicht gar Mitleid zu wecken. Ähnliches kennt man aus der Homosexuellendebatte, wo manch ein konservativer Idiot gegen die verlotterten Schwulen wettert, die nur ihren Trieben folgen, und man ihm klarzumachen versucht, dass die sich wirklich lieben. Es ist hier wie dort nicht falsch. Aber es ist dennoch ein Rückzug. Und es sollte gar nicht nötig sein, dieses Argument vorzutragen.
    Denn: Es geht niemanden etwas an! Ja, es gibt Schwule, die sich wirklich lieben, viele sogar. Aber es gibt selbstverständlich auch Schwule, die einfach nur Sex haben, weil's Spaß macht. Und Letzteres muss man nicht kleinreden oder unter den Tisch fallen lassen, um Homosexualität zu rechtfertigen. Weil auch das ihr gottverdammtes Recht ist. Heterosexuelle dürfen ja auch Sex ohne Liebe haben. Und Gleiches muss eben auch für Geschwister gelten. Ja, es gibt Geschwister, die sich tatsächlich lieben, und ihnen dann eine Beziehung zu verbieten, verstößt gegen die Menschenrechte. Aber wenn wirklich zwei Geschwister eine rein sexuelle und nicht romantische Beziehung führen wollen - so what? Dann ist es immer noch nicht mit den Menschenrechten vereinbar, ihnen das zu verbieten. Und die Art der Beziehung (solange sie einvernehmlich ist) hat letztlich außer den Beteiligten niemanden etwas anzugehen. Das ist auch nichts, was man ernsthaft diskutieren könnte.


    Zitat Zitat von Perfection Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht, aber ich finde es einfach ekelhaft und unnatürlich.
    Ekelhaft - geschenkt. Aber unnatürlich? Mal abgesehen davon, dass das eine ziemlich dümmliche weil belanglose Vokabel ist, da alles, was es gibt, zwangsläufig auch natürlich ist, kommt Inzest in der Natur (und die steckt nicht umsonst in "natürlich") häufig vor (wie übrigens auch Homosexualität, Pädophilie, Sadomasochismus und was einem sonst noch einfällt; das allein sagt uns also genau: gar nichts). Selbst wenn dem aber nicht so wäre: Wenn juckt's? Dass ich gerade Kleidung trage und an einem Computer sitze ist auch "unnatürlich". Natürlichkeit ist das "Argument", Gott habe es so befohlen - nur eben zurechtgebogen auf unser atheistisches Zeitalter.
    Dagegen kann ich aber nichts tun, und es ist auch nicht böswillig.
    Dagegen kannst du sehr wohl etwas tun. Man ist seinen Affekten und Befindlichkeiten doch nicht hiflos ausgeliefert. Man kann sie steuern. Und man kann selbst entscheiden, was man ekelhaft oder unnatürlich findet und was nicht.
    Wäre ich ein paar Jahrzehnte früher geboren, würde ich wahrscheinlich auch Homosexualität als ekelhaft empfinden, dem ist aber nicht so.
    Das ist immerhin ein Grad an Selbstreflektion, zu dem die meisten Inzestgegner in diesem Thread ganz offenkundig nicht fähig sind. Das ist doch schonmal der wichtigste Schritt!

    Zitat Zitat von Chrio Beitrag anzeigen
    Aber ich denke hier an die Folgen des Kindes und nur an die Folgen, falls es passieren sollte. Und das wird auch der Grund sein, warum so ein Gesetz überhaupt existiert, oder? (Ich weiß es nicht.)
    Ach komm, das ist naiv, das weißt du besser! Ich habe es in diesem Thread schon mehrmals gesagt (auch du bist angehalten, ihn zu lesen): Normen und Tabus gehen ihren Begründungen voraus. Die Begründungen werden nachgeschoben, damit die, die den Normen und Tabus blindlings folgen, sich besser fühlen. Inzest ist nicht verboten, weil es behinderte Kinder geben könnte, genauso wenig wie Homosexuelle nicht adoptieren dürfen, weil ein Kind unbedingt mit Eltern beiderlei Geschlechts aufwachsen muss. Das sind billige und leicht durchschaubare Ausreden, die Vorurteilen einen Anstrich von Objektivität geben sollten. Fakt ist und bleibt zudem auch: Das Inzesttabu ist älter als jede Genetik.
    Wie gesagt ich bin hier einfach zu unqualifiziert für das Thema.
    Dann tu doch was dafür, das zu ändern. Fang damit an, den Thread zu lesen
    Aber dann stellt sich die Frage: Wer ist das schon? Das Kind? Die Eltern? Der Staat?
    Nun wird es krude. Eben sprachst du von "dem Thema". Inzest? Ob sie den betreiben wollen, ist Sache der Beteiligten. Oder geht es mittlerweile um das eventuell behinderte Kind? Dann ist es Sache der Eltern, zu entscheiden, ob sie damit klarkommen, und es ist Sache des Kindes, zu entscheiden, was es von seiner Behinderung hält.


    korallenkette hat ja übrigens noch einen wichtigen Aspekt genannt: Wenn zwei Geschwister sich wirklich lieben, werden sie wahrscheinlich auf das Gesetz pfeifen. Was wenn wirklich Kinder geboren werden? Ob die nun behindert sind oder nicht (zum wiederholten Male: hört auf, so zu tun, als führe eine Generation Inzest zwangsläufig zu den übelsten Deformierungen und zu tödlichen Krankheiten; das Kind könnte auch völlig "gesund" sein), sie sind da, wenn sie erst einmal geboren sind. Was dann? Das Gesetz fordert, die Eltern in den Knast zu stecken, und genau das ist ja in dem vor einigen Jahren recht prominenten Fall auch geschehen (Wobei da wohl nur der Vater ins Gefängnis kam. Warum weiß ich nicht. Aber das ist hier wohl auch egal und wenn schon eher ein Thema für einen Thread über Gleichberechtigung...). Wem bringt das was? Die Kinder sind da. Irgendjemand MUSS sich um sie kümmern. Und ob es so toll für sie ist, wenn man sie ihren Eltern wegnimmt, lasse ich jetzt einfach mal dahingestellt.

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