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  1. Beiträge anzeigen #101
    Ritter Avatar von lunovis
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    Auf einer saftigen Wiese voller Mondstaub.
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    lunovis ist offline
    System.
    Das war das Zauberwort.
    System, man brauchte ein System. Die Idee war so einfach wie genial. Wieso war er da nicht gleich drauf gekommen? Mit einem System klappte das alles viel besser und hatte sogar einen großartigen Sinn. Ob es das im Kastell wohl auch gab? Sicherlich nicht, da war das ja auch nicht nötig, aber für solche Bibliothekshinterwäldler wie die Wassermagier machte es tatsächlich Sinn. Lunovis hatte lange gebraucht, um das herauszufinden und hatte schon bald aufgeben gewollt, aber dann war es ihm wie Schuppen aus den Haaren gefallen: Die Bücher in der Bibliothek waren nach einem System in die Regale eingeordnet! Sie waren ganz simpel nach der Reihenfolge der Buchstaben der Autoren oder auch der Titel geordnet und zudem noch nach Obergebieten eingeteilt. Es gab einen Bereich „Pflanzen“ mit Büchern, die nur Informationen über verschiedene Pflanzen enthielten, bzw Bücher, die etwas mit Pflanzen zutun hatten. In diesem Regal waren die Bücher wiederum nach den Autoren geordnet, sodass man schnell ein richtiges und passendes Buch finden konnte. Lunovis war fasziniert. Immer wieder war er erstaunt von der Einfachheit und Genialität des Systems. Er hatte noch nie daran gedacht, dass Bücher in einer Bibliothek geordnet waren, dachte, das sie vollkommen zufällig darin standen. Beim Kastell war dies ja wirklich egal, die Bücher fielen ja aus den Regalen , wie sie lustig waren. Aber ohne dieses praktisches Gimmick war dieses Ordnungssystem ein Musterbeispiel an Genialität.

    So war es auch nicht verwunderlich, dass der Schwarzmagier nur wenig Zeit mit Lesen verbracht hatte und viel mehr damit, über die Bibliothek zu staunen. Ob wohl andere Bibliotheken auch so ein geniales System hatten? Falls nicht, würde Lunovis es höchstpersönlich einführen, um dann als Mann mit genialen Ideen gefeiert zu werden und dann nur bescheiden abwinken 'Ach, das war doch gar nichts', und dabei die Frauenherzen auf ihn zufliegen sehen. (Solange er dabei nicht bei Schwarzmagiern war, wäre das auch noch eine schöne Vorstellung. Denn die dunklen Herrschaften nähmen das Sprichwort bestimmt ein wenig zu sehr wörtlich.) Der Mann, der die Bibliotheken revolutioniert, ja das passte zu ihm. Das fehlte der Welt nur.
    Irgendwann kam Lunovis dann aber doch dazu ein wenig zu lesen und musste feststellen, dass die Bücher hier auch nicht viel einfacher geschrieben waren als im Kastell. Offensichtlich hatten Autoren großen Spaß dabei, einen möglichen Leser mit verqueren und total verdreckselten Formulierungen davon abzuhalten, den Text zu verstehen. Es gab natürlich zwei Möglichkeiten, die dies erklärten: Zum einen waren die Schreiberlinge absolut von sich eingenommen und wollten zeigen, was für tolle Schreiber sie waren oder zum anderen hatten sie einfach nichts zu sagen und wollten dies mit komplizierten Worten vertuschen. Lunovis tendierte dazu, letzteres anzunehmen, denn dass, was er verstand, ließ sich bestimmt auch auf einer Seite zusammenfassen, er hatte aber bestimmt schon an die 100 staubige Trennwände hinter sich. Das Licht der endenden Kerze war auch nicht gerade imposant und machte das Lesen nur träger. Eine Lichtkugel wollte der Magier aber auch nicht beschwören, eine magische Verbindung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig noch zu lesen und zu verstehen, das traute er sich nicht zu.
    Aber wie es schien bekamen die Adanosler ihre Magie auf ähnliche Weise von ihrem Gott wie die Diener Beliars von ihrem dunklem Herrscher. Den Gleichgewichtlern war es dabei nicht möglich, Magie des „guten“ und „bösen“ Gottes zu gebrauchen, nein, sie nutzten eigene Magie. Ritley hatte ihm schon einiges einst erklärt, aber er hatte das meiste auch schon wieder vergessen, wusste aber jetzt dass die Blaurobler vor allem Wasser zauber beherrschten. Adanos gewährte ihnen diese Fähigkeiten, so stand es geschrieben, aber warum? Diese Frage musste er noch genauer auf dne Grund gehen. Hoffentlich in einem einfacheren Buch.

    Das war auch noch eine Idee. Lunovis würde Buchautor werden. Würde alle Lehrwerke zusammenfassen und in einer vereinfachten Ausgabe herausgeben. „Lunovis' leichte Lektüre“ - ja das war schonmal ein guter Titel. Oder „Leichte Lehrwerke Lunovis'scher Lesung“ war auch eine Möglichkeit. Vielleicht auch „Linkisch leichte und lohnenswerte Leckerbissen lehrhafter Lesungen Lunovis' lückenloser Lesekunst“ - obwohl das ja wieder so kompliziert wie die zu zusammenfassenden Texte war. Also doch besser das Erste. Und damit würde er dann berühmt werden, jaha! Seine Werke würden Generationen von Magieschülern lesen und sich tagtäglich der Einfachheit und Genialität der Werke erfreuen. Und Generationen alter Lehrmeister würden kopfschüttelnd auf die alten Werke zeigen und sagen 'Was wir damals noch lesen mussten, die Jugend, die hat es gut!'. Dann hätten auch alle etwas davon. Die Schüler und die Lehrer, die auf ihre erlebten Qualen stolz sein konnten. War ja im Prinzip seltsam, so eine Reaktion. Normalerweise sollte man sich doch mit den Schülern freuen, doch meistens war die Reaktion eine andere. War das eine Form von Alters-Masochismus? Oder doch eher blanker Neid? Sicherlich letzterer, der sich in Hass auf moderne Lehrwerke äußerte, was wiederum erkläre, weshalb es keine solchen gab. Die Schreiber solcher Bücher würden massiv unterdrückt! Ganz klar! Es gab eine Lehrmeisterverschwörung gegen moderne Schulbücher! Lunovis musste in den Untergrund gehen und eine Untergrundschreiborganisation gründen da bestand keine andere Möglichkeit. Die würde er dann einfach „Die weiße Hose“ nennen. Denn weiße Hosen war definitiv auffällig und genau das dürfte er nicht sein. Und weiße Hosen wurden schnell dreckig. Und im Untergrund wurde man natürlich dreckig. Das würde gut werden, denn so würde Lunovis in die Geschichte der Schwarzmagier eingehen. Und das konnte nicht schaden.

    Lunovis schüttelte mehrmals heftig den Kopf. Warum ließ er sich immer nur so ablenken? Warum konnte er nicht einfach lesen? Offensichtlich weil die Bücher so erschreckend langweilig waren. Wenn schon nicht einfacher, sollten sie doch mindestens interessanter werden. Vielleicht sollte man die Informationen ja als Geschichten, als spannende Abenteuer verfassen?
    Ja.. Vielleicht sollte er das auch irgendwann einmal machen. Oder mit den Lehrbüchern verbinden. Oder oder...
    Jetzt war auch spät genug. Ein Feierabendbier und dann ins Bett...
    Geändert von lunovis (20.11.2006 um 22:11 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ehrengarde Avatar von Antgar
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    Antgar ist offline
    Das Leuchten der Fackeln und der kleinen Feuer wies ihm den Weg zur Tempelanlage nach dem er den Durchgang der zu den Piraten führte durch quert hatte . Antgar lief durch die Tempelanlage zu den Unterkünften wo er einen der Novizen nach einer Unterkunft für eine nacht fragte . Freundlich wurde er zu einen Raum geführt den er zwar mit einen anderen Reisenden teilen mußte was nicht so schlimm war da dieser schon schlief . Leise setzte er seinen lederbeutel ab und schnallte sich die Kraxe ab und stellte sei neben sein Bett . Er holte seine Rüstung aus den Lederbeutel und war froh diese Morgen wieder Tragen zu können . Und diese Schäbige Bauerkleidungen nicht noch einen Tag tragen zu müssen . Antgar legte sich auf sein Bett und stellte sich den Sumpf vor ,und fragte sich ob dieser genau so Aussehen würde wie der im Minental .

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    Erschöpft hatte er sich die schwarze Masse aus dem Gesicht und von der Rüstung gewaschen, dann hatte der Drachenjäger sich von seinem Lehrmeister verabschiedet. Morgen würden sie sich wahrscheinlich wieder sehen, um die Ausbildung fortzusetzen, aber für heute war erst mal Schluss. Dieser Ausflug in die Wildnis hatte einiges an Kraft gekostet, der Drachenjäger freute sich nun schon auf was gutes zu Essen und ein schönes, warmes Bett.

    Also saß er nun in der Söldnerunterkunft, an einem Tisch gleich neben der offenen Türe, die Füße übereinandergeschlagen auf dem Tisch, im Schoß ein halber Laib Brot und ein Messer. Auf dem Tisch stand eine Wasserflasche und ein Stück Käse, das anscheinend von einem anderen Söldner dort liegen gelassen worden war. Die restlichen Söldner waren entweder auf ihren Posten, schliefen oder hatten es sich anderswo gemütlich gemacht. Hombre für seinen Teil genoss die Ruhe des Abends. Nur der schwache Schein eines Feuers beleuchtete ihn von hinten, die Wargfellweste wärmte seinen Körper. Mit müden Augen beobachtete er den sanften Nieselregen, der gerade erst angefangen hatte und auf die Tempelanlagen niederging. Er nahm das Messer zur Hand, schnitt sich eine Scheibe Brot ab und kaute darauf herum. Dann eine Scheibe Käse. So ging es weiter, bis sein Magen gesättigt war. Zufrieden, mit vollem Magen und voll von Müdigkeit zog er seine Pfeife heran. Um ehrlich zu sein hatte er sich noch immer nicht an das braune Ding gewöhnt, er bevorzugte immer noch das Rauchen der Tabakstängel. Jedoch hatte die Pfeife etwas besonderes, etwas elegantes. Also klopfte er den letzten Rest Asche aus ihr heraus, stopfte sie mit dem Daumen neu und entzündete den Tabak. Genüsslich machte er einen Zug und blies dann den Rauch in einem schönen Kringel zur Decke, wo er dann in kleine Schwaden auseinander floss. „Lustig,“ dachte er sich und machte erneut einen Zug, nur um wieder den Rauch in einem diesmal weniger schönen Kringel zur Decke zu blasen. Wieder zerbrach das instabile Rauchgebilde an den Bohlen und Schindeln der Decke und ging in kleine graue Wölkchen auf. Mit dem Zeigefinger klopfte er kurz gegen das dickere Ende der Pfeife, dann sogen sich seine Lungen wieder voll Rauch. Diesmal atmete er ihn langsam aus, ohne große Spielerei. Er kam aus seinem Mund heraus, fast als würde er wie ein zähflüssiger Brei herausfließen, nur um der Schwerkraft zu trotzen und zur Decke zu steigen. Mit einem zufriedenen Grinsen lehnte er sich zurück. Der Stuhl knarrte leise, als er den Drachenjäger auf zwei Stuhlbeinen halten musste. Hombre blickte zur Decke, die Pfeife an den Lippen. Eine schwarze Spinne baute dort oben ihr Netz. Ein kalter Schauer lief ihm bei diesem Anblick über den Rücken. Spinnen! Wenn er eines hasste, dann waren es Spinnen. „Von mir aus Drachen, aber keine Spinnen, bwah,“ gab er leise von sich und schüttelte die heiße Asche aus der Pfeife. Ohne große Vorsicht warf er sie einfach auf den Tisch, zog die Fellweste aus und warf sie zu der Rüstung, die auf einem Stuhl neben seinem Bett lag, dann ließ er sich auf das Bett fallen. Den linken Stiefel packte er zuerst mit beiden Händen und zog ihn vom Fuß, dann den rechten. Beide wurden unsanft zum Stuhl geworfen, dann ließ er sich fast unbekleidet nach hinten ins Bett fallen. Ein paar Betten weiter hinten murrte ein Söldner und drehte sich um. Hombre zog die Decke bis zum Kinn, dann drehte er sich im Bett um und lag bequem auf der Seite. Seltsam bequem war das Bett. Er war es schon fast nicht mehr gewohnt, in einem richtigen Bett zu schlafen. Trotzdem verfiel er Sekunden später in einen tiefen, traumlosen Schlaf ...

  4. Beiträge anzeigen #104
    Waldläufer Avatar von Lysander
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    Lysander ist offline
    Was auch immer da vor einer Weile schief gelaufen war: Lysander hatte es nicht mehr beschäftigt. Vielmehr schweiften seine Gedanken ab in andere Welten. Nur so konnte er es sich erklären, dass er seit geraumer Zeit mit keinem Menschen mehr gesprochen hatte. Meph hatte ihn enttäuscht und zwar maßlos. Er war sich immer noch nicht sicher, was genau er falsch gemacht hatte, denn erklärt hatte man ihm es nicht. Inzwischen war einige Zeit vergangen und er entschied sich aus seinem Einsiedlerdasein auszubrechen und den Dingen auf den Grund zu gehen.

    Als er seine Kammer verließ, kam es ihm vor, als sei er in einer Kapsel durch die Zeit gereist. Hier war definitiv nichts mehr, wie es einmal war. Söldner, Halunken, Banditen und anderes Volk trieben sich in den Anlagen herum. Lysander staunte nicht schlecht, als er die gepanzerten Krieger Lees erblickte, die hier offenbar eine neue Residenz errichtet hatten. Sicher hatte er sie schon gesehen, die Krieger des Hofes. Doch war ihre Anwesenheit hier mehr als nur beunruhigend. Lysander war sich nicht sicher, was sie hier wollten. Warum mussten sie hier sein? Drohte den Blaukitteln etwa Gefahr? Nur zu gut erinnerte er sich noch an den Angriff der Orks vor einigen Monaten. Damals hatte sich auch zunächst ein Söldnerheer hier nieder gelassen. Anschließend waren die Grünfelle über sie hergefallen wie ein Schwarm Heuschrecken im Hochsommer. Tapfer wie Lysander war, ließ er diese Szenerie weit hinter sich und machte sich auf den Weg in die Taverne. Sein Hunger war groß, sein Durst nicht minder.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #105
    Mythos Avatar von Ritley
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    Ritley ist offline
    Ritley sah sich seine Begleiterin an. Besser gesagt seine andere Begleiterin. In letzter Zeit konnte sich der Wassermagier gar nicht mehr vor hübschen Frauen in seiner näheren Umgebung retten. Nun ja, Scarlett machte trotz ihres Äußeren einen hübschen Eindruck, trotz des schmutzigen Kleides, welches gar nicht mehr wert war, so genannt zu werden. Doch diese andere Frau, diese Triella... Einerseits mag sie eine hübsche Frau sein, doch ist sie auf eine andere Art und Weise hübsch, als der kleine Rotschopf hier rechts neben mir...Auch die Fremde hatte ein Kleid an -oder dies sollte zumindest ursprünglich eines darstellen- war nun aber mittlerweile kaum mehr als ein großer Teppich aus Schmutz, der an den Leib genäht worden schien. Als sie der kleinen Gruppe begegnet war, sah sie noch viel schlimmer aus, hatte eingefallene Gesichtszüge und war noch um Einiges schmutziger. Schmunzelnd erinnerte er sich an die doch etwas ungewöhnlichere Art ihres Kennenlernes. Triella wurde von einem Novizen begleitet, dessen Verbindung zu ihr dem Schwarzhaarigen weder ersichtlich werden konnte, noch weiter wichtig erschien. Schnell hatte sie den Stabkämpfer angesprochen, dachte sie sich doch etwas mehr beim Anblick des auf seinen Rücken gebundenen Kampfstabes. Schnell sprach sie ihn an, fragte, ob sie es tatsächlich mit einem Wassermagier zu tun hatte. Ritley konnte ihr diese Frage nur mit einem 'Ja' beantworten und seitdem schien sie sich sehr für die wild zusammengewürfelte Gruppe zu interessieren. Auch die Templerin Scarlett musste ihre Anziehungskraft auf die Frau ausgewirkt haben.

    Nun standen sie in am Vorhof des hohen Tempels Adanos' und schauten sich gegenseitig an. Berat war allem Anschein nach froh, wieder in der Heimat der Wassermagier zu sein. Seine Augen wurden ganz groß, als er die Pracht der Tempelanlagen bestaunen konnte. Ritley löste sich von den anderen und schritt auf den Bürger zu. Er war sich sicher, dass der Mann seinen Weg gehen würde, wollte ihm aber noch einen kleinen Anstoß geben. „Berat, wie ich sehe, gefällt es dir hier.“, schmunzelte Ritley und benutze mittlerweile wie selbstverständlich das du. „Rede mit Riordian. Ich habe das Gefühl, als könnten wir jemanden wie dich hier im Bund des Wassers gebrauchen.“, zwinkerte er dem erstaunt dreinblickenden Mann zu. Seine Gesichtszüge hellten sich merklich auf, die Freude war ihm am Gesicht abzulesen. Eine der ersten Handlungen, die Ritley vollbracht hatte, war diese. Schnell hatte er Riordian aufgesucht, um ihn von diesem aufgeweckten jungen Mann zu berichten, der nichts lieber täte, als ein Mitglied des Bundes zu werden. Gleichzeitig erfuhr er auch so etwas über den Verbleib des Kräuterzüchters Lasseko. Ein Wassermagier berichtete, ihn gesehen zu haben. Er war schon wieder unterwegs zur Bergfeste, wollte sich in der Kunst des Jagens fortbilden. Lächelnd schaute Ritley nun seinem Schützling hinterher, der sich eilends in Richtung des hohen Tempels begab. Dort war Riordian aller Wahrscheinlichkeit nach anzutreffen. „Wisst ihr, ich denke, er wird sich gut machen.“, meinte der Stabkampflehrmeister nun an die anderen gerichtet. Scarlett jedoch schien etwas ganz anderes zu beschäftigen. Seltsam starrte sie seinen Schüler, Arachnas an, stellte sich geradezu zwischen ihn und den großen Wassermagier. Irritiert doch bestimmt forderte er seinen Schüler nun auf, sofort mit zum Übungsplatz zu kommen. Es gab eine Menge nachzuholen.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Sword Master Avatar von Arachnas
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    Arachnas ist offline
    Also wenn die Frau nicht seltsam war, wer war dann seltsam? Den ganzen langen Weg hatte sie anscheinend nichts besseres zu tun gehabt als Arachnas dumm anzuglotzen. Froh wäre jetzt der falsche Ausdruck, erleichtert...nun ja, etwas in dieser Art, auf jeden Fall, war es, das der Schwarzmagier nun war. Er war sie halt los.
    Auf den Traininsplatz sollte er nun, anscheinend war er wohl doch noch nicht so bereit für die Prüfung, wie Ritley im Sumpf bekannt gegeben hatte. Mit ihm schritt der Akrobat den Tempelvorhof entlang, die Treppe zum Übungsplatz hinab und direkt auf diesen hinauf. Die Sonne hatte sich schon längst unter den Bergen versteckt und jetzt offenbarte sich die Finsternis der Nacht. Wie angenehm, den ganzen Tag wurde man von Innos' Scheibe gequält, jetzt hatte Arach endlich Ruhe davor. Im Dunkeln war doch alles viel angenehmer. Zum Beispiel Sachen wie...
    Nun Gut, darauf musste man nicht näher eingehen.
    An der gewohnten Trainierstelle angekommen, hielt der Adanosgläubige inne und holte seinen Kampfstab vom Rücken. Arachnas hatte seinen, wie immer, in der Hand.
    Jetzt sollte es wohl endlich weitergehen.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Riordian rieb sich die Augen. Anstrengend war es, die ganzen Bücher durchzuwälzen, doch er fand einfach keine Lösung für sein Problem. Ritley hatte ihn auch nur kurz davon ablenken können. Zwar war er über diese kleine Unterbrechung erfreut, doch stellte sie gleichzeitig auch ein sehr ärgerliches Problem dar: als er sich aufgerichtet hatte viel ihm das schwere Buch zu Boden, die Seite war natürlich nicht so schnell wieder zu finden. Doch die Nachricht, die ihm der Wassermagier überbrachte, war ein Grund, die Arbeit kurz zu unterbrechen.

    Scheinbar gab es wieder einen Fremden, der sich der Gilde anschließen wollte. Laut der Meinung des schwarzhaarigen Stabkampflehrmeisters konnte man sich auf ihn verlassen und er war bestens geeignet. Ritley hatte sich allem Anschein nach eine Weile mit diesem Mann auseinander gesetzt und so war es eine Selbstverständlichkeit, diesem Vorschlag nachzukommen. Nun musste besagter Mann nur noch den Weg in den hohen Tempel finden, dann konnte sich der Priester Adanos' selbst ein Bild von ihm machen.

    Langsam richtete sich der Mann auf, rieb sich die Schläfe. Irgendetwas -das wusste er ganz genau- bahnte sich nun schon seit geraumer Zeit an, auch wenn er nicht wirklich sicher war, was es sein konnte oder was es gar zu bedeuten hatte. Lediglich dieses dumpfe Bauchgefühl war vorhanden, war vorhanden und wuchs sogar. Er konnte sich nicht dagegen wehren und genau aus diesem Grund suchte er in den Büchern nach einer Lösung. Sollte es wirklich stimmen, was er sich in der Zwischenzeit zusammengereimt hatte, waren die Zeiten auf Khorinis vorbei. Aber das ist nur eine Überlegung... schließlich muss es nicht so kommen..., seufzte der höchste Vertreter Adanos auf der gesamten Insel und wartete auf seinen Gast.

    Ritley

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #108
    Mythos Avatar von Ritley
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    Ritley ist offline
    Ritley starrte von Arachnas zu Scarlett. Dann von der Templerin zum Schwarzmagier. Er wurde weder schlau aus den beiden, noch interessierte ihn sonderlich, was nicht stimmte. Nun gut, dies mochte nicht ganz der Wahrheit entsprechen, da es möglicherweiße auch schon bemerkbar geworden war, wie er sich dem schönen Rotschopf gegenüber verhielt. Seufzend schüttelte er die Gedanken wieder ab, wandte sich nun seinem Schüler zu.

    „Wir sollten jetzt weitermachen. Also, die Ambossschlagtechnik musst du selbst noch verfeinern, da kann ich dir nicht mehr beibringen, als du ohnehin schon weißt. Allerdings gibt es jetzt eine schöne, neue Erfahrung für dich, die sich später einmal wirklich bezahlbar machen kann. Nun, warte ab.“, meinte der Wassermagier und zog zwei Binden aus seiner Tasche. Eine recht er dem ahnungslosen Diener Beliars, die andere behielt er für sich. Nun band er sie sich um die Augen, dass gleiche machte auch Arachnas in der Zwischenzeit. „Bist du nicht gerade ein Seher, so solltest du nun nichts mehr sehen können.“, meinte der Mann und schmunzelte verhalten über seinen eigenen Wortwitz. „Ja, aber was machen wir jetzt?“, fragte dieser, woraufhin Ritley ihm erklärte, dass sie gegeneinander kämpfen würden. „Aber wir-“, begann sein Schüler, wurde aber von ihm unterbrochen. „Egal. Greif mich an!“

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Berat
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    Berat ist offline
    Dies war also der Tempel. Nein von innen hatte ihn der Anwärter noch nicht gesehen aber es gefiel ihm doch. Ja die Bauten waren prachtvoll und wunderschön. Berat konnte noch immer nicht fassen wie schnell alles ging, vor ein paar Tagen hatte er die Leute getroffen und nun war er schon wieder fast ein Mitglied des Bundes. Das hoffte er jedenfalls. Oh ja von ganzen Herzen hoffte es der Schwarzhaarige. Hoffentlich würde ihn der Magier Akzeptieren. Riordian hieß er, ja von diesem Mann hat er selbst in der Stadt und von Vatras gehört. Sehr interessant war das. Er schritt durch den Gang und erblickte letztendlich Riordian. Doch schien es dem jungen nicht bedingt so als ob der Wassermagier gerade in guter Laune war. Doch das würde sich nun herausstellen.
    Etwas schüchtern und langsam schritt der Jüngling auf den Wassermagier zu.
    „Ich grüße euch“ grüßte Berat mit einem freundlichen und dennoch respektvollem Ton.
    Der Wassermagier blickte nun auch viel freundlicher als er den Jungen erblickte. Hier war wirklich jeder erfreut darüber das Berat so fleißig und ehrgeizig ist. „Ich grüße auch euch, seit ihr der junge Mann von dem Ritley sprach?“ fragte ihn Riordian. Berat nickte und vergewisserte sich das der Wassermagier kein Wort mehr sprechen wollte. Auf keinen Fall wollte Berat den Magier verärgern doch dieser Wartete nun auf den Wunsch des Schmiedes. „Ich würde mich gerne euch anschließen ehrenwerter Magier, ich will mein Leben Adanos verschreiben und ihm für den Rest meines Lebens dienen.“ Der Magier nickte und Berat schien ein wenig in Sicherheit gewogen sein. Schließlich hatte Ritley – so hatte der Stabkämpfer es dem Jungen gesagt- ein gutes Wort bei dem scheinbaren Oberhaupt aufgelegt. Berat fuhr fort. „Ich habe seitdem ich hier bin fleißig und ehrgeizig in der Bibliothek so viel Erfahrung gesammelt wie es mir möglich war. Dann machte ich mich auf den Weg zu Ritley der mich ein wenig durch das Sumpflager geführt hatte“ Berat sah den Magier an. Was dachte er gerade? An seinen Gesichtszügen konnte der Schmied, - obwohl er das so gut konnte- nichts erkennen. Hoffentlich hatte Berat den Magier überzeugt, aber was konnte schon groß schief laufen. Berat würde ihn bestimmt bald überzeugen, er würde weiterhin fleißig lernen bis er es schaffen würde. Doch jetzt machte sich Berat keine Gedanken über die Zukunft, ihm Interessierte was der Magier nun dachte.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Sword Master Avatar von Arachnas
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    Arachnas ist offline
    Also wenn das nicht mal krank war...krank, ja, aber auch verrückt. Und irgendwie doch seltsam. Aber egal, es klang interessant und konnte durchaus auch amüsant werden.
    Die absolute Dunkelheit wurde nur von fahlen, kaum bemerkbaren Licht des Mondes und der Sterne durchbrochen. Die waren ohnehin so schwach, dass sie keinen Vorteil oder ähnliches für den Schwarzmagier dargestellt hätten. Locker lag der lange Holzstecken in den Händen des Akrobaten. Wo sollte Ritley sich wohl gerade aufhalten? Natürlich, vor ihm, aber das verstand sich ja von selbst. Nur wo genau vor ihm? Wenn Arachnas jetzt einfach drauf losgehen würde, würde er höchstwahrscheinlich volle Kanne in den Lehrmeister reinrennen und nach einem kurzen Schlag am Boden liegen und bluten. Das war wohl auch nicht gerade der Sinn Sache.
    So schritt er nun langsam voran. Oh doch, eine Möglichkeit gab es doch noch. Mit jedem Schritt wurde, kaum merklich, der Atem von Ritley lauter. Je lauter der Atem, desto näher waren sie sich. Harr.
    Nein. Jetzt nicht. Jetzt würde er sich nicht mit solchen Gedanken abgeben. Dafür war nachher Zeit.
    Nach einigen Sekunden stand der Akrobat still und wartete. Er war jetzt in seinen Augen - wenn man in dieser Situation denn dieses Sprichwort nutzen sollte - nah genug an dem Bundesanhängigen. Seinen Stab zog er nach rechts oben, wo er einige Augenblicke verweilte, dann zog er ihn mit aller Kraft und Geschwindigkeit nach links unten. Schon auf halbem Wege kam das eindeutige Gefühl eines Blocks, wie war es auch anders zu erwarten? Rasch hüpfte der Schwarzmagier einen Schritt zurück, daraufhin gleich aber wieder einen vor, mit dem ausgestreckten Stab zu einem Stoß. Rit schien dies in allerletzter Sekunde, eigentlich ja Sekundenbruchteil, aber Sprichwort bleibt nunmal Sprichwort, nur noch bemerkt zu haben, wich aus und konterte mit einem harten Schlag auf die Stelle, an der sich Arachs Schulter befinden sollte. Aber darauf war ER nun gefasst gewesen, sein Stab war schon längt dorthin geflogen. Die Härte des Hiebes wurde durch den Block beinahe vernichtet, den Schwung nahm der Akrobat mit und rammte ihn in die Seite des Wassermagiers. Gekonnt wurde dieser Angriff nach oben abgelenkt und dann kam nichts. Nichts.
    Wumm!
    Doch nicht nichts. Aber von beiden Seiten nicht nichts. Pfeilgerade war der Stab in die seitliche Magengegend gestoßen worden, doch Arachnas unterdrückte den Schmerz nur noch kurz, denn der seine ging seitwärts an die linke Schulter seines Lehrmeisters.

    Der Schmerz, den nun unweigerlich beide empfinden mussten, ließ sie jeweils einen Schritt zurückgehen, doch der Schwarzmagier wollte dies nun nicht hinnehmen. Kaum war er hinter gegangen, sprang er mit einem Ausfallschritt auch schon wieder nach vorne und zog den Stab nun eher lasch, doch dafür geschwind mit sich. Doch keine Chance, der Schlag wurde seitlich abgelenkt. Mit einer Drehung trotze Arach und versuchte einen weiteren Angriff aus eben jener Umdrehung heraus, seine Waffe traf erneut die Schulter seines Lehrmeisters. Doch dieser Triumph sollte sogleich getrübt werden, ein beissender Schmerz bohrte sich in das Knie des Zirkelbruders. Eine rasche Umrundung des Übungskampfgegners bot Gelegenheit für einen wohlüberlegten und -platzierten Schlag, doch auch darauf war der Adanosgläubige gefasst. Eine erneute Umdrehung mit darauffolgendem Angriff gelang zwar, doch der Block kam selbstverständlich.

    Ein hörbares Klonken, wenn eben Holz hart auf Holz traf, beendete den Kampf. Nun war nur noch der schwere Atem der beiden Kämpfer zu hören, langsam nahm sich Arachnas die Binde von den Augen. Er blickte nun in das ebenso erfreute Gesicht seines Lehrmeisters. Dieser gab ihm jetzt die Aufgabe, etwas über diese Übung nachzudenken und lobte ihn somit auch gleich. Desweiteren wies er ihn an, wie immer morgens auf dem Trainingsplatz zu sein und wünschte ihm eine gute Nacht, was von dem Schwarzmagier erwidert wurde.
    Erschöpft fiel er in sein Bett. Im Grunde hätte er augenblicklich in das Reich der Träume verschwinden können, doch der Kampf beschäftigte ihn viel zu sehr. Er hatte nichts gesehen und beinahe besser gekämpft, als hätte er das getan. Unglaublich. Mit dem Stab denken und doch nicht denken. Vielleicht war das ja so gemeint gewesen. Vielleicht. Bei Ritley konnte man das ja nie genau sagen.
    Vor sich hin brabbelnd drehte sich Arachnas auf die Seite und schon Sekunden später schlief er friedlich ein.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Riordian musterte den vor ihm stehenden Mann genauestens. Natürlich sah er noch recht unerfahren aus, konnte wohl kaum von sich behaupten, sehr vertraut mit dem Glauben an Adanos und allem Drumherum zu sein, doch seine Augen, die sagten etwas ganz Wichtiges. Sie drückten seine Wissbegierde aus, sagten ihm viele Dinge über den jungen Mann. Er mochte vielleicht noch unerfahren sein, doch wie viele waren dies vor ihm gewesen? Nickend grübelte der Priester des Wassers noch einen Moment ehe er sich auf eine Bank niederließ und dem Mann den Platz rechts neben ihm anbot.

    „Nun, dann kann ich es euch genau so gut jetzt sagen, da ihr schon einmal hier seid.“, fing der Priester Adanos' an und wartete den immer wieder einkehrenden, gespannten Gesichtsausdruck seines Gegenübers ab. „Berat, ich denke, du bist bereit, um in den Bund des Wassers aufgenommen zu werden. Doch zuerst einmal muss ich mir über eine Sache noch vollkommen im Klaren sein können, ich muss sie aus deinem eigenen Munde mit deinen eigenen Worten hören. Bist du dir der Verantwortung bewusst, die du als Mitglied des Bundes, als Bruder, als treuer Diener Adanos trägst? Manche sind schon an ihr zugrunde gegangen, nicht wenige hielten sich einfach nicht mehr daran. Wie wird es bei dir sein?“

    Einen Moment nur dachte der Mann nach, ehe er dem Priester mit absoluter Gewissheit und einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen in der Stimme entgegnete: „Ich war mir noch niemals in meinem Leben einer Sache so sicher, Meister.“ Riordian nickte, das Dunkel zeigte sein Lächeln aber nicht. „Nun gut, dann darfst du dich vom heutigen Tage an einen Initianden des Wassers nennen, Berat!“, verkündete der Diener Adanos' nun und klopfte dem über beide Ohren strahlenden Mann auf die Schulter. „Sobald die Robenwirkerin Angelina del Rio wieder in Jharkendar ist, kannst du dir bei ihr die Robe eines Initianden abholen. Entschuldige mich aber nun, ich versinke in Arbeit.“ Entschuldigend lächelte er nun und geleitete Berat aus dem hohen Tempel heraus, sah ihm im Dunkel hinterher. Lächelnd begab er sich wieder zu seinem Buch.

    Ritley

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #112
    Mythos Avatar von Ritley
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    Ritley ist offline
    Ritley drehte sich um, sah Arachnas hinterher, der nun scheinbar den Weg in seine Unterkunft suchte. Lachend schüttelte er den Kopf, fuhr sich mit der rechten Hand durch das strähnige Haar. Natürlich, Arachnas hatte sich nicht schlecht geschlagen, doch der pure Schock sollte schließlich auch erst zu einem späteren Zeitpunkt kommen. Ja, manchmal bin ich womöglich etwas gemein, aber es ist stets nur zum Besten meiner Schüler..., dachte sich der Magus des Wassers und packte seine Sachen schnell zusammen, damit er endlich in Richtung Taverne verschwinden konnte. Zuvor wollte er noch einen kurzen Abstecher in seine neue Unterkunft machen, dort nach dem rechten sehen und dann in frischer Kleidung zu den anderen zu gehen. Geschwind huschte er durch die kühle Nacht, schritt ein in den hohen Tempel.

    Wieder aus der Unterkunft gekommen überlegte er sich schon etwas recht Amüsantes für das morgige Training des Schwarzmagiers, mit dem dieser aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wirklich rechnen konnte. „Ja, so bin ich eben...“, murmelte er beim Öffnen der Tavernentüre und betrat nun den Schankraum. Wie jeden Abend war sie gut besucht, die Wirtin machte sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Gewinn mit dieser Taverne. Vor allem seit die Söldner nun in den Tempelanlagen stationiert waren schossen diese bestimmt in die Höhe. „Ach, da sind sie ja...“ Ritley schritt auf einen Tisch zu, andem er den Mann, dessen Bekanntschaft er erst vor ganz kurzem gemacht hatte zusammen mit den beiden Frauen sitzen sah. Ritley konnte gut nachvollziehen, wie es ihm zumute sein musste, war er doch auch nicht gerade der Freund einer solchen Runde, in der Mann doch offensichtlich unterlegen war. Er klopfte dem Mann aufmunternd auf die Schulter und bestellte zwei Krüge Bier bei der Wirtin. Schließlich ließ er sich neben dem Mann nieder und starrte unschuldig in die Runde. Von den beiden Frauen bekam er nur einen recht unfreundlichen Blick zugeworfen. Was hab ich denn getan? Die gönnen sich doch wohl selbst... also, die Getränke... ich bitte doch....

  13. Beiträge anzeigen #113
    Ritter Avatar von Berat
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    Berat ist offline
    Zufrieden nickte der neue Diener Adanos’ auf und machte sich darüber Gedanken wie es jetzt weiterging. Er brauchte eine Aufgabe, aber die würde er bald finden. Nun stand der Jüngling am Hof. Was sollte er machen? Wieder in die Bibliothek lesen gehen? Nein er könnte bestimmt etwas Abwechslung gebrauchen, doch erst mal wollte er in die Taverne um einen Krug Wein zu trinken. Bei diesem Gedanken wurde dem Jungen klar das er kein Bier mehr trank, oder trinken mochte, doch dagegen hatte er nichts. Der Wein hier war vorzüglich und deswegen ging Berat auch in die Taverne. Einen Krug wein bestellte er und nahm sogleich einen großen Schluck aus dem Krug dem ihn die Wirtin der Tempeltaverne gebracht hatte. Genießend nahm Berat noch einen Schluck.. Ja es war schon lange her seitdem er mal wieder Alkohol getrunken hatte. Schon bald hatte der Initiand den Krug ausgetrunken stellte ihn wieder auf den Tisch und bezahlte. Daraufhin machte er sich aus der Taverne. Vielleicht sollte er Ritley noch aufsuchen und ihm von seinem Erfolg erzählen? Aber das könnte er später machen, jetzt musste sich der Schmied eine Aufgabe suchen. Also stand er nun auf dem Hof und sah sich um, irgendwer würde schon Hilfe benötigen und Berat würde Hilfsbereit sein.
    Am Hof war nichts los. Niemand war zusehen. Schade jedoch für den Jüngling. Aber die Hoffnung aufgeben, nein das würde er nicht. Auch dachte Berat während er wartete über die Zukunft nach, was meinte Meister Riordian mit seinen Worten? Woran könnte Berat wohl scheitern? Was auch immer kommen möge, der Diener Adanos' würde dem etwas entgegenzusetzen haben. Doch dies war die Zukunft, über die Zukunft machte sich Berat selten Gedanken...

  14. Beiträge anzeigen #114
    Veteran Avatar von Jinne
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    Jinne ist offline
    Jinne hatte die Tage alles vorberietet. Nach der erstaunlich erfolgreichen Ernte hatte genügend Traubensaft sammeln können, um zweihundert Liter wein keltern zu können. Fünfzig Liter waren zu seinem Ärger leider nur an herben Wein herausbekommen. Die restlichen hundertfünfzig Liter würden sehr süßen Wein mit starkern Alkoholgehalt geben. Es wäre genau das Richtige für die kalten Wintermonate. Vielleicht konnte er zusammen mit Anahita ja etwas Punsch zusammenmischen. Aber dass hatte ja noch etwas Zeit. Nun wollte er erst einmal ins Piratenlager. Er wollte in der Taverne einen Teil seines weines verkaufen und vielleicht ein kleines Handelsabkommen treffen. Eigentlich hatte er vorgehabt jemanden mit dem Wein hinzuschicken. Aber so ganz vertraute er dem rest der Bundler nicht. Die würden vermutlich unterwegs einen teil austrinken. Das hatte er bei dem großen Fest auch mitbekommen, swie die Novizen betrunken mit den restlichen Fässeren von einem Söldner angeschleppt worden waren. Zudem wollte er persönlich über den Preis verhandeln.

    Im Lager hatte er sich einen großen Karren besorgt. In diesen würden jeweils drei fünfzig Liter Fässer hineinpassen. Dazu hatte sich Jinne noch zwei starke Seile aufgeladen. Er zog den Karren zur Winzerei. Dabei kam er über den Hof. Er bemerkte einen jungen schwarzhaarigen Mann, der ein Tuch um seine Strin gebunden hatte. Anhand seiner Initiantenrober erkannte er , dass er zum Bund gehörte. Irgendwie suchte dieser Mann etwas. Jinne beschlos sich dem Mann vorzustellen und ihm wenn er es benötigte seine Hilfe anzubieten.
    „Guten Tag, mein Name ist Jinne. Ich bin der hiesige Winzer. Ihr seht aus als ob ihr nicht wüsstet was ihr tun wollt. Oder irre ich mich?“, sagte Jinne im Ruhigen Tonfall zu dem jungen Mann.
    „Mein Name ist Bertat und ihr habt Recht ich suche irgendeine Beschäftigung.“, sagte dieser, wärend er Jinne mit seinen blauen Augen neugierig musterte.
    „Nun dann seit ihr bei mir genau richtig. Ich suche jemanden , der mir hilft eine Weinlieferung ins Piratenlager zu transportieren. Was haltet ihr davon , wenn ihr mich begleitet. Euer Schaden sollte es durchaus nicht sein.“, fuhr Jinne freundlich fort.
    „Gut ich werde euch begleiten.“, erwiederte Berat. Nach dem sie das Geklärt hatten machten sie sich zusammen auf den Weg zur Winzerei.

    Dort hievten sie zusammen jeweils drei Fässer Wein nach draußen. Diese Fässer hatte er nach drei verschiedenen Sorten aufgeteilt. Somit konnte er in ein bis zwei monaten sehen, welche Sorte die Piraten am liebsten tranken. Somit konnte er sich bei einer eventuellen weiteren Lieferung darauf einstellen. Die besagten Fässer mussten nun auf den großen Karren geladen werden. Also hievten sie nun die Fässer in horizontaler Lage auf den Karren, so dass die Fässer zu einer art Pyramide gestapelt waren. Daraufhin sicherten sie noch mit den zwei Seilen die Fässer vor dem Herunterfallen. Nun konnte es losgehen. Vor der Abreise besorgten sie sich noch ausreichend Proviant. Jinne hatte nun wieder seinen inzwischen geflickten Reisesack übergeworfen. Auch seine gewohnte Reisekleidung, also seinen Umhang hatte er wieder übergezogen. Nun machten sie sich auf den Weg und zogen zu zweit den schweren Wagen aus Jharkendar.

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    Mythos Avatar von Ritley
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    Ritley ist offline
    Langsam zogen die Wolken am Himmel vorbei. Grau-weis waren sie, ließen den Schatten aufkommen und wieder verschwinden. Der Wind war frisch, aber immer noch nicht so kalt, als das man denken konnte, es würde bald zu schneien anfangen. Langsam schaute sich der Magier des Wassers um, betrachtete die Umgebung aufmerksam und war sich sicher, gerade einen Schatten vorbeihuschen gesehen zu haben, der sicherlich nicht von den Wolken war, sondern eher einen menschlichen Ursprung hatte. Seufzend streckte er sich, blickte nun den Schwarzmagier, der vor ihm stand an.

    „Nachdem du gestern ganz gut so ausgekommen bist, wie ich es mir gedacht habe, werden wir heute einen kleinen Ausflug in den Canyon machen, wenn er schon vor der Haustüre ist.“ Arachnas nickte und man sah ihm ganz deutlich an, dass er die Antwort auf die Frage, die er nun stellen wollte eigentlich schon selbst wusste. Ritley schüttelte lachend den Kopf und wandte sich nun den anderen zu, die um die beiden Stabkämpfer herumstanden. „Wollt ihr mitkommen oder euch noch einen schönen Tag in der Tempelanlage machen?“, fragte er sie, warf besonders Scarlett einen fragenden Blick zu. Allem Anschein nach war Triella eher dafür, hier zu bleiben und Scarlett schien sich um sie kümmern zu wollen. Das konnte der Schwarzhaarige verstehen, schließlich sah die Frau immer noch nicht gerade gut aus und brauchte wahrscheinlich ein wenig Führsorge. „Wir werden ohnehin nicht sonderlich lange weg sein. Quieres, willst du mitkommen?“, der Mann nickte daraufhin und um keine Zeit zu verlieren machten sich die drei Männer nun auch auf den Weg, Jharkendar zu verlassen.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Veteran Avatar von Triella Aerin
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    Triella Aerin ist offline
    Es waren noch nicht einmal die saftigen Wissen, plätschernden Bäche, dichten Wälder, oder der modrige Sumpf (gut, der vielleicht schon). Natürlich fehlten ihr die weiten Sandwüsten Varants, die für sie seit ihrer Geburt 'Heimat' bedeutet hatten, diese waren es aber nicht, die jenem Ort erst diese Bezeichnung verliehen hatten. Vielleicht gab es diesen Ort auch nur noch in ihren Erinnerungen, an der Seite ihrer Eltern, ihren Verwandten, ihrer Sippschaft. Triella hatte nun schon einen ganzen Tag hier verbracht, einen Tag der ihr um ein Vielfaches länger vorgekommen war, als sie es während ihrer Gefangenschaft jemals erlebt hatte. Zwar war sie wieder von den Dienern Adanos' umgeben, sie selbst war jedoch nur wie ein Geist zwischen ihren Reihen umher gewandelt, als wäre all dies nur ein Traum, ein Konstrukt ihres Geistes, anstatt der Realität…

    Eine kalte Brise blies über die Kuppe dieses Tals hinweg, wo sich diese Ruinen der Alten befanden, zwischen denen die Wassermagier ihr Lager aufgeschlagen hatten, diese war aber bestimmt nicht der Grund, weshalb sich Triella auf einer Stufe sitzend zusammen kauerte, während sich alle Härchen auf ihren Armen aufrichteten. Vielleicht hätte sie loslassen sollen, loslassen von der Erinnerung an eine Welt die so weit in die Ferne gerückt war, sofern sie denn überhaupt noch existent war. Vielleicht hatte es diese Welt auch überhaupt nie gegeben, vielleicht spielte ihr Geist ihr einen Streich und hatte die wenigen Bilder, an die sie sich noch erinnern konnte so dermaßen glorifiziert, damit sie in den Jahren der Qual und Pein nicht vollends den Verstand verlor. Blieb nur die Frage, ob diese Erkenntnis nun nicht viel schmerzhafter war…
    Geändert von Triella Aerin (24.11.2006 um 19:18 Uhr)

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    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Drakk ist offline
    Zufrieden begutachtete der Nordmann die Hütte. Die Unterkunft der Söldner war nun fertig gestellt und so gut wie alles war bereits in die Neue Unterkunft geräumt. Rasch marschierte der Veteran zur alten Unterkunft um nachzusehen ob alles erledigt war. Alles war weggeräumt, bis auf ein Bett und in eben diesem Bett schlief ein gewisser Drachenjäger namens Hombre tief und Fest.
    „Geht schon mal, ich erledige das hier…“ brummte Drakk ehe die letzten Söldner in Richtung der neuen Unterkunft aufbrachen. „Und nun zu dir…“ murmelte der rothaarige weiter und schlich zum Bett herüber in dem der Drachenjäger noch immer Schlief. „Wasser…nein, zu Langweilig. Ihn anbrennen…nein, zu Gefährlich, nachher brennt die ganze Hütte…ein Schlag auf den Kopf…mh, nein, nachher steht er nicht mehr auf….“ dachte der Hüne und überlegte weiter wie er den Drachenjäger wecken sollte.
    Es dauerte einige Minuten bis sich der Veteran entschieden hatte. „AUFSTEHEN!“ brüllte Drakk mit voller Lautstärke. Noch bevor Hombre reagieren konnte packte der Schmied das Bett an der Seite und riss es hoch. Das Bett drehte sich und der Drachenjäger landete unsanft auf dem Holzboden.
    „Aufstehen, wir wollen doch nicht das Training vernachlässigen….zieh dich an und komm raus“ gab Drakk in einem leicht Befehlerischen Ton von sich und ließ den verdutzt dreinblickenden Drachenjäger auf dem Boden der Hütte zurück.
    Es dauerte einige Minuten bis Hombre die Hütte verließ. Der Blondschopf wirkte noch leicht verschlafen als er sich vor den Hünen stellte und ihn fragend ansah. „Komm mit…“ murmelte der Schmied und ging zum Trainingsplatz herüber. „Ok, du kannst mittlerweile ruhende Ziele treffen, das dürfte der Schuss im Canyon bewiesen haben. Als nächstes wirst du erstmal eine neue Schusstechnik erlernen.“ sprach der Veteran und nahm die Armbrust von Hombre zur Hand.
    „Mit einem Knie gehst du auf den Boden, das andere Bein stellst du nach vorne. Die Armbrust wird genau wie beim Schießen im Stehen an die Schulter gepresst, nur stellst du nun deinen Arm mit dem du die Armbrust hoch hältst auf deinem Knie ab. Dann nur noch ruhig Atmen und abdrücken…“ führte Drakk weiter und drückte ab. Der Bolzen flog los und schlug mehr oder weniger laut krachend in der Mitte der Zielscheibe ein. „So, jetzt du…“ murmelte der rothaarige und stand wieder auf.

  18. Beiträge anzeigen #118
    Ritter Avatar von lunovis
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    lunovis ist offline
    Lunovis stand am Eingang der Bibliothek und schaute hinaus. Man könnte meinen, er wäre unschlüssig, ob er nun hinaustreten wollte oder nicht, vielleicht weil es regnete, aber das war nicht der Fall. Denn erstens regnete es nicht und zweitens war Lunovis überhaupt nicht unentschlossen, er wollte nur ein wenig im Eingang stehen. Frische Luft tat gut und nach Stunden des Lesens mussten sich seine Augen und sein Geist ein wenig entspannen.
    Die Bibliothek der Wassermagier enthielt einige interessante Werke. Zunächst hatte er sich der praktischen Magie zugewandt, die offensichtlich auf vollkommen andere Taktiken ausgelegt war, als die der Anhänger des Herrschers der Unterwelt. Während deren Zauber vor allem das Beschwören toter Wesen beinhaltete, konnten die Adanosler sich die Macht des Wassers in allen möglichen und unmöglichen Zuständen zu eigen machen. Die Frage, die sich natürlich sofort stellte, war: Warum war das so? Eine Möglichkeit bestand darin, es so zu erklären, dass Beliar als Herrscher der Unterwelt Wesen aus seinem Reich den weltlichen Vertretern zur Verfügung stellte. Aber warum dann bei Adanos Wasser? Adanos war der Gott des Gleichgewichts, der die Welt in Einklang hielt, der überhaupt für eine mögliche Welt sorgte. Die Reiche des hellen und dunklen Gottes erstreckten sich in für Menschen nicht zugängliche Bereiche, nur das Reich Adanos war begehbar, im wahrsten Sinne des Wortes. Zunächst definierten sich die Götter, so hatte es Lunovis also bisher verstanden, durch die Wesenheiten ihrer Sphären, zwei unzugängliche, metaphysische Sphären und eine existente. Adanos war primär also nicht dem Wasser zugeordnet. Wasser war zweifellos ein großer Bestandteil der Sphäre Adanos, aber nicht dessen bestimmende Eigenschaft. Warum konnten die Anhänger des Gottes also nun Zauber wirken, die auf Wasser basierten? Bei den übrigen Göttern war die Erklärung einfacher. Beliar als Gott der Unterwelt ... das hatte er ja schon geklärt. Und Innos als Gott des Lichts konnte leicht dem Feuer zugeordnet werden. Obwohl dies wiederum eine schwerwiegende Frage aufstellte: Weshalb war Beliar der „dunkle“ Gott und Innos der „lichte“? Waren ihre Sphären als solches hell oder dunkel? Da ja keine direkte Verbindung zwischen den Spähren bestand konnte man das schlecht nachprüfen. Oder hatten die Menschen diese Bereiche nur als Hell und Dunkel bezeichnet? Vom Menschlichen her war diese Bezeichnung ja nicht unsinnig. Die Wörter hell und dunkel waren halt in einer gewissen Weise negativ und positiv besetzt. Nicht als Ganzes, immerhin waren es nur Bezeichnungen für die Anwesenheit von Licht, jedoch wurde Dunkel gerne in den Bereich des Schlechten gerückt. Licht war dagegen gut. Die Erklärung für diese Zuordnung war gar nicht so einfach, wie Lunovis es sich vorgestellt hatte, aber letztendlich hatte er nach dem Lesen einiger Bücher eine halbwegs zufriedenstellende Antwort bekommen, die jedoch überraschenderweise sehr offensichtlich war. Ein Indiz, das sie nicht stimmte? Licht und Feuer ermöglichten dem Menschen das Leben, während Dunkelheit einen gewissen Kontrollverlust der Welt bedeutete, das wichtigste Organ des Menschen war seiner beobachtenden Fähigkeit größtenteils beraubt. Außerdem stellte die Eigenschaft, Feuer zu machen, einen wichtigen Pluspunkt im Überlebenskampf dar. Somit war es klar, dass Innos und Feuer in Zusammenhang gebracht wurden.
    Nun fehlte aber noch die alles entscheidende Frage: War Innos der Gott des Feuers, und er möglichte das Wirken von Magie, weil er das Feuer ein so wichtiges Gut war, und war es also eine menschliche Assoziation? Bedingte die menschliche Wahrnehmung also die Magie Innos? Oder ging das Feuer von Innos aus, ermöglichte er gerade nur das Überleben in der Sphäre Adanos? Die zweite Möglichkeit war in gewissem Maße logischer, da ersteres bedeutete, das die Götter sich daran zu halten hatten, wie die Menschen bestimmte Arten von Magie mit positiven oder negativen Eigenschaften assoziierten. Und dies erschien doch eher unwahrscheinlich, dazu hatten die Götter vielzuviel Macht. Hatte Innos den Menschen also das Feuer gebracht? Oder gab es das Feuer ohnehin schon in der Sphäre Adanos' und Innos ermöglichte den Feuermagiern nur das Wirken eines solchen Feuers? Es kam also auf die Frage an: war Feuer magisch an sich oder natürlich? Zu diesem Thema hatte Lunovis noch nicht viel herausgefunden und er musste weiter darüber nachdenken. Dies würde ihn dann auch in der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Adanos und dem Wasser weiterbringen. Denn Wasser war ja in gewissen Maße das Gegenstück zu Feuer. War Feuer als solches magisch, war Adanos dann nicht der Gegenspieler zu Innos? Und was war dann Beliar? Also sprach alles dafür, das Feuer an sich nicht magisch war, da sonst ein Ungleichgewicht zuungunsten Innos entstand, was wiederum nicht im Sinne Adanos wahr.
    Lunovis freute sich und verzog seine Lippen zu einem breitem Grinsen. Das war genial. Er hatte es gerade geschafft, ein Problem logisch aufzudröseln und zu lösen. Er brauchte nicht mehr in einem Buch nachschauen, denn das Problem war gelöst. Feuer war nichtmagisch, da es sonst ein Ungleichgewicht gab, welches wiederum nicht im Interesse Adanos lag. Das setzt jedoch wiederum voraus, dass die Erkenntnisse über die Götter korrekt waren, doch davon ging Lunovis aus, denn daran zu zweifeln ergab keinen Sinn, wenn man sich nicht in eine vollkommen verrückte und grenzenlose Gedankenwelt begeben wollte. Das große ganze System musste so richtig sein. Zumal es sich ja im Alltag auch so zeigte.
    Doch bleib die Frage nach dem Wasser. Hatte Adanos vielleicht das Wasser als Wirkform der Magie erwählt, weil es den Adanoslern eben jene Macht verlieh, die andere Elemente diesen nicht verliehen hätten? Oder war er vielleicht dazu gezwungen worden? Oder war es eine rein logische Konsequenz? Mit der Macht der Wasserzauber ließen sich zweifellos untote Wesen bekämpfen, die ein Schwarzmagier beschworen hatte. Andererseits war Wasser auch hilfreich gegen Feuermagier. War das Wasser also logische Konsequenz aus dem Versuch, das Gleichgewicht herzustellen? Also nur Mittel zum Zweck?
    Lunovis drehte sich um und ging wider in die Bibliothek. Er hatte genug frische Luft geschnappt und genug überlegt. Jetzt hieß es wieder zurück an die Arbeit und die neuen Erkenntnisse überprüfen und etwaig mit neuem Wissen aufzustocken.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Ritter Avatar von Scarlett
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    Scarlett ist offline
    Ein Stern. Da war ein großer Stern auf dem Boden. Überrascht hob die Rothaarige ihren Kopf. War der Stern etwa vom Himmel gefallen? Hatte der Arme nur kurz den Halt verloren und ist dann, mit vollem Karacho auf die Erde gestürzt? "Oh.. du armer, armer Stern.. ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst..", sprach sie leise, ging auf die Knie und streichelte zärtlich eine Spitze des Sternes. "Ich hab auch mein Zuhause verlassen, weißt du.. aber.. du darfst nicht traurig sein, nein nein. Jetzt hast du viele, tolle, neue Möglichkeiten! Und ist so ein..", sie blickte sich um und schien nachzudenken, ".. so ein Ort, der wie das Sumpflager auch so große Steinhäuser hat, nicht etwas viel Tolleres, als so ein schnöder, dunkler Himmel? Dort oben konntest du ja nichts anderes machen, als rumzuhängen, rumzustrahlen und auf die Erde gucken, aber hier, auf der Erde kannst du.. rumliegen und.. ähm.." Ein verlegenes Husten war zu hören. "Und noch ganz viele andere tolle Sache! Denn du bist von Wasserköpf.. äh.. Wassermagiern umgeben, ist das nicht etwas tolles? Jaaa, gut, es ist nicht halb so toll, wie sich den ganzen Tag an dem schönen Anlitz einer exotischen Templerin zu erfreuen und die würzige Sumpfluft zu genießen.. aber damit kann man leben. Irgendwie. Sicher." Sie nickte noch einmal um ihre Worte zu bekräftigen, beugte sich zum Boden um den Sternchen einen Abschiedkuss zu verpassen und hüpfte davon. So wie sie es eben in dieser blöden und schweren Rüstung tun konnte.

    "Mir ist langweilig!" Keine Antwort. Keine herbeieilenden Schritte. Nicht mal das wohlklingende Brüllen eines Sumpfhais, das monotone Surren einer Blutfliege oder das dumpfe Gelächter eines besoffenen Novizen war zu hören. Sie seufzte. Jharkendar war langweilig, definitiv. Hier fehlten einfach ganz grundlegende Dinge wie ein Sumpf, ein paar Holzstege und muskulöse Templer, deren Schweiß auf ihrer Stirn glänzten und die mit ihren starken Armen.. "Reiß dich gefälligst zusammen!", ermahnte sie sich und kniff sich in den Arm. "Aua! Womit hab ich denn das bitteschön verdient?!", empörte sie sich.
    "Ist es denn nicht einmal mehr erlaubt, sich die Gesichter der Bruder in Erinnerung zu rufen, heh?"
    "Jetzt schon! Wir sind auf wichtiger Mission hier und nicht, damit du in aller Ruhe irgendwelchen perversen Fantasien nachgehen kannst! Schämst du dich denn kein bisschen dafür?! Was sollen denn die anderen Leuten davon denken, wenn du mit einem dümmlichen Grinsen mitten im Lager von diesen Wasserköpfen stehst?! Die bekommen doch alle noch den Eindruck, dass wir Sumpfler alle einen an der Klatsche haben! Ich als Kai-"
    "Jaaaaja, Kaiserin hin, Kaiserin her, du hast sie ja wohl nicht mehr alle! Selbst eine Blutfliege ist kaiserlicher als du!"
    "Waaas?! Du wagst es.. du wagst es meine Autorität in Frage zu stellen, MEINE?!"
    "Ich wage es nicht nur, ich tue es bereits!! Du bist ja wohl das beste Beispiel dafür, dass die Sumpfluft dumm in der Birne macht!"
    Sie schwieg. Sowas musste sie sich nicht gefallen lassen. Nicht von dieser hochnäsigen Schnepfe, oh nein. Scarlett verschränkte ihre Arme und drehte ihr den Rücken zu. Sollte sie doch sehen, was sie ohne die Templerin tat. Die Rothaarige war nicht auf sie angewesen, oh nein, nicht im geringsten. Nicht mal in einem Sekundenbruchteil. Oder Milimeterbruchteil.. oder so.. aber das war ja jetzt auch egal. Sie brauchte sie nicht, nein, nie.
    "Mach was du willst, das ist mir völlig schnuppe. Ich muss mir dein freches Mundwerk nicht gefallen lassen; ich werde mich wieder auf unsere Aufgabe konzentrieren, die du so schmählich außer Acht lässt. Schlimm genug, dass wir hier versauern müssen, während Ritley mit diesem sadistischen Schwarzmagier und diesem bekloppten Krächzer irgendwo in der Wildnis herumstreunert", schüttelte sie ihren Kopf und marschierte davon. Die andere seufzte. "Warum muss das mit ihr so kompliziert sein?"

  20. Beiträge anzeigen #120
    Veteran Avatar von Triella Aerin
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    Triella Aerin ist offline
    Blauer Himmel, so weit das Auge reichte, wie immer zeigte sich keine einzige Wolke über den ewigen Dünen, die durch den Wind in ein Muster gebracht worden waren, wie es selbst der gesegnetste Künstler nicht vollenden hätte können. An den Spitzen der Dünen bildeten sich kleine Wölkchen des goldgelben Sandes, welchen der Wind empor wirbelte und weit über alle Lande vertrug. Und mitten in diesem Kunstwerk saß sie, regungslos, nur ihre Haare wehten im Wind und umspielten ihren Kopf, während sie starr ins Leere blickte.


    Als sie die Augen öffnete, fand sie diese schon zu Tränen gerührt vor; wieder nur ein Traum. Ob sie diese nun verhöhnen oder trösten wollten, machte keinen Unterschied, sie war immer noch hier. Auch wenn sie ihr Gefängnis verlassen hatte, war sie doch noch immer hier gefangen, selbst wenn man diese Gitterstäbe nicht zu fassen bekam. Weshalb tat sie sich das überhaupt noch an? Zumindest ihre Hoffnung hatte sich zu Staub aufgelöst.

    Wie ein Trauerkloß saß die Frau am Rande der Tempel, versuchte so gut es ging jedem aus dem Weg zu gehen, auch wenn so früh am Morgen sowieso noch kaum jemand auf den Beinen war und jene Wenigen hatten definitiv anderes zu tun. Trotzdem wurde sie überraschend wüst aus ihrer Untätigkeit gerissen und das wortwörtlich. Irgendetwas zerrte plötzlich an ihrem Kleid, dass sie das Gleichgewicht verlor und einmal mehr mit Kopfschmerzen zu Boden fiel. Noch während sie ihren Kopf schüttelte und sich wieder aufzusetzen versuchte, konnte Triella schon den Kommentar dieses vermeintlichen Angreifers hören, der sich so gekonnt an sie herangeschlichen hatte: "Mähh!"

    Dieses Schaf hatte vielleicht Nerven, wie es dastand, genüsslich an einem Stück von Triellas Kleid kaute und sie seelenruhig dabei anstarrte. "Sag mal, findest du das witzig?" fragte sie entnervt das gelassen kauende Tier, welches wieder nur mit einem treuen 'Hundeblick' zurück glotzte. "Und etwas Besseres fällt dir nicht ein??"

    Das hätte sie vielleicht nicht sagen sollen, vielleicht war dem Vierbeiner auch lediglich die Mahlzeit wieder ausgegangen, jedenfalls zog es erneut an dem bisschen Stoff, dass die Frau noch am Leibe trug und riss sie erneut von den Füßen. "So, jetzt reichts aber! Komm her!" brüllte sie es an, rappelte sich sofort wieder auf und riss ihm mit einem schnellen Ruck ihren Saum aus dem Maul. Das hatte es jetzt auf jeden Fall verstanden, machte es doch kehrt und begann davon zu hoppeln. "Glaubst du, du kommst damit durch?" schrie sie ihm nach und hatte auch nicht vor, es dabei zu belassen. Dieses Vieh war ziemlich schnell, aber so weit hatte sie den Tag über sowieso nichts mehr vor, ihretwegen würde sie es auch den ganzen Tag lang verfolgen…
    Geändert von Triella Aerin (25.11.2006 um 09:59 Uhr)

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