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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Oha, die heutige bzw. zu meiner späten Lesezeit natürlich schon wieder gestrige Folge des "Pfandleihers" hat es ja ganz schön in sich! Oberflächlich betrachtet passiert zwar erstmal das Gleiche wie an den letzten beiden Tagen - der junge Mann kauft sich was Schönes von seinem Aquamarinringerlös -, aber unter dieser Oberfläche gab es dann doch so einige Stellen, die mich haben aufmerken lassen.

    Da wäre zunächst mal das Zeug, das sich der junge Mann diesmal kauft, denn das ist ja verdächtiger denn je. Nachdem mir der mittwöchliche Hammer nach der dubiosen Schaufel wieder harmloser vorkam, wandert diesmal quasi das ultimative Mordvertuschungswerkzeug über die Theke. Und spätestens als der junge Mann dann prompt nach einer Säge fragt, nachdem er von einem auf zwei Säcke umsteigen musste, da muss es ja eigentlich jedem außer Rupert klar sein, was er damit so vorhat. Wobei diese Leichenzerstückelung und -einsackung hier schon so offensichtlich im Text drinsteckt, dass ich fast schon wieder am Zweifeln bin, ob das dann auch wirklich am Ende der Hintergrund des Ganzen sein wird oder ob du da ganz gezielt mit den Erwartungen des Lesers spielst, um ihm schlussendlich eine wieder ganz andere Knallerpointe aufzutischen, mit der so und in dieser Art nie und nimmer zu rechnen gewesen ist! Wobei es ja aber auch so schon nicht ganz klar ist, wie die Kaufreihenfolge Schaufel -> Hammer -> Säcke & Säge zu einer Mordvertuschung passen könnte. Die Schaufel müsste da ja eigentlich als Allerletztes zum Einsatz kommen. Und überhaupt, der Sohn des namenlosen Helden ein gemeiner Mörder? Da wäre dann ohnehin nochmal eine längere Erklärung nötig, wie das passieren konnte!

    Insbesondere der Sack hat mich aber auch noch aus einem ganz anderen Grund aufmerken lassen. Ich glaube nämlich kaum, dass du diese Stelle hier so beiläufig geschrieben hast wie sie erstmal daherkommt:
    Rupert (im Hinterraum, murmelnd): Ein Sack, ein Sack (kramt herum) … ich fürchte … hm, wobei …
    Bisher hatte ich ja vermutet, dass du selbst den Rupert vertont hast, aber da muss ich mich wohl getäuscht haben. Denn offensichtlicher hättest du es kaum machen können, wem du diese Rolle auf den Leib geschrieben hast: Niemand anderem als deinem dritten Verbündeten in diesem Projekt, nämlich Mister "Ein Sag!" Meister! Der wiederum stromerte ja auch den ganzen Tag über im Forum herum und gab Kommentare zu alten Hörspielen ab - ein Zufall etwa? Daran mag ich nicht so recht glauben, da kommt dann einfach zu viel zusammen. Ich möchte dir an dieser Stelle übrigens gleich mal zum Geniestreich gratulieren, Meister hier völlig gegen den Strich mit einer absolut unerwarteten Rolle zu besetzen - denn nachdem er ja der Archetypus des jungen, naja, Mannes im weitesten Sinne ist, hätte wohl jeder gedacht, dass er auch die gleichnamige Rolle bekleidet. Aber weit gefehlt! Da bin ich mal sehr gespannt, wie er sich als Rupert machen wird, und wer den jungen Mann sprechen wird. Du? MiMo? Vielleicht bestand der geheimnisvolle Kompromiss darin, dass du lediglich die Story schreibst, aber keine eigene Rolle übernimmst?

    Ich denke jedenfalls mal, dass ich all das schon bald erfahren könnte, denn nachdem der junge Mann ja gar kein Geld mehr übrig hat, kann er am Freitag eigentlich auch nichts mehr kaufen. Vielleicht ist die Story dann also tatsächlich schon heute zuende, und das Story-Forum um ein neues Hörspiel reicher. Denkbar ist aber natürlich auch, dass es jetzt auf eine weniger geschäftliche Art und Weise weitergeht - am Wochenende dürfte die Pfandleihe ja ohnehin geschlossen sein, da würdest du mit einer sturen Weiterführung der Kaufgeschäfte wohl eine allzu große Suspension of Disbelief von deinen Lesern einfordern!
    Schade fänd ichs aber schon, wenn die Geschichte jetzt heute schon vorbei sein sollte. So langsam hab ich mich da dran gewöhnt, von mir aus könnten die auch gerne noch ne Woche weiterhandeln. Wenn heute aber die Auflösung kommen sollte, dann bin ich natürlich schwer gespannt.

    Fehler gabs jedenfalls keine, die ich gefunden hätte. Aber sollte ja auch eigentlich selbstverständlich sein, nachdem MiMo, und Jüdex und Meister alle Korrektur gelesen haben.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Da wäre zunächst mal das Zeug, das sich der junge Mann diesmal kauft, denn das ist ja verdächtiger denn je. Nachdem mir der mittwöchliche Hammer nach der dubiosen Schaufel wieder harmloser vorkam, wandert diesmal quasi das ultimative Mordvertuschungswerkzeug über die Theke. Und spätestens als der junge Mann dann prompt nach einer Säge fragt, nachdem er von einem auf zwei Säcke umsteigen musste, da muss es ja eigentlich jedem außer Rupert klar sein, was er damit so vorhat. Wobei diese Leichenzerstückelung und -einsackung hier schon so offensichtlich im Text drinsteckt, dass ich fast schon wieder am Zweifeln bin, ob das dann auch wirklich am Ende der Hintergrund des Ganzen sein wird oder ob du da ganz gezielt mit den Erwartungen des Lesers spielst, um ihm schlussendlich eine wieder ganz andere Knallerpointe aufzutischen, mit der so und in dieser Art nie und nimmer zu rechnen gewesen ist! Wobei es ja aber auch so schon nicht ganz klar ist, wie die Kaufreihenfolge Schaufel -> Hammer -> Säcke & Säge zu einer Mordvertuschung passen könnte. Die Schaufel müsste da ja eigentlich als Allerletztes zum Einsatz kommen. Und überhaupt, der Sohn des namenlosen Helden ein gemeiner Mörder? Da wäre dann ohnehin nochmal eine längere Erklärung nötig, wie das passieren konnte!
    Vielleicht wird es genau diese Erklärung ja heute Abend von mir geben! Oder ... fällt sie vielleicht doch dem Kompromiss *donnergrollen* zum Opfer? *piratenwahrsagersmiley

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Insbesondere der Sack hat mich aber auch noch aus einem ganz anderen Grund aufmerken lassen. Ich glaube nämlich kaum, dass du diese Stelle hier so beiläufig geschrieben hast wie sie erstmal daherkommt:

    Bisher hatte ich ja vermutet, dass du selbst den Rupert vertont hast, aber da muss ich mich wohl getäuscht haben. Denn offensichtlicher hättest du es kaum machen können, wem du diese Rolle auf den Leib geschrieben hast: Niemand anderem als deinem dritten Verbündeten in diesem Projekt, nämlich Mister "Ein Sag!" Meister! Der wiederum stromerte ja auch den ganzen Tag über im Forum herum und gab Kommentare zu alten Hörspielen ab - ein Zufall etwa? Daran mag ich nicht so recht glauben, da kommt dann einfach zu viel zusammen. Ich möchte dir an dieser Stelle übrigens gleich mal zum Geniestreich gratulieren, Meister hier völlig gegen den Strich mit einer absolut unerwarteten Rolle zu besetzen - denn nachdem er ja der Archetypus des jungen, naja, Mannes im weitesten Sinne ist, hätte wohl jeder gedacht, dass er auch die gleichnamige Rolle bekleidet. Aber weit gefehlt! Da bin ich mal sehr gespannt, wie er sich als Rupert machen wird, und wer den jungen Mann sprechen wird. Du? MiMo? Vielleicht bestand der geheimnisvolle Kompromiss darin, dass du lediglich die Story schreibst, aber keine eigene Rolle übernimmst?
    Wenn ich jetzt wie in so einen Suchspiel immer "kalt" und "warm" sagen würde, dann ... tja, dann wüsste ich auch nicht, was ich jetzt zu diesen Mutmaßungen sagen würde!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich denke jedenfalls mal, dass ich all das schon bald erfahren könnte, denn nachdem der junge Mann ja gar kein Geld mehr übrig hat, kann er am Freitag eigentlich auch nichts mehr kaufen. Vielleicht ist die Story dann also tatsächlich schon heute zuende, und das Story-Forum um ein neues Hörspiel reicher. Denkbar ist aber natürlich auch, dass es jetzt auf eine weniger geschäftliche Art und Weise weitergeht - am Wochenende dürfte die Pfandleihe ja ohnehin geschlossen sein, da würdest du mit einer sturen Weiterführung der Kaufgeschäfte wohl eine allzu große Suspension of Disbelief von deinen Lesern einfordern!
    Schade fänd ichs aber schon, wenn die Geschichte jetzt heute schon vorbei sein sollte. So langsam hab ich mich da dran gewöhnt, von mir aus könnten die auch gerne noch ne Woche weiterhandeln. Wenn heute aber die Auflösung kommen sollte, dann bin ich natürlich schwer gespannt.
    Tja ... dazu sag ich mal nix!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Fehler gabs jedenfalls keine, die ich gefunden hätte. Aber sollte ja auch eigentlich selbstverständlich sein, nachdem MiMo, und Jüdex und Meister alle Korrektur gelesen haben.
    Puh!

    Ja, dann mal wieder vielen Dank fürs treue Weiterlesen und den heutigen Kommentar!

  3. Beiträge anzeigen #203
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Tja, da ist die "Pfandleiher"-Geschichte nun wirklich schon am Freitag zuende gegangen, sogar ganz unmissverständlich mit einem "Ende der Geschichte" am Ende, aber mit dem Ende meiner Verwirrung in dieser ganzen Angelegenheit ist das leider nicht einhergegangen. Eher im Gegenteil. Jetzt weiß ich wohl, wie du dich immer fühlst, wenn du das Ende meiner Geschichten nicht kapierst... ich hoffe mal, dass das jetzt nicht der einzige Sinn und Zweck der Geschichte war.

    Das einzige, was ich da am Ende begreife, ist, dass der junge Mann wohl gar nicht vorhat, den goldenen Kelch wieder auszulösen, weil er ja den entsprechenden Pfandschein gar nicht mitgenommen hat. Das hatte ich auch schon vorher vermutet, dass es ihm nur darum ging, die 100 Goldmünzen abzustauben, die für ihn aus der ganzen Sache offenbar rausgesprungen sind. So weit, so verständlich. Aber damit hörts dann auch schon auf. Was ist das für eine Inschrift auf dem Goldkelch? Woher kennt Rupert die bzw. wieso geht ihm bei deren Anblick anscheinend ein Licht auf? Warum glaubt er, dass er es schon früher hätte merken müssen, und vor allem, was genau hätte er denn merken müssen? Irgendwie wirds ja wohl darum gehen, dass der junge Mann da mithilfe von Schaufel, Hammer, Säcken und Säge eine verbrecherische Aktion in die Tat umgesetzt hat, durch die er an den goldenen Kelch und damit letztendlich an hundert Goldmünzen gekommen ist. Aber wie genau die ganzen Gegenstände dabei jetzt eingesetzt wurden und was er da angestellt hat, wozu er nun diese hundert Goldstücke braucht (mit denen er sich ja offenbar gleich davon machen will, wenn er da so schnell durchs Stadttor abhaut), das bleibt mir zumindest alles völlig unklar. Auch die Identität des jungen Mannes bleibt bis zum Ende ein Rätsel. Ich würde zwar nach wie vor davon ausgehen, dass er wohl der Sohn des namenlosen Helden ist, aber darauf deutet ja eigentlich nur der Name hin, dessen Kenntnis gleichzeitig kaum als Gothic-Allgemeinwissen gelten kann. Wenn du das wirklich so angedacht hattest, konntest du eigentlich nicht davon ausgehen, dass das die Mehrheit deiner Leser auch so kapieren würde. Alles in allem also alles schwer merkwürdig, und für mich will sich da einfach kein richtiges Bild formen, in dem die ganzen Ereignisse zu einem großen Ganzen zusammengesetzt werden können. Oder anders formuliert: Keine Ahnung, was du dir bei der Geschichte gedacht hast.

    Es kann natürlich gut sein, dass ich einfach irgendwas nicht richtig kapiert habe und da irgendeine große Pointe einfach nicht bei mir angekommen ist, insofern will ich nicht zu harsch mit meiner Kritik sein, aber obwohl die Posts ja alle durchaus unterhaltsam waren und die Geschichte auch ohne großes Aha-Erlebnis oder ein sonstwie befriedigendes Ende Spaß gemacht hat, überwiegt da jetzt gerade die Ratlosigkeit. Jetzt kann ich wohl nur noch auf eine von zwei Möglichkeiten hoffen: Entweder du klärst mir nun alle Geheimnisse rund um diese Geschichte auf, sodass es mir wie Schuppen von den Augen fallen wird, oder aber MiMo/Jüdex/MisterMeister schreiben in den kommenden Wochen weitere ähnliche Wochengeschichten, die aus der Perspektive anderer Leute geschrieben sind, und aus deren Gesamtheit sich dann ein großes Ganzes zusammenfügt. Und erst am Ende des Monats gibt es dann das fertige Hörspiel von gewaltigen Ausmaßen! Ja, so wird es sein, da glaube ich ganz fest dran, aber falls ich falsch liegen sollte, kannst du dann ja bitte sofort mit der Geheimnisenthüllung anfangen und mich nicht mit Montagabend warten lassen.

    Fehler hab ich übrigens mal wieder keine gefunden. Du bist wirklich verdächtig ordentlich bei der Fehlersuche in dieser Geschichte gewesen. Ganz so, als müsste da schon vor der Veröffentlichung 1A-Vertonungsreife erforderlich gewesen sein. So ganz will ich den Gedanken, dass da noch ein schon fertiges Hörspiel seiner Veröffentlichung harrt, also noch nicht aufgeben! Irgendwas kommt da doch noch... vielleicht morgen um 20:15 Uhr?

  4. Beiträge anzeigen #204
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Der Pfandleiher von John Irenicus

    Uh.... "Ende der Geschichte" ... Wirklich? DAS ist das Ende?
    Nun ... was soll ich sagen / schreiben? Ich will dir ja auch nicht zu Nahe treten ... also ... am Besten schreibe ich mal wie ich mich gefühlt habe, als ich das vermutlich letzte Kapitel deiner Geschichte gelesen habe.
    Was habe ich gefühlt?
    Enttäuschung, maßlose Enttäuschung.
    Ich dachte: "Da wurde jetzt die ganze Zeit immer weiter aufgebaut und dann ... ohne irgendeinen Höhepunkt, oder das was passiert wäre, ist es vorbei. Alles für die Katz."
    Nach dem ersten Kapitel hatte ich ja gehofft, dass etwas passieren würde, aber leider gingen meine Erwartungen dann immer mehr zurück. Im Grunde geht es ja nur darum das Dinge gekauft und im letzten Kapitel verkauft werden. Das ist ja auch ok, es spricht ja nichts dagegen zu sehen wie so ein Pfandleihhaus funktioniert. Es ist aber eben auch nicht besonders interessant. Genausogut könnte man den Tagesablauf eines Busfahrers beschreiben. Das liest sich vermutlich auch unterhaltsam, aber eben auch ohne besondere Höhepunkte. So wie die Geschichte ist, ist sie ... nun ... nicht so besonders.
    Es geht ja eigentlich nur darum, dass der Typ Zeug kauft, womit er dann etwas unternimmt. Also vielleicht irgendwo einbricht, den Kelch klaut und vielleicht noch jemanden um die Ecke bringt und dann in zwei Säcke zerlegt irgendwo verbuddelt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht auch was ganz anderes, z.B. legt er eine Bodenmiete an, wozu er die Säcke und die Schaufel braucht und die Säge um das Fleisch passend zu sägen... zum Beispiel von einem Wildschwein. Oder ... er braucht die Säcke um Diebesgut zu verstecken ... oder er braucht es tatsächlich für Gartenarbeit, das kann man als Leser ja gar nicht mit Bestimmtheit sagen. Den Kelch hat er wohl bei Rupert gelassen, weil der sich eh nie merken kann was von wem war und man deswegen super Diebesgut bei ihm loswird.

    Die Pointe, wenns denn eine war, war für mich, als Rupert diesen Kelch in der Hand hat, dann diesen Namenszug drauf sieht, aber anstatt, dass da jetzt ein Licht bei ihm aufgeht, geht es ihm nur darum, dass der Typ ja seinen Schein vergessen hat und er ihm deswegen nachläuft. Der Leser glaubt, wow, jetzt hat er es, jetzt ruft er die Wache, weil er weiß, dass der Typ ein Verbrechen begangen hat und dann geht es nur um den Schein ... das ist zwar ganz nett, aber doch reichlich schwach für eine Pointe, wenn es denn überhaupt eine gewesen sein soll.
    Vielleicht fühlst du dich jetzt ungerecht behandelt, weil ich so kritisch bin, denn für dich macht die Geschichte ganz bestimmt absolut Sinn. Das ist öfter so. Für den Autor ist immer alles ganz sonnenklar, weil er / oder sie schreibt die Geschichte ja und kennt die gesamten Hintergründe. Im Kopf ist das alles also ganz klar, aber die Leser sind nun mal hier draußen.
    Vielleicht schreibst du ja noch einen Parallelteil, der dann die Sicht des Typen darlegt, dann könnte der Leser parallellesen und sich freuen... ah, das hat er gemacht und dann zu der Rupert Geschichte rumswitchen und sich ins Fäustchen lachen, was der schusselige Rupert da wieder so macht ... nun ... naja ... auch das hätte dann vermutlich besser funktioniert, wenn man beide Geschichten parallel hochgeladen hätte. Vielleicht kommt ja noch ein anderer Geniestreich ... Nun ... bringt jetzt nichts weiter über "was wäre wenn" und "es könnte doch sein" zu spekulieren. Ich schreibe ja im Moment darüber wie die Geschichte im Moment ist und da bin ich einfach nur enttäuscht. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

  5. Beiträge anzeigen #205
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Also, was ich auf jeden Fall sagen kann: Die Geschichte ist an der Stelle wirklich zu Ende, und da kommt auch nichts mehr, auch keine andere Geschichte die da noch etwas erklärt, und ein Hörspiel gibt es auch nicht. #TheHörspielIsALie

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Jetzt weiß ich wohl, wie du dich immer fühlst, wenn du das Ende meiner Geschichten nicht kapierst... ich hoffe mal, dass das jetzt nicht der einzige Sinn und Zweck der Geschichte war.
    Nee, das war gar nicht beabsichtigt, ist aber natürlich ein toller Nebeneffekt.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Das einzige, was ich da am Ende begreife, ist, dass der junge Mann wohl gar nicht vorhat, den goldenen Kelch wieder auszulösen, weil er ja den entsprechenden Pfandschein gar nicht mitgenommen hat. Das hatte ich auch schon vorher vermutet, dass es ihm nur darum ging, die 100 Goldmünzen abzustauben, die für ihn aus der ganzen Sache offenbar rausgesprungen sind. So weit, so verständlich. Aber damit hörts dann auch schon auf.
    Ja gut, es könnte aber natürlich sein, dass er den Pfandschein ja wirklich vergessen hat, das ist ja am Ende gar nicht so eindeutig.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Was ist das für eine Inschrift auf dem Goldkelch? Woher kennt Rupert die bzw. wieso geht ihm bei deren Anblick anscheinend ein Licht auf? Warum glaubt er, dass er es schon früher hätte merken müssen, und vor allem, was genau hätte er denn merken müssen?
    Ja gut, wie Eispfötchen treffend bemerkt hat, ist die Pointe, dass Rupert eigentlich gar nicht wirklich etwas merkt, sondern er so in Aufruhr gerät, weil der junge Mann eben den Pfandschein liegenlassen hat. Darauf bezieht sich das dann also. Natürlich wird aber angedeutet, dass Rupert schon anhand dieses Kelches etwas hätte merken können, zumal man als Leser da ja auch eine Idee haben könnte, was das wohl für ein Kelch ist. *piratenwahrsagersmiley*

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Irgendwie wirds ja wohl darum gehen, dass der junge Mann da mithilfe von Schaufel, Hammer, Säcken und Säge eine verbrecherische Aktion in die Tat umgesetzt hat, durch die er an den goldenen Kelch und damit letztendlich an hundert Goldmünzen gekommen ist.
    Das könnte sein - es könnte aber natürlich auch was ganz anderes passiert sein! *piratenwahrsagersmiley*

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Auch die Identität des jungen Mannes bleibt bis zum Ende ein Rätsel. Ich würde zwar nach wie vor davon ausgehen, dass er wohl der Sohn des namenlosen Helden ist, aber darauf deutet ja eigentlich nur der Name hin, dessen Kenntnis gleichzeitig kaum als Gothic-Allgemeinwissen gelten kann. Wenn du das wirklich so angedacht hattest, konntest du eigentlich nicht davon ausgehen, dass das die Mehrheit deiner Leser auch so kapieren würde.
    Ja, also um auf diese "Tarnum"-Sache nochmal zurückzukommen: An den Namen konnte ich mich tatsächlich erinnern. Gothic war ja damals bei uns in der Schule unter einer guten Handvoll Leute (so zwischen 5 und 10 Leuten in meinem Bekanntenkreis haben das sicher gespielt) brandheißes Thema, und einer fing dann auch damit an, er hätte das gelesen, dass der Held ja in Wahrheit "Tarnum" hieße. Das war dann auch Diskussionsthema, und eigentlich haben wir uns auch nur darüber lustig gemacht - das war uns damals schon klar, dass das irgendwie kompletter Blödsinn sein muss. Jedenfalls ist das hängengeblieben, und deshalb habe ich auch diesen Namen gewählt. Wer da recherchiert oder das auch noch weiß, der wird beim Lesen natürlich an den Namenlosen Helden denken, und ein bisschen habe ich mich beim Schreiben auch bemüht, den jungen Mann diese Art zu geben, der auch der namenlose Held bei Dialogen manchmal hat. Ob der Kerl jetzt wirklich der Sohn des Namenlosen Helden namens Tarnum ist oder doch nicht, das bleibt aber bewusst offen, und die Identität des Mannes soll auch gar keine Rolle spielen. Aber wenn man sich vorstellen will, dass es der Sohn des Gothic-Typen ist, dann ist das ja auch okay, denn ausgeschlossen ist es ja eben auch nicht!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Es kann natürlich gut sein, dass ich einfach irgendwas nicht richtig kapiert habe und da irgendeine große Pointe einfach nicht bei mir angekommen ist, insofern will ich nicht zu harsch mit meiner Kritik sein, aber obwohl die Posts ja alle durchaus unterhaltsam waren und die Geschichte auch ohne großes Aha-Erlebnis oder ein sonstwie befriedigendes Ende Spaß gemacht hat, überwiegt da jetzt gerade die Ratlosigkeit. Jetzt kann ich wohl nur noch auf eine von zwei Möglichkeiten hoffen: Entweder du klärst mir nun alle Geheimnisse rund um diese Geschichte auf, sodass es mir wie Schuppen von den Augen fallen wird, oder aber MiMo/Jüdex/MisterMeister schreiben in den kommenden Wochen weitere ähnliche Wochengeschichten, die aus der Perspektive anderer Leute geschrieben sind, und aus deren Gesamtheit sich dann ein großes Ganzes zusammenfügt. Und erst am Ende des Monats gibt es dann das fertige Hörspiel von gewaltigen Ausmaßen! Ja, so wird es sein, da glaube ich ganz fest dran, aber falls ich falsch liegen sollte, kannst du dann ja bitte sofort mit der Geheimnisenthüllung anfangen und mich nicht mit Montagabend warten lassen.
    Ja, also wie gesagt, da kommt jetzt nichts mehr, und auch kein Hörspiel. Das ist schon quasi als "Hörspielvorlage" geschrieben, aber jetzt gar nicht so mit dem Wunsch, dass das vertont würde. Dafür ist die Geschichte ja auch wirklich nicht gut oder spektakulär genug. Denn: So große Geheimnisse gibt es um den Plot auch nicht, und da gibt's eigentlich auch nix, was du übersehen hättest, weil es da auch nichts gibt, was man da übersehen könnte. Die Szenen erschöpfen sich eigentlich auch schon in ihrer Vordergründigkeit. Da gibt es jetzt also keinen definitiven Clou innerhalb der Handlung, den man entdecken könnte. Das ist jetzt also wirklich alles nicht so großartig oder toll, wie es zu Anfang der Story schien, und es steckt auch nichts großes hinter, aber gerade mit der Erwartungshaltung wollte ich dann eben auch ein bisschen spielen. Ich hoffe, das nimmt man mir jetzt nicht übel. Mehr dazu gleich noch weiter unten, nachdem ich auf Eispfötchen geantwortet habe - danke jedenfalls schon einmal fürs Lesen (auch insgesamt) und den Kommentar!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Der Pfandleiher von John Irenicus

    Uh.... "Ende der Geschichte" ... Wirklich? DAS ist das Ende?
    Nun ... was soll ich sagen / schreiben? Ich will dir ja auch nicht zu Nahe treten ... also ... am Besten schreibe ich mal wie ich mich gefühlt habe, als ich das vermutlich letzte Kapitel deiner Geschichte gelesen habe.
    Was habe ich gefühlt?
    Enttäuschung, maßlose Enttäuschung.
    Ich dachte: "Da wurde jetzt die ganze Zeit immer weiter aufgebaut und dann ... ohne irgendeinen Höhepunkt, oder das was passiert wäre, ist es vorbei. Alles für die Katz."
    Jetzt fühle ich mich fast schon schlecht, dass das Teil der "Pointe" (wenn man das denn so nennen will) ist, dass die Geschichte einfach zuende geht, ohne dass (vordergründig) etwas passiert wäre, und man da als Leser wirklich ein bisschen ratlos sein soll. Ich hoffe mal, du hast das rückblickend jetzt nicht als totale Zeitverschwendung empfunden, die Geschichte überhaupt zu lesen.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Nach dem ersten Kapitel hatte ich ja gehofft, dass etwas passieren würde, aber leider gingen meine Erwartungen dann immer mehr zurück. Im Grunde geht es ja nur darum das Dinge gekauft und im letzten Kapitel verkauft werden. Das ist ja auch ok, es spricht ja nichts dagegen zu sehen wie so ein Pfandleihhaus funktioniert. Es ist aber eben auch nicht besonders interessant. Genausogut könnte man den Tagesablauf eines Busfahrers beschreiben. Das liest sich vermutlich auch unterhaltsam, aber eben auch ohne besondere Höhepunkte. So wie die Geschichte ist, ist sie ... nun ... nicht so besonders.
    Ja, da gebe ich dir auch recht, das Geschehen, was man da als Leser mitbekommt, ist wirklich der reinste Alltag ohne besondere Höhen und Tiefen. Um nicht zu sagen: Bis auf das bisschen Dynamik in den Dialogen, wo man ab und an vielleicht etwas schmunzeln kann, ist es ja schon eher ein bisschen langweilig, was da passiert, sage ich mal! Das ist mir also auch durchaus bewusst.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Es geht ja eigentlich nur darum, dass der Typ Zeug kauft, womit er dann etwas unternimmt. Also vielleicht irgendwo einbricht, den Kelch klaut und vielleicht noch jemanden um die Ecke bringt und dann in zwei Säcke zerlegt irgendwo verbuddelt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht auch was ganz anderes, z.B. legt er eine Bodenmiete an, wozu er die Säcke und die Schaufel braucht und die Säge um das Fleisch passend zu sägen... zum Beispiel von einem Wildschwein. Oder ... er braucht die Säcke um Diebesgut zu verstecken ... oder er braucht es tatsächlich für Gartenarbeit, das kann man als Leser ja gar nicht mit Bestimmtheit sagen. Den Kelch hat er wohl bei Rupert gelassen, weil der sich eh nie merken kann was von wem war und man deswegen super Diebesgut bei ihm loswird.
    Ja, das finde ich ja schonmal interessant, dass du da mehrere Varianten ersinnst, was der junge Mann denn da so gemacht haben könnte mit dem ganzen Zeug (was eine "Bodenmiete" ist, musste ich jetzt übrigens erst googeln ).

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Die Pointe, wenns denn eine war, war für mich, als Rupert diesen Kelch in der Hand hat, dann diesen Namenszug drauf sieht, aber anstatt, dass da jetzt ein Licht bei ihm aufgeht, geht es ihm nur darum, dass der Typ ja seinen Schein vergessen hat und er ihm deswegen nachläuft. Der Leser glaubt, wow, jetzt hat er es, jetzt ruft er die Wache, weil er weiß, dass der Typ ein Verbrechen begangen hat und dann geht es nur um den Schein ... das ist zwar ganz nett, aber doch reichlich schwach für eine Pointe, wenn es denn überhaupt eine gewesen sein soll.
    Ja, das sollte auf jeden Fall eine Pointe sein! Dass die jetzt nicht so der Oberhammer ist, das ist natürlich auch klar. Sie sollte den Leser allerdings eben auch ein bisschen ernüchtern. In Anbetracht dessen, dass die Story quasi eine ganze Woche lang episodenhaft aufgebaut wurde, ist das natürlich schon ein ziemlich laues Lüftchen und da verliert sie vielleicht auch an Witz (den sie ja durchaus auch haben soll), weil sie für das ganze Tamtam vorher dann doch einfach zu platt ist, schätze ich. Ursprünglich hatte ich ja auch vor, die Story direkt als Ganzes zu posten, da wäre das vielleicht noch ein wenig witziger gewesen für den Leser, weil sich ja nicht tagelang irgendwelche Erwartungen aufgebaut hätten. Jetzt ist das ja eher mehr witzig für mich als Autor, weil man halt für das Ende sonstwas erwartet hat und im Grunde nur so ein kleiner Knallfrosch-Gag gezündet wird.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Vielleicht fühlst du dich jetzt ungerecht behandelt, weil ich so kritisch bin, denn für dich macht die Geschichte ganz bestimmt absolut Sinn. Das ist öfter so. Für den Autor ist immer alles ganz sonnenklar, weil er / oder sie schreibt die Geschichte ja und kennt die gesamten Hintergründe. Im Kopf ist das alles also ganz klar, aber die Leser sind nun mal hier draußen.
    Nee, also das find ich schon genau richtig so, dass du da ganz klar deine Meinung zu sagst und deine Eindrücke wiedergibst! Das sind ja teils auch berechtigte Kritikpunkte, und ungerecht behandelt fühle ich mich da auf keinen Fall! Ich habe mich ganz im Gegenteil ja richtig gefreut, dass die Story auch gelesen und jetzt am Ende auch deine Meinung dazu abgegeben hast, vielen Dank also!




    Ja, also auch auf die Gefahr hin, dass ich die Geschichte damit größer mache, als sie (gemeint) ist, nochmal was zur Entstehung!

    Gestartet habe ich die Geschichte als "Einfach mal machen"-Projekt, weil ich vor kurzem einen Uralt-Laptop (2004/2005) von meinem Vater bekommen habe, da einfach mal Mint drauf installiert habe und dachte: Ja, also schreiben kann man mit dem Ding ja. Und dann habe ich das direkt einfach mal gemacht, weil mich da dann ja auch nix vom Schreiben ablenkt, mangels anderer Möglichkeiten, die man mit dem Ding machen kann. Die Story ist also größtenteils darauf enstanden, das "Intro" und die Überlegung sind aber glaube ich noch vorher unabhängig davon entstanden.

    Und im Prinzip sollte das einfach so sein, dass ich einen möglichst kurzen Hörspieltext schreibe, bei dem nichts besonders Aufregendes passiert, nur so ein paar Sachen angedeutet werden, man am Ende aber um irgendeine Art von Auflösung gebracht wird (letzteres hat ja gut geklappt, anscheinend ).

    Und kurz, nachdem der Text fertig war, dachte ich mir, es wäre doch witzig, wenn der eh schon in Wochentage aufgeteilt ist, den auch regelmäßig an den entsprechenden Wochentagen zu posten. Und daraus entwickelte sich dann die Idee bzw. die Hoffnung, dass vielleicht jemand dann tatsächlich auch regelmäßig mitliest und sich dazu äußert, was er so davon hält und was er so vermutet, worum es in dieser Story denn eigentlich bitte gehen könnte. Und das hat dank euch beiden auch geklappt, das fand ich ja ziemlich super von euch, dass ihr da angebissen habt. Ein bisschen hatte ich da auch den Gedanken, dass es ja auch bei Filmen und Serien etc. trotz dem ganzen On-Demand und Streaming-Kram ja irgendwie doch noch was Schönes ist, wenn etwas regelmäßig kommt, man also nicht sofort Zugriff auf alle "Folgen" hat, sondern weiß: Dann und dann ist es wieder soweit, dann kommt der nächste Teil. Im Grunde könnte man sagen, dass du, Eispfötchen, dass mit deinen Storys auch so machst, weil du ja einfach viel schreibst und sofort postest, aber da geht für mich als Leser dieser Regelmäßigkeitseffekt ja leider verloren, weil ich mit dem Lesen so schnell einfach nicht hinterherkomme.

    Ja und zum Inhalt der Story, wie gesagt: Da ist jetzt nichts "Verstecktes" in der Story und der Text ist dann wirklich so banal, wie es aussieht. Es sollte dann einfach darum gehen, dass der Leser anhand der einzelnen Episoden bzw. Tage selbst seine Story "herbeifantasiert" und sich überlegt, was da denn los sein könnte. Die Story selbst macht dazu ja gar keine Aussage, was das alles soll und was außerhalb dieser Gespräche im Laden passiert, und so ist eben wirklich von "es passiert sonst auch nichts weiter" und "es passiert eine ganze Menge" alles denkbar, und so ist die Story letzten Endes das, was man aus ihr macht. Ja, hm, das klingt jetzt wahrscheinlich wirklich größer, als es in Wahrheit ist und angesichts der Banalität des Textes auch ein bisschen albern, aber so ist es halt. Ist jetzt also auch nicht so das mega "Experiment" oder so, vielleicht allenfalls ein "Versuch" - einfach mal schauen, was passiert, wenn man so eine Story Stück für Stück postet - und wie dann mit dem Ende auch so die "Stimmung" hinsichtlich der Story umschwenken kann, ähem.

    Und es war auch ganz interessant zu sehen, was so gemutmaßt wird. Nicht, dass das "falsch" wäre, aber es ist dann ja schon bemerkenswert, dass man als Leser dazu neigt, sich schon relativ früh darauf festzulegen, dass da ein Verbrechen begangen wird - und da kann man sich ja fragen, ob es da eigentlich wirklich (so viele) Anhaltspunkte für gibt und ob es nicht mindestens genau so viele Punkte gibt, die eigentlich dagegensprechen.

    Ja, und mehr ist es dann eigentlich wirklich nicht. Ich danke euch beiden jedenfalls nochmal fürs Lesen und hoffe, ihr seid jetzt nicht zu sauer, dass ich euch mit der Story sozusagen auch ein wenig "betuppt" habe bzw. ich euch sehenden Auges Erwartungen aufbauen lassen und euch schlussendlich um ein vernünftiges Ende geprellt habe.
    Geändert von John Irenicus (10.03.2018 um 19:42 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #206
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Also, was ich auf jeden Fall sagen kann: Die Geschichte ist an der Stelle wirklich zu Ende, und da kommt auch nichts mehr, auch keine andere Geschichte die da noch etwas erklärt, und ein Hörspiel gibt es auch nicht. #TheHörspielIsALie


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja gut, wie Eispfötchen treffend bemerkt hat, ist die Pointe, dass Rupert eigentlich gar nicht wirklich etwas merkt, sondern er so in Aufruhr gerät, weil der junge Mann eben den Pfandschein liegenlassen hat. Darauf bezieht sich das dann also.
    Hm, die Pointe ist aber wirklich so gar nicht bei mir angekommen. Ich hatte tatsächlich über genau diese Möglichkeit auch schon gleich nach dem Lesen nachgedacht, also dass das so gemeint sein könnte, dass Rupert nur wegen des vergessenen Pfandscheins so aufgeregt ist, aber nachdem er ja beim Lesen der Inschrift seinen Geistesblitz hat, habe ich die dann gleich wieder verworfen. Also leider ist nicht mal der Knallfrosch bei mir losgegangen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Natürlich wird aber angedeutet, dass Rupert schon anhand dieses Kelches etwas hätte merken können, zumal man als Leser da ja auch eine Idee haben könnte, was das wohl für ein Kelch ist. *piratenwahrsagersmiley*
    Ein Blutkelch? Haben die Inschriften? Naja, aber selbst wenn das ein Blutkelch ist, dann sagt mir das jetzt auch nicht viel im Rahmen der Geschichte, ehrlich gesagt.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, also um auf diese "Tarnum"-Sache nochmal zurückzukommen: An den Namen konnte ich mich tatsächlich erinnern. Gothic war ja damals bei uns in der Schule unter einer guten Handvoll Leute (so zwischen 5 und 10 Leuten in meinem Bekanntenkreis haben das sicher gespielt) brandheißes Thema, und einer fing dann auch damit an, er hätte das gelesen, dass der Held ja in Wahrheit "Tarnum" hieße. Das war dann auch Diskussionsthema, und eigentlich haben wir uns auch nur darüber lustig gemacht - das war uns damals schon klar, dass das irgendwie kompletter Blödsinn sein muss.
    Bei uns war damals immer nur dieses Gothic-3-Gerücht im Gespräch, dass das ganze Spiel angeblich unter der Erde spielen sollte. Da gab es dann sehr unterschiedliche Meinungen, ob das nun eine gute oder schlechte Idee sein könnte. Wobei ich glaube ich wegen meiner Arx-Fatalis-Begeisterung noch so der größte Befürworter war.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Und es war auch ganz interessant zu sehen, was so gemutmaßt wird. Nicht, dass das "falsch" wäre, aber es ist dann ja schon bemerkenswert, dass man als Leser dazu neigt, sich schon relativ früh darauf festzulegen, dass da ein Verbrechen begangen wird - und da kann man sich ja fragen, ob es da eigentlich wirklich (so viele) Anhaltspunkte für gibt und ob es nicht mindestens genau so viele Punkte gibt, die eigentlich dagegensprechen.
    Spätestens in der Säcke-&-Säge-Szene fand ich es ja schon ziemlich eindeutig. Auch so von der ganzen Art her, wie sich der junge Mann so gibt... aber klar, es wär jetzt natürlich auch keine besonders tolle Pointe gewesen, wenn am Ende einfach nur ein Verbrechen enthüllt worden wäre, insofern schon verständlich, dass du dich da jetzt in die Zweideutigkeit flüchtest!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, und mehr ist es dann eigentlich wirklich nicht. Ich danke euch beiden jedenfalls nochmal fürs Lesen und hoffe, ihr seid jetzt nicht zu sauer, dass ich euch mit der Story sozusagen auch ein wenig "betuppt" habe bzw. ich euch sehenden Auges Erwartungen aufbauen lassen und euch schlussendlich um ein vernünftiges Ende geprellt habe.
    Nee, sauer bin ich natürlich nicht, ich mochte die Geschichte ja auch insgesamt und fand diese kleinen Dialoghäppchen auch immer genau richtig, um mich da am Ende des Tages noch ein bisschen mit zu beschäftigen. Bloß war jetzt natürlich die Geheimniskrämerei und der Event-Charakter des täglichen Postens um die gleiche Uhrzeit letztlich deutlich interessanter als die Geschichte selbst. Hätte mich da über eine irgendwie gelungene Pointe dann schon mehr gefreut als über dieses unspektakuläre Ende. Und über ein Hörspiel natürlich sowieso, da hatte ich ja dann doch wirklich so ein bisschen die Hoffnung, dass da was kommen könnte. Hätte ja auch sein können, dass ihr auf dem Silvester-CT irgendwas ausgefuchst habt oder so, man weiß ja nie!

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    "Das ist jetzt also wirklich alles nicht so großartig oder toll, wie es zu Anfang der Story schien, und es steckt auch nichts großes hinter, aber gerade mit der Erwartungshaltung wollte ich dann eben auch ein bisschen spielen. Ich hoffe, das nimmt man mir jetzt nicht übel. "
    Na aber natürlich wird das übel genommen: LYNCHMORD !!! weil John Irenicus seine Leser verarscht!


    Nein ... ist nur Spaß ... aber ein bisschen veralbert fühle ich mich schon. Das ist aber nicht nur hier so, es ist wie so eine Art ungeschriebenes Gesetz, seine Leser zu verarschen und zu enttäuschen ist so ziemlich die größte Todsünde eines Autors. Hab ich auch schon merken müssen, wenn mir meine Leser dann vorwarfen, sie hätten sich diese oder jene Geschichte ja aber ganz anders gedacht und warum sei es denn nun nicht so oder so gekommen. Es ist eben ... Leser haben manchmal vollkommen andere Erwartungen, die eine Geschichte einfach gar nicht erfüllen kann, weil sie gar nicht in diese Richtung geht. Allerdings gibt es eben auch Autoren, die vorsätzlich damit spielen und das nicht nur im Hobbybereich, da wurde schon so manches Buch von seinen Lesern zerrissen, nicht weil es schlecht wäre, sondern eben, weil es nicht die Erwartungen der Leserschaft erfüllt hat.


    "Natürlich wird aber angedeutet, dass Rupert schon anhand dieses Kelches etwas hätte merken können, zumal man als Leser da ja auch eine Idee haben könnte, was das wohl für ein Kelch ist."
    Nun ... ich hab schon an diesen zerkratzten Kelch im Spiel gedacht, aber da war ja auch schon nicht mehr drauf zu lesen was da draufstand.



    "Jetzt fühle ich mich fast schon schlecht, dass das Teil der "Pointe" (wenn man das denn so nennen will) ist, dass die Geschichte einfach zuende geht, ohne dass (vordergründig) etwas passiert wäre, und man da als Leser wirklich ein bisschen ratlos sein soll. Ich hoffe mal, du hast das rückblickend jetzt nicht als totale Zeitverschwendung empfunden, die Geschichte überhaupt zu lesen."
    Nun, wenn überhaupt wird mir diese Geschichte wohl als die Geschichte in Erinnerung bleiben in der am wenigsten passiert. Obwohl ich dir da ja eigentlich auch eine förmliche Anerkennung aussprechen möchte, weil du die Motivation aufgebracht hast, so eine banale Geschichte zu schreiben.


    "Ja, das finde ich ja schonmal interessant, dass du da mehrere Varianten ersinnst, was der junge Mann denn da so gemacht haben könnte mit dem ganzen Zeug (was eine "Bodenmiete" ist, musste ich jetzt übrigens erst googeln"
    Eine Großtante erzählte mir mal wie sie sowas als Kind mit ihren Geschwistern und Eltern anlegten. War sehr interessant. Was für ein Aufwand ... heute latscht man einfach nur in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Aber so gesehen ist es ja noch gar nicht so lange her, dass es anders gemacht wurde (jedenfalls in der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung). Und in der Welt von Gothic kann ich mir das schon sehr gut vorstellen. Gibt keinen Kühlschrank und wenn man nicht gerade in Nordmar lebt, müssen die Bauern (und andere) ja irgendwie dafür sorgen, dass ihre Lebensmittel nicht schlecht werden.

    "Ja, das sollte auf jeden Fall eine Pointe sein! Dass die jetzt nicht so der Oberhammer ist, das ist natürlich auch klar. Sie sollte den Leser allerdings eben auch ein bisschen ernüchtern. In Anbetracht dessen, dass die Story quasi eine ganze Woche lang episodenhaft aufgebaut wurde, ist das natürlich schon ein ziemlich laues Lüftchen und da verliert sie vielleicht auch an Witz (den sie ja durchaus auch haben soll), weil sie für das ganze Tamtam vorher dann doch einfach zu platt ist, schätze ich. Ursprünglich hatte ich ja auch vor, die Story direkt als Ganzes zu posten, da wäre das vielleicht noch ein wenig witziger gewesen für den Leser, weil sich ja nicht tagelang irgendwelche Erwartungen aufgebaut hätten. Jetzt ist das ja eher mehr witzig für mich als Autor, weil man halt für das Ende sonstwas erwartet hat und im Grunde nur so ein kleiner Knallfrosch-Gag gezündet wird"
    Gibs doch zu, du hast das extra gemacht, um die Leser zappeln zu lassen und zu ärgern.


    "Dann und dann ist es wieder soweit, dann kommt der nächste Teil. Im Grunde könnte man sagen, dass du, Eispfötchen, dass mit deinen Storys auch so machst, weil du ja einfach viel schreibst und sofort postest, aber da geht für mich als Leser dieser Regelmäßigkeitseffekt ja leider verloren, weil ich mit dem Lesen so schnell einfach nicht hinterherkomme."
    Das ist ja auch irgendwie ein Lob. Hatte ich auch noch nicht, dass ich schneller schreibe, als meine Leser lesen. Ehrlich gesagt war ich mal richtig erschrocken, als mir jemand berichtete, er hätte meine etwa 600 Seiten starke Geschichte an einem Tag durchgelesen, hat der Typ überhaupt geschlafen? Muss ja ständig am lesen gewesen sein, bei der Arbeit, beim Essen, auf dem Klo ... das ist ja dann wieder das andere extrem.


    "Und es war auch ganz interessant zu sehen, was so gemutmaßt wird. Nicht, dass das "falsch" wäre, aber es ist dann ja schon bemerkenswert, dass man als Leser dazu neigt, sich schon relativ früh darauf festzulegen, dass da ein Verbrechen begangen wird - und da kann man sich ja fragen, ob es da eigentlich wirklich (so viele) Anhaltspunkte für gibt und ob es nicht mindestens genau so viele Punkte gibt, die eigentlich dagegensprechen."
    Wobei ich da zu unserer Verteidigung sagen muss: Wenn das wirklich der Sohn des Helden ist und er nach seinem Vater kommt, dann ist doch völlig klar, dass da auch mit etwas unlauteren Methoden vorgegangen wird. Klar, gibt es immer noch spielerabhängige Handlungen, aber wenn man mal vom grundsätzlichen ausgeht ist der Held schon wirklich sehr rücksichtslos und brutal. Die Bürger mögen ja vielleicht mehr oder minder sicher sein, was man von Orks, Tieren und Banditen nicht sagen kann. Was bei drei nicht auf dem nächsten Baum ist, wird niedergekloppt. Und oft hab ich das Gefühl, da wird gar nicht nach alternativen Lösungen gesucht. Musste denn Fellan unbedingt niedergeprügelt werden, oder Moe? Vielleicht hätte es ja eine andere Lösung gegeben, aber nein, volles Pfund aufs Maul und das "Problem" ist gelöst. Immer mit dem Kopf durch die Wand. Und wenn das wirklich der Sohn des Helden ist und der eben wirklich nach seinem Vater kommt ist der Verdacht gar nicht so weit her, das er da Diebstahl beging oder jemand zu Tode kam. Sicher sind auch andere Dinge möglich, aber ich sags mal so ... der Leser denkt einfach nicht, dass so banale Dinge wie Garten umgraben, Blümchen pflanzen und Kartoffeln ausbuddeln überhaupt der Mühe wert sind darüber zu schreiben, deswegen denkt man als Leser eher an ... spannende Inhalte.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Hm, die Pointe ist aber wirklich so gar nicht bei mir angekommen. Ich hatte tatsächlich über genau diese Möglichkeit auch schon gleich nach dem Lesen nachgedacht, also dass das so gemeint sein könnte, dass Rupert nur wegen des vergessenen Pfandscheins so aufgeregt ist, aber nachdem er ja beim Lesen der Inschrift seinen Geistesblitz hat, habe ich die dann gleich wieder verworfen. Also leider ist nicht mal der Knallfrosch bei mir losgegangen.
    Hm, Mist. Ja, dass er ausgerechnet beim Lesen der Inschrift seinen Geistesblitz hat, soll dann eben nur zufällig zeitgleich sein.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ein Blutkelch? Haben die Inschriften? Naja, aber selbst wenn das ein Blutkelch ist, dann sagt mir das jetzt auch nicht viel im Rahmen der Geschichte, ehrlich gesagt.
    Ja, es ist ein Blutkelch. Ob der Blutkelch, der da gemeint ist, im Spiel eine Inschrift hat, weiß ich übrigens gar nicht mehr, aber das könnte jedenfalls gut so sein. Vielleicht ist es tatsächlich auch nicht so. Wäre jetzt aber auch nicht der große "Schlüssel" zu irgendeiner Erkenntnis über die Story, oder so!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Bei uns war damals immer nur dieses Gothic-3-Gerücht im Gespräch, dass das ganze Spiel angeblich unter der Erde spielen sollte. Da gab es dann sehr unterschiedliche Meinungen, ob das nun eine gute oder schlechte Idee sein könnte. Wobei ich glaube ich wegen meiner Arx-Fatalis-Begeisterung noch so der größte Befürworter war.
    Ich glaube, das Gerücht kannte ich noch gar nicht. Wo kam das denn ursprünglich her?

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Nee, sauer bin ich natürlich nicht, ich mochte die Geschichte ja auch insgesamt und fand diese kleinen Dialoghäppchen auch immer genau richtig, um mich da am Ende des Tages noch ein bisschen mit zu beschäftigen. Bloß war jetzt natürlich die Geheimniskrämerei und der Event-Charakter des täglichen Postens um die gleiche Uhrzeit letztlich deutlich interessanter als die Geschichte selbst.
    Ja, das war ja auch schon so eingeplant. Dass das dann natürlich nicht so zufriedenstellend ist, das verstehe ich schon.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Hätte mich da über eine irgendwie gelungene Pointe dann schon mehr gefreut als über dieses unspektakuläre Ende. Und über ein Hörspiel natürlich sowieso, da hatte ich ja dann doch wirklich so ein bisschen die Hoffnung, dass da was kommen könnte. Hätte ja auch sein können, dass ihr auf dem Silvester-CT irgendwas ausgefuchst habt oder so, man weiß ja nie!
    Das mit dem Hörspiel hatte ich ja ganz kurz in Erwägung gezogen, als du das das erste Mal erwähnt hattest. Also, dass ich das jetzt noch nachträglich vertonen könnte und dann halt mit leicht verstellter (oder in Tonhöhe etc. leicht manipulierter) Stimme für die jeweils andere Rolle. Aber dann dachte ich mir, dass ich das eh nicht mehr zeitlich hinbekomme, jedenfalls wegen der sonstigen Geräuschkulisse, und die hätte ich dann natürlich auch nicht weglassen sollen. Und, wie gesagt: Bei dem Ende und dann der Geschichte insgesamt wäre ja wiederum die Frage aufgekommen, warum ich denn ausgerechnet DAS vertonen musste - zumindest hätte ich mir die Frage selbst gestellt.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Na aber natürlich wird das übel genommen: LYNCHMORD !!! weil John Irenicus seine Leser verarscht!
    Oh weh, und schon ist der wütende Mob wieder hinter mir her. [Bild: wuetender_mob.gif]

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Nein ... ist nur Spaß ... aber ein bisschen veralbert fühle ich mich schon. Das ist aber nicht nur hier so, es ist wie so eine Art ungeschriebenes Gesetz, seine Leser zu verarschen und zu enttäuschen ist so ziemlich die größte Todsünde eines Autors. Hab ich auch schon merken müssen, wenn mir meine Leser dann vorwarfen, sie hätten sich diese oder jene Geschichte ja aber ganz anders gedacht und warum sei es denn nun nicht so oder so gekommen. Es ist eben ... Leser haben manchmal vollkommen andere Erwartungen, die eine Geschichte einfach gar nicht erfüllen kann, weil sie gar nicht in diese Richtung geht. Allerdings gibt es eben auch Autoren, die vorsätzlich damit spielen und das nicht nur im Hobbybereich, da wurde schon so manches Buch von seinen Lesern zerrissen, nicht weil es schlecht wäre, sondern eben, weil es nicht die Erwartungen der Leserschaft erfüllt hat.
    Ja, also jetzt eine groß angelegte Verarschungsaktion sollte es ja ohnehin nicht sein, aber natürlich schon ein bisschen spielen mit den Erwartungen! Und es stimmt ja wohl nicht nur bei Büchern, was du sagst: Die Erwartungen der Leserschaft (oder in anderen Bereichen: Hörerschaft, Spielerschaft etc.) bestimmen dann ja ganz maßgeblich, wie das jeweilige Werk am Ende wegkommt. Von daher war das jetzt hier natürlich wirklich eine Enttäuschung mit Ansage.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Nun ... ich hab schon an diesen zerkratzten Kelch im Spiel gedacht, aber da war ja auch schon nicht mehr drauf zu lesen was da draufstand.
    Also es gibt diese zerkratzte Silberschale, die Erol gehört.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Nun, wenn überhaupt wird mir diese Geschichte wohl als die Geschichte in Erinnerung bleiben in der am wenigsten passiert. Obwohl ich dir da ja eigentlich auch eine förmliche Anerkennung aussprechen möchte, weil du die Motivation aufgebracht hast, so eine banale Geschichte zu schreiben.
    Ja, äh, danke! War tatsächlich nicht immer einfach.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Eine Großtante erzählte mir mal wie sie sowas als Kind mit ihren Geschwistern und Eltern anlegten. War sehr interessant. Was für ein Aufwand ... heute latscht man einfach nur in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Aber so gesehen ist es ja noch gar nicht so lange her, dass es anders gemacht wurde (jedenfalls in der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung). Und in der Welt von Gothic kann ich mir das schon sehr gut vorstellen. Gibt keinen Kühlschrank und wenn man nicht gerade in Nordmar lebt, müssen die Bauern (und andere) ja irgendwie dafür sorgen, dass ihre Lebensmittel nicht schlecht werden.
    Ja, das stimmt. Sowas wird in der Gothicwelt ja alles gar nicht abgebildet (wie ja überhaupt sehr viele Teile des ganzen Wirtschaftskreislaufs, der erforderlich ist, um die ganzen in der Welt enthaltenen Waren zu produzieren etc.), das muss man sich dann dazudenken.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Das ist ja auch irgendwie ein Lob. Hatte ich auch noch nicht, dass ich schneller schreibe, als meine Leser lesen. Ehrlich gesagt war ich mal richtig erschrocken, als mir jemand berichtete, er hätte meine etwa 600 Seiten starke Geschichte an einem Tag durchgelesen, hat der Typ überhaupt geschlafen? Muss ja ständig am lesen gewesen sein, bei der Arbeit, beim Essen, auf dem Klo ... das ist ja dann wieder das andere extrem.
    Also sowas wäre mir viel zu anstrengend und für mich wahrscheinlich selbst in 24 Stunden nicht machbar!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Wobei ich da zu unserer Verteidigung sagen muss: Wenn das wirklich der Sohn des Helden ist und er nach seinem Vater kommt, dann ist doch völlig klar, dass da auch mit etwas unlauteren Methoden vorgegangen wird. Klar, gibt es immer noch spielerabhängige Handlungen, aber wenn man mal vom grundsätzlichen ausgeht ist der Held schon wirklich sehr rücksichtslos und brutal. Die Bürger mögen ja vielleicht mehr oder minder sicher sein, was man von Orks, Tieren und Banditen nicht sagen kann. Was bei drei nicht auf dem nächsten Baum ist, wird niedergekloppt. Und oft hab ich das Gefühl, da wird gar nicht nach alternativen Lösungen gesucht. Musste denn Fellan unbedingt niedergeprügelt werden, oder Moe? Vielleicht hätte es ja eine andere Lösung gegeben, aber nein, volles Pfund aufs Maul und das "Problem" ist gelöst. Immer mit dem Kopf durch die Wand. Und wenn das wirklich der Sohn des Helden ist und der eben wirklich nach seinem Vater kommt ist der Verdacht gar nicht so weit her, das er da Diebstahl beging oder jemand zu Tode kam. Sicher sind auch andere Dinge möglich, aber ich sags mal so ... der Leser denkt einfach nicht, dass so banale Dinge wie Garten umgraben, Blümchen pflanzen und Kartoffeln ausbuddeln überhaupt der Mühe wert sind darüber zu schreiben, deswegen denkt man als Leser eher an ... spannende Inhalte.
    Ja klar, dass man direkt Hypothesen à la "Da muss aber doch irgendetwas sein!" aufstellt, allein weil die Geschichte eben existiert, gerade mit dem Argument "Sonst würde man so etwas doch nicht schreiben", das ist ja irgendwo klar. Und das ist dann vielleicht auch der Gag an der Story, dass es dann eben trotzdem nicht so ist.

    Und dass der Held ein dubioser Charakter ist, das stimmt auch! Steckt überall seine Nase rein, fragt alle Leute aus, geht in alle Häuser, regelt viel mit Gewalt, Kleptomane ist er sowieso ... von daher ist eine Person, die Verbindungen zum Helden haben könnte oder aber ihm einfach ähnlich ist, auch prädestiniert dafür, direkt verdächtigt zu werden!

    Aber daran sieht man eben auch, wie schnell so eine Hypothese aufgestellt ist und wie alle weiteren Informationen, die man bekommt, ganz automatisch dieser Hypothese untergeordnet werden. Nachdem man dann schon vermutet, dass der Kerl irgendein Verbrechen begangen hat, ist es bei der Säge dann scheinbar klar, dass die zum Zerteilen einer Leiche dienen MUSS - obwohl der Mann ja selber eine ganz plausible Erklärung dafür abliefert, warum er sie benötigt, wie ja überhaupt viele der Merkwürdigkeiten oder Pfandgeschäfte im Rahmen des "Er will als Gärtner arbeiten" ganz gut zu erklären wären, jedenfalls nicht schlechter als mit der "Er will ein Verbrechen begehen"-These. Aber weil man aufgrund der genannten Umstände anfangs typischerweise zumindest eher eine Untat vermutet, kommt man davon gar nicht mehr so leicht weg. Das ist ja ein Effekt, der auch in der realen Welt z.B. bei Polizei und Strafverfolgung allgemein dazu führt, dass immer weiter gegen eine Person ermittelt wird, trotz entlastender oder anderweitiger Hinweise, weil man an der Ausgangshypothese festhält und (vermeintlich) belastende Indizien viel stärker gewichtet als möglicherweise entlastende Inidzien, die man dann entweder der Ausgangshypothese unterordnet oder schlicht verdrängt. Aber gut, weder habt ihr beide das so extrem gemacht, noch ist diese Geschichte jetzt intelligent genug gestrickt, um solche sogenannten Anker- und Perseveranzeffekte wirklich toll vorzuführen - aber ein biiiiisschen sowas hatte ich natürlich auch im Hinterkopf. Und heutzutage ist das ja wirklich so, dass man, wenn man einen eigentlich ganz normalen Gegenstand kauft (Gasflaschen z.B.) unter bestimmten Umständen direkt verdächtigt wird, damit etwas Schlimmes vorzuhaben!

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    Als ich gesehen habe, dass du eine neue Story postest, habe ich es mir direkt zum guten Vorsatz genommen und sie von Beginn an mitgelesen.
    So ein Pfandleihhaus ist natürlich schon eine echt coole Location für allerhand Geschichten. Gerade erst hatte ich im Fernsehen eine Dokumentation über einen Mann gesehen, der ein Geschäft mit antiken Schätzen führt, nicht ganz das selbe, aber mich erinnerte der Einstieg der Geschichte direkt wieder daran. Jedenfalls hatte er einen Geist oder irgendetwas in seinem Geschäft, dass ihn ein wenig aufziehen wollte und so dachte ich, dass es in dieser Geschichte vielleicht auch um so etwas gehen könnte.

    Zu allererst, das Setting hat mir wirklich gut gefallen und das auch die ganze Geschichte über. Immer wenn Rupert darüber nachgedacht hat wo er nun was liegen hat und wo er nun etwas Neues oder auch schon Altes verstauen könnte, erinnerte mich an diese kleinen Geschäfte, in die man zu gerne reingeht, einfach weil man sich in den vielen Ecken, staubigen kleinen Schätzen, schiefen Winkeln und alten Erinnerungen, so verlieren kann. Verlieren meine ich da im ganz positiven Sinne. Wenn ich nicht etwas ganz anderes studieren würde, hätte ich bestimmt auch so einen staubigen alten Buchladen, der dann wohl auch recht schleppend laufen würde, in Tagen wie diesen ist das ja alles nicht mehr so angesagt und cool, ich wäre wohl mein bester Kunde, oder ich würde alte Möbel liebevoll einfetten, oder restaurieren.

    Man merkt also, dass Rupert total aufgeht in seinem Job. Und ja, man merkt auch, dass er total tüdelig ist und auch gerne redet. Denn er hat auch einfach viel zu sagen, schließlich verbindet er mit jedem Stück in seinem Laden eine Geschichte oder eine Person und selbst wenn er dann mal die falsche Person nennt, macht ihn diese Tüdeligkeit ja doch irgendwie symphatisch.

    Und dann kommt da dieser junge Mann. Ich war mir direkt von Beginn an sicher, dass er da irgendetwas komisches am Laufen hat und ich bin es auch nach wie vor, selbst wenn es nirgends explizit steht. Dass er erst seinen Ring verkauft, um sich dann eine Schaufel, einen Hammer, eine Säge und Säcke gekauft hat, fand ich alles sehr merkwürdig und da kann er auch noch so oft daher reden, dass er sich eine Gärtnerei aufbauen möchte. Da waren immer so kleine Momente, wie dieser eine, wo er meinte die Säcke seien zu klein, wo man sich dann doch fragt, wieso nimmt er nicht kleinere Säcke, wenn sie doch nur für Erde oder dergleichen sein sollten, wäre es doch viel leichter, wenn sie weniger Volumen haben.

    Man kann sich natürlich auch fragen, wo er denn das ganze Gold gelassen hat, denn er hat ja nicht einmal die Hälfte im Pfandleihhaus gelassen. Aber vielleicht war das ja auch nur ein geschickter Zug von ihm, dass er letzten Endes mit einem satten Gewinn aus der Sache rausgeht.

    Natürlich hättest du die ganzen Mauscheleien ja auch einfach so auflösen können. Aber wo bliebe da der ganze Spaß? So muss ich mich immer wieder fragen, ob der junge Mann am Ende nicht doch "nur" eine Gärtnerei aufgemacht hat. Das kann ich mir aber einfach nicht vorstellen. Ich meine, der wird gemerkt haben, dass Rupert absolut gutgläubig ist und das wird auch sicher einer der Gründe sein, warum er seine Ware nur bei ihm gekauft hat.


    Ich danke dir auf jedenfall für diese Geschichte. Wenn ich von meinen Klausuren mit dem Zug heim bin, hat sie mich gut unterhalten. Ich habe sie sogar schon zwei Mal gelesen , aber das mag auch mit an der Länge liegen und daran, dass man sich zwar seine Gedanken macht, sie aber gar nicht machen müsste, wenn man nicht will und sich einfach durch den symphatischen Rupert einlullen lassen kann.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich glaube, das Gerücht kannte ich noch gar nicht. Wo kam das denn ursprünglich her?
    Ich habe gerade mal ein bisschen rumgesucht, und das hier und das dazu gefunden. Offenbar also einfach ein Aprilscherz der Gamestar, aber irgendwie war das zu uns damals wohl nicht so vorgedrungen. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass ich eine ganze Weile lang davon ausgegangen bin, dass Gothic 3 unter der Erde spielen wird.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das mit dem Hörspiel hatte ich ja ganz kurz in Erwägung gezogen, als du das das erste Mal erwähnt hattest. Also, dass ich das jetzt noch nachträglich vertonen könnte und dann halt mit leicht verstellter (oder in Tonhöhe etc. leicht manipulierter) Stimme für die jeweils andere Rolle. Aber dann dachte ich mir, dass ich das eh nicht mehr zeitlich hinbekomme, jedenfalls wegen der sonstigen Geräuschkulisse, und die hätte ich dann natürlich auch nicht weglassen sollen. Und, wie gesagt: Bei dem Ende und dann der Geschichte insgesamt wäre ja wiederum die Frage aufgekommen, warum ich denn ausgerechnet DAS vertonen musste - zumindest hätte ich mir die Frage selbst gestellt.
    Ja, und so diese spezielle Atmosphäre da in dem Laden hinzubekommen stelle ich mir auch gar nicht so einfach vor. Das bräuchte auf jeden Fall eine Menge Zeit, und ich seh es dann auch ähnlich, dass die Handlung der Geschichte diesen Aufwand jetzt nicht so wirklich rechtfertigt.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Der Pfandleiher von John Irenicus

    Als ich gesehen habe, dass du eine neue Story postest, habe ich es mir direkt zum guten Vorsatz genommen und sie von Beginn an mitgelesen.
    So ein Pfandleihhaus ist natürlich schon eine echt coole Location für allerhand Geschichten. Gerade erst hatte ich im Fernsehen eine Dokumentation über einen Mann gesehen, der ein Geschäft mit antiken Schätzen führt, nicht ganz das selbe, aber mich erinnerte der Einstieg der Geschichte direkt wieder daran. Jedenfalls hatte er einen Geist oder irgendetwas in seinem Geschäft, dass ihn ein wenig aufziehen wollte und so dachte ich, dass es in dieser Geschichte vielleicht auch um so etwas gehen könnte.
    Ich habe mal vor Jahren im Fernsehen so eine Art Dokumentation oder besser gesagt Reportage über ein Pfandleihhaus gesehen und wie der Betreiber so darüber erzählt hat, was für Leute da reinkommen (Standardsatz: "Wirklich aus allen Schichten!"), und insbesondere hat er darüber gesprochen, wie Leute ihren Kram da kurz vor knapp wieder auslösen, weil Monatsanfang und Geld, das jeweilige Teil aber relativ rasch wieder dahingebracht haben und immer so weiter. Daran musste ich beim Schreiben auch ein wenig denken, aber so richtig beeinflusst ist es dadurch auch nicht.

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Zu allererst, das Setting hat mir wirklich gut gefallen und das auch die ganze Geschichte über. Immer wenn Rupert darüber nachgedacht hat wo er nun was liegen hat und wo er nun etwas Neues oder auch schon Altes verstauen könnte, erinnerte mich an diese kleinen Geschäfte, in die man zu gerne reingeht, einfach weil man sich in den vielen Ecken, staubigen kleinen Schätzen, schiefen Winkeln und alten Erinnerungen, so verlieren kann. Verlieren meine ich da im ganz positiven Sinne. Wenn ich nicht etwas ganz anderes studieren würde, hätte ich bestimmt auch so einen staubigen alten Buchladen, der dann wohl auch recht schleppend laufen würde, in Tagen wie diesen ist das ja alles nicht mehr so angesagt und cool, ich wäre wohl mein bester Kunde, oder ich würde alte Möbel liebevoll einfetten, oder restaurieren.
    Ja, bei solchen und ähnlichen Läden habe ich eh das Gefühl, dass es genau darauf hinausläuft und jedenfalls nicht auf Gewinn, und dann wundere ich mich immer, wie sich so ein Laden dann doch so lange halten kann.

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Man merkt also, dass Rupert total aufgeht in seinem Job. Und ja, man merkt auch, dass er total tüdelig ist und auch gerne redet. Denn er hat auch einfach viel zu sagen, schließlich verbindet er mit jedem Stück in seinem Laden eine Geschichte oder eine Person und selbst wenn er dann mal die falsche Person nennt, macht ihn diese Tüdeligkeit ja doch irgendwie symphatisch.
    Ja, also Rupert ist ja ganz offensichtlich einer, der wirklich nichts anderes im Leben hat, aber wohl doch ganz zufrieden damit ist.

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Und dann kommt da dieser junge Mann. Ich war mir direkt von Beginn an sicher, dass er da irgendetwas komisches am Laufen hat und ich bin es auch nach wie vor, selbst wenn es nirgends explizit steht. Dass er erst seinen Ring verkauft, um sich dann eine Schaufel, einen Hammer, eine Säge und Säcke gekauft hat, fand ich alles sehr merkwürdig und da kann er auch noch so oft daher reden, dass er sich eine Gärtnerei aufbauen möchte. Da waren immer so kleine Momente, wie dieser eine, wo er meinte die Säcke seien zu klein, wo man sich dann doch fragt, wieso nimmt er nicht kleinere Säcke, wenn sie doch nur für Erde oder dergleichen sein sollten, wäre es doch viel leichter, wenn sie weniger Volumen haben.
    Vielleicht hebt er ja lieber schwer, so zum Trainieren!

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Man kann sich natürlich auch fragen, wo er denn das ganze Gold gelassen hat, denn er hat ja nicht einmal die Hälfte im Pfandleihhaus gelassen. Aber vielleicht war das ja auch nur ein geschickter Zug von ihm, dass er letzten Endes mit einem satten Gewinn aus der Sache rausgeht.
    Möglicherweise! Oder er hat einfach anderswo Schulden und schichtet quasi immer um, so von einen Kreditgeber auf den anderen. Wer weiß!

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Natürlich hättest du die ganzen Mauscheleien ja auch einfach so auflösen können. Aber wo bliebe da der ganze Spaß? So muss ich mich immer wieder fragen, ob der junge Mann am Ende nicht doch "nur" eine Gärtnerei aufgemacht hat. Das kann ich mir aber einfach nicht vorstellen. Ich meine, der wird gemerkt haben, dass Rupert absolut gutgläubig ist und das wird auch sicher einer der Gründe sein, warum er seine Ware nur bei ihm gekauft hat.
    Tja, das wissen wohl nur die Götter! *piratenwahrsagersmiley*

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Ich danke dir auf jedenfall für diese Geschichte. Wenn ich von meinen Klausuren mit dem Zug heim bin, hat sie mich gut unterhalten. Ich habe sie sogar schon zwei Mal gelesen , aber das mag auch mit an der Länge liegen und daran, dass man sich zwar seine Gedanken macht, sie aber gar nicht machen müsste, wenn man nicht will und sich einfach durch den symphatischen Rupert einlullen lassen kann.
    Wow, ja, dann mal danke für diesen positiven Kommentar! Ich hätte ja eigentlich gedacht, du seist vor allem nicht so enttäuscht vom "Heiße Luft"-Ende, weil du die Story eben in einem Rutsch gelesen hast, aber wenn du sagst, du hast von Beginn an mitgelesen ... dann bin ich jedenfalls mal froh, dass es jetzt eine Leserin gibt, die ich nicht komplett enttäuscht habe.

    Ich habe mich über deinen Kommentar jedenfalls sehr gefreut, danke!



    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade mal ein bisschen rumgesucht, und das hier und das dazu gefunden. Offenbar also einfach ein Aprilscherz der Gamestar, aber irgendwie war das zu uns damals wohl nicht so vorgedrungen. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass ich eine ganze Weile lang davon ausgegangen bin, dass Gothic 3 unter der Erde spielen wird.
    Wenn ich genauer darüber nachdenke, glaube ich nun fast, dass ich das damals auch irgendwie mitbekommen habe. Aber das kann auch wieder so eine Erinnerung sein, die ich mir nur einbilde.

  12. Beiträge anzeigen #212
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Der Schweinefelsen von El Toro
    zunächst einmal ... Justinus ist wirklich ein Goblin? O.o
    Äh... ok, das ist ja mal ganz ausgefallene Kleidung für einen Goblin. Im Zusammenhang fällt es mir doch etwas schwer das zu glauben, auch wenn du "Goblin" schreibst. Goblins mit Bürojob? Mit einem Haus? Die segeln? Ich glaub ich hab irgendwas verpasst ... hört sich aber witzig an wie er da in seinen Puschen durch sein Haus läuft und an einer Keksdose riecht.
    Ich hatte mal eine Pfefferminzteeschachtel in der ich Harry Potter Karten lagerte. Selbst Jahre nachdem der letzte Teebeutel die Schachtel verlassen hatte roch es immer noch nach Pfeffermins, ebenso die Karten.
    "Heldengedichtes"? Vorher war es noch eine Geschichte gewesen. Oder ist es eine Ballade?
    Die Geschichte hast du schön geschrieben. Auch dieses Gefühl, dass sicher einige kennen, hast du toll beschrieben, Fernweh, Abenteuer erleben. Es liest sich leicht runter und die Beschreibungen sind auch ausreichend, aber irgendwie kann ich nicht so ganz in diese Welt eintauchen. Wo genau bin ich denn da? Es wirkt auf mich undeutlich. Nach Gothic hört es sich nicht so wirklich an. Hatte mehr Ähnlichkeite mit Odysseus.

    Ob Justinus das jetzt verdient hat oder nicht ... die Frage habe ich mir eigentlich nicht gestellt. Es ist eben so ...
    Wenn man das jetzt unbedingt von mir wissen wollte ... Nach der Lektüre halte ich Justinus für einen sehr faulen, notgeilen Mann, der ewig braucht um irgendwelche Entscheidungen zu fällen und dann auch in die Tat umzusetzen. Auf der Insel lässt er alle Arbeit den Frauen und er hockt nur faul rum. Und wie John schon sagte, aus der Geschichte wusste er ja nun schon, was ihm blühte und hat das wohl auch so akzeptiert. Tja ... wenn er es so will, wenn das sein einziges Abenteuer im Leben ist, dass er zu Stande bringt ...
    Ich würde die Geschichte jetzt nicht in "Böse Frauen" / "Dumme Männer" unterteilen, wie das hier vormals schon so angedeutet wurde. Gibt ja verschiedene Menschen ... ähh ... Goblins. Gibt sicher auch Männer, die auf der Insel anlangten, mal kurz mit den Frauen gequatscht haben, gefragt haben, wo jetzt hier die Abenteuer sind und dann wieder abhauten.
    Geändert von Eispfötchen (23.03.2018 um 19:39 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Lord Regonas hat mal wieder ein paar seiner Storys fortgesetzt, und da ich es zurzeit ohnehin nicht schaffe, mich durch längere Texte zu kämpfen, ist das vielleicht die Gelegenheit für mich, mal wieder was zu kommentieren!



    Und als erstes kommt die Geschichte dran, die du aus einem über zehnjährigen Tiefschlaf wiedererweckt hattest: „Dämonen eines Helden“! Die Handlung geht eigentlich ziemlich gut weiter, und man fühlt sich gleichsam wie der Protagonist an einer Art „Seil“ durch die Geschichte gezogen, nur eben auf eine angenehme Weise, denn als jemand, der Gothic eben schon sehr oft gespielt hat, hat man da ja schon einen Film vorm inneren Auge. Aber auch abseits von Nostalgie ist das, was man dort gezeigt bekommt, ja interessant: Dieser Brabak wirkt ja noch ein wenig rätselhaft, aber der kurze Auftritt lässt ihn schon sehr als „Babo“ erscheinen, um es mal so auszudrücken! Und in diesem Paralleluniversum scheint Gomez ja tatsächlich auf junge Männer zu stehen? Wobei ja nie ausgeschlossen war, dass er es im Spiel auch tut! Jedenfalls: In Sachen „hübsch“ hat Brabak da ja wohl einen anderen Geschmack als Bullit, der hatte den Protagonisten zu Anfang ja noch als „Hübscher“ angeredet … wie auch immer! Mir hat die Fortsetzung jedenfalls ganz gut gefallen.


    Bei „Sein Name ist Moe“ geht es ja mal wieder einen ordentlichen Schritt weiter, jetzt, wo die Königin der Wanzen fast erreicht ist. Das finde ich einerseits gut, andererseits ging es jetzt auf einmal doch sehr schnell, und ich hätte mir fast schon ein paar „Probleme“ beim Durchqueren der Kanalisation gewünscht. Hier hatte Moe ja eher mit Unnanehmlichkeiten als mit echten Hindernissen zu kämpfen. Aber schwierig wird es für ihn ja wahrscheinlich noch früh genug werden. Grundsätzlich zu bemängeln habe ich an der Fortsetzung nur eines: Diesen komplett verhunzten Genitiv bei Moe! Zweimal hieß es „Moe`s“, obwohl es doch schlicht „Moes“ hätte heißen müssen.


    Ähnlich flott geht es bei „Raumschiff Star Bug“ weiter, wobei sich das ja in den vorherigen Handlungsverlauf einfügt – Action war ja die ganze Zeit immer irgendwie. Ein bisschen ausführlicher hätte ich mir das Aufsuchen der Quelle des Sturms ja schon gewünscht, hier geht das ähnlich, wie Moe in der Kanalisation vorankommt, ja gefühlt innerhalb von Sekunden – auch, weil der Zwerg ja irgendwie schon alles Wichtige weiß. Der Dialog mit dieser Frau ist dann vielleicht auch ein wenig kurz und oberflächlich geraten, und die Formulierung „der Vorfall von Jharkendar“ klang für mich auch ein bisschen zu vage und umstandskrämerisch, für so eine Art Anklage oder so einen entschlossenen Schlachtruf kurz vorm Angriff. Und ganz generell ist die Szene auch wieder sehr B-movie-haft, aber das ist ja, wie schon einmal angemerkt, genau das richtige für diese Art von Story. Insgesamt hätte ich mir die Szene aber dennoch ein bisschen eindringlicher gewünscht, ein bisschen lesen sich die Ereignisse ja wie eine Zusammenfassung.


    Bei „Segen und Fluch“ gibt es jetzt erst einmal ein kleines Intermezzo zu lesen: Halvor erreicht einen (weiteren) Höhepunkt seiner Verzweiflung, wie er volltrunken vor den Wachen zum Oberen Viertel herumpöbelt. Das was passiert und was er und die Wachen sagen, das ist relativ vorhersehbar, das Ende des aktuellen Posts ist aber zunächst ein offenes: Der Dynamik der Story würde es sicher helfen, wenn Halvor jetzt auch noch selber in den Kerker käme oder sonstwie in Schwierigkeiten geriete, vielleicht aber passiert auch etwas ganz anderes. Da ist's natürlich trickreich, dass man nicht mithören konnte, was die Wachen zuletzt gesagt haben! Von daher bin ich gespannt, wie es weitergeht.


    Die Chroniken des Siegels“ hat wie üblich den längsten Fortsetzungspost bekommen. Das korreliert meiner Meinung nach auch mit einem ausgewogeneren Schreibstil: Hier sitzen die Beschreibungen ganz gut, die Szenen werden eindringlicher entfaltet – und trotzdem ist eine Menge los. Rein handlungsmäßig passiert hier zwar nichts bahnbrechend Neues, sodass dieser – scheinbare? – Sinneswandel Onars im Vordergrund steht. Ansonsten wird einfach die Verzweiflung und Hilflosigkeit über die anstehenden Orks vertieft. Was ja auch nichts Schlechtes ist: Das Gefühl, dass es für die Söldner nur noch darum geht, das Unvermeidliche hinauszuzögern, wird durchaus erdrückender. Ich bin gespannt, ob und wann es eine entscheidende Wendung im Geschehen geben wird, oder ob für die Verteidiger von Khorinis nicht schon von Anfang an alles verloren war …
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  14. Beiträge anzeigen #214
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Lord Regonas hat mal wieder ein paar seiner Storys fortgesetzt, und da ich es zurzeit ohnehin nicht schaffe, mich durch längere Texte zu kämpfen, ist das vielleicht die Gelegenheit für mich, mal wieder was zu kommentieren!



    Und als erstes kommt die Geschichte dran, die du aus einem über zehnjährigen Tiefschlaf wiedererweckt hattest: „Dämonen eines Helden“! Die Handlung geht eigentlich ziemlich gut weiter, und man fühlt sich gleichsam wie der Protagonist an einer Art „Seil“ durch die Geschichte gezogen, nur eben auf eine angenehme Weise, denn als jemand, der Gothic eben schon sehr oft gespielt hat, hat man da ja schon einen Film vorm inneren Auge. Aber auch abseits von Nostalgie ist das, was man dort gezeigt bekommt, ja interessant: Dieser Brabak wirkt ja noch ein wenig rätselhaft, aber der kurze Auftritt lässt ihn schon sehr als „Babo“ erscheinen, um es mal so auszudrücken! Und in diesem Paralleluniversum scheint Gomez ja tatsächlich auf junge Männer zu stehen? Wobei ja nie ausgeschlossen war, dass er es im Spiel auch tut! Jedenfalls: In Sachen „hübsch“ hat Brabak da ja wohl einen anderen Geschmack als Bullit, der hatte den Protagonisten zu Anfang ja noch als „Hübscher“ angeredet … wie auch immer! Mir hat die Fortsetzung jedenfalls ganz gut gefallen.
    Vielen Dank für die Blumen. Das Problem mit Brabak ist halt, dass so wenig über ihn bekannt ist. Seinen Charakter kann ich mir im Grunde genommen selber ausmalen.


    Bei „Sein Name ist Moe“ geht es ja mal wieder einen ordentlichen Schritt weiter, jetzt, wo die Königin der Wanzen fast erreicht ist. Das finde ich einerseits gut, andererseits ging es jetzt auf einmal doch sehr schnell, und ich hätte mir fast schon ein paar „Probleme“ beim Durchqueren der Kanalisation gewünscht. Hier hatte Moe ja eher mit Unnanehmlichkeiten als mit echten Hindernissen zu kämpfen. Aber schwierig wird es für ihn ja wahrscheinlich noch früh genug werden. Grundsätzlich zu bemängeln habe ich an der Fortsetzung nur eines: Diesen komplett verhunzten Genitiv bei Moe! Zweimal hieß es „Moe`s“, obwohl es doch schlicht „Moes“ hätte heißen müssen.
    Also da es in der Story um das Streitthema der Namensgebung geht, streite ich mich gerne auch über das Genitiv bei Moe Davon ab ist die anziehende Geschwindigkeit durchaus gewollt, da ich ja zuvor mehr oder weniger geschludert habe.


    Ähnlich flott geht es bei „Raumschiff Star Bug“ weiter, wobei sich das ja in den vorherigen Handlungsverlauf einfügt – Action war ja die ganze Zeit immer irgendwie. Ein bisschen ausführlicher hätte ich mir das Aufsuchen der Quelle des Sturms ja schon gewünscht, hier geht das ähnlich, wie Moe in der Kanalisation vorankommt, ja gefühlt innerhalb von Sekunden – auch, weil der Zwerg ja irgendwie schon alles Wichtige weiß. Der Dialog mit dieser Frau ist dann vielleicht auch ein wenig kurz und oberflächlich geraten, und die Formulierung „der Vorfall von Jharkendar“ klang für mich auch ein bisschen zu vage und umstandskrämerisch, für so eine Art Anklage oder so einen entschlossenen Schlachtruf kurz vorm Angriff. Und ganz generell ist die Szene auch wieder sehr B-movie-haft, aber das ist ja, wie schon einmal angemerkt, genau das richtige für diese Art von Story. Insgesamt hätte ich mir die Szene aber dennoch ein bisschen eindringlicher gewünscht, ein bisschen lesen sich die Ereignisse ja wie eine Zusammenfassung.
    Auch hier zieht die geschwindigkeit eher an, weil bisher ja recht wenig passiert ist. Mehr ist da in der Tat nicht geplant. Aber ich werde dennoch einmal daran arbeiten.


    Bei „Segen und Fluch“ gibt es jetzt erst einmal ein kleines Intermezzo zu lesen: Halvor erreicht einen (weiteren) Höhepunkt seiner Verzweiflung, wie er volltrunken vor den Wachen zum Oberen Viertel herumpöbelt. Das was passiert und was er und die Wachen sagen, das ist relativ vorhersehbar, das Ende des aktuellen Posts ist aber zunächst ein offenes: Der Dynamik der Story würde es sicher helfen, wenn Halvor jetzt auch noch selber in den Kerker käme oder sonstwie in Schwierigkeiten geriete, vielleicht aber passiert auch etwas ganz anderes. Da ist's natürlich trickreich, dass man nicht mithören konnte, was die Wachen zuletzt gesagt haben! Von daher bin ich gespannt, wie es weitergeht.
    Vielen dank!


    Die Chroniken des Siegels“ hat wie üblich den längsten Fortsetzungspost bekommen. Das korreliert meiner Meinung nach auch mit einem ausgewogeneren Schreibstil: Hier sitzen die Beschreibungen ganz gut, die Szenen werden eindringlicher entfaltet – und trotzdem ist eine Menge los. Rein handlungsmäßig passiert hier zwar nichts bahnbrechend Neues, sodass dieser – scheinbare? – Sinneswandel Onars im Vordergrund steht. Ansonsten wird einfach die Verzweiflung und Hilflosigkeit über die anstehenden Orks vertieft. Was ja auch nichts Schlechtes ist: Das Gefühl, dass es für die Söldner nur noch darum geht, das Unvermeidliche hinauszuzögern, wird durchaus erdrückender. Ich bin gespannt, ob und wann es eine entscheidende Wendung im Geschehen geben wird, oder ob für die Verteidiger von Khorinis nicht schon von Anfang an alles verloren war …
    Man darf hier nicht außer Acht lassen, dass dies ein dreiteiliger Abschnitt ist. Der Mittlere Teil sollte somit durchaus etwas ruhiger werden
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    Wieder einmal vielen lieben Dank, John

  15. Beiträge anzeigen #215
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Also da es in der Story um das Streitthema der Namensgebung geht, streite ich mich gerne auch über das Genitiv bei Moe
    Dann müsstest du dich aber zum Teil auch mit dir selbst streiten - in vorangegangenen Posts der Story hast du es nämlich noch anders (also richtig ) gemacht.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Dann müsstest du dich aber zum Teil auch mit dir selbst streiten - in vorangegangenen Posts der Story hast du es nämlich noch anders (also richtig ) gemacht.
    Och verdammt

  17. Beiträge anzeigen #217
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    So, jetzt wird es aber mal Zeit, dass ich meine Notizen zu den nächsten paar Posts von Eispfötchens „Eine Sommergeschichte“ mal in einen Kommentar verwandle! Ich hoffe, ich weiß noch, was ich zu den einzelnen Stellen sagen wollte. Wird sich ja jetzt zeigen! Es geht weiter mit Abschnitt 8, der ja schon für sich ein so langer Post ist, dass ich vermutlich nur den einen Post heute kommentieren werde. Der Rest kommt dann irgendwann später!

    Ein bisschen überrascht bin ich, wie offen und auch unvorsichtig der Held nun auf einmal über die Klaue Beliars spricht. Die Frage, wie das mit dem Aufwerten geht, hat er ja geradezu provoziert, und dass er dann auch noch bereitwillig erklärt, dass er dafür seine eigene Lebenskraft opfert … hätte ihm ja klar sein müssen, dass das wieder ein bisschen Streit gibt! Vielleicht war ihm das Herumlavieren im vorangegangenen Gespräch über die Klaue aber auch einfach zu anstrengend, sodass er jetzt beschlossen hat, einfach direkt zu sagen, was Sache ist. Wer weiß …

    „Ein bisschen. Ehrlich gesagt war ich das erste Mal etwas beunruhigt, weil ich nicht wusste was geschehen würde und da war der Schmerz eigentlich auch am schlimmsten, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt.“
    Worte eines Fixers.

    Diego wusste, dass das hier schon zu schlecht startete um noch ein guter Handel zu werden, doch er ließ sich nicht abbringen.
    Die Stelle fand ich sprachlich nicht so gelungen, das ist alles so ein bisschen vage („das hier“; „er ließ sich nicht abbringen“ → wovon?), und das mit dem „startete“ liest sich auch nicht so schön.

    Zum Treffen mit Faesul könnte man zusammenfassend auch sagen: That escalated quickly! Das liegt dann allerdings auch an den gerade heranrückenden Orks. Wo die da auf einmal herkommen … naja gut! Ein bisschen albern fand ich ja, wie beim Erscheinen der Orks dann Milten, Gorn, Lester und Diego dann je einen Einzeiler dazu ablassen, der inhaltlich dann aber nichts Neues bringt. Vielleicht ist die Szene ja auch wirklich lustig gemeint, ich fand die dann aber eher ein bisschen albern, und sie hatte was von „Tick, Trick und Track“. Zumal ich dreißig Orks, gerade wenn doch der übermächtige Held in der Nähe ist, nicht als allzu bedrohliche Mannstärke wahrnehmen würde – auch im Vergleich zu vorherigen Kämpfen. Dass da aber keiner so wirklich begeistert ist, dass auf einmal die Orks einfallen, das ist natürlich gut nachvollziehbar.

    „Warte doch mal, wie hast du dir das vorgestellt? Hast du einen Plan?“ fragte Lester und lief zu ihm.
    „Wir rennen hin und hauen alles kurz und klein“, erklärte der Held.
    Da hatte ich richtig die Stimme des Helden im Kopf, sehr gut.

    Die Orks hatten zu spät herausgefunden was er da vorhatte und nur gesehen, dass er stehen blieb, vermutlich vor Angst, wie sie dachten.
    Die Stelle fand ich ein wenig zu verkopft, der Held vermutet, dass die Orks dachten, er selbst wiederum sei vor Angst stehengeblieben … naja. Jedenfalls nimmt dieser erklärende Einschub ziemlich das Tempo raus, was bei einer Szene, wo es wie angekündigt „richtig los“ gehen soll, ja auch nicht so gut ist.

    Das hätte er kommen sehen müssen, aber immerhin war seine Rüstung ganz gut gegen Feuer geschützt.
    Wie denn das eigentlich?

    Er sah, wie dieser etwas vorhatte. Der Schamane setzte irgendeine Beschwörung in Gang.
    Das fand ich auch nicht so schön geschriebe: „Er sah, wie dieser etwas vorhatte.“ Aha! Das ist ja nun so vage, wie es nur irgendwie geht. Was spräche denn dagegen, die beiden Sätze zu verbinden, und so direkt die Information zu übermitteln? „Er sah, wie der Schamane irgendeinen Beschwörung in Gang setzte.“ – zum Beispiel.

    Ein gut gezielter Schockzauber unterbrach seinen Spruch und verschaffte ihm mehr Zeit.
    Im Kontext ist natürlich klar, wer hier was macht, aber das muss man sich erst einmal einen Moment lang erschließen – das mit „seinen“ und „ihm“ im selben Satz, die aber zwei unterschiedliche Akteure kennzeichnen, ist etwas verwirrend. Selbiges hat man dann auch nochmal hier (und auch an weiteren Stellen, dass jetzt nur mal exemplarisch):
    Voller Ingrimm brüllten die Orks auf, als sie sahen wie ihr Schamane tot am Boden lag. Jetzt ging es ihm an den Kragen.
    ---

    Mit der linken Hand kramte er nach einem Heiltrank, aber es war zu viel von Diegos Krempel in seiner Tasche, als dass er schnell etwas Brauchbares finden könnte.
    Das fand ich gut, weil es auf witzige Weise wieder auf diese Eigenheiten der unbegrenzt großen Hosentaschen des Helden verweist. Das ist ja wirklich ein praktisches Problem, was sich bei so einem unüberschaubaren Gegenstandsvorrat stellt. Vielleicht braucht der Held auch einen unendlich großen Gürtel aka Schnellzugriffsleiste?

    Ohne seine gute Rüstung wäre er garantiert einen schnellen Tod gestorben, doch so zersplitterten die Panzerplatten und die Waffe drang nur bis in den Knochen seines Brustbeins vor.
    „nur“ ist an der Stelle ja wirklich gut gesagt.

    Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Kampf nach meinem persönlichen Geschmack viel zu lang ist. Aber wie gesagt, mein persönlicher Geschmack.

    Er musste wieder einmal zugeben, dass er sich völlig überschätzt hatte. Was trieb ihn denn zu diesem Wahnsinn?
    Klassisches Suchtverhalten mal wieder, dass er die offensichtliche Antwort einfach nicht sieht. Dazu passt ja auch die „innere Stimme“ danach, die man sich auch sehr gut als Gegenrede der Klaue Beliars selbst vorstellen kann.

    Vielleicht lag das am Dämon, der mit donnernden Schritten hinter ihm herlief.
    Hm, ich hätte gedacht, so ein Dämon, der schwebt oder flattert? War das in Gothic 3 (ist ja eher so ein Gothic-3-Setting in der Story) anders?

    Den sich anschließenden Streit um die Risikobereitschaft des Helden und seine waghalsigen Aktionen fand ich übrigens recht gelungen, auch, wie der Held später anfängt herumzuschreien. Da merkt man immer mehr, wie mit ihm etwas nicht in Ordnung ist und wie er das vor seinen Freunden auch gar nicht mehr richtig verbergen kann.

    Weniger schön fand ich den Einschub über die Beschwörungen des Helden, und wie lange die dauerten, und dass er warten muss, bis er nochmal beschwören muss, also diese ganzen „magietheoretischen“ Ausführungen. Ich fand diesen Einschub zu lang. Das Bedürfnis, das in der Geschichte zu erklären, kann ich ja nachvollziehen, aber andererseits werden ja auch einige andere Sachen in der Richtung nicht erklärt, sondern einfach als Teil des Settings zugrundegelegt. Deswegen habe ich mich an der Stelle schon gefragt, warum mir das gerade alles erzählt wird.

    „Hm…“ kam es nur von Lester, das unklar ließ, ob er es nachvollziehen konnte, oder nicht.
    Da finde ich den sprachlichen Ausdruck auch wieder nicht so schön, mit dem „das“, das sich wohl auf das „Hm...“ bezieht … da hätte ich ein „was“ wohl passender gefunden. Und „ob er es nachvollziehen konnte“ ist mit dem „es“ auch wieder so ein bisschen vage.

    „Ich denke die Waffe will, dass du sie benutzt. Die Frage ist nur warum.“
    „Vielleicht will sie, dass er sich selbst im Kampf umbringt“, sagte Diego immer noch verärgert. „Dann wäre er auf dem besten Weg dahin.“
    Der Spruch passt richtig zu Diego, das ist eine wirklich gelungene Stelle im Dialog. Und auch inhaltlich könnte er ja gar nicht mal so falsch liegen.

    Ganz gut finde ich, wie der Held bei seinem dann recht langen Erzählabschnitt über die ganzen Belastungen erzählt, die er so bei seinen Abenteuern hatte. Das liest sich wirklich ganz nett und unterhaltsam, wirft aber eben auch wieder ein ernsteres Licht auf den Helden so als Person – was dann aber immer wieder durch lockere Einwürfe, nunja, eben aufgelockert wird. Stichwort Kampftipps. Ist so schon eine ganz gute Mischung.

    Er hatte seine Armschiene jetzt entfernt und zeigte seinen rechten Unterarm vor, dessen Haut stark durch Säure verätzt war.
    Lester zog zischend die Luft ein.
    „Sieht echt übel aus.“
    „Warum hast du es nicht mit einem Heiltrank kuriert?“ fragte Milten besorgt.
    Also hinterher hat er es dann ja aber schon geheilt. Kann man daraus entnehmen, dass so Narben dann bleiben, wenn man die Verletzung nicht rasch genug mit einem Heiltrank kuriert? Das ist an der Stelle so ein wenig unklar, weil Heiltränke wird der Held danach ja noch genug getrunken haben, was die Hautverätzungen dann ja aber nicht rückgängig gemacht hat, offensichtlich.

    „Na siehst du. Das hört sich immer alles ganz einfach an, aber das ist es nicht. Gerade wenn man nur so ein halbes Hemd ist, das völlig aus dem Training ist. Spätestens da war mir klar, dass ich es niemals schaffen würde, wenn ich die Klaue Beliars nicht in meinen Besitz bekommen würde.“
    An der Stelle hatte ich sehr deutlich das Gefühl, dass der Held, bei all den nachvollziehbaren Schilderungen bezüglich Anstrengungen, Schwierigkeiten und Belastungen während seiner Heldentaten, sich selber dann doch auch systematisch unterschätzt. Wahrscheinlich hat er wirklich trotz all seiner unglaublichen Erfolge ziemliche Versagensängste, was dann natürlich perfekt für die Klaue Beliars und die darin enthaltenen Kräfte ist, um sich da einzunisten – und dem Helden vorzugaukeln, dass es ohne sie nicht (mehr) geht.

    Was die Freunde daraufhin vorschlagen, ist einerseits charakterbildend und andererseits handlungstreibend zugleich: Erstmal finde ich es einfach nett, wie sie nicht (weiter) auf den Helden rumhacken, sondern sich Lösungen überlegen, für einen Ersatz der Klaue Beliars. Dass dann als Lösung Uriziel ins Spiel kommt, ja, umso besser! Damit nimmt die Story dann ja eine neue Ausrichtung, was mir ganz gut so gefällt.

    Er hatte keine Ahnung, ob Lee Gorn erzählt hatte, dass sie zusammen König Rhobar den II. und seinen Hofstaat abgemurkst hatten. Immerhin hätten es ja auch die Orks sein können, nachdem die Barriere um Vengard zusammen gefallen war. Er wusste nicht wie seine Freunde diese Geschichte aufnehmen würden. Gerade, dass er den obersten Feuermagier Karrypto getötet hatte, könnte für Milten vielleicht ein Problem darstellen.
    Ein herrlich trockener Gedankengang – genau so stelle ich mir den Helden beim Denken vor.

    Und dann ist dieser Abschnitt auch „schon“ zu Ende. War ganz schön lang! Der Held hat auch wirklich viel erzählt, und hier ist es wohl wieder Geschmackssache, wie man das findet. Ich jedenfalls finde die Stellen, an denen der Held mal so ein bisschen ins Plaudern kommt und auch wirklich mal seine Sicht der Dinge schildert, jedenfalls interessant, und sie machen für mich schon einen wichtigen Teil dieser Geschichte aus. Immerhin wird der Held ja auch so ein bisschen semi-psychologisch beleuchtet in dieser Story, da muss sowas ja auch sein! Sicher hätte man das an der ein oder anderen Stelle kürzen können, aber ich fand das schon okay so.

    Ab und zu sind ein paar sprachliche Wackler in Sachen Formulierungen etc. drin, aber das fand ich die meiste Zeit nicht allzu schlimm, ansonsten habe ich die Kritikpunkte ja oben schon genannt. Viel gravierender fand ich ja die vielen Rechtschreib- und Zeichensetzungs-, insbesondere die Kommafehler (siehe dazu die Liste weiter unten).

    Insgesamt ließ sich dieser Abschnitt aber eigentlich ganz gut lesen, mit Höhen und Tiefen, aber eben relativ solide. Gelangweilt habe ich mich beim Lesen eigentlich nur ein bisschen beim Kampf gegen die dreißig Orks, aber das war jetzt auch nicht so, als hätte ich mich durch die Stelle durchquälen müssen. Die hat mir einfach nichts gegeben. Der Rest war ganz unterhaltsam.


    Fehler in diesem Abschnitt (waren diesmal echt viel zu viele, muss man leider sagen):
    selbst für ein Göttliches Artefakt.
    (wobei man auch gut vertreten kann, dass man bei sowas das „Göttlich“ groß schreiben kann)
    Wolltest du nicht dein Haus verkaufen Diego?
    Komma nach verkaufen
    aber wenn man dafür etwas von seiner Kraft hergeben muss geht das zu weit
    Komma nach muss
    und parierte selbst den wilden Angriffsschlag eines Axtschwingenden Orks.
    axtschwingenden
    Nachdem er noch eine Eiswelle eingesetzt hatte war der Weg bis zum Schamanen frei.
    Komma nach hatte
    Zu spät Begriff der, dass er sich jetzt mit einer Nahkampfwaffe verteidigen müsste und das war die Gelegenheit ihn mit der Klaue Beliars unter lautem Blitzen niederzustrecken.
    begriff; und das mit „müsste“ ist auch nicht so schön, und ob nach dem und ein Komma hinmuss, weiß ich gerade nicht – ich hätte wohl eines gesetzt
    Der Held sammelte sich und fing an einen Dämon zu beschwören, ähnlich dem, den Gorn und er in Gotha dem Gar ausgemacht hatten.
    den Garaus gemacht hatten
    Der Held war viel schneller mit seiner Einhandwaffe, als der Ork mit seiner schweren Axt.
    Da muss das Komma weg, weil das mit dem „als“ keine zeitliche Konstruktion, sondern ein Vergleich ist.
    die Fundamentale Erkenntnis
    fundamentale
    schallt ihn eine innere Stimme.
    schalt
    Alle hatten ein paar Schläge abgekommen, die sie nun, da der Kampf vorbei war mit Heiltränken kurierten.
    Komma nach war
    der gar nicht daran denken wollte wie es wäre ohne Heiltränke auf Orkjagd zu gehen.
    Da würde ich nach wollte und wäre jeweils ein Komma setzen
    „Ich hab gesehen, wie sie dich zweimal fast zu Kleinholz verarbeitete hätten.
    verarbeitet
    „Er ist schon die ganze letzte Zeit so Risikobereit“, mischte sich Milten ein.
    risikobereit
    „Du weißt so gut wie ich wie gefährlich die Orks sind
    Komma nach ich
    „Oh, tut mir Leid Lester.
    leid und danach ein Komma
    „Naja in Irdorath hat er auch gegen Heerschaaren von Orks gekämpft“, hielt Gorn dagegen.
    Heerscharen
    „Vielleicht versucht die Klaue dich in Beliar’s Dienst zu zwingen
    Apostroph sollte da nicht hin (Du schreibst ja sonst auch nicht „Klaue Beliar’s“)
    wie damals, als ich aus Xardas Turm kam
    Hier hingegen muss es dann Xardas’ Turm heißen (damit dort nicht Xardass Turm stehen muss)
    Als Xardas damals mit dem Auftrag kam das Auge Innos zu beschaffen hab ich nicht ernsthaft geglaubt ich sollte das ganz allein machen.“
    In den Satz müssten auch noch Kommas reingeschossen werden, nach kam, beschaffen und geglaubt; und es muss Auge Innos’ heißen – letzterer Fehler kommt mehrfach in dem Abschnitt vor.
    immerhin waren alle Drachen im Mienental tot
    Der Mienental-Fehler kam wieder mehrmals vor, den zähle ich jetzt nur ein einziges Mal auf.
    Immerhin war ich noch geschwächt von meiner langen Zeit im Schläfer Tempel und dann sollte ich gegen Drachen kämpfen.
    Würde entweder Schläfertempel oder Schläfer-Tempel schreiben. Wahrscheinlich wird das Ding im Spiel sogar wirklich „Schläfer Tempel“ geschrieben, aber mit so Rechtschreibungssachen hatte es PB ja eh nie so (Stichwort Gletscher Quartz oder wie war das? ). Das kam übrigens auch mehrmals vor.
    Selbst Gorn warf dem Held respektvolle Blicke zu.
    dem Helden
    „Ach was, wenn man weiß wie dann ist ein Troll gar nicht so schwer zu besiegen.“
    Da müsste auch mindestens ein Komma nach wie, wahrscheinlich auch eines nach weiß
    Hat ganz schon Willenskraft gekostet das noch hinzubekommen
    Wahrscheinlich eher „schön“ statt „schon“ - und ein Komma nach „gekostet“ könnte man auch setzen
    „Sumpfgas…was?“ fragte Lester, der eigentlich geglaubt hatte schon alles zu kennen was im Sumpf kreucht und fleucht.
    Hier mindestens ein Komma nach kennen, eines nach hatte könnte auch nicht schaden
    „Als ich eins der Viecher im Nahkampf mit meinem Rapier bearbeitete zerschlitzte ich dessen Körper und diese Säure spritzte überall hin.“
    Komma nach bearbeitete
    Ich war kurz vorm verrecken, aber irgendwann sah ich ein, dass ich mich den zwei Orks, die mich verfolgten stellen müsste.
    Verrecken; und ein Komma muss nach verfolgten hin
    war es doch genau der richtige Zeitpunkt wo anders auf den Putz zu hauen.
    woanders
    aber ich gehe davon aus, dass er gerade jetzt überlegt wie er uns alle meucheln kann.
    Komma nach überlegt
    weil die Arbeiter, die Vengard wieder aufbauen sollen mit Essen versorgt werden müssen.
    Komma nach sollen
    Er hatte keine Ahnung, ob Lee Gorn erzählt hatte, dass sie zusammen König Rhobar den II. und seinen Hofstaat abgemurkst hatten.
    Da müsste es einfach „König Rhobar II.“, den grammatikalischen Fall liest man dann üblicherweise einfach so hinein.
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    Und nachdem ich mich einmal aufgerafft habe, die Notizen abzuarbeiten, mache ich heute dann auch mal weiter und kommentiere den Abschnitt 9 von Eispfötchens „Eine Sommergeschichte“!

    Das lag an Diego, der sich überhaupt nicht hetzen ließ. Mehr noch, irgendwie schaffte er es, mit seiner Schrittvorgabe das Tempo zu bestimmen und der Held drängte nicht weiter zur Eile.
    Daran sieht man wohl, dass Diego im Herzen halt immer ein NPC geblieben ist, was?

    Der Held vermutete, dass die Menschen dort wieder viele Probleme hatten, um die er sich kümmern könnte, aber das würde ihn von seinem eigentlichen Ziel ablenken. Wenn er mal wieder alleine unterwegs wäre, könnte er sich immer noch damit befassen, sagte er sich.
    Neben der Sache mit der Klaue Beliars ist das ja so die zweite Sucht des Helden: Wenn er nicht irgendwelche Aufträge erledigen kann, dann geht’s ihm ja anscheinend einfach nicht gut!

    Die Leute, denen sie begegneten, wirkten ausgezehrt und geschafft, aber fast alle grüßten den Helden, den sie wiedererkannten, und wollten Neuigkeiten austauschen.
    Sprachlich und inhaltlich nicht so schön, weil redundant: Dieser eingeschobene Relativsatz „den sie wiedererkannten“ - das geht ja zwanglos schon daraus hervor, dass sie ihn überhaupt grüßen.

    Hin und wieder kam es wohl vor, dass sich ein angeblicher Verwandter oder Freund das Haus unter den Nagel riss. Die Miliz und die wenigen verbliebenen Ritter hatten anderes zu tun, als dem nachzugehen.
    Da habe ich mich zunächst gefragt: Was denn eigentlich? Dann habe ich aber überlegt: Das ist wohl der Codesatz dafür, dass Miliz und Ritter schlicht keinen Bock haben, sich darum zu kümmern.

    „Vermutlich kein guter Zeitpunkt um mein Zeug zu verkaufen. Die Menschen decken sich jetzt hauptsächlich mit dem Nötigsten ein, da haben sie keinen Kopf für anderes“ sinnierte Diego, der einfach nur daran dachte wie er den meisten Profit rausschlagen konnte.
    Auch da am Ende wieder so ein Relativsatz, den ich für unnötig halte, weil er Informationen enthält, die man als Leser vorher schon ganz zwanglos herauslesen konnte: Dass Diego einfach nur daran denkt, wie er den meisten Profit rausschlagen kann, das hat er ja doch schon vielsagend erkennen lassen! El Toro meinte früher mal zu mir, ich müsse meinen Lesern mehr zutrauen, und das war für mich ein guter Tipp. Das heißt dann, dass man in so einer Erzählung manche Dinge, insbesondere Dialogzeilen, auch einfach mal für sich sprechen lassen kann – das verstärkt ihren Effekt dann auch nochmal, finde ich.

    „He, was erwartest du? Seit wann bin ich ein Altruist?“ konterte Diego.
    Milten grollte. Lester fand die Situation lustig und witzelte: „So viele Jahre hast du doch gar nicht auf dem Buckel, vielleicht bist du ja auch nur ein Ruist.“
    Diego seufzte. Womit hatte er solche Witze verdient?
    Das ist natürlich schon gewagt, so einen ultraplatten Witz in der Story zu bringen, aber da Diego das immerhin selbst thematisiert, wie schlimm der Witz ist … Wobei man auf ernsthafterer Ebene aber schon in Frage stellen kann, ob „Altruist“ eigentlich ein Wort ist, was überhaupt unter den Freunden geläufig ist. Aber naja … ohne hätte der Witz ja nicht funktioniert, was?

    „Nein danke, ich bleib lieber in meinem eigenen Körper“, wehrte Gorn dankend ab.
    „Kannst du denn zaubern?“ fragte Lester neugierig.
    Gorn zog die Brauen zusammen.
    „Nein, natürlich nicht, aber ich meine … wenn ich es könnte, würde ich es vermutlich trotzdem nicht machen.“
    Da musste ich ja ein bisschen aufhorchen. Immerhin hat Gorn ja damals im alten Kloster recherchiert und wird da ja sicher etwas über Verwandlungsmagie erfahren haben … klingt hier auch so ein bisschen, als würde er mit eventuell vorhandenen Magiekenntnissen bewusst hinterm Berg halten!

    Auf dem weiteren Weg nach Vengard sahen sie keine Banditen mehr. Als die Stadt schließlich vor ihnen lag, stellten sie fest, dass diese Arbeiter, die Lee eingestellt hatte, um die Stadt wieder aufzubauen, noch nicht weit gekommen waren. Um die Burg herum hatte sich noch gar nichts getan, so dass sie durch die verwaisten Ruinen der einstigen Hauptstadt gingen und als sie die Burgmauer erreichten, sahen sie lediglich ein paar ausgebesserte Mauern, mancherorts eingerüstet, um schwer zugängliche Stellen zu bearbeiten. Die Arbeiter waren aber nicht faul, sie waren so eifrig bei der Sache, dass sie nur einen flüchtigen Blick für die Neuankömmlinge übrig hatten. Es lag eher daran, dass sie nur zu neunt waren. Was konnte man da groß erwarten? Abgesehen von den Arbeitern gab es nur noch eine Handvoll anderer Menschen, die geschäftig herum eilten und vermutlich Versorgungsarbeiten nachgingen. An der Schmiede entdeckte er Bennet, der angestrengt versuchte neue Werkzeuge herzustellen. Und dann gab es da noch eine Wache vor dem Thronsaal.
    Diesen Abschnitt fand ich rein sprachlich nicht schön formuliert, insbesondere der Teil ab „Um die Burg herum hatte sich noch gar nichts getan …“ Und bei „An der Schmiede entdeckte er Bennet“ wechselt auf einmal das Pronomen – vorher ging es immer um „sie“, also die Freunde.

    „Nichts, ihr könnt durch“, sagte er kleinlaut und stellte sich vermutlich gerade vor, was passiert wäre, wenn er ihm den Weg versperrt hätte und Lee davon hörte.
    Da müsste es doch heißen „ … und Lee davon gehört hätte“, oder?

    Lee stand vor dem Thron. Er trug eine schwere silbergraue Rüstung, die mit Wolfsfell unterfüttert war, damit er in kälteren Gegenden nicht erfror. Neben ihm stand ein Mann, der in hochwertige adlige Kleidung gehüllt war. Sie begutachteten eine Pergamentrolle und redeten angeregt über dessen Inhalt. Offenbar war es eine Zusammenfassung von Neuigkeiten aus seinem Reich.
    Da war ich beim Lesen ja etwas irritiert … ist das nicht total umständlich? Warum werden die Neuigkeiten denn so zusammengefasst und dann per Pergamentrolle übergeben? Also, dass man so etwas wie eine Chronik schreiben will, das kann ich ja gut verstehen, damit man das festhält, aber das fand ich ein bisschen merkwürdig, dass auch tatsächliche Neuigkeiten anhand so eines Schriebs besprochen werden.

    Der Held sah verwundert aus. Bisher hatten sich die meisten seiner Probleme damit lösen lassen, dass irgendjemand oder irgendetwas volles Pfund aufs Maul bekam.
    Ja, das beschreibt den Helden und seine Denk- und Handlungsweise treffend.

    „Vielleicht seht ihr das alles einfach nur zu negativ“, behauptete der Held optimistisch.
    „Zu negativ?“ brauste Lee auf.
    Sein Berater wich einige Schritte vor ihm zurück, rollte schnell das Pergament ein, bevor es vielleicht noch in Mitleidenschaft gezogen wurde und brachte es eilig aus dem Saal.
    Das fand ich ja interessant, wie der Berater da wirklich sofort abhaut. Das scheint wohl häufiger vorzukommen, dass Lee so aufbraust, und der Berater weiß schon, was nun blüht?

    „Ich habe eine Volkszählung durchgeführt. In Myrtana leben nur noch 1406 Menschen. Vor dem langen Krieg waren es noch zehn Mal so viele. Unser Land steht nicht nur am Abgrund, wir sind schon längst runtergefallen und halten uns lediglich an einer Wurzel fest, die aus dem Fels ragt und langsam abbricht. Ich weiß nicht, wie ich dem Volk von Myrtana eine Zukunft geben soll. Ich schaffe es nicht …“
    Lee sah den Helden ausdrucksstark an.
    „Du musst es tun!“
    Der Held wich einen Schritt zurück.
    „Ich?“
    Ihm war, als hätte jemand seinen Magen gequetscht und ihm schwere Gewichte auf die Schultern gepackt. Er wollte sie nicht tragen.
    Diese Stelle hat mir gut gefallen, gerade dann auch der Schluss, der sehr ernsthaft und pointiert das Innenleben des Helden darstellt – und auch zusammenfasst, was man vorher immer so an ihm gemerkt hat: Einerseits erfüllt er gerne Aufträge, geht auf Abenteuer etc., aber sich an sowas Großes zu binden, das geht ihm ersichtlich gegen den Strich.

    Lester und Diego, die bisher vollkommen still waren, sahen überrascht zu Lee und dem Helden.
    Im Kombination mit dem „bisher“ müsste es wohl „still gewesen waren“ heißen, aber da sie in dem Moment ja auch erst einmal nichts sagen, könnte man vielleicht auch einfach nur das „bisher“ streichen.

    Der Held fühlte sich unwohl, weil Lee all seine Taten aufzählte, um ihn zu überreden das Amt des Königs anzunehmen.
    Hier finde ich wieder, dass etwas zu viel erklärt ist: Die Stelle hätte vielleicht besser funktioniert, wenn du einfach eindringlicher das Unwohlsein an sich beschrieben hättest und weniger den Zusammenhang bzw. die Ursache erläutert hättest – die hätte man als Leser nämlich prima selbst schlussfolgern können!

    Das Ende dieses Abschnitts ist jedenfalls ja sehr ernst geraten, das hat mir gut gefallen. Das war auch mal eine interessante Erfahrung, wie der Held, der ja sonst keine Gefahr oder Waghalsigkeit scheut, nun wirklich ein wenig in die Ecke getrieben worden ist. Aber ich kann, wie gesagt, ja sehr gut nachvollziehen, dass es für ihn eigentlich nicht in Frage kommt, König zu werden.

    Insgesamt war das wieder ein Kapitel, in dem viel geredet wurde, was ja wie gesagt nicht jedermanns Geschmack trifft, für mich aber doch ganz gut zu lesen war. Ab und zu hatte ich sprachliche Kritikpunkte bzw. stilistische Anmerkungen, siehe oben. Zusammenfassen könnte man die wie folgt: Ruhig darauf achten, Dinge ausführlich zu erklären, an manchen Stellen dem Leser aber mehr zutrauen und im Zweifel eine Dialogzeile oder Reaktion oder sonstwas einfach wirken lassen und nicht per Erzähltext einordnen!

    Fehler in diesem Abschnitt (erneut hauptsächlich Kommafehler):
    Der Held war jedes Mal etwas enttäuscht wenn er diesen Raum sah.
    Komma nach enttäuscht
    Da hatte ja Gomez Halle mehr hergemacht.
    Gomez’ Halle
    Im Schläfer Tempel liegt noch sehr viel von meinem alten Zeug.
    Hier wieder: Entweder Schläfer-Tempel oder Schläfertempel
    Lee runzelte die Stirn, als er hörte wie der Held von einem Legendären Schwert als „Zeug“ redete.
    legendären Schwert – und am besten noch ein Komma nach hörte
    Sie können ja auch vom Ufer aus Angeln
    angeln
    „Ja schon, aber die Schäden, die sie hinterlassen haben sind mehr als wir tragen können.
    Komma nach haben
    Als die Orks Myrtana angriffen, war das nicht einfach nur ein Eroberungsfeldzug wie du weißt.
    Komma nach Eroberungsfeldzug
    Nachdem sie in die Städte einfielen töteten sie alle Frauen und Kinder, die sie finden konnten.
    Komma nach einfielen
    Uns fehlt die Kraft die Städte und Dörfer wieder richtig aufzubauen und als die Orks zurückkamen fiel es uns schwer uns zu verteidigen.
    Kommas nach Kraft; nach aufzubauen; nach zurückkamen
    Wie kommst du auf die Idee jemand anders könnte Myrtana besser regieren als du?
    Ein Komma nach Idee könnte dort guttun
    „Also schön … ich schlage folgendes vor
    Folgendes … glaube ich.
    Lee‘s Berater, der offenbar versteckt darauf gewartet hatte, dass er wieder gebraucht wurde, kam zum Vorschein und übergab die Papierrollen.
    Auch wenn es ein englischer Name ist, würde ich da beim deutschen Genitiv bleiben – und der kommt ja bekanntlich ohne Apostroph aus: Lees Berater
    Ich werde Torloff benachrichtigen.
    Sofern unser guter alter Torlof gemeint ist: Der wird mit nur einem f geschrieben. Der Fehler kommt in der Folge dann auch nochmal vor.
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  19. Beiträge anzeigen #219
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich mache dann mal weiter mit Eispfötchens „Eine Sommergeschichte“ – jetzt ist Abschnitt Nr. 10 dran!

    Der Abschnitt beginnt ja mit so ein wenig Nostalgie mit Torlof und so einer „Eine Seefahrt, die ist lustig“-Atmosphäre, allerdings ohne jetzt in Albernheiten oder so abzudriften. Gut finde ich, wie der Held bei all dem launigen Geschehen um ihn herum trotzdem auch ein bisschen in sich gekehrt ist und weiter über die Sache mit dem Königsein grübelt. Das scheint ihn ja wirklich zu beschäftigen und auch zu belasten, und das passt auch einfach gut. Das würde ja wohl jedem so gehen, aber ihm eben insbesondere, wo er doch eher so der freie Abenteurer ist, der Vieles auch nach Lust und Laune tut, teils auch ohne über die ferneren Konsequenzen nachzudenken. Das entsprechende Gespräch mit Diego ist dann ja auch recht offenherzig, und das passt, wie ich finde, auch: Ich habe das im Spiel jedenfalls auch immer so gesehen, dass der Held zu Diego, verglichen mit den anderen Freunden, dann noch eine einen Tick engere Beziehung hat – immerhin lernt er Diego ja als erstes kennen, und lange ist er der einzige der vier, den er kennt. Dass der Held sich hier mit Diego unter vier Augen zu so einem gewichtigen Thema beratschlagt, ist die logische Fortführung dieser Beziehung, in der Diego ja teils auch so ein bisschen was Mentorhaftes hat (finde ich).

    „He ihr Landratten, die Segel müssen neu angepasst werden! An die Arbeit!“ brüllte Torloff zu ihnen herüber, der seinen Job als Kapitän sichtlich genoss.
    Na, dann kann Torlof danach doch direkt noch König werden!

    Mit den anderen Freunden spricht der Held dann natürlich auch noch darüber, wobei das dann schon wieder ein Stück „witziger“ ist, weil ja auch der Held herumscherzt, während die anderen nach mehr oder minder guten Argumenten suchen, warum es auch der Held schaffen könnte, König zu sein.

    Milten sah auch erstaunt aus. Er hielt zwar nichts davon Menschen in Massen niederzumetzeln, aber immerhin waren es Diener Beliars, vermutlich hatten sie es also verdient.
    Also sowas hätte ich von Milten ja nicht gedacht, dass er so denkt!

    Mitten in der Nacht wurden sie durch ein lautes Poltern geweckt. Gorn war aus seiner Hängematte gefallen. Fluchend rappelte er sich wieder auf und legte sich wieder schlafen.
    Das fand ich erzähltechnisch irgendwie seltsam, wie auf einmal dieser einzelne Moment mit Gorn geschildert wird, obwohl der ja überhaupt nichts so Besonderes ist, dass er sozusagen den Ausklang des Abschnitts und die eher „zusammenfassende Schilderung“ der Ereignisse unterbrechen müsste.

    Insgesamt fand ich den Abschnitt – bis auf die Fehler, siehe unten – wieder ganz okay zu lesen, besonders vom Hocker gehauen hat er mich aber nicht. Das Kapitel steht weiter ganz im Zeichen von Lees Vorschlag, den Helden zum König zu machen, was ich einerseits gut finde, andererseits gegenüber dem vorigen Kapitel aber auch nicht sooo viel Neues liefert, sondern das bereits Erzählte eher nur ein bisschen vertieft.

    Fehler in diesem Abschnitt (sind wieder deutlich zu viele, wie ich finde):
    Von den Paladinen hat sich natürlich keiner Blicken lassen“, schimpfte Torloff
    blicken lassen – und natürlich erneut dieser Torlof/Torloff-Fehler, der sich hier fortsetzt. Also, Fehler nur dann, wenn du ihn auch wirklich so schreiben wolltest, wie von PB vorgesehen, wovon man ja durchaus auch bewusst abweichen darf.
    eine große Abneigung gegen die Streiter Innos hatte.
    die Streiter Innos’
    „Nein, ihr müsst selbst mit Hand anlegen Jungs, aber vom letzten Mal wisst ihr bestimmt noch wie es geht, oder?
    Ein Komma nach noch; und ein Komma nach anlegen fände ich auch schön
    „Ich bin sicher Lord Hagen ist so geistesgegenwärtig ein paar Milizsoldaten für diese Aufgaben mitzunehmen“
    Ein Komma nach sicher; und nach geistesgegenwärtig würde ich auch eines setzen
    wie er zu Lee‘s Vorschlag stand
    Hier wieder die Sache mit dem Apostroph beim Genitiv, wo eigentlich keiner hingehört – das kommt später nochmal vor
    Er konnte nicht verstehen worum es ging
    Hier würde ich nach verstehen auch ein Komma setzen
    „War `ne ganz schöne Überraschung, das in Vengard, “ fing Diego vorsichtig an.
    Der Apostroph vor ‘ne ist hier fälschlicherweise ein Akzentzeichen (das kommt später auch nochmal vor), und am Ende der wörtlichen Rede sind die Zeichen auch ein bisschen durcheinander gegangen
    „Ich weiß gar nicht wie er überhaupt darauf kommt.“
    Komma nach nicht
    Ich sehe keinen Grund warum sich nicht jemand anders finden sollte, der dieses Amt übernimmt.
    Komma nach Grund
    Mit jemandem, der sich mit einer ganzen Stadt anlegt ist nicht zu spaßen.
    Komma nach anlegt
    „Natürlich ist es mir nicht egal, sonst hätte ich vermutlich gleich nachdem mich Xardas nach Khorinis geholt hätte gesagt, lasst mich alle in Ruhe, ich mach jetzt mein eigenes Ding.“
    Das zweite hätte müsste ein hatte sein (es sei denn, der Held soll das genau so sagen), und danach müsste noch ein Komma kommen, glaube ich (mittlerweile blicke ich selbst kaum noch durch Kommasetzung durch)
    „Du weißt nicht wie es ohne dich war.“
    Komma nach nicht
    Das war ein Argument, das nur schwer zu wiederlegen war.
    widerlegen
    Gorn und Milten tauschten einen verunsicherten Blick und überlegten Augenscheinlich, was sie sagen konnten, um ihn umzustimmen.
    augenscheinlich
    Er sah zu Diego, der anscheinend nur Augen für seinen Fisch hatte und begann die Gräten heraus zu pulen.
    Komma nach hatte
    König Rhobar der II. hat auch gekämpft.
    Hier wieder die Sache mit König Rhobar II., wo man das „der“ etc. üblicherweise im Schriftlichen weglässt. Der Fehler kommt dann auch wieder mindestens noch ein weiteres Mal vor.
    1. Wer andere tötet kriegt volles Pfund aufs Maul. 2. Wer klaut kriegt volles Pfund aufs Maul. 3. Wer nicht alles macht was der König sagt, kriegt volles Pfund aufs Maul.
    Kommas nach: kriegt; kriegt; macht
    Wer Ärger macht kriegt volles Pfund aufs Maul.
    Komma nach macht
    „Soll das heißen du stirbst lieber bei irgendeinem Abenteuer, als dass du langsam Älter wirst?“
    Komma nach heißen; älter
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  20. Beiträge anzeigen #220
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Ein bisschen überrascht bin ich, wie offen und auch unvorsichtig der Held nun auf einmal über die Klaue Beliars spricht. Die Frage, wie das mit dem Aufwerten geht, hat er ja geradezu provoziert, und dass er dann auch noch bereitwillig erklärt, dass er dafür seine eigene Lebenskraft opfert … hätte ihm ja klar sein müssen, dass das wieder ein bisschen Streit gibt! Vielleicht war ihm das Herumlavieren im vorangegangenen Gespräch über die Klaue aber auch einfach zu anstrengend, sodass er jetzt beschlossen hat, einfach direkt zu sagen, was Sache ist. Wer weiß …
    Ja, zum einen zu Anstrengend. Es gibt aber noch andere Gründe. Zum einen hat es damit zu tun, dass wenn man sich einmal überwunden hat … nun … Dinge anzusprechen, die so Gesellschaftlich eigentlich nicht Norm sind, es bei weiteren Gesprächen leichter wird, da die Katze (oder der Säbelzahntiger) aus dem Sack ist. Dann wird man schnell unvorsichtig was man da gerade so erzählt, weil man ja der Meinung ist, so in der Art hat man ja eh schon drüber geredet und Süchtigen ist öfter sowieso oft nicht mehr so ganz klar, wie schlimm das eigentlich ist, was sie da machen. Für den Helden hat es sich ja mehr oder minder zur Normalität entwickelt und das obwohl er eigentlich weiß, dass es gar nicht so gut ist, was er da macht. Deswegen hat er die Waffe ja eigentlich auch weggesteckt. Nur jetzt wo er sie wieder am Wickel hat, kommt er nicht mehr davon los. Ich könnte es mir so erklären, dass die Klaue Beliars „denkt“: Jetzt hab ich noch mal eine zweite Chance. Er darf mich keinesfalls wieder wegstecken oder sogar loswerden.
    Und sie deswegen verstärkt dafür sorgt, dass er das Teil nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Ich denke ein Teil von ihm findet das in Ordnung, weil er die Macht des Schwertes nutzen möchte, ein anderer Teil hat aber auch Angst vor den Konsequenzen und dieser Teil lässt ihn unter anderem so leichtfertig darüber reden, eben damit seine Freunde vielleicht eine Lösung finden. Und ich finde mit Uriziel hat das ja auch ganz gut geklappt. Ich denke … der Umstand, dass auch dieses Schwert irgendwie was mit Beliar zu tun hat (immerhin ist die Rune, die aus dem Kristall erstellen kann Beliarmagie), den hat er einfach mal „vergessen“ zu erwähnen. Vor allem, weil Milten das sicher nicht so toll gefunden hätte. ;-)
    Diego wusste, dass das hier schon zu schlecht startete um noch ein guter Handel zu werden, doch er ließ sich nicht abbringen.
    Die Stelle fand ich sprachlich nicht so gelungen, das ist alles so ein bisschen vage („das hier“; „er ließ sich nicht abbringen“ → wovon?), und das mit dem „startete“ liest sich auch nicht so schön.
    Zum Treffen mit Faesul könnte man zusammenfassend auch sagen: That escalated quickly! Das liegt dann allerdings auch an den gerade heranrückenden Orks. Wo die da auf einmal herkommen … naja gut! Ein bisschen albern fand ich ja, wie beim Erscheinen der Orks dann Milten, Gorn, Lester und Diego dann je einen Einzeiler dazu ablassen, der inhaltlich dann aber nichts Neues bringt. Vielleicht ist die Szene ja auch wirklich lustig gemeint, ich fand die dann aber eher ein bisschen albern, und sie hatte was von „Tick, Trick und Track“. Zumal ich dreißig Orks, gerade wenn doch der übermächtige Held in der Nähe ist, nicht als allzu bedrohliche Mannstärke wahrnehmen würde – auch im Vergleich zu vorherigen Kämpfen. Dass da aber keiner so wirklich begeistert ist, dass auf einmal die Orks einfallen, das ist natürlich gut nachvollziehbar.
    Ja, wusste nicht so ganz wie ich diesen Satz schreiben sollte und bei der Geschichte hab ich mir wirklich keinen Kopf gemacht über Satzkonstruktionen. Ich schreib es so auf, wie es mir durch den Kopf geht und denke dann meistens nicht mehr drüber nach.
    Naja, aber wovon abbringen, ist doch eigentlich klar -> von dem Handel. Wird sogar im gleichen Satz erwähnt. Dass die Orks da auftauchen ist gar nicht so verwunderlich. Immerhin hatte Gorn in der vorherigen Nacht noch gesagt, dass die Orks ihren riesen Spektakel sicher gehört haben. Hast du bestimmt vergessen ;-)
    Die Orks haben sich also gesammelt und rückten dann gemeinsam vor. Ich weiß du magst diese Orkkämpfe nicht so, aber ich musste ja etwas über die Rückeroberung Myrtanas schreiben, damit es glaubwürdig ist.
    Das hätte er kommen sehen müssen, aber immerhin war seine Rüstung ganz gut gegen Feuer geschützt.
    Wie denn das eigentlich?
    Ja, typischer Autorenfehler. In meinem Kopf ist das vollkommen klar, aber die Leser sind nun mal hier draußen.
    Ich hatte den Helden mit der Drachenrüstung im Kopf und die ist gut gegen Feuer geschützt. Müsste ich wohl mal noch ergänzen.
    Er sah, wie dieser etwas vorhatte. Der Schamane setzte irgendeine Beschwörung in Gang.
    Das fand ich auch nicht so schön geschriebe: „Er sah, wie dieser etwas vorhatte.“ Aha! Das ist ja nun so vage, wie es nur irgendwie geht. Was spräche denn dagegen, die beiden Sätze zu verbinden, und so direkt die Information zu übermitteln? „Er sah, wie der Schamane irgendeinen Beschwörung in Gang setzte.“ – zum Beispiel
    Gute Idee. Werde es so umsetzen.

    Ein gut gezielter Schockzauber unterbrach seinen Spruch und verschaffte ihm mehr Zeit.
    Im Kontext ist natürlich klar, wer hier was macht, aber das muss man sich erst einmal einen Moment lang erschließen – das mit „seinen“ und „ihm“ im selben Satz, die aber zwei unterschiedliche Akteure kennzeichnen, ist etwas verwirrend. Selbiges hat man dann auch nochmal hier (und auch an weiteren Stellen, dass jetzt nur mal exemplarisch):
    Ich möchte eben nicht immer „der Ork“, „der Held“ schreiben. Ein bisschen muss man als Leser schon mitdenken. Ich halte das schon so klein für den Leser wie möglich, in dem ich viele Sachen mehrfach nenne und es unmissverständlich ausdrücke, was du später glaube ich, auch noch bemängelt hast.

    Vielleicht lag das am Dämon, der mit donnernden Schritten hinter ihm herlief.
    Hm, ich hätte gedacht, so ein Dämon, der schwebt oder flattert? War das in Gothic 3 (ist ja eher so ein Gothic-3-Setting in der Story) anders?

    Den sich anschließenden Streit um die Risikobereitschaft des Helden und seine waghalsigen Aktionen fand ich übrigens recht gelungen, auch, wie der Held später anfängt herumzuschreien. Da merkt man immer mehr, wie mit ihm etwas nicht in Ordnung ist und wie er das vor seinen Freunden auch gar nicht mehr richtig verbergen kann.

    Weniger schön fand ich den Einschub über die Beschwörungen des Helden, und wie lange die dauerten, und dass er warten muss, bis er nochmal beschwören muss, also diese ganzen „magietheoretischen“ Ausführungen. Ich fand diesen Einschub zu lang. Das Bedürfnis, das in der Geschichte zu erklären, kann ich ja nachvollziehen, aber andererseits werden ja auch einige andere Sachen in der Richtung nicht erklärt, sondern einfach als Teil des Settings zugrundegelegt. Deswegen habe ich mich an der Stelle schon gefragt, warum mir das gerade alles erzählt wird.
    Das ist ein gutes Beispiel für etwas was ich dir noch schreiben wollte. Später schreibst du, dass ich vieles zu viel oder zu oft beschreibe, was der Leser sich ja eigentlich selbst denken kann. Nun … offenbar nicht? Es ist so … jeder Leser hat eben andere Fähigkeiten sich etwas vorzustellen, oder sich in jemanden hineinzuversetzen. Ich hatte schon Leser, die Gefühle, die einem aus einer Geschichte geradezu entgegenspringen nicht kommen sehen, oder eben welche die sich eine Landschaft oder eine Situation nicht vorstellen können. Meine Aufgabe als Autor ist es so viel wie möglich gleichzeitig abzudecken, ohne dass es zu viel von allem wird. Das ist nicht immer einfach und deswegen ist es normal, dass jemand sagt, „hier hätte noch mehr beschrieben werden müssen“ oder eben auch „Das war zu viel Beschreibung“. Hatte es sogar schon, dass beides an der gleichen Stelle kommentiert wurde, was ich dann sehr lustig fand. Es ist oft einfach subjektive Anschauung.
    In diesem Dämonenfall könnte man aber eigentlich schon erwarten, dass jemand der Gothic 3 gespielt hat weiß wie da ein Dämon aussieht und wie er sich verhält, oder man sieht eben noch mal nach. ;-)
    Ich denke ich habe es unmissverständlich beschrieben: Der Held sammelte sich und fing an einen Dämon zu beschwören, ähnlich dem, den Gorn und er in Gotha dem Gar ausgemacht hatten.
    Der Dämon aus Gotha also. Konnte ja schlecht: Der Dämon aus Gothic 3 schreiben.
    Hätte ich die Geschichte aus sich heraus zerrissen. Hier ein Video zu dem Golem, das mir auf Youtube ins Auge gesprungen ist: https://www.youtube.com/watch?v=0C8H3qdI0is

    Mir war auch so, als hätte ich das Flammenschwert in der Geschichte erwähnt. Das haben die anderen Dämonen ja nicht. Die hab ich meistens als „Feuerdämonen“ beschrieben, weil das bei den ersten Gothic Spielen so da steht, wenn man gegen die kämpft.

    Und das mit dem Beschwören hat später in der Folgegeschichte eine entscheidende Bedeutung, deswegen hier noch mal geschrieben.

    Er hatte seine Armschiene jetzt entfernt und zeigte seinen rechten Unterarm vor, dessen Haut stark durch Säure verätzt war.
    Lester zog zischend die Luft ein.
    „Sieht echt übel aus.“
    „Warum hast du es nicht mit einem Heiltrank kuriert?“ fragte Milten besorgt.
    Also hinterher hat er es dann ja aber schon geheilt. Kann man daraus entnehmen, dass so Narben dann bleiben, wenn man die Verletzung nicht rasch genug mit einem Heiltrank kuriert? Das ist an der Stelle so ein wenig unklar, weil Heiltränke wird der Held danach ja noch genug getrunken haben, was die Hautverätzungen dann ja aber nicht rückgängig gemacht hat, offensichtlich.
    Ich finde es eigentlich recht offensichtlich, deswegen hab ich da nicht weiter etwas dazu geschrieben, aber es ist schwer zu erklären, warum das so ist, weil es in unserer Welt ja etwas anders funktioniert. Haben ja keine Heiltränke und so …
    Also … nehmen wir an, ich schneide mir in die Hand. Ein tiefer Schnitt. Jetzt kann ich das entweder einfach verbinden und von sich aus abheilen lassen, oder ich gehe ins Krankenhaus, wo es dann genäht wird.
    Fall 1. Es bildet sich eine dicke, hässliche Wulst, möglicherweise ist die Bewegung der Hand leicht eingeschränkt.
    Fall 2. Die Narbe ist wesentlich dünner und nicht so auffällig, keine weitere Einschränkung.
    Es kommt also darauf an WIE etwas behandelt wird und wenn es einmal geheilt ist, dann heilt es auch nicht weiter, es sei denn man öffnet die Wunde wieder. Deswegen stelle ich es mir auch so vor, dass Heilzauber oder Heiltränke noch nicht verheilte Wunden heilen. Was schon „geheilt“ ist, wird nicht weiter als Wunde erkannt. Ich stelle es mir so vor, dass die Heiltränke und Heilzauber die Regeneration des Körpers bloß enorm beschleunigen. Irgendwo muss diese Regeneration ja herkommen. Der Held könnte diese Narben tatsächlich loswerden, wäre aber sehr unschön. Er könnte sich die obersten Hautschichten runterschneiden und es dann mit einem Heiltrank oder einem Heilzauber heilen lassen. Dann wäre die stümperhafte Heilung ausradiert. Aber … würdest du sowas machen wollen?
    Eben. Und den Helden schätze ich jetzt nicht unbedingt als Masochisten ein. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann muss man durch die Schmerzen durch, aber muss ja nicht sein. Vielleicht ergibt sich ja mal was, wenn er mal wieder am Arm verletzt wird und dann zum Heiltrank greift wäre da vielleicht was zu machen. Ich denke aber, dass der Held jetzt nicht so weinerlich ist, dass er mit solchen Narben nicht leben könnte.

    An der Stelle hatte ich sehr deutlich das Gefühl, dass der Held, bei all den nachvollziehbaren Schilderungen bezüglich Anstrengungen, Schwierigkeiten und Belastungen während seiner Heldentaten, sich selber dann doch auch systematisch unterschätzt. Wahrscheinlich hat er wirklich trotz all seiner unglaublichen Erfolge ziemliche Versagensängste, was dann natürlich perfekt für die Klaue Beliars und die darin enthaltenen Kräfte ist, um sich da einzunisten – und dem Helden vorzugaukeln, dass es ohne sie nicht (mehr) geht.
    Ja, zum einen Versagensängste, die sich meiner Meinung nach daraus bilden, weil andere Leute „Erwartungen“ an ihn haben. Die Drachen töten zum Beispiel. „Was ist, wenn ich es nicht schaffe?“
    Es ist ja was anderes, hätten sie gesagt: Jemand muss die Drachen töten. Das wäre dann viel angenehmer für den Helden gewesen. Er hätte sich wohl auch in das Abenteuer gestürzt, aber wäre innerlich anders damit umgegangen. „Wenn ich es nicht schaffe, kann das ja noch wer anders machen“. Aber durch diese Erwartungshaltung und dieses „Wenn du es nicht schaffst, sind wir alle verloren“ kommt eben schon ziemlicher Druck auf und ich könnte mir vorstellen, dass das dem Helden gar nicht passt. Ich denke er mag es lieber unbeschwert herumzuziehen und einfach Abenteuer zu erleben, ohne dass die Leute ihn da unbedingt zum Helden machen wollen. Meine Meinung. ;-)
    Zum anderen ist doch aber diese Angst auch voll verständlich, oder? Sehen wir nur mal all diese Challanges bei der Gothic Disskussion. Man muss es schaffen ohne zu sterben und sieh mal wie viele es nicht geschafft haben? Stell dir vor du hast nur eine Chance, wie im echten Leben auch, dann würdest du doch auch den Weg gehen bei dem du nicht stirbst, oder? Und die Klaue Beliar macht viel aus, auch im Spiel. Die Chance zu sterben erhöht sich dramatisch, wenn man sich gegen sie entscheidet.
    Um die Fehler kümmere ich mich mal, wenn ich mir die Geschichte selbst noch mal von Anfang an durchlese ;-)
    Wenn ich auf dem Smartphone lese, dann sehe ich da zwar auch einiges, aber kann es schlecht ändern, weil ich es nicht mag da auf dem Smartphone anzumelden, rumzutippen und dergleichen, wahrscheinlich würde ich so noch ein paar Zusatzfehler einbauen. Lesen ist aber angenehm.
    Geändert von Eispfötchen (06.04.2018 um 11:40 Uhr)

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