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Ergebnis 321 bis 340 von 406
  1. #321
    Harivald
    Gast
     
    Eigentlich sollte ja der kürzlich verfasste 15. Post von Ronsens Lagerkoller kommentiert werden, doch prompt steht schon der nächste bereit. Auch mit Blut ist dicker als Traubensaft wusstest du mich zu überzeugen und dein Arbeitstempo ist zur Zeit auf sehr hohem Niveau.

    Zum 15. Post gibt's allerdings noch den hier, bevor ich zum letzten Post übergehe:
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Das nahmen die beiden kräftig gebauten Männer natürlich wahr und zielten mit ihren Bögen in die finstere Hütte.
    Die Geschichte, welche ich gestern und heute noch mit viel Begeisterung verschlungen habe, feiert ja in genau einem Monat ihr einjähriges Jubiläum. Grund genug, diese auch zu würdigen.
    In dem Post wacht Sen erst einmal völlig ahnungslos auf und der erste Absatzt beinhaltet mal wieder was? Rauchen.
    Diesmal allerdings rücken die negativen Aspekte des Rauchens in den Vordergrund - Überraschung!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Und wie er sich umblickte, er saß in einer finsteren Grotte auf einer zerrissenen Decke, roch den staubigen Geruch von frisch abgeschlagenem Gestein und war bis auf ein paar flimmernde Fackeln von pechschwarzer Dunkelheit umgeben, konnte es nur zwei Möglichkeiten geben, wo sie waren.
    An den rot markierten Stellen hätte ich anstatt eines Kommas vielleicht Bindestriche eingesetzt, der Einfachheit halben. Und ob man Steine wirklich riechen kann, sei auch mal dahingestellt. Vielleicht muss ich erst mal auf den Geschmack kommen.
    Auch Horatio bekommt wieder einen Kurzauftritt, was sehr bedauerlich ist, da er einer meiner Lieblingscharaktere in der Kolonie war und nun so oberflächlich beschrieben wird.
    Dafür bekommt die Story durch eine neue Figur, Dimitri, wieder eine neue Note. Die alten Freunde bleiben also nicht alleine und die Story bleibt somit unterhaltsam und stimmungsvoll.

    Freu mich schon auf den nächsten Part!
    Geändert von Harivald (27.11.2013 um 22:38 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #322
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von Sir Harivald Beitrag anzeigen
    Eigentlich sollte ja der kürzlich verfasste 15. Post von Ronsens Lagerkoller kommentiert werden, doch prompt steht schon der nächste bereit. Auch mit Blut ist dicker als Traubensaft wusstest du mich zu überzeugen und dein Arbeitstempo ist zur Zeit auf sehr hohem Niveau.

    Zum 15. Post gibt's allerdings noch den hier, bevor ich zum letzten Post übergehe:

    Die Geschichte, welche ich gestern und heute noch mit viel Begeisterung verschlungen habe, feiert ja in genau einem Monat ihr einjähriges Jubiläum. Grund genug, diese auch zu würdigen.
    In dem Post wacht Sen erst einmal völlig ahnungslos auf und der erste Absatzt beinhaltet mal wieder was? Rauchen.
    Diesmal allerdings rücken die negativen Aspekte des Rauchens in den Vordergrund - Überraschung!


    An den rot markierten Stellen hätte ich anstatt eines Kommas vielleicht Bindestriche eingesetzt, der Einfachheit halben. Und ob man Steine wirklich riechen kann, sei auch mal dahingestellt. Vielleicht muss ich erst mal auf den Geschmack kommen.
    Auch Horatio bekommt wieder einen Kurzauftritt, was sehr bedauerlich ist, da er einer meiner Lieblingscharaktere in der Kolonie war und nun so oberflächlich beschrieben wird.
    Dafür bekommt die Story durch eine neue Figur, Dimitri, wieder eine neue Note. Die alten Freunde bleiben also nicht alleine und die Story bleibt somit unterhaltsam und stimmungsvoll.

    Freu mich schon auf den nächsten Part!
    Hi Sir Harivald, vielen Dank für deinen Kommentar. Die angesprochenen Korrekturvorschläge habe ich bereits übernommen. Was den Geruch von Steinen angeht... ich sage mal ja, man kann sie riechen. Ich kenne das noch aus Kindertagen, wenn ich versucht habe, mit ein paar Feuersteinen Funken schlagen zu lassen. Ein passendes Adjektiv fällt mir dazu leider nicht ein.
    Was die Charaktere angeht, habe ich gleich mal ein paar Fragen an dich, der die Geschichte jetzt frisch am Stück gelesen hat.
    Findest du, es sind zu viele namhafte Charaktere? Also hätte ich solche Leute wie Mitch (der später auf jeden Fall noch eine Rolle spielen wird), Baloro oder Dimitri überhaupt einen Namen geben sollen? Und findest du, es müsste mehr sympathische Charaktere geben?
    Die einzige Person, die derzeit alle meine Geschichten direkt kommentiert, ist meine Freundin, aber das scheint alles nicht ganz ihr Geschmack zu sein.^^
    Ich finde es schön zu hören, dass die Story dir ganz gut gefällt
    Tja und sie ist jetzt schon ein Jahr alt, eigentlich wollte ich es gar nicht so weit kommen lassen... mein Vorsatz ist jetzt, sie noch dieses Jahr abzuschließen, damit ich mal wieder sagen kann, dass ich eines meiner größeren Projekte abgeschlossen habe.

  3. #323
    Harivald
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    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Findest du, es sind zu viele namhafte Charaktere? Also hätte ich solche Leute wie Mitch (der später auf jeden Fall noch eine Rolle spielen wird), Baloro oder Dimitri überhaupt einen Namen geben sollen? Und findest du, es müsste mehr sympathische Charaktere geben?
    Die einzige Person, die derzeit alle meine Geschichten direkt kommentiert, ist meine Freundin, aber das scheint alles nicht ganz ihr Geschmack zu sein.^^
    Ich finde es schön zu hören, dass die Story dir ganz gut gefällt
    Tja und sie ist jetzt schon ein Jahr alt, eigentlich wollte ich es gar nicht so weit kommen lassen... mein Vorsatz ist jetzt, sie noch dieses Jahr abzuschließen, damit ich mal wieder sagen kann, dass ich eines meiner größeren Projekte abgeschlossen habe.
    Ja klar! Was die gute Geschichte erst ausmachte, sind doch Namen, mit denen man was anfangen kann und die die Figuren so richtig kennzeichnen. Gerade in so Zeiten, wie der Gefangenschaft in der Barriere, wo ein Schwein das andere kennt, ist das doch unerlässlich.
    Und was die sympathischen NPC's angeht, so finde ich, dass mit Horrace und Horatio schon genug Figuren geschaffen wurden, welche die triste Atmosphäre in der Mine auflockern. Auch Okyl und Dimitri scheinen ja ganz in Ordnung zu sein. Klar muss der Großteil aus ewig pessimistischen Nörglern bestehen - schließlich sind wir ja in einem Gefängnis. Ansonsten ist die Mischung eigentlich wohl bedacht und durch den Tod Isidros hast du ja sozusagen das Gleichgewicht zwischen namenlosen und benannten NPCs geschaffen.
    Das ist aber nur meine bescheidene Meinung.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich musste kurz überlegen, wo Ronsen mit "Lagerkoller" nochmal stehengeblieben war. Ein kurzes Schielen auf das Ende des letzten Posts ließ die Erinnerung aber sofort zurückkommen - die Pyrokinese hatte sich wirklich in mein Gedächtnis eingebrannt (Achtung, äußerst fieses Wortspiel).

    Senyan taumelte vor Schreck rückwärts und eckte benommen vom Sumpfkraut in seinem Mund mit der Leiste an der harten Tischkante an.
    Gleich den ersten Satz würde ich wegen seiner vielen Einschübe kritisieren wollen... das liest sich ein bisschen so wie "von hinten durch die Brust ins Auge". Andererseits kann die gewisse Unübersichtlichkeit des Satzes der Szene ja auch zugute kommen.

    Der nachfolgende Moment von Isidros "Befreiung", wie er es empfindet, ist dann allerdings aber über jeden Zweifel erhaben. Knackig und kurz beschrieben und gerade deshalb intensiv, schließt in der Intensität also direkt an den Vorpost an. Gleiches kann man über die folgende Beinahe-Hinrichtung Senyans sagen. Gut gemacht!

    Dimitri kramte in seiner Schublade nach einer Flasche klaren Alkohol und einem Lappen,
    Grammatische Unsicherheit auch meinerseits: Ich hätte "klarem Alkohol" geschrieben, aber so sicher bin ich mir da nicht.

    Abgesehen davon vollzieht sich aber auch diese Szene wieder mehr als anstandslos. Besonders schön finde, wie du direkt zu Beginn wieder Swineys fischiges Aussehen betonst (Ein fischiger Mensch namens Swiney, auch nicht schlecht ), und daran, dass Senyan "der Alte" ist, habe ich mich ja mittlerweile auch gewöhnt. Lange vor dem letzten Absatz wird klar, dass das wahrgeworden ist, was man als gefesselter Leser schon seit langem für Senyan befürchtet hat: Nun ist er tatsächlich auch selbst in der Mine gelandet.
    Besonders gefallen hat mir dann die Desinfektionsszene: Recht trickreich spricht Dimitri, der blasse und halbblinde Barbier (tolle Figur) ganz locker mit Senyan, so kann er sich ein wenig entspannen und merkt auch erst im letzten Moment, was ihm "blüht". So muss man es wohl machen. Außerdem führst du somit Dimitri noch ein wenig weiter in die Geschichte ein. Ziemlich geschickt gemacht also!

    Was mir am aktuellsten Post sauer aufstößt, sind die 5 positiven Punkte. Nicht der Inhalt an sich, der wirkt ja ganz nachvollziehbar. Aber diese Auflistung mittels 1.), 2.) innerhalb der Erzählung finde ich einfach megahässlich. Ein absoluter Fremdkörper meiner Meinung nach; ich hätte da wenn überhaupt "Erstens, zweitens... fünftens" vorgezogen. Das ist aber wohl Geschmackssache. Mir jedenfalls gefällt es überhaupt nicht.

    Senyans Traum dagegen ist wieder gelungen, auch stilistisch. Man mag kritisieren, dass in der Gothicwelt "Herkules" vielleicht wohl eher unbekannt ist, aber ich persönlich bin da ja nicht so pingelig und freue mich über den spitzbübischen Schabernack, den Senyan da treibt bzw. getrieben hat. Da hast du Humor mit einer ernsten Vergangenheit gut vermischt.

    Am allerbesten gefällt mir dann aber der letzte Absatz. Da schließt sich einfach ein gewisser Kreis, wie Dimitri seinem neuen Kumpanen seine ganz eigene Strichliste zeigt - deswegen war er am Vortag auch so interessiert daran! Und dass Senyan nicht einmal so weit zählen kann, ist auch ein nettes Detail. Hier passt wieder einfach alles.

    Das ist der Ronsen-Schreibstil, der wirklich supereingängig ist und Spaß macht zu lesen. Obwohl ich recht müde bin vom Tag, lasen sich die Zeilen angenehm und ich konnte aufmerksam bleiben. Vielleicht nur nicht aufmerksam genug, um die ganzen vielen Fehler zu finden - oder aber es gab gar keine.

    Gelungene Fortsetzung, lieber Ronsen!
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  5. Beiträge anzeigen #325
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    die Pyrokinese hatte sich wirklich in mein Gedächtnis eingebrannt (Achtung, äußerst fieses Wortspiel).
    Damn, ich wünschte, ich würde auch auf solche Wortspiele kommen. Mit deiner Erlaubnis würde ich es gerne im Post erwähnen.

    Gleich den ersten Satz würde ich wegen seiner vielen Einschübe kritisieren wollen... das liest sich ein bisschen so wie "von hinten durch die Brust ins Auge". Andererseits kann die gewisse Unübersichtlichkeit des Satzes der Szene ja auch zugute kommen.
    Findest du? Ist doch nur ein Einschub
    Ich habe ihn mal in Kommas gesetzt.

    Grammatische Unsicherheit auch meinerseits: Ich hätte "klarem Alkohol" geschrieben, aber so sicher bin ich mir da nicht.
    Hmm... bedingt "nach" nicht eher einen Akkusativ? Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. War einfach ein Bauchgefühl.

    Was mir am aktuellsten Post sauer aufstößt, sind die 5 positiven Punkte. Nicht der Inhalt an sich, der wirkt ja ganz nachvollziehbar. Aber diese Auflistung mittels 1.), 2.) innerhalb der Erzählung finde ich einfach megahässlich. Ein absoluter Fremdkörper meiner Meinung nach; ich hätte da wenn überhaupt "Erstens, zweitens... fünftens" vorgezogen. Das ist aber wohl Geschmackssache. Mir jedenfalls gefällt es überhaupt nicht.
    Okay, ich habe es wieder heraus genommen. Ich hatte eine Weile lang überlegt und wollte mal sehen, wie es ankommt. Das wäre dann wohl geklärt^^

    Senyans Traum dagegen ist wieder gelungen, auch stilistisch. Man mag kritisieren, dass in der Gothicwelt "Herkules" vielleicht wohl eher unbekannt ist, aber ich persönlich bin da ja nicht so pingelig und freue mich über den spitzbübischen Schabernack, den Senyan da treibt bzw. getrieben hat. Da hast du Humor mit einer ernsten Vergangenheit gut vermischt.
    Ich weiß... vielleicht fällt mir noch eine andere Kombination ein. Eine mit Gothicbezug wäre ja nicht schlecht, hmmm...

    Mensch, vielen Dank für den umfangreichen Kommentar. Freut mich wirklich, dass du noch mitliest

  6. Beiträge anzeigen #326
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Damn, ich wünschte, ich würde auch auf solche Wortspiele kommen. Mit deiner Erlaubnis würde ich es gerne im Post erwähnen.
    Darfst du gerne tun, war ja auch nur ein Zufallsprodukt meinerseits.

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Findest du? Ist doch nur ein Einschub
    Ich habe ihn mal in Kommas gesetzt.
    Oh, jetzt mit den Kommas lässt sich das gleich viel besser und eigentlich total problemlos lesen. Hätte ich gar nicht gedacht - super!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Hmm... bedingt "nach" nicht eher einen Akkusativ? Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. War einfach ein Bauchgefühl.
    Ja, aber für das "nach" wurde ja schon die "Flasche" verbraten... mir fällt auf, dass da wohl auch nicht der Dativ gefragt ist, sondern der Genetiv, oder? Nach einer Flasche klaren Alkohols, so müsste es richtig heißen! Oder eben "mit klarem Alkohol".

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Mensch, vielen Dank für den umfangreichen Kommentar. Freut mich wirklich, dass du noch mitliest
    Freut mich, dass du noch weiterschreibst.

  7. Beiträge anzeigen #327
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Darfst du gerne tun, war ja auch nur ein Zufallsprodukt meinerseits.
    Supi, ist drin (im aktuell vorletzten Post)

    Ja, aber für das "nach" wurde ja schon die "Flasche" verbraten... mir fällt auf, dass da wohl auch nicht der Dativ gefragt ist, sondern der Genetiv, oder? Nach einer Flasche klaren Alkohols, so müsste es richtig heißen! Oder eben "mit klarem Alkohol".
    Auch das ist nun korrigiert.

    Danke nochmal

  8. Beiträge anzeigen #328
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Tja, da lese ich des Ronsens "Lagerkoller" doch direkt mal weiter!

    "Du schon wieder", knurrte Senyan und trat zu Dimitri herüber. Irgendwie fühlte er sich in dessen Gegenwart sicher. Obwohl er halbblind und übergewichtig war, strahlte seine kolossale Gestalt doch eine gewisse Sicherheit aus.
    Ist ein sehr wichtiger und auch passender Moment, finde ich. Schon seit der ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, dass Senyan gerne so ein bisschen von Dimitri an die Hand genommen wird, bildlich gesprochen. Gut, an die Hand genommen ist vielleicht zu viel gesagt, aber dass er sich in seiner Nähe nicht unwohl fühlt und ihm seine Gesellschaft gut bekommt, das kam schon vorher ziemlich gut rüber.

    "Ihr seid krank, ihr seid des Wahnsinns!", schimpfte Dimitri und kniete sich zu Horatio herab. Er spuckte Blut, sein Unterkiefer hing lose und völlig schief an seinem Mund. Und seine rechte Hand schien völlig zertrümmert.
    Uah, der Arme! Und was dann auch noch auf diese Szene folgt... sowas habe ich ja noch nie verstanden, dass sich Eingekesselte in so einer Lage dann auch noch gegenseitig beharken, als sei die Lage nicht schon schlimm genug. Aber so ist es ja nunmal, von daher gut erzählt und vor allem ziemlich mitreißend. Gefangenendilemma eben. Oder noch besser formuliert: Lagerkoller.

    "Mitch."
    "Oh, na mit dem Namen wäre ich wohl auch cholerisch."
    Och, so schlimm ist der Name doch gar nicht.

    Er hatte natürlich eine Hosentasche voll Reis und eine Flasche Wasser eingesteckt, ehe Mitch und die Prügelknaben zu ihnen kamen.
    Hier eine Unstimmigkeit in der Erzählzeit, "zu ihnen gekommen waren" müsste es meiner Meinung nach richtig heißen, weil es aus der aktuellen Perspektive ja immer noch die Vergangenheit ist.

    Wie auch immer, du lässt dich jedenfalls nicht lumpen und setzt direkt nach Eintritt in der Mine den nächsten spannenden Handlungsstrang an. So mag ich es, vor allem in dieser Kolonie: Kaum eine längere Phase der Ruhe. Sofort gibt es wieder auf die Fresse, sofort gibt es wieder Verletzte, Ärger und Nöte. Klar, man rechnet natürlich mit, dass Senyan und die anderen dort nicht so schnell zugrunde gehen werden. Aber Dimitri als wichtiger Kumpel Senyans ist dann allein der Dramatik wegen schon todesgefährdet, würde ich mal sagen. Wer weiß, was da unten mit diesem Pack um Mitch noch so abgeht! Der eigentliche Lagerkoller fängt dort auf engstem Raum in der Mine, mit Kranken und Verletzten, wohl erst an... in Senyans Haut mochte ich vorher schon nicht stecken, und mit jedem Post nun weniger. Wie geht es eigentlich seiner gewissen Sumpfkrautabhängigkeit, wird die sich noch einmal bemerkbar machen? Das kam mir jetzt so ein wenig zu kurz. Aber gut, abgelenkt genug ist er ja...

    Jedenfalls wieder eine mehr als solide und auch stilistisch zufriedenstellende Fortsetzung, wie ich finde.
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  9. Beiträge anzeigen #329
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Ist ein sehr wichtiger und auch passender Moment, finde ich. Schon seit der ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, dass Senyan gerne so ein bisschen von Dimitri an die Hand genommen wird, bildlich gesprochen. Gut, an die Hand genommen ist vielleicht zu viel gesagt, aber dass er sich in seiner Nähe nicht unwohl fühlt und ihm seine Gesellschaft gut bekommt, das kam schon vorher ziemlich gut rüber.
    Der Charakter kam ziemlich spontan noch dazu, passt für mich aber auch in vielerlei Hinsicht gut in das gesamte Geflecht der Story. Dass er neben seiner Arztrolle auch die Rolle des fürsorglichen Beschützers einnimmt, gefällt mir auch immer mehr, das werde ich versuchen, weiter zu verfolgen.

    Oder noch besser formuliert: Lagerkoller.
    Der Titel ist Programm. Bin froh, dass das auch so herüberkommt, wie ich es geplant hatte.

    Och, so schlimm ist der Name doch gar nicht.
    Das soll eine Art "running gag" sein. War eigentlich zu erwarten, dass er nicht so ankommt wie bei mir. Aber ich belasse es erstmal so. Anspielung kommt von King of Queens.

    Hier eine Unstimmigkeit in der Erzählzeit, "zu ihnen gekommen waren" müsste es meiner Meinung nach richtig heißen, weil es aus der aktuellen Perspektive ja immer noch die Vergangenheit ist.
    Ist korrigiert.

    Wie geht es eigentlich seiner gewissen Sumpfkrautabhängigkeit, wird die sich noch einmal bemerkbar machen? Das kam mir jetzt so ein wenig zu kurz. Aber gut, abgelenkt genug ist er ja...
    Ja, auf jeden Fall. Die macht sich ja schon bemerkbar, weil er einen Traum hatte, die Träume kommen nur bei Sumpfkrautmangel und werden mit der Zeit auch schlimmer. Die ganze Krautproblematik wird eine zentrale Rolle in der ganzen Geschichte einnehmen und in dem nächsten oder übernächsten Post schon wieder sehr wichtig werden.

    Jedenfalls wieder eine mehr als solide und auch stilistisch zufriedenstellende Fortsetzung, wie ich finde.
    Vielen lieben Dank. Macht auch gerade wieder richtig Spaß, daran zu schreiben

  10. Beiträge anzeigen #330
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Es musste über eine Woche vergehen, jetzt aber habe ich mir mal wieder Zeit für Ronsens "Lagerkoller" freigeschaufelt.

    Der Einstieg in den neuen Abschnitt ringt mir abermals ein Lob ab, weil du auf den Punkt bringst und mir nun auch bewusst machst, was lange vorher angelegt war:

    Während an der Erdoberfläche anscheinend ein Stillstand eingekehrt war, formierten sich unter Tage die ersten Grüppchen innerhalb der Gefangenen. Da gab es zum einen die Starken, Mitch und seine Männer, die sich in der Vorratskammer mit Waffen und Proviant verschanzt hatten und darauf warteten, dass sie irgendwann von den Söldnern wieder aus der Mine befreit wurden. Die Kranken und Schwachen auf der anderen Seite schienen jegliche Hoffnung auf Befreiung bereits aufgegeben zu haben. Sie hatten den Eingangsbereich am Gitter besetzt, saßen oder lagen in den finsteren Ecken und keuchten ihr Elend in die Welt hinaus. Und dann gab es die Individualisten, wie Senyan sich, Swiney und Dimitri bezeichnete. Sie waren zwar schwach, aber sie waren gesund. Sie besaßen noch den Willen zum Ausbruch und zum Überleben, sahen ihre Chancen jedoch nicht im Warten auf Rettung, sondern mussten selbst handeln. Sie brauchten einen Plan, eine Aufgabe.
    Das Innere der Mine ist doch quasi die gesamte Minenkolonie im Kleinen. Sozusagen ein kleineres Abbild. Da drinnen geht es genauso abgeschottet vom Rest der Kolonie weiter, ebenso wie die ganze Kolonie wiederrum vom Rest der Insel abgeschottet ist (und die Insel, wenn man will, ja abgeschottet vom Rest der Welt ist). Eine wirklich tolle Sache, wie ich finde!
    Lediglich die Bezeichnung "Individualisten" finde ich nicht so toll. Nicht nur, dass sie total sperrig ist, auch erschließt sich mir nicht, was an den dreien denn so individualistisch sein soll. Etwa nur, dass sie so wenige sind?

    Er hatte eine Flasche Wasser neben sich stehen, vermutlich schon voller Krankheitserreger und nur noch halbvoll.
    Auch hier finde ich die Formulierung etwas sperrig, "Krankheitserreger". Für meinen Geschmack klingt das etwas zu "fachmännisch", ich hätte mir da auch einen emotionaleren Begriff gut vorstellen können. Schließlich geht's da ja nicht um harmlose Grippeviren oder sowas.

    Der Meisterdieb schnappte sich unbeirrt das Wasser von dem Kranken und wollte damit zu Swiney, Dimitri und Horatio zurückkehren, wurde jedoch auf halbem Wege aufgehalten.
    Schlussendlich habe ich hier ebenfalls das Wort "Meisterdieb" zu bemängeln, ich finde, das ist schon etwas ausgelutscht und passt hier an dieser Stelle auch nicht so sehr zu Senyans Verhalten. Etwas übertrieben, meiner Meinung nach.

    "Das müssen wir noch etwas üben, was?", Dimitri lächelte und verabreichte dem ehemaligen Bauern noch etwas Medizin mit einem Löffel. Senyan wandte seinen Blick ab, dieses Elend konnte er sich nicht länger ansehen. Swiney war gerade dabei, die Höhle zu verlassen, sein hinkender Gang war ja nicht zu überhören.
    In der Tat kein schöner Anblick, wenn so ein harter, starker Kerl wo Horatio auf einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf Pflege angewiesen ist und sich so ungeschickt anstellt wie ein Baby. Ein schöner, kurzer Moment. Ich hätte mich wohl auch abgewandt.

    Eine Aufgabe. Das war es, was die Individualisten auszeichnete. Die Hoffnung, wieder aus dieser Hölle zu entkommen, wenn sie nur hart genug daran arbeiteten.
    Naja, soooo viel und sooo hart haben sie bis jetzt ja nun nicht daran gearbeitet. So lange sind sie ja auch noch gar nicht dort unten...

    Den Schluss wiederum finde ich gelungen, dass Senyan jetzt nicht gerade der ist, der über seinen eigenen Schatten springt, hat man ja auch schon in diesem Kapitel an der neu angefachten Krautsucht bemerkt (welche du nebenbei bemerkt übrigens ganz gut beschrieben hast, dabei aber schön darauf geachtet hast, es nicht zu sehr zu dramatisieren).

    Insgesamt eine Fortsetzung, in der nicht so viel passiert, wie ich finde. Auch fand ich, wie angemerkt, die ein oder andere Formulierung nicht ganz so treffend. Sprachlich hast du in den vorigen Kapiteln deutlich besser agiert.
    Das macht diesen Abschnitt aber nicht schlecht. Nur eben nicht ganz so gut, wie die bisherigen. Da würde ich mich freuen, wenn du mit dem nächsten Post wieder eine Schippe drauflegst.
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  11. Beiträge anzeigen #331
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Auch Lord Regonas bekommt jetzt sein Fett weg, der offenbar angestachtelt von der diesjährigen Wichtelaktion gleich ein Nebenprojekt mit dem äußerst weihnachtlichen Namen "Alle Jahre wieder" gestartet hat. Na, da bin ich mal gespannt!

    Vom Fehleraufzeigen und -anmahnen habe ich mich bei dir ja schon lange verabschiedet, deshalb hier nur der Hinweis, dass schon der Eingangspost in dieser Hinsicht eine gewisse, von dir an anderer Stelle monierte, Schludrigkeit aufweist.
    Rein inhaltlich aber geht es direkt in medias res, wie man unter Bildungsbürgern so schön sagt: Du fackelst nicht lange und stellst gleich den Griesgram der Geschichte vor, nämlich den schon aus Gothic I-Erfahrungen nicht gerade sympathischen Herek. Dass mit Weihnachten und ihm zwei Welten aufeinander prallen, das überrascht mich nicht und passt ziemlich gut ins Bild.

    Dass er und seine beiden "Mitstreiter" Jesse und Kyle dann erstmal in die Burg abgeführt werden, gibt der Geschichte dann gleich zu Beginn einen ordentlichen Schub und kam wirklich überraschend. Simpel gemacht, aber spannungserzeugend. Nicht schlecht!

    „Werdet ihr wohl die Schnauze halten!“, beendete einer der Gardisten die Diskussion, woraufhin sich die drei Buddler wieder auf das scheinbare Ziel ihrer Reise konzentrierten.
    Wie schon so oft: Scheinbar oder anscheinend?

    Die folgenden Beschreibungen, vor allem in Gomez' Saal, gefallen mir ganz gut. Auch sprachlich hast du dich da warmgeschrieben und zeigst dich meiner Meinung nach von einer wirklich guten Seite. Nach den eher kürzeren Posts bei deinem "Segen und Fluch"-Projekt kommen auch die längeren Abschnitte hier gut rüber. Von daher fände ich es umso schöner, wenn du da noch ein wenig mehr an Konstanz zulegst und vor allem die formalen Flüchtigkeitsfehler ausbügelst.

    Dass sich Gomez vor den drei Buddlern erst vorstellen muss, finde ich übrigens nur ganz logisch: Woher soll das einfache Volk des alten Lagers denn auch wissen, wie "ihr" oberster Erzbaron aussieht, wenn dieser seine Burg quasi nie verlässt? Hier hast du bei mir weitere Pluspunkte gesammelt.

    Diese seltsame Freundlichkeit, die Gomez mit der "Einladung" zum Bankett walten lässt, entspricht einer ziemlichen Bedrohungslage. Ich jedenfalls würde mich ziemlich eingeschüchtert fühlen. Entweder, Gomez kehrt aus irgendeinem Grund - vielleicht doch noch Angst um sein Seelenheil - seine winzige, nette Seite heraus. Oder aber er hat irgendetwas mit den dreien vor, was dann wohl ziemlich unangenehm werden wird. Die Unklarheit, mit der sich die drei Protagonisten abfinden müssen, kann man als Leser jedenfalls ziemlich gut nachfühlen.

    Der letzte Satz dann, dass die drei nicht mehr in der Mine arbeiten müssen, klingt dann wohl wirklich zu gut. Offenbar hat Gomez sie erfolgreich geködert, und hat jetzt eine andere Aufgabe für die drei. Und irgendetwas sagt mir, dass das keine schöne Aufgabe sein wird... oder soll man da als Leser einfach nur auf eine falsche Fährte gelockt werden? Wer weiß... die Geschichte hat jedenfalls vielversprechend begonnen und damit meine Neugier geweckt. Weiter so!
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  12. Beiträge anzeigen #332
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ronsen, der Mann mit dem wohl (zurecht) beliebtesten Avatar zur Zeit, hat ja noch vor der Weihnachtsphase eine Story rausgehauen, der ich mich jetzt endlich gewidmet habe. Die Rede ist natürlich von "Blut ist dicker als Traubensaft"!

    Ytchy hatte keine Gewissensbisse beim Töten dieses Menschen gehabt. Die einzige Frage, die ihn bedrückte, war: War es das wirklich wert?
    Da ist mir der Unterschied zwischen den Gewissensbissen und den Zweifeln, ob es diese Taten wert sind, zu was für einem Zweck auch immer zu begangen werden, nicht ganz klar. Im Grunde klingt's dann ja doch nach Gewissensbissen, wenn man sich so eine Frage stellt (die einen auch noch bedrückt!).

    Aber vielleicht funktioniert das Gewissen eines Goblins ja auch einfach anders. Toll jedenfalls, wie die Protagonisten ein klein wenig überraschend, aber ohne große Geheimnistuerei einführst. Mit wenigen Absätzen gelingt es dir auch spielend, die Ausgangssituation zu verdeutlichen: Unter den Goblins gibt es offenbar konkurrierende Clans, und diese benötigen aus naheliegenden Gründen Weibchen - welche offenbar rar sind. Was mir an all dem besonders gut gefällt, sind die Namen der einzelnen Goblins. Die passen wirklich gut, sind dabei aber nicht so unnötig kompliziert wie irgendwelche Orknamen. Sehr gut!

    All die Gefahr hatten sie nur in Angriff genommen
    Gefahr in Angriff genommen? Das klingt aber unrund.

    Shuu redete oft auf ihn ein, dass sie einfach gehen und ihren eigenen Clan gründen sollten, wenn der Schamane Zul weiterhin solche halsbrecherischen Aufgaben für sie hatte.
    Was das Grundproblem der Weibchenlosigkeit ja aber auch nur verlagern würde, was?
    Jedenfalls schön, wie du da auch die internen Clankonflikte aufbereitest!

    "Kommst du selbst nicht mit, Vater?", fragte Rill.
    Der Schamane schüttelte den Kopf
    Ja, so hätte ich ihn auch eingeschätzt - Kameraden, seid nicht feige, lasst mich hinter den Baum!

    Dann wollte er eilig zurückkehren und seine Brüder warnen, doch Rill war bereits auf der Plattform angekommen und zeterte lautstark gegen seinen Bruder Shuu, der sich nicht weiter herauf traute.

    Das schien den Snappern laut genug zu sein.
    Sehr schön formuliert! Da musste ich schon grinsen, auch wenn es eigentlich fies ist.

    und für gewöhnlich war die Rollenverteilung zwischen Jäger und Beute eine andere als diesmal. Doch wenn sie den Traum ihres Vaters leben wollten, mussten sie diesmal selbst einen Lurker zur Strecke bringen.
    Hier gefällt mir die Wiederholung von "diesmal" nicht so.

    Nur Shuu war unbewaffnet, da er sich mehr im unbemerkten Schleichen und Stehlen verstand, statt im Kampf.
    Die Formulierung mit "im" ist grammatisch zumindest mal ungelenk, da hätte ich die gängige Variante mit "auf" bevorzugt.

    Ytchy warf mit seiner Wurfaxt und traf den Lurker in den seitlichen Bauch.
    Darunter kann ich mir jetzt nicht so viel vorstellen, was ist denn der seitliche Bauch? Ist der Bauch normal nicht immer vorne, bzw. bei auf allen Vieren kriechenden Viechern unten?

    Wie auch immer, ich will mich nicht in diesen ganzen Kleinigkeiten verlieren: Die klassischen "Quests", die unsere drei Goblins hier erfüllen müssen, schilderst du kurz und knapp, machst dabei aber erzählerisch keine schlechte Figur. Natürlich haftet allem irgendwie der Hauch des Niedlichen an, was vielleicht so gewollt ist, um Rills "Tod" dramatischer wirken zu lassen. Der gute (naja, "gut") kommt dann allerdings ebenso unerwartet zurück, wie er hinfort war:

    "Der Lurker", flüsterte der wilde Rill, "Sein Gift lähmt seine Opfer nur für einen ganzen Tag, tötet sie aber nicht. Das hat mir unser lieber Vater erzählt."
    Hieran finde ich zwei Sachen ein bisschen unglaubwürdig. Ich fange mal mit dem überschaubareren Problem an: Wie hat Rill die beiden eigentlich so schnell gefunden, woher kannte er ihren Aufenthaltsort?

    Außerdem: Warum weiß gerade nur er von den Brüdern um die Wirkung des Gifts? Vorher wurde ja nachvollziehbar geschildert, dass EIN JEDER Goblin weiß, dass der Biss eines Lurkers giftig ist. Aber was die Wirkung dieses Giftes ist, weiß nicht jeder? Das fällt mir ein wenig schwer zu glauben, denn es ist ja, wie man hier sieht, schon keine unwichtige Information, dass das Gift nicht tötet, sondern nur lähmt. Eben gerade, damit man niemanden einfach so liegen lässt. Rill hätte ja sonstwas passieren können in der Zeit, z.B. Deshalb kommt mir das hier, vorsichtig formuliert, dann doch ein wenig zuuu überraschend. Aber gut, muss man wohl so hinnehmen.

    Über Rills Wiederkehr kann man sich jedenfalls dann gar nicht so sehr freuen, weil der Goblin dann doch ein wenig vom Größenwahn besessen ist. Entweder, er ist so ein Arsch - oder man schiebt es einfach mal auf die Nachwirkungen des Lurkergifts.
    Dass Zul nicht an Altersschwäche gestorben ist sondern irgendwie anders, liegt da ja schon auf der Hand. Ist jedenfalls eine vollkommen unvorhergesehene Wendung in der Story, die auch zu einem vollkommen anderen Ende führt, als gedacht.

    Doch für den Moment genossen sie ihr Leben mit dem, was Shuu im Lager der Jäger gefunden hat.
    Hier passt die Erzählzeit nicht.

    Das Ende ist dann relativ versöhnlich, weil dann zumindest für Shuu und Ytchy ja doch alles noch einmal glimpflich abgelaufen ist - und sie dann ja ihren ganz eigenen Vitaltrunk abgestaubt haben. Hätte ich ja gar nicht gedacht, dass der Goblin-Organismus so etwas so gut verträgt.

    Den letzten Satz und gleichsam Titel der Story weiß ich in diesem Zusammenhang aber leider nicht ganz so zu deuten, weshalb ich mich so ein bisschen um eine Art "Pointe" beraubt fühle: Warum genau soll nun Blut dicker als Traubensaft sein?

    Wie auch immer, das Lesen der Geschichte hat mir schon Spaß gemacht. Wirklich zu deinen besten Werken würde ich sie aber nicht zählen, was an den aufgezählten Schwächen in diesem Kommentar liegt und eben auch an dem Ende, welches sich mir nicht so ganz erschließt. Es ging dann alles vielleicht auch ein wenig zu schnell, würde ich mal sagen. Dass du dich an eine Goblingeschichte herangewagt hast, ist dir aber anzurechnen - wo Ewek hier ja eigentlich der Chefgoblinist ist. Da wurde es auch mal Zeit, dass ihm da jemand Konkurrenz macht!

    Fazit: Gefiel mir so mittel mit kleiner Tendenz nach oben.
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  13. Beiträge anzeigen #333
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Auch Lord Regonas bekommt jetzt sein Fett weg, der offenbar angestachtelt von der diesjährigen Wichtelaktion gleich ein Nebenprojekt mit dem äußerst weihnachtlichen Namen "Alle Jahre wieder" gestartet hat. Na, da bin ich mal gespannt!
    Es gibt jedes Jahr ein Nebenprodukt

    Vom Fehleraufzeigen und -anmahnen habe ich mich bei dir ja schon lange verabschiedet, deshalb hier nur der Hinweis, dass schon der Eingangspost in dieser Hinsicht eine gewisse, von dir an anderer Stelle monierte, Schludrigkeit aufweist.
    Wo nichts ist...
    Rein inhaltlich aber geht es direkt in medias res, wie man unter Bildungsbürgern so schön sagt: Du fackelst nicht lange und stellst gleich den Griesgram der Geschichte vor, nämlich den schon aus Gothic I-Erfahrungen nicht gerade sympathischen Herek. Dass mit Weihnachten und ihm zwei Welten aufeinander prallen, das überrascht mich nicht und passt ziemlich gut ins Bild.
    Danke

    Dass er und seine beiden "Mitstreiter" Jesse und Kyle dann erstmal in die Burg abgeführt werden, gibt der Geschichte dann gleich zu Beginn einen ordentlichen Schub und kam wirklich überraschend. Simpel gemacht, aber spannungserzeugend. Nicht schlecht!
    Danke

    Wie schon so oft: Scheinbar oder anscheinend?

    Die folgenden Beschreibungen, vor allem in Gomez' Saal, gefallen mir ganz gut. Auch sprachlich hast du dich da warmgeschrieben und zeigst dich meiner Meinung nach von einer wirklich guten Seite. Nach den eher kürzeren Posts bei deinem "Segen und Fluch"-Projekt kommen auch die längeren Abschnitte hier gut rüber. Von daher fände ich es umso schöner, wenn du da noch ein wenig mehr an Konstanz zulegst und vor allem die formalen Flüchtigkeitsfehler ausbügelst.
    Ich versuche es
    Dass sich Gomez vor den drei Buddlern erst vorstellen muss, finde ich übrigens nur ganz logisch: Woher soll das einfache Volk des alten Lagers denn auch wissen, wie "ihr" oberster Erzbaron aussieht, wenn dieser seine Burg quasi nie verlässt? Hier hast du bei mir weitere Pluspunkte gesammelt.

    Diese seltsame Freundlichkeit, die Gomez mit der "Einladung" zum Bankett walten lässt, entspricht einer ziemlichen Bedrohungslage. Ich jedenfalls würde mich ziemlich eingeschüchtert fühlen. Entweder, Gomez kehrt aus irgendeinem Grund - vielleicht doch noch Angst um sein Seelenheil - seine winzige, nette Seite heraus. Oder aber er hat irgendetwas mit den dreien vor, was dann wohl ziemlich unangenehm werden wird. Die Unklarheit, mit der sich die drei Protagonisten abfinden müssen, kann man als Leser jedenfalls ziemlich gut nachfühlen.

    Der letzte Satz dann, dass die drei nicht mehr in der Mine arbeiten müssen, klingt dann wohl wirklich zu gut. Offenbar hat Gomez sie erfolgreich geködert, und hat jetzt eine andere Aufgabe für die drei. Und irgendetwas sagt mir, dass das keine schöne Aufgabe sein wird... oder soll man da als Leser einfach nur auf eine falsche Fährte gelockt werden? Wer weiß... die Geschichte hat jedenfalls vielversprechend begonnen und damit meine Neugier geweckt. Weiter so!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Dankeschöön

  14. Beiträge anzeigen #334
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Lediglich die Bezeichnung "Individualisten" finde ich nicht so toll. Nicht nur, dass sie total sperrig ist, auch erschließt sich mir nicht, was an den dreien denn so individualistisch sein soll. Etwa nur, dass sie so wenige sind?
    Hm... über einen anderen Titel lässt sich sicher nachdenken. Vielleicht "Außenseiter"? Sie versuchen sich halt von den anderen abzukapseln, da sie noch gesund sind.

    Auch hier finde ich die Formulierung etwas sperrig, "Krankheitserreger". Für meinen Geschmack klingt das etwas zu "fachmännisch", ich hätte mir da auch einen emotionaleren Begriff gut vorstellen können. Schließlich geht's da ja nicht um harmlose Grippeviren oder sowas.
    Da hast du wohl Recht. Alternative? Einfach Gift oder Keime? Bisher hat es ja noch keinen Namen.

    Schlussendlich habe ich hier ebenfalls das Wort "Meisterdieb" zu bemängeln, ich finde, das ist schon etwas ausgelutscht und passt hier an dieser Stelle auch nicht so sehr zu Senyans Verhalten. Etwas übertrieben, meiner Meinung nach.
    Ja, das Übertriebene war eigentlich so beabsichtigt, einfach der Ironie wegen, dass es einen Meisterdieb braucht, um einem Halbtoten eine Flasche Wasser zu entwenden. Auch hier schaue ich mal, ob mir noch was Besseres einfällt.

    Naja, soooo viel und sooo hart haben sie bis jetzt ja nun nicht daran gearbeitet. So lange sind sie ja auch noch gar nicht dort unten...
    Ja, wird geändert.

    Den Schluss wiederum finde ich gelungen, dass Senyan jetzt nicht gerade der ist, der über seinen eigenen Schatten springt, hat man ja auch schon in diesem Kapitel an der neu angefachten Krautsucht bemerkt (welche du nebenbei bemerkt übrigens ganz gut beschrieben hast, dabei aber schön darauf geachtet hast, es nicht zu sehr zu dramatisieren).

    Insgesamt eine Fortsetzung, in der nicht so viel passiert, wie ich finde. Auch fand ich, wie angemerkt, die ein oder andere Formulierung nicht ganz so treffend. Sprachlich hast du in den vorigen Kapiteln deutlich besser agiert.
    Das macht diesen Abschnitt aber nicht schlecht. Nur eben nicht ganz so gut, wie die bisherigen. Da würde ich mich freuen, wenn du mit dem nächsten Post wieder eine Schippe drauflegst.
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    Ich weiß noch, dass ich an dem Abend ganz schöne Schwierigkeiten hatte, einen vernünftigen Satz zu formulieren. Das motiviert jetzt aber, auch mal weiter zu schreiben und es besser zu machen. Dankeschön
    Den anderen Kommentar habe ich auch gesehen, dazu komme ich auch noch, bin nur gerade etwas kurz angebunden :/

  15. Beiträge anzeigen #335
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Hm... über einen anderen Titel lässt sich sicher nachdenken. Vielleicht "Außenseiter"? Sie versuchen sich halt von den anderen abzukapseln, da sie noch gesund sind.
    Also würde ich die Geschichte schreiben, hätte diese "Fraktion" einfach gar keinen Namen. Das fände ich auch allein deshalb schon passender, weil es ja aus der Sicht Senyans geschrieben ist, der eben dieser Gruppe angehört, und ob er sich da wirklich bewusst einen Namen überlegt für sich und die anderen?

    Aber gut, es zählt ja nicht, was ich machen würde, sondern was du machen willst.
    Da fände ich "Außenseiter" jedenfalls schon besser.


    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Da hast du wohl Recht. Alternative? Einfach Gift oder Keime? Bisher hat es ja noch keinen Namen.
    Hm... nur weil ich kritisiere, heißt es ja nicht, dass mir was besseres einfällt.
    Ich glaube, eine Umschreibung wäre besser, also einfach, dass das Wasser vermutlich auch schon "verseucht" oder meinethalben auch "infiziert" ist oder sowas.


    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ja, das Übertriebene war eigentlich so beabsichtigt, einfach der Ironie wegen, dass es einen Meisterdieb braucht, um einem Halbtoten eine Flasche Wasser zu entwenden. Auch hier schaue ich mal, ob mir noch was Besseres einfällt.
    Achso, dann habe ich einfach nur die Ironie nicht verstanden. Na wenn das so ist...
    Aber wäre vielleicht wirklich besser, wenn du das etwas deutlicher herausstellen würdest.


    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ich weiß noch, dass ich an dem Abend ganz schöne Schwierigkeiten hatte, einen vernünftigen Satz zu formulieren. Das motiviert jetzt aber, auch mal weiter zu schreiben und es besser zu machen. Dankeschön
    Den anderen Kommentar habe ich auch gesehen, dazu komme ich auch noch, bin nur gerade etwas kurz angebunden :/
    Bitteschön. Und nur keine Hektik!

  16. Beiträge anzeigen #336
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Da ist sie also... „Eine wundersame Weihnachtsgeschichte“ - und die extra für mich.

    Schon bei der Einstiegsszene mit den Schneeflocken fühle ich mich ja in gewisser Weise parodiert.

    Das hatte das Kommen seines Vaters angekündigt, Tag für Tag, wenn er seinen Posten im Rathaus gegen neun Uhr verließ, um den Posten in seinem Haus einzunehmen.
    Großartig formuliert, wie ich finde. Es gibt ja tatsächlich diese Leute, die ihre „Machtstellung“ im Beruf auch nicht zu Hause ablegen wollen oder können. Dieser gesamte, fürchterliche Charakterzug hier ist in voller Gänze in diesem einen Satz verpackt. Respekt!

    Dieser hatte aber niemals akzeptieren können, dass Robin nicht Richter, sondern Dichter werden wollte.
    Find ich gut.

    Der erste Abschnitt jedenfalls ist ja schon ziemlich auf mich und auch mein Wirken hier im Forum zugeschnitten, was mich ja schon schmeichelt. Ob die biographischen Angaben Robins mit den meinigen übereinstimmen, lasse ich mal dahingestellt, aber zum Beispiel die Einrichtung für Irre und Gleichgestellte, die lässt mich natürlich sofort an Irrelevanzen denken. Dass dort auch Leute sitzen, die ganz und gar nicht verrückt sind oder sich nicht dafür halten, das ist ja auch nichts neues...
    Grandioser Einstieg in die Geschichte jedenfalls, der nur in einer Hinsicht so ganz und gar nicht auf mich passt: Sprachlich ist er meinem Können doch einen Tick überlegen, aber das ist ja umso besser.

    Direkt im nächsten Absatz musste ich dann herzlich lachen:
    „Tut mir leid, Johann, meine Mutter hat sich stark erkältet und ich muss heute Abend zuhause bleiben. Kannst du meine Schicht übernehmen? Bitte? Jaaa, leck mich doch“, fluchte er
    Herrlich. Auch, wenn ich hier jetzt total die Selbstbezogenheit rauskehre, aber bei so einer offensichtlich sehr personalisierten Wichtelgeschichte wird das ja erlaubt sein: Ein bisschen erinnert mich der Moment an den von Snaf in Kochkunst, wie er in einem unbeobachteten Augenblick seinen Meister nachäfft. Sowas mag ich jedenfalls, und dieses „Jaaa, leck mich doch“ spricht mir auch so unglaublich aus der Seele, dass ich mich gerade gar nicht mehr einkriege.

    Die Narbe am Hals erinnerte Johann stets daran, den Zähnen eines Ausbrechers nicht zu nahe zu kommen.
    So eine Narbe am Hals habe ich auch.
    Entweder also, der Autor kennt mich sehr gut, oder aber das ist ein schöner Zufall.

    Jedenfalls finde ich schon einmal schön, wie hier mit Robin und Johann direkt zwei Perspektiven vorgestellt wurden, die dann aber unmittelbar miteinander zusammenhängen. Das macht sich sehr, sehr gut, weil man so direkt an der Geschichte dranbleibt und nicht den Faden verliert. (Vermeintlich) Irrer und genervter Wärter – eine Kombination, die für den weiteren Verlauf der Story wirklich vielversprechend ist.

    Die Beschreibungen der „Irren“ im nächsten Abschnitt gefallen mir dann natürlich auch – insbesondere Paul. Noch mehr hat es mir aber der Häuptling angetan...
    Doch natürlich musste einer sprechen. Einer sprach immer.
    „Howgh, mein Freund. Wie geht es dir?“ Häuptling Pachacutec, wie sich der große Mann mit den langen schwarzen Haaren selbst nannte, beugte sich besorgt über den Tisch zu ihm herüber. Doch heute war es selbst für den schüchternen und sonst sehr stillen Robin zu viel.
    ...denn das ist ja quasi umgekehrte „Einer flog über das Kuckucksnest“-Konstellation. Während dort der „Indianer“ der ist, der nie sprach, ist er hier also der, der immer spricht. Nett.

    Ebenso interessant finde ich das Auftauchen dieses dicken Typs in dem darauffolgenden Moment... ob es wirklich der Weihnachtsmann ist?

    Die humorvolle Seite der Geschichte wird dann in den folgenden Passagen erst einmal zurückgedrängt. Zunächst Johanns geheimnisvolle Begegnung der dritten Art, die er nicht einmal so richtig wahrnehmen kann, und dann Robins finsterste Gedanken... zum Glück gibt es ja den „Weihnachtsmann“, der mal wieder alles vorhergesehen hat – Mystery Time! Da stellt sich natürlich spätestens jetzt die Frage, ob es diesen Mann dort wirklich gibt, oder ob Robin tatsächlich schon irgendwelche Gestalten herbeihalluziniert. Dann wiederum wäre er ja doch zu recht eingesperrt.

    Du weißt es solange nicht, bis dein Wunsch in Erfüllung geht. Dann aber wirst du wissen, wonach du dich die ganze Zeit gesehnt hast.“
    Vermutlich sowas wie „Endlich war ich mal zu etwas nutze und wurde gebraucht“ oder so, damit das alles auch schön selbsterfüllend ist. Aber mal abwarten.

    Die Farbgebung der Weihnachtsdekoration heiße ich übrigens auch ganz ausdrücklich gut.

    Den Weihnachtsmann gab es genauso wenig wie den legendären Gyrger, so einfach war das.
    |-)

    Das weitere Geschehen, in der auch die Magie des Weihnachtsmanns (ich glaube, die Anführungszeichen kann man bald schon weglassen) vorgeführt wird, ist äußerst märchenhaft und schön geschrieben. Auch gut gefällt mir die Reaktion des Häuptlings, der das ganze Geschehen mehr oder weniger als normal hinnimmt – genau so hätte ich ihn auch eingeschätzt.

    Und am allerschönsten finde ich ja, wie die Statuen zum Leben erwachen. Das ist cool.

    Ich muss mich sofort korrigieren. Die allerschönste Stelle ist natürlich die folgende:
    „Ach, Johann“, seufzte ihm die Frau zu seiner Linken ins Ohr.
    „Ach, Johann“, stimme ihr die Frau zu seiner Rechten zu. Johann grinste. Noch nie hatte er sich so glücklich gefühlt, mit gleich zwei Frauen in einem gewaltigen, mit roter Seide überzogenem Bett. Die Nachbarin sowie ihre gerade erst erwachsen gewordene Tochter lag neben ihm, während seine Frau da war, wo sie ihn nicht stören könnte. In der Küche oder sowas. Es interessierte ihn gar nicht. So konnte er die Schönheit der zwei nackten Damen genießen, die ihm ab und an etwas Wein in den Mund gossen oder ihn mit Trauben fütterten.

    So dieses Mutter-Tochter-Ding war ja quasi auch in Kochkunst mal angedeutet. Ich möchte hier aber auf Verdacht einfach nochmal klarstellen, dass ich für sowas nichts übrig habe. Also zumindest nicht speziell.

    Dass Johann das ganze dann nur träumt, ist zwar schade, aber doch folgerichtig: Er ist immerhin der dauerfrustrierte Wärter, da kann sowas ja einfach nicht sein! Und dass er dann, vermutlich immer noch getrieben von seinem Zorn, das harmlose Weihnachtsfest als Ausbruch sieht und sofort einschreiten will, passt da auch ins Bild... aber ich denke, der Weihnachtsmann wird ihn auch schon noch rumkriegen!

    Vorher gibt es dann noch eine kleine Passage über den guten Drol, die mir natürlich auch zusagt.

    Sein Schlagstock hing wie das Schwert des Damokles über jedem der Insassen, bereit, auch nur bei dem kleinsten Zucken herniederzufahren, um die Krankheit des Geistes mit der Kraft des Körpers zu strafen.
    Bei so einer tollen Formulierung kommt Freude auf!

    Jetzt, wo Johann so agiert, wie er eben agiert, gönne ich ihm auch seinen schönen Traum nicht mehr. Der ist ja selber mehr irre als alle Insassen dort zusammengenommen.
    Umso befriedigender der Einsatz Drols, der dann in dieser wunderschönen Szene seinen Höhepunkt findet:
    Brüllend drehte er sich im Kreis und Johann segelte durch das Zimmer wie eine Puppe, geradewegs auf die Fenster zu. Ein Klirren ertönte. Johann schaffte es noch einmal, verdutzt in das Zimmer zu blicken, indem er sich nun nicht mehr befand, und fiel.
    Wer Ärger macht, wird aus dem Fenster geworfen – So einfach ist das. |-)

    Über Fiona muss ich ja wohl nichts sagen (außer, dass sie natürlich hätte Julia heißen müssen).

    Das gesamte Ende jedenfalls geht noch einmal ordentlich ans Herz. Johann, der durch seinen Sturz wie von seinen schlechten Gedanken geheilt ist. Fiona und Robin Arm in Arm. Und natürlich der Weihnachtsmann, der sich die ganze Zeit über nicht blicken lassen hat und dann auf einmal wie selbstverständlich wieder aus dem Nichts auftaucht, das fand ich auch mit am besten.

    Und dann natürlich die Schlussszene, bei der sich dann zeigt, dass ich mit meiner Vermutung, was Robins Wunsch angeht, zumindest unter einem Aspekt recht hatte. Natürlich, insgesamt hat er sich einfach nur gewünscht, glücklich zu sein. Oder aber er hat sich einfach nur eine schicke Fiona zum Durchnudeln gewünscht, das würde auf das Ende natürlich auch passen. Aber ich will jetzt nicht unromantisch werden.

    Insgesamt hat mir die Geschichte, und ich hoffe, dass ist in diesem Kommentar schon ausreichend zur Geltung gekommen, richtig, richtig gut gefallen. Ein ganz tolles Wichtelgeschenk!

    Bleibt nur noch eines... wer ist der Autor?

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    So die ersten paar Absätze ließen mich recht schnell auf Laido springen. Halt alles recht humorvoll und die Dinge auch ins Absurde gezogen. Sprachlich passt es auch.
    Festmachen würde ich die Urheberschaft Laidos auch vor allem an diesem Satz:
    Im Speisesaal hatte man Kerzen angezündet, um den Anschein von Weihnachtlichkeit und gemütlicher Atmosphäre zu wecken, was natürlich wegen den grimmig dreinblickenden Wächtern zu jeder Seite des von langen Holztischen ausgefüllten Saales misslang.
    Finde ich einfach ziemlich typisch.
    Außerdem ist die Geschichte ja stellenweise schon sehr auf mich als Person zugeschnitten – und so war das damals in Bezug auf El Toro ja auch.
    Andererseits: Diesmal hat Laido hier keine Tilden verwendet! Und auch keine PDF gemacht. Das muss aber nichts heißen, schließlich wäre er ja, wie er selber weiß, viel zu leicht zu erkennen gewesen.

    Es kommen aber auch noch einige andere als Autoren in Frage. Bei bisher nur einer vorliegenden Story ist das noch sehr schwierig einzuschätzen.

    Prinzipiell nämlich könnte die Story genauso gut von Skaddar sein. Ganz allgemein der Stil passt nämlich auch zu ihm, und die düsteren Gedanken Robins hätten sich so oder so ähnlich auch bei einem seiner Protagonisten in sonstigen Storys wiederfinden können.

    Aber zum Beispiel auch Ewek kommt in Frage. Dass er lustig sein kann (also auch in Storys), das weiß man ja mittlerweile auch. Zudem sind da so gewisse Elemente, wie die kurze Erzählung über den Rhetoriklehrer, die anfangs sehr aufs Studienfach fixierten Beschreibungen und natürlich der Irrelevanzen-Bezug vorhanden, die auf ihn schließen lassen könnten.

    Wohingegen in Sachen Dialogen und natürlich das Aushebeln von Autoritäten genausogut alibombali in Frage kommt. Vor allem das „Jaaa, leck mich doch“ hätte genauso gut in „Auf den Spuren der Vergangenheit“ vorkommen können. Zudem der kleine Risen-Bezug mit dem Gyrger, die penetrante Beschreibung der Jutesäcke (statt Plastik) und der allgemeine Stil, der von zauberhafter Märchenhaftigkeit ja nur so strotzt, ebenfalls alles alimäßig ist. Nicht zuletzt war einmal das Wort magisch hervorgehoben, was natürlich ein wenig nach queer and magic aussieht. Aber das ist jetzt wohl schon wieder zu weit hergeholt.

    Bei den Dialogen dachte ich auch kurz an Eddie, aber den hatte ich dann doch wieder ausgeschlossen, von ihm erwarte ich eine andere Story. Andererseits, diese kurze Sexszene... hm.

    Typisch norddeutschen Schnack habe ich zwar nicht ausmachen können, dennoch ist auch MiMo im Verlaufe der Geschichte heißer Kandidat geworden. Erstmal waren Gedichte in Mappen erwähnt, und wie wir wissen, hat doch nur MiMo seine Story-Unterlagen in Mappen! Oder Kladden... hm... er hätte dann wohl doch Kladde geschrieben... naja. Aber auch das Innenleben des Protagonisten könnte ich mir gut in einer seiner Storys vorstellen, zumal der Name „Robin“ absolut passt, wie direkt aus Vollzeitmann entsprungen.


    Wer auch immer es war: Vielen lieben Dank für diese tolle, witzige, spannende, actionreiche, ein wenig sex-und-gewaltlastige und nicht zuletzt herzergreifende Wichtelgeschichte.
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  17. Beiträge anzeigen #337
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Schon bei den ersten paar Wörtern vom neuen Abschnitt von Lord Regonas' "Alle Jahre wieder" bemerkt man, dass es jetzt ernst wird.

    Doch genau im richtigen Moment machten die beiden Gardisten einen Satz nach vorne und ergriffen den Buddler jeweils zu seiner rechten und linken Schulter, wodurch sie ihn nun fest im Griff hatten. Durch die doppelte Wucht des Aufpralls, fiel Jesse zurück, was seine Gegner sofort ausnutzten und ihn mit aller Kraft wieder zurück schleuderten.
    Das hingegen habe ich mir jetzt nicht so gut vorstellen können. Was passiert da genau? Welche doppelte Wucht des Aufpralls? Warum fällt Jesse erst zurück, kann dann aber noch einmal zurückgeschleudert werden?

    Wie auch immer, was dann passiert, deckt sich wirklich zu 0% mit meinen Erwartungen. Schauderhaft, da wäre ja jede Zwangsarbeit Gold gegen gewesen. Und wenn man dann noch den Titel zugrunde legt, dass sich Gomez und seine Mannen "Alle Jahre wieder" so an ihrer Buddlerschar bedienen...

    „Kyle! Pass auf!“, schrie Herek plötzlich schockiert auf
    Wolfgang pass auf!

    Ein abruptes, unerwartetes Ende jedenfalls. Nicht schlecht, Herr Lord!
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  18. Beiträge anzeigen #338
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Schon bei den ersten paar Wörtern vom neuen Abschnitt von Lord Regonas' "Alle Jahre wieder" bemerkt man, dass es jetzt ernst wird.


    Das hingegen habe ich mir jetzt nicht so gut vorstellen können. Was passiert da genau? Welche doppelte Wucht des Aufpralls? Warum fällt Jesse erst zurück, kann dann aber noch einmal zurückgeschleudert werden?
    Das ist definitiv misslungen

    Wie auch immer, was dann passiert, deckt sich wirklich zu 0% mit meinen Erwartungen. Schauderhaft, da wäre ja jede Zwangsarbeit Gold gegen gewesen. Und wenn man dann noch den Titel zugrunde legt, dass sich Gomez und seine Mannen "Alle Jahre wieder" so an ihrer Buddlerschar bedienen...
    Ich fasse das mal unwissend als Kompliment auf

    Wolfgang pass auf!

    Ein abruptes, unerwartetes Ende jedenfalls. Nicht schlecht, Herr Lord!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Dankeschön

  19. Beiträge anzeigen #339
    Drachentöter Avatar von Skaddar
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    Skaddar ist offline
    mmmmmm, was haben wir denn da?
    Okay, schlechter Wortwitz beiseite. Die Geschichte von meinem Wichtel beginnt ja schon mal - konfus! Und da sieht man, dass jemand zumindest "Wellen" von mir gelesen hat.
    Böse Zungen sagen, er mache das nur, um mit den momentanen Wellen mitzureiten.
    Schönes Wortspiel übrigens, das mal wieder zeigt, dass andere Leute mehr in meine Motive deuten oder sie vielseitiger verwenden können als ich!
    Es beginnt ja alles schön und gut. Ein wenig finde ich mich da an diesen Loriotsketch erinnert, wo der Mann vor dem Fernseher sitzt und die Frau sich ständig beschwert oder ihn beschuldigt und sein Desinteresse missinterpretiert. Ähnlich wortkarg äußert sich ja auch die Person, von der wir ständig nur einen Laut vernehmen. Wunderbar übrigens, wie Du, unbekannter Wichtel, die Geschichte aus einem Monolog entstehen lässt. Anfangs ist das noch komisch, da man sich einen belanglosen Ehestreit vorstellt, bei dem der Mann verständlicherweise nicht die Lust hat, seiner penetranten und ständig Unsinn faselnden Frau zuzuhören. Ich kann sie aber nicht verstehen, dass sie Rot viel lieber mag als Blau. Okay, als Farbe an sich ist Rot natürlich besser, aber bei roten Gardinen muss ich unwillkürlich an den Puff denken, wobei ein dunkles Blau ja doch festlich wirkt. Da hat Lucy schon mal einige Sympathiepunkte verloren!

    Und dir ist nie aufgefallen, wie sehr mich diese Vorhänge stören? Ehrlich. Herrschaftszeiten. Ehrlich. Nein, ernsthaft.
    Ist ja auch wieder so herausragend authentisch! Zu Beginn wird ja einiges an Klamauk aufgefahren. Das ist natürlich überzogen, aber so beabsichtigt und deshalb sehr amüsant. Vor allem, wenn man solche kleinkarierten Menschen, die sich am liebsten über Gardinen oder wahlweise auch Gartenzwerge unterhalten, tatsächlich kennt. Gleich wird sie aber vulgär, wie John ja in der Taverne angemerkt hat. Da wird langsam klar, dass diese Frau keine bloße Kleinbürgerin ist. Nein, ab dieser Stelle wird es immer furchtbarer und gruseliger. Und das Perfide: Ihr steht immer nur ein "mmmm" entgegen, man fühlt sich der Frau ausgeliefert. Bedrohlich, dass diese nicht ihre Überlegenheit in den Vordergrund stellt, sondern dass sie offensichtlich vollkommen verrückt ist. Immer weiter verstrickt sie sich, langsam wird der Wahnsinn hinter der Fassade sichtbar. Unterstellungen wie
    du lässt mir keinen Freiraum Alwin!
    wirken gleich doppelt befremdlich von einer solchen Frau! Die Gewissheit, dass sie wirklich bekloppt ist, gibt dann ihre schöne lautmalerische Ausdrucksweise. Zu gerne würde ich dieses "Hnihihihinhi" hören, das ist einfach so super.
    Plötzlich kommt dann auch noch der Beschützerinstinkt der Frau zur Geltung. Jetzt weiß man, dass irgendwas falsch ist. Vor allem, als die andere Person anscheinend auf den Boden kotzt. Wenn man sich einen geknebelten Menschen vorstellt, der verzweifelt "mmm" sagt, da wird einem ganz unheimlich.
    Ich muss zugeben, die Lunte mit Alwin habe ich dann doch gleich gerochen. Allzu offensichtlich ist es nicht, vor allem, weil sie sich immer widerspricht. Ja, ist er denn nun ein Kater oder nicht? Eindeutig ist das vor dem Ende der Geschichte nicht zu sagen, da sie ja ohnehin verrückt ist und man ihrer Wahrnehmung nicht mehr trauen kann. Was mit den Vorhängen jetzt genau war, das habe ich leider nicht verstanden. Vielleicht gab es da aber auch nichts zu verstehen und sie redet Unsinn.
    "Alwin der fliegende Kater" und der stolze Spruch "Das war jetzt sehr poetisch." sind auch sehr amüsant. Vor allem die Festsetzung von irgendeinem selbst gesagten Satz als poetisch ist so herrlich verquer.
    Gegen Ende wird es dann noch mal richtig gruselig. Ihre Gewaltphantasien, diese dreckigen Beschreibungen von Speichel, von Kotze...einfach widerlich, das aber sehr atmosphärisch und bedrohlich, da das Gefühl des Ausgeliefertseins stets aufrecht erhalten und gesteigert wird. In den Händen einer mordlustigen Verrückten...huii
    Offensichtlich ist sie eine sehr einsame Person und hat eine ausgewachsene Schizophrenie entwickelt. Sie spricht mit ihm wie mit einem Ehemann, hat total übertriebene Gewaltphantasien. Deshalb kommt für diese gelungene, bis dato wohl ungewöhnlichste Wichtelstory des Forums für mich vor allem eine Person infrage.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Der Anfang könnte noch von Laido oder Eddie stammen. Die Schilderung der Vorhänge im Besonderen ließ mich auf Eddie schließen, während die anfängliche Gestaltung des Dialogs (oder eher Monologs) stark an Laido erinnert. Diese herrlichen Übertreibungen, die zahlreichen unterhaltsamen Passagen, die ich hier nicht zitiert habe, weil sie einfach zu viele sind...das könnte sehr gut Laido sein. Da die Geschichte aber immer weiter absackt, der Wahnsinn zum Vorschein kommt, eine so krasses Gefühl der Bedrohung aufgebaut wird, schließe ich Laido und Eddie aus. Dass hier statt "ß" "ss" verwendet wird, ist mir sogleich aufgefallen. Zudem weiß man vor allem von Dead Frank, dass er sozusagen der Protokollant des Wahnsinns ist. Deshalb tippe ich auch auf ihn!

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Dann will ich mal ganz offiziell einen kleinen Kommentar zu Dead Franks „mmmm“ loswerden. Viel gibt es nicht zu sagen, denn bei dieser Geschichte, die ja nur aus Dialog besteht (der genau genommen ein Monolog ist), verbietet es sich geradezu, sie in kleine Abschnitte zu verhackstücken um diese zu besprechen. Alles fließt, wie mal irgendein griechischer Ömmes gesagt hat, und das trifft eben auch auf diese Story der ganz besonderen Art zu. Denn ziemlich geschickt verändert sich ganz durchgehend der Eindruck, den man von den dortigen Geschehnissen hat.

    Ganz am Anfang noch, ich hatte es ja schon in der Taverne gesagt, erinnert das ganze an Laidos „Klassiker“ „Thekla dreht durch“ und bringt so eine gewisse Loriot-Stimmung mit sich, es ist also eher lustig. Das stetige „mmmm“ Alwins ist eben einfach Ausdruck seiner vollkommenen Abwesenheit.

    Dann auf einmal aber kommen diese Knebelgeschichten ins Spiel, und ganz wie von dir bezweckt (das unterstelle ich einfach mal), stellt man sich eine vollkommen wahnsinnig gewordene Lucy vor, die ihren Ehemann gerade gefesselt und geknebelt hat. Sein „mmmm“ ist nun eben alles, was er noch herausbringt. Zum ersten mal laufen einem beim Lesen Schauer über den Rücken.

    Mein Lieblingsmoment ist dann der mit dem „Stummel“ - wobei ja zunächst offenbleibt, was dieser denn sein mag. Als dann aufgelöst wird, dass es um Alwins Zunge geht, nimmt die Geschichte eine tragische Wendung, und hier glaube ich dann auch, dass es sich um die endgültige Auflösung des ganzen handelt. Klar, die tragische Pointe der Geschichte ist, dass Alwin gar nichts mehr anderes von sich geben kann, als „mmmm“.

    Umso überraschter war ich dann, wie doch wieder alles auf die Katze rekurriert, und der menschliche Alwin gar nicht mehr da ist. Und dann endlich erfährt man wirklich, warum der „Gesprächspartner“ Lucys nicht viel mehr erwidert als „mmmm“ - er ist der menschlichen Sprache gar nicht mächtig!

    So gesehen also ein ziemlich fieses Ende, vom fast schon fröhlichen Anfang ist kaum noch etwas übrig geblieben. Den Redeschwall Lucys hast du jedenfalls sehr geschickt eine Geschichte formen lassen, die nicht nur das aktuelle Geschehen langsam erklärt, sondern auch genügend Einblicke in ihre und Alwins (inkl. Kater) Vergangenheit gewährt, um die Geschichte nicht etwa banal oder flach erscheinen zu lassen. Eine gute Mischung also!

    Natürlich war die Geschichte aufgrund der gewählten Form etwas anstrengend zu lesen – aber das ist eben einfach Teil der Geschichte selbst, die plappernde Lucy ertragen zu müssen. Und weil relativ schnell dieser gewisse Mystery-Faktor hineinkommt, hängt man ihr eben trotzdem an den Lippen und sucht zwischen allerlei Belanglosigkeiten nach dem roten Faden, und findet ihn immer wieder und wieder. Das hat dann schon Spaß gemacht.

    Zu rügen ist vielleicht noch dein etwas laxer Umgang mit der Rechtschreibung – und nein, damit meine ich nicht ionisch, rationisieren und dergleichen, das habe ich schon verstanden.
    Aber hier und da schleichen sich dann doch ein paar Buchstabendreher herein, meiner Meinung nach etwas zu oft. Da dies aber eine Wichtelgeschichte ist will ich natürlich Milde walten lassen und dir das nicht zu sehr ankreiden, ist ja klar.

    Insgesamt jedenfalls eine wie bereits gesagt sehr eigenartige Geschichte, bei der man sich zunächst mit dem Erzählstil etwas anfreunden muss, die dann aber ganz von selbst ihre eigene Spannung entwickelt und einen dann bis zum Ende nicht mehr los lässt. Was kann man mehr verlangen? Nunja, angesichts der Wichtelaktion als Ursprung vielleicht ein bisschen mehr Weihnachtlichkeit oder aber auch mehr Bezug zur Person des Bedachten. Aber hat ja auch so gut funktioniert.
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