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Toleranz - nur ein Wort?
Toleranz - nur ein Wort?
Ist das tolerieren im Allgemeinen bereits ausgestorben?
Wie sind dazu eure Gedanken in Bezug auf:
1. Hautfarben;
2. Religion, Kulturkreis;
3. Politik;
4. Auseinandersetzungen mit anderen Mitteln:
5. Randgruppen;
6. Meinungen und Fehlverhalten anderer.
Hier habe ich extra die Fragen voran gestellt, wobei diese mehr oder weniger übergreifend sind, wenn es um dieses Thema geht.
Gilt eigentlich immer noch, dass in einem Gespräch zwischen Fremden die Themenbereiche: Politik und Religion ausgeklammert werden sollte, damit keine Verstimmungen aufkommen kann und Frauen immer noch nicht in einer Männerunde mitreden dürfen, da für diese die drei K’s gelten sollten?
Ich weiß, provokativ,
doch wenn heute ein Vermieter in unserer MultiKulti - Bevölkerung immer noch nicht einen Mieter akzeptiert, nur weil er eine andere Hautfarbe oder Muttersprache hat, dann ist doch die Frage nach der Toleranz gestattet – oder nicht?
Gibt man seine eigene Meinung dann ab, wenn diese dem Arbeitgeber nicht gefällt bzw. jene mit der Parteiführung nicht übereinstimmt?
Sind Christen eigentlich nur deshalb schlechtere Menschen, da sie nicht zu den „Sieben unter einer Baum“ gehören können, welche Eintritt in das Himmelreich gewährt wird?
Können Schwule und Lesben wirklich nicht über Familienthemen mitreden und warum wird trotz Ja-Wort vor dem Standesamt diesen Rechte vorbehalten, wie sie Ehegemeinschaften zwischen nichtgleichgeschlechtlichen zustehen?
Wie viel Toleranz sollte man bereit sein selbst zu geben/zeigen bzw. kann von anderen erwartet werden?
Ist Tolerantsein etwa eine Schwäche?
Fragen über Fragen zum Thema – so viele, dass ich sie hier gar nicht alle platzieren kann.
Etwas zum Hintergrund:
Ich habe ziemlich viele ausländische Freunde, die aus Allerherrenländer kommen und die ziehen unentwegt gegenseitig über ihre Kultur her, auch über Deutsche. Es ist für diejenigen ohne Migrationshintergrund aber auch kein Problem mehr, da mit zu machen. Sprüche wie "nur weil du schwarz bist" oder "für dein Heimatland" (zu einem Kurden) fallen häufiger und werden nicht als Beleidigung, sondern als Scherz aufgefasst.
Bei Tabu wird gesagt "steifer Deutscher" und sofort rufen alle "Kartoffel" oder "Knecht". Da gibt es keinen Unterschied. Das war aber noch vor zehn Jahren anders. Diese Erfahrung habe ich übrigens nicht nur in meinem Freundeskreis gemacht. Auch überall wo ich neue Leute kennen lerne, wird es ähnlich gehandhabt. Stereotypisierung wirkt oft nicht mehr beleidigend, sondern amüsant.
Könntet ihr euch eine Sendung wie "Drawn Together" im deutschen Fernsehen vor 15 Jahren vorstellen? Also ich nicht.
MfG
K!@m
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1. Hautfarben;
Ehm in der Hinsicht dulde ich aufjedenfall jeden habe auch Freunde mit anderen Hautfarben, bin ja nix bessers nur weil ich weiß bin und wer sowas denkt ist ein Idiot.
2. Religion, Kulturkreis;
Nja ich mag das Christentum nich aber wenn jeamnd meint Christ sein zu müssen dann fide ich das auch ok
3. Politik;
Ehm hab kein intresse an politik will nur nich das eine links bzw rechts extreme regierung hier regiert
4. Auseinandersetzungen mit anderen Mitteln:
Wie is das jetzt gemeint? Also ob ich gegen Schlägereien bin?
Nja ich bin aufjedenfall kein Parzfist aber denke das man sich nich unnötig verletzen muss wenn man reden kann
5. Randgruppen;
Ehm ich tolleriere jeden egal was er ist
hab selber die erfahrung machen müssen wenn man von vielen menschen verachtet wird
6. Meinungen und Fehlverhalten anderer.
Ich denke über die Meinungen anderer nach
was das fewhlverhalten angeht solange es nich übermäßig oft vorkommt is acuh dieses ok, sollte natürlich auch ncih allzu schlimm sein
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Wenn man in humorvoller Weise mit typischen Klischees witzelt, so, dass jeder weiß, dass dies nicht ernst gemeint ist, dann ist das nicht intollerant. Es drückt ja keine echte Verachtung für die betroffenen Personen aus, und ist auch keine echte Verallgemeinerung dieser Klischees zu einem Vorurteil. Eher werden diese Klischees oder Vorurteile ad absurdum geführt, indem sie in ihrer ganzen Lächerlichkeit präsentiert werden. Daher würde solche Frotzeleien nicht unbedingt als problematisch auffassen.
Was nun andere Dinge angeht, wie z.B. Misstrauen gegen bestimmte Ethnien (und daher die Unwilligkeit, einer Person dieser Ethnie eine Wohnung zu vermieten) oder dergleichen, das ist dann natürlich Intoleranz. Wobei diese nicht unbedingt der betroffenen Person bewusst sein muss, da, so meine ich, wir intuitiv viele Vorurteile fällen, ohne dies zu wollen oder uns dessen bewusst zu sein.
Vor allem im Bereich der Überzeugungen besteht oft der Irrtum, dass Toleranz oft mit dem Verzicht auf Überzeugungen verwechselt wird. Ich kann nämlich eine (nicht beweisbare) Meinung haben, diese für die einzige Wahrheit in diesem Bereich halten, aber dennoch Menschen mit andern Meinungen in dieser Sache achten. Die Toleranz besteht nicht darin, die Meinungen der anderen für ebenso wahr zu halten wie die eigene, sondern die Vertreter dieser Meinungen für ebenso wertvolle Menschen, auch wenn sie in diesem Punkte falsch liegen mögen.
Zum 4. Punkt: Auseinandersetzungen mit anderen Mittel:
Hier haben wir wohl den eigentlichen Kern der Toleranz: Wir dürfen in unseren Vollzügen des gegenseitigen Umgangs bestimmte Mittel einfach nicht tolerieren. Die Toleranz liegt in diesem Umgang, nämlich darin, den anderen bei diesem Umgang als Mensch zu achten. Das kann ich aber schlecht, wenn ich ihm eine in die Fresse haue, oder ihn erschieße.
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1: Die Hautfarbe ist eine bezeichnende Eigenschaft, die hilft, das Individuum besser von anderen zu unterscheiden. Also eine rein objektive Eigenschaft.
2: Ich propagiere ein Prinzip, nachdem sich jeder den Kulturkreis schaffen kann, den er will, solange dieser Kreis zwei Bedingungen erfüllt: Erstens muss jeder Mensch frei austreten, bzw nach freiem Entschluss nicht dazu gehören dürfen. Zweitens er Kulturkreis muss sich gegenüber anderen Kulturkreisen und Personen friedlich verhalten.
3: Jeder darf seine Meinung haben, solange er sie für niemanden verpflichtend macht. Sollte er jedoch vorhaben, sich aktiv am politischen Entscheidungsprozess zu beteiligen, so soll er seine Meinung begründen.
4: Gewalt ist keine Lösung- Mord ist eine! Gewalt gegen Menschen wird in der Regel mit Gegengewalt beantwortet und solange man keinen Vernichtungsschlag führt, wird sich daran auch nichts ändern. Dementsprechend sollten möglichst andere Wege als Gewalt genutzt werden, bevorzugt solche, die logisch vertretbar sind.
5: Siehe 2.
6: Es gibt kein Fehlverhalten an sich. Jeder Mensch ist zunächst für das verantwortlich, was er direkt tut. Jeder Mensch, der sich der Spielregeln bewusst ist, bzw, der vorher über sie aufgeklärt wurde, hat die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Wichtig hierbei ist nur, die Spielregeln so zu gestalten, dass es für möglichst jeden Menschen möglich ist, zu überleben ohne Probleme zu bekommen.
Meinungen anderer sind nicht wichtig, solange sie diese nicht dazu bringen Dinge zu tun, die gegen den Menschen gerichtet sind.
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Generell kann ich sagen, dass ich gegenüber Leuten, die irgendwie anders aussehen oder irgendwo anders herkommen, überhaupt keine Vorurteil habe, ich hätte kein Problem damit mit nem Moslem, Schwarzen, Juden oder sonstewas befreundet zu sein. Klar mach auch ich ab und zu Witze über solche Leute aber damit will ich keinesfalls jemanden diskriminieren. Das einzige wo bei mir die Toleranz aufhört sind extreme politische und moralische Einstellungen. Ich will nichts mit Rechts- Links- Oder was auch immer Extremisten zu tun haben.
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 Zitat von Ewek Emelot
Vor allem im Bereich der Überzeugungen besteht oft der Irrtum, dass Toleranz oft mit dem Verzicht auf Überzeugungen verwechselt wird. Ich kann nämlich eine (nicht beweisbare) Meinung haben, diese für die einzige Wahrheit in diesem Bereich halten, aber dennoch Menschen mit andern Meinungen in dieser Sache achten. Die Toleranz besteht nicht darin, die Meinungen der anderen für ebenso wahr zu halten wie die eigene, sondern die Vertreter dieser Meinungen für ebenso wertvolle Menschen, auch wenn sie in diesem Punkte falsch liegen mögen.
Genau - So muss Toleranz nämlich nicht einfach nur der Verdacht, dass der andere Recht haben könnte, sein.
Aber das Wort an sich wird eh so häufig und inflationär gebraucht, dass es doch fast schon lächerlich ist, wenn jemand davon spricht.
Leute, habt euch einfach lieb und gut is...
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Ich bin weitestgehend tolerant. Hautfarben etc. stören mich nicht und sind ein Merkmal wie ein Muttermal auch. Ich toleriere jedoch keine gewaltbereiten Gruppen die in stärkstem Maße intolerant sind.
Ich fände übrigens die Frage: "Ist es recht intolerant gegenüber intoleranten Personen zu sein?" viel interessanter.
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1865 wurde in den USA die Sklaverei rechtlich endgültig abgeschafft. 6 Tage später wurde der Ku-Klux-Klan gegründet. Vor allem in den Südstaaten ging die Unterdrückung ein Jahrhundert lang weiter bis die rechtlichen Ungleichheiten weitgehend beseitigt waren und die Bürgerrechtsbewegung unter Dr. Martin Luther King langsam etwas in den Köpfen der Menschen bewegte. Erst seit die Gesellschaft und die Medien Rassismus verurteilen, hat sich etwas geändert. Völlig verschwunden das Problem aber noch lange nicht. Und es hält auch nicht alle Amerikaner davon ab irgendwelche Gruppen stereotyp darzustellen oder Mexikaner mit einem Zaun abzugrenzen und als illegale Arbeitskräfte einzusetzen. Ganz zu schweigen von der Behandlung gegenüber Arabern, Muslimen und Homosexuellen.
Ähnliches lässt sich über Deutsche sagen. Der Holocaust mag uns dazu gebracht haben, Antisemitismus zu verurteilen, aber das bedeutet nicht, das wir in Bezug auf Toleranz etwas daraus gelernt haben, stattdessen wird eben über Ausländer oder sonst wen hergezogen. Von einer grundsätzlichen, erheblichen Toleranzsteigerung jenseits der Generationenentwicklung kann man nicht sprechen.
Ich weiß nicht, ob es in der menschlichen Natur liegt, immer besser als die anderen seien zu wollen oder ob man eine Befriedigung in der Unterdrückung findet, ob es mit den Schubladen zu tun hat, in die Menschen sich gegenseitig stecken. Was geht es einen weißen Familienvater an, ob Menschen afroamerikanischer Abstammung wählen dürfen? Was interessiert es einen heterosexuellen Christen, ob schwule Männer auf dem Standesamt heiraten dürfen?
Mal ein Beispiel aus einem Verein für Eltern von autistischen Kindern: Es gab oft Besuch von einem erwachsenen Autisten, der Rat und Auskunft gegeben hat. Als es er bei einer Diskussion aber eine andere Meinung hatte als die Eltern, wurde kurzerhand sein Autismus in Frage gestellt.
Toleranz jenseits einer bestimmten, speziellen bleibt für mich eine dieser erfolglosen Versuche sich von Verwerflichem zu lösen. Ein absolutes Tolerantsein halte ich schlichtweg für unmöglich. Etwas treibt die Menschen dazu, andere Menschen zu unterdrücken.
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1. Hautfarben;
Meine große Schwester ist farbig.....damit hat sich diese Frage wohl erledigt 
2. Religion, Kulturkreis;
Toleranz grundsätzlich schon, aber Kritik ist in jedem Fall gestattet und erwünscht (Ob nun die Unterdrückung der Frau im Islam oder die Unterdrückung von Schwulen und Lesben durch amerikanische Christen, Kritik kann durchaus konstruktiv sein). Pauschale Ablehnung ist falsch, dann eher schon pauschale Toleranz. Ich hoffe man kann verstehen was ich sagen will 
3. Politik;
Kurz und knapp: Nö! Politik ist ein Thema was mit der eigenen Meinung zu tun hat. So toleriere ich zB keine Nazis, weil ich allgemein gegen Menschenverachtung bin, egal aus welchen Beweggründen oder in welcher Form.
4. Auseinandersetzungen mit anderen Mitteln:
Gewalt ist nicht die beste Lösung. In den meisten Fällen hat sie Gegengewalt zur Folge. Gewalt zur Notwehr oder Nothilfe sehe ich allerdings als durchaus legitim.
5. Randgruppen;
Unter Umständen spotte ich über Randgruppen (Emos, Hopper etc.) meine es allerdings nicht böse. Dasselbe machen wir schließlich untereinander auch mit Ausländern aber auch mit uns selber (Humor ist wichtig ).
6. Meinungen und Fehlverhalten anderer.
Nun ich werd niemanden für seine Meinung umbringen..... aber die Meinungen grundsätzlich zu tolerieren ist für mich nicht möglich ( siehe punkt 3). Ich toleriere aber selbstverständlich das Recht eines jeden Fehler zu machen und eine eigene Meinung zu haben.
"A moment of laxity spawns a lifetime of heresy"
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1. Hautfarben:
Meine Cousine hat einen afrikanischen Vater, von daher sind mir Hautfarben eigentlich egal. Auch wenn mich ein Schwarzer (ist es eigentlich förmlich jemanden mit dunkler Hautfarbe als Schwarzen zu bezeichen?) auf der Straße nach dem Weg oder der Uhrzeit fragen würde, wäre es für mich nicht anders, als wenn dies ein Weißer tun würde...
2. Religion, Kulturkreis:
Hm... Bisher habe ich mich nicht sehr mit Leuten anderer Religionen beschäftigt, aber mir wäre es egal wer welchen Glauben nachgeht, solange diese nicht hartnäckig darauf behaart mir einzutrichtern seine Religion oder Kultur wäre die einzig Richtige, der man folgen müsse.
3. Politik:
Ich tolerie politische Ansichten, solange sich diese nicht zu weit gehen und sich noch mit unserer Gesellschaft vereinbaren lassen. (z.B. Abschiebung von Ausländern wäre eine politische Ansicht, der ich entgegenstimme)
4. Auseinandersetzungen mit anderen Mitteln:
Also Kämpfen gehe ich grundsätzlich aus dem Weg um unnötige Schmerzen zu vermeiden. Aber wenn andere meinen, es so regeln zu müssen, dann sollen sie es...
5. Randgruppen:
Ist wohl das gleiche wir bei 1.
6. Meinungen und Fehlverhalten anderer.
Jeder hat seine eigene Meinung, ob diese "falsch" oder "richtig" ist, kann man jederzeit reden, aber man muss respektieren, dass jeder eine eigene Meinung hat. Und aus Fehlern lernt man, sagt man so schön. Solange es Fehler sind, mit dem andere Unglücke in Zukunft vermieden werden können, ist das nicht so schlimm. Zeigt aber jemand immer und immer wieder das selbe Fehlverhalten, muss man sich langsam fragen, inwiefern dies noch toleriert werden kann und ob nicht härte Mittel anzuwenden sind.
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