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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline

    Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #42




    So ... hoffe das mit dem Link oben funktioniert wie ich mir das denke.


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    Kommentar zu Johns Kommentar zu "Der Duft von Pfefferkuchen"

    Erst einmal vielen Dank für dein tolles Review. Ich fühle mich richtig geschmeichelt bei all dem Lob, mit dem du mich überhäufst. Huiiii.

    Alles in allem wollte ich eine Geschichte über eine fröhliche Wintersonnenwendfeier schreiben, mit großen Gelagen, viel blingbling und Traditionen, denn so eine Wintersonnenwendfeier ist ja fast wie bei uns Weihnachten. Ich hab mich da sehr an alten „heidnischen“ Wintersonnenwendbräuchen orientiert und die dann mit dem Leben in Nordmar verknüpft, z.B. die Girlande, die die Jagd und den Erzabbau symbolisieren sollten. Und vor allem sollte es eine fröhliche Feier werden. Das war der erste Knackpunkt. In der Gegenwärtigen Situation von Gothic 3 konnte es also schon mal nicht spielen, denn da ist gar nichts fröhlich. Auch auf Jahre hinaus würde wohl nicht die Stimmung aufkommen, die ich für die Wichtelgeschichte wollte. Wie es so schön in einer Fernsehwerbung heißt: „Was wäre Weihnachten ohne Kinder?“

    Ja, öde nämlich. Die einzige wirkliche Möglichkeit war also die Geschichte in die Vergangenheit zurückzusetzen und ich hatte mir überlegt was wohl passiert wenn Lee und Rhobar II. als Kinder aufeinandertreffen und sich duellieren. Das war so der Startfaden für die Geschichte und da du so begeistert auf die Weihnachtsleckereien in der Taverne reagiert hattest, dachte ich mir, dass sowas auf jeden Fall in deine Wichtelgeschichte mit rein soll und die Molerat Geschichte, die ich ganz besonders finde, eben weil sie so speziell ist. Die Tiere handeln nicht unbedingt wie es „richtige“ Tiere machen würden und deswegen fand ich, das wäre gut als Geschichte oder Fabel, welche Khorinische oder Myrtanische Eltern ihren Kindern erzählen, um ihnen damit etwas mitzuteilen. Was genau ist dabei natürlich Auslegungssache, das was der Erzähler gerade ausdrücken will, das kann man ja frei interpretieren.

    Der Beginn der Story, also die Pfefferkuchenszenen hat mir sogar mit am meisten Spaß gemacht. Einfach weil das alles so richtig weihnachtlich war, mit Teig kneten, ausrollen und stibitzen und Weihnachts… bzw. Winterlieder singen. Es hat großen Spaß gemacht „In der Weihnachtsbäckerei“ umzudichten. Die Ideen dafür kamen mir zufällig auf der Arbeit und dann dachte ich mir … das muss mit rein. Ich hab auch erstaunlich lange an dieser ersten Szene gefeilt, bis ich dann rundum zufrieden war. Kathleen ist dann auch mein Lieblingscharakter der Geschichte geworden. So richtig schön aufgeweckt mit vielen Flausen im Kopf und lässt sich nichts sagen, so wie das als fröhliches Kind eben ist. Kinder müssen frei sein, frei zu spielen und herumzutoben und allen Erwachsenen den letzten Nerv zu rauben.
    Die zwei verstorbenen Geschwister sollten tatsächlich gar nicht mal so eine große Rolle für die Geschichte spielen, es war mehr als Untermauerung. Es war wichtig, um zu verstehen warum sich die Charaktere so verhalten wie sie dies eben tun. Kindersterblichkeit war im Mittelalter sehr hoch und deswegen fand ich es sehr wahrscheinlich, dass gerade im kalten Nordmar einige Kinder eben schon früh sterben. Übrigens weiß ich gar nicht so genau wo Lee eigentlich wirklich her stammt. Da er aber in Gothic 3 beim Feuerclan Asyl gesucht hat, dachte ich mir, er könnte von da stammen. Er hätte ja auch bei einem anderen Clan in Nordmar sein können, aber es sollte eben dieser sein. Und da König Rhobar I. auch von da kam und es hieß, dass aus dem Feuerclan viele gute Krieger kommen hab ich das einfach mal so beschlossen. Ich, als Hobbyautorin.
    Lorn haut hauptsächlich deshalb ab, weil er nicht weiß wie er argumentieren soll. Er ist eher der Jäger, der allein durch die Wälder streift. Soziales liegt ihm nicht. Lara dafür aber schon. Sie kann Reden und Argumentieren und da er sich da klar unterlegen sieht, das aber nicht offen zeigen will, haut er eben in die Kneipe ab. Ich hab so das Gefühl, dass er nicht die einzige Person ist, die das so macht.
    Lara schätze ich als die eigentliche Erzieherin der Familie ein, doch da Lee nun langsam in dem Alter ist, wo er das Handwerk seines Vaters lernen soll, muss dieser die Erzieherrolle übernehmen. Zwischen Lee und seinem Vater besteht aber eher ein distanziertes Verhältnis. Lee will seinen Vater stolz machen, Lorn ist eher so der konservative Vater und erwartet, dass sein Sohn schnell viel lernt und ein „richtiger“ Mann wird. Die enge Vater Sohn Beziehung, die es optimalerweise sein sollte ist das jedenfalls nicht.
    Diese Lasten, die auf der Familie liegen, sind zwar ein wichtiger Punkt, aber es wird nicht groß darüber gesprochen. Das wollte ich absichtlich so haben, denn mir ist aufgefallen, dass es öfter mal so ist, dass Familien nicht über die großen wichtigen Probleme sprechen, sondern sie lieber tot schweigen, weil das bequemer ist, anstatt sich um wirkliche Lösungen für die Probleme zu kümmern. Und das wollte ich hier darstellen. Ein weiterer Punkt war natürlich, dass dies eine Weihnachtsgeschichte sein soll und da darf zwar ein bisschen Krach und Zank rein, aber es sollte auch nicht zu viel sein, sondern im Kern eine fröhliche und festliche Atmosphäre vorherrschen. Es sollte wirklich nur als Hintergrundinfo dienen, damit die Geschichte mehr Tiefe hat.

    Schön, dass du den kleinen Gag mit Bruce Lee gesehen hast, aber hast du auch den zweiten Seitenhieb mit den Doppelnamen gesehen? Sollte ein Verweis auf Joanne K. Rowling sein. Ja, das war natürlich viel schwerer zu sehen und vermutlich würde man das nur sehen, wenn man mit der Nase drauf geditscht wird, aber ich fands trotzdem lustig beim ausdenken.

    Lara schätze ich wirklich als starke Frau mit vielen Talenten ein. Sie ist zwar keine Kriegerin, aber dadurch, dass sie sich so sehr in die Dorfgemeinschaft einbringt, genießt sie auch ein gewisses Ansehen, so dass sie gleichberechtigt mit ihrem Mann ist. Das fand ich ein wichtiges Detail. Ich wollte keine unterwürfigen Frauen im Feuerclan, sie sollten im harten Nordmar als selbstständige starke Frauen rüberkommen, die auch mal sagen wo es langgeht.



    „Lee als der übriggebliebene Sohn der Familie müsste ja im Prinzip so meine natürliche Identifikationsfigur in der Geschichte sein,“
    Ach herrje, was ist passiert? Nein, musst es natürlich nicht sagen, wenn es zu belastend ist. Ich war einfach sehr erschrocken, als ich das gelesen habe. Hoffe ich habe da mit meiner Geschichten keine alten Wunden aufgerissen, das war nämlich keine Absicht von mir.

    Das Lee unbedingt stark auftreten will, das war natürlich schon beabsichtigt. Ich denke er war da charakterlich schon weiter als viele andere elfjährige, einfach weil er es sein musste, aber vor allem auch sein wollte.

    Du gehst mit dir aber hart ins Gericht. Aber man kann es ja auch positiv sehen, Feigheit bedeutet auch Vorsicht und das kann besser sein als sich wagemutig in die Gefahr zu stürzen und dabei draufzugehen. Garup, das Molerat hat wohl auch nur deswegen überlebt, WEIL es feige war und sich in die Höhle geflüchtet hat. Lorn hat das natürlich etwas uminterpretiert, damit es seinen Zielen dient. Garup hätte der Mutter beistehen können und wäre dann mutig gewesen, aber wohl auch tot. Ich fand, dass die Anfangsszene meiner Geschichte super zum kleinen Molerat passte, weil das ja auch erwachsen werden sollte, so wie Lorn sich das für seinen Sohn vorstellte. Ich hoffe, es war für dich ok, dass ich die Geschichte in diesem Kontext verwendet habe.

    Rhobar II. und Lee sollte am Ende eine positive Beziehung einen, weil Lee später General bei Rhobar II. wird. Das wäre er vielleicht nicht geworden, wenn die sich gar nicht hätten ausstehen können oder Rhobar II. Lee wirklich für einen Schwächling halten würde.

    Altus sollte auch mit rein. Auch und gerade weil er mir in der Hauptgeschichte so sympathisch geworden ist, wollte ich einen kleinen Wink zu seinen Anfängen machen. Er war zwar nur eine Nebenfigur, aber er sollte unbedingt mit dabei sein.

    Beim Feuerclan und seinen Bewohnern machte ich die erste Überraschung als ich mir das Dorf noch mal in Gothic 3 ansah. Das war ja gar nicht so groß. Ein Clancheffhaus in dem Kerth wohnte, eine Schmiede und noch vier andere Hütten und irgendso ein komischer kleiner Turm, vielleicht ein Posten oder so. Komischerweise waren die Hütten alle sehr hoch. Wozu? Geht doch die Wärme nach oben… Da hätte man doch noch eine zweite Etage einziehen können. So hab ich mir das gedacht und das dann umgesetzt.
    Kaelin, Kerth und Thorald gibt es in Gothic 3 und ich dachte mir, dass sie alt genug sein könnten, um bereits gelebt zu haben, als Lee und Rhobar II. im Feuerclan aufeinandertreffen. Das Dorf ist an sich ja sehr klein, aber ich stellte es mir hübsch dekoriert schön festlich vor, also genau richtig zur Weihnachtszeit. Allerdings mussten natürlich auch viele neue Charaktere her, die es in Gothic 3 gar nicht mehr gab. Es sollte eine richtige Dorfgemeinschaft sein und ich fand es nur realistisch, wenn die Familien aus mehreren Kindern bestehen.
    Toralf und Heinke sind also vermutlich irgendwann gestorben. Vielleicht im Orkkrieg, wer weiß. Kerth war der zweitälteste Sohn und deswegen wurde er dann Anführer vom Feuerclan, obwohl Heinke als ältester Sohn die erste Wahl gewesen wäre und wahrscheinlich von seinem Vater Ernst auch am meisten auf die Tätigkeit als Clanchef vorbereitet wurde. Besonders traurig finde ich, dass es wohl auch Kathi nicht geschafft hat, denn es gibt ja keine Kathleen in Gothic 3, oder überhaupt viele Frauen...

    Ich freue mich, dass Rhobar I. wirklich eher als Kriegerkönig, denn als Aristokrat rüberkam, denn das war auch meine Absicht. Ich schätze ihn als Macher ein. Angeblich soll er Myrtana ja im Alleingang von den Orks erobert haben, das schafft man nicht, wenn man die Hände in den Schoß legt. Ich dachte mir aber, dass er seine Heimat nie vergessen hat und daher gerade dort bodenständig wirkt, selbst wenn er eigentlich der König ist. Für die Dorfbewohner ist es aber vielleicht auch eine schwierige Situation, gerade die älteren Bewohner kannten den König noch als kleinen Bub und dann kommt er als König zur großen Feier. Ich weiß nicht ob das ausreichend transportiert wurde, aber das sollte auch eher so am Rande durchscheinen, denn auch wenn der König wichtig für die Geschichte war, die eigentlichen Protagonisten waren Kathleen und Lee.

    Besonders freue ich mich über dein Lob über den Sprachstil. Es hat viel Spaß gemacht die Geschichte zu schreiben, aber ich muss auch sagen, dass ich etwas sehr perfektionistisch war, nie wollte ich die Geschichte los lassen, immer ist mir noch etwas eingefallen, dass ich besser schreiben konnte, bis ich dann endlich zufrieden war. Ich freue mich diese Geschichte so geschrieben zu haben wie sie ist. Die Mühe hat sich gelohnt.

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    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Hi Eispfötchen,

    Weiter geht es mit "Hungersnot", Post #4.

    Dumme Frage zu Beginn. Handelt es sich hier eigentlich eher um eine Nebenstory zu einer größeren Story? Es kommt mir nämlich so vor, als seien die Charaktere nur Spielbälle einer größeren Geschichte, die sich um den Helden, die Wassermagier, die Paladine, etc. abspielt. Kann aber natürlich auch so gewollt sein.

    Dass Oric direkt wieder verduftet, finde ich etwas schade, aber klar, die Pflicht ruft. Trotzdem hätte seine Anwesenheit die Anwohner Monteras wieder etwas mehr auf die Spur zur Ordnung bringen können. So bleibt es bei einer kurzen Anwesenheit und ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute sich nicht allzu lange an seine Ratschläge halten werden.
    Dann führst du einen neuen(?) Charakter, Jurem ein, der krank ist und im gleichen Absatz auch Myxir, der sich direkt an die Heilung machen kann. Auf mich wirkt dieser Zufall etwas zu konstruiert, aber vielleicht ist es ja auch ein Wink des Schicksals. Von mir aus hätte Jurem und dessen Krankheit schon in einem früheren Kapitel erwähnt werden können, das hätte der Sache noch etwas mehr Dramatik verliehen.
    Realistisch finde ich, dass auch Myxir Hunger leidet. Das spiegelt noch mal das schiere Ausmaß der Hungersnot gut wider, wenn selbst die Mächtigen und vermeintlich Gutgestellten nichts zu Beißen kriegen. Tja und dann ist er auch schon wieder weg und man kann über den Grund seiner Anwesenheit nur spekulieren, was mich zur Eingangsfrage führte.

    Die Situation ist weiterhin richtig gut dargestellt, der rote Faden geht mir inzwischen ein wenig abhanden, da die Dorfbewohner vorrangig im Hier und Jetzt leben und handeln. Jetzt hofft man auf eine gute Ernte und einen milden Winter. Und ich bin gespannt, ob noch weitere Charaktere anderer Fraktionen durch Montera marschieren werden.

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Hi Eispfötchen,

    Weiter geht es mit "Hungersnot", Post #4.

    Dumme Frage zu Beginn. Handelt es sich hier eigentlich eher um eine Nebenstory zu einer größeren Story? Es kommt mir nämlich so vor, als seien die Charaktere nur Spielbälle einer größeren Geschichte, die sich um den Helden, die Wassermagier, die Paladine, etc. abspielt. Kann aber natürlich auch so gewollt sein.

    Dass Oric direkt wieder verduftet, finde ich etwas schade, aber klar, die Pflicht ruft. Trotzdem hätte seine Anwesenheit die Anwohner Monteras wieder etwas mehr auf die Spur zur Ordnung bringen können. So bleibt es bei einer kurzen Anwesenheit und ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute sich nicht allzu lange an seine Ratschläge halten werden.
    Dann führst du einen neuen(?) Charakter, Jurem ein, der krank ist und im gleichen Absatz auch Myxir, der sich direkt an die Heilung machen kann. Auf mich wirkt dieser Zufall etwas zu konstruiert, aber vielleicht ist es ja auch ein Wink des Schicksals. Von mir aus hätte Jurem und dessen Krankheit schon in einem früheren Kapitel erwähnt werden können, das hätte der Sache noch etwas mehr Dramatik verliehen.
    Realistisch finde ich, dass auch Myxir Hunger leidet. Das spiegelt noch mal das schiere Ausmaß der Hungersnot gut wider, wenn selbst die Mächtigen und vermeintlich Gutgestellten nichts zu Beißen kriegen. Tja und dann ist er auch schon wieder weg und man kann über den Grund seiner Anwesenheit nur spekulieren, was mich zur Eingangsfrage führte.

    Die Situation ist weiterhin richtig gut dargestellt, der rote Faden geht mir inzwischen ein wenig abhanden, da die Dorfbewohner vorrangig im Hier und Jetzt leben und handeln. Jetzt hofft man auf eine gute Ernte und einen milden Winter. Und ich bin gespannt, ob noch weitere Charaktere anderer Fraktionen durch Montera marschieren werden.
    Ja, "Hungersnot" gehört mit "Neue Abenteuer braucht der Held" zusammen. Man kann "Hungersnot" zwar auch als eigenständige Geschichte lesen, aber dann bleiben manche losen Fäden eben übrig, weil Otis nicht weiß was dahintersteckt. Otis ist kein großer Held, noch kommt er groß in Myrtana herum. Er ist nicht gerade der mutigste Mann und eigentlich ganz froh, wenn er rund um Montera bleiben kann. Mal abgesehen von Reisenden und den Klatsch und Tratsch von anderen bekommt er so nicht viel mit was im Rest des Landes so vor sich geht.
    Ja, Jurems Krankheit hätte ich auch mal vorher anbringen können. Es war aber weniger als Problem gedacht, sondern sollte mehr einfach nur zeigen, dass sich die Lage für die Menschen in Montera zuspitzt. Vor Hunger geschwächt steigt die Chance zu erkranken noch einmal mehr und wäre Myxir nicht vorbei gekommen wäre Jurem ganz sicher sogar gestorben. Wenn nicht an der Krankheit, dann wegen dem Hunger, denn er konnte sich ja selbst nichts holen und es ist sehr fraglich, ob seine Nachbarn ihm was abgeben würden, wo sie selbst hungern und vielleicht zu befürchten stünde, dass er es eh nicht schafft. Die Zeiten sind hart, da wird die Moral gerne mal unter den Teppich gekehrt.
    Also ja, "Hungersnot" ist eher eine ruhige kleine Geschichte, die mehr die Lage der Bewohner von Myrtana verdeutlichen soll, denn in der "Hauptgeschichte" kriegt man das zwar schon so am Rande mit, aber eben aus der Perspektive des Helden und auch wenn die Lage im Grunde die gleiche ist, stellt sie sich durch die eher optimistische pragmatische Herangehensweise des Helden anders dar. Man kann die beiden Geschichten übrigens ganz gut parallel lesen. Mit dem nächsten Hungerkapitel würdest du übrigens einem größeren Spoiler entegenlaufen , aber das ist ja im Grunde auch nicht schlimm.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Was mich von der ersten Zeile an völlig in den Bann gezogen hat, waren die Bezüge zu einer Geschichte von mir, also die ganz starke Gewissheit, dass die Geschichte – jenseits anderer hoher Qualität – tatsächlich für mich geschrieben wurde. Das kann ich gar nicht hoch genug bewerten. Es ist ein einziger, langer Akt der Wertschätzung für mich, für die Autorin Gothic Girlie bzw. Ajanna. Das geht bis hin in die Grammatik…
    Genau das versuche ich ja bei jeder Wichtelgeschichte, und mal klappt es besser, mal schlechter; das hängt von vielen verschiedenen Faktoren bis hin zum Zufall ab. Normalerweise hätte ich die Wichtelzulosung dann auch wirklich mal als Anlass genommen, deine "Danach"-Story jetzt mal endlich zu lesen, aber für mehr als ein bisschen durchscrollen hat die Zeit dann doch wieder nicht gereicht. Vom vielen Lesen von "Murdra trifft Nela" damals hatte ich aber einfach noch so bestimmte Stimmungen und Vibes im Kopf, die in deinen Geschichten so stattfinden, und davon habe ich beim Schreiben der Wichtelgeschichte maßgeblich gezehrt. Scheint dann ja geklappt zu haben, und das freut mich natürlich riesig.

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Umso schlimmer, dass ich John nicht als Autor erkannt habe.

    [...]

    In die Irre geführt hat mich, dass ich (vielleicht unfairerweise) nach seltenen Wörtern recherchiert habe, um das Geheimnis der Autorenschaft zu lüften – ein bewährtes Mittel der Geheimdienste oder der Polizei, aber, wie man sieht, nicht erfolgreich.
    Sowas mache ich bei Wichtelgeschichten ja manchmal auch, wenn ich einen Verdacht bestätigen will, den ich habe. Würde das deshalb auch nicht als unfair bezeichnen, sondern eher als bewährte Recherchetechnik.

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Wäre ich nach meinem Bauchgefühl gegangen, hätte ich auf ElToro getippt – auch daneben.
    Das ist natürlich auch ein großes Kompliment! Ganz so falsch liegst du damit übrigens nicht, weil ich eine Formulierung - wie auch schon in Wichtelgeschichten zuvor - eins zu eins von El Toro geklaut habe, nämlich die "Zähne, die schief im alten Zahnfleisch staken wie Grabsteine"-Formulierung. Unabhängig davon, dass diese Formulierung natürlich einfach großartig ist (weshalb ich das Lob hiermit natürlich direkt an El Toro weiterreiche), hat es mir diese Formulierung auch angetan, weil sie zu einer Wichtelaktion tatsächlich mal El Toros sonst kaum herauszufindende Urheberschaft verraten hat, als sie zwei Geschichten (eigene Wichtelgeschichte + Ersatz für einen ausgefallenen Wichtel) verschickt hat, in denen beiden eben diese Formulierung vorkam. Erraten hat das dann nur Laido, ich hingegen nicht, und das hat sich bei mir dann so richtig ins Hirn eingebrannt. Die Barmherzigen Schwestern habe ich übrigens auch bei El Toro geklaut - sowohl die Institution, als auch den Umstand, dass diese Schwestern mitunter alles andere als barmherzig sind!

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Bei John sind „die anderen“ prinzipiell nicht solidarisch, nicht wertschätzend, man könnte sagen, das Klima ist rauer – tatsächlich mehr „gothic“. Bei mir sind „die anderen“ oft solidarisch, hilfreich, dem Gemeinsinn zugetan. Mir ist das vor kurzem aufgefallen, als ich meine „Danach“-Geschichte mal im Zusammenhang gelesen habe: es ist eine gute Geschichte, aber leider gar nicht „gothic“. John ist da näher dran. Die Barmherzigen Schwestern sind bei ihm nicht barmherzig.
    Ich schöpfe viel aus meiner städtischen Kindheit in den 60ern, als, unter Brandts Regierung, eine gute Zukunft für alle erreichbar und nahe schien.
    Das hast du ganz gut erkannt, und mir macht das in dem Sinne auch Spaß oder ich bezwecke das, auch in dieser Geschichte, ein Bild zu zeigen von einer Gesellschaft, in der der Einzelne am Ende eben doch alleine dasteht, weil er im Stich gelassen wird (das ist in echt natürlich zum Glück nicht immer so der Fall).
    Ob ich da im Gegensatz zu dir jetzt - bewusst oder unbewusst - aus meiner kleinstädtischen Kindheit im Sauerland der 90er schöpfe, als unter der Regierung Kohl Ökonomisierung und Deregulierung langsam aber sicher Vorrang vor Wohlfahrt und sozialer Absicherung des Einzelnen gewannen ... naja, das wäre jetzt wohl zu viel des Deutelns.

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Interessant die Schilderung des örtliche Brauchtums, das gemeinsame Knüpfen des Teppichs… ich wusste, sofort als ich es gelesen habe, dass ich dies schon mal gelesen hatte und dass es mir gefallen hatte – auch, dass es ein Hinweis war – aber ich habe es nicht wieder gefunden.
    Irgendwie hatte ich mir gedacht, dass du diese Szene gut finden könntest, genau deshalb habe ich sie dann auch so geschrieben. Ein Hinweis auf irgendwas war es aber nicht, auch keine Anspielung und ausnahmsweise auch mal nichts von irgendwoher Geklautes - zumindest nicht bewusst. Kann natürlich sein, dass wir beide irgendwo mal unabhängig voneinander sowas Ähnliches gelesen haben und daher dieses kleine Déja-Vu kommt.

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Es gibt eine Wendung, ein Credo, weise Worte… das macht die Geschichte sehr rund und ausgewogen. Unter all den genau gezeichneten Oberflächen kommen Menschen zum Vorschein, ganz unterschiedliche. Es gibt keinen Paukenschlag am Ende, sondern einen Ausklang, komponiert aus allem, was die Geschichte ausmachte.
    Diese perfekte Form, diese Meisterschaft, hat hier nicht viele ihresgleichen.
    Schön, dass dir das so gefällt! Ich habe lange überlegt, ob das Ende nicht vielleicht doch arg zu pathetisch geraten ist, zu prätentiös, zu bemüht, "weise" zu sein ... aber letztlich war das halt genau so die Art von Ende und "Endbotschaft", die ich mir zu Anfang des Schreibens - noch vor den meisten anderen Ideen - gedacht und gewünscht hatte, und dann musste das auch eben so rein!

    Vielen Dank für den superausführlichen und so wohlwollenden und lobenden Kommentar, Ajanna! Ich bin wirklich geschmeichelt und freue mich total, dass dir die Geschichte so gefällt. Gerade bei so Wichtelgeschichten bin ich ja immer nochmal besonders nervös, was die Rezeption durch die Bewichtelte angeht, und ich wollte auch wirklich ganz dringend was schreiben, womit du auch was anfangen kannst.

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    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ...
    Das ist natürlich auch ein großes Kompliment! Ganz so falsch liegst du damit übrigens nicht, weil ich eine Formulierung - wie auch schon in Wichtelgeschichten zuvor - eins zu eins von El Toro geklaut habe, nämlich die "Zähne, die schief im alten Zahnfleisch staken wie Grabsteine"-Formulierung. Unabhängig davon, dass diese Formulierung natürlich einfach großartig ist (weshalb ich das Lob hiermit natürlich direkt an El Toro weiterreiche), hat es mir diese Formulierung auch angetan, weil sie zu einer Wichtelaktion tatsächlich mal El Toros sonst kaum herauszufindende Urheberschaft verraten hat, als sie zwei Geschichten (eigene Wichtelgeschichte + Ersatz für einen ausgefallenen Wichtel) verschickt hat, in denen beiden eben diese Formulierung vorkam. Erraten hat das dann nur Laido, ich hingegen nicht, und das hat sich bei mir dann so richtig ins Hirn eingebrannt. Die Barmherzigen Schwestern habe ich übrigens auch bei El Toro geklaut - sowohl die Institution, als auch den Umstand, dass diese Schwestern mitunter alles andere als barmherzig sind!
    Ha! Reingelegt! Ich wusste es!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ...
    Ob ich da im Gegensatz zu dir jetzt - bewusst oder unbewusst - aus meiner kleinstädtischen Kindheit im Sauerland der 90er schöpfe, als unter der Regierung Kohl Ökonomisierung und Deregulierung langsam aber sicher Vorrang vor Wohlfahrt und sozialer Absicherung des Einzelnen gewannen ... naja, das wäre jetzt wohl zu viel des Deutelns.
    Das war jedenfalls eine böse Zeit. Und die SPD war leider auch keine Alternative. Ständig neue Vorsitzende, kein alternatives Programm...
    ...

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für den superausführlichen und so wohlwollenden und lobenden Kommentar, Ajanna! Ich bin wirklich geschmeichelt und freue mich total, dass dir die Geschichte so gefällt. Gerade bei so Wichtelgeschichten bin ich ja immer nochmal besonders nervös, was die Rezeption durch die Bewichtelte angeht, und ich wollte auch wirklich ganz dringend was schreiben, womit du auch was anfangen kannst.
    Ja, das ist gelungen. Und gut, dass du überhaupt wieder was geschrieben hast, das war nach dem Mangosaft (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577980-Story-Gek%C3%BChlter-Mangosaft) mal wieder Zeit.


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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Ja, "Hungersnot" gehört mit "Neue Abenteuer braucht der Held" zusammen. Man kann "Hungersnot" zwar auch als eigenständige Geschichte lesen, aber dann bleiben manche losen Fäden eben übrig, weil Otis nicht weiß was dahintersteckt.
    [...]
    Mit dem nächsten Hungerkapitel würdest du übrigens einem größeren Spoiler entegenlaufen , aber das ist ja im Grunde auch nicht schlimm.
    Oh, okay, dann werde ich mich jetzt wohl spoilern. Vielleicht solltest du diesen Bezug zu der anderen Geschichte am Anfang der Story erwähnen. Könnte hilfreich sein.

    ***

    Jetzt zu "Hungersnot", Post #5.

    Was mir hier wieder besonders positiv an der Story auffiel, waren die Ideen, auf die die Dorfbewohner kommen. Sprich, sich eine Hütte für die gemeinsame Überwinterung zu suchen, damit nicht jeder für sich ist und unnötig viel verheizen muss. Da kommt so eine richtige Liebe zum Detail durch, finde ich.
    Der nächste Besucher erreicht Montera und es ist niemand Geringeres als Feuermagier Sebastian, der ähnlich wie Myxir stark am Hungertuch nagt. Statt direkt selbst mit anzupacken und etwas gegen den Hunger zu tun, hat er es sich also zur Aufgabe gemacht, eine Chronik über den Krieg anzufertigen. Ehrlich, es wundert mich nicht, dass ein Heiliger Innos' sich dann auf so etwas konzentriert, auch wenn es im schlimmsten Fall niemanden mehr geben wird, der von dieser Katastrophe berichten kann. Auch diese Idee finde ich sehr passend zur Story und authentisch.
    Der Spoiler umfasst nun wohl die Geschehnisse um den Helden, der typisch unberechenbar handelt. Ich habe Gothic 3 noch nie zu Ende gespielt, daher habe ich nur so eine vage Ahnung von dem, was passiert oder passieren könnte. Ich weiß zumindest, dass der Held durchaus zur Seite Beliars wechseln kann und auch, dass er unter Umständen verrückt werden kann. Vielleicht geht es für ihn in deiner Story auch in so eine Richtung. Er klammert sich an seine Klaue Beliars, will aber nicht König sein. Er entzieht sich für's Erste dem Radar der neugierigen Beobachter, schlägt aber vor dem Aufbruch noch ganz nebenbei mal vor, die Demokratie in Myrtana einzuführen. Ich könnte an dieser Stelle noch gar nicht sagen, wo es hingehen wird, aber die Bewohner Monteras machen es richtig, wenn sie sich erst einmal selbst um ihre Probleme kümmern und sich nicht zu sehr auf ihn verlassen.
    Intensiv las sich dann auch der Abschnitt, in dem sich jeder die Trauer vom Leib gesprochen hat. Dahingehend war das tatsächlich eine gute Idee mit der Chronik seitens Sebastian.
    Jetzt frage ich mich natürlich: Ist hier noch eine Fortsetzung in naher Zukunft geplant? Ich hätte jedenfalls Interesse daran

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Vielen Dank für dein Lob.
    Ja, vermutlich wäre es wirklich besser noch zur Hauptgeschichte zu verweisen, aber bisher hab ich es nicht gemacht, weil ich befürchtete, dass sie dann kaum jemand liest. Das die Interessenten denken könnten : "Eigentlich würde ich da schon gerne reinsehen, aber wenn ich dafür erst diesen riesen Klopper an Geschichte lesen muss.... Ne dann doch nicht."
    Aber ich lass es wohl mal auf einen Versuch ankommen.
    Toll, dass es dir bis hierhin gefallen hat. Es wird auf jeden fall noch weitergehen, aber diesen Monat wohl nicht mehr. Den Vorrang haben erstmal eine andere FF (wo ich heute hoffentlich endlich wieder ein Kapitel fertig kriege) und dann die Hauptgeschichte, die jetzt leider auch schon seit Ende letzten Jahres stagniert.
    "Not macht erfinderisch" gibt es das Stichwort. Das geht bestimmt neben "Ja, aber so geht das nicht mehr weiter", und "Nichts wird so heiß gegessen wie's gekocht wird" gerade durch Myrtana. Obwohl beim letzten dann vielleicht der Zusatz des Gesprächspartners kommt: "Na schön wärs, ich würde gerne irgendwas kochen."

    Schön, dass es passend war, dass Sebastian mit der Chronik herumläuft. Ich fand das auch besser, als wenns ein Wassermagier machen würde. Die Wassermagiere habe ich eher als die praktischeren Magier eingeschätzt.

    Im Spiel hieß es mal, dass die Klaue so eine Art eigenes Bewusstsein hat und das wird in der Hauptgeschichte ganz breit ausgewalzt. Gothic 3 habe ich bisher auch nur einmal gespielt und ein Jahr dafür gebraucht, aber ich hab mir dafür auch alles ganz genau angesehen. Jetzt schau ich immer mal wieder rein um zu sehen wie ein Ort noch mal genau aussah und wer da wohnt (obwohl das auch schwierig ist, weil kaum noch Lete mit Namen dort wohnen, denn während der Besetzung durch die Orks haben hauptsächlich Orks und Orksöldner in den Städten gewohnt und diese Leute gibt es nun ja nicht mehr.
    Das mit dem Wahnsinnig werden kommt meines Wissens erst in Arcania, das ich allerdings auch nicht gespielt habe. Aber ich denke es passt auch ohne, dass ich es gespielt habe. Aber ja es geht schon etwas in die Richtung.
    Ja, die Bewohner tun gut daran sich nicht immer auf den Helden zu verlassen auch wenn er auf sie wohl so eine große Strahlkraft hat, aber er ist einfach ein unzuverlässiger und hin und wieder auch mal egoistischer Mann, der eben auch mal über Leichen geht, wie du schon mal angemerkt hast.
    Geändert von Eispfötchen (21.01.2022 um 12:09 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
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    Die Szenen im kleinen Inseldorf haben mir ganz gut gefallen, auch wenn ich fand, dass sie sich stellenweise etwas hinzogen. Ich verstehe schon, dass du die Nachdenklichkeit von Joanna einfangen wolltest, aber ich hab mich zu dem Zeitpunkt schon gefragt wo die Geschichte jetzt eigentlich hin will.
    Das hast du glaube ich ganz gut beschrieben, diese Szenen im Dorf sollten das Ganze tatsächlich "entschleunigen", vielleicht auch ein bisschen "lähmen", und so zu dem langsamen und bedächtigen Vorgehen Joannas passen, vielleicht auch ein wenig für ein Gefühl der Verlorenheit sorgen. Ein bisschen langwierig und rumdümpelnd wird es dadurch natürlich auch, eventuell hätte ich das Ganze schon ein wenig straffen können, aber mit sowas habe ich ja eh oft so meine Probleme.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Die Szene mit den Frauen, die da zusammen einen Teppich knüpfen fand ich gut als kleines Detail um einen Teil der Kultur dieser Insel zu zeigen. So als Idee fand ich das auch echt gut, dass man zusammen etwas schafft und immer weiter daran fort arbeitet. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dieser Teppich dann nach einigen Generationen auch nach extremem Stückwerk aussieht so zerrupft und wieder zusammengeknüpft er dann aussieht.
    Mehr aus Gründen der Weihnachtsanspielung habe ich dann aber kurz noch zwei Sätze dazu eingebaut, dass der Teppich irgendwann zerschnitten wird und die Dorfbewohner das sozusagen als Geschenke ins Haus bekommen, und dann wird ein neuer Teppich geknüpft. Diese Erklärung beugt dann auch den praktischen Probleme vor, die das mit sich brächte, wenn der Teppich von Generation zu Generation immer weitergeknüpft würde: Zum einen, dass er, wir von dir gesagt, zerrupft und wild zusammengeknüpft aussieht, zum anderen, dass das Ding einfach furchtbar dreckig wird, weil es vermutlich gar nicht mehr richtig gewaschen werden kann.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Warum hat sich der Schmied seiner Tochter nicht offenbart? Ich hatte schon den Eindruck, dass er wusste wer da vor ihm steht, oder etwa nicht? Warum hat er sich überhaupt gar nicht auf sie eingelassen, schon als Kind nicht? Er hätte sie doch bestimmt auch aus dem Waisenhaus holen können, zur Not als Adoptivkind, wenn ihn niemand als Vater anerkennen sollte. Hatte er die Schnauze voll, weil ihm die Magier so übel mitgespielt hatten? Aber dafür kann das Kind ja nichts. Oder wollte er sich überhaupt gar nicht mit einem Kind „belasten“?
    Ich hatte mir das auch so vorgestellt, dass der Schmied das auf jeden Fall bemerkt, dass da seine Tochter vor ihm steht. Und ja, ich hatte mir das so gedacht, dass er sich gar nicht mit einem Kind "belasten" wollte, wie du sagst, er sich also aus der Verantwortung stiehlt. Ein bisschen sollte hier klar werden, wie ungerecht - oder wie Ajanna herausgestellt hat: unsolidarisch - verschiedene Leute hier miteinander umgehen, und vor allem, wie übel der Priesterin eigentlich mitgespielt wurde. Sie hat ja schon im Kloster zugunsten des Kindsvaters die Verantwortung übernommen (wenn sie auch nicht dessen Rauswurf aus dem Kloster verhindern konnte), und es sollte dabei schon herauskommen, dass natürlich nicht sie den Typen einseitig "verführt" hat. Der Kontakt zwischen den beiden kann da alle möglichen (auch hässlichen) Formen angenommen haben, und trotzdem hat die Magierin alles auf sich genommen; wie sie ja auch später immer viel für andere Leute getan hat, aber wirklich gedankt wird es halt nicht, und am Ende steht sie sogar ein wenig als "die Böse" da in den Augen der anderen Leute. Demgegenüber hat sich der Novize und spätere Schmied vollständig aus der Verantwortung gezogen, ist nie auf seine Tochter zugegangen (er muss sie ja mal irgendwo in Khorinis gesehen haben, realistischerweise), hat sich gar nicht nach dem Befinden der Priesterin erkundigt (zumindest, soweit wir wissen), kann aber trotzdem unbehelligt in Khorinis leben, und niemand streut irgendwelche fiesen Gerüchte über ihn. Und nicht einmal ganz am Ende offenbart er sich seiner Tochter oder räumt mal, zumindest so weit er es könnte, mit den Lügengeschichten über ihre Mutter auf. Dass er seiner Tochter dann einen Tipp über den Verbleib seiner Mutter gegeben hat, war dann schon so das Maximale, was er sich selber so zugemutet hat, und ansonsten will er mit dem ganzen Kram nichts zu tun haben (so zumindest die Außensicht - wer weiß, wie es in ihm drin so ausschaut!). Das sollte hier also einfach als deutlicher Gegensatz zum Verhalten der Priesterin erscheinen.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Warum geht Joanna nicht sofort hoch zum Berg, als sie erfährt, dass ihre Mutter dort wohl sein könnte? Warum wartet sie so lange, so dass sie dann nachts draußen in der Kälte auf dem Berg irgendwo Schutz suchen muss? Sie hätte ja auch in der Herberge übernachten und am nächsten Morgen aufbrechen können. Sie geht eigentlich zum denkbar schlechtmöglichsten Zeitpunkt los und es wird nicht wirklich erklärt warum sie dieses Risiko auf sich nimmt, gerade wegen ihren vielen Zipperlein und Gebrechen.
    Zuerst dachte ich, sie will sich vielleicht erstmal weiter umhören, aber dann hätte sie mit ihrer echt langen und anstrengenden Wanderung ja auch bis zum nächsten Morgen warten können, oder nicht?
    Darüber habe ich mir beim Schreiben wirklich gar keine Gedanken gemacht. Aber wenn ich jetzt im Nachhinein so darüber nachdenke, muss ich dir Recht geben, jetzt besonders klug von Joanna ist das natürlich nicht. Ich kann nur als Begründungsversuch nachschieben: Möglicherweise war Joanna auch ein bisschen hin- und hergerissen davon, zum letzten bekannten Aufenthaltsort ihrer Mutter zurückzukehren - denn wer weiß schon, was sie da findet (und dass das unangenehme Wahrheiten zutage fördern könnte, darüber hatte Joanna ja auch schon nachgedacht)? Das kann dann einerseits das gewisse Zögern und weitere Herumfragen im Dorf erklären, andererseits aber, warum sie dann doch noch am selben Tag, obwohl schon fortgeschritten, losgeht, weil sie das Ganze eben doch zu sehr drängt und belastet, als dass sie da nochmal eine Nacht abwarten könnte.

    Wie auch immer: Ganz, ganz vielen Dank fürs Lesen und für den ausführlichen, gedankenvollen Kommentar, Eispfötchen!


    -----


    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Kathleen ist dann auch mein Lieblingscharakter der Geschichte geworden. So richtig schön aufgeweckt mit vielen Flausen im Kopf und lässt sich nichts sagen, so wie das als fröhliches Kind eben ist. Kinder müssen frei sein, frei zu spielen und herumzutoben und allen Erwachsenen den letzten Nerv zu rauben.
    Ja, genau so ist Kathleen halt auch wirklich ab der ersten Sekunde rübergekommen, ist also genau so geworden, wie du dir das gedacht hast!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Diese Lasten, die auf der Familie liegen, sind zwar ein wichtiger Punkt, aber es wird nicht groß darüber gesprochen. Das wollte ich absichtlich so haben, denn mir ist aufgefallen, dass es öfter mal so ist, dass Familien nicht über die großen wichtigen Probleme sprechen, sondern sie lieber tot schweigen, weil das bequemer ist, anstatt sich um wirkliche Lösungen für die Probleme zu kümmern. Und das wollte ich hier darstellen.
    Ja, das wirkte auch absolut so!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Ach herrje, was ist passiert? Nein, musst es natürlich nicht sagen, wenn es zu belastend ist. Ich war einfach sehr erschrocken, als ich das gelesen habe. Hoffe ich habe da mit meiner Geschichten keine alten Wunden aufgerissen, das war nämlich keine Absicht von mir.
    Oh weh, da habe ich mich aber wirklich äußerst missverständlich ausgedrückt. Streich also bitte schnell das "übriggebliebene" aus dem Satz, und es wird klar, was ich gemeint habe: Schlicht und ergreifend, dass Lee halt der Sohn in der Familie ist, also der Junge, der werdende Mann, was auch immer, und das jetzt so rein geschlechter- und rollentechnisch eben der naheliegende Anknüpfungspunkt für mich ist. Verstorbene Geschwister oder sonstige Familientragödien habe ich also nicht zu bieten. Ich bin und war seit jeher Einzelkind.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Beim Feuerclan und seinen Bewohnern machte ich die erste Überraschung als ich mir das Dorf noch mal in Gothic 3 ansah. Das war ja gar nicht so groß. Ein Clancheffhaus in dem Kerth wohnte, eine Schmiede und noch vier andere Hütten und irgendso ein komischer kleiner Turm, vielleicht ein Posten oder so. Komischerweise waren die Hütten alle sehr hoch. Wozu? Geht doch die Wärme nach oben… Da hätte man doch noch eine zweite Etage einziehen können. So hab ich mir das gedacht und das dann umgesetzt.
    Da haben wir was gemeinsam, ich bin nämlich auch bei diversen Sachen aus Gothic 3 überrascht, wie das eigentlich so aussieht, wenn ich dann mal wieder nachschaue. Und die Nordmardörfer sind sowieso alle sehr merkwürdig, gerade auch so in, äh, heizungstechnischer Hinsicht, und das nicht nur, weil der Kram stellenweise unnötig hoch gebaut ist, sondern auch, weil das ja oftmals alles total zugig ist, von Wärmedämmung keine Spur!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Die Mühe hat sich gelohnt.
    Na aber hallo!

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    [M-Story] Als die Barriere fiel
    von Ajanna und Ronsen [Stand: 26.01.2022 22:06]

    Bisher gefällt mir die Geschichte sehr gut. Es ist sehr stimmig. Die Dialoge und der raue Stil passen gut zur Gothic Welt, so dass schnell ein typisches Gothic-Feeling aufkommt. Besonders spannend fand ich die Stelle als Skandras und Enzo aus dem Gefängnis fliehen und die Milizen sie verfolgen. Echt gut geschrieben. Ich hab richtig mitgefiebert. Auch schön zu sehen wie beide Charaktere unterschiedliche Strategien verfolgen. Enzo versteckt sich erstmal und Skandras wieselt (sehr passend gesetzt) lieber davon.
    Sehr authentisch fand ich auch die Zukunftsüberlegungen der beiden. Schön, dass sie nicht sofort genau wissen was sie machen, sondern es sich erstmal genau überlegen.
    Mein erster Eindruck von Skandras ist, dass er ein geschickter Redner ist, der sich am liebsten verbal aus seinen Schwierigkeiten herausschlawinert. Im Gefängnis hat er noch rumgeschleimt, um sich bei den Wachen beliebt zu machen, gegenüber Wulfgar hatte er bei der Flucht dann aber eine spitze Zunge und einige flotte Sprüche drauf. Sehr passend.
    Mein bisheriger Eindruck von Enzo ist, dass er mehr auf seine manuelle Geschicklichkeit vertraut, als auf seine Redefertigkeiten. Ich hab den Eindruck, dass er eine Lage erstmal genauer einschätzt und dann redet oder tut, während Skandras wohl eher impulsiv handelt.
    Deckt sich mein erster Eindruck so mit euren Ideen? Oder kam etwas falsch rüber?

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das hast du glaube ich ganz gut beschrieben, diese Szenen im Dorf sollten das Ganze tatsächlich "entschleunigen", vielleicht auch ein bisschen "lähmen", und so zu dem langsamen und bedächtigen Vorgehen Joannas passen, vielleicht auch ein wenig für ein Gefühl der Verlorenheit sorgen. Ein bisschen langwierig und rumdümpelnd wird es dadurch natürlich auch, eventuell hätte ich das Ganze schon ein wenig straffen können, aber mit sowas habe ich ja eh oft so meine Probleme.


    Mehr aus Gründen der Weihnachtsanspielung habe ich dann aber kurz noch zwei Sätze dazu eingebaut, dass der Teppich irgendwann zerschnitten wird und die Dorfbewohner das sozusagen als Geschenke ins Haus bekommen, und dann wird ein neuer Teppich geknüpft. Diese Erklärung beugt dann auch den praktischen Probleme vor, die das mit sich brächte, wenn der Teppich von Generation zu Generation immer weitergeknüpft würde: Zum einen, dass er, wir von dir gesagt, zerrupft und wild zusammengeknüpft aussieht, zum anderen, dass das Ding einfach furchtbar dreckig wird, weil es vermutlich gar nicht mehr richtig gewaschen werden kann.


    Ich hatte mir das auch so vorgestellt, dass der Schmied das auf jeden Fall bemerkt, dass da seine Tochter vor ihm steht. Und ja, ich hatte mir das so gedacht, dass er sich gar nicht mit einem Kind "belasten" wollte, wie du sagst, er sich also aus der Verantwortung stiehlt. Ein bisschen sollte hier klar werden, wie ungerecht - oder wie Ajanna herausgestellt hat: unsolidarisch - verschiedene Leute hier miteinander umgehen, und vor allem, wie übel der Priesterin eigentlich mitgespielt wurde. Sie hat ja schon im Kloster zugunsten des Kindsvaters die Verantwortung übernommen (wenn sie auch nicht dessen Rauswurf aus dem Kloster verhindern konnte), und es sollte dabei schon herauskommen, dass natürlich nicht sie den Typen einseitig "verführt" hat. Der Kontakt zwischen den beiden kann da alle möglichen (auch hässlichen) Formen angenommen haben, und trotzdem hat die Magierin alles auf sich genommen; wie sie ja auch später immer viel für andere Leute getan hat, aber wirklich gedankt wird es halt nicht, und am Ende steht sie sogar ein wenig als "die Böse" da in den Augen der anderen Leute. Demgegenüber hat sich der Novize und spätere Schmied vollständig aus der Verantwortung gezogen, ist nie auf seine Tochter zugegangen (er muss sie ja mal irgendwo in Khorinis gesehen haben, realistischerweise), hat sich gar nicht nach dem Befinden der Priesterin erkundigt (zumindest, soweit wir wissen), kann aber trotzdem unbehelligt in Khorinis leben, und niemand streut irgendwelche fiesen Gerüchte über ihn. Und nicht einmal ganz am Ende offenbart er sich seiner Tochter oder räumt mal, zumindest so weit er es könnte, mit den Lügengeschichten über ihre Mutter auf. Dass er seiner Tochter dann einen Tipp über den Verbleib seiner Mutter gegeben hat, war dann schon so das Maximale, was er sich selber so zugemutet hat, und ansonsten will er mit dem ganzen Kram nichts zu tun haben (so zumindest die Außensicht - wer weiß, wie es in ihm drin so ausschaut!). Das sollte hier also einfach als deutlicher Gegensatz zum Verhalten der Priesterin erscheinen.


    Darüber habe ich mir beim Schreiben wirklich gar keine Gedanken gemacht. Aber wenn ich jetzt im Nachhinein so darüber nachdenke, muss ich dir Recht geben, jetzt besonders klug von Joanna ist das natürlich nicht. Ich kann nur als Begründungsversuch nachschieben: Möglicherweise war Joanna auch ein bisschen hin- und hergerissen davon, zum letzten bekannten Aufenthaltsort ihrer Mutter zurückzukehren - denn wer weiß schon, was sie da findet (und dass das unangenehme Wahrheiten zutage fördern könnte, darüber hatte Joanna ja auch schon nachgedacht)? Das kann dann einerseits das gewisse Zögern und weitere Herumfragen im Dorf erklären, andererseits aber, warum sie dann doch noch am selben Tag, obwohl schon fortgeschritten, losgeht, weil sie das Ganze eben doch zu sehr drängt und belastet, als dass sie da nochmal eine Nacht abwarten könnte.

    Wie auch immer: Ganz, ganz vielen Dank fürs Lesen und für den ausführlichen, gedankenvollen Kommentar, Eispfötchen!


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    Ja, genau so ist Kathleen halt auch wirklich ab der ersten Sekunde rübergekommen, ist also genau so geworden, wie du dir das gedacht hast!


    Ja, das wirkte auch absolut so!


    Oh weh, da habe ich mich aber wirklich äußerst missverständlich ausgedrückt. Streich also bitte schnell das "übriggebliebene" aus dem Satz, und es wird klar, was ich gemeint habe: Schlicht und ergreifend, dass Lee halt der Sohn in der Familie ist, also der Junge, der werdende Mann, was auch immer, und das jetzt so rein geschlechter- und rollentechnisch eben der naheliegende Anknüpfungspunkt für mich ist. Verstorbene Geschwister oder sonstige Familientragödien habe ich also nicht zu bieten. Ich bin und war seit jeher Einzelkind.


    Da haben wir was gemeinsam, ich bin nämlich auch bei diversen Sachen aus Gothic 3 überrascht, wie das eigentlich so aussieht, wenn ich dann mal wieder nachschaue. Und die Nordmardörfer sind sowieso alle sehr merkwürdig, gerade auch so in, äh, heizungstechnischer Hinsicht, und das nicht nur, weil der Kram stellenweise unnötig hoch gebaut ist, sondern auch, weil das ja oftmals alles total zugig ist, von Wärmedämmung keine Spur!


    Na aber hallo!
    Danke für die Antworten. Ich denke jetzt kann ich mir auch noch ein besseres Bild zur "Priesterin" machen. Das der Schmied sich aus der Verantwortung stielt, das hatte ich mir schon ein bisschen gedacht, aber traurig, das dann doch noch mal so zu lesen. So musste das arme Kind im Waisenhaus "der barmherzigen Schwestern" wohnen.
    Gibt es da eigentlich eine "Grundstory" zu den barmherzigen Schwestern? Wann kamen die das erste mal vor? In welcher Geschichte erfährt man das meiste über sie?

    Vielleicht mache ich mir auch einfach immer zu viele Gedanken um all die Nebensächlichkeiten. Warum ging sie dann und dann den Berg hoch, warum nicht wann anders? Warum hat xy dies und das gesagt ... Wieso, weshalb, warum. Aber so bin ich eben ... Schön, dass du mir mit deinen Antworten da entgegen gekommen bist.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Hi John, hier mein Kommentar zu "Die Priesterin".

    Also es ist ja schon eine Weile her, seit ich einen deiner Texte zuletzt in die Hand genommen habe. Jahre, vermutlich. Aber im Vergleich zu dem, was ich in Erinnerung habe und dem, was ich jetzt gelesen habe, muss ich sagen, dass deine Wortgewandtheit noch einmal ordentlich zugenommen hat. Benehme ich mich gerade so, wie ein entfernter Verwandter, der überrascht ist, wie groß das Kind schon geworden ist? Möglich, aber in dem Fall ist es ja etwas, dass nicht von Nichtstun kommt (wie wachsen^^), daher Hut ab.

    Und ich muss auch sagen, es liest sich wie ein sehr erwachsener, reifer Text. Ernst. In diese Richtung habe ich mich ja nie groß entwickelt, aber du entführst mich da schon so ein bisschen in ein ganz anderes Genre, als ich normalerweise gewohnt bin. Der Text hatte seine Längen, das will ich mir nicht verkneifen und ich ertappte mich manchmal dabei, dass ich mir wünschte, er käme doch etwas schneller zur Sache. Zum Beispiel bei Joannas zweitem Aufenthalt im Gasthaus, wo sie lediglich in ihrem Zimmer sitzt und nachdenkt. Und wie detailliert sie sich mit der Stadt vertraut macht. Ich neige dazu, in alles etwas hereinzudeuten und dachte zum Beispiel, dass dieses Besenschwingen, was sie hört, noch mal aufgegriffen wird oder was war denn nun die Rolle der Teppichknüpferinnen? Aber ich merkte schließlich, dass da sehr viel primär für die Atmosphäre sorgen sollte und die war ja durchweg sehr stimmig.

    Tragisch und schön, mysteriös und beklemmend. Melancholisch. Die handelnden Personen wirken alle echt, die Darstellung der Rabeninsel authentisch. Man kann da sicher so viel hineindeuten, ich will jetzt gar nicht zu sehr ausschweifen und hoffe, du verzeihst mir, dass ich es bei diesen Adjektiven als Impression belasse.

    Der rote Faden war durchweg gegeben und am Ende gab es auch einen kleinen Twist, was die Interpretation des Geschehenen anging. Und man lernt sehr viel darüber, wie schnell die eigene Meinung unbewusst von äußeren Einflüssen verändert wird. Da hat Joanna gerade noch die Kurve gekriegt und die Greisin half ihr dabei. Ich glaubte auch zeitweise, die Greisin war selbst die Mutter. Deine Geschichte lädt also auch zum Spekulieren ein.

    Dazu kommen so viele schöne Elemente. Das Band zwischen Mutter und Tochter durch einen fehlgeschlagenen Anschlag des Abtes mit Gift. Die Raben als Unglücksboten, die wie ein Sinnbild oder Zeugen des Lebens der Priesterin sind. Die gegensätzlichen Elemente - Feuer/Innos und die Kälte des Berges und scheinbar auch des Verhaltens der Priesterin ihrer Tochter gegenüber. Am Ende war sie nur ein Mensch, der sich irgendwie durchschlagen musste und Entscheidungen gefällt hat, die nicht immer richtig, aber auch nicht immer falsch waren.

    Zurück bleibt ein stimmiges Bild einer traurigen Geschichte, die sicherlich ein tolles Wichtelgeschenk war.

    Einige Anmerkungen:

    Was ist ein Seepaladin? Gibt es da direkt einen Bezug aus der Lore oder woher hast du das? Der Begriff tauchte nämlich kürzlich auf und ich habe mich gefragt, ob die Paladine von Khorinis dazugehören. Und gibt es noch andere Untergruppen der Paladine?

    den Hals abgeschnitten
    => sagt man das so? Oder ist das nicht eher der Kopf?

    die schief im schwarzen Zahnfleisch staken wie alte Grabsteine
    => steckten? stanken?

    Und hier noch mein Lieblingssatz:

    [...] sie fürchtete, dass der Sand, den sich so viele der Menschen tagtäglich selbst und gegenseitig in die Augen streuten, bald auch ihr die Sicht nehmen oder ihren Hunger nach der Wahrheit ersticken würde.
    Ganz tolle Arbeit, wirklich

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    Ajanna ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    [M-Story] Als die Barriere fiel
    von Ajanna und Ronsen [Stand: 26.01.2022 22:06]

    Bisher gefällt mir die Geschichte sehr gut. Es ist sehr stimmig. Die Dialoge und der raue Stil passen gut zur Gothic Welt, so dass schnell ein typisches Gothic-Feeling aufkommt. Besonders spannend fand ich die Stelle als Skandras und Enzo aus dem Gefängnis fliehen und die Milizen sie verfolgen. Echt gut geschrieben. Ich hab richtig mitgefiebert. Auch schön zu sehen wie beide Charaktere unterschiedliche Strategien verfolgen. Enzo versteckt sich erstmal und Skandras wieselt (sehr passend gesetzt) lieber davon.
    Sehr authentisch fand ich auch die Zukunftsüberlegungen der beiden. Schön, dass sie nicht sofort genau wissen was sie machen, sondern es sich erstmal genau überlegen.
    Mein erster Eindruck von Skandras ist, dass er ein geschickter Redner ist, der sich am liebsten verbal aus seinen Schwierigkeiten herausschlawinert. Im Gefängnis hat er noch rumgeschleimt, um sich bei den Wachen beliebt zu machen, gegenüber Wulfgar hatte er bei der Flucht dann aber eine spitze Zunge und einige flotte Sprüche drauf. Sehr passend.
    Mein bisheriger Eindruck von Enzo ist, dass er mehr auf seine manuelle Geschicklichkeit vertraut, als auf seine Redefertigkeiten. Ich hab den Eindruck, dass er eine Lage erstmal genauer einschätzt und dann redet oder tut, während Skandras wohl eher impulsiv handelt.
    Deckt sich mein erster Eindruck so mit euren Ideen? Oder kam etwas falsch rüber?

    Hallo Eispfötchen, danke für den Kommentar. Ich kann nicht für Ronsen sprechen, aber für mich noch garnicht klar, wohin sich die Reise der beiden entwickelt. Für mich ist es eine Herausforderung, so zu schreiben, weil ich viel weniger planen und aufbauen kann. Da denke ich mir was aus, wie die Geschichte sich entwickeln könnte, und dann schreibt Ronsen was und es passt garnicht mehr. Bisher finde ich die Geschichte aber auch gut und ich mag die beiden unterschiedlichen Jungs.

    Edit: Geschleimt hat Enzo, nicht Skandras.


  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    [M-Story] Als die Barriere fiel
    von Ajanna und Ronsen [Stand: 26.01.2022 22:06]

    Bisher gefällt mir die Geschichte sehr gut. Es ist sehr stimmig. Die Dialoge und der raue Stil passen gut zur Gothic Welt, so dass schnell ein typisches Gothic-Feeling aufkommt. Besonders spannend fand ich die Stelle als Skandras und Enzo aus dem Gefängnis fliehen und die Milizen sie verfolgen. Echt gut geschrieben. Ich hab richtig mitgefiebert. Auch schön zu sehen wie beide Charaktere unterschiedliche Strategien verfolgen. Enzo versteckt sich erstmal und Skandras wieselt (sehr passend gesetzt) lieber davon.
    Sehr authentisch fand ich auch die Zukunftsüberlegungen der beiden. Schön, dass sie nicht sofort genau wissen was sie machen, sondern es sich erstmal genau überlegen.
    Mein erster Eindruck von Skandras ist, dass er ein geschickter Redner ist, der sich am liebsten verbal aus seinen Schwierigkeiten herausschlawinert. Im Gefängnis hat er noch rumgeschleimt, um sich bei den Wachen beliebt zu machen, gegenüber Wulfgar hatte er bei der Flucht dann aber eine spitze Zunge und einige flotte Sprüche drauf. Sehr passend.
    Mein bisheriger Eindruck von Enzo ist, dass er mehr auf seine manuelle Geschicklichkeit vertraut, als auf seine Redefertigkeiten. Ich hab den Eindruck, dass er eine Lage erstmal genauer einschätzt und dann redet oder tut, während Skandras wohl eher impulsiv handelt.
    Deckt sich mein erster Eindruck so mit euren Ideen? Oder kam etwas falsch rüber?
    Dankeschön, freut mich, dass du mitliest

    Ich für meinen Teil kann sagen: Ja, Enzo ist ein Charakter, der durchaus dazu neigt, Dinge zu zerdenken und sich das Leben dadurch auch manchmal schwerer macht, als es sein sollte. Seine ursprüngliche geplante Dreistigkeit habe ich erstmal ein bisschen zurückgenommen, weil Skandras auch schon hervorragend dazu in der Lage ist, die Soldaten auszutricksen. Bis jetzt war ich mit Enzo etwas passiver, denke ich, weil er die ganze neue Situation erst einmal verdauen muss. Ich denke aber auch, dass er sich bald eingelebt hat.

    Und ich stimme Ajanna zu, es ist eine Herausforderung, aber durchaus unterhaltsam und so, wie ich es mir erhofft habe. Der Moment des Ausbruchs aus dem Gefängnis war für mich entscheidend dafür, wie die Geschichte strukturell weitergeht. Das hätte auch ganz anders laufen können, z.B. dass wir in der Stadt bleiben und erstmal jeder unser eigenes Ding machen. Dass Wulfgar z.B. Skandras entdeckt und dieser dann die Stadt verlässt, hat mich sehr überrascht. Ich spielte mit dem Gedanken, mir beim Geldverleiher Schulden zu nehmen und neue Klamotten zu kaufen, aber das habe ich dann fürs Erste verworfen, weil ich lieber gern weiter die Interaktion mit Skandras schreiben wollte.
    Aber so passt man sich immer an etwas Neues an. Bislang gefällt es mir auch sehr gut

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Hmm, ein kurzer Moment der Selbstreflektion... die Geschichte mit Ronsen schreibe ich hektischer als meine eigenen Sachen. Zum einen schreibe ich mit "Als die Barriere fiel" weniger vor, und das Forum schmeißt mich immer raus, wenn ich länger schreibe - sehr nervig.
    Und ich schreibe irgendwie eher auf etwas hin, das ich eigentlich schreiben möchte - und genieße weniger, wo ich gerade bin. Müsste sozusagen das Zen des Geschichte-Schreibens für mich finden.

    Geändert von Ajanna (27.01.2022 um 22:36 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    und das Forum schmeißt mich immer raus, wenn ich länger schreibe - sehr nervig.
    Dazu ein Tipp, falls du das nicht eh schon tust und das Problem doch woanders liegt: Setzt du beim Einloggen das Häkchen bei "Angemeldet bleiben"? Wenn du das nicht aktiviert hast, wirst du nach 15 Minuten Inaktivität (und einfach nur einen Post schreiben wird als "Inaktivität" gewertet) nämlich automatisch abgemeldet.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Also es ist ja schon eine Weile her, seit ich einen deiner Texte zuletzt in die Hand genommen habe. Jahre, vermutlich. Aber im Vergleich zu dem, was ich in Erinnerung habe und dem, was ich jetzt gelesen habe, muss ich sagen, dass deine Wortgewandtheit noch einmal ordentlich zugenommen hat. Benehme ich mich gerade so, wie ein entfernter Verwandter, der überrascht ist, wie groß das Kind schon geworden ist? Möglich, aber in dem Fall ist es ja etwas, dass nicht von Nichtstun kommt (wie wachsen^^), daher Hut ab.
    Das klangt jetzt gerade wirklich ein bisschen nach "Du bist aber groß geworden!", aber im Gegensatz zu familiären Kontexten finde ich das hier von dir ja jetzt schon sehr schmeichelhaft.

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Und ich muss auch sagen, es liest sich wie ein sehr erwachsener, reifer Text. Ernst. In diese Richtung habe ich mich ja nie groß entwickelt, aber du entführst mich da schon so ein bisschen in ein ganz anderes Genre, als ich normalerweise gewohnt bin. Der Text hatte seine Längen, das will ich mir nicht verkneifen und ich ertappte mich manchmal dabei, dass ich mir wünschte, er käme doch etwas schneller zur Sache. Zum Beispiel bei Joannas zweitem Aufenthalt im Gasthaus, wo sie lediglich in ihrem Zimmer sitzt und nachdenkt. Und wie detailliert sie sich mit der Stadt vertraut macht.
    Ich glaube, alle meine Texte haben Längen - selbst meine Einkaufszettel. Den Eindruck kann ich also ganz gut nachvollziehen! Hier bei dieser Geschichte kann ich mich aber immerhin ein wenig darauf zurückziehen, dass ich hier natürlich schon eine langsame, irgendwie auch gedämpfte Erzählweise haben wollte. Straffungspotential besteht ungeachtet dessen aber sicher trotzdem noch, seufz ...

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ich neige dazu, in alles etwas hereinzudeuten und dachte zum Beispiel, dass dieses Besenschwingen, was sie hört, noch mal aufgegriffen wird oder was war denn nun die Rolle der Teppichknüpferinnen? Aber ich merkte schließlich, dass da sehr viel primär für die Atmosphäre sorgen sollte und die war ja durchweg sehr stimmig.
    Das hast du richtig erkannt, im Vordergrund stand da schon einfach die Schilderung von Eindrücken und Geschehen, die aus sich heraus jetzt nicht unbedingt eine Bedeutung haben müssen oder deren Bedeutung sich Joanna - und damit auch dem Leser - nicht sofort erschließt. Das sind also auch ganz bewusste Lücken in Sachen "Dies hier hat jenen Sinn, das hier hat jenen Zweck", einfach, damit das Geschehen vielleicht ein bisschen realistischer erscheint. Sowas wie "Irgendwo fegt jemand" ist ja so ein ganz alltäglicher Eindruck, den man mal so hat, wenn man irgendwo was macht oder auf etwas wartet, eines der vielen Hintergrundgeräusche und -Eindrücke, die man dann auch durchaus wahrnimmt, denen man aber nur selten auf den Grund geht (weil es da vielleicht eben auch gar nicht wirklich was zu sehen gibt).

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Tragisch und schön, mysteriös und beklemmend. Melancholisch. Die handelnden Personen wirken alle echt, die Darstellung der Rabeninsel authentisch. Man kann da sicher so viel hineindeuten, ich will jetzt gar nicht zu sehr ausschweifen und hoffe, du verzeihst mir, dass ich es bei diesen Adjektiven als Impression belasse.
    Bin mit den Adjektiven auch ziemlich zufrieden, weil ich genau so eine Stimmung erzeugen wollte, insbesondere natürlich eine melancholische!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ich glaubte auch zeitweise, die Greisin war selbst die Mutter. Deine Geschichte lädt also auch zum Spekulieren ein.


    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Was ist ein Seepaladin? Gibt es da direkt einen Bezug aus der Lore oder woher hast du das? Der Begriff tauchte nämlich kürzlich auf und ich habe mich gefragt, ob die Paladine von Khorinis dazugehören. Und gibt es noch andere Untergruppen der Paladine?
    Da müsstest du Ajanna fragen - den Begriff "Seepaladin" habe ich nämlich einfach von ihr geklaut, weil er schön klingt, ohne da jetzt aber genauer darüber nachzudenken. Ich würde vermuten: Halt ein Paladin, der vor allem auf See eingesetzt wird!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    => sagt man das so? Oder ist das nicht eher der Kopf?
    Naja, das ist einfach die leicht unformulierte Redewendung von "Halsabschneider" bzw. "jemandem den Hals abschneiden" - ums Kopf abschneiden geht's hier also nicht!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    => steckten? stanken?
    Habe ich mir noch nie so drüber Gedanken gemacht, aber da ich die Formulierung ja von El Toro geklaut habe, wird sie wohl richtig sein! Alles weitere: https://de.wiktionary.org/wiki/stecken Also im Prinzip schon "steckten", aber halt als "staken", was direkt viel gruseliger und schlimmer und unangenehmer klingt!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ganz tolle Arbeit, wirklich
    Danke fürs Lesen und Kommentieren und vor allem danke für das viele Lob, Ronsen! Und überhaupt schön, dass du jetzt wieder so aktiv hier im Forum bist.

  18. Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist gerade online
    Zitat Zitat von DieKleineKlugeFrau Beitrag anzeigen
    Also wie jetzt? War es jetzt klar oder nicht?
    Halt nicht sofort auf den ersten Blick (wie es bei manchen Geschichten halt schon ab Zeile eins so ist), aber dann beim Reinlesen eben doch noch relativ schnell!

    Zitat Zitat von DieKleineKlugeFrau Beitrag anzeigen
    Ja, klar! Ich habe dabei sogar an dich gedacht, weil du dich früher ja immer über meine Klammeranmerkungen beschwert hast. Da konnte ich mir diese "Klammeranmerkung" einfach nicht verkneifen.
    Sehr gut!

    Zitat Zitat von DieKleineKlugeFrau Beitrag anzeigen
    Wobei die Geschichte ja leider ein bisschen an ihrer chaotischen Entstehung gelitten hat. In der Geschichte sollte es ja ursprünglich um etwas ganz Anderes gehen (das Einzige, was aus meinem ursprünglichen Entwurf geblieben ist, ist, glaube ich, das Buch). So ungefähr zwei Tage vor der Abgabe ist mir dann aber aufgefallen, dass ich eigentlich eine ganz andere Geschichte schreiben will, wodurch ich dann fast den gesamten Anfang noch einmal neu schreiben musste. Von daher sind manche Teile der Geschichte vermutlich etwas zu platt und nicht ganz so souverän erzählt.
    So ein gewisses kreatives Chaos verbinde ich mit deinen Geschichten aber sowieso immer, oder jedenfalls meistens, von daher muss das auch gar nicht immer zum Schaden gereichen.

    Zitat Zitat von DieKleineKlugeFrau Beitrag anzeigen
    Die Geschichte ist fertig! Aber anscheinend gab es Missverständnisse mit dem Weihnachtsmann, sodass nur der erste Teil, den ich schon einmal abgegeben hatte, kurz bevor ich die fertige Geschichte abgegeben habe. Und ohne zu viel zu verraten: Der Adventskalender kommt noch einmal wieder. Daher ja auch der Titel!
    Na wenn das so ist:


    ------------------------------------------------------------------------------
    Nachdem DieKleineKlugeFrau jetzt noch den zweiten Teil von „Advent, Advent“ im Forum unterbringen konnte, ist die Gelegenheit gegeben, um auch noch dazu ein paar Worte loszuwerden!

    Ich finde, die Geschichte nimmt gerade in ihrem zweiten Teil stimmungsmäßig eine gewisse Wendung. Klar, die Buchsache, die ja auch schon gruselig war, wird fortgeführt, und wie Sarah auch in dem Buch „liest", wenn es gar nicht da ist, unter Schlafentzug leidet, an nichts anderes mehr denken kann usw., das erinnert mich dann ja alles auch schon ein bisschen an Kargal aus Oblomows „Müll“. Insoweit wird die Stimmung aus dem ersten Teil also fortgeschrieben.

    Die Stimmung kippt dann aber noch weiter, bzw. kommt zum Gruselfaktor dann auch noch so eine ganz bedrückend-traurige Phase dazu, als Sarah nur noch im Bett liegen kann (wenn auch umgeben von Düften), klassischerweise der Arzttermin keine Besserung bringt und sich die besuchenden Freunde dann auch schon Sorgen um sie machen. Da konnte ich auf alle Fälle mitfühlen, und bei aller Komik und auch Absurdität der Handlung wurde die Geschichte dadurch schonmal sehr ernst.

    Zu diesem Zeitpunkt war für mich nicht abzusehen, dass der Adventskalender, der den Anfang der Geschichte bildete, dann noch einmal mit voller Wucht zurückkehren und eine ganz eigene Bedeutung entfalten würde! Während die, sagen wir mal, unautorisierte Öffnung der Kalendertüren zwar schon zu Anfang mysteriös, aber da doch eher kurios, witzig und wie ein Vorwand für Sarah wirkt, Canthar wegen irgendwelcher Dinge zu beschuldigen („Denn seit Canthar weg war, war mir die Sache mit dem Adventskalender egal.“), blieb mir das Lachen dann später dann doch ein bisschen im Halse stecken, als relativ schnell klar wurde, dass die entnommenen Waffen nicht nur die Mittel für eine Mordserie bilden, sondern dass es dann auch noch Sarah selbst ist, die diese Morde begeht, ohne sich dann wirklich daran erinnern zu können. Und auf einmal wird die launig-mysteriöse Geschichte im Endspurt noch zu einer Art Psychothriller!

    Das war für mich auch deswegen ein besonders schöner Aha-Moment, weil ich mir aus der „Sarah tanzt wild herum und zückt dann auf einmal einen Revolver“-Szene so gar keinen Reim machen konnte. Halluzination, Traum, Fantasie? Eine zerbrochene Weinflasche als Blut dargestellt? Erst im Absatz danach wird klar, dass sie möglicherweise wirklich bei jemandem mit Revolver zu Gast war, und dann entfaltet sich erst die ganze Wahrheit.

    Die Geschichte kommt dann ja relativ schnell zu ihrem Schluss, aber ich finde, dass dieses Erzähltempo so auch sehr gut funktioniert: Kein langes Lamentieren, keine Verzögerungen, kein ständiges Hinterfragen, sondern bis zur Endszene eben ein Ansteigen der Spannung (gewürzt mit ein paar witzigen Momenten, siehe unten). Überhaupt finde ich: Obwohl die gesamte Geschichte auf relativ wenigen Seiten stattfindet und hier nichts überausführlich erzählt ist (wenn man mal von den inneren Zuständen Sarahs rund um die Buchlektüre absieht), hat sie doch wirklich viel Inhalt. Es passiert eine ganze Menge, es gibt viele Personen, verschiedene Handlungsstränge und -elemente, alles auf engem Raum, aber eben doch nicht gehetzt erzählt. Fand ich einfach richtig gut zu lesen so, aber ich lese ja auch eigentlich alles von dir gerne. So auch diese Geschichte hier.


    Einige denkwürdige Einzelstellen:
    Ich legte mich aufs Bett und wackelte mit den Zähnen.
    Wirklich mit den "Zähnen"?

    Warum trank ich Kaffee, wenn er mir ganz offensichtlich nicht gut tat?
    Die Frage kann man sich ja auch bezüglich anderer Dinge relativ oft stellen, finde ich!

    Und wie ich da so lag, blieb mir nichts anderes übrig, als das Muster der Raufasertapete mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen, denn zu mehr war ich in diesem Moment nicht zu gebrauchen.
    Noch so ein allgemeiner Klassiker!

    Zu guter Letzt schlief ich auf dem Küchenstuhl ein und erwachte irgendwann nachmittags, als Canthar sich gerade ein paar Scavenger-Würstchen briet, wobei er das Fett durch die ganze Küche spritzen ließ. Die heißen Fetttröpfchen auf meiner Haut ließen mich schließlich erwachen.
    Das hingegen ein spezieller DKKF-Moment, finde ich, das kam ja in schon einigen Geschichten von dir, dass da etwas passiert, was eigentlich total outrageous ist, aber die Beteiligten nehmen das mit einem kafkaesk anmutenden Willen zum Ertragen einfach mal so hin. Musste beim erstmaligen wie auch jetzt beim nochmaligen Lesen ziemlich darüber lachen, weil das natürlich auch sehr unerwartet kommt, dass Sarah tatsächlich auch noch von den Tröpfchen getroffen wird.

    Auch durch Androhung einer Strafanzeige war er nicht kleinzukriegen.
    Der deutscheste aller deutschen Moves: Die Strafanzeige!

    Auch zu meinem Anwaltstermin schleppte ich mich mühsam. Dort saß ich dann abwesend da, nickte hin und wieder, sagte artig ja und nein, wusste aber nie so genau, wozu ich gerade ja oder nein gesagt und was ich gerade abgenickt hatte. Meinen Anwalt schien das nicht zu stören. Vielmehr zeigte er sich erfreut, dass ich ihm nicht reinredete.
    Ich glaube, da hast du intuitiv das Bedürfnis vieler Anwälte ganz treffend erfasst.

    Nachdem ich einigermaßen mit der Situation arrangiert hatte, nahm ich meine Kleider, stopfte sie in die Waschmaschine und ließ diese alle Vernunft und Waschhinweise in den Wind schlagend auf sechzig Grad laufen.
    Wie gerne ich sowas selber mache, wenn ich will, dass etwas wirklich sauber wird, mir dann auch egal, ob's Polyester oder Merinowolle oder wasweißich ist, manchmal müssen es halt sechzig Grad sein! Damit will ich natürlich nicht sagen, dass ich schonmal Mordhinweise aus meiner Kleidung herauswaschen wollte.

    Es hatte mich einiges an Überwindung gekostet, mich der Miliz zu stellen, doch letztlich war ich sehr zufrieden über meine Entscheidung. Denn lieber würde ich als Adventskalendermörderin verhasst sein, als noch einen weiteren Menschen zu töten. Auch wenn ich ehrlich gesagt auch ein bisschen neugierig war, wer denn das letzte Opfer gewesen wäre.
    Die Stelle verströmt auch wieder reinste DKKF-Energie, ist so der gleiche Vibe wie damals „Er konnte schwimmen, was ich sehr schade fand, denn ich hätte ihn gerne gerettet“. Finde ich auch gut, dass die Geschichte bei aller Dramatik auch immer noch Platz für solche Stellen bietet. Müsste ich spekulieren, würde ich natürlich darauf tippen, dass Opfer Nr.24 dann Sarah selbst gewesen wäre. Und naja, wenn man sich dieses „Wahnende“ so durchliest, ist es ja so, als sei Sarah doch noch Opfer geworden, wenn auch nicht durch eine Waffe aus dem Adventskalender.

    Der Milizsoldat, der mich verhört hatte, hatte mir anfangs nicht glauben wollen, war ich doch immer eine angesehene Bürgerin gewesen, auch hatte der Umstand, dass ich mich an keine der Taten erinnern konnte, nicht gerade geholfen.
    Hier musste ich auch schmunzeln, wobei die Stelle, wenn das Ganze nicht doch noch durch Beweise gerettet worden wäre, ja auch wieder Einstieg in eine ganz neue Tragik hätte werden können: Die Mörderin, die sich stellen will, auch, um weiteren Schaden abzuwenden – und dann wird ihr nicht geglaubt. Das wäre auch mal eine tolle Idee für eine Geschichte gewesen!




    Und hier noch paar sporadisch aufgesammelte Fehler:
    Beim Anblick von des Namens meines Exmannes
    Doch Leider – oder wie sich herausstellen sollte
    so wild dass ich in einem Fort gegen antike Möbelstück stieß
    Der Steinbreicher!
    Ein dröhnen, als würden
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  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Gar nicht so leicht, G2 als Multiplayer zu denken...

    Und irgendwie bin ich nie ganz ernst. Aber der G2-Humor ist irgendwie ein anderer.


  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Veteran Avatar von DieKleineKlugeFrau
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    DieKleineKlugeFrau ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Halt nicht sofort auf den ersten Blick (wie es bei manchen Geschichten halt schon ab Zeile eins so ist), aber dann beim Reinlesen eben doch noch relativ schnell!


    Sehr gut!


    So ein gewisses kreatives Chaos verbinde ich mit deinen Geschichten aber sowieso immer, oder jedenfalls meistens, von daher muss das auch gar nicht immer zum Schaden gereichen. Ja, es gibt trotzdem angenehmeres als nachts um drei dazusitzen und die Geschichte noch einmal umzuschreiben, weil ich mich entschieden habe, die Chronologie der Szenen noch einmal durcheinander zu verändern. Und jetzt haufenweise Stellen geändert werden müssen, die auf eine Szene Bezug nehmen, die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht stattgefunden hat. Deshalb habe ich mir jetzt auch vorgenommen, in Zukunft v.A. bei größeren Projekten ein bisschen überlegter vorzugehen. Aber gut, allein der Umstand, dass es zu einer fertigen Geschichte gekommen ist, ist ja ein Fortschritt zu den letzten paar Jahren.


    Na wenn das so ist:


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    Nachdem DieKleineKlugeFrau jetzt noch den zweiten Teil von „Advent, Advent“ im Forum unterbringen konnte, ist die Gelegenheit gegeben, um auch noch dazu ein paar Worte loszuwerden!

    Ich finde, die Geschichte nimmt gerade in ihrem zweiten Teil stimmungsmäßig eine gewisse Wendung. Klar, die Buchsache, die ja auch schon gruselig war, wird fortgeführt, und wie Sarah auch in dem Buch „liest", wenn es gar nicht da ist, unter Schlafentzug leidet, an nichts anderes mehr denken kann usw., das erinnert mich dann ja alles auch schon ein bisschen an Kargal aus Oblomows „Müll“. Insoweit wird die Stimmung aus dem ersten Teil also fortgeschrieben.

    Die Stimmung kippt dann aber noch weiter, bzw. kommt zum Gruselfaktor dann auch noch so eine ganz bedrückend-traurige Phase dazu, als Sarah nur noch im Bett liegen kann (wenn auch umgeben von Düften), klassischerweise der Arzttermin keine Besserung bringt und sich die besuchenden Freunde dann auch schon Sorgen um sie machen. Da konnte ich auf alle Fälle mitfühlen, und bei aller Komik und auch Absurdität der Handlung wurde die Geschichte dadurch schonmal sehr ernst.

    Zu diesem Zeitpunkt war für mich nicht abzusehen, dass der Adventskalender, der den Anfang der Geschichte bildete, dann noch einmal mit voller Wucht zurückkehren und eine ganz eigene Bedeutung entfalten würde! Während die, sagen wir mal, unautorisierte Öffnung der Kalendertüren zwar schon zu Anfang mysteriös, aber da doch eher kurios, witzig und wie ein Vorwand für Sarah wirkt, Canthar wegen irgendwelcher Dinge zu beschuldigen („Denn seit Canthar weg war, war mir die Sache mit dem Adventskalender egal.“), blieb mir das Lachen dann später dann doch ein bisschen im Halse stecken, als relativ schnell klar wurde, dass die entnommenen Waffen nicht nur die Mittel für eine Mordserie bilden, sondern dass es dann auch noch Sarah selbst ist, die diese Morde begeht, ohne sich dann wirklich daran erinnern zu können. Und auf einmal wird die launig-mysteriöse Geschichte im Endspurt noch zu einer Art Psychothriller!

    Das war für mich auch deswegen ein besonders schöner Aha-Moment, weil ich mir aus der „Sarah tanzt wild herum und zückt dann auf einmal einen Revolver“-Szene so gar keinen Reim machen konnte. Halluzination, Traum, Fantasie? Eine zerbrochene Weinflasche als Blut dargestellt? Erst im Absatz danach wird klar, dass sie möglicherweise wirklich bei jemandem mit Revolver zu Gast war, und dann entfaltet sich erst die ganze Wahrheit.

    Die Geschichte kommt dann ja relativ schnell zu ihrem Schluss, aber ich finde, dass dieses Erzähltempo so auch sehr gut funktioniert: Kein langes Lamentieren, keine Verzögerungen, kein ständiges Hinterfragen, sondern bis zur Endszene eben ein Ansteigen der Spannung (gewürzt mit ein paar witzigen Momenten, siehe unten). Das freut mich zu hören. Von meiner Seite aus, fand ich das gegen Ende dann aber doch ein wenig hastig. Überhaupt finde ich: Obwohl die gesamte Geschichte auf relativ wenigen Seiten stattfindet und hier nichts überausführlich erzählt ist (wenn man mal von den inneren Zuständen Sarahs rund um die Buchlektüre absieht), hat sie doch wirklich viel Inhalt. Es passiert eine ganze Menge, es gibt viele Personen, verschiedene Handlungsstränge und -elemente, alles auf engem Raum, aber eben doch nicht gehetzt erzählt. Fand ich einfach richtig gut zu lesen so, aber ich lese ja auch eigentlich alles von dir gerne. So auch diese Geschichte hier.


    Einige denkwürdige Einzelstellen:

    Wirklich mit den "Zähnen"? Das war natürlich eine Anspielung auf "Er spürte den Regen auf seinen Zähnen". Also um den Regen abzuschütteln, wackelt sie mit den Zähnen. Nee, also eigentlich wackelt sie mit den Zehen.


    Die Frage kann man sich ja auch bezüglich anderer Dinge relativ oft stellen, finde ich!


    Noch so ein allgemeiner Klassiker!


    Das hingegen ein spezieller DKKF-Moment, finde ich, das kam ja in schon einigen Geschichten von dir, dass da etwas passiert, was eigentlich total outrageous ist, aber die Beteiligten nehmen das mit einem kafkaesk anmutenden Willen zum Ertragen einfach mal so hin. Musste beim erstmaligen wie auch jetzt beim nochmaligen Lesen ziemlich darüber lachen, weil das natürlich auch sehr unerwartet kommt, dass Sarah tatsächlich auch noch von den Tröpfchen getroffen wird. Das war so eine verborgene Stichelei gegen meinen Mitbewohner, der es nicht hinbekommt, etwas anzubraten, ohne dass danach der ganze Herd mit Öl besprizt ist. Der scheint da seine ganz spezielle Technik zu haben, weil ich könnte das gar nicht.


    Der deutscheste aller deutschen Moves: Die Strafanzeige! Ich wollte erst fragen, was daran so spezifisch deutsch sein soll, dann fiel mir wieder ein, dass Angela Merkel damals ja hunderte Mal wegen Hochverrat angezeigt wurde. So kann man natürlich auch versuchen, die Behörden lahmzulegen, wobei die da wahrscheinlich irgendeinen Praktikanten oder so haben (so stelle ich mir das jedenfalls vor), der unter den Strafanzeigen den ganzen Müll aussortieren muss. Vielleicht wird das ja deine Aufgabe.


    Ich glaube, da hast du intuitiv das Bedürfnis vieler Anwälte ganz treffend erfasst.


    Wie gerne ich sowas selber mache, wenn ich will, dass etwas wirklich sauber wird, mir dann auch egal, ob's Polyester oder Merinowolle oder wasweißich ist, manchmal müssen es halt sechzig Grad sein! Damit will ich natürlich nicht sagen, dass ich schonmal Mordhinweise aus meiner Kleidung herauswaschen wollte.


    Die Stelle verströmt auch wieder reinste DKKF-Energie, ist so der gleiche Vibe wie damals „Er konnte schwimmen, was ich sehr schade fand, denn ich hätte ihn gerne gerettet“. Finde ich auch gut, dass die Geschichte bei aller Dramatik auch immer noch Platz für solche Stellen bietet. Müsste ich spekulieren, würde ich natürlich darauf tippen, dass Opfer Nr.24 dann Sarah selbst gewesen wäre. Und naja, wenn man sich dieses „Wahnende“ so durchliest, ist es ja so, als sei Sarah doch noch Opfer geworden, wenn auch nicht durch eine Waffe aus dem Adventskalender. Ja, das habe ich natürlich offen gelassen, weil es zu langweilig wäre, das einfach zu verraten.


    Hier musste ich auch schmunzeln, wobei die Stelle, wenn das Ganze nicht doch noch durch Beweise gerettet worden wäre, ja auch wieder Einstieg in eine ganz neue Tragik hätte werden können: Die Mörderin, die sich stellen will, auch, um weiteren Schaden abzuwenden – und dann wird ihr nicht geglaubt. Das wäre auch mal eine tolle Idee für eine Geschichte gewesen! Ja, dass kann ich dann ja machen, wenn ich dich einmal bewichtele. So als Justizdrama: Der reuige Mörder versucht vor Gericht seine Schuld zu beweisen, aber der Richter glaubt ihm nicht.




    Und hier noch paar sporadisch aufgesammelte Fehler:





    ------------------------------------------------------------------------------
    Vielen Dank auf jeden Fall für deinen Kommentar!

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