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Strafmilderung durch Haarschnitt (Amerikanisches Gerichtsurteil / Utah)
13-Jähriger zur Strafe im Gerichtssaal den Pferdeschwanz abgeschnitten - Mutter empört über Angebot des Richters
Mit einer unkonventionellen Strafe hat ein Jugendrichter im US-Staat Utah den Zorn einer Mutter auf sich gezogen: Die Frau sollte ihrer 13-jährigen Tochter im Gerichtssaal deren langes Haar abschneiden. Im Gegenzug bot Bezirksrichter Scott Johansen an, die Strafe des Mädchens zu reduzieren. Die 13-Jährige stand zusammen mit einer elfjährigen Freundin vor Gericht, weil beide einer Dreijährigen mit einer Schere die Haare abgeschnitten und ein anderes Mädchen am Telefon schikaniert hatten.
Gericht verhängt Strafe: Haare ab! Die Mutter, Valeria Bruno aus der Ortschaft Price, erklärte, sie habe bei den Justizbehörden Beschwerde über Johansen eingereicht. Der Richter hatte Brunos Tochter bei einer Anhörung im vergangenen Monat zu 30 Tagen Haft und 276 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Er bot zugleich an, den Arbeitseinsatz um 150 Stunden zu reduzieren, falls Price dem Mädchen im Gerichtssaal den Pferdeschwanz abschneidet.
Bruno ging auf das Angebot ein, was sie inzwischen nach eigenen Worten bitter bereut. Sie bedauere es, dass sie vor der Anhörung keinen anwaltlichen Rat eingeholt habe, erklärte sie. "Ich hätte meine Rechte kennen sollen, als ich in den Gerichtssaal ging, denn ich habe mich sehr bedroht gefühlt", sagte Bruno der Tageszeitung "Deseret News". "Auge um Auge - so bringt man Kindern nicht den Unterschied zwischen richtig und falsch bei."
Der Mutter des dreijährigen Mädchens, Mindy Moss, hingegen äußerte sich zufrieden über das Urteil. Sie habe sich sogar während der Anhörung zu Wort gemeldet, weil sie das Gefühl hatte, Bruno habe ihrer Tochter die Haare nicht kurz genug geschnitten. Johansen wies Bruno daraufhin an, den Pferdeschwanz "bis zum Haargummi" zu kürzen.
"Ich wollte nicht, dass sie ungestraft davonkommen"
Moss sagte der Zeitung "The Salt Lake City Tribune", sie habe die Polizei gerufen, als die beiden älteren Mädchen im März ihrer Tochter die Haare abgeschnitten hätten. Sie habe sich Sorgen gemacht, dass sich das Verhalten der Mädchen in Zukunft verschlimmern könnte. "Ich wollte nicht, dass sie ungestraft davonkommen. Es war boshaft," sagte sie.
Johansen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Ein Justizsprecher sagte, er dürfe sich nicht dazu äußern, ob eine Beschwerde gegen einen Richter eingegangen sei. Das sei erst möglich, wenn disziplinarische Maßnahmen ergriffen würden. In Utah liegt es laut Gesetz im Ermessen der Richter, Sanktionen gegen Jugendliche zu verhängen, die deren Verhalten positiv beeinflussen.
Die elfjährige Freundin von Brunos Tochter wies der Richter an, ihr Haar so kurz schneiden zu lassen wie seines. Sie durfte dazu einen Friseursalon aufsuchen. Anschließend musste sie noch einmal vor Gericht erscheinen - um sicher zu stellen, dass die neue Frisur die Zustimmung des Richters findet.
Quelle: Yahoo.de
Amerika ist eben anders.
Ich wäre jedenfalls gegen so ein Gesetz, immerhin ist der "positive Einfluss auf das Kind im Ermessen des Richters" eine schwierige Auslegung.
Ob es wohl bei einer Schlägerei mit einem blauen Auge auch im Positiven des Kindes wäre, würde man ihm/ihr auch ein blaues Auge schlagen damit man weiß was man dem anderen angetan hat? - Wäre wohl in Amerika gar nicht so abwägig.
Ist die Strafe mit dem Haareabschneiden zu hart?
Hätten es nicht nur die Sozialstunden auch getan?
Oder wäre gar eine höhere Gefängnisstrafe (gibts ja in Amerika sicherlich auch für Leute <18, 19 bzw. 21 Jahre sind) besser gewesen?
Wäre ich jedenfalls ihre Mutter, ich hätte ihr die Haare nicht abgeschnitten und das Angebot entsprechend abgelehnt, sondern lieber die Sozialstunden machen lassen.
Das wäre wohl eher besser als der "Zwangshaarschnitt". (Auch wenn man sein Kind dennoch schützen will)
Sunshine, sunshine, ladybugs awake! Clap your hooves and do a little shake!
Geändert von Pontius Pilatus (26.06.2012 um 13:16 Uhr)
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Ich bin der Meinung das diese Strafe primitiv ist und was mich aber auch schockiert ist die Tatsache das der Richter dealt. Es mildert die Strafe ab wenn sich die Tochter den Zopf abschneiden lässt, wenn nicht bleibt die Strafe. Selten so etwas komisches gelesen.
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Bitte Zeitungsartikel nicht ohne Quellenangabe zitieren, das ist nicht gerade fair gegenüber dem Autor.
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Hat jedenfalls mit Rechtsprechung nicht viel zu tun.
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 Zitat von Pontius Pilatus
Bitte Zeitungsartikel nicht ohne Quellenangabe zitieren, das ist nicht gerade fair gegenüber dem Autor.
Das sagst Du ja nur, weil Du gerade beim Friseur warst und nun anderen die langen Haare neidest, Wienerle! [Bild: 388.gif]
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 Zitat von Pontius Pilatus
Bitte Zeitungsartikel nicht ohne Quellenangabe zitieren, das ist nicht gerade fair gegenüber dem Autor.
die Welt ist nunmal ungerecht und unfair 
Habs nachgetragen
Sunshine, sunshine, ladybugs awake! Clap your hooves and do a little shake!
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 Zitat von Knox
Das sagst Du ja nur, weil Du gerade beim Friseur warst und nun anderen die langen Haare neidest, Wienerle! [Bild: 388.gif]
Ich ließ mir eine Solidaritätshalbglatze schneiden
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nunja, eigentlich bietet er ihr doch nur eine option an, muss ja keiner annehmen.
zudem ist pferdeschwanz abschneiden ja =/= glatze.
ich finde eher die 30 tage ein wenig hart und komisch das es überhaupt zu einer
anzeige und einem gerichtstermin kam.. amerika eben.
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 Zitat von Pontius Pilatus
Ich ließ mir eine Solidaritätshalbglatze schneiden 
Na warte, Spitzbube! Komm Du mal wieder in meine Reichweite! Die Scherenmesser sind gewetzt! [Bild: 025.gif]
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ich finde das ganze ehrlich gesagt ziemlich kreativ.
ist doch nichts schlimmes dran der guten etwas von ihrem eigenen gift zu gönnen.
und das sage ich als großer fan von drastischer bestrafung jugendlicher mit sozialstunden. auch die finde ich in dem fall gut gewählt, das schikanieren von kleinkindern ist nicht wirklich ein kavaliersdelikt.
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einen monat haft, weil sie nem kind die haare abgeschnitten hat? gehts noch? und schikane am telefon erlebt man ja schon, wenn man beim arzt nen termin abmachen will.
allein schon, dass die eltern wegen so einem scheißdreck ne anzeige erstatten und sogar vor gericht ziehen. das muss man sich erst mal vorstellen. der vorschlag des richters ist dann ja noch das tüpfelchen auf dem i.
was bin doch froh, in deutschland zu leben (*fahne raushol und ans auto kleb*. *auf antifa warte*)
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Eigentlich finde ich grade bei Jugendlichen kreative Urteile sinnvoll. Wegen Entwicklungsprozess und Lernfähigkeit und so.
Ich bin mir fast sicher dass es einen positiven Effekt auf das zukünftige verhalten von Jugendlichen hat wenn sie am eigenen Leib erfahren was sie anderen angetan haben. Auf jeden Fall einen besseren als Sozialstunden. Gut, bei Körperverletzung wär das natürlich nich sinnvoll, aber in dem Fall schon. Zumal man ihr ja auch die Wahl gelassen hat.
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 Zitat von blutfliege1
Ist die Strafe mit dem Haareabschneiden zu hart?
Hätten es nicht nur die Sozialstunden auch getan?
Mich schockiert mehr, dass die eine 13jährige in den Knast stecken würden. So im Affekt mir die Haare abschneiden zu lassen, nein! Wenn das Mädel etwas älter gewesen wäre, hätte sie sich das bestimmt zweimal überlegt. Ich würde mir für keine "Strafmilderung" bzw. für keinen Preis (ab sechs Nullen vielleicht) wieder die Haare abschneiden, niemals.
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30 tage haft und 150 sozialstunden für ne 13 jährige?
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 Faszinierend!
 Zitat von Expendables
30 tage haft und 150 sozialstunden für ne 13 jährige?
Die USA haben zwar das Jugendstrafrecht erfunden, es aber wohl nicht weiterentwickelt.
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 Zitat von smiloDon
Die USA haben zwar das Jugendstrafrecht erfunden, es aber wohl nicht weiterentwickelt.
früher war halt alles besser!
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 Zitat von Shindo
wäre es bei uns nicht sogar körperverletzung und nicht bloß schikane, wenn man jemanden gegen seinen willen die haare entfernt? 
So ist es, und genau darum dürfte ein Gericht sowas auch nicht anordnen. Über das Stadium "Auge um Auge" sollte man in westlichen Gesellschaften eigentlich hinaus sein.
Aber in Deutschland wäre es sowieso zu keiner Klage gekommen, weil man mit 13 noch nicht strafmündig ist. In den USA scheint es da aber keine Untergrenze zu geben.
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 Zitat von Matteo
Und zum Strafmaß: Einerseits muss man Schikane (und Mobbing) frühzeitig begegnen, andererseits erscheinen mir 30 Tage Haft dafür doch sehr unverhältnismäßig.
Ich würde sagen sowas um die Größenordnung 80 Sozialstunden wäre das maximale, aber doch keine Haftstrafe bei so etwas...
Man sollte sich bei Kindern und Jugendlichen auch bewusst machen, dass die in erster Linie erzieherische Maßnahmen brauchen. Das Rechtssystem ist aber nicht auf Erziehung ausgelegt, sondern setzt voraus, dass es mit Personen, also mündigen Bürgern zu tun hat, die ihre eigenen Interessen grundsätzlich selbst vertreten können. Ein Gerichtsurteil ist kein Ersatz für Erziehung. Genau daran kranken aber solche Fälle wie der hier vorliegende.
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Eigentlich sind diese Kurzzeitarreste grade dafür gedacht, Ersttäter damit zu bestrafen, nur mal so am Rande. Dass 30 Tage doch etwas hoch sind, steht außer Frage, aber so ne Woche würde ungefähr passen...
Und Deals werden immer und überall gemacht...
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