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  1. Beiträge anzeigen #341
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Nun endlich kam es zu den wirklich interessanten Themen. Nähen, verbinden, mischen, Äpfel erspüren. Alles Aufgaben, die wohl ihren Sinn und Zweck hatten, aber auch nicht unbedingt sonderlich spannend waren, bis auf das Tränke brauen. Aber dafür müsste man Bücher und Rezepte haben, dann könnte man aus den Vollen schöpfen. Nun würde sich die Magierin aber dem magischen Heilen zuwenden. Tinquilius hatte die Wunde recht schnell verschlossen. Allerdings sah es vermutlich einfacher aus, als es in Wirklichkeit war, so wie bei vielen Dingen. Dennoch war Ed zuversichtlich, denn immerhin beherrschte sie ihre Magie ziemlich gut und dies war nur eine andere Art Zauber. Mit genügend Anstrengung und Konzentration wäre es sicherlich zu schaffen. So wie Tinquilius es vorgemacht hatte legte Ed ihre Hand über die Stirn des Tieres und die andere Hand über die offene Verletzung am Bauch. Von allein passierte allerdings überhaupt nichts, es gab weder blaues Schimmern, noch irgendwelche Fäden oder eine sich schließende Wunde. Es musste also mehr dahinter stecken. Wie auch bei ihren Runen konzentrierte sich Ed auf das, was sie tun wollte. Die magische Energie spürte Ed, aber das war auch nichts besonderes, denn das konnte sie auch vorher. Wie sollte sie allerdings nun die Magie auf das Tier fokussieren? Die Runensteine waren immer eine Art Fokus gewesen, um die Zauber zu manifestieren. Hierbei gab es aber keine Rune, nur ihre Hände waren da. Einen Zauber auf diese Weise zu wirken war schwieriger, als sie dachte. Kein Wunder, dass selbst unter Magiern nur wenige Heiler zu finden waren. Was wäre wohl, wenn sämtliche Zauberei auf diese Weise gewirkt würde? Vermutlich hätte das ein ziemliches Chaos zur Folge und viele Magier ständen ohne ihre Runen hilflos da. Nun ja, da wäre es wohl besser sich für einen solchen Fall vorzubereiten. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass das einträfe. Ed hatte die Magie in ihrer Hand konzentriert, jetzt hieß es, sie auf die Wunde zu übertragen. Vielleicht sollte es sie so versuchen wie bei den Runen. Ihre Finger zitterten leicht und ein warmes Gefühl durchzog den Arm. Ein goldener Schimmer flackerte seicht um die Hand und die Magierin fühlte ihre Kraft schwinden. Offensichtlich funktionierte es. Allerdings nicht ganz so, wie sie es sich vorstellte, denn es war furchtbar anstrengend. Und richtigen Erfolg hatte sie auch nicht gerade. Nur allmählich und viel langsamer als bei Tinquilius schloss sich die Verletzung. Nach und nach regenerierten die Wundränder und wuchsen wieder zusammen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Magierin fertig war. Es hatte ihre letzte Kraft gekostet und so schnell würde sie das wohl nicht wiederholen können. Zaubern ohne Runen war noch viel schwieriger und die regenerierte Haut am Bauch des Tieres sah auch noch recht seltsam aus. Das Gewebe war instabil und würde Bewegungen wohl nicht aushalten. Zum Glück für das Molerat, dass es schon tot war. Zumindest würde eine solch schwere Verletzung geschlossen werden können. Mit viel Zeit könnte der Körper selbst mit Sicherheit noch den Rest erledigen, aber das war so nicht beabsichtigt gewesen. Eigentlich hätte Ed die Wunde komplett verschließen müssen und zwar so, dass sie auch hielt. Vielleicht wäre sie beim nächsten Mal besser, aber im Moment war sie von einem weiteren Versuch noch weit entfernt.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Provinzheldin Avatar von Ms. Bloody Sunday
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    Ms. Bloody Sunday ist offline
    Ihre Rivalin war vor einem Tag vom Minental hinausteleportiert und war nun wahrscheinlich im Kastell, wenn sie Glück hatte war sie dort angekommen und war unversehrt, doch wenn sie Pech hatte kam sie überhaupt nicht an oder ihr fehlten diverse Teile. Bloody konnte nicht lachen, auch wenn der Gedanke, dass sie Etheas Beleidigungen nicht mehr länger hören musste, sehr angenehm gewesen wäre. Warum konnte diese adlige Ziege nicht einfach wie ein normaler Mensch sein? Respektvoll, tolerant und freundlich. Was hatte sie denn für ein Problem? Miss Sunday schüttelte den Kopf, um die Gedanken an ihre Mitschülerin zu verdrängen.

    Die Einzigen, die jetzt noch hier waren, waren Bloody und der blinde Priester Igor. Bloody hatte ihn nachdem Hirni und Ethea weg waren an einen sicheren Ort geführt. Von dort aus wollte sie nun teleportieren. Die letzten Tage hatte sie oft geübt und dies sehr hart und lange. Immer wieder schwebte sie einige Zentimeter über dem Boden und war gerade im Inbegriff zu teleportieren, da brach sie ab, da sie das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. Igor hockte neben ihr auf einem Stein und kontrollierte sie. Wie er das machte war ihr zwar völlig rätselhaft, aber er konnte und machte es. Die Fähigkeit zu sehen verloren zu haben hatten anscheinend ganz andere Fähigkeiten in ihm geweckt.

    "Meister, ich glaube ich bin bereit mich zu teleportieren. Ihr merkt ja, wenn ich nicht mehr da bin. Wir werden uns dann hoffentlich im Kastell wiedersehen", verabschiedete sich Bloody kurz.
    Die Adlige machte kurz einen Knicks, von dem sie wusste, dass es Igor sicher mitbekam. Die Schwarzmagierin streckte, in einer Hand die Rune der Teleportation, die Arme gen Himmel und schloss die Augen. Sie kanalisierte die Magie in ihrem Inneren, von ihrer Quelle ihrer magischen Kraft und schickte diese in den Runenstein. Die Gravur des Teleportsteines begann bläulich aufzuleuchten und ein blauer Dunst tauchte an ihren Füßen auf, der sich langsam nach oben schlängelte. Der Körper der Adligen wurde sanft nach oben gehoben, als wären ihre Hände an einem unsichtbaren Seil aufgehängt.

    Plötzlich spürte sie ein heftiges Ziehen und dann war wieder alles ruhig. Ihr Körper sackte hinab und die Adlige spürte wieder festen Boden unter sich. Jemand packte sie und trug sie schnell hinfort. Sie wusste nicht wer es war, doch jedenfalls war es kein Mensch. Nach einiger Zeit wurde das Wesen langsamer. Bloody traute gar nicht die Augen zu öffnen. Sie wurde abgesetzt und das Wesen verschwand ganz schnell wieder. Langsam öffnete sie die Augen und erschreckte sich gleich an dem irren Grinsen von Hirni, der sich unmittelbar vor ihr befand.
    "Hirni, habt Ihr mich erschreckt. Warum seht Ihr mich so an? Fehlt mir eine Körperteil", fragte sie schockiert.
    Bloody schaute an sich herunter, konnte aber nicht erkennen, dass ihr was fehlte. Ihre Arme waren dort, wo sie hingehörten. Auch Beine und die anderen Sachen waren noch dran.
    "Hab ich es geschafft", fragte sie ihren Lehrer baff.
    Geändert von Ms. Bloody Sunday (23.05.2006 um 20:12 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #343
    Frau General Avatar von Dragonsgirl
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    Dragonsgirl ist offline
    Das Minental war schon ein rauer und nicht gerade einladender Ort, doch da musste sie jetzt durch. Der Himmel war schlagartig grau und trüb und nicht mal Pflanzen mochten hier zahlreich wachsen. Die kahlen und steilen Felswände stiegen zu beiden Seiten empor und ein Ende war nicht zu sehen.

    Auf dem Weg passierte ihr nicht viel und alleine da rein und wieder raus zu stiefeln war auch nicht gerade ein Stimmungsschub, denn ihre Laune sank von Minute zu Minute. Erst als ein taumelnder Drachensnapper auf sie zukam, besserte sie sich wieder. Schnell zog die Landratte ihr Schwert und wich mit einem Schritt zur Seite dem Drachensnapper aus, der plötzlich an ihr vorbei rannte.
    Was war denn jetzt los, dachte sie sich verwirrt und drehte sich zu ihm um.

    Er blieb auf einer Anhöhe stehen und biss sich selbst. Gerade als sie zu ihm gehen wollte um sich für später vor ihm zu schützen, hörte sie etwas hinter sich und schwang mit einer Drehung ihre Klinge blitzschnell einem Vieh entgegen. Einen Moment später und er hätte sie erwischt. Schnell erledigte sie beides, es war ein Scavenger gewesen, nicht gerade schwer zu erledigen. Nun jockend, beeilte sie sich das Minental zu verlassen und schlug nur einmal ein Lager in einer geschützten Mulde auf.

    ...

    Am nächsten Morgen war die Gegend anscheinend Menschenleer und nichts ließ sich blicken. Langsam ging es ihr auf die Nerven und rannte beinahe schon.
    Die nächsten Tage bleib ich erstmal im Piratenlager, da fühl ich mich immer noch am wohlsten.
    Der Tag verging und der Himmel ballte sich zu grauschwarzen Regenwolken zusammen ehe es wie aus Eimern goß. Schutzlos lief sie einfach weiter, denn eine weitere Nacht wollte die Piratin dort nicht verbringen.

    Erst spät am Abend veränderte sich die Gegend und ging von kahlen Wänden über in Wälder und moosbewachsene Berge. Der Mond schien auf den Weg und erhellte ihn ein wenig. In der Nähe konnte man einen Kauz rufen hören und auch der Geruch von Grog stieg ihr in die Nase. Schon bald konnte sie erleichtert die Lagerfeuer und Lichter durch die Palisaden sehen.

    Jedoch wurde sie beim Betreten des Lagers von Henry gehindert. Er erkannte sie in der Dunkelheit wohl nicht.
    "Halt, wer bist du?"
    "Ich bins, Dragonsgirl. Ne Landratte vom Käpt´n.", meinte sie zu ihm.

    Ihm schien sie wieder eingefallen zu sein, warscheinlich als Bedienung in der Taverne, und ließ sie gehn.


  4. Beiträge anzeigen #344
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    „Wie ich vorher bereits gesagt hatte“, sprach Tinquilius, als er neben Ed saß, „ist die Geistesheilung zwar eine mächtige Methode, Menschen zu heilen, jedoch ist sie auch sehr energieraubend, vor allem für jemanden, der sie gerade erst erlernt. Im Laufe der Zeit versteht man die Magie besser und kann die einzusetzende Magie besser verwenden, aber vor allem bei Beginn des Erlernens muss man in Kauf nehmen, nach einer Anwendung stark geschwächt zu sein.“
    Tinquilius stand langsam auf und streckte sich. Wieder knackte es in seinem Rücken. Die Wirbel waren öfter aus ihrer eigentlichen Position als für den menschlichen Körper gut war, wusste Tinquilius. Aber was sollte der junge Priester dagegen tun? Selbst als Heiler konnte er nicht alles behandeln, dafür waren die Kenntnisse, welche die Heiler über den menschlichen Körper und die Magie besaßen, noch viel zu gering.
    „Es gibt einen Trick, wie man ein wenig Kraft sparen kann. Dies erfordert jedoch, dass man sich vollkommen auf seine Magie und seinen Körper verlassen kann. Ansonsten misslingt die Heilung nd man schadet sich und dem Patienten enorm.“
    Der Priester machte ein paar Schritte zur Tür, dann drehte er wieder um und ging zur anderen Seite. Er lächelte, als er Eds Blick sah.
    „Ich muss mich ein wenig bewegen, mein Rücken, verstehst du?“ Nach einem Moment setzte er sich wieder, möglichst gerade natürlich. „Dabei sollten solche Probleme doch eigentlich nur den älteren Menschen vorbehalten sein. Na ja, was soll’s.“
    Er nahm einen Trank herbei und trank einen kräftigen Schluck aus diesem. „Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ich wollte dir den Trick erklären. Gut, ich hoffe du wirst es mit deinem Alter bereits verstehen können, auch wenn ich selber nicht viel älter in.
    Was die Magie mit einem anstellt, wenn man die Geistesheilung einsetzt, ist nicht vollkommen sicher. Was wir jedoch wissen ist, dass die Verschmelzung der beiden Präsenzen beim Heilprozess einer anderen Sache ähnelt: Der Verschmelzung zweier Liebenden. Das mag sich jetzt sehr seltsam anhören, doch es ist so.
    Jetzt fragst du dich sicherlich, was dir diese Aussage bringen soll. Es ist ganz simpel: Wenn du die Magie nur als Spielzeug benutzt, sie nur als Hilfsmittel zur Heilung ansiehst oder als Studienobjekt, dann wirst du niemals die Tiefe erreichen, die dir geöffnet wird. Siehst du die Magie jedoch als eine Art Partner, Freund, von mir aus auch Liebhaber an“, er grinste, „dann sind dir nur die Grenzen deines eigenen Geistes gesetzt, nichts weiter. Verstehst du mich? Heilmagie ist nicht viel anders als die Runenmagie, doch spielt dieses Vertrauen auf seine eigene Magie bei der Heilmagie eine bedeutendere Rolle.“
    Tinquilius stand auf und holte den Kadaver des Molerat wieder herbei. Er schnitt in das Muskelfleisch und legte es vor Ed.
    „So, ich denke mal, du hast dich genug regeneriert. Versuche nun einmal den Trick anzuwenden, den ich dir versucht habe zu erklären. Sei aber nicht enttäuscht, wenn es nicht funktioniert. Ich habe Monate gebraucht, um so weit zu sein.“

  5. Beiträge anzeigen #345
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Um ehrlich zu sein hatte Ed nichts von dem verstanden, was Tinquilius ihr dort versuchte zu sagen. Für sie war Magie immer nur etwas, mit dem man umgehen konnte, das ihr diente. Und anders konnte sie es sich auch nicht vorstellen. Es war keine Person, die man mögen konnte. Die Zauberei sprach nicht und zeigte keine Gefühle. Sie teilte weder Leiden mit der Magierin, noch Freude. Es war eine Gabe, so wie das Lesen oder Schreiben eine war. Umständlicher, das war sicher, aber dennoch dasselbe Prinzip. Und genau wie beim Lesen könnte sie dem keine Gefühle entgegen bringen, sie zauberte einfach, ohne weiter darüber nachzudenken. Es lag ihr im Blut, so das Zusammenbauen einer Uhr. Ed könnte es mit mehr Elan versuchen oder sich stärker darauf konzentrieren, aber mehr nicht. Sie wüsste nicht einmal was sie tun sollte, wenn sie die Magie wie einen Liebhaber behandeln müsste. Liebe war ihr fremd. Sie hatte noch niemanden geliebt. Außer ihrem Vater, aber das war eine andere Form und alle anderen Menschen, die sie kannte, mochte sie einfach. Aber keinen liebte sie. Wie sollte sie dann nur etwas so behandeln, das nicht einmal die Gefühle erwidern konnte? Eine scheinbar unmögliche Aufgabe für die Erwählte. Es müsste auf die sonst übliche Weise gehen, lernen und konzentrieren. Das hatte bisher immer funktioniert. Zwar würde sie dadurch wohl Tinquilius Vorschlag ausschlagen, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Liebe empfand Ed nicht und konnte sie auch nicht einer Fähigkeit gegenüber empfinden. Aber wenn sie sich genügend anstrengen würde, dann könnte sie auch lernen, ohne so etwas die magische Heilung zu meistern. Vielleicht würde es länger dauern und kraftintensiver sein, aber sie würde es üben. So hatte es auch bei allem anderen bisher funktioniert und so würde es auch diesmal sein. Die Magierin wandte sich dem toten Tier zu, betrachtete die Wunde und hielt ihre Hand über das äußere Ende des Schnitts. Dann legte Ed ihre zweite Hand wie zuvor über die Stirn des Tieres. Sie fragte sich allerdings wieso über dessen Stirn. Der Körper war tot und wenn es ein lebender Patient wäre müsste er geschwächt sein. Wäre es da nicht sinnvoller, wenn sie sich dann die Hand selbst auf die Stirn läge, um von sich selbst den Großteil der Energie zu beziehen, oder sogar beide Hände über die Wunde, um die Magie besser fokussieren zu können? Sie stellte dem Priester die Frage und begann dann die Magie auf die Verletzung zu wirken. Wieder schwand mit erstaunlicher Geschwindigkeit ihre Kraft dahin, aber zumindest schien das Gewebe besser zu verheilen. Es war einfacher an den Rändern der Wunde zu beginnen, denn dort musste sie weniger Zauberei verwenden, um die Regeneration voran zu bringen. Langsam arbeitete sich Ed zur Mitte hin, dann darüber hinaus, und schließlich das Ende. Aber dennoch, die Wunde war zwar geschlossen, allerdings war ihr ein wenig schwummerig geworden. Zu viel Kraft war es und so könnte sie niemals mehr als einen Patienten heilen, ohne danach erst ausruhen zu müssen. Wenigstens war die Verletzung fort und Ed gab ein etwas gedrücktes Lächeln von sich, denn das Gewebe war fester und stabiler als beim letzten Mal.

  6. Beiträge anzeigen #346
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    „Warum man die Hand auf die Stirn des Patienten legt und nicht auf die eigene? Ja, lieb Ed, das ist eine berechtigte und zudem gute Frage.“
    Die junge Feuermagierin hatte gestern wieder einmal gute Arbeit geleistet, Tinquilius sah jedoch auch, dass sie geschwächt war. Sie schien, wie auch er selbst damals, die Magie zwar schnell zu beherrschen, dafür aber viel Kraft einsetzen zu müssen. Deshalb bedachte er sie auch erst heute mit der Antwort auf diese Frage.
    „Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, warum man dies so macht. Es dient keinesfalls der Kraftentziehung oder Kraftnutzung des Patienten. Dies wäre falsch und ohne Sinn, schließlich würde man ihn noch weiter schwächen. Man hält eine Hand über die Stirn des Patienten, damit man eine bessere Verbindung zum Geist des Patienten hat. Dies bewirkt nämlich, entsendet man hier ebenfalls Magie, dass der Körper einen Teil der Eigenheilung verstärkt – jedoch nicht immer.
    Es gibt dafür aber auch noch den Grund, dass man so schnell die wahren Gefühle des Patienten erfährt. Denn zwischen dem, was ein Patient sagt und dem, was ein Patient wirklich fühlt, liegen teilweise Welten. Entweder es ist der körpereigene Schutzmechanismus, der Schmerzen vertuscht oder der Patient hat Angst. Auf jeden Fall ist dies ein großes Problem, was man dadurch lösen kann.
    Wenn du die Hand auf deine eigene Stirn legst, hat das insoweit keinen Nutzen, da du nicht mehr Kraft aus deinem Körper entziehen kannst, als du bereits bei deinem Einsatz tust. Denn die magische Kraft wohn nicht in deinem Kopf oder einem speziellen Ort in dir, sie befindet sich überall, in all deinen Zellen.“
    Tinquilius stand auf und nahm seine Tasche. „Komm mit, Ed, ich habe eine Aufgabe für dich, die bei Bestehen den Abschluss deiner Lehre bedeuten wird.“ Er sah den erschrockenen Gesichtsausdruck der jungen Dame. „Keine Sorge, du wirst es schaffen. Es wird anstrengend und dich vielleicht Überwindung kosten, aber du wirst es schaffen, da bin ich mir sicher. Nun komm aber, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“
    Schnell berichtete er noch Saturas von seinem Vorhaben, dann verließen Ed und er die Hütte und wandten sich dem Weg zu, der ins ehemalige Orkgebiet führen würde. Die Landschaft war wie immer sehr öde und trostlos. Nur wenige Grashalme spießten aus dem Boden, ein zwei Büsche sahen sie auf ihrem Weg. Bäume befanden sich nur an bestimmten Stellen und auch dort waren sie recht mickrig und zudem krank.
    Sie verließen das kleine Tal und begaben sich nach rechts. Die Burg lag links von ihnen, kein Ork ließ sich blicken. Bald erreichten sie eine kleine, zerstörte Palisade, der ehemalige Eingang zum Orkgebiet, soviel er wusste. Nur einige Meter dahinter, wies er die junge Feuermagierin an, sich nach links zu wenden, auf den Eingang einer Höhle zu.
    „Ed“, sprach er, bevor sie weiter hineingingen. „Diese Aufgabe wird sehr schwer. In dieser Höhle liegt, wie ich gestern Nacht herausgefunden habe, ein verletzter Ork. Er scheint sowohl eine Fleischwunde in der Bauchregion zu haben, als auch geistig abwesend zu sein.“ Ed schaute ein wenig entsetzt. „Ich weiß, Orks sind nicht gerade unsere Freunde, aber selbst ein Ork sollte nicht leiden.
    Wenn du diesen Ork behandelst, werde ich darauf achten, dass er dich nicht angreift. Ich habe zufälligerweise einen Trank dabei“, sprach Tinquilius mit einem Grinsen, „der die Arm- und Beinmuskeln ein wenig lähmt. Ansonsten halte ich einen Zauber bereit. Solltest du dich also entschließen, diesen Ork zu heilen, so erkenne ich deine Ausbildung als erfolgreich abgeschlossen an, nehme es gar als Beweis für die Ablegung des Schwurs, schließlich dienen die Orks Beliar.“
    Er schaute sie erwartungsvoll an.
    „Entscheidest du dich dafür oder dagegen?“

  7. Beiträge anzeigen #347
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Eine interessante Aufgabe, das war es wirklich. Orks waren immer schon ein Mysterium für Menschen gewesen und die meisten sahen sie als den Erzfeind Nummer eins. Ein Paladin würde wohl niemals einem Ork helfen und vermutlich auch kein Feuermagier. Aber dabei übersahen all jene eine fundamentale Sache. Die Orks waren als Rasse nicht unterschiedlich von den Menschen. Nun gut, sie sehen anders aus und viele halten sie für weniger intelligent und geschickt, aber wenn man es genauer betrachtet gab es allerlei Parallelen zwischen Menschen und Orks. Aber durch die Sturheit beider Seiten würde es wohl noch Ewigkeiten dauern, bis sie zum Konsens kämen. Es sein denn eine der beiden Rassen würde den Krieg gewinnen, der gerade auf dem Festland tobte. Dann gäbe es auch Konsens, allerdings mehr zu Gunsten der Gewinner. Ob das eine gute Lösung wäre, bezweifelte Ed. Aber eigentlich immer noch besser als die ganze Zeit Krieg zu führen und sich gegenseitig zu vernichten. Allerdings ergab sich nun für Ed eine Möglichkeit, der erste Schritt den Orks zu zeigen, dass nicht alle Menschen ihre Feinde waren. Sie hoffte nur, dass der Verletzte auch verstand, was sie zu tun versuchte und es nicht als kleines Experiment ansah, das sie aufgrund seiner Wehrlosigkeit durchführen konnte.

    » Ich werde es versuchen und mein Bestes geben. Hoffentlich müssen wir nicht auf den Trank zurückgreifen. Ich würde es bevorzugen, wenn der Ork merkt, dass ich ihm nur helfen möchte und nicht schaden. Gebt mir bitte den Trank. Vorsichtshalber werde ich ihn mitnehmen. « Tinquilius stimmte zu und gab der Magierin den Lähmungstrank. Bereits am Eingang der Höhle hörte man das schmerzerfüllte Stöhnen. Es war sehr tief und definitiv nicht von einem Menschen. Ed entfachte an der Spitze ihres Stabs einen Lichtzauber und tapste langsam in die Höhle. Der Ork lag an die hintere Wand gelehnt, hielt sich den Bauch und guckte dösig den Magiern entgegen. Ein kurzes Grunzen, ganz so als ob er sie verscheuchen wollte, kam ihnen entgegen, aber die Erwählte ließ sich nicht davon einschüchtern. Es sah nicht so aus, als wenn der Krieger so bald wieder aufstehen könnte, wenn sie ihm nicht half oder jemand anderes. Vermutlich hatten die Orks ihre eignen Heiler, aber wie es aussah, war keiner zur Stelle. Vermutlich wurde der Krieger auf einer Patrouille verwundet. Ed stellte den Stab an die Seite und hob ihre Hände so, dass der Ork sie sehen konnte. Dieser versuchte aber seinerseits mit seinen Pranken um sich zu wedeln und die Magierin so abzuwehren, fast als wäre sie eine Fliege, die in störte. Aber schon bald verließen den Krieger auch seine letzten Kraftreserven und der Arm plumpste schlapp zu Boden, unfähig noch mehr zu wedeln. Die Magierin kam näher und hockte sich neben den Ork. Seine großen Augen stierten ihr entgegen, wohl darauf gefasst nun das Ende gefunden zu haben. Ein leises Grunzen ertönte, halb wütend, halb verzweifelt. Es musste für ihn kein besonders schönes Gefühl sein, in seinem lädierten Zustand von Menschen gefunden zu werden. Gerade so wie ein Tier in einem Zirkus bestaunt zu werden. Aber das war nicht Eds Absicht.

    Vorsichtig versuchte sie einen Überblick über das Ausmaß der Verletzungen zu bekommen. Die Pranke auf dem Bauch verdeckte die dortige Wunde, aber das war nicht die einzige. Viele Schnitte überzogen die Arme. Es muss ein Kampf gegen ein Tier gewesen sein, überlegte Ed. Und offensichtlich verlor er seine Waffe und war dann gezwungen sich mit seinen Händen zu verteidigen. Die Magierin sah sich um und wie vermutet lag nirgendwo ein Schwert oder eine Axt herum. Aus Büchern wusste Ed, dass Schattenläufer selbst Orks anfielen. Sicher war solch ein einzelner Ork mitten in der Wildnis für so ein stämmiges Tier gefundenes Fressen, selbst wenn das Opfer nicht gerade wehrlos war. Jetzt sollte sie aber endlich beginnen, ewig würde der Ork bestimmt auch nicht den Verletzungen widerstehen können. Die Magierin kramte in ihrer Tasche und fand nach einigem Suchen eine kleine Phiole. Darin war einer ihrer ersten selbstgebrauten Tränke. Er war dafür da, um kleine Wunden schneller verheilen zu lassen. Aber die Frage war, wie sie dem Ork klar machen konnte, dass er den Trank einnehmen sollte. Sie guckte ihn an und deutete auf die Phiole, aber offenbar schien er nicht damit vertraut zu sein, aus einem Glasbehältnis zu trinken. Kurzerhand drückte die Magierin dem Krieger die Nase zu und nach ein paar Augenblicken öffnete der Ork etwas unfreiwillig den Mund, um nach Luft zu schnappen. Sofort ergriff Ed die Chance und ließ den Trank in den Orkschlund laufen. Wieder ein tiefes Grunzen und auf einmal ein Hieb mit der Pranke, der die Magierin gegen die Felswand schleuderte. Tinquilius schnellte nach vorn, um ihr zu Hilfe zu eilen, aber die Magierin signalisierte ihm dort zu bleiben.

    Eine Beule am Hinterkopf würde das geben, ärgerte sich Ed und rieb sich über die Stelle, mit der sie an die Wand geknallt war. Aber alles hatte seinen Vorteil und auch hier war es nicht anders. Denn der Ork hatte die Pranke benutzt, die vorher auf der Bauchwunde gelegen hatte. Und die Verletzung sah alles andere als gut aus. Es war eine recht große, klaffende Wunde. Eindeutig von einem Hieb eines großen Tieres verursacht, denn neben dem tiefen Einschnitt waren noch mehrere Schnitte im Fleisch, welche allerdings nicht so schlimm waren. Der kleine Trank hatte inzwischen schon seine ersten Wirkungen entfaltet und die kleinen Schnitte an den Pranken des Orks verheilten. Allerdings nicht alle, aber schließlich war es auch nur ein sehr einfacher Trank. Im rechten Arm steckte eine abgebrochene Kralle. Irgendwie müsste die Magierin sie entfernen und ganz schmerzlos würde das nicht von statten gehen. Sie sah dem Ork noch einmal ins Gesicht und erkannte einen etwas verzweifelten Ausdruck darin, immer versucht dennoch möglichst grimmig zu wirken, um die Magierin zu verscheuchen. Ed setzte sich auf die andere Seite des Orks und stemmte sich mit all ihrem Gewicht auf dessen Pranke. Der Krieger versuchte sich zu wehren, aber in seinem geschwächten Zustand war es mehr ein Zittern, was er noch zustande brachte. Dennoch erleichterte es die Arbeit der Magierin nicht gerade. Sie packte die abgebrochene Kralle und zog sie mit einem Ruck schnell aus dem Arm heraus. Der Krieger gab ein lautes Heulen von sich und riss seinen Arm unter Magierin hervor, so dass Ed rückwärts zu Boden fiel.

    Wenigstens ist schon mal die Kralle raus, dachte Ed sich, während sie ihr Steißbein rieb, auf das sie unsanft gelandet war. Inzwischen war das Grimmige aus dem Gesicht des Orks komplett verschwunden, scheinbar wollte er einfach nur noch in Ruhe gelassen werden und sterben. Aber den Gefallen könnte ihm die Magierin nicht tun, denn immerhin wollte sie als Heilerin gelten und ein gestorbener Patient macht sich nicht gut. Vor allem wenn es der aller erste ist. Sie kramte erneut in ihre Tasche herum und holte einen Verband raus, sowie eine weitere Phiole, mit einem Trank, den sie vor ein paar Tagen als Übung braute. Ihr war bewusst, dass sich der Krieger keinen Verband anlegen lassen würde, zumindest nicht von einem Menschen, aber dennoch könnte sie zumindest seine Wunde reinigen. Und dafür war der Trank da. Er enthielt ein Gemisch, das nicht besondere heilende Eigenschaften hatte, aber zumindest ließ sich damit die Verletzung säubern. Ed tränkte die Mullbinde mit der Flüssigkeit und tupfte über die Schnittwunden an den Armen. Bei jeder Berührung zuckte der Orkkoloss zusammen und jammerndes Geräusch gab er von sich. Wohl gefiel ihm die Vorstellung überhaupt nicht, von einem Menschen gepflegt zu werden. Allerdings machte sich die Magierin darüber keine Gedanken, wenn sie es nicht täte würde der Ork ziemlich bald seinen Verletzungen erliegen. Nun kam sie zur Bauchwunde und tupfte zuerst die kleineren Schnitte ab und dann den großen. Noch ein tiefes Grummeln des Orks, aber offenbar hatte er es jetzt aufgegeben sich dagegen zu wehren. Er war ohnehin chancenlos.

    Als nächstes stand das Schwierigste der ganzen Behandlung an. Ed müsste die Bauchverletzung mithilfe von Magie verschließen und es war eine viel größere Wunde, als bei dem toten Molrat. Außerdem waren da ja noch die kleineren Wunden daneben. Eine wirklich heikle Aufgabe und es würde viel Kraft kosten das zu heilen. Ed zeigte dem Ork noch einmal ihre Hände, ein kurzes Grunzen gab ihr zu verstehen, dass er sie wohl gesehen hätte. Dann hielt die eine Hand über die Stirn des Kriegers und die zweite über die Bauchwunde. Zuerst die Hauptverletzung, wenn die geschlossen sein würde, hätte der Ork schon einmal eine viel größere Überlebenschance. Langsam fuhr die kleine Hand der Magierin von den Wundrändern hin zur Mitte der Verletzung. Ein goldener Schimmer breitete sich wellenförmig unter ihrer Hand aus und darunter verschloss sich der Schnitt gemächlich. All ihre Konzentration ruhte auf der Magie und der Verletzung. Sie fühlte das Unbehagen des Orkkriegers, aber auch ein Gefühl, dass der Schmerz weniger wurde. Er wurde entspannter und ließ die Magierin gewähren. Zumindest interpretierte Ed das daraus. Sie schnaufte leicht, als sie bei der Mitte der Verletzung angekommen war. Es war äußerst anstrengend, aber dennoch schien es ihr nicht so schlimm zu sein, wie bei den vorherigen Malen. Aber das könnte ebenso gut an der Situation und der damit verbundenen Anspannung liegen. Nun aber weiter, murmelte Ed zu sich selbst. Immer ein kleines Stückchen voran und immer weiter regenerierte sich das Gewebe unter ihrer Hand. Es dauerte eine Zeit, aber schließlich hatte sie es geschafft. Die große Wunde war komplett verschlossen und sah sogar ganz akzeptabel aus, fast so als wäre das Fleisch nicht verletzt gewesen.

    Die Magierin ließ sich auf den Boden plumpsen und ruhte ein paar Sekunden aus. Mit einem kurzen Lächeln deutete sie Tinquilius an, dass alles in Ordnung sei. Ed setzte sich wieder auf und wandte sich den anderen Schnittwunden am Bauch zu. Zu ihrem Glück war keine von denen so tief wie die letzte. Nach und nach verschloss sie die einzelnen Schnitte, bis der Bauch wieder ganz verheilt war. Es war wirklich anstrengend gewesen, aber es war lohneswert. Der Ork guckte etwas verdutzt zu der Stelle, an der zuvor noch der klaffende Schnitt war. Nicht nur war der nun weg, sondern auch die Schmerzen ließen wohl nach. Wieder gab der Krieger ein Grunzen von sich, diesmal aber war es nicht jammernd oder wütend, sondern ein geradezu zufriedenes Grunzen. Ed lächelte erschöpft, sie war ebenfalls zufrieden mit ihrer Arbeit. Allerdings wusste sie, dass der Ork früher oder später bestimmt wieder verletzt werden würde und vielleicht sogar durch einen Menschen. Es war kein schöner Gedanke, aber daran könnte sie nichts ändern. Noch ein prüfender Blick über den Koloss, ob sie auch wirklich nichts übersehen hatte und dann stand die Magierin auf. Es würde noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen, bis der Ork seine volle Stärke wiedererlangt hätte, aber wenn er ruhig liegen bleiben würde hätte er das Schlimmste hinter sich. Dennoch wäre es für Tinquilius und Ed besser zu gehen. Die Magierin nahm ihren Stab und winkte zum Abschied dem Ork, auch auf die Möglichkeit hin, dass er nicht verstand, welche Bedeutung das hatte. Zurück kam ein seltsamer Satz in der Orksprache, von dem Ed aber nichts verstand. Zwar glaubte sie ein paar Worte gehört zu haben, die ihr seltsam bekannt vorkamen, aber vielleicht war sie einfach zu erschöpft.

    Zusammen mit Tinquilius trottete Ed wieder zurück zur Hütte. Unterwegs überlegte die Magierin, ob der Ork seinen Kumpanen von ihr erzählen würde. Allerdings bezweifelte Ed das, denn dann müsste er zum einen von seinem verlorenem Kampf gegen den Schattenläufer oder was es war erzählen und außerdem müsste er zugeben, von einem Menschen geheilt worden zu sein. Ob so etwas bei den anderen Orks so hoch im Kurs stand wagte Ed zu bezweifeln. Aber zumindest ihr gab es ein gutes Gefühl, dem Ork geholfen zu haben. Jetzt würde sie aber erst einmal eine Pause einlegen, denn die Heilmagie war auch jetzt noch anstrengend genug. Wenn sie an der Hütte ankämen würde Ed erst einmal alles nach etwas Essbarem durchsuchen, denn von der ganzen Heilerei hatte sie einen riesigen Hunger bekommen. Hoffentlich fände sie irgendetwas unter ihren spartanischen Vorräten, das gut schmeckte.

  8. Beiträge anzeigen #348
    Krieger Avatar von Corinna
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    "Danke, danke, ich komme gut alleine zurecht." sagte sie noch über ihre Schulter zurück zur Torwache der Festung, die irgendwie anderer Meinung gewesen war und sie noch warnen wollte. Als das Tor schließlich wieder ins Schloss fiel, war sie sich selbst auch nicht mehr so sicher, aber was hätte sie sonst schon groß machen sollen? Warten, bis der nächste "große starke Mann" hier ankommen würde, dass sie ihn begleiten konnte? Niemals, da nahm sie es schon lieber mit diesen Orks auf, von denen musste man sich wenigstens keine dummen Sprüche anhören. Wenn man einem dieser zotteligen Grünhäute gegenüber stand, wusste man genau, womit man zu rechnen hatte...

    Die Landschaft wurde bereits schon wieder düsterer, als die Sonne langsam hinter die Gipfel der Berge sank und nur noch vereinzelt Lichtstrahlen durch die dichte Wolkendecke hindurch drangen, was den sonst so ehrfurchtgebietenden Landstrich noch unheimlicher erscheinen ließ. Die Silhouetten der Bäume, die sich mit ihren verdorrten Ästen knarrend im Wind wogten, wirkten fast wie riesenhafte, erstarrte Gestalten, die ihr deuteten, nicht weiter zu gehen. Vielleicht hätte sie sich deren Rat besser zu Herzen nehmen sollen, dennoch schritt sie zögerlich den Pfad herab, fort von den schützenden Mauern der Festung.

    Immer wieder wanderten die Blicke der Frau von einer Seite zur Anderen, aber kein einziges Wesen schien dieser Tage unterwegs zu sein. Vielleicht wussten die Kreaturen dieses Tales die Zeichen besser zu deuten, als sie, die, zwar mit deutlich schlechtem Gefühl, weiter vorwärts schritt. Noch nicht einmal der Fluss, der nun eigentlich schon in Hörreichweite sein musste, traute sich, auch nur ein einziges Plätschern von sich zu geben und floss völlig stetig und lautlos zwischen den schon wieder vertrockneten Uferböschungen entlang. Man konnte richtig höhren, wie das verdorrte Gras unter den Füßen knisterte und jeder Ast, der am Boden lag, sofort unter der kleinsten Last brach. War dieses Land vollkommen abgestorben?

    Vielleicht hätte es sie beruhigen sollen, dass sich bisher kein einziger Ork hatte blicken lassen, aber die Tatsache, dass ihre Augen nicht einmal irgendein Tier ausmachen konnten, ließ in ihr doch ernste Zweifel aufkommen. Nichts rührte sich, ausgenommen die Überreste verdorrter Büsche und Bäume, die sich nur noch Wind und Wetter ergaben.


    Da plötzlich regte sich etwas.
    Es war ein leises Rascheln, aus einem Busch heraus, der seltsamerweise die ersten grünen Blätter trug, die sie auf ihrem Weg gesehen hatte. Ihr war noch so, als hätte sie zwischen den Ästen ein paar Augen ausmachen können, bis diese aber schon wieder verschwunden waren und auch der Busch selbst zu trockenen dürren Zweigen verkümmerte. Da! Zwischen den dürren Überresten konnte sie jetzt den Umriss einer Gestalt erkennen, die in Richtung des Waldes lief. Corinna war aus ihrer Deckung gesprungen, denn eines war klar: Dieses Etwas hatte sehr viel mehr Angst vor ihr, als sie vor ihm.

    "He, warte! Ich wi.." blieben ihr die Worte im Munde stecken, als sie das Schauspiel beobachtete, das sich ihr darbot. Ein Pfad blühenden Lebens, sprießende Blätter, bunteste Blüten, die so schnell aufgekeimt, wie auch wieder abgestorben waren.

    Noch bevor sie wusste, was sie tun sollte, war alles schon wieder vorbei und Corinna stand wie zuvor auf dem Pfad, der die Berge hinaus aus dem Minental führte, umgeben von erbärmlich vertrockenetem Gewächs. Die Oase an Leben war geschwunden, so als wäre sie nie da gewesen und einen Moment war sie sich selbst nicht sicher, ob es nicht ihr eigenes Wunschdenken war, das ihr das alles vorgegaukelt hatte. Kaum hatten diese Zweifel sich in ihrem Verstand breit gemacht, umkreiste erneut eine Windböe den Körper der jungen Frau, doch war es keine kalte unheimliche Brise, sondern ein angenehm warmes Lüftchen, fast so als wollte ihr dies Mut zusprechen. Gekrönt wurde das noch von einer einzelnen Blüte, in tiefstem purpur mit fünf spitz zulaufenden Blütenblättern, die sich direkt vor ihren Füßen niederließ. Vorsichtig bückte Corinna sich hinab, unterließ es aber nicht, die sonst so bedrückende Umgebung weiter im Auge zu behalten, um dieses zarte Bildnis des Lebens aufzuheben. Der Geruch, den die Pflanze verströmte, war so ergreifend, ebenso wie ihr atemberaubendes Aussehen, dass es die Barbierin es garnicht wagte, sie zu berühren und tatsächlich. Kaum hielt sie die Schönheit in ihrer Hand, fielen die Blüttenblätter auseinander, verloren an Farbe und blieben als braune verdorrte Blätter auf dem Boden zurück, tot und leblos wie alles andere auch in diesem Tal.
    Geändert von Corinna (26.05.2006 um 20:21 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #349
    Krieger Avatar von Kalypso
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    Kalypso ist offline
    Nachdem die kleine Gruppe aufgebrochen war, bekam Kalypso zum ersten Mal seitdem die Chance, ein wenig über diese ganze Angelegenheit nachzudenken. Nachdem man ihn ohne wirkliche Begründung in die Kaserne -oder zumindest in das, was noch von ihr übrig geblieben war, gerufen hatte, fand er dort einige Leute vor, die er zumindest von Sehen schon etwas kannte. Dieser bunt zusammengewürfelte Haufen sollte mit Grimward und Tarnum, die gleichzeitig auch die Leitung des ganzen übernehmen würden, ins Minental aufbrechen. Der Befehl war von Lord Andre höchst persönlich gekommen, also wurde kein Widerspruch zugelassen. Dies war auch gar nicht nötig, den Kalypso, der Rekrut, witterte hier eine Chance, sich zu beweisen. Vor allem aber freute er sich auch darauf, mit den anderen ein Abenteuer zu erleben. Schließlich schienen die meisten der Leute wirklich in Ordnung zu sein, auch wenn er sie noch nicht näher kannte. Nun denn, dass würde sie im Verlauf der Reise sicherlich noch herausstellen, desses war sich der Rekrut der Garde schon sicher...

    Sie waren am heutigen Morgen zeitig aufgebrochen und schon die Reise zum Minental war eine ganz schönere Schufterei gewesen. Sie alle mussten sich abwechseln, einen Wagen mit Proviant und den verschiedensten Gerätschaften hinterherzuziehen und dies war wirklich alles andere als eine gemütliche Aufgabe gewesen. Irgendwann verließ dann auch ihn die Kraft, als er an der Reihe war und er musste abgelöst werden. Die ganze Zeit wurde nicht sonderlich viel gesprochen und auch Kalypso war mehr in seinen Gedanken, als sonst wo. Vor allem freute er sich aber auf die Lehre, die er bei Grimward machen würde. Dieser hat ihn aufgenommen und ihm auch sogleich einen Bogen überlassen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung würde er ihn bekommen,doch bis dahin würde noch einige Zeit vergehen...

    Sie kamen dann auch im Laufe des Abends im Minental an und schlugen sogleich ein Lager auf. Die große Feuerstelle befand sich in der Mitte des Lagers und außenrum befanden sich die Schlafplätze. Kalypso wollte heute Nacht die erste Wache übernehmen, zusammen mit zwei Bogenschützen. Es würde sich wohl noch herausstellen, ob es eine ruhige Nacht werden würde, oder aber eben leider nicht...

  10. Beiträge anzeigen #350
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Wie angewurzelt stand die Bogenschützin da und blickte in den pechschwarzen Wald hinein. Obwohl "Wald" konnte man es eigentlich ja nicht nennen. Es war vielmehr ein zusammengeürfeltes Konstrukt aus einzelnen verdorrten "Dingern" die irgendwann einmal Bäume gewesen sein mussten. Eigentlich hatte sie gehofft, dieses Tal endlich verlassen zu können und eigentlich stand dem auch kaum mehr was im Wege (abgesehen von dem gewaltigen Bergmassiv und den vermutlich dutzenden Orks am Pass) aber trotzdem hatte die Aussicht auf grüne Wälder und saftige Wiesen irgendwie an Gewicht verloren.

    Was war das vorhin gewesen? Oder wer war das gewesen? War es Zufall, dass dieses etwas, oder jemand, da am Wegesrand gekauert hatte und sie beobachtet hatte? Und vorallem was hatte diese unglaubliche Blüte verursacht, die diesen Fremden scheinbar vollkommen eingehüllt hatte? Es hatte den Anschein gemacht, als würde um ihn (oder sie) herum das leben nur so explodieren, wie alles kräftig zu blühen begonnen hatte und schon wieder verdorrt war, bevor er kaum zehn Schritt weit entfernt gewesen war?

    Gärtner hatte sie in ihrem Leben und am so vielen Orten schon Unmengen gesehen, aber niemand konnte so schnell auch nur eine einzige Pflanze zu gedeihen bringen, da musste mehr dahinter stecken.

    Corinna Tragetasche begann schon wieder unruhig hin und her zu schwingen. "Ganz ruhig, ich weiss schon..:" sprach sie einige beruhigende Worte zu ihrem Häschen, aber das war dem herzlich egal, strampelte nur noch mehr um sich, so als wusste es instinktiv, dass davon nichts gutes kommen konnte.

    Mit zittrigen Händen stand die Frau auf der einsamen verlassenen Straße und blickte den Berg hinauf. Es war so, als könnte sie das saftige Grün jenseits der Berge schon riechen und trotzdem konnte sie nicht einfach ignorieren, was sie hier gesehen hatte. "Verzeih mir, ich kann nicht anders, als dem nachzugehen." flüsterte sie ihrem ewigen Wegbegleiter zu und setzte einen ersten Schritt auf das dunkle Geäst zu. Die Gänsehaut lief der Barbierin über die Arme, den Rücken hinunter und über die Beine bis hinunter in die Zehenspitzen. Jedes Faser ihres Körpers schrie förmlich auf, doch sie blieb stur, tat den zweiten Schritt von dem Pfad herab, in jene Richtung, in die der Schemen verschwunden war. Hoffentlich würde sie lebendiger davonkommen, als die Bäume, zwischen denen sie nun hindurch tappste...

  11. Beiträge anzeigen #351
    Kämpfer Avatar von Goner
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    Goner ist offline
    Da waren sie also. Das Mienental! Sie befanden sich kurz hinter dem Pass, der die meist idylische Umgbung der Stadt von dem sagenumwogenen Mienental trennte. Sofort kamen Goner alte Gerüchte in den Sinn, worunter das wichtigst für den Schürfer war, dass es hier viele Trolle geben sollte. bei diesem gedanken kamen sofort viele Gefühle undErinnerungenin ihm auf, die alle von seinem Vater handelten. Succa sah ihn etwas komisch an, doch er wndt sich nur ab. Er wollte jetzt nicht sprechen.
    "Ok! Jetztmüssen wir erstmal eine kuschelige Höhle finden, in der wir es uns bis zum nächsten Morgen gemütlich machen können", sagte Succa munter, wobei man jedoch einfach merkte, dass selbst sie sich etwas unwohl fühlte.
    Tak verzog nur das Gesicht bei den Begriffen "Höhle" und "gemütlich". Laut seinem Wissen, passten diese Wörter wohl nichtt gut zusammen, was auch auf Goner zutraf. Das Trio ging also einen kleinen Pfad bergab und sah schon bald aus der Ferne eine Festung, wo laut Goner's Informationen die Paladine die Burg gegen die Orks verteidigen. Die zwei Schüler und ihre Lehrmeisterin folgten dem Weg witer hinunter, bis sie an einem Fluss ankamen, derem Verlauf sie am Rand des Ufers entlang folgten, nachdem sie dies nach kurzer Disskusion entschieden hatten. Besser gesagt hatte Succa alleine entschieden und ihre beiden Schüler nicht ernst genommen. Jedenfalls gingensie am Fluss entlang und trafen nach kurzer Strecke auf einen Lurker, den sie nur am Geräusch bemerkt hatten, da es bereits so dunkel war, das Goner schon zwei Mal ins Wasser getreten hatte und sich tierisch darüber aufgeregt hatte, sodass Succa ihn öfters zur Ordnung rufen musste. Die Schwarzhaarige ließ ihre Schüler warten und ging langsam mit gezogenem Schwert auf den Ursprung der Geräusche zu. Sie stand nun ganz in der Nähe vor dem Lurker und bemerkte, dass er vor einer Höhle stand, in der zwei bis drei Goblins sich verteckt hielten. Anscheinend wollte der Lurker einen kleine Imbiss vorm schlafengehen zu sich nehmen, kam aber nicht an seine Beute. Die Lehrerin sprang von hinten an den Lurker und stach ihr Schwert in dessen Rücken, der daraufhin tot zusammenbrach. Succa beorderte ihre beiden Schüler an ihre Seite und erläuterte ihnen, dass sich in der Höhle mindestens zwei Goblins versteckt hielten und sie diese vertreiben werden, um eine Schlafplatz für diese Nacht zu haben. Sie gingen also gemeinsam in das Erdloch, wo ihnen auch gleich ein kleiner Gobbo entgegen sprang, den die Schwarzhaarige erbahrmungslos niedrstreckte. Goner ging etwas weiter rechts und entdeckte einen weiteren, den er mit voller Wucht den Kopf von den Schultern trennte. Tak erwischte ebenfalls noch eine mit einer gezielten Kombo gegen dessen mickrigen Stock. In der Höhle befand sich ein Feuer, an das sich das Trio setzte...
    Geändert von Goner (27.05.2006 um 12:28 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #352
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Den ganzen Tag über öffnete der Himmel seine Pforten und ließ es naß hinunter regnen, doch jetzt blieb es endlich trocken. Kalypso hatte vorgeschlagen, die erste Nachtwache zu übernehmen und die beiden Bogenschützend darum gebeten, ihn dabei zu unterstüzten. So saßen sie da und hielten die nähere Umgebung im Auge, soweit man das bei der Dunkelheit machen konnte.

    Kalypso hatte auf der einen Seite des Lager´s auf einem Stein platz genommen, wärend Grimward genau am gegenüber liegenden Ende auf einem Holzstamm saß. Scheinbar war ihm das Holz zu feucht, so daß er einen flachen Stein als Sitzunterlage gebrauchte.

    Lore hatte sich mit SirUli außer Sichtweite begeben, da sie zusammen noch etwas trainieren wollten.

    Bardasch befand sich am hinteren Ende des Lager´s und ging dort ständig auf und ab. Obwohl er ihre Stimmen noch hörte, fiel es ihm irgendwie schwer, seine Beine ruhig zu halten, da er sich die ganze Zeit im Kopf ausmalte, daß Ork´s sie hinterrücks überfallen würden.

    Der Waffenknecht wußte selber nicht, warum er nervös war - doch, er wußte es wohl. Schließlich war das hier einer der gefährlichsten Orte, wenn sie sich auch noch nicht direkt in der Höhle des Löwen befanden. Den ganzen Tag über war der Waffenknecht abgelenkt. Jetzt aber, umgeben von der Stille und der Dunkelheit fing er an, sich Gedanken zu machen. Wirklich viele Verteter Innos waren sie nicht und im Minental lauerten die Ork´s und deren Spielzeuge, sowie sonstige gefährliche Ungetüme, die eine wirkliche Lebensbedrohung für sie darstellten. Die Tatsache, daß sie mehr oder weniger gut gerüstet waren beruhigte ihn nicht.

    Trotz der Unruhe stellte Bardasch sein Gehampel ein und nahm auf einem Stein platz, welcher sich in unmittelbarer Nähe der schlafenden Murielle befand. Sie war eine wirklich schöne Frau mit entsprechenden Reizen, doch irgendwas hatte die Gardistin an sich, was Bardasch noch mehr beunruhigte. Er konnte nicht sagen, was es war - er kannte sie ja noch nicht einmal, aber irgenwie hatte sie eine seltsame Ausstrahlung - Ihre Augen, die Art, wie sie einen ansahen, ließ Bardasch einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Nun aber schlief sie und konnte mit ihnen ihren Betrachter nicht in den Bann ziehen.

    Bardasch hatte keine Ahnung, wie lange sie da nun schon Wache hielten. Grimward hatte mittlerweile neben ihm auf dem Stein platz genommen, aber eine Unterhaltung fand nicht statt. Im Gegenteil - Bardasch überkam die Müdigkeit. Langsam begannen seine Augenlieder zu flackern, bis sie schließlich langsam aber sicher drohten zuzufallen. Sein Körper geriet auf dem Stein langsam in´s Schaukeln und seine Hand, welche bis eben noch fest den Bogen umschlossen hielt, viel hinunter, als ob sie nicht zu ihm gehörte.

    „Bardasch - Bardasch“, stieß ihn Grimward an, „Du solltest Dich besser hinlegen. So müde, wie Du bist, nützt Du uns nicht´s“.
    Verschlafene, schielende Augen sahen zu Grimward rüber. Der Mund, der schon hinunter geklappt war, schnappte wieder hoch und brachte noch ein „Danke“ hervor, ehe der schlaftrunkene Mann zu seinem Schlafplatz rüber robbte.
    Geändert von Bardasch (26.05.2006 um 23:53 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #353
    Schwertmeisterin Avatar von Serena
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    Serena ist offline
    Tänzelnd, mit einem Salto am Ende, kam die Priesterin am anderen Ende der Knochenbrücke an.

    "Wären ja eigentlich ganz süß, diese Skelette, wenn sie nicht ständig nach einem fassen würden..." kommentierte die Akrobatin als sie endlich wieder wirklich festen (und vorallem wirklich in keinster Weise lebendigen) Boden unter den Füßen hatte. Für sie war es nicht wirklich eine große Tragödie, aber wie sollte da bitte ein normaler Mensch drüber kommen, ohne nicht gleich die Schuhe, Socken und das Fleisch bis auf die Knochen ausgezogen zu bekommen? Es war ja nicht so, als könnte man -schwupps- einfach so im Inneren des Turms auftauchen, oder auch wieder verschwind...

    Am liebsten hätte sie auf der Stelle kehrt gemacht und sich stattdessen einfach aus dem alten Gemäuer herausteleportiert, auch noch gleich schnurstracks zurück zum Kastell, wohin sie es jetzt sowieso zog. War mal wieder typisch, dass ihr solche Dinge immer erst dann einfielen, wenn es soweiso schon zu spät war. Gut der Weg zurück zur anderen Hälfte (oder besser gesagt zum anderen Drei-Viertel) des ursprünglichen Kastells war immer noch weit aber eilig hatte sie es nun auch wieder nicht und die Nacht war so schön schwarz, das wollte man doch nicht wieder im Inneren verbringen. Außerdem tat ein wenig Bewegung nach so langer Herumliegerei bestimmt auch gut.

    Wollte sie eigentlich wieder zurück kehren? Wirklich sicher war sie sich nicht, wusste sie doch noch genau, weshalb sie überhaupt erst gegangen war und an dieser Tatsache hatte sich bestimmt nichts geändert, sondern würde das viel zu große 2-Personen-Gemach, mit dem großen Doppelbett immernoch in zu einsamen Licht erscheinen lassen. Ewig davor davonlaufen konnte aber doch auch nichts ändern und innerlich hatte sie 'damit' doch auch schon abgeschlossen (versuchte sie sich jedenfalls einzureden).

    Der Weg den Vulkan herunter hatte sich auch kein bisschen verändert, wodurch auch und so lange war sie nun auch wieder nicht hier gewesen und in der Ferne, hinter einem kleinen Bergkamm, konnte sie Assasine ausch schon wieder die Lichter der Burg erkennen, in der sich diese sogenannten Ritter wohl immernoch verschanzten. Dort, hinter Meterdicken und zehmal so hohen Mauern fühlten sich diese Diener Innos' wohl sicher, vermutlich würden sie aber beim ersten Anblick eines Drachens auch gleich den Schwanz einziehen, dem war sich Serena gewiss. Was sollte man von solchen 'Helden' schon groß erwarten?

    Aber auch die Orks schienen in letzter Zeit nicht sonderlich aktiv zu sein. Während ihrem Weg hierher war sie doch praktisch ununterbrochen auf Patroullien gestoßen, aber jetzt auf dem Rückweg, schon fast die Hälfte der Strecke im Minental hinter sich gebracht, hatte sich noch immer keines dieser Zotteltierchen blicken lassen. Seltsam, was dort wohl vorging?

    "Zwei Orte, beide eigentlich doch ganz interessant. Ob ich vielleicht..." ging Serena so durch den Kopf, als sie auf die Ebene heraustrat, auf der auf einer kleinen Anhöhe die Burg stand. Was würde sie im Kastell schon groß erwarten? Jede Menge leere Gesichter und ein noch leereres Zimmer, da konnte sie sich doch noch ein klein wenig Spaß erlauben...

  14. Beiträge anzeigen #354
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Gleich nachdem die Gruppe das Tor zum Minental passiert hatte, stand SirUli stand unter Spannung, ohne dieses bewusst zu steuern, waren plötzlich alle seine Sinne geschärft. Von nun an könne zu jederzeit, an jeder Ecke irgendein Monster lauern, dessen waren sich wohl fast alle bewusst, denn die teils fröhlichen Minen wurden schlagartig ernst. Jede Unaufmerksamkeit könne den Tod bedeuten, sicherheitshalber ließ der Milizsoldat ständig seine Hand auf dem Knauf seines Schwertes ruhen, so könne er im Falle eines Kampfe, die Waffe noch schneller zücken. Seltsam, es war schon fast zwei Wochen her, als er zuletzt im Minental war, aber ihm kam es so vor, als wäre es gestern gewesen, diese erdrückende Atmosphäre hatte ihn gleich wieder in ihrem Bann. Hoffentlich würde alles glatt verlaufen, ein frommer Wunsch, nicht sehr wahrscheinlich, aber Optimismus wäre das einzige, was die Situation erträglich machen würde. Sich gar nicht erst ausmalen, was sein könne, die Dinge einfach auf sich zukommen lassen, zwar leichter gesagt als getan, aber SirUli wollte versuchen in den nächsten Tagen so zu verfahren. Zumindest waren sie ohne Zwischenfälle bis an das erste Ziel gekommen, das für heute eingeplant war, ein gutes Zeichen, wenn auch nicht unbedingt beruhigend. Jede Stunde die verging, ohne das was passierte war irgendwie eine Erholung, andererseits aber auch beängstigend, weil dann der Zeitpunk näher rückte an dem etwas geschehen könnte. Die Anspannung der Gefährten war förmlich zu spüren, Jeder versuchte so gut es ging sie zu verbergen, letztlich wusste aber alle, das dies nicht wirklich gelang.

    Nachdem das Lager aufgeschlagen war, nutze SirUli die Gelegenheit seine Idee zur Sprache zu bringen, er teilte den anderen mit, das es wohl das beste sei, so schnell wie möglich ihre Kampffähigkeiten zu verbessern, damit sie bessere Chancen gegen die Widrigkeiten dieser Einöde hätten, sein Vorschlag stieß auf breite Zustimmung Bei der Gelegenheit fragte der Lehrmeister auch, wer ihm denn das Bogenschießen beibringen könne, Grimward bot gleich seine Dienste an und meinte, das er sich auch um Kalypso kümmern würde, der über keinerlei Waffenkenntnisse verfügte. Vollgaslore war ebenfalls noch nicht kampferprobt, um ihn wollte sich SirUli als erstes kümmern, nachdem sie eine kleine Stärkung zu sich genommen hatten, sollte es auch gleich losgehen. „Am besten gehen wir etwas abseits, damit wir die anderen nicht so sehr stören, so, dann wollen wir mal“, der Lehrmeister hob einen Ast auf und drückte ihn Lore in die Hand, „die ersten Übungen machen wir lieber ohne Schwert“. „Wichtig ist zunächst die Grundstellung, das rechte Bein vor und das linke einen Schritt zurück, so hat man einen festen Stand, ich zeige es dir mal kurz“. Der Milizsoldat zeigte die beschriebene Beinhaltung, „ist ganz einfach, aber wie gesagt, auch da wichtigste, du mußt stets bemüht sein diese Stellung zu erreichen“. Nach einigen Korrekturen hatte sein Schüler die Beine in der richtigen Position, „gut, als erstes machst du ein paar einfache Schläge, von oben nach unten, danach von links nach rechts, achte darauf, das du gerade Linien schlägst. Fang langsam an und versuch dann schneller zu werden, am Ende solltest du soviel Kraft wie möglich reinlegen..., ach was rede ich hier lange rum, leg los und dann schauen wir mal“...

  15. Beiträge anzeigen #355
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Ed war eine wahrlich beeindruckende Magierin. Zu Beginn der Lehre hatte Tinquilius große Zweifel gehabt, ob aus dieser jungen Dienerin Innos eine wahre Heilerin werden könnte. Sie war störrisch, als er ihr von dem Eid gesprochen hatte, war nicht bereit, diesen einzugehen. Zudem hatte sie auf Tinquilius einen eher überheblichen und arroganten Eindruck gemacht. Keine wirklich guten Eigenschaften für einen Heiler, so viel war klar.
    Und doch hatte sich im Grunde alles anders herausgestellt, als Tinquilius anfänglich angenommen hatte. Ed, die junge Magierin, war nicht überheblich oder arrogant. Sie war sich bewusst, dass sie die Magie beherrschen konnte, selbstsicher würde der Priester dies nennen. Überheblichkeit jedoch war es keinesfalls. Zudem war sie, wie sie sicherlich auch wusste, eine sehr gute Schülerin. Sie schien trotz ihrer vorherigen Unkenntnisse in schnellem Tempo die Methoden und Techniken der Heilung zu erlernen – eine wahrlich seltene Begabung. Auch dies mochte zu dem Erscheinungsbild gereichen, dass sie überheblich war.
    Viel wichtiger war aber, dass sie trotz ihrer Bedenken des Eides wegen schlussendlich den richtigen Entschluss gefasst hatte. Die Heilung des Orks war ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sie zwar nicht unbedingt Diener Beliars akzeptierte, dass sie diese aber auch nicht einfach sterben lassen konnte. Dies allein hätte dem Priester gereicht, um ihre Ausbildung anzuerkennen.
    Was dem Ganzen den sprichwörtlichen Punkt auf dem I versetzte war die Heilung des Orks selber. Selten hatte Tinquilius einen solchen Ehrgeiz gesehen. Selbst als der Ork sie beiseite geschleudert hatte, und es musste ihr einigen Schmerz bereitet haben, ließ sie nicht von ihrer Aufgabe ab und versuchte weiter, dem Ork zu helfen. Und die Ausführung der Behandlung war, er konnte es nicht anders sagen, meisterhaft. Sie dachte an alles. Wundenbegutachtung, Wundenreinigung, Behandlung kleinerer Wunden, Einsatz der Geistesheilung und anschließende Begutachtung der Behandlung. Ein wahrlich gut durchdachter und sinnvoller Plan, der dem Ork schlussendlich zu neuem Leben verholfen hatte.
    Die beiden Magier begaben sich aus dem ehemaligen Orkgebiet heraus in Richtung der Hütte. Ein kleiner Lichtzauber schwebte vor den beiden her, geschaffen von Tinquilius, da Ed zu erschöpft dafür war. Durch den geringen Einsatz der Magie waren sie recht sicher, denn der Priester wollte keinesfalls nun einen Angriff der Orks oder anderer Bewohner des Minentals herbeiführen, nicht im Zeichen des Sieges.
    Die Umgebung erschien im Licht des Zaubers mystisch und atemberaubend. Während er tagsüber hier nur eine öde und karge Landschaft vorfand, so war es bei Nacht vollkommen anders. Eine kleine Maus hatte er gesehen, das entfernte Heulen von Wölfen war zu vernehmen, ebenso wie der Schrei einer Eule. Doch neben diesen tierischen Anzeichen von Leben erkannte er auch wenige Meter entfernt eine kleine Ansammlung von Nachtgewächsen. Es waren kleine Kräuter, die durch das Licht des Mondes – ab und an drang es durch die Wolken hindurch – ihre Blüten öffneten. Rot, dunkelblau, violett. Ein wahrlich besonderer Anblick.
    Doch sie verweilten nicht bei diesen Blumen, dafür war nicht die richtige Zeit. Er würde in den nächsten Tagen sicherlich noch die Möglichkeit bekommen, sie zu studieren. Bald erreichten sie den kleinen Weg, der hinunter in das Tal führte. Schnell schritten sie diesen entlang, befanden sich bald im Tal. Die Hütte war nun sichtbar und auch ein kleines Feuer war zu erkennen.
    Ein paar Minuten später kamen die beiden Heiler bei der Hütte an. Ed, die bereits durch den Heilprozess geschwächt war, schien durch den kleinen Marsch weiter an Kraft verloren zu haben. Sie setzte sich ans Feuer, während Tinquilius seine Tasche wegpackte. Bevor er jedoch zu Ed und Meister Saturas zurückging, nahm er noch die Rune hervor, die er Ed als Geschenk geben wollte und einen trank. Danach setzte er sich an das Feuer zu den beiden anderen Magiern.
    „So, nun sind wir hier an der Hütte angekommen. Nimm erst einmal einen kleinen Schluck aus dieser Flasche, Ed, es wird dir helfen.“ Die junge Feuermagierin nahm die Flasche und nahm einen kräftigen Schluck, reichte sie Tinquilius dann wieder. „Na? Ich hoffe, es hat dir gut getan.
    Nun aber zu deiner Prüfung: Ich muss zugeben, ich war selber nicht ganz davon überzeugt, ob es wirklich eine solch gute Idee war, dir diese Aufgabe zu geben. Einen Ork zu heilen ist bei Weitem keine einfache Aufgabe. Es erfordert Mut, Disziplin und auch Toleranz. Dies hast du alles bewiesen, wodurch ich die Ablegung des Eids als erfüllt ansehe.
    Daneben hast du aber auch bewiesen, dass du die Künste der Heilung in einem solchen Maße beherrschst, wie es nur ein Meister der Heilung kann. Somit ist auch dieser Teil der Prüfung mit Bravour bestanden. Ich kann also nicht mehr tun, als dich zu beglückwünschen: Du hast die Lehre der Heilung mit wirklich beeindruckender Schnelligkeit abgeschlossen, zudem mit sehr guten Leistungen! Ich ernenne dich also zu einer Meisterin der Heilung!“
    Tinquilius lächelte, ebenso wie Ed, die durch den Trank wieder ein wenig Kraft geschöpft zu haben schien.
    „Natürlich“, fuhr Tinquilius fort, „ist damit deine Ausbildung nicht abgeschlossen. Diese Lehre verleiht dir die Kenntnisse und ein wenig Erfahrung, aber zu einer wahren Meisterin kannst du nur werden, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast. Es gibt so viel auf dieser Welt, so viele Krankheiten, so viele Wunden. Und nur durch das ständige Praktizieren deiner Künste, sowie das Experimentieren, um Neues zu erfahren und zu erschaffen, kannst du zu einer wahren Meisterin werden.
    Doch ich habe noch etwas für dich.“ Der Priester Adanos nahm die Rune und reichte sie Ed. Diese schien verwundert, hatte anscheinend nicht damit gerechnet. „Diese Rune ist der Teleport zu den Tempeln Adanos in Jharkendar. Ich schenke sie dir, da du zum einen mir diese grandiose Taschenuhr geschenkt hast und zum anderen da du eine wirklich wunderbare Schülerin warst. Du bist jederzeit bei den Tempeln willkommen und ich hoffe, dass wir uns hier nicht das letzte Mal gesehen haben, sondern uns vielleicht bei den Tempeln oder im Kloster noch einmal über den Weg laufen.“
    Langsam drehte sich der Priester zum Feuer. Kleine Funken stoben aus der heißen Glut, zwei Hölzer brannten lichterloh. Eine Welle der Wärme überkam Tinquilius, er setzte sich einen meter nach hinten. Für ihn war dies nichts. Er genoss lieber die Temperaturen, wie sie hier im Minental herrschten, wobei er ab und an jedoch ein paar Sonnenstrahlen gutheißen würde.
    „Und was hast du nun vor, Ed? Was willst du mit deinen Künsten anfangen? Erlernst du die hohe Kunst der Alchimie oder konzentrierst du dich vollkommen auf die Heilung?“

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #356
    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Den Ganzen Tag marschierten die Gefährten durch die Lande um Khorinis. Fast Pausenlos wurde marschiert. Nachdem die Gruppe am späten Nachmittag den Pass überquerte, schlugen sie noch vor Einbruch der Dunkelheit ihr Lager auf. Es lag ziemlich abseits, damit es von Monster nicht so leicht gefunden und überfallen werden konnte. Gar nicht auszudenken wäre, wenn Ork’s die Nachtstätte überrennen würden.

    Lore hatte gleich nach Überquerung des Passes ein flaues Gefühl im Magen. Ohne es zu wissen ahnte er, dass irgendwas auf dieser Mission passieren würde.

    Nach dem Aufschlagen der Schlafstätte wurden ein paar Schenkel der heute erlegten Viecher über einem Feuer, welches sich in der Mitte des Lager befand, aufgespießt und gebrutzelt. „Mal hoffen, dass dieser Fleischgeruch nicht irgendwelche Viecher anlockt!“ ängstelte der sonst furchtlose Zimmermann. Als sich alle gestärkt hatten, schlug SirUli vor, alle Kampfunerfahrenen ein paar Kniffe beizubringen. Dieser Vorschlag traf auf reges Interesse bei der Gruppe. Viele wollten gleich die ersten Übungen machen, doch der Lehrmeister blickte in die Runde und wählte den ziemlich verängstlichten und eingeschüchterten Lore als Ersten. Ihm wollte er anscheinend etwas die Angst vom gefährlichen Minental nehmen, indem er ihm zeigte, wie er sich selbst verteidigen kann. Bei der gemütlichen Lagerrunde fragte Uli sofort, ob ihm selbst jemand ein paar Kniffe mit dem Bogen beibringen könnte. Grimward willigte ein und würde ihn in den nächsten Tagen zusammen mit Kalypso ausbilden. Doch Uli widmete sich nun Lore.

    Die beiden gingen etwas abseits des Lagers, um die anderen bei der Nachtwache nicht zu stören. Nun drückte der Milizsoldat Lore einen Ast in die Hand und begann zu erklären „So Lore! Das wichtigste ist, wie bei jeder Kampfart, dass die Beinstellung stimmt! Du musst das rechte Bein etwas nach vorne schieben und das Linke einen Schritt zurücksetzen!“ Uli machte die Stellung kurz vor. „Ja genau! So in der Art! Im Kampf musst du dich immer darum bemühen, diese Schrittstellung beizubehalten.“ Nach einigen Problemen mit dem Gleichgewicht schaffte Lore es jedoch in dieser Stellung seine Balance zu halten. „So und nun versuch mit dem Ast ein paar Schläge zu machen! Am besten … ach … versuchs einfach mal!“ Etwas unkontrolliert fuchtelte der Rekrut mit dem Stöckchen in der Gegend rum „He! Pass auf, dass du mich nicht triffst!“ fauchte Uli in einem forschen Ton. Doch nach langem üben brachte er dann doch etwas System in die ganze Sache. Er schwang den Ast von oben nach unten, von links nach rechts und umgekehrt. Nun drehte Lore sich um, um die Beinstellung erneut zu versuchen und siebte wieder mit seinem Stöckchen ein wenig die Luft.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Drachentöter Avatar von Tak
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Tak ist offline
    Nachdem es sich die Drei in der stinkenden Goblinhöhle ‚gemütlich’ gemacht hatten, hatte Tak sich nach einem nicht unbedingt üppigen Abendmahl bereiterklärt, die Nachtwache zu übernehmen. Seine lange Zeit in der Wildnis hatte schließlich doch ihre Spuren hinterlassen – er schlief nie besonders fest, wenn überhaupt, und kannte die Geräusche und Gefahren der Dunkelheit. Zudem hoffte er, eine Weile Ruhe zu haben.
    Das Minental...
    Während Succa und Goner in der Höhle behelfsmäßige Lager aufgebaut hatten und friedlich schliefen, saß der Anwärter des Klosters auf einem Stein vor dem Höhleneingang. Die Hände auf sein Schwert gestützt saß er da, hatte die Kapuze seines dunklen, grauen Reisemantels tief ins Gesicht gezogen und stierte scheinbar regungslos in die Finsternis. Seine Augen waren jedoch ständig in Bewegung, registrierten jede noch so kleine Bewegung...
    Der Mond war teilweise von schwarzen Wolken verdeckt, ein kühler Wind wehte über die karge, zerstörte Landschaft des Tals. Im bleichen Mondlicht erschienen die Skelette einst mächtiger Bäume wie die Klauen eines sinistren Geschöpfes, welches den Himmel selbst ergreifen wollte. In der Ferne, über dem Vulkan, kündete ein rötliches Glühen von der Anwesenheit eines gewaltigen geflügelten Geschöpfes, eines Drachen. Vage erinnerte sich Tak, wie er sich zwei mal mit eben diesem Drachen im Zweikampf gemessen hatte – heute könnte er es nicht einmal mehr wagen, sich diesem Wesen bis auf hundert Schritt zu nähern. Für einen kurzen Augenblick lang verzog der ehemalige Druide sein sonst so ausdrucksloses Gesicht zu einer Grimasse voll Bitterkeit und Hass. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie?
    Sein Blick wanderte gen Himmel. Einige wenige Sterne, die eine Lücke in der dichten Wolkendecke zu finden vermocht hatten, blinkten ihm kläglich entgegen. Ob... Innos die Antwort wusste? Wenn ja, dann wollte er sie ihm wohl nicht mitteilen. Vielleicht, weil er nur ein kleiner Anwärter war. Er, der Jäger, der Todesbote...
    Hier im Minental, hier hatte alles seinen Anfang genommen. Damals war er als Anhänger eines Dämonen verehrenden Kultes in die Barriere geworfen worden, und in der Barriere war er zu wahrer Macht gelangt. Einer Macht, die ihm kein König, kein Priester jemals hätte geben können.
    Aber nun... nun war alles dahin. Er musste wieder von vorn beginnen. Doch die Frage des ‚warum’ war bislang unbeantwortet geblieben.
    Sein lebloser Blick richtete sich auf den Belagerungsring der Orks auf der anderen Seite des Flusses. Zu Zeiten der Kolonie waren die Orks nur ein kleines, lokal begrenztes Ärgernis gewesen, aber jetzt hatten sie das gesamte Minental eisern im Griff. Es war schon irgendwie eine Ironie des Schicksals, kaum waren die Bewohner der Barriere frei gekommen, da wurden sie niedergemetzelt. Was für ein Gewinn...
    Der Wind strich mit seinem kalten Hauch durch die laublosen Kronen der Baumleichen und wehte Tak eine Haarsträhne ins Gesicht, während er seine Wache, regungslos und düster auf dem Stein sitzend, fortsetzte...

  18. Beiträge anzeigen #358
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Düsterkeit...Schwärze... nirgends war ein Licht zu sehen. Er rannte, konnte nicht stehen bleiben, wovor rannte er nur weg? Ein düsteres Lachen durchzuckte die Stille, die Bilder, sie waren wiedergekommen. Bilder der Toten, der Sterbenden, der einstigen Freunde. Wie ihre Körper langsam erschlafften, ihr Geist erstarb. Und wie Ronsen danebenstand und nichts machen konnte. "Wer bist du? Zeig dich!", Ronsen hatte sein Schwert bereits gezogen und sich in Kampfposition begeben. Langsame Schritte hallten durch die Dunkelheit, ein Mann in Kapuze gehüllt, kam auf den Milizen zu. Er strahlte eine dunkle Aura ab, sein unnormal langer, silberner Bart verriet, um wen es sich handelte. "Hab ich dich endlich gefunden, Ronsen!" "Du!", der Gardist hatte Angst, Todesangst. "Jetzt werde ich dafür Rache nehmen, was du mir angetan hast!" Ronsen konnte sein bleiches Gesicht sehen, er sah aus wie ein wiederauferstandener Toter, die Augenhöhlen waren unnormal groß und die rot gefärbten Pupillen zeigten den puren Wahnsinn seines Gegenüber. Er breitete die Arme aus und lachte hämisch, dann wurde sein Körper blaß, sein Unhang verschwand, die Arme explodierten, bis sie nicht mehr waren. Er beugte sich nach vorn, sein Kopf wurde lang und schmal, scharfe Reißzähne waren zu sehen. Ein langer, muskulößer Schwanz wuchs dem Monster, kurz darauf verfielen ihm all seine wenigen Haare und der Bart. Und dann die Narbe, eine riesige Narbe biltete sich über dem Gesicht des Monsters, es sah grauenvoll aus...wie...wie... Der Snapper!

    Ronsen schrie, dann wurde er gerüttelt. "Hey Ronsen, sei ruhig, du wächst ja noch die anderen!" Der Gardist öffnete schnell die Augen, er war schweißgebadtet. "Uthar? Was...was ist hier los, wo ist der Snapper?", hechelte er. "Ganz ruhig, es ist alles in Ordnung, beruhige dich!", Uthar hatte eine unbekannt sanfe Stimme auf den Lippen. Es war noch dunkel, aber am Horizont war schon das erste Licht, wenn auch nicht die Sonne, zu sehen. Ronsen richtete sich auf: "Verdammt, welch ein Albtraum, bin ich jetzt mit Wachdienst dran?" "Eigentlich schon, mit Tarnum, aber..." "Du siehst erschöpft aus Uthar, leg dich schlafen, es ist alles wieder okay." "Wenn du es sagst..." Ronsen verließ das Zelt und gesellte sich hinaus zu seinem Kollegen Tarnum, der wohl auch das Glück der letzten Schicht hatte. "Alles klar mit dir?", fragte er besorgt, "Ich habe einen lauten Schrei gehört und dachte mir..." "Es geht schon wieder", winkte Ronsen ab. Sie saßen auf den kühlen Steinen und schwiegen sich den Rest der Schicht an, jeder machte sich wohl so seine Gedanken über die Aktion. Werde ich überleben? Was ist, wenn die Orks kommen? Wie kann ich mich im Notfall retten? Genau den Gesichtsausdruck dieser Fragen hatte Tarnum die ganze Zeit auf den Augen. Plötzlich hörten die beiden ein Geräusch, eine Art Knacksen, nein eher ein Nagen. "Das kommt von der Höhle dort!", bemerkte Ronsen. "Lass uns nachsehen!", schlug Tarnum vor. Die beiden schlichen so leise wie es ging an die Höhle heran, die Waffen bereits gezogen, betraten sie das Gewölbe. Da saß eine riesige Ratte auf irgendetwas drauf und nagte an jenem Objekt herum. Als man genauer hinschaute, erkannte man, woran die Ratte herumnagt... an einem Kadaver, an dem Kadaver eines Menschen!
    Geändert von Ronsen (27.05.2006 um 10:52 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #359
    Ritter Avatar von Tarnum
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    Tarnum ist offline
    Der Geruch des schon seit einigen Tagen verwesendem Menschen borte sich in die Nasen der Milizen. Dazu kam noch der ekalhafte Geruch der Ratte, die wahrscheinlich ihr ganzes Leben in der Höhle verbracht hatte. Der Geruch des toten Menschen war so stark, dass Tarnum übel wurde. Schließlich entschied sich Ronsen die Ratte mit einem gezielten Tritt zu verjagen. Nun lag der schon halb verweste Mensch mit ein paar zusätzlichen Bisswunden am Boden. Keiner der beiden Milizsoldaten wusste ob sie zurück kehren sollten oder den Leichnamen wenigstens zu bestatten. Ronsen und Tarnum war es auch buchstäblich ins gesicht geschrieben das keiner von beiden den Toten anfassen wollte. Da bekam Tarnum eine Idee vielleicht etwas bei dieser Sache raus zu schlagen:

    "Ronsen, der sieht doch aus wie ein Schürfer, vielleicht hat er ein wenig Erz dabei."
    "Dann such ma schön."
    "Naja wir beide finden den Gestank abartig hast du ein Tuch oder so was in der Art?"
    "Nein, ich hätte ja nicht wissen können das wir hier nen toten, halb verwesten Typen finden."
    "Ja, schon klar, dann halte ich mir eben die Hand vorm Mund."
    "Warte, ich such den Oberkörper ab und du den Unterleib."


    Ohne noch ein Wort zu sagen fingen die beiden Milizsoldaten an den Leichnamen zu durch suchen. Ronsen wurde schnell fündig, er hatte in der Tasche des Verstorbenen einen Erzbrocken gefunden. Bald danach fand auch Tarnum einen, dieser befand sich in der Gürteltasche des Toten.
    "Gibts nicht mehr", fragte Tarnum gierig.
    "Ne, also ich find nichts mehr."
    "Ich hab auch schon alles durchsucht, lass uns dann mal zum Lager zurück gehen"
    "Und den Toten hier lassen, ne es ist doch unsere Pflicht ihn wenigstens ein hüsches grab zu machen.
    "Gut machen was so."


    Tarnum ging schnell aus dem eine Schaufel holen und hob ein kleines Loch aus wo rin der Tote rein passte. Die beiden Schmiede hoben den Leichnamen an, warfen ihn in das Loch und vergruben das Loch mit dem darin liegenden Leichnamen. Ronsen und Tarnum teilten sich die beiden Erzbrocken schnell auf und beschlossen die Bröckchen zu behalten, dess es würde bestimmt niemand merken. Als sie schließlich am Lager angekommen waren setzten sie sich auf ihre Posten und warteten die restliche Wache ab.

  20. Beiträge anzeigen #360
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Ed überlegte kurz, was sie Tinquilius antworten könnte. Sicher, sicher, Alchemie war ein interessantes Fach, aber sie hatte gerade erst die Heilung erlernt. Es wäre besser, wenn sie sich zuerst in diesem Gebiet richtig auskennen würde, und dann, wenn die Zeit gekommen wäre, könnte sie sich auch noch der Alchemie widmen. » Ich bin der Meinung, es wäre besser nun erst einmal, dass Gelernte richtig verstanden zu haben und zu rekapitulieren. Du hast selbst gesagt, dass der Weg zu einem wahren Meister des Fachs über viel Erfahrung geht. Also werde ich diese Erfahrung erst einmal sammeln und im Anschluss mich mit etwas neuem beschäftigen. Das ist wohl die sinnvollste Lösung. Vor allem, wenn es um so etwas Heikles wie der Alchemie geht. Ich könnte vermutlich schnell die Zusammenhänge erlernen, aber wenn ich etwas falsch mache, fehlt mir die Erfahrung in der Heilkunst, um eventuelle Fehler zu beheben. Das könnte einige unangenehme Folgen haben. Aber irgendwann werde ich es auf jeden Fall versuchen. Vielleicht werde ich dann zu dir kommen und dich darum bitten mich darin zu unterrichten. Dank der Rune wird es jetzt ja ziemlich einfach sein zu den Tempeln zu gelangen. Ich hatte darüber gelesen, aber ich wusste dennoch nicht welcher Weg dort hinführte. Und sollte ich mal unsicher bei einem Trank oder etwas ähnlichem sein, kann ich auf schnellstem Weg jemanden erreichen, der viel Erfahrung damit hat. « Die drei Magier saßen noch eine Weile um das Lagerfeuer herum und inzwischen fühlte Ed sich neu gestärkt. Dieser Trank von Tinquilius war sehr belebend und gab ihr schnell ihre Kräfte zurück. Wenn sie wieder im Kloster wäre, würde sie sich dran machen und einen ähnlichen mischen. Für den Fall, dass Ed sich bei der magischen Heilung verausgabt, wäre das genau richtig.

    Am nächsten Morgen überkam Ed auch schlussendlich ein Abreisefieber. Sie war zu neugierig darauf, was sich noch alles für Möglichkeiten offenbarten und sie brauchte dazu die Bibliothek des Klosters. So viele neue Dinge, die es zu entdecken galt, so viele Sachen zu erforschen. Die Möglichkeiten faszinierten sie und ließen Eds Träume von einem Trank zum nächsten schwanken. Was sie alles damit anstellen könnte. Saturas und Tinquilius frühstückten gerade als Ed hinzukam und ihnen ihre Absicht mitteilte. » Es war eine schöne Zeit hier mit euch, allerdings möchte ich nun, da sich mir solche Gelegenheiten jetzt offenbaren, wieder ins Kloster zurückkehren. Hoffentlich sehen wir uns bald einmal wieder, ich würde mich sehr darüber freuen. «, sagte die Magierin zu den beiden etwas erstaunten Priestern und ein wenig traurig wurde sie deswegen, aber da es kein endgültiger Abschied war und sie nun neue Aufgaben zu bestehen hatte war es nicht ganz so schlimm. Sie suchte noch all ihre Habseeligkeiten zusammen, inklusive des alten Leinensacks, als Erinnerungsstück, und kam dann vor die Hütte. Sie winkte den beiden Priestern noch einmal zum Abschied zu, stampfte dann zweimal mit ihrem Stab auf den Boden, um ihren Zauber ein wenig zu untermalen, und schon verzerrte sich das Bild vor ihren Augen, wurde zu einem bunten Mischmasch aus Farben und zog sie an einen fernen Ort, fort von der kleinen Hütte.

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