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16.05.2006 15:04
#301
Langsam trottete Cyco zurück in die Höhle, wollte sich dort eine kurze Pause gönnen. Die Nacht hindurch hatte er seine Kenntnisse aufgefrischt, nur wenige Unterbrechungen hatte er sich gestattet. Dementsprechend war er nun rechtschaffen müde. Auf dem Weg zerrte er einen vertrockneten Laib Brot aus seiner Tasche, nagte daran. Schon nach dem ersten Bissen verzerrte er angewidert das Gesicht. Das Brot schmeckte nach allem, nur nicht nach Brot. Fluchend warf er es fort, hörte, wie es mit einem Klacken einen Fels traf. Es klang beinahe so, als habe man zwei Steine aufeinander geschlagen. Der Einzelgänger war froh, es nicht gegessen zu haben. Beliar, er hätte sich vermutlich die Zähne ausgebissen.
Der Tätowierte erreichte den Höhleneingang, duckte sich, trat ein. Asthan hockte nach wie vor an einer Höhlenwand, stierte vor sich hin. Der Einzelgänger wusste nicht, ob die gut war oder schlecht. Einerseits wäre der Lehrling dadurch zwar wenig wehrhaft, doch zum anderen musste Cyco die Gefahr bedenken, dass die Lehrmeisterin ihn in die Burg schleifen würde. Der Gedanke an die dort herumwuselnden Gardisten ließ den Tätowierten in mehrerlei Hinsicht schaudern. Er fegte die Gedanken beiseite, womöglich würde ihm davon noch übel.
Der Einzelgänger ließ sich gegenüber des Lehrlings nieder, sah sich um. Die Höhle war absolut nicht wohnlich. Er fragte sich, was die Schwarzmagierin noch dort hielt. War es nur der Verwundete? Ihn konnte man doch tragen ... Ein schwaches Lächeln durchzuckte das tätowierte Gesicht, als Cyco in diesem Zusammenhang gleich wieder eine neue Tötungsart einfiel. Ein leichter Sturz würde dem verwundeten gar nicht gut tun.
Cyco wandte den Kopf der Lehrmeisterin zu, musterte sie. Die Frau schien ihn beobachtet zu haben, wandte den Blick sofort ab, als der Tätowierte sie ansah. Verbarg sie möglicherweise etwas, ebenso wie er selbst? Nur was? Cyco hatte den unangenehmen Einfall, dass sie Verdacht schöpfte. Doch andererseits ... wie sollte sie darauf kommen, dass er log? Dazu gab es für sie keinerlei Grund.
”Sagt ... wann brechen wir eigentlich wieder auf?”
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Na das lief ja toll. Erst ein paar Warge und dann noch ein Steingolem zum Nachtisch. Mit Ketten besonders schwer verdaulich..., dachte sie sich und musste seufzen.
Da spitze Waffen bei solchen Kolossen aus hartem Fels nichts nützten, wie sie Kire darauf hinwies und es sogleich auch mit einem Pfeil demonstrierte musste ihnen etwas anderes einfallen. Der Pfeil knallte an ihm ab als wäre dort eine Wand und nichts regte sich.
Wie sollte man da überhaupt was ausrichten?
Der Himmel sah hier im Minental ziemlich finster aus und dunkle Wolken bedeckten sie. Donner grollte entfernt und zog ihnen entgegen. Kaum ein Büschel Gras begrünte die trockene graue Ebene. Ein kühler und kräftiger Wind blies über ihnen.
Geschützt zwischen den Felswänden standen sie und grübelten ein wenig wie sie mit einem solchen "Vieh" umgehen sollten.
Mit einem Hammer würde es bestimmt gehen, er ist ja nicht spitz nur ich habe keinen und Alaris vermutlich auch nicht, dachte sie sich.
Völlig spontan griff Alaris nach einem Stein in Dragonsgirls Kopfgröße und war ihn auf den Rücken des Steinhaufens.
Zuerst nichts. Dann regte sich plötzlich etwas und die Steine begannen sich zu bewegen. Als ob sie auf vorsichtig aufeinander tanzen würden, drehte sich der Golem in ihre Richtung und polterte auf sie zu.
Okay, jetzt hab ich keine Zeit mehr zum überlegen. Mist! Obwohl ich wahrscheinlich sowieso zu keinem Schluss gekommen wäre, dachte sich die aufgeregte Piratin bei der näher rückenden Gestalt die sich vor ihr aufbaute und das Mädchen für einen kurzen Moment schrumpfen ließ.
Der Nordmann rannte wütend auf ihn zu und wich letztendlich doch aus, da dieser zum Schlag auf den Boden ansetzte, welcher darauf bebte. Alaris wurde dadurch zur Seite geworfen. Der Golem interessierte sich im Moment wohl nur für das unschuldige Mädchen, dass wie er wahrscheinlich dachte, den Stein auf ihn geworfen hatte.
In der Wucht mit der der Koloss auf sie zu rannte, wich sie zur Seite aus und versteckte sich hinter einem dürren Baum. Ihre schlanke Gestalt war nicht zu sehen und er wendete sich wieder Alaris zu der in der anderen Richtung stand.
Dragonsgirl kletterte schnell auf die Felswand nun rechts von ihm und gab Mann unten ein Zeichen. Mit geschlossenen Augen sprang sie auf die Schultern des Golems. Der wahnsinnige Sprung von Gorthar kam ihr in dem Sinn, rauschte an ihr vorbei und endete mit einem ungemütlichen Aufprall auf dem nackten Stein.
Schnell warf sie ihre Kette, die ihre beiden Hände verband, über den Kopf des Wesens. Die Kette überdeckte die Augen und störte teilweise seine Sicht. Der Golem schien verwirrt und schüttelte den Kopf um sie loszuwerden.
Das war das erste Mal in dem sie ihr nützten! Denn ohne sie, hätte sie sich nicht halten können.
Der Fels auf dem sie "ritt" schien Alaris komplett vergessen zu haben und von Kire schien er gar nichts zu wissen.
Mit aller Kraft die sie hatte, zog sie die Kette zu sich und drückte sie dem Golem ins Gesicht. Der Nordmann sah ihr von unten nur verdutzt zu und rührte sich nicht. Während des Schüttelns lief der Golem nahe an den Baum und riss einige Zweige mit sich. Blitzschnell schnappte sie die Äste band sie ihm an den Hals und die Spalten im Nacken, von denen sie selbst schon fast gezwickt worden war und sprang wieder herunter.
Der Steinhaufen realisierte dies gar nicht und das Mädchen konnte einige schwere Steine heranrollen mit denen sie seinen Kopf beschmiss. Alaris tat es ihr gleich.
Völlig benommen stand er nun schon mit gebücktem Kopf da und Alaris, der auf die gegenüberliegende Seite geklettert war, ließ einen Stein nach unten rollen, von dem das Vieh getroffen wurde. Mit wackeligen Beinen und einer riesigen Wut sah er zu ihm herüber.
Der Golem war zäh und sie mussten sich noch etwas einfallen lassen. Da hatten die beiden plötzlich eine Idee...
Geändert von Dragonsgirl (16.05.2006 um 16:59 Uhr)
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Eine neue, sehr interessante Lektion wartete heute auf Ed. Das Salbenmischen hatte die Magierin soweit raus und würde sie sich den Rest schnell selbst aneignen können, ohne sich dabei auf Tinquilius Hilfe stützen zu müssen. Dieser sah für die Erwählte etwas anderes für den Stundenplan vor. Bisher hatte Ed gelernt einen Bruch zu schienen, eine Wunde mit einem Verband zu versorgen und natürlich eine heilende Salbe herzustellen. Für kleine Verletzungen würde das ausreichend sein, führte Tinquilius aus. Wenn aber Schnittwunden vorhanden waren oder andere offene Wunden, dann müsste sie zu einem weiteren Mittel greifen. Das Nähen könnte viele unschöne Narben verhindern und beschleunigte den Heilungsprozess immens. Tinquilius schlug vor ein Tier für Versuchszwecke zu jagen, allerdings hielt die Magierin wenig davon, einem Lebewesen dafür extra schaden zu müssen und bat ihren Lehrer ein bereits totes Tier für die Übung zu verwenden. Zwar willigte er ein, meinte aber, dass es ein möglichst frischer Kadaver sein müsste. Ansonsten wäre das Gewebe zu stark nekrotisch und fern ab von dem lebender Wesen, die sie später ja behandeln sollte. Die Magierin schlug vor in der Eisregion zu suchen, denn dort würde der Verwesungsprozess verlangsamt ablaufen und die Kadaver länger erhalten. Saturas blieb derweil allein zurück bei der alten Hütte.
Nach einiger Sucherei hatten der Priester und die Magierin einen leblosen Scavenger im Schnee gefunden. Offenbar war sein Bein von einem Sturz gebrochen und war dann nicht mehr fort gekommen, so dass er erfror. Da sie nicht das gleiche Schicksal erleiden wollten und auch nicht von irgendwelchen wilden Tieren oder sonstigen Gestalten angegriffen werden wollten, schleppten sie den gefrorenen Scavenger wieder zurück zur Hütte. Laut Tinquilius Vermutung war das Tier höchstens erst am Vortag verstorben. Ein hervorragendes Versuchobjekt, auch wenn es von der Näherei nichts mehr mitbekäme. Tinquilius setzte sein Messer am Hals des Tieres an und schnitt eine Wunde, etwa so lang wie eine Hand, auf. » Du musst beachten, dass du keinesfalls Bisswunden nähst. Auch wenn Splitter von Holz in der Wunde sind oder sie stark verschmutzt ist darf auf keinen Fall genäht werden. Grundregel ist es, dass nach der Verletzung höchstens sechs Stunden vergehen dürfen, sonst bringt das Nähen nichts mehr. Denn dann ist die Wunde schon in einem Stadium, in der sie selbst verheilt, allerdings hinterlässt das oft Narben an der Stelle. Solch ein Schnitt wie hier ist hingegen geradezu ideal, um ihn zu vernähen. Die Wundränder sind gerade und nicht ausgefranst. Sollte das doch der Fall sein, kommst du wohl nicht darum herum, sie Wunde aufzuschneiden, also die Ränder zu glätten. Dann kannst du sicher sein, dass sie gut verheilt. Auf jeden Fall achte darauf, vorher die Verletzung gründlich zu säubern, aber auch hier vorsichtig sein, denn du willst ja nicht die Wunde vergrößern. Wenn du also eine solche Schnittverletzung vor dir siehst, sie gesäubert hast und sie nicht älter als ein paar Stunden ist, kannst du sie ohne Bedenken nähen. «
Tinquilius nahm eine kleine Nadel zur Hand, fädelte einen dünnen Faden durch das Nadelöhr und zog die Wundränder zusammen. Dann stach er in das Fleisch und zog den Faden auf der anderen Seite hinaus, so dass das Ende des Fadens mit dem kleinen Knötchen das Gewebe zusammenzog. » Noch ein Punkt, den du beachten musst. Wenn die Wunde nicht vereitert ist darfst du sie nicht ganz dicht nähen. Eitert die Verletzung allerdings wirst du einen kleinen Schlauch oder so etwas in der Art in die Wunde legen müssen und dann vernähen. So kann das Wundsekret ablaufen. Sollte das nicht passieren, wirst du die Naht wieder öffnen müssen. Totes Gewebe musst du aus der Wunde immer entfernen. Alles was dort sein darf ist lebendes, möglichst gut durchblutetes Gewebe. « Er nähte weiter Stich für Stich und übergab Ed bei etwa der Hälfte der Wunde die Nadel. Den Rest sollte sie schließen. Ein kleiner Knoten zum Schluss in den Faden und fertig. Zumindest die Naht, denn nun ging es weiter. » Jetzt kommen zwei der Sachen zum Tragen, die ich dir vorher beibrachte. Zum einen das Verbinden und zum anderen die Salben. Sobald du eine Wunde genäht hast musst du sie mit einem Verband versorgen, um zu verhindern, dass Schmutz in an die Naht kommt und um Wundsekret aufzunehmen. Solch ein Verband muss immer täglich ausgewechselt werden und am besten ist es, wenn er mit einer Salbe kombiniert wird, die die Verletzung sauber hält. Wenn du das beachtest sollte die Verletzung schnell und gut verheilen. Leider wird unser Scavenger hier nichts mehr davon mitbekommen. Allerdings übst du dich am besten noch weiter darin, denn das benötigt einiges an Feingefühl und vor allem mögen viele Patienten keine Nadeln. « Die Magierin schnitt noch an verschiedenen Stellen den Scavengerkörper und versorgte jede dieser Schnittwunden mit einer sauberen Naht und eine sogar vollständig mit Verband. Der Abend nahte und für den Tag ließ Ed die Nadel liegen. Den Scavenger brachten Tinquilius und Ed ein Stück weit hinter die Hütte, denn so ein gutes Gefühl war es auch nicht, ihn direkt neben sich herumliegen zu haben.
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Die Feuergolems hatten die Gegner in ihrer Nähe aus dem Weg geräumt und auch an einem Flecken das Eis weggeschmolzen, sodass es sich die kleine Gruppe gemütlich machen konnte. Jeweils einer hatte Wache gehalten, indem er ein Wesen heraufbeschwor oder nur die Umgebung beobachtete. Schließlich brach der nächste Tag an, der jetzt schon fast wieder zu Ende war. Dieser Igor hatte also wirklich vor zu diesem Eisdrachen zu stiefeln und ihm seine Schätze zu klauen? War er noch ganz bei Trost? Er würde mit einem Hauch ihren Lehrmeister in Asche verwandeln. Eigentlich sollte es sie ja nicht stören, doch irgendetwas hatte sie da doch dagegen. Dann müsste sie nämlich wieder einen neuen Lehrer suchen und das war ihr zu stressig. Sonst schien der Priester der dunklen Mächte eigentlich aber ein ganz netter Mensch zu sein. Über ihrem blutroten Umhang trug sie jetzt noch einen schwarzen Umhang, den ihr Igor gab. Er wärmte sie noch mehr und sie verspürte jetzt eigentlich nur noch an ihren Füßen die eißige Kälte.
"Gehen wir weiter? Es ist dunkel und unsere Feinde brauchen auch Schlaf. Es gibt keinen perfekteren Zeitpunkt um zuzuschlagen oder sich an den Drachen heranzupirschen", meinte die Adlige auf einmal.
Der Rest ihrer Gruppe war soweit einverstanden, bis auf Ethea natürlich, die wie immer an ihr rumnörgelte. So leise wie möglich gingen sie weiter in die Eisregion hinein, wo sie den Drachen zu treffen erhofften, und noch besser seine Schätze. Irgendwie war sie gar nicht so heiß diesen Drachen kennenzulernen. Hatte diese Ausgeburt der Dunkelheit auch einen Namen? Würde der Lunte von ihrem Plan riechen, dann hätten sie die größten Probleme am Hals, die Bloody je erlebt hatte. Noch größere Probleme als damals bei dem Massacker, das war sicher.
"Weiter, weiter...die Echsen sind gerade anderweitig beschäftigt", sagte Hirni.
In der Dunkelheit konnte man einige Gestalten sehen, die Schwerter gezogen hatten und auf wolfsähnliche Kreaturen losgingen.
Rasch rannte die Gruppe weiter eine kleine Anhöhung hinauf, wo sie eine unangenehme Überraschung trafen. Ein Echsenmensch stand mit dem Rücken zu ihnen und schien Wache zu halten. Anscheinend hatte er sie noch nicht bemerkt. Bloody gab zu verstehen, dass sie das übernahm. Sie beschwor ein Skelett mit Bogen, Hirni noch eine Kreatur als Absicherung.
"Töte ihn", flüsterte Bloody ihrem Diener zu.
Ein Pfeil surrte durch die Luft und traf den Echsenmenschen genau am Kopf. Ohne einen Laut fiel das Viech um und war tot. Blut trat aus der Wunde aus und bildete sich eine kleine Blutlache auf dem Eis.
Das Skelett zerfiel bald, was sie dazu veranlasste die Beschwörung eines Zombies zu bersuchen. Ein blaues Licht erschien und bildete den Untoten ab. Vor ihr stand ein Zombie, wenn man das so nennen konnte. Er hatte weder Arme noch Beine und bewegte sich nur durch schlängeln voran. Bloody schickte ihn zurück, da ihnen das eher ein Hindernis war, anstatt eine Hilfe. Die nächste Kreatur sah schon eine Spur besser aus. Sie hatte Arme und Beine und konnte sich im Schneckentempo fortbewegen. Miss Sunday wurde stutzig und traute sich den Zombie zu schupsen. Dieser fiel auf die Seite und blieb eine Weile liegen, bevor er sich wieder aufraffte. Genau das gleiche Problem wie bei dem Skelett. Von außen her sahen sie zwar gut aus, aber sie hatten nichts dahinter. Jedenfalls konnte er noch als Schutzschild dienen.
Immer weiter ging es, bis sie zu einem Talkessel kamen. In dem Talkessel waren ungewöhnlich viele Kreaturen, so wie es aussah ihr Hauptquartier. Konnte sich hier diese Monstrum aus Eis verstecken?
"Sind wir da", fragte sie leise.
Wie wollte Igor jetzt vorgehen? Einfach Hirni da reinschicken und klauen lassen? Bei Beliar, das wäre glatter Selbstmord gewesen. Nicht nur, dass es übermäßig viele Kreaturen hier gab, sondern da war auch noch dieses große Etwas, das hier irgendwo lauerte. Was hatte also dieser Priester vor?
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Die Nacht war schon hereingebrochen als der Lehrling zurück in die Höhle kam. Er hatte sich in einem naheliegendem Gewässer gewaschen und war nun wieder gut auf den Beinen. Nur seiner Kleidung sah man noch an was in den lezten Tagen so passiert war. Cyco war mal wieder nicht in der Höhle, nur Elfaire machte gerade etwas zu Essen. Eigendlich wollte Asthan nicht noch länger hierbleiben doch bei Nacht durchs Minental zu wandern war nicht unbedingt die beste Idee, zumahl es schon bei Tag eine der gefährlichsten Gegenden in ganz Khorinis war.
Asthan hatte jedoch nicht den Sinn dieser Reise vergessen, er wollte den Schwertkampf lernen. Troz der kleinen Unterbrechung hatte er nicht vor sein Vorhaben abzubrechen. Er zog sein Schwert und machte ein paar einfache Schläge. Obwohl es das erste mal seit der Ankunft im Minental war, dass er das Schwert zur Hand nahm, ließ es sich ganz gut führen. Nach ein paar minuten, vielleicht waren es auch mehr, hatte Asthan schon ein paar ganz gute Schläge parat, nur ob er sie im Falle des Falls einsetzen konnte war eine andere Frage. An die Höhlenwand gelehnt sah ihm seine Lehrmeisterin zu und gab ihm den ein oder anderen Ratschlag.
Nach ungefähr zwei Stunden schmerzte Asthans Kampfarm schon und er beschoss für heute aufzuhören. Er war zwar wieder auf den Beinen aber trozdem war sein Körper noch ein wenig geschwächt und brauchte Schlaf, welchen ihm der Lehrling dann acuh gönnte...
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Sie waren also an ihrem Ziel angekommen, die Laute der Echsenmenschen waren auch nicht zu überhören gewesen. Erinnerungen kamen in dem Geist des blinden Priesters auf...vor geraumer Zeit hatte er schonmal hier gestanden...mit einer Vielzahl an Beliardienern. Damals hatten sie den Eisdrachen mit Lichtmagie abgelenkt, während er selbst unter Einsatz all seiner Fähigkeiten sich des Drachenschatzes bediente. Doch dies war nun nicht mehr möglich. Wahrscheinlich wurde ihm erst jetzt wirklich die Tragweite seines Verlustes deutlich...er würde nie wieder mit seinen eigenen Augen das Mondlicht bewundern können...nie wieder die Schönheit des immergrünen Gartens im Kastell bestaunen und erst recht nicht den Attacken eines Drachen ausweichen können. Dafür besaß er nun andere Möglichkeiten. Sicherlich würde er niemanden ihrer Reisegruppe selbstmörderisch in diese Höhle schicken, nein, sein Plan hatte etwas anderes auserkoren. Doch dazu mussten alle Hand in Hand arbeiten. Es dauerte einige Momente, bis der Augenblick der Melancholie an ihm vorübergegangen war...letztlich erhob Igor dann doch sein Wort...
"Also schön...hört mir zu...wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, braucht niemand von uns diese Höhle zu betreten. Euer Lehrmeister und ich selbst werden einen Feuergolem rufen, diese werden die Echsenmenschen außer Gefecht setzen und der feurige Hauch des Drachen kann ihnen nichts anhaben. Währenddessen müßt Ihr..!" und damit sprach er zu den Schülerinnen Hirnis "zwei Untote beschwören, die zielstrebig und am linken Rand der Höhle entlang gehen, bis sie hinter den Drachen gelangen...Dort ist sein Hort...das weiß ich genau. Mit diesen Beuteln hier ausgestattet...!" Igor nestelte bereits in seiner Tasche herum und zückte zwei weitere Stoffbeutel hervor, die er den Schülerinnen übergab..."werden Eure Zombies ordentlich zulangen und einsacken, was in diese Beutel paßt...doch wisset, was ich am meisten benötige sind Silber und Edelsteine...Gold ist nur periphär wichtig...!" Wußte Igor doch um seine Schatztruhe in der Schmiede, die er in einer der Oberschränke verwahrt hielt und diese von der Flut unangetastet blieb. "Wenn dies geschehen ist, müssen die Untoten mit ihrer wertvollen Fracht auch heil wieder heraus kommen...also laßt Euch auf keine Kämpfe ein. Das setzt natürlich viel Kontrolle über Eure beschworenen Wesen voraus, aber ich bin mir sicher, daß Ihr dazu fähig seid...!" Soweit war sein Plan...ob die anderen eben diesen auch für durchführbar hielten, konnte er nicht beurteilen, da niemand etwas sprach. Und da der Priester auch keine Einwände hörte, beschwor er seinen Feuergolem in ausreichendem Abstand zu der Gruppe und wartete darauf, das vertraute Geräusch des zweiten zu vernehmen. Gleichzeitig betraten die beschworenen Geschöpfe die Höhle. Urplötzlich nahm die Geräuschkulisse zu, Waffengeklirr drang heraus, sowie die stöhnenden Schreie der Echsenmenschen...es roch nach verbrannter Fischhaut..."Nun liegt es an Euch beiden...!" ermunterte der blinde Priester Ethea und Ms. Bloody Sunday, während er wieder die Kontrolle über seinen Golem erlangte...
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17.05.2006 17:15
#307
Cyco verließ die Höhle. Er hatte gesehen, dass der Lehrling selbiges getan hatte, doch wollte der Einzelgänger nicht direkt hinter ihm herziehen, sondern eine gewisse Zeit verstreichen lassen, um einen eventuellen verdacht zu entkräften.
Im Freien sah er sich um, suchte Asthan. Nicht weit entfernt vom Eingang der Höhle wurde er fündig. Der Lehrling schwang sein Schwert, Cyco stellte fest, dass er nicht einmal allzu schlecht war. Dennoch würde der Tätowierte ihm überlegen sein, dem höheren Maß an Erfahrung sei Dank. Schnellen Schrittes näherte sich der Einzelgänger seinem Opfer, legte im Gehen die Hand ans Heft seiner Waffe. Etwa drei Schritte von dem Übenden entfernt blieb er stehen, sah noch etwas zu, um nach Schwächen des Lehrlings zu suchen. Derer fand er reichlich. Der Tätowierte richtete das Wort an Asthan.
”Hör mal ... du weißt, dass ich auch ein Schüler der Magierin bin? Hättest du etwas gegen einen Übungskampf einzuwenden, damit wir einmal ein wenig aktiver üben können?”
Asthan hatte keine Einwände. So nahmen sie also Aufstellung, etwa drei Schritte voneinander entfernt. Cyco schwang seine Klinge durch die Luft, ließ sie dabei ungerade die Luft durchschneiden. Für einen Außenstehenden würde er wie ein unfähiger Neuling im Bereich des Schwertkampfes aussehen.
Asthan näherte sich ihm, griff an. Der Tätowierte spielte den Unbeholfenen, blockte den Schlag mit einem übertriebenen Grunzen, wankte ein wenig. Er ging selbst in eine unechte Offensive über, traf das Schwert des Lehrlings, ließ seine Klinge daran abgleiten. Schnell trat er einen Schritt zurück, wich einem Schlag aus. Eine Weile noch würde er den Gegner kämpfen lassen, würde ihn seine Kraft preisgeben lassen, dann würde er selbst zuschlagen.
Asthan übersah das siegesgewisse Lächeln des Einzelgängers, welches unter der tätowierten Maske wohlverborgen war. Cyco genoss seine Überlegenheit.
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Eigentlich war die Antwort Igors auf ihre Frage nicht sonderlich befriedigend, schließlich hatte sie nun nicht wirklich mehr Aufschluss über die Pläne des Priesters bekommen. Im Grunde genommen verlangte er seinen Schülern ein Vertrauen ab, dass diese ihm nicht entgegen bringen konnten. Zumindest Ethea nicht, denn um welchen Preis? Um welchen Preis traten sie nun diesem Drachen entgegen? Ihr Leben war ihr lieb, auch wenn sie es manches Mal kräftig verhunzt hatte. Und so war die Entscheidung, die sie traf, den Priestern in ihr Verderben zu folgen, nur eine widerwillige.
Als der Blinde seinen Arm fest an ihre Schulter gelegt hatte, ging der Adligen urplötzlich ein Schauder durch den ganzen Körper. Der Griff war bestimmt, die sichtbare Träne in dem leeren Auge Igors, glasklar, seine Stimme sanft und beruhigend. Doch erst als er seine anhaltenden und doch nichts sehenden Blicke von ihr löste, seinen Griff wieder lockerte, löste sich ganz langsam ihre urplötzliche Starre. Seine Argumente waren nicht annähernd so überzeugend, wie das Gefühl, das der Priester der dunklen Künste auf sie übertrug.
Es dauerte wohl noch eine Weile, bis diese Erfahrung wieder von der sonst so gefühlstauben Frau abließ. Wahrscheinlich waren es die Golems, die ihr die nötige Konzentration abverlangten, die für einen Moment von ihr genommen wurde. Eis sollte mit Feuer bekämpft werden, das taten die Feuergolems hinreichend für sie. Ethea gedachte mit einigen Schattenflammen in das Geschehen einzugreifen, durfte jedoch feststellen, dass die eigens beschworenen Feuerriesen ihrer Begleiter Herren der Lage waren.
Ethea fühlte sich ausgelaugt, schlimm genug also, dass Bloody etwas davon faselte die gesamte Nacht weiter zu marschieren, noch schlimmer jedoch, dass die anderen ihr zustimmten. „Der Tod lauert überall, auch die Nacht wird uns nicht vor ihm schützen“, sprach die Adlige nur in Gedanken, denn ihr Einwand würde ohnehin keinen Anklang finden. Und sie sollte Recht behalten; die merkwürdigen Echsenmenschen, die hier ihr Unwesen trieben, hielten auch des Nachts Wache – und schliefen nicht, so wie es vielleicht ihre Gruppe hätte tun sollen. Nun nämlich hatten sie nicht wirklich die Kraft es noch mit einem Eisdrachen aufzunehmen, zu weit waren sie zugleich gekommen, als dass sie sich noch eine Nachtruhe inmitten ihrer Feinde hätten gönnen können.
Sie standen also vor dieser beschaulichen Ansammlung an Echsenwächtern, versteckt hinter einer der verschneiten Felsnadeln, die gleichzeitig als vermeintliche Säulen dieses überdachten Höhlengewölbes dienten. Sie mussten äußerst vorsichtig sein, denn ein Schritt in die falsche Richtung, konnte auch für die magiebegabte Gruppe das jähe Ende bedeuten. Hinter all den Echsen, ertönte bedächtig das grollende Schnauben einer gewaltigen Kreatur. Ein Flügel ragte neben den wenigen verschneiten Hütten aus den Bergen von Eis und Schnee hervor, während beständig heiße Luft in Form von kleinen Dunstwolken in der eisigen Kälte durch die Luft nach oben strömte. Es musste der Atem des Eisdrachen sein, der sich dort schlafend hinter all diesen Echsen verbarg. Hier und da entdeckte man auch ein paar jaulende Wölfe, die stetig ihre Kreise über den von Schnee bedeckten, matschigen Boden zogen. Konnte man nur hoffen, dass sich weder einer der Wölfe noch eine der Echsen ihr vorläufiges Versteck verirrte.
„Wie ihr unschwer erkennen könnt“, meinte Ethea sarkastisch zu ihrer Mitschülerin, die mal wieder Ahnung von nichts zu haben schien und trotzdem immer redete. Danach lugte Ethea um den breiten Felsen, hinter dem sie sich verbargen und erspähte einige der Echsenmenschen, die gelangweilt an einem kleinen Feuer saßen, welches das Eis in ihrer Umgebung zum Schmelzen brachte.
Als Igor wieder zu reden begann, um ihnen seinen Plan zu offenbaren, zog Ethea ihren Kopf wieder ein klein wenig zurück und lauschte bedächtig den Worten des Mannes. Dass sie die Höhle nicht betreten brauchten, klang ihr schon mal vielversprechend. Nichtsdestotrotz empfand sie die Methode als wenig spannend – und wahrscheinlich auch aussichtslos. Schwer vorzustellen war es doch, dass die Echsen sich voll und ganz auf die beschworenen Golems konzentrieren würden, während sie die langsam torkelnden Zombies am Rande friedlich vorbeiziehen lassen sollten. Geschweige denn, was der Drache wohl tun würde, sollte er mitbekommen, dass jemand versuchte seine heiligen Schätze zu stehlen.
Auf sein Zeichen hin beschwor Ethea dennoch diesen Zombie, durfte dabei in diesem entscheidenden Moment nicht, so wie kurz zuvor Bloody Sunday, bei der Beschwörung versagen. Der blaue Schleier lichtete sich im Widerschein des hellen Eises schnell und gab den Blick auf einen gewöhnlich aussehenden Zombie preis. Die Adlige sträubte sich ein wenig dem Widerling den Beutel in die verwesenden Hände zu drücken, tat es schließlich dennoch und wies mit einem Fingerzeig auf den Schatz, der irgendwo in der hinteren Ecke des Höhlengewölbes liegen musste. In Gedanken setzte sie ihre Anweisung fort, wollte den Zombie nur ganz nahe am Rand des Gemäuers und unter großer Vorsicht hinein schicken. Einen kurzen Moment wartete sie noch auf den Zombie ihrer Mitschülerin, ehe es für die Gruppe ernst wurde. Würden alle ihre Kreaturen aufgespürt, wäre es auch bald um ihre Schöpfer geschehen, denn Ethea glaubte kaum, dass sie gegen eine kleine Horde von rothäutigen Echsen bestehen würden.
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Es war schon spät am Nachmittag, Asthan hatte schon fast den ganzen Tag mit dem Training verbracht. Er hatte zusammen mit Elfaire beschlossen, gegen Abend in die Burg aufzubrechen um neuen Proviant und neue Kleidung zu Organisieren bevor sie dann gen Norden wandern wollten. Cyco hatte sich aus all diesen Angelegenheiten rausgehalten, offenbar war es ihm ziemlich egal. Sowieso hatte Asthan noch nicht viel Zeit mit dem Tätowierten verbracht, dieser schien recht verschwiegen und eigenbrödlerisch. Zu Asthans überraschung jedoch war er gefragt worden ob sie denn nicht einen Übungskampf machen könnten. Natürlich hatte der Lehrling nichts dagegen gehabt, allem Anschein nach war sein Kontrahent noch um einiges ungeübter als er selbst. Der Anfang des Kampfes bestätigte seine Meinung, wenn er stabil weiter kämpfte würde er bestimmt keine Probleme haben seinen Gegner schon schnell zu besiegen. Doch er wusste nicht was ihm bevorstand...
Mit lautem klirren schlugen die beiden Klingen aufeinander, Asthan stehts im Angriff. Cyco konnte immer blocken, doch war es wohl meistens pures Glück dass er die Schläge noch von sich abhalten konnte. Langsam ging Asthan die puste aus, desswegen versuchte er eine andere Taktik. Er verscuhte passiv zu bleiben und wehrte die, ziemlich unpräziesen, Schläge Cycos ab. Schade dass Elfaire nicht hier ist, sie könnte uns beiden wohl noch reichlich Tipps geben... so dachte er wärend er sich bemühte nicht von der gegnerischen Klinge getroffen zu werden. Sie waren schon ein gutes Stück von der Höhle entfernt, doch all zu lange würde der Kampf bestimmt nicht mehr dauern. Asthan nahm noch einmal alle Kraft zusammen und ging wieder zum Angriff über...
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17.05.2006 18:08
#310
Cyco bemerkte, dass der Lehrling in die Defensive überging. Der Brustkorb des Kampfschülers hob und senkte sich schnell, offenbar war Asthan inzwischen recht erschöpft. Der Einzelgänger lächelte spöttisch, dioe Zeit für seinen Angriff war gekommen. Asthan schien seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um seinen Gegner zu besiegen. Cyco blockte den Hieb mühelos. Verblüfft ließ Asthan von ihm ab, starrte ihn an. Der Tätowierte sprang vor, deckte seinen Mitschüler mit einem regelrechten Hagel von Schlägen ein. Nur mt Mühe konnte der Lehrling die Hiebe parieren, ließ sich immer weiter zurückdrängen.
Es machte den Anschein als gäbe die Verzweiflung dem Angegriffenen neue Kraft, als versuche er sich mit allen Mitteln am Leben zu halten. Der Lehrling ging dazu über, neben seiner Klinge auch den Körper einzusetzen. Er trat nach dem Tätowierten, verfehlte nur knapp dessen Schienbein. Cyco sprang einen Schritt zurück, Asthan, durch seinen Erfolg beflügelt, setzte ihm nach. Sein Schwert zuckte, er teilte die Luft unmittelbar vor Cycos Gesicht. Der folgende Hieb wurde wieder parierte. Der Einzelgänger beschloss, endlich zur Sache zu kommen. Es war zu riskant, den Lehrling weiter kämpfen zu lassen, er war besser als erwartet.
Der Tätowierte täuschte einen seitwärtigen Schnitt an, versenkte jedoch stattdessen die freie Hand in der Magengrube seines Gegners. Grunzend griff Asthan nach dem schmerzenden Teil des Körpers. Es war dem Angreifer ein leichtes, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Asthan stand schwer atmend, vor Scherz keuchend da, starrte den Einzelgänger an. Unverständnis war in seinen Augen zu sehen, Cyco glaubte, auch Furcht erkannt zu haben. Asthan sollte Recht behalten, entschied der Tätowierte.
Er trat nach den Beinen des Waffenlosen, beförderte ihn zu Boden. Dann holte er mit seiner Klinge weit aus, um sie auf den Kopf des Lehrlings niedersausen zu lassen.
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Der Nordmann und Dragonsgirl sahen sich einen Augenblick lang an und nickten sich dann beide zu, als hätten sie verstanden. Die Piratin machte einen Radau sonder gleichen, sie schrie den Golem an, lenkte ihn von Alaris ab. Jener begab sich wieder auf den Pfad zwischen den Felsen und positionierte sich am Ausgang der Schlucht, wo zur linken Seite hin ein Abgrund befindlich war. Dann nahm er große Felsbrocken und begann sie auf den Steinriesen zu schleudern. Jener ließ im Geiste von Dragonsgirl ab und konzentrierte sich auf den Tagelöhner, jedoch war der Golem noch immer an den Baum gefesselt. Durch die Steine provoziert, versuchte der Riese sich, loszureißen, was ihm allerdings zunächst nicht gelang. Sicherlich hatte die Piratin die Ruten zu Fest um den Fels gebunden, doch bei der Ausdauer, die der Golem an den Tag legte, würde er bald den Griff des Baumes überwunden haben. Dragonsgirl indes schickte sich an zu Alaris herunter zu kommen, zu dem sich nun werfender Weise auch Kire gesellt hatte. Scheinbar hatte er den Plan der beiden durchschaut und übte sich nun ebenfalls darin, jenen Wirklichkeit werden zu lassen. Der Steinriese wurde mit jedem geworfenen Stein wütender, obschon er keinen Schaden davon trug.
Mit einem Mal tat es einen gewaltigen Knall und das Wesen hatte den Baum entwurzelt. An seinem Rücken hängend begleitet das Gewächs nun die Schritte des Golems, die jener eindeutig in Richtung der drei Reisenden lenkte. Durch die Wucht des Entwurzelns allerdings, flog der Golem förmlich auf Kire, Dragonsgirl und Alaris zu Nun war es an der Zeit den plan in die Tat umzusetzen, doch Kire und die Piratin schienen zu nah am Steinriesen zu stehen, denn noch im Schwung versetzte der Golem den beiden einen hieb, sodass sie mehrere Meter weit weg geschleudert wurden. Allein der Nordmann war außer Reichweite dieses Schlages und begriff, dass der Golem wieder Halt finden konnte. Kurz vor der Klippe konnte jener abbremsen.
Alaris musste nicht einmal mehr nachdenken um den nächsten Schritt zu tun. Sie hatten nicht die Waffen den Golem zu bezwingen, also war der Abgrund ihre einzige Chance. Er rannte mit eine Kriegsschrei auf den Koloss zu und rammte ihm die rechte Schulter in die Leibesmitte. Der Tagelöhner verspürte keinen Schmerz, er konzentrierte sich voll und ganz darauf, was getan werden musste. Die Zeit fühlte sich an, wie eine Gallertartige Masse, während Alaris schreiend versuchte den Steinriesen gen Abgrund zuschieben, doch letztlich glückte es.
Ein Bein des Golems war schon über der Klippe, als er begann, nach hinten zu kippen. Fast hätte er Alaris mit hinuntergerissen, doch jener konnte sich erneut gut positionieren und erlitt nur eine Hautabschürfung an der Schulter, wo ihn das Wesen mit seiner Pranke gestreift hatte. Ein Hämatom würde diese Verletzung unterstreichen, denn es handelte sich um die Schulter, mit der der Nordmann den Golem den Abgrund hinab gestoßen hatte.
Benommen blickte er zu den beiden Gefährten, die regungslos am Boden lagen. Er lief zu ihnen und konnte bei Dragnosngirl äußerlich nichts feststellen, doch Kire, der sich auch schon langsam erhob, während die Piratin ohnmächtig schien, hatte eine blutende Wunde am Schädel…
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Was war nur mit Cyco los? Es war doch nur ein Übungskamfp, oder etwa nicht? Anscheinend nicht... die Augen des Tätowierten funkelten Asthan blutdurstig an, in ihnen war zu lesen dass sie es ernst meinten. Für weitere Gedanken und überlegungen war jezt keine Zeit, jezt musste der Lehrling versuchen dem anscheinend verrückt gewordenem zu entkommen. Dorhend konnte Asthan das Schwert Cycos über sich aufblitzen sehen, im lezten Momment konnte er sich noch schützend zur Seite rollen. Das SChwert des Tätowierten versank tief im Boden und Asthan konnte den Momment ausnutzen. Mit aller Kraft stämmte er sich auf und schlug mit geballter Faust mitten in das Gesicht seines Gegners. Dieser war offenbar ziemlich überrascht von der plötzlichen Attacke. Er taumelte ein paar Meter zurück bevor er wieder das Schwert erhob und noch wütender auf Asthan zustürmte. Der Lehrling hob nur schnell sein Schwert auf und nahm dann die Beine in die Hand. So schnell er konnte rannte er in die Richtung der Höhle, wenn ihm jezt jemand helfen konnte dann war es seine Lehrmeisterin Elfaire. Hinter sich hörte er den Einzelgänger näherkommen, er war schneller als Asthan. Der Lehrling konnte nun schon die Höhle sehen, doch schlug er zu seiner überraschung plötzlich hart auf den Boden auf. Die Wurzel eines Baumes hatte ihn zu Fall gebracht. Schnell reagierte er und wandte sich seinem Verfolger zu, welcher schon mit erhobenem Schwert auf ihn zu kam. Schützend hielt Asthan sein Schwert über seinen Körper um den Schlag des Tätowierten abzuwehren. Doch es blieb nicht bei einem Schlag, es folgten viele weitere. Asthan achtete kaum noch auf die Schläge, er versuchte sich nur irgendwie zu schützen. In schnellstem Tempo raste Cycos Schwert imer wieder auf den am Boden liegenden Lehrling zu. Plötzlich verspürte dieser einen schmerzenden Schnitt an der Brust, zu seinem Glück war dieser jedoch nicht tief. Ein weiterer Schlag folgte und auch dieser traf. Er hinterlies nur eine Tiefe Wunde in Asthans Schulter, dieser schrie auf doch vergas er diesen Schmerz schnell. Cyco holte aus und trat ihm mit voller Wucht in die Hüfte, dem Lehrling blieb die Luft weg. Der Einzelgänger Schlug noch ein weiteres Mal zu, diesmal jedoch nciht auf den Körper, sondern auf das Schwert des ZuXlers. In hohem Bogen flog das Schwert durch die luft und landete auf dem steinigen Boden. Cyco beugte sich runter zu dem Wehrlosen und hielt ihm sein Schwert direkt unter die Kehle...
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Er hatte sich getäuscht, wahnsinnig getäuscht. Der blinde Priester Igor wollte keineswegs die Gruppe in Gefahr bringen. Hirni wollte dies anfangs nicht glauben, doch der Plan Igors war der perfekte Beweis dafür, dass dem wirklich so wahr. Keiner von ihnen sollte in die Höhle reinstolzieren, dem Drachen mal ebend in den Arsch treten und ihm dann mal locker beklauen. Nein, der Diebstahl selber sollte nur von rein magischen Wesen durchgeführt werden, keiner war somit wirklich dem Eisdrachen ausgesetzt. Und sollte der Plan Igors in dei Hose gehen so war eine Flucht um einiges leichter und vor allem die Chance, diese auch zu überleben, um einiges höher.
Der dunkelhaarige Lehrmeister schalt sich in Gedanken selbst, dass er Igor falsch eingeschätzt, ihm sogar zugetraut hatte, er würde andere ZuXler in Gefahr bringen, nur damit er einen halbwegs entsprechenden Schadensersatz für die Flut in den Katakomben bekommen würde.
"Vielleicht ist es möglich seine Blindheit zu kurieren? Ich sollte ihn mal fragen, ob ich versuchen soll, seine Sehkraft wiederherzustellen. Wenn sie von rein magischer Natur ist, sollte dies sogar gelingen, liegt jedoch es am Auge selber, dann wird es schwer, oder gar unmöglich? Vielleicht wissen dann die Bücher in der Bibliothek des Zirkels etwas darüber. Ich werde ihm diesen Vorschlag auf den Rückweg zum Kastell unterbreiten. Es ist das mindeste was ich für ihn tun kann." waren Hirnis Gedanken als sie gerade gegen die Echsenmenschen kämpften. Oder genauer: Kämpfen liessen, schliesslich waren es die Feuergolems, die sich um die schuppigen Monster kümmerten.
Mit Freude erkannte er auch, dass seine Schülerinnen es geschafft hatten ihre Zombiebeschwörung zu perfektionieren. Etheas Zombie schien geradezu perfekt. Bei Sunday waren noch einige kleinere Fehler zu erkennen, doch auch diese würden bald schon ausgemerzt sein. Es wunderte den Lehrmeister schon ein wenig, noch gestern waren die Zombies von Bloody nicht gerade grausam (höchstens grausam verstümmelt), doch ihr jetziger war ein gelungenes Exemplar. Lag es an dem Zuspruch von Igor? An der jetzigen "Alles, oder Nichts" Situation? Der ehemalige Adept wusste es nicht, doch er konnte sich jetzt nicht weiter damit beschäftigen, er würde sich später darum kümmern. Momentan war wichtigeres zu tun, denn die letzen Echsenmenschen in der Höhle des Eisdrachen kamen angerannt, versuchten die beiden Feuergolems zu besiegen. Jedoch erfolglos, ihre Waffen konnten kaum etwas ausrichten gegen die feurige Haut der Golems, und die Schläge, die diese verteilten, liessen die aufrechtgehenden Reptilien teilweise durch die Lüfte fliegen, als bestünden sie aus Papier oder anderem leichten Material.
Der Eisdrache schien sich ebenfalls nur auf die Feuerkreaturen zu konzentrieren, die Zombies schienen ihn gar nicht zu interessieren. Hirni wusste nicht woran dies lag, doch es schien so, als würde Igors Plan aufgehen.
Als auch die letzten Echsenmenschen besiegt waren, so schien es zumindest, denn es kamen keine mehr nach, lenkten Hirni und Igor ihre magischen Kreaturen auf den Eisdrachen, der auf diesen Angriff nur zu warten schien. Jedoch war es logisch, dass er mit Feuerbällen und Feuerstössen nicht wirklich viel gegen die Kreaturen, die ja aus dem gleichen Element bestanden, wie seine Attacken, ausrichten konnte. Dennoch fixierte er sich nur auf die Wesen, während ihm die Zombies momentan egal waren. Doch wie lange würde dies noch so sein?
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Der heutige Tag hielt wieder neues für die Magierin bereit, das sie erlernen sollte. Der Scavengerkadaver lag immer noch unberührt hinter der alten Hütte. Noch war die Verwesung nicht sichtbar eingetreten, aber es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das ändern würde. Also schleppten Tinquilius und Ed die Leiche wieder zur Hütte, um sie ein letztes Mal ärztlicher Fürsorge zukommen zu lassen. Auch wenn das schon einige Tag zu spät war, aber das interessierte den Vogel ohnehin nicht mehr. Dieses Mal verpasste der Priester dem Scavengerkörper einen sehr tiefen Schnitt, der bis tief in das Muskelgewebe reichte. Zum Glück war es auch dort noch so, dass es einer frischen Wunde recht nahe kam. Nun sollte Ed auch die Muskeln soweit wieder zusammen nähen. Zuerst machte Tinquilius es einmal vor und die Magierin beobachtete jede seiner Handbewegungen genau. Nachdem die Wunde verschlossen war, setzte der Priester sein Messer an anderer Stelle an und schnitt eine vergleichbar große Wunde auf. Er gab Ed Nadel und Faden und überließ es ihr die Verletzung wieder zu schließen. Einige korrigierende Kommentare des Priesters während des Nähens und die Versorgung der Wunde gelang, ohne weitere Probleme. » Nicht sehr aufwändig, verglichen mit dem Nutzen, den man daraus ziehen kann. «, merkte die Magierin an. Tinquilius lächelte. » Natürlich, wenn man mit seinem Handwerkszeug umzugehen weiß, lässt sich damit durchaus viel bewirken. Deshalb sagte ich euch ja auch, dass ihr diese einfachen Methoden nicht unterschätzen solltet, auch wenn die Geistesheilung dem vielleicht um ein Vielfaches überlegen sein mag. « Die Erwählte nickte zustimmend und wiederholte noch einmal die Übung an einer anderen Stelle. Inzwischen war der Körper des Tieres aber übersät mit Nähten und für Versuchzwecke nicht mehr länger geeignet.
» Wie es aussieht hat unser Patient den Schnabel voll davon, verarztet zu werden. «, scherzte Ed. » Ja, das glaube ich auch. Allerdings bin ich der Meinung, dass er zufrieden mit seiner Heilerin sein kann. Das ist soweit gut und mit ein wenig praktischer Erfahrung an lebenden Objekten wirst du auch noch die letzten Kniffe herausbekommen. Lass uns jetzt mit einem anderen Thema weitermachen. Bisher hatten wir viele Dinge, die alle physisch waren, also sich direkt auf den Körper, ob es nun das Verbandanlegen war, das Herstellen einer Salbe, das Schienen eines Bruchs oder das Nähen einer Wunde. Immer hattest du direkt mit dem Körper zu tun. Natürlich wirst du das auch weiterhin, allerdings nun auf eine andere Art und Weise. Heilende Tränke wirken nicht nur auf den Körper, sondern sind mehr als das. Richtig gemischt können sie viele Dinge bewirken, selbst wenn sie in ihren Gläsern und Flakons unscheinbar wirken mögen. Die Kunst des Heilers ist es, die Kräfte der Zutaten zur Vollendung nutzbar zu machen und seinem Patienten damit zu helfen. Ebenso wie es ein Alchemist machen würde, nur dass dieser wohl auch andere Ziele verfolgt. Meine Destillierapparatur sahst du ja bereits. Sie ist Grundlage für die Herstellung aller Tränke und natürlich gibt es auch größere als diese. Das hier ist nur eine Version zum Mitnehmen, aber dennoch erfüllt sie ihren Sinn und Zweck. Hier ist es im auseinander gebauten Zustand. Ich möchte, dass du es wieder zusammensetzt, natürlich in korrekter Form. « Tinquilius übergab der Magierin zwei Kolben, zwei gläserne Verschlüsse, sowie ein kleines Verbindungselement. Es würde ein leichtes sein, so was zusammenzubauen, dachte sich Ed, als sie die Einzelteile vor sich liegen sah. Verglichen mit einem Uhrwerk waren erstaunlich wenige Dinge bei diesem Apparat dabei.
Sie nahm den Kolben zu Hand und setzte ihm den Glasstutzen auf. Das gleiche tat sie mit dem zweiten Kolben und dann steckte sie je ein Ende des Verbindungsstücks in die Öffnungen in den Glasverschlüssen. » Gut, das ging recht zügig. Einer der beiden Kolben wird über eine Flamme gehalten werden, um die darin enthaltenen Zutaten zu erhitzen. Das Destillat wird dann in das Verbindungsstück steigen und sich im anderen Kolben niederschlagen. Es gibt noch viele weitere Zwischenstücke, die noch allerhand bewirken, allerdings kann ich ja nicht immer alle Sachen mit mir herumtragen. Was uns neben der Destillierapparatur noch fehlt, sind unsere Kräuter. Als erstes nehmen wir uns einfache Tränke mit einem einzigen Kraut als Wirkstoff vor. Wir sahen uns ja bereits einige Pflanzen an, als ich dir die Herstellung von Salben beibrachte. Jetzt werde ich noch etwas spezieller werden, denn eine Salbe ist eine Sache, aber ein Trank eine völlig andere. « Tinquilius schien Dutzende von Kräutern nicht nur beim Namen zu kennen, sondern auch jede ihrer Wirkungen und Eigenarten. Entsprechend lange zog sich der Unterricht auch hin und bis sie endlich dort angelangt waren, dass sie damit beginnen konnten einen Trank zu brauen, war es bereits Abend. Sie brachten noch den Kadaver des Scavengers fort und setzten sich dann zusammen mit Saturas zum Abendessen an ein Lagerfeuer. Allerdings war das Essen, wie gewohnt, recht spartanisch, aber keiner der drei beklagte sich und es war ein erholsamer Abend.
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17.05.2006 20:37
#315
Allmählich versank die Sonne hinter den fernen Bergen des Minentals, am blassgrauen, jedoch eilig dunkler werdenden Himmel leuchteten die ersten Sterne auf.
Die blauäugige Schwarzmagierin saß ein wenig vor sich hindösend im inneren der Höhle, in der sie vor Tagen zusammen mit diesem scheinbar betrügerischen Cyco den von Orks verschleppten Asthan aufgelesen hatten. Seitdem sie aus dem von dem Orkangriff ausgehenden Koma erwacht war, hatte sie nicht mehr richtig geschlafen, höchstens für ein paar Minuten die Augen zugemacht.
Und auch jetzt hätte sie es sich angesichts der Tatsache, dass der Kerl mit der auffälligen Tätowierung im Gesicht, Cyco nämlich, ihr etwas vormachte nicht gedurft...
Erst das Broden des kleinen Kochkessels, welchen sie draußen über ein nicht sonderlich großes Lagerfeuer gehängt hatte, ließ Elfaire zusammenzucken und brachte sie somit zurück ins Hier und Jetzt. Tatsächlich, sie schien eingeschlafen zu sein...
Leise vor sich hinfluchend sah sie sich um, wollte den erstbesten ihrer beiden Begleiter darauf aufmerksam machen, dass auch sie sich um das Essen hätten kümmern können. Jaja, immer diese typischen Vorurteile von wegen "die Frau gehört an den Herd"! Furchtbar, so etwas.
Doch da war niemand, den sie belehren konnte. Cyco war vermutlich mal wieder draußen in der Wildnis - sollte er doch, wenn er sich von den Orks aufspießen lassen wollte, er kämpfte schließlich gut genug um auf sich allein zu achten -, Asthans Abwesenheit bereitete ihr jedoch ein wenig mehr Sorgen.
Lautlos richtete sie sich auf, klopfte den Staub von ihrer Kleidung ab und eilte aus der Höhle hinaus. Das Szenario, was sie danach erwartete, ließ sie für einen Moment den Atem anhalten: Cyco kniete auf dem Boden, das Schwert in der Hand und die Klinge auf ein... Ding... am Boden gerichtet. Und bei genauerem hinschauen konnte man auch erkennen, wen oder was das "Ding" darstellte: Asthan!
Der Schwarzmagier lag zusammengekauert vor Schmerzen auf dem verstaubten, wüsten Erdboden, während er dennoch verzweifelt versuchte, sich aus den Fängen Cycos zu befreien.
Als Elfaire sich wieder unter Kontrolle hatte, wagte sie es nicht eine weitere Sekunde inne zu halten, lief so schnell sie konnte auf die Beiden zu, zog dabei das schöne Einhandschwert, welches sie damals von Kaligulas geliehen ( inzwischen jedoch eher gesagt "geschenkt" ) bekommen hatte.
Die Schwarzhaarige hielt es für mehr als nur überflüssig, Cyco vor einem Angriff zu warnen, sondern riss ihn direkt von Asthan weg, sodass er zurückflog.
Dieser trügerische Kerl richtete sich jedoch sofort wieder auf, nahm sein Schwert ( welches ihm im Sturze aus der Hand gefallen war ) und ging auf die Schwarzmagierin los. In den darauffolgenden Sekunden prasselten etliche Male die Schwerter aufeinander, stoben Funken, Schläge wurden pariert und Elfaire schüttelte das letzte Bischen Müdigkeit von sich ab.
Erst jetzt zeigte sich die wahre Stärke Cycos, er war offenbar ein geübter Kämpfer, besser noch als sie angenommen hatte.
Und dennoch war die Blauäugige ihm erfahrungstechnisch überlegen, machte die fehlende Stärke durch Geschicklichkeit wett.
Nach diesem trotz der gesamten Situation recht kontrollierten Schlagabtausch kam erstmal auch Asthan wieder ins Spiel, der von hinten über den Tätowierten herfiel. Dieser stürzte zu Boden, diesmal war es Asthan, der die Schwertklinge auf ihn gerichtet hielt. Elfaire nickte zufrieden.
"Töte ihn." befahl sie.
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Als Dragonsgirl schließlich mit diesem Golemrodeo begann, wurde Kire allmählich klar, dass er sich deutlich verschätzt hatte, indem er annahm, dass seine beiden Schüler mit diesem noch recht überschaubarem Golem alleine fertig werden konnten. Ihre Umgebung erwies sich dabei nämlich als weniger hilfreich als der Söldner zu Anfang erwartet hatte, obgleich seine Schüler sie so gut nutzten, wie sie nur konnten. Dass sich die Piratin trotz ihrer Ketten schon so elegant auf die Felsklippen schwang, war erstaunlich. Ja, es schien gar so, als wären ihr diese Metalldinger kaum noch eine Last. Nicht auszumalen, wie sie sich dann erst fühlen sollte, wenn sie die Ketten erst wieder los sein würde. Im Moment nutzte sie selbige gut zu ihrem Vorteil und setzte dem Golem zu, ohne eben diesem dabei jedoch beträchtlichen Schaden zuzufügen. Genauso wenig, wie Alaris, der sich unablässig auf das Werfen der Steine konzentriert hatte. Damit hatte er auch zu Anfang ihren Überraschungseffekt verspielt, doch diesem Umstand war nicht länger nachzutrauern gewesen, Kire musste nun selbst in den Kampf eingreifen, setzte dem Steinkoloss ebenfalls mit schweren Brocken zu, auch wenn diese ihm nur geringfügig schadeten, er selbst jedoch beachtlich an Kraft verlor.
In einer unachtsamen Sekunde geschah es sogar, dass der Schwarzhaarige selbst von dem gewaltigen Schlag des Golems erfasst wurde und dabei nicht nur einige Felsklippen, sondern auch seine Schülerin neben sich vorbeirauschen sah. Es hatte sie ebenfalls getroffen und der Söldner konnte nur hoffen, dass es sie nicht allzu schwer verletzt hatte. Er wäre nicht gerade das Paradebeispiel für einen guten Lehrer, sollte seinen Schülern etwas ernsthaftes zustoßen.
Ohne es zu merken rappelte sich Kire umgehend auf und wischte sich das Blut, wie frischen schweiß, mit seiner Rückhand von der Stirn. In völligem Erstaunen besah er in der nahen Ferne Alaris, wie selbiger mit reinster Körperkraft den wütenden Golem von der Klippe stürzte. Der Schock in dem Mann saß tief, sodass er nur schwerlich realisierte, dass sein Schüler sie gerade eines gefährlichen Golems entledigt hatte. Auch wenn er dabei nicht einmal zu seiner Waffe gegriffen hatte, war dem Nordmann mehr als nur ein einfaches Lob auszusprechen.
Der an der Stirn verletzte Lehrer scherte sich nicht um seine Wunde, sondern beugte sich zugleich über die am Boden liegende Schülerin und versuchte diese wieder auf die Beine zu bringen. Der Schlag des Golems hatte einige ihrer Ketten gesprengt, sodass diese nun leicht verstreut in ihrem Umfeld lagen. Wenige hingen noch fest an ihrem Körper, so auch der Halsring, der vermutlich das Unerträglichste an dieser Tortur war.
Das junge Mädchen griff schwach nach der Hand des Söldners und ließ sich von jenem auf die Beine bringen. „Alles in Ordnung bei dir?“, wollte Kire wissen und war zuweilen ungewöhnlich besorgt, wie ihm auffiel. Die Schülerin nickte stumm und taumelte einige Schritte ziellos nach vorne.
„Bevor wir rasten, sollten wir noch einige Meter weiter ziehen, zumindest um zu schauen, ob der Golem auch ein paar Freunde bei sich hatte“, erklärte Kire, stütze den noch schwachen Körper des jungen Mädchens für eine kurze Strecke, solange bis sie sich besser fühlte und folgte damit weiter dem Gebirgspfad. Nebenbei klopfte er auch dem sich abschottenden Nordmann lobend auf die Schulter. Ein Blick von ihm hinzu, sagte wohl mehr als tausend Worte. Vor allem, weil Kire ohnehin nicht der Typ für überschwängliche Reden war.
Es dauerte nicht lange, da entdeckten die drei ein neues Hindernis, dieses Mal jedoch nicht lebender Natur. Reglos versperrte es ihnen den schmalen Weg, der irgendwann nach Drakia führen sollte, laut seiner Karte. Erst den Anschein einer Sackgasse erweckend, fand sich jedoch in einer dunklen Höhlenbucht eine Felswand vor, die, neben merkwürdigen Schriftzeichen alter Kulturen, auch einen Mechanismus aufwies. Ein Mechanismus, der ihnen den weiteren Weg versperrte, und dabei nur von Menschenhand geöffnet werden konnte. Ein Schloss ohne den zugehörigen Schlüssel, konnte man wohl sagen.
„Was ist das?“, entfuhr es dem Söldner, in der Hoffnung, dass seine beiden Weggefährten um Rat wussten.
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Leider war es ihm ob seines sterblichen Körpers vergönnt an vielen Orten zur gleichen Zeit zu verweilen. Nur aus diesem Grund holte sich Vastator eine Reihe von Schergen heran, die allesamt die Finger seiner geschundenen Hände bilden sollten. Nur deshalb veranstaltete er dieses unsägliche Spektakel von Aufspürung, Überzeugung und letztlich Prüfung.
Der Vermummte setzte die kleine Pfeife an seinem Mund an, schmeckte den faden Geschmack von Holz auf seinen ohnehin schon trockenen Lippen und war schon im Begriff mit eben diesen die Öffnung der Pfeife zu umschließen. Es handelte sich jedoch nicht, wie manch einer vermuten konnte, um eine Tabakpfeife, sondern um eine Abwandlung kleinerer Art einer Flöte. Sie besaß an der Seite zwei kleine Öffnungen, die man mit den Fingerspitzen verschließen konnte um somit den Ton abzuwandeln, der an der Spitze des Instruments hervordrang.
Eine kurze Folge von drei durchdringend gespielten Klängen sollte dem Bedeckten genügen um das zu bewirken, was er sich vorgestellt hatte. In Windeseile kamen einige Scavenger herbei geschnattert und packten sich die überflüssige Lehrmeisterin, schleppten sie ebenso schnell davon, wie diese in das Geschehen eingegriffen hatte. Mit einem schnellen Satz sprang eines der Viecher auf den erschrockenen Lehrling zu und warf selbigen unweigerlich von dem am Boden liegenden Körper des Tätowierten, ehe dieser seinem Opfer und gleichzeitig dem neuesten Diener Vastators die Kehle durchscheiden konnte. Wohin es allerdings mit der Kämpferin ging, war dem Besessenen vorerst egal, erstrangig waren die beiden vermeintlichen Lehrlinge der Schwarzmagierin. Cyco hatte sich eine wahrlich kluge Idee einfallen lassen, sich zu seinem Opfer zu stehlen, dennoch versagte er dabei kläglich. Vastator ging es vor allem um Effizienz und Diskretion, schließlich konnte er es sich nicht leisten, womöglich schneller als es ihm jemals lieb sein würde, von der ehrenhaften Garde aufgespürt zu werden.
„Du solltest jetzt gehen“, ertönte es lediglich in dem Schädel des Einzelgängers, mit dem er sehr wohl noch ein dringendes Wort zu wechseln hatte. Der Schwarzhaarige tat zugleich wie ihm geheißen, während die in dem dunklen Mantel eingehüllte Gestalt im Schutze der Nacht einige Schritte auf den Jüngling zuschlich, auf den einst das Attentat hatte stattfinden sollen. Der Verwüster ließ sich ein paar Sekunden durch den Kopf gehen, wie es sein würde, wenn er mit einem einfachen Fußtritt das Gesicht des angehenden Kämpfers, vor ihm auf dem Boden, mühelos zu Brei formen würde. Ein Gedanke, der ein spöttisches Lächeln auf seine bedeckten Lippen zauberte.
„Wie gerne würdest du mich jetzt umbringen?“, hinterfragte der Versteckte mit relativ undurchdringlicher Stimme. Eher noch gab der im seichten Wind wallende Umhang Aufschluss über seine Position. Jedoch war er wie immer eins mit den Schatten, die natürlich bei Nacht noch mehr zu seinem Vorteil sich verbanden und blieb somit selbst wenige Schritte von seinem Gegenüber, selbigem noch um Meilen entfernt. Vastator hatte zwischenzeitlich dieses Funkeln in den Augen des Jungen gesehen. Unberührt und jung. Naiv und doch in der Lage an Erfahrung und Kraft zu gewinnen. Der angehende Schwarzmagier hatte etwas an sich, dass dem Mann für seine Pläne als durchaus reizbar erschien. Doch war sein Wesen schwach und es wirkte nicht so, als wäre er schon jetzt für irgendwelche skrupellosen Frevel von Nutzen.
Provokant formte Vastator in seinen Händen eine hell leuchtende, in schönsten Rottönen erstrahlende Flamme, die er spielend in der Luft, vor der Nase des Lehrlings tänzeln ließ. Er glaubte nämlich schon jetzt eine Seite an dem Einhandkämpfer zu kennen, von der kaum jemand, womöglich sogar nur derjenige selbst etwas zu wissen schien.
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Asthan sah den vermummten zornig an, er sammelte all seine Kraft und griff zu seinem Schwert wärend er sich wieder auf die Beine stämmte. Schnellstens sprang er auf Vastator zu und wollte diesem einen Hieb mit seinem Schwert verpassen als alles um ihn herum plötzlich schwarz wurde und ein gleisender Blitz in den Körper des Lehrlings zu fahren schien. Er wollte schreien doch konnte es nicht, er wollte sich bewegen, doch er war nicht dazu in der Lage. Es fählte sich an als würden die Qualen eines ganzen Lebens in genau diesem Momment über Asthan hereinbrechen. Unfähig sich zu bewegen, etwas zu sehen oder klar zu denken verweilte Asthan ohne zu Wissen was genau passierte. War er tot? War dies was man erlebte wenn man aus dem Reich der Lebenden ins Reich Beliars hinabtrat? Es dauerte nur einen Bruchteil eines Sekunde, doch Asthan kam es vor wie eine Ewigkeit. Wie eine unendliche, schmerzvolle Ewigkeit. Ohne auch nur einen Funken Energie fiel der Junge Körper zu Boden. Der Lehrling konnte nur noch kurz den kargen Boden erblicken bevor sich seine Augen schlossen und er in die Leere eitrat. Alles um ihn herum war schwarz, es schien keine Zeit zu geben, keine Gefühle, keine Grenzen, nichts... Asthans geist schien wie ein Schleier durch dieses Nichts zu schweben, unfähig irgendetwas zu unternehmen. Nein, tot war er nicht... doch wer sich mit Vastator anzulegen versuchte erleidete meist noch schlimmeres Schicksaal als der Lehrling. Niemand kannte die Magie von Vastator, genauso wenig wie niemand Vastator kannte. Sich mit ihm anzulegen glich selbstmord, doch Asthan wusste von alle dem nichts. Alle erinnerungen und Gedanken waren verflogen, es blieb nur die gähnende Leere, in welcher Asthan gefangen war... wie lange würde es dauern bis er ihr entkommen konnte? Wohlmöglich würde sein Körper dann jedoch schon genauso Leer sein. Alles Zeitgefühl war vergessen, Asthan wandelte durch das Schwarz, ohne Ziel, ohne Pause -bis, bis ihn jemand aus der Leere herausholen würde.... wenn ihn jemand aus dem Nichts herausholte...
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Seine Schulter schmerzte ein wenig, ausgerechnet jene, an der sein Schwertarm naturgemäß angewachsen war. Auf der Liste des Hasses, die keine Feder je schreiben könnte, da sie lange vor Ende ihres Werkes verbraucht gewesen wäre; gesellte sich die Gattung der Golems hinzu.
Ob Alaris früher schon so gehasst hatte, wusste er nicht zu sagen, Fakt jedoch war, dass es sich nun um desto mehr handelte.
Kires Wunde am kopf schien nicht tragischen Charakters zu sein, sie blutete nicht mehr. Dragonsgil machte ebenso wieder einen vergleichsweise munteren Eindruck, sie genoss sichtlich das Defizit an Ketten – wenigstens dazu hatte der Schlag des Golems getaugt.
Ihr Weg führte sie weiter durch die Schluchtähnlichen Gefilde, immer den Weg entlang, den Kire für sie auserkoren hatte.
Als sie wirklich ein wenig müde wurden, erreichten sie schließlich eine Art Felsentor, eine Barrikade, die ihren Weg versperrte. Runen und sonderbares Schriftgut befand sich Teils gemalt, Teils gemeißelt auf der Pforte und ein Mechanismus, der Alaris an Gebilde der Hauptstadt erinnerte, befand sich am Tor.
“Ich halte nichts von dieser Feinmechanik. Am Ende ist’s Orkwerk, so wenig ich diesem Abschaum auch den Bau dieses Tores zutraue...“
Grimmig ließ sich der Nordmann auf einem Felsbrocken nahe der Barrikade nieder und holte seine Pfeife hervor. Er stopfte sie langsam und sorgfältig und schlug hernach einen Funken in den Kopf – was ein wahrer Schmied sein wollte, hatte immer Feuerstahl dabei.
Dies erinnerte ihn schmerzlich an die Orkschamanen, die es fertig brachten mit ihren Stäben Feuer zu beschwören, aus welchen Sphären auch immer. Wie die Schwarzmagier, von denen viele Bewohner Mytanas glaubten, dass sie die wahren Drahtzieher des Krieges seien, die Heerführer der Orks...
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18.05.2006 19:45
#320
Mit eiligen Schritten hielt der Tätowierte auf den Pass zu. Er tat sein bestes, um dem Weg zu folgen, der ihn zum Schauplatz seines Kampfes geführt hatte, da er auf eben jenem Weg nur einem einzigen Orc begegnet war. In diesem verdammten Tal eine willkommene Abwechslung.
Cyco fluchte. Er hatte sich übertölpeln lassen, diese elende Magierin hatte ihn überrascht. Der Einzelgänger war durch das plötzliche Auftauchen seines Auftraggebers gerettet worden, doch war fraglich, ob dieser ihn wegen seiner Nützlichkeit gerettet hatte. Der Tätowierte war geneigt zu vermuten, dass der Fremde sich noch auf äußerst unangenehme Weise bei ihm melden würde.
Cyco zog sein Schwert, hieb nach allem, was sich in Reichweite befand. Er musste sich abreagieren, ansonsten liefe er Gefahr, die nächste Person zu erschlagen, der er begegnen mochte. Nicht, dass ihn diese Tatsache im Entferntesten gestört hätte, doch sein Verstand sagte ihm, dass er sich nun vorerst versteckt halten sollte. Er würde nach Khorinis zurückkehren, würde sich im Wald ein Lager einrichten. Nun, da der Frühling sich durchgesetzt hatte, war eine ausreichende Versorgung mit Frischfleisch gewiss.
Der Einzelgänger erreichte ein trübes Wasserloch, überwand seine anfängliche Ablehnung, ging neben der Wasserlache in die Knie. Er rammte die Klinge in den Boden neben der Pfütze, schöpfte dann mit den Händen übelriechendes Wasser. Er wusch sein Gesicht, versuchte, ein Wunde zu reinigen, die ihm im Verlaufe des Kampfes zugefügt worden war. Nachdem er jedoch ein seltsames, wurmartiges Tier aus seinem Gesicht gepflückt hatte, zog er es vor, die Wunde zu lassen, wie sie war.
Der Tätowierte warf einen Blick auf sein Spiegelbild, welches ihn aus dem Tümpel anstarrte. Die dunkel umrandeten Augen schienen dank der tätowierten Striche zu weinen, der Mund wurde von einem falschen Lächeln umspielt.
Der Blick des Einzelgängers fiel auf den Bogen, den er noch immer mitführte. Ihm kam die begonnene Lehre in den Sinn, er nahm sich vor, Grischnach zu suchen, um weiter zu üben. Eine guter Bogen war zwar ein schöner besitz, entfaltete jedoch ausschließlich in den Händen eines fähigen Schützen seine tödliche Wirkung.
Der Einzelgänger erhob sich wieder, zog die Klinge aus der Erde. Dann setzte er seinen Weg fort. Weiter nach Norden, dem Pass entgegen. Einmal glaubte er, Wesen auf zwei Beinen, mit langen Schnauzen und schuppiger Haut zu sehen, als er jedoch einen weiteren Blick warf, um sich zu vergewissern, waren sie verschwunden. Der Tätowierte vermutete eine schlichte Sinnestäuschung.
Nach einiger Zeit legte er eine Pause ein, zog einen letzten Rest trockenen Brotes aus seiner Tasche. Mürrisch sah er den Laib an, biss dann jedoch hinein. Er stellte fest, dass das Brot nicht schmeckte, als sei es verdorben. Es hatte jeglichen Geschmack verloren. Cyco spülte die harte Nahrung mit einem Schluck verdorbenen Wacholdertrunkes hinunter, den er ebenfalls in den Tiefen seiner Tasche fand.
Danach erhob sich der Einzelgänger wieder, setzte seinen Weg fort, der ihn nordwärts führte.
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