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Was ist Kreativität?
Ziemlich prägnant drückt das Professor Peter Kruse aus:
(Es sollte sich niemand von der etwas wissenschaftlichen Sprache abschrecken lassen, das ist nicht kompliziert. )
[Video]
Es geht also nicht um künstlerische Kreativität im engeren Sinne.
Ein paar Zitat-Leckerbissen:
"Harmonische Systeme sind dumme Systeme"
"So wars früher, da hat man immer den Einzelnen gesucht, der durch irgendeinen biografischen Unfall die Schmerzen so gut erträgt, dass er kreativ ist."
"Es gibt eigentlich nur 2 wirklich durchsetzungsfähige Mechanismen: Das Eine sind staatenbildende Insekten ... und dann das individuelle Gehirn in der Hochentwicklung des Menschen."
Was meint ihr dazu?
Der Kern des ersten Teils des Videos ist fast schon banal, wird aber sehr häufig verkannt, vor allem bei der Führung von Menschen.
Er spricht mal kurz "Sei kreativ!" an, mit ebenjener Aufforderung sich sicher die meisten schonmal konfrontiert gesehen haben - das einzige, in dem ich dann kreativ bin, ist das Finden von Möglichkeiten, den Menschen zu töten, der dies von mir fordert.
Ab 5:47 führt er 3 Charaktere ein: Creator, Broker und Owner. Zu welchem davon zählt ihr euch?
Ich bin wohl klar Owner-dominiert und kenne daher meinen Platz.
Da Prof. Kruse auch Unternehmensberater ist, würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung wahrscheinlich ebenso wie er sagen, dass ein Unternehmen im weitesten Sinne besonders dann erfolgreich ist, wenn diese 3 Charakterausprägungen zusammen und frei wirken können, damit Kreativität/Intelligenz entsteht.
There are only two hard things in Computer Science: cache invalidation and naming things. - Phil Karlton
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Wenn man aus Scheiße, Gold machen kann.
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Zitat von Hardstylez
Wenn man aus Scheiße, Gold machen kann.
Das ist nicht Kreativität sondern Marketing.
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Zitat von Hardstylez
Wenn man aus Scheiße, Gold machen kann.
true story
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.
Dietrich Bonhoeffer
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Zitat von Hardstylez
Wenn man aus Scheiße, Gold machen kann.
Nö:
1.: Was ist, wenn du das Gold nicht weißt zu verkaufen?
2.: Was ist, wenn du zu viel Gold machst? Dann ist es so viel Wert wie Scheiße.
Aus Scheiße Gold machen zu können, wäre eine typische Owner-Eigenschaft und die bekommen laut Video allein nur sehr schwierig etwas auf die Reihe.
There are only two hard things in Computer Science: cache invalidation and naming things. - Phil Karlton
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Da wird aber nicht die Frage beantwortet, was Kreativität ist, sondern wie man sie fördern kann.
Zu welchen dieser drei Gruppen ich mich zu zählen habe, weiß ich nicht. Eigentlich bin ich ein Spinner. Aber ich bin auch ein recht konsequenter Spinner, der in der Regel ganz bestimmten Spinnereien nachhängt. Was diese ganz bestimmten Spinnereien angeht, kenne ich mich eigentlich gut aus. Allerdings bin ich zu faul und oberflächlich, um mir wirklich fundiertes, umfassendes Wissen anzueignen. Zur dritten Gruppe würde mich nicht zählen.
Zitat von Kylex
Nö:
1.: Was ist, wenn du das Gold nicht weißt zu verkaufen?
2.: Was ist, wenn du zu viel Gold machst? Dann ist es so viel Wert wie Scheiße.
Aus Scheiße Gold machen zu können, wäre eine typische Owner-Eigenschaft und die bekommen laut Video allein nur sehr schwierig etwas auf die Reihe.
"Aus Scheiße Gold machen" ist eine Metapher, die eigentlich eher Sinnbild für die Fähigkeiten der ersten Gruppe wäre, oder?
Das Ganze ist mir übrigens im Video zu sehr auf das Wirtschaften und auf Unternehmensführung bezogen.
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Und wer hat jetzt das Gehirn des Professors "gestört", auf dass es so schlau über Kreativität daherredet?
M.E. kommt sehr viel heiße Luft aus seinem Mund, ganz abgesehen davon, dass "Kreativität" in Unternehmen (oder allgemein: Organisationen) nicht immer und überall benötigt wird. Ebensowenig übrigens wie "Innovation". Losgelöst von der näheren Betrachtung der "Probleme", die mit der Förderung von Kreativität oder Innovation (durch Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen) gelöst werden sollen, kommt halt nur abstrakter Unternehmensberatungsunsinn dabei heraus. (Beispiel: das Gequatsche von der "Vernetzung". Solche Vernetzungen gibt es, ob man will oder nicht. Aber sind es die richtigen? Sind es die problemadäquaten? )
Das ist nicht viel nützlicher als etwa "Zeitgeist-Experten" oder Astrologen als Berater einzustellen, was tatsächlich selbst in Top-Unternehmen geschieht...
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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Zitat von Sir Ewek Emelot
Da wird aber nicht die Frage beantwortet, was Kreativität ist, sondern wie man sie fördern kann.
Indirekt hat er es schon gesagt: Es ist der Prozess um Erregung, Lösungsbildung und Bewertung.
"Aus Scheiße Gold machen" ist eine Metapher, die eigentlich eher Sinnbild für die Fähigkeiten der ersten Gruppe wäre, oder?
Ich kenne die Metapher, hab es aber in meinem Beitrag absichtlich wörtlich weiterverarbeitet, was man ja dann auch wieder metaphorisch weiterverarbeiten kann.
Das Ganze ist mir übrigens im Video zu sehr auf das Wirtschaften und auf Unternehmensführung bezogen.
Da hast du teilweise Rechte, es spielt aber auch Systemtheorie eine Rolle und die greift eigentlich überall. Kreativität wird überall benötigt, man kann auch jede wohltätige/ehrenamtliche Sache oder auch bespielsweise jede alleinerziehende Mutter mit mehr als 3 Kindern oder andere als von der Gesellschaft "hart" angesehen Lebensumstände als Unternehmung betrachten, in denen die Unternehmer in besonderem Maß kreativ sein müssen, um erfolgreich zu sein.
Zitat von Gront
M.E. kommt sehr viel heiße Luft aus seinem Mund, ganz abgesehen davon, dass "Kreativität" in Unternehmen (oder allgemein: Organisationen) nicht immer und überall benötigt wird. Ebensowenig übrigens wie "Innovation". Losgelöst von der näheren Betrachtung der "Probleme", die mit der Förderung von Kreativität oder Innovation (durch Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen) gelöst werden sollen, kommt halt nur abstrakter Unternehmensberatungsunsinn dabei heraus. (Beispiel: das Gequatsche von der "Vernetzung". Solche Vernetzungen gibt es, ob man will oder nicht. Aber sind es die richtigen? Sind es die problemadäquaten? )
Das ist nicht viel nützlicher als etwa "Zeitgeist-Experten" oder Astrologen als Berater einzustellen, was tatsächlich selbst in Top-Unternehmen geschieht...
Menschen tendieren sehr stark dazu, in festgefahrenen Wegen zu denken. Sehr modisch ist derzeit "think out of the box", dabei können Unternehmensberatungen helfen. Sicher ist nicht jede Unternehmsberatung nützlich, aber sie kann nützlich sein. Unternehmensberatung funktioniert, sonst gäbe es sie nicht. Unternehmen wollen sich optimieren, Unternehmsberater quatschen nicht nur hohle Phrasen, sondern können auch Experten hinzuziehen, die wirklich Ahnung von konkreten Themen haben.
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"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
Geändert von Gront (14.04.2012 um 00:14 Uhr)
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Zitat von Kylex
Indirekt hat er es schon gesagt: Es ist der Prozess um Erregung, Lösungsbildung und Bewertung.
Wenn jemand künstlerisch Kreativ ist, so scheint mir diese Definition nicht passend. Denn ich sehe nicht, wo künstlerische Kreativität Lösungsbildung und Bewertung enthält. Mag sein, dass das manchmal vorkommt (wie schreibe ich einen spannenden Roman, der viel gekauft wird und mir gute Kritiken einbringt?). Aber gerade kindliche Kreativiät ist oft nicht problemorientiert. Oder verstehe ich das jetzt falsch?
Es wurde zwar gesagt, dass es nicht nur um künstlerische Kreativität gehe. Aber künstlerische Kreativität IST eben Kreativität, wenn auch ein Sonderfall davon. Eine Kreativitätsdefinition, die zu restiktiv ist, als dass sie auch künstlerische Kreativität einschlösse, ist daher keine gute Definition.
Eine weitere Vereinfachung an der Theorie scheint mir die Einordnung von Menschen in diese drei Gruppen zu sein. Jemand, der im Büro völlig lethargisch Dienst nach Vorschrift macht, kann auf dem Fußballplatz superkreativ sein. Je nach Kontext gehört der Mensch also zu unterschiedlichen der genannten Gruppen.
So, wie das vorgetragen wird, klingt das erstmal toll und plausibel, aber wenn man mal drüber nachdenkt, dann wirkt es doch ziemlich zweifelhaft.
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Zitat von Sir Ewek Emelot
...
Eine weitere Vereinfachung an der Theorie scheint mir die Einordnung von Menschen in diese drei Gruppen zu sein. Jemand, der im Büro völlig lethargisch Dienst nach Vorschrift macht, kann auf dem Fußballplatz superkreativ sein. Je nach Kontext gehört der Mensch also zu unterschiedlichen der genannten Gruppen.
...
Es kommt noch besser - hatten/haben wir die Finanzkrise nicht ultra-kreativen Brokern zu verdanken, die ihre Käufer/Kunden ziemlich vollständig "geownt" haben?
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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Ich habe mal gelesen, dass Genie und Wahnsinn wortwörtlich nah beieinander liegen sollen. Kreativität ist eigentlich nichts anderes als eine Menge dummer Ideen unter denen ein paar brauchbare dabei sind. Es soll einen Mechanismus im Gehirn geben, der am laufenden Band Ideen produziert. Der Großteil davon wird ausgefiltert bevor er ins Bewusstsein gelangt. Bei kreativen Menschen ist der Filter schwächer und sie haben Ideen, auf die andere nicht kommen können. Wahnsinnige Menschen haben viele dumme Ideen und können diese nicht als das erkennen. Quelle weiß ich leider nicht mehr.
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Zitat von Blubbler
Ich habe mal gelesen, dass Genie und Wahnsinn wortwörtlich nah beieinander liegen sollen.
Das ist eine uralte Legende, die sich jene zurecht gelegt haben, welchen für die Neuschöpfungen/Veränderungen der "Kreativen" das Verständnis fehlt (sei es nun intellektuell oder auch nur moralisch-sittlich). Aus einer solch konservativen bzw. dumpfen Perspektive sind "Kreationen" also praktisch gewordener Wahnsinn...
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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14.04.2012 00:59
#15
Zitat von Kylex
Ziemlich prägnant drückt das Professor Peter Kruse aus:
(Es sollte sich niemand von der etwas wissenschaftlichen Sprache abschrecken lassen, das ist nicht kompliziert. )
[Video]
Es geht also nicht um künstlerische Kreativität im engeren Sinne.
Ein paar Zitat-Leckerbissen:
"Harmonische Systeme sind dumme Systeme"
"So wars früher, da hat man immer den Einzelnen gesucht, der durch irgendeinen biografischen Unfall die Schmerzen so gut erträgt, dass er kreativ ist."
"Es gibt eigentlich nur 2 wirklich durchsetzungsfähige Mechanismen: Das Eine sind staatenbildende Insekten ... und dann das individuelle Gehirn in der Hochentwicklung des Menschen."
Was meint ihr dazu?
Der Kern des ersten Teils des Videos ist fast schon banal, wird aber sehr häufig verkannt, vor allem bei der Führung von Menschen.
Er spricht mal kurz "Sei kreativ!" an, mit ebenjener Aufforderung sich sicher die meisten schonmal konfrontiert gesehen haben - das einzige, in dem ich dann kreativ bin, ist das Finden von Möglichkeiten, den Menschen zu töten, der dies von mir fordert.
Ab 5:47 führt er 3 Charaktere ein: Creator, Broker und Owner. Zu welchem davon zählt ihr euch?
Ich bin wohl klar Owner-dominiert und kenne daher meinen Platz.
Da Prof. Kruse auch Unternehmensberater ist, würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung wahrscheinlich ebenso wie er sagen, dass ein Unternehmen im weitesten Sinne besonders dann erfolgreich ist, wenn diese 3 Charakterausprägungen zusammen und frei wirken können, damit Kreativität/Intelligenz entsteht.
Mindfuck.
Danke für das Video.
Besonders pregnant war für mich der Satz "Geben sie Querdenkern eine Chance", da sieht man mal, dass Kreativität, an sich Nährboden für Evolution ist bzw Kreativität heißt Evolution, das heutige Weltbild propagiert aber höchstmöglichen Erfolg durch höchstmögliche Anpassung, was sich mit unseren Genen in dem Fall eindeutig widerspricht.
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Zitat von Sir Ewek Emelot
Wie sieht es eigentlich hier mit dem Forum als solches Netzwerk aus?
Wir haben wahrlich keinen hohen Prozentsatz an ownern - aber dafür sehr viele Creater und meiner Meinung nach haben wir hier eine beachtliche Crowd.
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Nichts für ungut aber nach anderthalb Minuten hatte ich schon keine Lust mehr dem zuzuhören.
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Zitat von Gront
Das ist eine uralte Legende, die sich jene zurecht gelegt haben, welchen für die Neuschöpfungen/Veränderungen der "Kreativen" das Verständnis fehlt (sei es nun intellektuell oder auch nur moralisch-sittlich). Aus einer solch konservativen bzw. dumpfen Perspektive sind "Kreationen" also praktisch gewordener Wahnsinn...
Wie kommst du darauf, dass es eine Legende sei? Hoch-psychotische Menschen zeichnen sich tatsächlich durch hohe Kreativität aus.
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"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
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Zitat von Gront
Dass es ein unbestimmt große Schnittmenge von psychisch Kranken und Kreativen geben mag, erlaubt keine Äquivokation und erst recht keine kausale Hypothese!
Hab ich auch nicht behauptet. Und man sollte auch nicht davon ausgehen, dass der Volksmund es mit diesem Spruch tut.
Trotzdem steckt Wahrheit drin.
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