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In einschlägingen Foren, Podcasts und anderen Medien, die sich mit Videospielen befassen, hört man immer wieder die gleichen Floskeln, wenn es um PB-Spiele geht.
"Piranha Bytes machen immer wieder das gleiche Spiel."
"Geschichten schreiben konnten die Piranhas noch nie." oder "Bei Piranha Bytes -Spielen gibt es wie immer volle Pfund aufs Maul."
Mir persönlich kommen diese Aussagen immer wie Plattitüden vor, weil sie oftmals nicht begründet werden, dabei finde ich sie nicht gerade selbstverständlich. Deswegen würde ich gerne eure Meinung dazu wissen.
"Piranha Bytes machen immer wieder das gleiche Spiel".
Grundsätzlich stimme ich dem zu, wir nennen das "die Piranha Bytes Formel". Nur verstehe ich nicht warum das bei PB-Spielen als Kritik genannt wird, zum Teil mit leichter Häme, wo es doch allgemein für viele Spieleschmieden und ihre Spielereihen zutrifft? Machen Naughty Dog, From Software, Rockstar Games, IO Interaktive, Bethesda und zig andere kleinere und größere Firmen nicht genausogut "immer das gleiche Spiel"? Ist das nicht ganz normal in der Spielebranche? Ich nenne gerade diese Firmen, weil sich hier anscheinend kaum jemand stört. Dabei ziehen sie, genauso wie Piranha Bytes, eine einzelne klare Linie durch.
"Geschichten schreiben konnten die Piranhas noch nie".
Welche Geschichten? Die Hauptquest? Die Nebenquests? Die Dialoge? Das Setting? Die Lore? Das World Building? Das Environmental Storytelling? Bei Spielen mit offener Welt ist gar nicht so klar was mit "Geschichten schreiben" gemeint ist. Ich würde sagen, dass bei den Piranhas die Hauptquest nie ihre Stärke war. Aber in wie vielen anderen Open-World-RPGs ist sie es? Und dann kommt es schon auf das konkrete PB-Spiel an. Bei Gothic 1 finde ich ausnahmslos alle Aspekte des Storytellings gut (also Setting, Dialoge, Nebenquests, Lore, etc. pp.). Bei Gothic 2 finde ich nur die Hauptquest etwas Hahnebüchen. Bei Gothic 3 geht schon mehr schief, Setting, Lore, World Building, Environmental Storytelling finde ich aber weiterhin sehr stark. Die Risenreihe lasse ich mal außen vor, weil ich mich damit nicht so beschäftigt habe. Bei Elex fand ich die (deutschen) Dialoge nur zweckmäßig, die Hauptquest etwas schwach, dafür aber die Nebenquests, das Setting, Lore, World Building, Environmental Storytelling sehr unterhaltsam (ob es glauwürdig ist oder überhaupt glaubwürdig sein muss ist wieder eine andere Frage).
"Bei Piranha Bytes -Spielen gibt es wie immer volle Pfund aufs Maul."
Ich würde behaupten, "der Ruhrpottcharme" war niemals Alleinstellungsmerkmal und größte Stärke der Piranhas und wird es hoffentlich auch niemals sein. Denn dann würde einiges verloren gehen. Das ursprüngliche Ziel mit Gothic war doch (und Elex trägt dieses Erbe in sich) eine glaubwürdige Welt zu erschaffen, in der Menschen und Welt "wie im echten Leben" glaubwürdig auf die Handlungen des Spielers reagieren. Eine Welt mit der man interagieren kann, die zurückschlägt, wenn man sie provoziert (Stichwort: Immersion). Also weg vom Theaterstück, wo die Welt auf Erlösung durch den Spieler wartet, hin zu einer erwachsenen Erzähl- und Spielweise wo der Spieler genau abwägen muss wie er handelt. Und ein uninspiriertes "Volles Pfund aufs Maul" nur des Ruhrpottcharmes wegen ist eben das ziemlich genaue Gegenteil dessen. Hier ist ein "volles Pfund aufs Maul" eben nicht mehr Konsequenz einer glaubwürdigen Spielwelt, sondern geht auf Kosten der glaubwürdigen Spielwelt, um sich Fans anzubiedern (Stichwort: Fanservice).
Ich bin gespannt auf eure Gedanken zu dem Thema.Geändert von BigHatLogan (01.02.2022 um 17:16 Uhr)
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"Piranha Bytes machen immer wieder das gleiche Spiel".
"Geschichten schreiben konnten die Piranhas noch nie".
Was die PBs aber tatsächlich nicht mehr können ist kontinuerlich gute Dialoge abliefern. Dialoge setzen die Story handwerklich um. Der Plot kann noch so genial sein wenn es handwerklich hapert.
"Bei Piranha Bytes -Spielen gibt es wie immer volle Pfund aufs Maul."je suis Today
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Undifferenzierter kann man es nicht ausdrücken. Es sind Plattitüden.
Die Spiele der PB sind durchaus sehr unterschiedlich.
Wer das nicht empfindet ist entweder sehr dümmlich oder sehr oberflächlich.
Solche Aussagen sollen offensichtlich nur die PB abwerten.
Sie sprechen durch ihre Oberflächlichkeit allerdings nicht für die Reflexionsfähigkeit des oder der Emittenten.
Man könnte z.B. auch sagen "alle Menschen sind gleich, sie haben alle 2 Beine mit je 5 Zehen, 2 Arme mit Je 5 Fingern an einer Hand,
sie haben alle eine Nase mitten im Gesicht...", etc, etc, etc....
Was sagt uns so eine Klassifizierung? GAR NICHTS:
Natürlich gibt es Merkmale, die uns sagen, dass wir soeben ein PB-Spiel spielen, und das ist auch gut so.
Und weil das so ist, habe ich Elex 2 soeben bei GoG vorbestellt."Ihr solltet mich mal sehen, wenn mir langweilig ist"Von Jaree-Ra, in Einsamkeit (Skyrim)
Was? Keine neuen PB-SPiele mehr?!
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Nein, ich finde nicht, dass PB immer das gleiche Spiel entwickelt. Tatsächlich entwickelt sich PB immer weiter von dem weg, wofür sie einst bekannt waren.
Mit Elex 2 bekommen wir unter anderem erstmals ein Spiel mit tollen Verschlimmbesserungsfeatures(tm) nach denen wirklich niemand gefragt hat, wie freundlich gesinnten NPCs die nicht angreifbar sind und einem Delay für's einsammeln von Items, aus "Gründen".
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Das ist eine "Lösung", die auch aus anderen Spielen bekannt ist. Für mich wird das jetzt den Spielspaß nicht dramatisch mindern. Vielleicht wird es eine mod geben, die diese NPCs auch angreifbar macht (wenn das über die templates festgelegt wurde; wenn über exe/dll, dann wird's schwierig).
(Möglicherweise sah man die Notwendigkeit des features, weil man jetzt Kinder im Spiel hat?)
und einem Delay für's einsammeln von Items, aus "Gründen".
Schaunmermal."in der Erkundung dieser weiten und wunderbaren Welt" (post #70, höre link unten)
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"Hört mir bloß auf mit "Stormson".
"In Toussaint wird schon für kleinere Schmähungen als diese Satisfaktion verlangt."
Genug der "Blumensträuße". Ich WILL MadBob! Beugt die Realität!
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Hier stimme ich dir voll und ganz zu. Jedes Mal, wenn ich diese platte Behauptung lese (meistens bei Gamestar in den Kommentaren), denke ich: "Wie dumm muss man sein?". Diese Behauptungen kann ich niemals ignorieren und ich fange grundsätzlich das Diskutieren an, auch wenn ich meistens nicht viel erreiche außer endlosen Kommentaren.
Und du hast verdammt recht: Wenn PB immer das gleiche Spiel macht, weil deren Spiele sich in einigen Elementen halt immer treu bleiben, dann machen andere Studios (Bethesda, Ubisoft, From Software, Rockstar, DICE, Activision und Co.) auch immer dieselben Spiele. Aber da wird nie eine solche Behauptung aufgestellt, immer nur bei PB. Das ist ja schon eine der dümmsten Memes in deutschen Spieleforen. Einige finden es anscheinend "cool", diese Behauptung aufzustellen, ohne groß darüber nachzudenken, wie dumm und falsch diese Behauptung ist. Die PB-Spiele haben immer völlig unterschiedliche Open Worlds, völlig unterschiedliche Stories, völlig unterschiedliche NPC's, völlig unterschiedliche Charaktersysteme, wechselnde Kampfsysteme, unterschiedliche Settings und auch völlig unterschiedliche Musik. Nur weil gewisse Strukturen sich ähnlich anfühlen (Dialogwriting, Ruhrpott-Charme, handgesetzter Loot, handgestaltete Welt, Kapitelwechsel, etc.), sind es deshalb noch lange nicht "immer dieselben Spiele".
Für mich sind Leute, die diese Behauptung aufstellen, dumme Menschen, die anscheinend auch sonst viel dummes Zeug reden.Lindsey Stirling ------- MovieJones - Filme und Serien ------- Game Movie Entertainment ------- Piranha Becken TV
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Vizekanzler WoP
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Wollte dazu antworten, aber ist nun nicht mehr notwendig.
@Jazz Jackrabbit:
Ernsthaft? Habe mir noch nichts angeschaut, aber das klingt so Risen 2 ...
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Knight
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Vizekanzler WoP
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Weil es Pixel sind.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Aufregung darüber nicht, weil Daten in Kinderform nicht mehr schutzbedürftig sind als Daten in Erwachsenenform. In LoL gibts eine Heldenfigur als kleines Mädchen mit Teddy im Arm. Darf getötet werden, habe noch keine Diskussion darüber gelesen. Wo ist der Unterschied zu anderen Spielen?
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Es geht bei der USK doch nicht um den Schutz der Spielfiguren, sondern der Spieler, u.a. was die Darstellung von Gewalt und Gewaltverherrlichung angeht. Und als Spieler Kindermord begehen zu können, ist etwas anderes als Kämpfe gegen erwachsene Charaktere, die sich außerdem wehren können. In LoL ist das vielleicht etwas anderes, weil die Kinderfigur dort eine Spielfigur ist, und dementsprechend selber austeilt, nicht nur ein NPC zum abschlachten. Außerdem sind Setting und Grafikstil weniger realistisch.
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Ehrlich geagt sehe ich hier nur den Beweis das du keine Ahnung hast ...
Naughty Dog: Sind vor allem wegen der Crash Bandicoot Reihe bekannt was die mit Last of Us oder Uncharted zu tun hat musst du noch schreiben
From Software: Hier tuts echt weh les https://de.wikipedia.org/wiki/From_Software dir mal duch was dir alles gemacht haben, Spoiler es gibt wenig was die nicht mal probiert haben
Rockstar Games: Klar Max Payne 3, Rockstars Tabletennis, Bully und natürlich die Lemminge sind alles das gleiche Spiel
Io Interactive; Freedom Fighters (Taktik Shooter), Kane and Lynch (Koop Shooter) und natürlich die Hitman Reihe (Stealth Shooter) alles das Gleiche
Bethesda: nicht nur das die TES Spiele vor Morrowind nur sehr wenig mit Daggerfall und Arena gemeinsam habenie unteranderem auch American Football und Terminator Shooter gemacht ach ja und sogar ein Action Adventure im TES Universum
PB hat wiederum nix anderes gemacht als 3rd Person RPGs mit männlichem Protagonisten, also von außen betrachtet ziemlich exakt das gleiche Spiel. Also nein das ein Studio wirklich nur für ein spezielles Subgenre 25 Jahre entwickelt ist recht ungewöhnlich. Wobei sie nach Gothic mal an einem Shooter gearbeitet haben bevor sie von Jowood für Gothic 2 angeheuert wurden. Eigentlich ist es fast Schade drum, ab und zu mal was anderes zun entwicklen hätte denen vielleicht gut getan.
Den Rest deines Post habe ich nicht gelesen da der Anfang so komplett falsch war das sich mir die Fußnägel aufrollenDas Leben ist zu kurz für eine SignaturGeändert von Dodo1610 (02.02.2022 um 04:57 Uhr)
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Ehrlich gesagt bin ich überrascht, wie "abgeklärt" du das schreibst.
In LoL geht's doch um Annie, the Dark Child? Und ihr Teddy ist "Tibbers, as a fiery beast hellbent on destruction".
Hellbent on destruction, yeah. Wenn die beiden einem feindlich gesinnt sind, ja dann..
Ansonsten kann ich ravenhearth nur 100 prozentig zustimmen.
"in der Erkundung dieser weiten und wunderbaren Welt" (post #70, höre link unten)
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Knight
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Ach, ich finde diese Platitüden gar nicht schlimm. Wenn ich sie höre, muss ich eigentlich eher schmunzeln, als dass ich mich darüber aufregen würde. Wie bei jeder Generalisierung ist etwas Wahrheit dran, aber eben auch nur etwas. Aber natürlich muss ich trotzdem noch meinen Senf dazu geben...
"Piranha Bytes machen immer wieder das gleiche Spiel"
Björn Pankratz selbst hat das mal so gesagt, dass sie - im Kern - immer das gleiche Spiel machen. Natürlich ist das plakativ und auf einer gewissen Ebene stimmt das auch. Gibt es bei Elden Ring nicht eine ähnliche Diskussion? Macht From Software im Endeffekt nicht auch immer das gleiche Spiel - nur eben jetzt in einer größeren Open World? Nimmt es ihnen jemand übel? Sollen sie lieber Multiplayer-Loot-Shooter machen?Ich finde, man wertet das auch immer viel zu schnell - ist das jetzt gut oder schlecht? Immer das gleiche Spiel zu machen, kann auch ein Kompliment sein - sie bleiben ihrer Linie treu, während bei anderen Entwicklern sich das ihre Fans wünschen würden, weil der Entwickler in eine völlig andere Richtung rennt, als die Fans es sich wünschen würden. Stichwort: Die Siedler - Was wären da alle froh, wenn sie einfach nur wieder das gleiche Spiel (#Siedler2 #Siedler3) machen würden.
"Geschichten schreiben konnten die Piranhas noch nie"
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist das natürlich sehr pauschalisiert und generalisiert ausgedrückt. Geht es um die Hauptstory oder um die vielen kleinen Nebengeschichten? Oder um die Glaubwürdigkeit der Charaktere? Wenn wir mal bei der Hauptstory bleiben, dann sind Story und Stoyinszenierung für mich allein schon mal zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ein Spiel kann auf dem Papier eine super Story haben, sie ist aber dermaßen schlecht inszeniert, dass jeder sagt: "Das Spiel hat ne total schlechte Story". Ein Beispiel für schlechte Storyinszenierung ist z.B. Gothic 3, wo man das Gefühl hat, dass es gar keine Story gibt - obwohl sie durchaus da ist, nur wurde sie nicht ordentlich inszeniert und findet nur über eine Handvoll Dialoge statt. Womit wir bei einer weiteren Dimension wären: Die Dialoge. Schlecht geschriebene Dialoge können eine Story auch kaputt machen. Hier muss ich auch zustimmen, dass die Dialoge von der schreiberischen Qualität nicht mehr an die Gothic 2 Zeiten herankommen. Da war alles irgendwie auf den Punkt.
Persönlich finde ich, dass die Geschichte von Gothic 1 schon sehr gut geschrieben und auch gut inszeniert war. Gut ist das für mich immer dann, wenn ich wissen will, wie's weiter geht, wenn mich etwas überrascht, berührt oder mitreißt. Bei Gothic 1 gab's schon so ein paar Gänsehautmomente. Zugegebenermaßen nahm das mit jedem weiteren Spiel dann doch ab. Mein persönlicher Tiefpunkt der Storyinszenierung war tatsächlich ELEX. Mag auch daran liegen, dass ich direkt davor Rise of the Tomb Raider gespielt hatte und danach Horizon Zero Dawn. Gerade bei letzterem wurde mir bewusst wie unglaublich viel Potenzial PB bei der Story verschenkt hat - bei sehr ähnlichem postapokalyptischen Setting! Die Story von HZD hat mich einfach umgehauen (ihr wisst schon, nicht die offensichtliche mit dem Streit der Stämme, sondern die tieferliegende, bei der man herausfindet, was WIRKLICH passiert ist). Das war so ein Gänsehaut-Moment wie damals bei Matrix. Und ein Twist, den ich in dieser Form nicht habe kommen sehen. Meine Güte hat es mich plötzlich interessiert, was da wirklich gewesen ist, was sich in den letzten Stunden vor dem Weltuntergang abgespielt hat... und meine Güte war mir das in ELEX sowas von egal, was da früher war... bitte nicht noch eine Rückblende und seltsames Familiendrama... abstruse Hybrid-DACD-Kapsel-Whatever-Geschichte. Auf dem Papier mag die Story tatsächlich interessant geklungen haben, aber es wurde halt inszeniert, wie in einem B-Movie. "Ray, nein! Oh mein Gott, Ray!" - hä? what? facepalm. ;-) Die Hauptstory hat mich weder am Anfang, noch in der Mitte, noch am Ende gepackt - keine spannende Erkenntnis oder ein überraschender Moment (ja, bis auf die Sache mit Calaan, die sie in einer Nebenquest versteckt haben).
Ok, jetzt hab ich mich ein wenig in Rage geschrieben, dass ich gleich selbst sag: Geschichten schreiben konnten sie noch nie!!!
Ich halte aber für mich fest: Die Hauptstory war es noch nie, die mich an einem PB-Spiel fasziniert hat, sondern es war alles drum rum: Die glaubhafte Welt und Charaktere, das Gameplay, das einfach irre Spaß macht, die Atmosphäre™, dieser gute Mix aus Erkundung, Questen, Kämpfen, Looten, Craften... Dieses Gesamtpaket bekommt man in dieser Form bei anderen eben nicht. Und deshalb machen mir die PB-Spiele nach wie vor sehr viel Spaß zu zocken.
"Bei Piranha Bytes -Spielen gibt es wie immer volle Pfund aufs Maul."
Das ist wohl eine Anspielung auf a) den derben Umgangston im Spiel und b) dass man am Anfang nicht schon der gefeierte Held ist, sondern sehr schwach ist und von jedem aufs Maul bekommt. Außerdem kann man im späteren Verlauf einige Quests auch oft nur durch die Androhung von Prügel lösen. Aber natürlich ist das kein Alleinstellungsmerkmal der PB-Spiele. In einem Dark Souls kriegt man noch viel derber auf die Fresse. Aber halt auf die japanische Art - ohne Ankündigung.Geändert von RobinSword (02.02.2022 um 00:04 Uhr)
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@ravenhearth:
Mir ist schon klar, dass man nicht die Spielfigur schützen will. Ich habe es nur etwas Platt geschrieben. In Spielen wie GTA kann man wehrlose Passanten überfahren oder sie zusammenschlagen. Und viele davon wehren sich nicht einmal. Es gibt sogar eine Folterszene in der Story, wo einer am Stuhl gefesselt ist, den man aktiv foltern soll. Aber sehen die Pixel wie Kinder aus, ist die Gewalt, bzw Gewaltverherrlichung plötzlich schlimmer?
Ich kann 100% nachvollziehen, dass es nicht allen schmeckt, wenn man virtuelle Kinder töten kann. Für mich ist das aber nur ein höheres Level von der Killerspiel-Debatte. Daher bin ich aber froh, dass in PB Spielen bisher keine Kinder anwesend waren. Wäre schon komisch, wenn ein komplettes Dorf tot ist, aber die Kinder fröhlich durch die Gegend springen.
Teils stilistisches Mittel, teils weil ich es wirklich kaum schlimmer empfinde als das Töten von virtuellen Erwachsenen. Vielleicht kann ich virtuell und reell auch einfach leichter trennen als es andere können.
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Hellbent on destruction, yeah. Wenn die beiden einem feindlich gesinnt sind, ja dann..Aber bei LoL gilt auch, wer im Early Game versagt, wird im Midgame in der Regel abgefarmt als wäre man ein wehrloser NPC. Dann ist auch Annie nur ein wehrloses Kind.
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Dieser Thread spricht mir sowas von aus der Seele und ich wollte schon seit längerem etwas ähnliches eröffnen. Vielen Dank dafür! Viele dieser Sprüche gehen auf die Kappe von der Gamestar, insbesonders Michael Graf. Der mag ja durchaus sympathisch sein, aber gerade im Bezug auf Gothic haut er oftmals Sachen raus, die mich einfach stören. Gerade wenns darum ging neuere Spiele zu rechtfertigen, kommt er immer wieder den von dir genannten Floskeln. So hatte Piranha Bytes noch nie gute Story, gute Grafik und schon gar kein gutes Kampfsystem gemacht. Ich meine sogar, dass dies auch schon über die Dialoge gesagt wurde.
Ich mag mich erinnern, dass er bei bei Gothic 2 letztens Mal gesagt hat, dass das Kampfystem eh nicht gut gewesen sei, er hätte einfach blind drauf rumgehauen und gehofft, dass der Gegner kaputt geht. Sorry JUnge, aber wenn du das Kampfsystem nicht verstehst musst du dir auch nicht rausnehmen, darüber zu urteilen. Gerade jenes aus Gothic 2 gehört zu den besten, die ich jemals gespielt habe. Auch grafisch waren die ersten drei Gothic Teile an der Spitze ihrer Zeit, das Gameplay der ersten beiden Gothics mag aus heutiger Sicht Clunky erscheinen, aber im Vergleich zu den meisten Rollenspielen jener Zeit war es ultra zugänglich, schon fast casual.
Auch die übertriebene Betonung auf den Ruhrpott-Flair ist mühsam. Bei Gothic 1 und 2 hat Piranha Bytes selber nie den Begriff verwendet. Sie wollten einfach ein Spiel machen, bei dem NPCs natürlich und nicht so geschwollen reden, wie in vielen anderen Fantasy Titeln. Also orientierteren sie sich daran, wie dort geredet wird, wo sie herkommen. Ich weiss nicht ob es die Gamestar oder Björn Pankratz oder sonst wer waren, die damit angefangen haben, aber irgendwann wurde dies zum Hauptmarkenzeichen von Gothic. Ich kenne mich mit dem Ruhrgebiet nicht aus, aber beispielweise dort wo ich herkomme aus dem Berner Oberland, wird ähnlich rau gesprochen, wenn auch ein bisschen mit einer anderen Sprache und Mentalität. Ich glaube nicht, dass Gothic nicht auch ohen Ruhrpott-Flair funktionieren kann.
Die meisten aufs Maul Klischées stammen ja aus Gothic drei, ist ja auch das erste Spiel in dem Michael Hoge nicht mehr an den Dialogen beteiligt war. Von dort an wurden die PB-Sprüche immer mehr zu einem Gimmick, während sie bei den ersten Teilen einfach ein i-Tüpfelchen waren und sich nahtlos in die Spielwelt einfügten. Man nehme Kyle's Hütte. Der Dialog war schon in Gothic 1 lustig, aber er zeigte auch, mit welchen Tragiken das Leben als Buddler verbunden ist. Da baut man sich eine ganze Hütte und als man das erste mal Erzbuddeln geht, wird diese einem von den anderen kaputtgemacht. Es trägt einfach zur Atmosphäre bei. In Risen 3 ist da ne Hütte im inneren eines Gebäude drin gebaut, wo niemand auf die Idee kommen würde eine Hütte zu bauen. Es soll keine Geschichte erzählen, es ist schlichtweg nur noch ein Meme. Ähnliches liesse sich über Mud oder Moe sagen. In Elex hat sich dies zwar ein wenig gebessert, von einer glaubwürdigen Welt wie bei Gothic 1 oder 2 ist man allerdings weit entfernt.
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Sehe ich komplett anders.
Ist für mich bei Gothic 1 und 2 ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil der Spiele. Ohne die Eigentümlichkeit der Sprache hätte ich die Atmosphäre total anders empfunden.
Du schreibst ja selbst:
Es trägt einfach zur Atmosphäre bei.
In Elex hat sich dies zwar ein wenig gebessert, von einer glaubwürdigen Welt wie bei Gothic 1 oder 2 ist man allerdings weit entfernt."in der Erkundung dieser weiten und wunderbaren Welt" (post #70, höre link unten)
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Tuvok, scannen Sie den Planeten nach Mikroplastik!
"Hört mir bloß auf mit "Stormson".
"In Toussaint wird schon für kleinere Schmähungen als diese Satisfaktion verlangt."
Genug der "Blumensträuße". Ich WILL MadBob! Beugt die Realität!
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Ist auch dein gutes Recht
(Ich müsste allerdings die ersten Gothics wohl tatsächlich mal auf Englisch spielen, um zu hören, ob der Ruhrpott-Flair wirklich so wichtig ist wie von mir behauptet.)
Das wäre sicher spannend, mal ein paar Beispiele gegenüberzustellen, so wie mit der Hütte.
Das Problem bei Golieth fängt schon damit an, dass es von den NPC's als Stadt bezeichnet wird. Aber es fühlt sich höchstens an wie ein Dorf. Obwohl ich dort mehrere Stunden gespielt habe, kann ich mir nicht gut vorstellen, wie der Alltag eines NPC's in dieser Gemeinschaft aussieht. Klar, die Setzer arbeiten tagsüber, und Nacht kann man sich in der Kneipe vergnügen. Es gibt einzelne Quest die hierzu etwas vermitteln aber im Vergleich zum Alten Lager kann ich nicht sagen, dass es ein wirkliches Eigenleben der Charaktere gibt.
Wo sind die Lagerfeuer, wo die NPCs zusammen Quatschen und Kochen? Wo ist ein hämmernder Fellan, der Probleme mit seinem Nachbarn hat? Es gibt gar keine Nachbarn, keine Hütte, die man sein Eigen nennen dürfte. Ich fühlte mich meinen ganzen Aufenthalt über so, als wäre ich auf der Durchreise.Mit welcher Motivation werden eigentlich die Weltenherzen gepflanzt? Warum sind die einen grundsätzlich gegen Technik und die anderen weniger? Ich meine klar, das wird durch die Lore erklärt. Aber ich kann die Motivationen und Weltanschaungen der Einzelnen NPC's nicht nachvollziehen. Ich finds hingegen 100% einleuchtend, warum man sich dem Alten Lager anschliessen würde, oder dem Neuen, oder dem Sumpflager. Ich verstehe Grim, obschon er mich in eine Falle gelockt hat.
Einzig Abessa vermittelt ein bisschen das Gefühl einer glaubwürdigen Siedlung mit nachvollziehbaren Spannungen. Schade nur, dass sich hier wieder alles um den Abessakonflikt dreht. Auch hier wäre es schön gewesen, einfach mal ein paar Geschichten über den Alltag der Leute in der Stadt zu erzählen.