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    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    Unsere junge Agentin war nicht dumm. Natürlich war sie nicht dumm - im Gegenteil, sie besaß sogar eine überragende Intelligenz, die so überragend war, dass sie häufiger dadurch ein bisschen matsche im Kopf wurde und daher ziemlich dumme Dinge tat - wie damals diese kleine, äh, Affäre mit diesem Vogelhumanoiden auf Stern 79; sie redete bis heute nicht über diese Sache. Dennoch schickte sie jedes Jahr brav Weh-Nachtskarten an ihre Vogelkinder. Und verbrannte dafür die Briefe von ihnen. Die Viecher waren ja auch verdammt potthäßlich. Jedenfalls war die Entscheidung, die sie nun traf, glücklicherweise gar nicht matsche, im Gegenteil, sogar ziemlich klug, weswegen sie ihrem neuen Rang als Oberkommandantin, den sie sich selber gab, nachdem nun ihre Generälin und ihr Kapitän eine totale Kopfwäsche hinter sich hatten, oder an der Syphillis verreckt hatte, Ehre - schließlich war einer der Kriterien um diesen Rang zu kriegen überhaupt ein Fünkchen Intelligenz. Um als Agent eingestellt zu werden, reichte es übrigens vollkommen sturzbesoffen seine Unterschrift an den dutzenden Ständen, die auf ganz Stern 4 standen und zudem ganz viel Frei-Spiritus verteilten, zu setzen. So ähnlich kam auch unsere junge Agentin an ihren Beruf. Sie bereute es nicht - im Gegenteil. Natürlich kam sie teilweise in sehr viele Zwickmühlen, wie zu Beispiel, ob sie es sich bei dem Stamm der Hlachtrajkta verderben sollte und ihr Geschenk ablehnen sollte, oder ob sie wirklich hunderte von Kindern mit diesen Spinnentieren zeugen sollte, die wirklich verdammt viel Schuss hatten, oder aber in lebensgefährlichen Situatinoen, wenn zum Beispiel ihr vollkommen betrunkener Capitän beschloss die Wasserhumanoiden vollzupinkeln und man sie deshalb rituell hinrichten und dann im Gegenzug auch bepinkeln wollte, oder aber gar, dass sie wegen veralteter Technik auf irgendwelchen Hinterweltlerplaneten abstürzte, nicht mehr nach Hause fand und zu allem Überflüss nicht nur die gesamte Mannschaft, sondern auch einen Teil ihres Gedächtnisses verlor. Blöd, sowas. Aber immerhin bekam sie volle Rückerstattung beim Zahnschamanen!
    Jedenfalls war die äußerst kluge Entscheidung, die sie traf, jene, dass sie das völlig verrückte Pärchen, das sie scheinbar stündlich selber umbrachte, nur um dann als abgefuckte Zombies wieder aufzustehen und Liebe zu machen, ungeachtet davon, ob sie Besucher da hatten und ob diese mitmachen wollten, oder vollkommen verstört waren, verließ. Denn sie hatte keine Zeit sich mit solchen Verrückten herumzuplagen - immerhin musste sie ihre heilige Mission erfüllen! Wenn sie bloß wüsste, was das für ne Mission war..
    Missmutig knabberte sie auf ihren äußerst wohlgeformten Lippen rum, runzelte ihre makellose Stirn und stampfte auf bezaubernde Weise grummelnd auf. Sie wusste nicht weiter. Sie steckte in einer Sackgasse. Oder jedenfalls in einer ekligen Matschpfütze. Und beides konnte sie nicht ausstehen. Vorallem da ihre Firma ganz und gar nicht gut dastand, wenn eine Oberkommandantin nicht weiter wusste. Sie kratzte sich am Kopf. Zum Glück gab es hier keine Kam-Er-Rah!s, mit denen irgendwelche pervsernen Bosse sie dabei beobachten konnte, wie sie kläglich versagte. Aber da ja ihr Sternenwagen in sämtliche Einzelteile zerlegt wurde, da sie es ja nie finden konnte und damit nicht einmal an frische Unterwäsche und ihre Zahnbürste kam, war sie wohl davor sicher - vorausgesetzt, diese ganze Geschichte war kein aufgemachtes Szenario und die Personalabteilung wollte sie nicht für irgendwas bestrafen, was sie während ihrer letzten Exzesse gemacht hatte.. "Aber das ist ja auch total unfair! Ich kann mich doch nicht einmal daran erinnern! Und deswegen zählt das nicht, nein, nein, nein!", grummelte sie vor sich hin und stampfte missmutig weiter - es blieb ihr ja nix weiter. Außerdem musste sie ja den Dreck von ihrer Hose loskriegen. Und das ging immernoch am besten mit Bewegung. Oder so ähnlich. Jedenfalls, als sie da so grummelnd vor sich hinstampfte, merkte sie plötzlich, vollkommen überraschend, dass es nicht mehr weiter ging. In der ersten Sekunde hoffte sie, dass sie ja vielleicht ihren Sternenwagen gefunden hatte und nun die Chance hatte, ihn zu reparieren, um so wieder nach Hause zu kommen und dann auf Stern 4 auf peinlichste Weise degradiert zu werden, weil sie kläglich versagt hatte, aber andererseits wäre diese Vorstellung viel zu schön und daher verwarf sie sie wieder - viel eher hatte sie wohl bloß die unsichtbaren Grenzen ihres eigenen, privaten Bestrafungsszenario erreicht - sie hatte zwar hin und wieder nichts gegen ein bisschen Peitsche, ein paar Gummibälle und ein bisschen Sabber - aber doch nicht von ihren Vorgesetzten! Das war viel zu 90er Jahre mäßig. Und schließlich war sie modern und hip und trendy, year!
    Aber nein - all ihre Vermutungen trafen nicht zu. Im Gegenteil - etwas vollkommen unerwartetes tat sich vor ihr auf, traf sie vollkommen unerwartet, stürzte sie in ewige Verwirrung, in Depressionen, in äußerst lebhafte Selbstmordphantasien und verlangen nach stotternden Menschen. Denn vor ihr stand ein Mann. Natürlich, noch vor wenigen Jahren wäre diese Tatsache absolut unspekatakulär und würde nicht mal den verzweifelsten Journalisten dazu bringen, seine Kaffeetasse von der tödlichen Umarmung zu erlösen - doch all die Ereignisse auf Stern 4, die neuen Gesetze, der Aufstieg der Kaiserin warf das gesamte Leben auf Stern 4 in seinen gesamten Grundfesten um. Denn durch die Tatsache, dass die Kaiserin eine oberscharfe Mieze war und irgendein merkwürdiges Parfüm trug, dass alle männlichen wie weiblichen Bewohner auf Stern 4 verrückt werden ließ, explodierte die Geburtenrate auf Stern 4 schon im ersten Jahr ihrer Diktatur auf ein Unmögliches. Und dadurch wurde das Leben auf ihrem Heimatplaneten derart elendig und unwert, dass, obwohl zwar täglich mehrere Hundertmilliarden Selbstmord begingen, die Situation so nicht mehr tragbar war und die Kaiserin, die zwar prinzipiell verantwortlich für diese Misere war, aber dies niemals öffentlich zugeben würde, einfach nur liebreizend mit ihren Wimpern klimperte, wann immer sie ein geiler Journalist sie darauf ansprach und sie deshalb ein Gesetz einführte, das jeglichen näheren Kontakt zwischen Mann und Frau verbot, was viele Konsequenzen mit sich hatte. Zwar gab es kein allgemeines Kastrationsgesetz, da die Kaiserin immernoch täglich mehrere hunderte Liebhaber brauchte um ihr Soll zu erfüllen, aber dennoch änderte sich das Leben gravierend - der Stern teilte sich quas in zwei Teile, mit einer riesigen Mauer drumherum. Bloß in der Agentur für Frieden und Glückseligkeit wurde das Gesetz ein bisschen lockerer gesehen, weswegen Schwadronen gemischtgeschlechtlich waren - dennoch war es selbst für unsere Oberkommandantin ein riesiger Schock auf ein männliches Wesen zu treffen - vorallem da ihre Nackenhaare sind unangenehm aufstellten, da sie stetig die Schergen der Kaiserin erwartete, die jeden einfach um die Ecke brachten, die das oberste Gesetz der Kaiserin missachtete.
    "Du.. du.. du.. Mann!", presste sie entsetzt ziwschen ihren Zähnen hervor und blickte gehetzt nach links und rechts - ihr Überleben dauerte wohl nur noch ein paar wenige Sekunden. Doch, gleichzeitig.. Ihr Kopf schrie, ihr Herz raste, flehte, bettelte sie an, dass sie die Beine in die Hand nehmen und fliehen sollte, schrie sie an, verkloppte sie geistig - doch sie konnte sich nicht rühren. Es ging nicht, denn.. denn.. Es war so verdammt aufregend! Sie war paralisiert. So wie ein Kind, dass das Feuer entdeckte, oder die geheime Keksdose der Mutter, oder die Schmutzkramsammlung seines Vaters - sie konnte einfach nicht gehen. Nicht jetzt. "Du! Du! Du musst.. musst..", ihr fehlte der Atem. Ihr Herz raste, rannte quasi einen Marathon und ihr Kopf überlegte wie verrückt. Sie konnte nicht gehen. Und erst konnte sie nicht einach abhauen und zulassen, dass der Typ einfach von den kaiserlichen Schergen umgebracht wurde. Ihr Kopf ratterte. Nein, das konnte sie nicht, nicht, solnge noch ein Herz in dieser Brust schlug - doch was sollte sie tun? Sie konnte ja schlecht.. Noch bevor ihr Kopf fertig gegrübelt hatte, wars ihrem Instinkt zu viel und dieser entschloss prompt, dass sie sich einfach auf dieses, objektiv gesehen, recht mickrige und jämmerlcihe Exemplar eines Männches stürzte und ihn in das nächste Gebüsch - mit der Oberkommandantin drauf, die panisch, da sie allmählich realisierte, dass ihr Instinkt mal wieder von alleine reagiert hatte, ihrem Opfer die Hand auf dem Mund pressen, damit er den Schergen nicht durch sein Todesgeschrei verklickern konnt, dass diese zwei offizellen Verbrecher nun offiziell Flucht begangen hatten, während der Kopf im Hintergrund böse schimpfte, da man das ganze ganz anders hätte angehen sollen. Die Oberkommandantin war bloß in erster Linie verwirrt, wie ein Kind, dass doch noch einen Keks angeknabbert hatte und sich nun ganz doll schämte.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Lehrling Avatar von Vida
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    Vida ist offline

    Wie Vida zu Adanos fand ...

    Vida wischte sich den Schweiß von der Stirn, blinzelte der untergehenden Sonne entgegen und verschwendete einen Augenblick, um sich die majestätischen Wolkenberge anzuschauen. Wie Gebirge ragten sie tausende Meter in den unendlichen Himmel, formten Gipfel und Kämme, Abhänge und Grate. Für einen Bergsteiger ein wahres Vergnügen, könnte er diese weißen, unglaublich schönen Berge besteigen.
    Dann richtete die alte Frau den Blick wieder in das Hier und Jetzt, auf die Pflanzen zu ihren Füßen. Blauflieder, Flammenberge und Waldbeeren. Die kleine Lichtung zwischen den zahlreichen und uralten Bäumen bot eine Vielzahl Pflanzen an, offenbarte im direkten Sonnenlicht eine Pracht, die nicht von dieser Welt zu stammen schien.
    „Sucht man wahre Schönheit“, sprach Vida zufrieden und schnitt mit dem Messer vorsichtig und sauber den Stängel eines wertvollen und sehr seltenen Kronstöckel durch, „muss man nur in der Natur suchen, denn Adanos hat sie nach dem Paradies geformt.“
    So hatte es ihr einmal vor vielen, vielen Jahren ein Priester Adanos’ gesagt, der ihr im Krieg beim Verarzten der Verwundeten geholfen hatte. Sie erinnerte sich noch gut daran wie sie, eine blutgetränkte Schürze tragend, aus dem großen Zelt gelaufen war um einen Moment zu verschnauben, um für einen kurzen Augenblick frische Luft atmen zu können.
    ‚Unerträglich, nicht wahr’, hatte er gesagt, als er neben sie getreten war, mit einem schiefen Lächeln im faltigen Gesicht. ‚So viele Verwundete, so viele Tote …’
    ‚Aber sie sterben doch für eine gute Sache, für den Sieg unseres Königs’, war Vidas Antwort gewesen, damals noch vom naiven Glauben eines halben Kindes getränkt. ‚Sie sterben heute, damit wir morgen leben können.’
    ‚Und das macht alles besser? Wenn Menschen und Orks auf dem Schlachtfeld sterben, macht das die Welt von Morgen besser?’ Traurig war der Ton der Worte gewesen, Zweifel hatten sie in Vida geweckt.
    ‚Ich … Vielleicht. Die Orks kommen doch, um uns zu vernichten, um uns vom Angesicht der Welt zu tilgen …’ Stockend die Antwort, der Zweifel keimte auf, wuchs.
    ‚Meinst du nicht, dass Adanos seine Kinder beschützt? Adanos ist allwissend, kennt die Vergangenheit wie auch die Zukunft. Nie würde er zulassen, dass die Orks die Menschen auslöschen oder anders herum. Das Prinzip des Gleichgewichtes, der Glaubensgrundsatz der Diener Adanos’.’, hatte der Priester voll Weisheit gesprochen und die Blume des Zweifels in Vida zum Blühen gebracht. Sie hatte ihn verwirrt angeschaut, verunsichert.
    ‚Ihr habt Recht, Meister’, war die Erwiderung Vidas gewesen, das Haupt gesenkt und den Blick gen Boden gerichtet. ‚Vielleicht sollte ich meine Sicht der Dinge von Grund auf überdenken. Danke, Meister.’
    Vida, im Hier und Jetzt, in der Gegenwart, lächelte glücklich. Dies war der Tag gewesen, da sie den Glauben an Adanos gefunden hat. Der Tag, an dem sie Innos entsagte, dem einseitigen Guten, um dem Gleichgewicht zu dienen. „Und darum ist Silden meine Heimat. Silden, der Ort der Natur, des Gleichgewichts. Adanos.“
    Sie legte den Kronstöckel in den Korb und nahm ihn hoch. Es war Zeit zurück ins Dorf zu gehen. Die Sonne ging langsam unter und der Wald war selbst für ein solch unschuldiges Wesen wie Vida es war, mehr als gefährlich. Vor allem im Dunkeln.

  3. Beiträge anzeigen #203
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    Franz Steiniger ist offline
    Franz war, obgleich seiner arroganten Art, so gut wie nie in Streitigkeiten verwickelt gewesen. Einmal hatten fremde Siedlerkinder das Grundstück der Steinigers betreten und Äpfel und Birnen geklaut. Das hatte Franz nicht gerne gesehen, also ließ er einen Knüppel über seinem Kopf kreisen und stürmte auf die fremden Kinder zu. Dabei wurde Franz so verdroschen, dass er die Sinne verlor und als er aufwachte, fand er ein paar Birnen neben sich, die er seiner Mutter brachte, damit sie einen Apfelkuchen machen konnte. Sein Bruder, Joseph der Barde, hatte dies aufgeschnappt und erzählte jedem, der es hören wollte oder nicht rechtzeitig entschwinden konnte, dass sein Bruder Birnen mit Äpfeln verwechselte. Daraus entstand später der Spruch, jemand würde Birnen mit Äpfeln vergleichen, wenn er bestimmte Charakteristika eines Gegenstandes oder einer Begebenheit auf einen oder eine andere oder anderen bezog. Philosophen nennen das einen naturalistischen Fehlschluss. Franz nannte es eine der schlimmsten Erfahrungen seines Lebens.
    Nach dieser.
    Dieses walkürliche Weib, das da auf ihn zu stürzte und ihm die Luft aus der Brust in Folge eines Zusammenstoßes presste, war wahrlich die Krönung des Ganzen. Erst wochenlang durch Wälder zu streifen ohne eine Menschenseele zu sehen, dann die Ankunft hier, vor diesem Kaff, nur um Tage lang in einem Bach zu leben, und dann die erste Person die man antrifft und das erste Gespräch sein Monaten, dass aus ein paar sinnlos daher gestammelten Wortfetzen und einem tätlichen Angriff bestand! Als sich die beiden ineinander verknäult auf dem Boden wälzten, zückte Franz unbeholfen sein Messer und schrie verzweifelt: „Hör auf!“

  4. Beiträge anzeigen #204
    Lehrling Avatar von amaya
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    amaya ist offline

    irgendwo an einem stillen kleinen Örtchen am See

    Amaya vernahm nur am Rande wie Lina erst mit den Fingern an ihr Knie stupste, dann ihr Bein untersuchte und am Ende sogar mitweinte. Sie dachte die ganze Zeit nur darüber nach wie Sie sich nur einbliden konnte dort überhaupt hinzugehen. "Sie werden mich ja doch nicht wollen", sagte sie sich und war mehr als entmutigt. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen das sie dort überhaupt jemand wollte, wieso auch ? Schon allein weil sie jetzt hier rumsaß und weinte, das machte sie doch fast schon unwürdig dort hinzugehen. Die konnten sicherlich Keinen gebrauchen der nur am rumjammern und heulen war. [i]"Selbst wenn mich die Waldläufer aufnehmen würden, würden sie mich nach einiger Zeit wieder rausschmeißen weil sie das rumgeheule nicht aushalten würden", schimpfte sie sich mehr oder weniger selbst in Gedanken und schluchzte einmal laut auf.

    Nach einiger Zeit der Trauer und des Weinens beruhigte sie sich langsam wieder.Erst als sie aufblickte bemerkte sie Lina neben sich, die ihren Arm um sie gelegt hatte. Vermutlich um sie zu beruhigen und selber angefangen hatte zu weinen. Amaya wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen aus den Augen und wendete sich dann Lina zu. "L..Li..Lina ?", sagte sie so leise, als hätte sie Angst die Stille zu durchbrechen und ein ängstliches Tier zu verscheuchen. "Oh Man ich bin auch eine, bring sogar schon andere zu weinen", dachte Amaya. "Tut mir leid...das ich so...", und dann brach ihre Stimme ab. Sie wusste einfach nicht was die dazu sagen sollte. Es war ihr irgendwie Peinlich das sie so plötzlich vor Lina angefangen hatte zu weinen, aber es war auch irgendwo unvermeitlich gewesen. "Außerdem sind wir ja Freundinen oder ? Vor einer Freundin darf einem das schon mal passieren oder nicht ?", fragte sie sich und wusste selber keine Antwort darauf. Immerhin hatte sie bis jetzt nie wirklich eine Freundin gehabt. Immer nur ihre Brüder und vor denen hatte sie nie geweint. Denn Weinen war für ihre Brüder eine Schwäche gewesen, und diese wollte sie auf keinen Fall zeigen. Doch jetzt war es schon zu spät und damit musste Amaya jetzt leben.

    Vom langen rumsitzen schon ganz Steif geworden, strecke Amaya sich jetzt einmal und sich wieder zu entsteifen. Als sie das getan hatte, überlegte sie sich, was sie jetzt noch zu Lina sagen sollte oder was sie tun sollte. Denn diese saß immer noch da und sah aus wie ein Häufchen elend. Deshalb setzte sich Amaya wieder neben sie, legte den Arm um sie und lehnte ganz leicht ihren Kopf an Linas Schulter, denn sie wollte sie jetzt nicht direkt ansehen, dies war ihr noch etwas zu peinlich. "Ähmm....", stetzte Amaya an und versuchte mal wieder die Stille nich ganz so aprupt zu unterbrechen. "Es....tut mir...Leid...., ich wollte dich nicht auch noch zum weinen bringen.", fuhr sie fort und versuchte Lina dabei weiter zu beruhigen. [i] "Ach mist...so geht das nicht....was hatte meine Mutter früher immer gemacht, wenn ich mal geweint hatte ?", fragte sich Amaya jetzt, auch wenn ihr der Gedanke schon wieder einen Stich in die Brust versetzten. "Warum muss ich genau jetzt an meine Mutter denken ? Wenn ich jetzt stark sein will und nicht mehr weinen will, sollte ich das lassen", beruhigte sie sich selbst bevor ihr wieder die Tränen kamen. Da ihr nichts besseres mehr einfiel, beschloss sie einfach nichts mehr zu sagen, einfach nur Still da zu sitzen und sie zu trösten so gut es ging. Während Amaya so da saß, den Arm um Lina geschlungen, blickte sie auf den See, der immer wieder kleine Wellen ans Ufer schickte und nach einiger Zeit nickte sie ein.

  5. Beiträge anzeigen #205
    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    Das war jetzt schlecht. Das war sogar verdammt schlecht. Natürlich - die junge Frau war eine voll ausgebildete Agentin der Agentur, die im ganzen Universum für Frieden und Glückseligkeit sorgen sollte, doch genau das war das Problem. Denn obwohl sie nun sogar seit einigen Tagen selbsternannte Oberkmomandatin der Schwadron der Lebensmüden und Übergeschnappten war, was allein schon für sich sprach, dass sie wohl wahrlich jede Menge gefährliche Situationen erlebt und vorallem überlebt hatte, war sie im Endeffekt nur eine stinknormale Angestellte der oben genannten Agentur. Und die Firma lief im Zuge der große Krise, da die Kaiserin nicht sehr gut haushalten konnte und täglich eine horrende Summen für neuen Statuen von ihr, Barden für Lieder über sie und viele Edelhuren ausgab, war es nur eine Frage der Zeit, dass die Ökonomie von Stern 4 irgendwann in die Knie gehn würde - wer hatte sie überhaupt zum Teufel gewählt? Was? Diktatur? Ach ja, richtig, blöder Diktaturparagraph.. Jedenfalls, da es um die Finanzen ihrer Firma nicht allzu gut bestellt war, gab es weder vernünftige Unterkünfte, noch eine vernünftige Kantine, noch irgendwelche Uniformen, noch irgendwelche Visitenkarten und schon gar nicht irgendwelche Waffen - natürlich, erklärte die Finanzleitung immer, dass doch die Agenten lediglich eine diplomative Funktion inne hatten und deswegen gar keine Waffen bräuchte, was aber genau der Grund war, warum erstens die Agenten und die Schwadronen so verdammt wenig Erfolg auf ihren Missionen hatten und warum unsere kleine, spezielle Agentin nun eine ziemlich entsetzliche Panik verspürte. Natürlich, natürlich, man könnte ja nun spekulieren, wie sie die vergangenen "Abenteuer" so "heil" (mit Ausnahme von ein paar Knacksern weiter ober) überstanden hatte, aber das war glasklar. Denn erstens, war sie ja bisher nur irgendeine einfache Agentin gewesen, ein fester Mitglied eines festen Schwadron. Was bedeutete, dass die 7 bis 20 Mitglieder ängstlich ineinander verkrallt durch die Planeten strichen und hofften, nicht umgebracht zu werden, und andererseits hatte sie halt verdammt viel Glück. Aber da sie nun auf diesem gottverdammten, primitiven Planeten gelandet waren, und zwar genau in diesem gottverdammten, primitiven Kaff, mit diesen gottverdammten, primitiven, ähh, Primitivlingen, wusste sie ganz genau, dass ihre Glückssträhne nun ein für alle Mal vorbei war. Und daher verspürte sie sehr wohl zum Recht eine fast tödliche Dosis Panik. Und das war gar nicht gut: Denn je menschlicher ein Agent im Laufe seiner Mission wurde, er also menschliche Epmfiindungen wie etwas Panik, Todesangst, tiefgreifende Scham, totalen Horror und ähnliches verspürte, drehten die kleinen Metallteilchen, die bei der Kopfwäsche in die Frisur des Agenten aufgrund des durch Angst getränkten Schweißes im besagten Haupthaar des Agenten (was auch die Erklärung ist, warum manche Metallteilchen auch eher weiter.. südlich eingepflanzt wurden) durchdrehten und der Agent, da er an sich nur ein einfaches und zumeist grenzdebiles Wesen war und sich daher niemals einprägen konnte, was er im Laufe seiner, ähem, höchstqualitativen Ausbildung gelernt hatte, dadurch also komplett alles vergaß, da diese Metallteilchen ihm manchmal ein bisschen zwieckte und ihn an einen Teil des Ausbildung erinnerten, nämlich an den Zwiecken-Teil, der einfach nur aus sadistischen Gründen eingeführt wurde, und somit eigentlich kein qualifizierter Agent mehr war und folglich Entscheidungen nur noch aus Instinkt traf, was in der gesamten Geschichte der Agentur immer nur etwas sehr, sehr, sehr schlechtes bedeutete.
    Da also die Metallteilchen unserer Agentin nun quasi im Angstschweiß badeten, schaltete sich daher jeglicher vernünftiger Gedanke aus und sie tat das, was ihr im ersten Moment als vollkommen natürlich vorkam, was wohl daran liegen konnte, dass sie zu viele Miami-Cop-Serien während ihrer Nachtwachen gesehen hatte, und nahm ihrem Männchen ersteinmal das Messer weg und haute ihm eins auf die Nase, aber natürlich nicht ohne sich dabei weh zu tun, weshalb sie äußerst missgelaunt losfluchte und dabei dem größten Sternwagenfahrer die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte und dabei natürlich missmutig auf die Brust des maltretierenden Männchens schlug, woraufhin diese ganz kläglich röchelte. Aber bitte! Sie hatte sich einen Fingernagel abgebrochen!

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    Franz Steiniger ist offline
    ‚Dieses Drecksweib‘, dachte Franz und spuckte Blut. Er hielt sich seine Brust, in welcher, so schätzte er, sich mehrere gebrochene Rippen befinden mussten. Anfangs hatte er sich noch gewehrt, doch irgendwann hatte er die Sinnlosigkeit dieser Aktion eingesehen und sich seinem Schicksal gefügt. Innerlich hatte er gekocht, als diese Dame auf ihn einschlug und ihm darüberhinaus noch sein Messer stahl. Insgeheim malte er sich schon Rachepläne aus, in welchen er, diese Dame, sein Messer und einige Meter Stacheldraht eine entscheidende Rolle spielten. In der Tat nahm seine Fantasie, wenn es um Rache ging, ähnliche Ausmaße an, wie die seines Bruders, wenn dieser wieder einmal Lieder dichtete. Franz, die Dame, das Messer und der Stacheldraht waren nur Bruchteile einer Sekunde die einzigen Bestandteile seiner Fantasie, denn schon recht zügig kamen darin auch alte Buchen, festes Seil, Schlammpfützen, kleine Ferkel, ein Eimer Abfall, eine alte Tür mit abblätternder Farbe, so wie dreieinhalb Stöcke vor. Diesen Dingen folgten weitere zehn, allerdings waren es schließlich so viele Dinge, dass er die vorangegangen wieder vergessen hatte. Da aber zu diesen zehn Dingen, weitere Dinge hinzu kamen und er folglich diese zehn Dinge vergas und die darauf folgenden auch, weil auf diese weitere folgten, vergas er letztlich auch die Intention seiner Rachefantasie. Sie war nun nicht mehr eine Rachefantasie, sondern vielmehr der Plan zur Anlegung eines eigenen Gartens. Er überlegte sich, ein mit Steinen umrahmter Weg würde sich ganz gut machen und sicherlich könnte man auch am Ende dieses Weges einen Brunnen positionieren. Dieser Brunnen könnte dann dafür herhalten, die Blumen zu wässern und wenn die Blumen zu groß wurden, konnte er sie beschneiden, zum Beispiel mit einem Messer.
    Als seine Vorstellungskraft an diesem Punkt angelangt war, blickte er auf und sah das weibliche Wesen erneut, dass ihn zuvor angefallen hatte. Der Gedanke an sein geliebtes Messer ließ wieder Wut in ihm hochkochen, die Scham jedoch und die Erfahrung durch die Niederlage ließen ihn aber vorsichtig werden. Und so entschied er sich für eine diplomatischere Variante.
    „Wie zur Hölle heißt Du eigentlich?“, er stand auf und klopfte sich den Schmutz von seinen Kleidern und richtete sein Haar. „Mein Name ist Franz.“

  7. Beiträge anzeigen #207
    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    Das kam jetzt unerwartet. Nachdem nun der Schweiß auf ihrem Kopf ihren Körper runtergleiten konnte, da die salzige Kruste ganz oben perfektioniert werden konnte und die Metallteilchen so langsam wieder trockneten und torkelnd wieder langsam ihren Betrieb aufnahme und die junge Agentin in Folge dessen wieder hin und wieder zu einem halbwegs klaren Gedanken in der Lage war, also, natürlich, in ihrem Maßstab für klar, hatte sie ganz fest damit gerechnet, dass dieser Herr ihr nun jetzt eine ganz ordentliche verpassen würde - was aber auch nur eine Spekulation war. Natürlich hatte die junge Frau einen Vater und sogar einen Bruder, aber durch die Teilung ihres Planeten konnte sie nicht in den Norden um diese zwei zu besuchen um mit eigener Haut zu erleben, was sogenannte männliche Wesen sind, alles was sie über dieses höchst seltsame Geschlecht wusste, stammte aus den urigen Geschichten von all den alten Jungfern, die immer verbittert von diesen Schweinen und Monstern redeten, weshalb sie als kleines Kind immer glaubte, dass Männer so ähnlich wie Frauen waren, nur hatten sie so Ringelschwänze wie Schweine und ganz schreckliche verzerrte Grimassen wie Monster mit ganz vielen Haaren immer Gesicht - ein Grund, weshalb sie bis heute ein chronischer Bettnässer ist. Und auch wenn die Geschichten dieser alten Jungfern anzuzweifeln sind, da sie ja genau genommen nie genug Kontakt zu Männern hatten, da sie ja sonst nicht verbittert, alt und jungfräulich wären, besaß sie aber für Stern 4ler eine typische Charaktereigenschaft: nämlich jeglichen Unsinn zu glauben, den man einem auftischt, weswegen sie nun in einer halb-embryonalen Stellung da hockte, wimmerte und darauf wartete, dass er zuschlug - das hatte sie nämlich im Nahsehen gesehen und das sah äußerst authentisch aus, weshalb sie das zu ihrem Bewegungsrepertoire hinzugefügt hatte in der Aussicht auf eine eben solche Situation in der Zukunft, ding ding! Doch sie hockte da und passierte nichts. Wobei nichts auch sehr untertreiben war. Natürlich passierten gigantisch viele Dinge - Menschen starben, Menschen wurden, trotz des Gesetzes, geboren, Menschen äh, aßen, Menschen, ähh, machten viele andere Dinge, die man nicht einfach als nichts bezeichnen konnte und sogar die Sekte, die sich dem ewigen Nichts verschrieben hatte, würde protestieren, wenn man ihre Tätigkeiten als inchts bezeichnen würde, da dies äußerst frevelhaft war, da noch kein unwürdiges, humanoides Wesen je das göttliche Nichts erreicht hätte, blablabla. Aber soweit musste man gar nicht gehen, um jenes nichts zu entkräften: Denn sogar das Männchen, das ja jetzt eigentlich auf sie einprügeln sollte, oder auch nichts tun sollte, tat es was ganz anderes. Es stellte sich vor. Und allein diese kleine, unwichtige, ja, fast schon unbedeutende kleine Geste erschüttert die Agentin in ihren Grundfesten. Denn in ihrer gesamten Karriere hatte sie wirklich die schlimmsten Dinge erlebt, die widerlichsten Dinge gesehen, gehört, geschmeckt und unglücklicherweise auch gespürt. Aber in all den Jahren hatte sie noch nie erlebt, dass sich irgendein Lebewesen jemals bei ihr vorgestellt hätte. Denn wenn sie als Agentin irgendeine Siedlung betrat, wurde sie im günstigen Falle mit Mistgalben und Fackeln verfolgt und verbrannte dann in einem heruntergefallenem Turm und jammerte, weil sie ein Monster war - jedenfalls nach der Sicht all der anderen Leute. Aber da sie eine Bewohnerin von Stern 4 war, hatte sie natürlich eine äußest gesunde und extrem überzogene Portion von Arroganz und Selbstverliebheit und in ihren Augen waren einfach alle anderen total doof und wussten ihre tolle und aufopferungsbereite Arbeit gar nicht zu schätzen, pah! Dennoch - diese Frage erschütterte. Sie erschütterte sie sogar so sehr, dass sich ihr Gesicht plötzlich verzerrte, sie nichts mehr sehen konnte und - schon kam es. Sie musste ganz kräftig niesen. Denn wie allgemein bekannt ist, sammeln sich all die starrsinnigen Einstellungen in der Nase und werden auch allgemein als "Popel" bezeichnet, weshalb es auch gesellschaftlich verpöhnt ist, sich dieser Popel zu entledigen, sprich sich die Nase zu putzen und sich damit von den Starrsinnigkeiten zu befreien. Doch schon nach dem Nieser folgte eine weitere, erschütternde Erkenntnis.
    Natürlich, sie war sich vollkommen bewusst, dass sie durch den Unfall mit dem Sternenwagen einige wichtige Details vergessen hatte, wie zum Beispiel, was ihre Mission eigentlich genau war, oder warum ein Panda auf ihrer Unterwäsche war und andere Kleinigkeiten, doch ihr war folgendes nicht bewusst:
    Sie hatte ihren Namen gewusst.
    Entsetzt zog sie die Luft zwischen die Zähne ein, dann blinzelte sie ganz hektisch, dann japste und dann, als ihr klar wurde, dass sie dadurch über gar keine Identität mehr verfügte und eigentlich gar nicht existieren dürfte, sie also nach der Definition von Stern 4 ein Paradoxon war, dass nach geltendem Recht erschossen werden musste, fiel sie in Ohnmacht.

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    Franz Steiniger ist offline
    Nachdenklich wusch Franz einen Lappen im Bach. So etwas hatte er noch nie erlebt, nicht mal in seinen Träumen, wenn er zuvor diverse Rauschmittel konsumiert hatte. Selbst dann war es höchstens zu pinken Elefanten gekommen, doch das übertrat nun sämtliche Grenzen.
    Er betrachtete die junge Dame die da neben ihm am Ufer lag und überlegte, was wohl ihr merkwürdiges Verhalten rechtfertigen könnte. Ihm fiel nichts ein. Entweder war diese Dame von einem Fluch getroffen worden, oder sie hatte einen entschiedenen Brand im Dachstuhl, soviel war klar. Aber darüberhinaus, wieso es so war, darauf konnte er sich keinen Reim machen.
    Er stand auf und klopfte den Lappen etwas aus und legte ihn auf ihre Stirn. Er betrachtete sie noch eine Weile nachdenklich, während er einen Fisch ausnahm und ihn am Feuer grillte. War sein Name so abschreckend gewesen? Oder waren das die Nachfolgen von seinem Angriff mit dem Messer und …
    Das Messer! Er sprang auf und warf dabei sein Essen um. Egal! Das Messer war jetzt wichtiger. Er kniete sich zu ihr herunter und untersuchte ihren Körper. Dabei fand er allerlei Dinge, Dinge aber, die er weder gebrauche konnte, noch sein Messer waren. Und da er das Messer schließlich nicht finden konnte, was seiner kleinen aber feinen Gaunerehre einen leichten Stich verpasste – immerhin war er nicht mal in der Lage sein Eigentum, dass von einer jetzt bewusstlosen Dame abgenommen war, zurück zu holen, ließ er sich resigniert auf seinen Platz plumpsen und verspeiste seinen Fisch.
    Das Knistern des Feuers die und die nervenraubenden Gräten im Fisch lenkten ihn so sehr ab, dass er den kleinen, schlanken Wolf nicht bemerkte, der vor so langer Zeit einmal auf den Namen „Pyramus“ gehört hatte …

  9. Beiträge anzeigen #209
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Lichtung am Seeufer, Grenze der östlichen Wälder von Silden

    Nanami und der Sappeur hatten nur noch kurze Zeit am See verbracht, dann hatten sie sich einem drängenden Verlangen hingegeben, dem Verlangen nach etwas Nahrung und Flüssigkeit. Daher waren sie bei Aidar eingekehrt und hatten sich über eine große Mahlzeit, einer seltsamen Kompositionskombination aus Frühstück und Mittagessen gewidmet. Währenddessen , wurde gelacht, geredet, wieder gelacht und noch hin und wieder ein paar geziemende Zärtlichkeiten ausgetauscht, die man auch in der Öffentlichkeit zeigen konnte, ohne schief angeschaut zu werden, was natürlich die sildener Waschweiber nicht davon abgehalten hatte dies zu tun.

    Nach dem Mahl waren sie spazieren gegangen und hatten mit all dem weitergemacht, was sie vorher auch schon getan hatten, schließlich hatte Yared heute seinen freien Tag und das musst ausgenutzt werden - befand zumindest der stellvertretende Lagermeister.
    Er war glücklich, so lange er in ihrer Nähe war, und Nanami ging es offensichtlich ähnlich.
    Die Zeit war vergangen wie im Fluge und ehe sie es sich versahen, war der Tag, denn sie in Fülle miteinander verbracht hatten, auch schon vorüber.

    Nachdem Yared seine Nana, wie er sie nun nannte, nach Hause gebracht hatte und sie sich im hellen Mondlicht, wenn denn der ganze Himmel nicht bedeckt gewesen wäre, noch einmal geküsst hatten, dachte auf dem Heimweg etwas wehmütig daran, dass er sie schon bald hier zurücklassen musste, schließlich hatte er sich für den Nachschubkonvoi in die Küstenregion gemeldet. Aber bis es soweit war, wollte er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, mit der Frau seiner Träume - wobei sein nüchterner Verstand es natürlich nicht unterlassen konnte darauf hinzuweisen, was für ein hoffnungsloser Romantiker er doch sei - und er musste grinsend zugeben, dass das stimmte, aber es war gut so.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Den ganzen Tag hatten Nanami und Yared zusammen verbracht, gestern. Heute hatte Nanami bereits kurz nach dem Aufwachen mit einer neuen Komposition begonnen und versuchte damit ihre wirre, aber doch schöne Gefühlswelt in Musik zu fassen. Wenn ihr das gelang, musste es ein Meisterstück werden.
    Nun überlegte sie aber, ob sie weiter spielen, oder ein weiteres Mal Yared besuchen sollte.
    Meine liebe Rin, da hat es dich wohl sogar noch schwerer erwischt, als ich von Anfang an geglaubt habe... - Ach, sei du ganz still. Du hast es auch nicht kommen sehen! - Doch, hab' ich. Aber du hast mir ja nicht geglaubt. - Du hast dich einfach immer beschissen ausgedrückt, also hör auf! Die Stimme schwieg wieder.
    Beinahe zum Trotz legte Nanami die Fidel beiseite und stand auf.
    Sie wand sich zum Gehen und öffnete die Tür.
    Das Wetter war gnädig, hell und freundlich glitzerte ihr die Sonne entgegen und sie pfiff munter wieder das äußert schlecht gedichtete Lied des Panoramix vor sich hin. Sie hatte genügend Grund, sich zu freuen - so glücklich war sie, dass sie beinahe platzte.
    Sie trat in die Wassermühle und klopfte an die Tür zu Yareds Büro. Ohne auf sein "Herein" zu warten trat sie ein.
    Sie strahlte ihm zur Begrüßung zu.
    "Guten Morgen!"
    Mehr konnte sie nicht sagen. Sie war immernoch überwältigt von der eingebildeten oder auch realen Nacht am See.
    Yared beugte sich über einen Berg Papiere. Sie schaute ihm über den Rücken.
    Auf einmal verschwand ihr hübsches Lächeln von ihrem Gesicht.
    "Du gehst fort?"

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    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Wassermühle

    Schon seit dem frühen Morgen war Yared in der Wassermühle und plante die Reise gen Osten. Er bedauerte, es Nanami schon wieder verlassen zu müssen, aber er hatte zugesagt und so schnell ließ sich kein Ersatz finden. Nun war er dabei die Packlisten zu schreiben.
    So wie es aussah würde er höchstens vier Maultiere inklusive seiner Alana zusammenbekommen, nicht gerade viel für die Massen an Nachschub die Chris den Anführer der Waldläufer dort benötigte. Wagen waren zu sperrige, um in dem umkämpften Küstengebiet zwischen der Hauptstadt Vengard und dem orkischen Kriegshafen in Kap Dun die geheimen Schleichwege benutzen zu können und an öffentliche Straßen war gar nicht erst zu denken. Die Stimmung in diesem Teil Myrtanas litt unter ständiger Anspannung und Räuber, königliche Soldaten und patrouillierende Orks waren an der Tagesordnung. Sollte er denen begegnen, würden die dringend benötigten Vorräte die Waldläufer der Küste wohl nie erreichen.
    Er war gerade in die Planung der Gepäckverteilung auf die einzelnen Tiere beschäftigt, als Nanami sich von hinten an ihn heranschlich und ihm einen guten Morgen ins Ohr hauchte.
    Der stellvertretende Lagermeister drehte sich zu ihr um und lächelte sie mit ein bisschen Wehmut an. Wie gerne hätte er die nächsten Wochen mit ihr verbracht.
    "Guten Morgen, Nana. Ja, ich werde wohl morgen in die Küstenregion aufbrechen. So leid es mir tut, aber ich muss einen Nachschubkonvoi in die Gegend von Ardea führen. Ich würde auch lieber hier bei dir bleiben, aber es gibt niemanden der mir diese Arbeit abnehmen könnte. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel."

  12. Beiträge anzeigen #212
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Hoch oben von einer Felsklippe fiel Wasser stetig herab und plätscherte in einen klaren Tümpel mit einigen Algen. Dieser wiederum wurde zu einen Bachlauf, wie jener oben wohl. Es war merkwürdig, aber Wasser schien immer einen Weg zu finden.
    Ihren Weg hatten die beiden durch die Wildnis ziehenden Wanderer auch soweit. Es schien zwar, als wären sie irgendwo im nirgendwo der Wälder, aber zumindest Ornlu wusste wo sie waren. Ein Höhlensystem war in der Nähe und auch eine alte Ruine, die einmal ein größeres Waldläuferlager war.
    Adrastos machte sich. Er lernte langsam, aber mehr verlangte Ornlu auch nicht. Hauptsache sein Schüler wusste es richtig und bedacht zu machen. Am Feuer briet eine Waldratte. Ornlu hatte sie vor gut einer Stunde geschossen, als diese in der Mittagshitze ihren Durst am Tümpel stillte. Ob Adrastos auch essen wollte, wusste er nicht. Ständig schaute sich sein Schüler um, als würden sie beobachtet werden.
    "Wenn wir gegessen haben, gehen wir weiter. Das mit den Tieren klappte ja soweit. Als nächstes widmen wir uns dann wieder den Pflanzen. Ich will, dass du dich an etwas richtig schweren versuchst, dass Zeit und viel Konzentration benötigt. Jede Pflanze gehört zu einer Art und viele sind miteinander verwandt. Ich fand heraus, dass manch verwandte Arten eine gemeinsame Mutterpflane hatten. Meist vor vielen Generationen. Als Beispiel die roten Waldbeeren in den Südwäldern und die dunkelblauen in de Ostwäldern. Sobald wir einen finden, wirst du die Aufgabe dann angehen. Du veränderst sozusagen einen kompletten Beerenbusch bis hin zur Frucht, indem du diesen mit deiner Magie zum Samen hin zurück wachsen lässt und dann den Samen einen anderen Weg einschlagen lässt. Tief im Innerste sind sie nämlich gleich, nur gehen sie andere Wege, wenn du verstehst. Hast du es geschafft, machst du den Zauber rückgängig oder lässt es, wenn der Busch es so will. Verstanden? - Hey hast du zugehört? Ja? - Hey beruhig dich doch mal. Deine Augen suchen etwas, was hier nicht ist. Vergewissere dich - bau Kontakt zu den jungen Bäumen auf oder noch besser zu diesem Molerat da am anderen Ufer. Weißt ja wie. Oder magst du Waldratte nicht und ekelst dich so? Was stört dich, Adrastos?", fragte der Druide und stach mit dem Messer in die Waldratte - sie war gar.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Für einen Moment meinte Nanami, eine Träne in ihrem Auge zu spüren. Doch sie irrte sich. Zum Glück. Yared sollte sie nicht noch einmal weinen sehen. Und vor allem nicht, weil er verreisen wollte.
    Klar, sie war traurig darüber ihn in nächster Zeit nicht zu sehen. Sehr sogar. Aber wieso sollte sie ihm das übel nehmen? Blödsinn.
    "Wieso sollte ich dir das denn übel nehmen?", fragte sie ihn vorwurfsvoll.
    "Natürlich hätte ich dich auch lieber bei mir... Aber ich kann es ja doch nicht ändern. Man soll die Welt bleiben lassen, wie sie ist, wenn man sie nicht ändern kann. Merk dir das, vielleicht hilft es dir auch noch weiter, wenn du irgendwann traurig über den Lauf der Dinge bist."
    Sie drückte seine Hand.
    "Ich werde nicht traurig sein, dass du fort bist. Nein, ich werde mich auf deine Rückkehr freuen."
    Ja, so würde sie es halten. Selbst wenn er noch so lange weg wäre - Trauer würde die Trennung nur viel schwerer machen. Freude auf die Rückkehr bedeutete Freude auf jeden neuen Tag, an dem er vielleicht wieder da war. Ja, damit konnte sie leben. Aber trotzdem würde sie ihn vermissen. Kaum hatte sie zu ihm gefunden, schon musste sie ihn wieder loslassen - aber das war vielleicht erst morgen. Wenn ja, dann hatten sie wenigstens noch ein paar Stunden - sie wäre aber schon über ein paar Minuten glücklich gewesen.
    Einigermaßen von sich selbst getröstet lächelte sie ihn an.

  14. Beiträge anzeigen #214
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Wassermühle

    Hatte er sich doch in die richtige Frau verliebt, in eine die im Verständnis entgegenbrachte und es schaffte sogar solch einen Abschied gut zu verkraften, zumindest nach Außen hin.
    "Danke dass du, das so siehst, das macht es für mich etwas einfacher dich hier zurückzulassen. Ich hätte übrigens noch eine Bitte an dich."
    Yared zog den Schlüssel den er von Benjen erhalten hatte aus seiner Tasche und übergab ihn Nanami.
    "Das ist der Schlüssel zur Unterkunft der Rattensippe, einer der vielen Waldläufersippen die einst Myrtana bevölkerten. Der letzten von dieser ehrbaren Sippe rettete dereinst meine Mutter vor der Sklaverei. Dieser Mann, er heißt Benjen und ist übrigens der Vorbesitzteer deines Schrankes, ist momentan auf Reisen und hat mir den Schlüssel zur Aufbewahrung dagelassen. Wenn er zurückkommt, gib ihm bitte den Schlüssel in meinem Namen, falls ich noch nicht wieder zurückgekehrt sein sollte. Du kannst auch gerne selbst einmal die Unterkunft besuchen, sie liegt eine kurzen Fußmarsch nördlich von hier im Wald. In meiner Kleidertruhe findest du eine Wegbeschreibung, wobei wir schon wieder bei nächsten Punkt wären. Ich würde gerne alles, was ich an persönlicher Habe nicht mitnehmen werde, bei dir lassen und mein Zimmer in der Grünen Krähe räumen, damit Aidar mein Zimmer während meiner Abwesenheit vermieten kann. Wäre das möglich? Das soll übrigens nicht heißen, dass wir nach meiner Rückkehr zusammenziehen müssen, es geht wirklich nur um das Unterstellen meiner Sachen."

  15. Beiträge anzeigen #215
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Fährig fuhr sich Adrastos durchs Haar, dass ihm schwer ins Gesicht fiel. Wann nur hatte er es das letzte Mal schneiden lassen? Es reichte ihm mittlerweile bis über die Schultern.
    Sein Blick schweifte über die Wand der Stämme, er schaute nach einem Anhaltspunkt aus. Wie weit waren sie wohl in der Nähe der Höhle? Verbarg sich das System schon hinter den Büschen, oder waren sie schon ganz in der Nähe? Was, wenn Ornlu sie in einem Jagdausflug fand und die noch dort liegenden Leichname der Schweigenden? Sicher hatten sich nun die Krähen an ihnen genüsslich getan und die Maden ließen einen fetten Braten auch nicht entgehen.
    „Entschuldige“
    meinte er schließlich und nahm sich blind ein Waldrattenrippchen in das er ohne Genuss hereinbiss, das etwas zähe Fleisch kaute. „Ich bin nur nervös. Das ist alles“
    Er wusste ebenso gut wie Ornlu, dass dies nicht alles war. „Der Ort hier beunruhig mich“ fügte er hinzu, mit dem Gewissen nicht gelogen zu haben. Er brauchte keinen Kontakt zu dem Molerat aufnehmen, er wusste, dass es hier irgendwo ist.
    „Was war noch die Aufga – ach ja, die Beeren“
    erinnerte er sich und blickte sich um. Ein Haselstrauch schoss mit vielen dünnen Stämmen gen Himmel, zwischen Buchen und Kiefern. Ein gesunder Wald, doch schienen in den nächsten zwanzig Schritt Umkreis keine Beerensträucher zu wachsen. Mit wachenden Augen ließ sich der Novize vorerst wieder nieder und knabberte an dem Fleisch der Waldratte. Wenn man vergaß, was man dort aß, schmeckte es gar nicht so schlecht, wenn es auch kein Gaumenschmaus war.
    Erst nach einer Weile der Nervosität und des Bangens und einem größer gewordenen Haufen an abgenagten Knochen und Gebeinen stützte sich der Wanderer ab, atmete tief durch und wandte seine Schritte weg von der Richtung, in die er die Bykladen vermutete. Hinter einem Abhang, der vielleicht anderthalb Schritt in die Tiefe ragte waren mehrere Büsche, an denen kleine, blaue Beeren hingen. Sicher waren es die, die Ornlu meinte. Sie schmeckten säuerlich, wie er nach einem kurzen Versuch feststellte.
    Nur kurz noch verschwendete er einen Gedanken an den Druiden. Er konnte ihn noch erkennen, wenn er sich umdrehte und spähte. Hoffentlich würde er dort bleiben und keine Exkursion zu den Höhlen machen. Kannte er sie? Er befürchtete es. So blieb ihm nur ein kurzes Stoßgebet, bevor er sich einem der Büsche zuwandte. Er war nicht sonderlich groß, vielmehr wirkte er durch die Dichte an Ästchen, Blättern und Früchten sehr kompakt.
    „Na dann, ans Werk“ murmelt er noch, während er sich insgeheim eingestand, dass er heute vollkommen lustlos war. Nicht hier, nicht an diesem Ort.
    Langsam entfleuchten die Winde dem Stein, durch den Arm gelenkt, auf dem sich die Härchen aufstellten, bis zu dem Strauch, der ihm am nächsten stand. Er erfasste den Busch, spürte jedes Blättchen und jeden noch so dünnen Ast in dem Geflecht und nach einer Weile des Überzeugens spürte er, wie sich viele Blätter langsam zurückzogen, also ob sie ihre Knospen zurückbilden würden, als ob sie all ihre Kraft wie eine Blume über den Winter in ihre Zwiebel steckte, nur dass es in diesem Fall ein Samen war. „Nicht zu schnell“ rief er sich immer wieder ins Gedächtnis, musste seine Ungeduld besiegen, bis der Busch bis auf den Samen verschwunden war. Die Kraft des Wachstums steckte noch in dem kleinen Kern im Boden, das spürte er. Er schnaufte kurz aus, dann blickte er sich kurz zu Ornlu um und versuchte sich an der Umwandlung, die sicher ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen würde.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    »Heißt hier irgendwer Orthego?«, fragte Tom - der Bote den Chris aus der Küstenregion geschickt hatte um Verstärkung zu holen - laut in den Schankraum. Kopfschütteln. »Jodas meinte, ich soll nen' gewissen Orthego und einen Tavik aufsuchen. Wisst ihr wo die sind?«
    »Tavik, der alte Grantelbart, sitzt sicher in seiner Hütte und beklagt sich über die grelle Sonne. Und Orthego ... der streunert rum und schaukelt sich bestimmt auch nur die Eier.«, antwortete ein nicht sehr vertrauenswürdiges Subjekt, das dort an einem Tisch hockte und rohe Knoblauchzehen aß.
    »Dann suche ich sie eben.«, seufzte Tom und verließ die Taverne wieder.

    Insgeheim ärgerte ihn Jodas' Einstellung zu der Situation der Waldläufer in der Küstenregion. Sprach davon, dass es dort eh ruhiger zuging als in einem Ferienlager und das man dort sowieso nichts zu tun hätte. Ebenso meinte er, dass die Sicherheit Sildens höchste Priorität habe und er deswegen keinen Waldläufer entsenden konnte. Also hatte er ihm zwei nicht wirklich benötigte Wächter aufs Auge gedrückt, Orthego und Tavik.

    Dann traf er, mitten auf der Straße, auf einen Mann, vielleicht siebenundzwanzig Jahre alt und von schmaler Statur sowie mit falkenhaften Zügen. »Bist du Orthego?«, fragte Tom entnervt, »Ach, spar dir die Antwort, mir egal ob du es bist oder nicht. Wenn du es bist, suchen wir jetzt Tavik und machen uns auf den Weg in die Küstenregion. Verstärkung für die Waldläufer. Noch Fragen? Keine? Sehr schön, so gefällt mir das.«


    Tavik

  17. Beiträge anzeigen #217
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Nahe der Bykladen

    Ornlu fragte sich was Adrastos so nervös machte. Sah er sich hier um, war alles friedlich, gar idyllisch. Nein, da war irgendwas los. Entweder hatte Adrastos einen Stock im Arsch, hatte wie er selbst eine immense Furcht vor genau einem Tier und sah es oder es war was anderes. Immer wieder blickte Adrastos zu Ornlu. Es war unnormal und eigentlich hätte er seinen Schüler zur Rede gestellt, aber sollte der Schüler erst einmal seine Aufgabe machen. Sich bebachten lassen, mochte Ornlu aber nicht. Nicht so. In seinen Überlegungen landete eine Fliege auf seinem Mantel. Egentlih hätte er das nervig brummende Vieh vertrieben, aber andererseits hatte der Druide einen Streich, sowohl Ablenkung im Sinn.
    "Wieso nicht?", murmelte Ornlu und brachte mit nicht viel Magieaufwand die Fliege unter seine Kontrolle. Kaum war dies geschehen, roch er den Tod intensiv. Mit der Magie sah er dann in den recht kurzen Erinnerungen des Brummers durch Facettenaugen und in violetten Tönen eine Leiche und schmeckte altes Blut - durch die Geschmacksinne einer Fliege. Das da die Waldratte hoch kam war kein Wunder. Im nächsten Moment war Ornlu am kotzen hinter einem Busch. Als er zurück kam, sagte er Adrastos, dass er wohl Waldratteninnereien aß und dass dies dann normal wäre. Den Mund ausgespült und den Durst gestillt, setze sich Ornlu und ließ die Fliege wieder auf ihm landen.
    "Ich zähl auf dich.", sprach er in altwaldvölkischer Sprache und sandte den Brummer aus. Kaum schwirrte die Fliege nervend vor Adrastos und gedachte in sein Ohr zu fliegen, da es laut Ornlu dort was süßes gab, sprang Ornlu auf, sagte ganz leise dass er einen Ausflug macht und machte sich in sekundenschnelle auf, um das Höhlensystem, aus dem die Fliege kam, sich anzuschauen.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Küstenregion? Waldläufer? Was zum Teufel war hier los? Doch dann wich die Verwirrung der Erleuchtung, als sie sich gemeinsam mit Tom –soviel hat Orthego doch noch erfahren dürfen- durch die Menschenmassen auf der Straße kämpften, auf der Suche nach Tavik. Allem Anschein nach hatte man sie beide als zusätzliche Wachposten zu Chris‘ Lager abkommandiert. Oder wohl eher abgeschoben. Orthego war es nur recht so, er wollte sich nicht beklagen. Mittlerweile kannte er jeden Bierkrug in der Taverne auswendig und hatte sogar schon angefangen, den Kakerlaken Namen zu geben. Selbst die Ausflüge in die näheren Wälder waren nicht mehr dasselbe. Seit dem Vorfall mit der Wassermühle war Silden langsam aber sicher zu einer Festung mutiert. Die Wachposten an den Toren verbrachten ihren Dienst nun nicht mehr dösend, sondern höchst aufmerksam und mit misstrauischem Blick, und immer öfter sah man patrouillierende Wächter auf den Straßen.
    Wer Schutz und Sicherheit suchte, war hier zweifelsohne richtig, doch jemand mit einem Verlangen nach Abenteuer würde hier eher krepieren. Vielleicht gab es im Lager wenigstens etwas Aufregung, zumindest hoffte Orthego inständig darauf.

    Sicheren Schrittes gingen die beiden auf Taviks Hütte zu. Tom klopfte. Und wartete. Nichts. Er klopfte erneut. „Wenn der jetzt nicht sofort aufmacht, dann reiß ich ihm den Ar…!“ Knarzend wurde die Tür aufgeschoben und eine massige Gestalt schob sich in den Türrahmen.
    „Was gibt’s?“ , brummte der Nordmann.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin hatte heute fast den ganzen Tag kraut verkauft. Zwischendrin immer mal wieer selbst einen Stängel geraucht und sich selbst ausgemahlt wie seine neue Kleidung aussehen sollte. Samorin Bemerkte gerade dass sein Grüner Novize aus war, als er beschloss für heute Schluss zu machen. Er beschloss Einkunft über die örtlichen Schneider einzuholen. Bei einem Waldläufer erfuhr er, dass Myra de begabteste Schneiderin Sildens sein. Also machte er sich auf dem Weg um ihre Villa aufzusuchen. Whärend er durch die Straßen und Gassen Sildens schlenderte beobachtete er das Treiben und die Bewohner Sildens.
    So sehr dass er vom Weg abkam und nicht mehr wusste wo er war. Er sah sich um und war sauer auf sch selbst. Da stieß Waryn auf seiner Schulter ein leises Krächzen aus und flog ein paar Meter weiter. Samorin kam zu ihm herüber und der Rabe hüpfte auf seine Schulter. Der Krautmischer ging weiter in die Richtug und stand wenig später vor Einer großen Villa. "Danke Waryn", bedankte sich Samorin bei dem Vogel. Er sah sich um.Samorin meinte sich zu erinnern schon einmal hier gewesen zu sein, aber bevor er genug Geld gehabt hatte um seine Krautmischerei finanzieren zu können, war er eher selten in dieser Gegen Sildens gewesen.
    Der Krautmischer entdeckte den Eingang auf der anderen Seite des Hauses. Also stellte er sich davor und klopfte.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Ksch“ machte der Novize nebenher und wedelte mit der linken Hand neben seinem Ohr, wo ein unangenehmes Brummen Hin- und Herwaberte, leiser und lauter wurde. Seit einer geschlagenen Ewigkeit – so kam es ihm vor – schwirrte die Fliege schon um seinen Kopf herum, ohne Unterlass.
    Inzwischen hatte er den Strauch bis zum Sämling zurückentwickelt und diesen verändert, wie Ornlu wollte. Tatsächlich war, es, als ob im Samen verschiedene Baupläne vorhanden wären. Verschiedene Gleise, auf denen der Strauch fahren konnte, und auf dem es dann keine Rückkehr gab. Normalerweise, doch mit einigen Anstrengungen glaubte er es doch geschafft zu haben, den Strauch zu verändern, dass er nun rote, süße Beeren trägt, wie seine Verwandten und auch die anderen Merkmale aufwies.
    Das war bevor die Fliege aufgetaucht war, die nervtötend und unermüdlich um sein Haupt schwirrte und ihm scheinbar den letzten Nerv klauen wollte. Doch er wagte es nicht, sie ernsthaft zu vertreiben. Zu sehr würde die Konzentration darunter mangeln. Der Busch wuchs langsam. Zwar ungleich schnell als normal, trieb er doch jede Minute neue Knospen aus und begann nach einer halben Stunde Beeren zu tragen, aber es war ermüdend.
    Umso glücklicher war er, als endlich der ‚gesamte’ Busch vor ihm stand und – wie gewünscht – rote Beeren trug. Schnell ließ er die Magie versiegen und pflückte sich eine der Beere, in die er zaghaft biss. Tatsächlich, sie schmeckte süß. Nachdem er noch einige weitere gepflückt hatte ließ er die Magie wieder wehen. Der Busch schien glücklich zu sein, merkte er, so dass er nichts weiter tat, sondern sich umdrehte und zu Ornlu blickte – der nicht mehr da war. Kurz schüttelte er den Kopf, um die Fliege zu vertreiben, dann schwang er sich wieder den Abhang hinauf und rannte mit schnellen Schritten zum Lager – vielleicht war er noch ganz in der Nähe, hatte sich in die Büsche geschlagen. Doch das hatte er nicht. Ein flaues Gefühl bildete sich ihm im Magen, eine leise Vorahnung.

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