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    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    In Griffnähe meiner Gitarre...
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    Thimo Lurkers ist offline
    Silden zur Mittagszeit. Eine Taverne. Die Grüne Krähe. Ein Besucher. Thimo sein Name. Er lauschte. Er konzentrierte sich voll auf die Harmonien. Harmonien, die einer Fidel entwichen. Die Fidel wurde gespielt von einer jungen Frau. Hübsch, langes, rotes Haar, blasse Haut. Sie spielte gut. Und während sie spielte, analysierte er die Melodie, die Töne, die Intervalle, die Harmonien. Nicht, weil er wissen wollte, wie sie aufgebaut war, sie entzaubern wollte, sie verstehen wollte, sondern um sich abzulenken. Seit er sein neuestes Meisterwerk fertig hatte, war er in einem inneren Konflikt. Der Inhalt seines Konfliktes schien banal: Sollte er die Laute behalten oder sie verkaufen? Doch es steckte mehr dahinter. Es war ein Kampf von seinem Pragmatismus, jener Seite, die bisher dafür gesorgt hatte, dass er überlebte, dass er tat, was er musste, um zu überleben. Das hatte sich bisher großteils auf die Führung seines Betreibes ausgewirkt, aber doch war es wie ein roter Faden gewesen, der sich durch sein bisheriges Leben zog.
    Auf der anderen Seite war dort jener Teil, der ihn von zu Hause weggezogen hatte, der nach Jahren des Nagens und des Zehrens ihn zu einer Reise bewegt hat, mehr noch, zu einem Aufgeben seines bisherigen Lebens. Und nun, da er ein Fundament hatte, bekämpfte er seinen Pragmatismus. Das war bisher ganz gut gegangen, doch an dieser Frage scheideten sich die Geister dieser beiden Teile Thimos. Jetzt musste er sich entscheiden, doch er wusste nicht, ob er das konnte. Also lenkte er sich ab, wo immer möglich. Seien es Beobachtungen der Natur bei Spaziergängen, sei es das abendliche Bier in der Krähe oder hier nun das analysieren des Stückes.

    Von außen betrachtet sah man nur den einzigen Tavernengast, der Nanami Rin bei der Probe ihres Auftrittes für den Abend konzentriert zuhörte.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Ablenkung, meinetwegen - aber jetzt bitte anders. Kein nächtliches Saufgelage mehr... Nein nein. Musik bitte, Natur ja, verdammt nochmal, kein Alkohol.
    Nanami Rin probte in der Grünen Krähe für ihren Auftritt am Abend. Sie hatte gehofft, dass niemand da sein würde, aber da war doch jemand... Thimo Lurkers, den sie vor einigen Tagen bei Vida kennengelernt hatte.
    Er schaute ihr sehr konzentriert zu, lauschte und schien sehr interessiert zu sein. Seine Anwesenheit störte sie zwar nicht wirklich, aber sie wäre doch lieber bei der Probe allein gewesen.
    Sie beendete ihr letztes Stück und entschied sich, nicht weiter zu spielen, um ihre Finger nicht müde zu spielen für den Abend... Nun... Eigentlich wollte sie einfach mit Thimo sprechen.
    Sie setzte sich zu ihm und begrüßte ihn freundlich.
    "Wie geht es Ihnen?
    Ich habe gehört, Sie sind Instrumentenbauer. Wie Ihr ja nun wisst, bin ich Bardin... Und suche zur Zeit nach jemandem, der mir eine Gitarre besorgen oder bauen könnte. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir da weiterhelfen könnten... Wenn ich heute Abend genug einnehme, werde ich auch bezahlen könnte... Wobei das dann wohl der letzte Rest meines Goldes wäre."

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Gleich nachdem Samarus, sehr früh am Morgen aufgestanden war, hatte er sich zur Eiche aufgemacht. Er konnte es nicht erwarten, auszuprobieren, die Enerigefäden zu fühlen. Auf dem Weg zur Eiche hatte der Jungsüund festgestellt, dass sein rechtes Bein kaum noch schmerzte. Anscheinend schien die Heilerin Leyla ihr Handwerk sehr gut zu beherschen. Einmal jedoch, als er über einen kleinen Ast stolperte und hinfiel schmerzte das Bein ein wenig. Sonst jedoch hatte er an dem ganzen bisherigen Tag keine Schmerzen mehr gehabt.

    An der Eiche angekommen, hatte er zuerst versucht, ohne die von Gwydion vorgeschlagene Technik die Energiefäden zu spüren. Er hatte einfach seine Augen geschlossen und krampfhaft versucht irgendetwas zu fühlen. Doch außer die Sonnenstrahlen die eine wohlige Wärme auf seiner Haut erzeugten, fühlte der junge Mann absolut nichts was ihm besonders vorkam.
    Erneut schloss er die Augen.

    Doch diesmal wollte er nicht wieder krampfhaft versuchen etwas zu fühlen. Er wollte sich auf die Vorstellungen einlassen, die Gwydion vorgeschlagen hatte. Er versuchte sich vorzustellen, er sei mit dem Himmel und der Erde verbunden. Doch es gelang dem Jungspund nicht, es sich vor seinem geistigen Auge darzustellen. In der nachfolgenden Stunden versuchte er es immer wieder, ohne Pause. Er aß und trank nicht einmal etwas. Er wollte es einfach schaffen es sich zumindest vorstellen zu können, er sei mit Himmel und Erde verbunden. Doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Wut und Zorn stiegen in dem Jüngling auf der zwanghaft versuchte die Vorstellung in seinem Kopf zu erzeugen.

    Schließlich überwältigten Hunger und Durst Samarus, der sich nun gierig über seinen Proviant hermachte. Nachdem alles getrunken und verzehrt worden war und der Grünäugige satt war, versuchte er sich zu entspannen. Er atmete ruhig ein und aus, bis sein Atem ein langsamen Rythmus angenommen hatte. Dann schloss er sanft die Augen und versuchte langsam, die von Gwydion beschriebene Vorstellung in seinem Kopf aufzubauen. Zuerst stellte sich Samarus alle drei Dinge einzeln vor. Zuerst die Erde, was seiner Meinung nach einfach war, dann den Himmel, schon ein Stück schwerer. Dann das komplizierteste. Er versuchte sich sich selbst vorzustellen. Obwohl er im vornherein dachte, dies würde das einfachste sein, erwies es sich als das schwerste, doch schließlcih gelang es ihm.

    Nachdem es ihm gelungen war, sich alle drei Kompontenten einzeln vorzustellen versuchte er, sie miteinander zu verbinden. Nach einer Weile gelang auch dies. Nun musste er nun noch das verzwickeste schaffen. Sich vorzustellen, wie ein Netz aus Fäden alles durchzog. Lange Zeit passierte überhaupt gar nichts. Plötzlich jedoch passierte es:

    Das Bild, welches Samarus sich vorstellte, in dem Erde Himmel und er selbst miteinander verbunden waren wurden von dünnen, schimmernden Fäden durchzogen. Schnell bannten sich sich ihren Weg durch das Bild vor dem geistigen Auge des Grünäugigen, wobei die Fäden in zwei Gruppen geteilt waren. Die eine hatte im Himmel angefangen das Bild zu durchziehen, die Andere auf der Erde. Doch alle Fäden liefen auf das Zentrum, Samarus zu. Als die schimmernden Fäden sich schließlich dort trafen, prasselten tausende Gefühle auf ihn ein. Er war traurig, fröhlich, wütend, verliebt und gelangweilt gleichzeitig. Sogar einige Gefühle, die der Jüngling nicht zuordnen konnte, durchströmten ihn und die Stärke aller Gefühle nahm immer mehr zu! Als die Gefühle ihren Höhepunkt erreicht zu haben schienen, fiel die Vorstellung in sich zusammen und alles wurde scharz um den Jungspund, der kraftlos auf den Boden sank.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    In Griffnähe meiner Gitarre...
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    Thimo Lurkers ist offline
    Selbst, als die Melodie endete, kreiste sie noch in seinem Kopf. Sie war gut, sehr gut sogar, aber sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Obwohl er sie schon zerlegt hatte und die Noten wusste, schwirrte sie in seinem Kopf rum, versuchte, sich seiner Stimme zu bemächtigen, damit diese sie summte.
    So bemerkte er Nanami erst, als sie sich zu ihm setzte und ihn ansprach. Eine Gitarre wollte sie. Eine Gitarre. Das bedeutete Arbeit. Arbeit bedeutete Ablenkung!
    "Nun, junge Frau", begann er, "zuerst einmal würde ich es bevorzugen, wenn du mich duzt. Zum anderen geht es mir ganz passabel." Er machte eine kleine Pause, in der er kurz überlegte, was er sagen wollte. Dann fuhr er fort: "Was die Gitarre anbelangt, nun, so wäre ich in der Lage, dir eine zu bauen. Eine Arbeit kommt mir gerade Recht. Was den Preis angeht... Nun, ich denke, wir reden darüber, wenn sie gebaut ist. Übrigens, ihr spielt sehr gut."
    Das Mädchen lächelte. Es bedankte sich für das Kompliment und war ziemlich froh darüber, dass sie nun eine Gitarre bekommen würde. Auch Thimo war zufrieden. Er hatte nun reichlich Gelegenheit, sich abzulenken.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline
    Langsam ging die Sonne am Horizont unter. Die schwül-warme Luft war allgegenwärtig und doch war es auf bestimmte Weise angenehm. Man roch die Feuer die irgendwo brannten. Der Duft des verbrennenden Holzes war nicht zu verwechseln und paarte sich mit dem Geruch von geräuchertem Fisch der vom Fischerviertel aus herüber zog. Kinder spielten noch fangen, während sich ältere Menschen trafen und nach getaner Arbeit miteinander sprachen. Mal Gerüchte, mal Erlebnisse und mal über das Wetter. Betrachtete man nur diese Dinge und ließ andere Umstände ausser acht, dann ließ es sich hier gut leben.
    "Leben...", flüsterte Sanguine seufzend und lehnte sich am Stuhl zurück, den sie ans Fenster geschoben hatte, um die Leute zu beobachten.
    Was war schon ihr Leben, im Vergleich zu den Leben der Menschen da draußen? Sie wusste nicht was ihr Bruder von ihr dachte, was er für sie vorsah und was ihr Leben noch bringen würde, ausser Angst vor ihrem Meister, vor ihrem Onkel und den immer noch zu spürenden Hass und Abneigung ihres Bruders.
    "Not gegen Elend...", murmelte sie und rieb sich an der Stirn. Weinen wollte sie jetzt nicht. Sie hatte schon genug geweint und ihr Bruder hasste es, das sagte er ihr damals. So sehr er sie aber zu hassen schien, so sehr war er ihre einzige Hoffnung. Vielleicht, ja nur vielleicht gäbe es mit der Zeit eine Art Brücke zwischen ihnen und er würde sie in seine Familie aufnehmen und vor allem vor dem Meister beschützen. Das war der Strohhalm der jungen Frau an den sie sich klammerte und neben ihrer Feigheit es zu tun, sich nicht das Leben schon nahm. Gelegenheit hatte sie genug. In dieser Schmiede gab es genug Klingen um sich in diese zu werfen. Sanguine war aber zu feige für sowas. Sie hing an ihrem Leben, auch wenn es verdammt verkorkst und nutzlos erschien.
    San stand auf und trat vor einen kleinen Spiegel. Sie blickte sich selbst in die Augen, setzte sich hin und begann sich die langen Haare zu kämmen. Es lenkte ab und wenn sie sich im Spiegel sah und sich als schön empfand, tat es ihrer Seele auch gut. Zudem war ihre Gefährtin auch da. Jene die sie ihr tristes, einsames Leben lang immer begleitete und mit ihr lachte, wenn sie lachte. Das tat sonst niemand, denn sie war in ihrer Kammer immer allein. Ja, ihr Spiegelbild war ihre beste Freundin, ihre Gefährtin, die Einzige die ihr zuhörte, wenn sie Kummer hatte. Gerade war sie fertig, als er kam.
    Er öffnete die Tür langsam, nachdem er geklopft hatte. Dann trat er herein und blickte in die so gleichen Augen. San traute sich nichts zu sagen. Mehr senkte sie den Blick und wandte den Kopf etwas weg. Ihr Herz pochte, als er näher kam und vor ihr hielt. Ihre Atmung wurde intensiver und es wurde ihr heiß und kalt zugleich. San wusste nicht wohin sie blicken sollte, wusste nicht was sie sagen sollte, wusste nicht was sie überhaupt tun sollte. Furcht sammelte sich in ihr.
    Dann ging er in die Hocke und suchte ihre Augen mit seinen Augen. San rückte zurück, ehe sie stutzig die Hand betrachtete, die er ausgestreckt hatte. Was wollte er?
    Die junge Frau bemerkte die Narbe auf seiner Hand, ein Blattmuster, unverkennbar und einprägend irgendwie.
    "Ich...ich...", stammelte die Dunkelhaarige.
    "Du bist frei...Schwester. So wie ich und jeder in Silden. Es gibt keinen Grund sich zu verstecken oder sich in einem Käfig zu fühlen. Wenn du möchtest, kommst du heute mit mir in die Grüne Krähe.", meinte ihr Bruder.
    "Aber...aber, hmm...du bist doch böse auf mich...du...", sprach San stockend, ehe er sie unterbrach.
    "Ich habe Grund dazu, aber auch Grund dich hier nicht verkümmern zu lassen. Dein Meister hat es mit dir gemacht. Ich bin aber nicht dein Meister. Es war der Wunsch unserer Mutter, dass wir uns finden und ich möchte, dass sie ihre Ruhe nach all den Jahren findet.", sprach er mit so starker Stimmer und Entschlossenheit im Blick. San war eingeschüchtert und überlegte einen Moment. Wieso tat er das? Sie verstand es nicht wirklich. Doch wieso hinterfragte sie sowas? War dies nicht die Hoffnung die sie sich erhoffte? Der Schritt? Vielleicht war es so, dass sie sich diesen Schritt anders vorgestellt hatte. Vielleicht dachte sie mehr, wieder eine Dienerin zu sein. Vielleicht hatte sie sich aber auch einfach nur in ihm geirrt?
    "Dann hast du sie gesehen? Sie starb doch, da waren wir klein.", fragte die Diebin nicht mehr so ängstlich und piepsig klingend.
    "Das Waldvolk hat viele Geheimnisse und es gibt Tage, da sind die Grenzen zur Totenwelt verschwunden. Gehen wir. Wir müssen nicht reden, aber uns auch nicht aus dem Weg gehen.", sagte ihr Bruder und stand auf. Sanguine blickte kurz zu Boden, überlegte und blickte wieder auf, ehe sie sich erhob und folgte.

  6. Beiträge anzeigen #346
    Neuling Avatar von Artaniel
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    Artaniel ist offline
    Zielstrebig bewegte sich der junge Mann auf die Siedlung, die vor ihm lag, zu. Die Sonne, die gerade hoch am Zenit stand, brachte das Wasser des sildener Sees neben ihm zum glitzern, und überall um ihn herum schien sich die Natur zu regen und sich den wärmenden Sonnenstrahlen entgegenzustrecken. Man hörte Vögel in den Bäumen zwitschern, hin und wieder huschten kleinere Tiere durch die Wiesen und die Bäume und Sträucher rauschten ihre eigene Melodie im Wind. Doch von all dem bekam Artaniel nur wenig mit. Viel hatte er in den letzten Tagen erlebt, und nur wenig davon hatte ihm gefallen. Während er einen Fuß vor den anderen setzte, war er gedanklich bei den letzten Stationen seiner Reise. Trelis, Kap Dun, Montera, dachte er. Sämtliche Städte stehen unter der Kontrolle der Orks. Das alte Königreich Myrtanas liegt in Trümmern, sein Ruhm und seine Stärke ist vergangen. Und ich, der bis vor kurzem noch an König Rhobars Hof angestellt war, reise nun durch dieses Land und speise mit den Orks in derselben Taverne. Sollte davon jemals ein Paladin erfahren, wird er mich wegen Verrat als Orksöldner hinrichten lassen. Doch sind die Königstreuen so viel besser als die Orks? Immerhin haben sie mich rausgeschmissen... Und irgendwie muss ich mir auch mein Brot verdienen. Dennoch, ich werde nie unter den Orks dienen können, ohne mich dauerhaft schlecht zu fühlen. Vielleicht sollte ich das Land verlassen und nach Varant gehen, aber bevor ich mich von der Wüstensonne braten lasse, versuche ich mein Glück erst noch hier. Derartige Gedanken beschäftigten ihn so sehr, dass er den stechenden Blick der Stadtwache am Ortseingang nicht bemerkte. Erst als er näher kam und die Wache Artaniel den Weg mit einer Pike den Weg versperrte, sah er auf.

    "Halt", rief die Wache. "Wer bist du, woher kommst du und was willst du hier? Rede!"
    Verunsichert erwiederte Artaniel: "Äh... mein Name ist Artaniel. Ich bin... war als Barde an König Rhobars Hof in Vengard angestellt. Seitdem ich entlassen wurde, bin ich unterwegs und versuche als wandernder Sänger und Musiker mir meinen Unterhalt zu verdienen. Ich habe gehört, dass Silden von den Orks befreit worden ist, und bin deshalb hier her gekommen."
    "Und du glaubst, dass wir dich jetzt einfach so hereinspazieren lassen?"
    Mit kritischem Blick begutachtete die Wache Artaniels ehemals feinen, nun aber etwas heruntergekommende Kleider, den Dolch, der sich an seinem Gürtel befand und mit seinen Verzierungen wohl eher zur Dekoration als zum Kampf gedacht war, und seinen unsicheren, fast ängstlichen Gesichtsausdruck. Er schnaubte einmal verächtlich und meinte dann:
    "Na gut, besonders gefährlich siehst du ja nicht grade aus. Du darfst herein."

    Erleichtert atmete Artaniel auf und ging weiter. Nachdem er an einigen Häusern und einer großen imposanten Eiche vorbeigekommen war, sah er zu seiner Freude das Schild eines Gasthauses mit der Aufschrift "Grüne Krähe" über einer Holztür. Artaniel öffnete die Tür und betrat die Taverne. Nachdem er eine Mahlzeit bei dem Wirt bestellt hatte, setzte er sich an einen abseits gelegenen Tisch, öffnete seinen Reisebeutel, nahm seine Laute heraus und begann, leise einige Töne und Akkordfolgen anzuspielen, während er sein weiteres Vorgehen überdachte.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Eine Wolke schob sich vor die Sonne, schlagartig wurde es kühler und Nanami wachte auf. Sie lag in ihrem Garten zwischen Johannisbeeren und Unkraut. Sie hatte wirre Dinge geträumt, als sie eingeschlafen war, obwohl sie sich eigentlich nur hatte ausruhen wollen.

    Durch die Luft fliegende Holzscheite, laufende Baumstümpfe, Vögel.. Viele Vögel, mit scharfen Schnäbeln. Magie, Hexerei, was auch immer es war... Unbekanntes, Faszinierendes, Neuartiges... Tiere, die sich auf einmal anders verhielten, als es üblich wäre, gelenkt vom Willen eines Menschen... Dieses einen Menschen, der ihr so bitter und kalt den Rücken zugewandt hatte, nein, mehr noch, der sie herablassend angeschaut hatte und ihr gesagt hatte, es sei eine Verschwendung, Unwissenden Magie zu lehren. Wie sollte sie Wissend werden, ohne, dass jemand sie lehrte? Interesse bestand zum Überlaufen viel, aber er sah sie ja doch nicht als würdig an. Nein, nein, so würde das nicht funktionieren.

    Was auch immer sie tun sollte, um in seinen Augen würdig zu sein, die Magiegrundsätze zu erlernen, sie würde es tun, und wenn es Schweiß und Blut kosten würde.
    Druiden nannte man sie, Magier, die ihre Gabe von der Natur erhielten. Auserwählt, sozusagen. Menschen, die ihre Verbundenheit mit der Natur erfuhren, um von ihr Magie zu erhalten.
    Sie war nicht wirklich tief drin in der Materie, eigentlich wusste sie nichts über die Magie als das, was ihr die Märchen der Spielleute erzählt hatten, und nicht mal da war sie sich sicher. Noch nie hatte sie einen Magier als solchen identifiziert, noch nie so etwas gesehen... Bis vor Kurzem. Sie hatte nie wirklich daran geglaubt... Aber jetzt, wo sie es sah, wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben, einmal selbst so etwas vollbringen zu können...

    Die einzige Magie, die sie bisher beherrschte, war die, die Leute mit ihrer Musik zu verzaubern, ihnen Melodien vorzuspielen, die ihnen das Geld aus den Taschen zog. Sie hatte nicht schlecht eingenommen am gestrigen Abend, und es waren auch nicht wenige gekommen, sie zu hören. Auch Aidar hatte, ihrer zeitweisen Vorliebe für alkoholische Getränke folgend, ihr einen guten Tropfen geschenkt, den sie allerdings irgendwo unter irgendetwas versteckt hatte, um weiteren Alkoholkonsum zu vermeiden.
    Sie hatte wohl nun besseres zu tun, als sich zu betrinken. Thimo Lurkers hatte ihr versprochen, eine Gitarre für sie zu bauen, das würde wohl einige Zeit brauchen, aber trotzdem würde sie, sobald sie fertig und in ihrem Besitz war, viel Zeit damit verbringen. Außerdem konnte sie mit klarem Kopf besser darüber nachdenken, wie sie es schaffen könnte, in den Augen dieses Magiers als würdig dazustehen. So fest hatte sie sich das in den Kopf gesetzt, dass sie fast glaubte, nicht ruhen zu wollen, bis sie das Problem gelöst hatte.

  8. Beiträge anzeigen #348
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Da lag er, sein Schüler, die Äste der Eiche über ihm spendeten Schatten und es wirkte, als würde Samarus friedlich darin schlafen. Das zumindest war auch eine Möglichkeit, die andere wäre lediglich noch, dass es den Burschen schlichtweg umgehauen hatte bei seinen ersten Versuchen ein Gespür für die Magie der Natur zu bekommen.

    Der Krug Wasser jedenfalls würde ihn wohl wieder in diese Welt zurück bringen. Mit Schwung kippte der Druide seinem Schüler eben jenes Wasser ins Gesicht, so dass dieser überrascht aufschreckte und die üblichen Fragen stellte. Wo er war, welcher Tag war und so weiter. Schweigend ließ sich Gwydion neben ihm nieder, während Samarus noch versuchte zu sich zu kommen.

    „Also gut, dann erzähl mir mal, was du gestern so gelernt hast.“, murmelte der Druide und stopfte sich seelenruhig eine Pfeife, eine Angewohnheit, derer er schon länger nicht mehr gefröhnt hatte, nach deren Ausübung es ihm im Moment aber verlangte.
    „Also...“, murmelte Samarus und schien noch immer ein wenig verwirrt.

    „Hmm...“, brummte der Druide und legte seine Hand auf die Schulter seines Schülers, „...so. Los, versuch es nochmal.“
    Sollte Samarus dort gelegen haben, weil die Kraft zu schnell und zu stark auf ihn eingeströmt war, so könnte Gwydion ihn ein wenig dagegen abschirmen. Und sollte Samarus dort gelegen haben, weil er einfach nur geschlafen hatte, ohne besonders weit zu kommen mit seiner Übung, so würde Gwydion den jungen Burschen mit der Nase auf die Energie stoßen können. Nur ein kleiner Schubs. Oder ein etwas größerer.

    Samarus fing sich langsam wieder und die Verwirrung begann langsam von ihm ab zu bröckeln. Er blickte Gwydion einen Augenblick lang an, dann nickte er und versuchte sich zu konzentrieren, während sein Lehrer Pfeife paffend mit der Hand auf seiner Schulter neben ihm saß und wie so oft in die Ferne starrte.

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Ungeduldig trommelte der Novize auf die Tischplatte aus gemasertem Holz, der dass Klopfen in einen dunklen Ton verwandelte. Mit angewinkelten Fingern hämmerte er mal unrhythmisch darauf herum, mal versuchte er sich an kleinen Melodien, die den Gesang von Vögeln auf eigene Art und Weise nachahmten.
    Mit scharfen Atemgeräuschen klopfte er schließlich mit der flachen Hand auf den Tisch, stand auf und schob den Stuhl beiseite, wobei seine Beine auf den Steinboden klackten. Kurze Zeit später zog er die Türe auf und trat auf die belebte Straße Sildens. Ein Mann trieb seine Kuh vorbei, woanders waren mal wieder die Gänse der alten Margret ausgebrochen und wie immer schien die eine Hälfte der Bevölkerung sich darüber das Maul zu zerreisen, was die andere Hälfte für Unfug treibt. Zu welcher Hälfte er selbst gehörte musste Adrastos irgendwann mal entscheiden, aber nicht heute.

    Noch immer keine Anzeichen für die Rückkehr der Blaumeise. Langsam wurde er ungeduldig. Die Strecke zu Porgan und zurück war für einen Vogel sicher in weniger als zwei Tagen machbar. Vielleicht wurde er von einem Raubtier gerissen, oder während einer Rast von einem anderen Tier. Ein Luchs?
    Er hatte die Ampulle die ganze Zeit in der Hand gehabt, und selbst Aidar hatte gefragt, ob er dafür ein Glas wolle. Da das Glas sicher extra kosten würde, und er nicht vorhatte es auszutrinken lehnte er dankend ab, doch langsam beschlichen ihn Zweifel, ob das denn so gut war. Denn sicher war es zum trinken gedacht. Ja, eigentlich gab es keine Zweifel, dass es das war. Würde er es drüberschütten würde alles daneben kleckern und die Wirkung wäre gleich Null. Es war die einzigste Möglichkeit. Und doch wollte er vorsichtig sein, bevor er keine Antwort erhalten hatte.
    Trotzdem – ein Schluck würde nicht schaden. Er löste den Korken, sodass ihm der Geruch schon entgegenschlug. War es schlecht geworden? Unwahrscheinlich. Es roch ein wenig vermodert, nach der herben Note von Wurzeln und Kräutern. Der Novize empfand es nicht gerade als angenehm, sodass er sich die Nase zuhielt und langsam die Ampulle an die zugespitzten Lippen führte. Nur ein Schluck, nicht mehr.
    Adrastos spuckte aus. Widerlich! Wer auch immer das Zeug gebraut hatte, hatte keine Ahnung von Geschmack. Mit säuerlicher Mine verschloss er das Gefäß wieder. Vielleicht hatte Ornlu ja eine Lösung, oder das Vögelchen war bei ihm gelandet.

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    Ritter Avatar von Samarus
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    Samarus ist offline
    Samarus hatte gerade erst dankbar festgestellt, dass er nach der Begegnung mit der Magie nicht tot war und schon stellte sein Lehrmeister im wieder Fragen.

    Was er gestern gelernt hatte? Die Magie hatte ihn wahrscheinlich so heftig berührt oder besser gesagt hatte sie ihn geschlagen, dass er ohnmächtig geworden war. Und was sollte er jetzt daraus gelernt haben? Darüber musste er ersteinmal kurz nachdenken. Während er seinen Lehrmeister dabei beobachtete, wie dieser tiefe Züge aus seiner Pfeife nahm und ihn die Ferne starrte, verstand er es endlich. Aber erst einmal wollte er Gwydion von seinen neu gesammelten Erfahrungen erzählen.

    "Ich habe gestern lange Zeit versucht die Energiefäden zu fühlen. Als es mir schließlich gelang sie zu fühlen, zumindest glaube ich, dass es die Energiefäden waren, durchströmten tausende Gefühle meine Körper. Ihre Intensität nahm immmer mehr zu, bis sie schließlich so stark wurden, dass es mich von den Socken gehauen hat.", erzählte der Grünäugige.

    "Was ich daraus gelernt habe? Ich denke mir ist dadurch klargeworden, dass Magie etwas ist, mit dem man nicht leichtfertig herumspielen sollte."

    Nun sollte der Jungspund es nochmal versuchen. Hoffentlich würde er dieses Mal nicht wieder von der Magie überwältigt werden. Er wollte nicht den Fehler wiederholen, sich total zu entspannen und sich so von der Magie überwältigen lassen. Der junge Mann entspannte seine Atmung regulierte, blieb aber trotzdem konzentriert. Nach kurzer Zeit durchströmten wieder die Gefühle seinen Körper, die ihn auch beim letzten Mal durchströmt hatten. Doch es waren auch einige neue dabei. Als die Gefühle dem Jungspund zu intensiv wurden, konzentrierte er sich und schaffte es, die Verbindung wieder zu kappen. Er öffnete die augen und blickte begeistert in Gwydions Gesicht.
    Geändert von Samarus (01.07.2009 um 18:29 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #351
    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    Stille umgab die kleine, verzweifelte Frau. Stille wirbelte stumm in der Luft umher, durchdrang schweigend die Fasern ihrer Fetzen und tauchte mucksmäuschenstill in ihre Haut hinein, wanderte durch ihre Glieder und umflüsterte ohne Wort sanft ihr kleines Herz. Sie war.. war.. Sie schüttelte behutsam ihren Kopf. Dafür gab es keine Worte. Es gab nichts zu sagen, gar nichts. Sie saß nur da und.. und.. Sie sackte ein Stückchen mehr in sich hinein, zupfte vorsichtig an einem Grashalm, nickte nach einigen Minuten zur Bestätigung. Sie war.. war.. war.. nein, keine Worte. Friedrich zupfte vorsichtig - liebevoll - an ihrem Bein, sie schob ihn sanft zur Seite, blickte ihn nicht an, protestierend schrie er auf, sie ignorierte es, ignorierte es? Oder hörte es schlicht nicht, weil.. weil..
    Ein Wind strich behutsam, fast schon vorsichtig durch ihre Haare, sie registrierte es mit einem Blinzeln. Es war..
    "Weißt du..", begann sie langsam, leise, wartete, ließ die Worte in die Welt strömen, blinzelte, starrte ihnen nach, wie sie sich vorsichtig durch's Sonnenlicht bewegt hatten, fast Angst hatten, misstrauisch waren, gar erschrocken, dennoch genug Mut besaßen um weiter zu gehen, sich zu verteilen, sich in der Luft zu verstreuen, um dann hinweg getragen zu werden, hinweg in andere, fremde, unbekannte Sphären - sie lächelte schief - und immer entschwanden, vor ihr verschwanden, flüchteten? Auf der Suche nach einem besseren.. besseren.. Etwas.
    "Ihr habt es leicht.. leicht.. weil ihr alles vergessen habt.. alles.. ihr könnt euch an nichts erinnern, könnt nicht.." Ihre Stimme erstarb, die Luft flüchtete ihre Lungen, wollte, wollte nicht eingesogen und zu Worten geformt werden.
    "Ihr habt es vergessen.. aber ich nicht.. nicht dieses Herz.. dieses Herz wird es nie, nie vergessen können.. egal was passiert.. egal wie weit ich reise, egal wie viel Zeit passiert, egal, was sich alles verändert.. es wird nicht vergessen und das.. das..." Sie unterbrach, hob ihr Kinn und blickte in den Himmel. Er hatte ein schönes, kräftiges Blau. Ein Blau, wie direkt einem Meer entnommen, ein Blau, das aus einer frischen Quelle entspringt, ein Blau dass.. es nie gab. Nie. In ihren Erinnerungen gab es keine blauen Himmel, es gab kein Blau, kein Blau mit Weiß, kein grenzenloses Meer über ihrem Himmel, es gab.. gab.. orange und grün und ein wenig gelb, es gab braun.. und grün, sehr viel grün. Überall war grün. Grün und braun. Grün und braun. Die Farben der Erde. Aber blau? Sie schüttelte ihren Kopf. Blau, blau, blau.. das war falsch. Falsch. Das gehörte nicht dahin, es stimmte nicht.. aber was sollte sie tun? Was konnte sie schon tun? Irgendwas lief hier gehörig falsch und sie konnte es nicht ändern; sie konnte es ja nicht einmal benennen. Also was konnte sie schon ändern? Sie konnte nicht in den Himmel hinauffahren und ihn mit Grün bedecken. Sie legte sich in die Wiese. Mit Grün bedecken.. ganz viele Blätter und Kräuter sammeln, dann in den Himmel hinauffahren und die Blätter überall verteilen.. würde es dann stimmen? Waren bloß die ganzen Blätter vom Himmel gefallen? Vielleicht durch einen schrecklichen Sturm? Durch eine schreckliche Katastrophe? Sie blickte sich um. Und waren deshalb die Menschen so.. so.. anders? Merkwürdig? Verwirrt? Und unglücklich? Lag das an diesem verdammten Blau? Sie zog ihre Beine an ihren Oberkörper. Vielleicht war es wirklich seine Schuld.. aber war die Lösung so leicht? Konnte sie es sich so leicht machen? Ihr Kopf schwieg. Ihr Herz lachte, lachte sie aus. Närrin. Nein, konnte sie nicht.. aber.. warum waren die Erinnerungen so schwammig? Und warum die Gefühle so klar, so scharf, so stechend, so.. so.. reißend? Irgendwas.. irgendwas stimmte hier nicht.. und sie verstand es nicht, sie verstand es einfach nicht. Was war bloß passiert?

  12. Beiträge anzeigen #352
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlu wusste nicht was heute los war. Der gestrige Abend in der Grünen Krähe war seltsam. Mit seiner Schwester saß er da. Rauchte und trank, während sie nur über ihre Blicke sprachen. Kein Wort wurde gewechselt, aber so war es in Ordnung. Es sollte keinen Zwang geben zu sprechen und sie brauchten Zeit. So aß San nach langer Zeit mal was ordentliches und wurde natürlich vom sildener Männervolk angestarrt. Schön war sie. Keine absolute Schönheit, aber sie besaß die Kurven einer richtigen Frau. Trotzdem traute sich keiner an sie ran. Schon als sie in die Tavernen aufgetaucht waren und Platz in Ornlus Ecke nahmen, tuschelte und starrte man, wie neugierige Erdmännchen. Mna nahm wohl an, dass Ornlu eine Neue hatte und der Erste der auch nur Anstalten machte der Dame >Hallo< zu sagen, wurde von Ornlus Blick regelrecht in die dunkelste Ecke gescheucht. Man fürchtete den Druiden, wenn er nicht freundlich blickte oder sich gestört fühlte.
    Doch war dies gestern. Heute wollte San im Haus bleiben, während Ornlu am See seinen Beobachtungen in magischer Hinsicht nachging. Natürlich hatten ihn nicht die jungen Frauen, die etwas entfernt plantschten, interessiert. Viel mehr die Wassertiere, wo er sich eins ausgeguckt hatte, um sich künftig in jenes zu wandeln. Doch diese Studien wurden durch seinen Schüler, der Ornlu erzählte was er tat, gestört.
    "...du hast wirklich? Und es schmeckte so? - Wäääähhhh das klingt ja eklig.", urteilte der Druide kopfschüttelnd.
    "Hmm und das die Blaumeise noch nicht zurück ist. - Hmm. Vielelicht hätte ich dir sagen sollen, was die Sache sicherer gemacht hätte. Hast du denn der Blaumeise Porgans Geruch vermittelt? Das ist auch wichtig und zugleich schwer. Ansonsten denke ich mal, dass selbst Porgan so menschlich ist, dass das Zeug wenn es getrunken werden müsste, auch trinkbarer wäre. Oder merkst du irgendwas besonderes?", fragte der Jäger und lehnte sich an den Baum, an dem er saß.

  13. Beiträge anzeigen #353
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Elonhil hatte doch den Eindruck gewonnen, dass seine Schülerin nicht ganz verstand warum sie eben das lernen musste, was er ihr beibrachte aber sie gab sich sichtlich Mühe und der Rest würde auch noch kommen.
    So hatten sie sich auch an diesem Tag an dem inzwischen gewohnten Platz getroffen.

    Gut, Noriko!
    Wie du dich verhalten musst wenn du verteidigst weißt du nun und hast dies auch wirklich gut umgesetzt.
    Wir gehen nun einen Schritt weiter. Wenn du deinen Gegner attackierst musst du schnell auf den Beinen sein, immer in Bewegung und in der Lage, dich auf neue Situationen einzustellen.

    Das Schwierige ist nun umzudenken. Wenn du nun in die Verteidigung musst und erst nachdenken musst, wie du dich zu verhalten hast ist es einfach zu spät. Das Gleiche gilt wenn du aus der Verteidigung heraus einen Angriff starten willst.
    Wir versuchen das einfach mal!


    Elonhil wartete bis seine Schülerin soweit war, zögerte dann aber keinen Augenblick mehr. Sofort setzte er sie so unter Druck, dass ihr gar nichts anderes übrig blieb als in die Defensive zu gehen. Er war nur gespannt wie sie nun weiter vorgehen würde.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Was Besonderes?“ wiederholte der Novize die Frage. „Naja, außer dass es mir grad im Magen rumgeht als würden ein paar Maulwürfe versuchen dort Handstand zu üben, eigentlich nicht. Hat ehrlichgesagt nur eklig geschmeckt, aber ansonsten nicht, nö“
    „Oder? Moment!“ mahnte er noch kurz, streckte die Arme aus, dass die Ärmel in der sanften Brise leicht herumflatterten und ihn kühlten. Er spürte etwas tief in ihm drinnen, das sich einen Weg bahnte. Etwas, dass nicht greifbar war, sondern wie etwas, das dort nicht hingehört. Etwas, das immer höher kam, immer näher, immer weiter –
    „BÖÖÖÖÖRPS!“
    Einige Vögel flatterten wild aus den Baumkronen des Waldes auf, als sich der Rülpser entlud. Die Arme senkten sich, bis der letzte Ton verhallt war und sie schließlich wieder herabhingen.
    „Nein, doch nicht“ meinte er schließlich. „Hab mich wohl geirrt. Das Zeug geht aber auch ab wie Zunder. Aidar würde sicher einen Höllenpreis für die Rezeptur zahlen“
    Belustigt sah er den aufgeschreckten Vögeln hinterher, die sich einen Weg weg von der Ursache des Lärmes suchten. Nur einer schien ein klein wenig orientierungslos zu sein, begann als winziger Punkt, tanzte auf der Bildfläche hin und her und kam immer schneller näher. Bald sah er die gelbe Brust des Tieres, das über ihm daherflog und ebenfalls in der vertikalen näherkommen, bis ein Vögelchen auf seiner Schulter saß.
    „Woha“ machte er erschrocken, bevor er begriff, dass es dasselbe Tier war, dass er vorgestern losgeschickt hatte. Aufmerksam hörte er zu, was Porgan ihm mitteilte, nickte einige Male und wandte sich dann an Ornlu. „Soll wohl tatsächlich über den Stein geträufelt werden, vielmehr hat Porgan nicht berichtet. Gibt es irgend einen besonderen Ort, an dem wir das tun sollten? Es schien mit kein X-Beliebiger zu sein.“

  15. Beiträge anzeigen #355
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Hmm. Hier und jetzt drauf träufeln...nein...das wäre irgendwie nicht richtig. Wir gehen auf Nummer sicher, Adrastos. Wir machen es etwas druidischer und an einem heiligen Steinkreis. Porgan sagte, dass es ja ein Druidenstein sein könnte. Ist er es, ist es besser die Macht an heiliger Stätte zu erwecken. Man weiß nie.", mahnte der junge Druide und stand auf. Ein Wink und sie beide gingen ein Stück am Seeufer entlang.
    "Deine gestrigen Übungen sollten gereicht haben, um weiter zu gehen. Seh sie als eine Komponente. Die nächste Komponente kommt jetzt. Du hast es eigentlich schon gemacht, nur im kleinen Rahmen. Die Manipulation der Pflanzen und Hölzer. Du kannst Holz verhärten wie Stahl. Du kannst es federleicht machen und auch schwer wie Fels. Du kannst es formen wie Pfeilspitzen und Lanzen und genauso kannst du es wachsen lassen wie dir beliebt, aber genauso schrumpfen. Ein hölzernen Harnisch oder einen schützenden Wall sind dir möglich. Die Grenzen machst nur du aus. Je besser du wirst, umso mehr kannst du vollbringen. Diese Grundlage beherrschen ist nicht einfach. Es kostet Kraft, je stärker die Manipulation. Aber das sollte kein Hindernis sein. Sieh her...", sprach Ornlu, kniete vor einem Ahornbaum und hielt seine Hand an dessen Stamm. Momente später begann aus dem Stamm heraus ein Ast zu wachsen. Spitz und faustdick war er und ehe er Ellenlänge erreichte, hörte er auf zu wachsen und wurde am Anfang dünner und dünner, bis eine Art hölzerner Kegel zu Boden fiel. Am Stamm schloss sich die Stelle wieder, als wäre da niemals was heraus gewachsen.
    Ornlu atmete durch und hob diesen dann an.
    "Das versuchst du auch. Ich möchte vier Objekte dieser Größe an der Zahl. Von der Form her so oder als Kugeln. Wie dir beliebt. Danach oder davor stellst du aus ein paar Blättern des Baumes sowas wie ich damals aus dem Buchenblatt her. Die Handform der Blätter kann ruhig so bleiben. Sie sollen aber fest genug zum schleudern und an den Kanten scharf sein, damit man damit sich auch rasieren könnte. Verstanden?", fragte der Jäger.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Mit geschlossenen Augen saß die junge Schneiderin auf ihrem Küchentisch und hörte in sich hinein. Sie wollte die Konzentrationsübungen ihres Lehrmeisters noch weiterausbauen, denn schließlich meinte Ryu, dass sie nur mit einem konzentrierten Geist gut kämpfen konnte.
    Vergiss doch endlich mal diesen Ryu. Denkst du, dass dieser Schwachkopf dir wirklich den Schwertkampf näher bringen kann? Schließlich lässt er dich nur laufen und dumm rumsitzen.
    "Halt die Klappe.", kommentierte die Grünäugige die Aussage kurz und knapp.
    Wenn es nach dem ginge, müsstest du mich los werden, um stärker zu werden, aber das ist natürlich Schwachsinn.
    Die Blonde beendete ihre Konzentration, denn dieses Thema wollte sie mit ihren Gedanken ausdiskutieren.
    "Warum sollte das Schwachsinn sein? Bisher hast du mich nur gestört!"
    Hab ich dir nicht einmal ungeheure Kraft verliehen? War dem nicht so? Diese Kraft kann ich dir immer verleihen, wenn ich es will.
    "Und was ist, wenn ich möchte, dass du sie mir gibts?"
    Du hast nicht die Macht darüber zu entscheiden, schließlich besitze nur ich diese Kraft.
    "Dann kann ich auf diese Kraft auch gut und gerne verzichten. Im Klartext, du kannst verschwinden, ich brauch dich nicht."
    Ihre Gedanken begannen plötzlich seltsame Geräusche von sich zu geben. Myra konnte nicht wirklich einschätzen, was dies war. Es wirkte wie eine Mischung aus einem Röcheln, Miauen und Lachen.
    Du brauchst mich und das weißt du. Ohne mich kannst du dein Erbe nicht antreten.
    "Mit dir kann ich es nicht, schließlich schaffst du es jedes Mal in wichtigen Situationen aufzutauchen und alles kaputt zu machen."
    Ich helfe dir in den Situationen das Richtge zu tun und dich nicht von irgendwelchen Spinnern beeinflussen zu lassen.
    "Du bist hier der Spinner! Das ist immer noch mein Kopf, also mach einen Abflug du Pseudo-Katze!"
    Die Schneiderin stand nun auf dem Tisch, sodass sie fast mit dem Kopf die Decke berührt hatte.
    Was soll das heißen, ich bin eine Pseudo-Katze? Deine Vorfahren haben ihrem Dorfgeist diese Form gegeben, wenn du damit nicht klar kommst, dann kann ich nichts dafür. Ich lasse mich von dir nicht beleidigen.
    "Oh, wenn die kleine Mietzekatze nicht beleidigt werden möchte, kann sie ja ihre Wollknäule packen und gehen.", sagte die Schönheit zynisch.
    Du weißt, dass ich nicht gehen kann. Dadurch, dass du dein Erbe angenommen hast, sind wir unzertrennlich miteinander verbunden und werden auch weiterhin so nebeneinanderher existieren.
    "Außer wenn ich dich vernichte!"
    "Du würdest dich selbst vernichten, Mädchen! Du verstehst immer noch nicht den Ernst deiner Situation. Ich bin kein einfacher Geist, der für kurze Zeit ein Zuhause sucht. Ich bin ein Teil von dir, ein mit deiner Psyche verflochtenes Wesen. Du wirst mich nur los, wenn du tot bist, vorher trennen wir uns nie.
    "Dann werde ich eben zusehen, dass ich dich unter Kontrolle halte."
    Ach, du kannst so süß sein. Du hast gar nicht die Fähigkeiten mich zu kontrollieren. Wenn überhaupt jemand diese Kraft hätte, dann würde ich nicht in deinem Kopf sitzen. Schließlich hatte ich mich schon vorher in anderen Köpfen umgesehen und naja sie haben alle nicht lange durchgehalten. Selbstmord war die Lösung, die sie wählten.
    "Wegen dir werde ich mich sicherlich nicht umbringen!"
    Dann lass mich deine Gedanken kontrollieren und du wirst unbeschreibliche Macht bekommen.
    "Lass mich deine Gedanken kontrollieren.", äffte die Blonde ihre Gedanken nach, "Ich weiß zwar nicht in welcher Welt du lebst, aber hier habe ich immer noch die volle Selbstkontrolle und wage es nie, aber auch nie, deine dreckigen geister Krallen an meine Gedanken und meinen Geist zu legen. Dann werde ich dir so dermaßen eine Lektion erteilen, dass du am Ende nict mehr weißt, wer oder was du überhaupt warst."
    Oh, wirst du jetzt etwa zickig. Pass mal auf kleine, mich kannst du gar nicht bezwingen. Meine Fähigkeiten übersteigen deine bei weitem. Wenn ich es wollte, wäre ich schon längst in deinen Geist vorgedrungen.
    "Und warum hast du es noch nicht?", fragte Myra schnippisch, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
    Weil...
    "Weil du es nicht konntest. Weil ich dich nicht reinlasse!"
    Sie setzte sich wieder auf den Tisch und schloss die Augen. Auf diese Diskussion hatte sie keine Lust mehr, schließlich kamen sie auf keinen Konsens. Myra widmete sich lieber wieder ihren Konzentrationsübungen.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Verhalten pfiff der Novize vor Hochachtung. Keine Schlechte Sache, die Ornlu da machte, ganz und gar nicht.. Ein Kegel, unten dick und oben dünn, stand dort vor ihm. Er konnte kaum Spuren einer Maserung erkennen, es schien wie aus einem Stück. Keine Ecke schien unregelmäßig oder uneben geformt, es war wie das perfekte Sinnbild eines Kegels. Wäre er noch innen ausgehöhlt, könnte man eine wunderschöne Eselskappe daraus schnitzen.
    Vorsichtig, als wäre es ein Kunstwerk hob er den Kegel hoch und legte ihn beiseite, in den Halbschatten eines großen Ameisenhügels, der sich in der Abgeschiedenheit vor ihnen erhob, und wandte sich selbst dem Baum zu, dessen Stamm direkt vor ihm steil in den Himmel schoss.
    Mit beiden Händen umfasste er den Stamm des Ahorns, sogut es eben ging und ließ die unfassbare Magie durch Mark und Bein in den Stamm wehen, wo sie sich in einem Wirbel vereinigten, der hin- und hertanzte, bis sie sich an der Rinde festsetzte und wie ein Bohrer – nur umgekehrt – herumdrehte, bis sich ein Ansatz bildete, der sichtbar wurde, der immer größer wurde. Ein Ast bildete sich, unnatürlich gerade, der sich weiter ausbildete, zu einer Form, die bisher nur annähernd an einen Kegel erinnerte, doch am Ende immer dicker wurde, bis sie den Durchmesser einer größeren Handfläche hatte. Das andere Ende hingegen wurde immer dünner und dünner, bis kaum noch Holz zwischen dem Gebilde und dem Baum war und schließlich ein leises Knirschen ertönte und der Kegel nach unten fiel.
    „Autsch“ brüllte der Novize den Baum an. Der Kegel war direkt auf seinen Fuß gefallen. Grummelnd bückte er sich, hob ihn auf und nickte trotz allem zufrieden. Er stellte ihn etwas abseits des anderen, von Ornlu geformten, um ihn als seinen zu erkennen, bevor er sich an die Arbeit machte weitere Gebilde zu formen.

  18. Beiträge anzeigen #358
    Veteranin Avatar von Nanami Rin
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    Nanami Rin ist offline
    Wieso warten und nachdenken? Nein, nein, so wird das nichts, Rin... Glaubst du mir eigentlich immer noch nicht, dass du mir vertrauen kannst? Wirklich, ich will nur dein Bestes. Außerdem kenne ich dein Bestes, und nachdem du mich vor Kurzem so wunderbar ausgeschaltet hast... - Jetzt reit' doch nicht auch noch drauf rum! Es tut mir doch leid, verdammt... Ja, ja, ich glaube dir doch.
    Endlich kühlte es ab, denn es wurde Abend. Die Sonne senkte sich, aber die Vögel hinderte dies nicht daran, nicht weiter zu zwitschern... Nanami hatte den Tag weiterhin im Schatten der Johannisbeerbüsche verbracht. Nachdem es allerdings kühler geworden war, hatte sie sich entschlossen, draußen zu bleiben, aber lieber in Silden herumzustreifen als im Garten rumzuliegen. Da wurde sie nur träge von, und das viele Nachdenken strengte an. Also, spazieren gehen, durchatmen, klaren Kopf bekommen, weiter nachdenken. Es würde schon nicht so schwer sein, "würdig" zu werden.
    Vielleicht wäre es auch einfacher, den Druiden einfach zu fragen, wie sie dies schaffen sollte. Aber das Mädchen hatte gehörigen Respekt vor ihm, auch wenn er ihr nicht so viel Angst machte, wie vielleicht anderen. Sie war einfach zu beeindruckt von ihm, um Angst zu verspüren.
    Sie entschied sich, den Magier zu fragen, sobald sie ihn wiedersah, und er ihr keine Vögel auf den Leib jagte. Noch nicht mal da hatte sie wirklich vor ihm Angst gehabt! Sie war eher damit beschäftigt gewesen, vor den Vögeln wegzurennen, den Schnäbeln auszuweichen und die unglaubliche Kunst, diese Tiere zu manipulieren zu bewundern.
    Und ich dachte, Musik wäre Magie...

  19. Beiträge anzeigen #359
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    „Hast gestern bewiesen, dass du dich auf die Kraft der Natur um dich herum einstellen kannst. Ohne um zu fallen. Jetzt ist es daran sie zu nutzen. Pass auf...“, mit einer kurzen und eigentlich eher unnötigen Geste, dem Schnippen seiner Finger, beschwor der junge Druide eine Lichtkugel, die über ihm schweben blieb.
    Ein kurzes Stirnrunzeln konnte er sich nicht verkneifen, als er bemerkte, dass die Kugel eine dunklere Farbe hatte als gewöhnlich. Sie wirkte fast, als würde dunkle Tinte in ihre verlaufen und sich ausbreiten. Dass dies ungewöhnlich war musste sein Schüler aber nicht wissen. Gwydion tat so, als wäre es genau die Kugel, die er hatte beschwören wollen und wandte sich wieder an seinen Schüler.

    „Dies ist bei den meisten Magieschülern der erste Zauber, den sie erlernen. Er bietet sich an, denn obwohl er an sich recht einfach ist, kann man an ihm gut das Dosieren und Manipulieren der Magie üben. Du kannst dieser Lichtkugel fast jede erdenkliche Farbe geben und auch ihre Größe, sowie ihre Leuchtkraft verändern. Dies erfordert Übung und es wird fürs Erste schwer genug sein überhaupt einen Leuchtkörper hervor zu bringen.“, meinte er zu seinem Schüler.

    Samarus lauschte aufmerksam wie immer den Ausführungen seines Lehrers, der ihm gerade zu erklären versuchte, wie man sich der Magie bediente.
    „Wie du dich erinnerst, steckt in jedem Lebewesen ein Teil der Kraft der Erde. Der Lebensfunke, der uns erhält, wenn du so willst. Du kannst deine Magie davon beziehen, aus dir selbst sozusagen. Aber der Vorrat in dir ist begrenzt und wenn du ihn auf brauchst, siehst du alt aus. Statt dessen also nutzt du diesen Lebensfunken, um dadurch Kontakt zu der Energie um dich herum aufzunehmen. Zur Erde. Zur Luft. Zum Wasser des Sees, der Silden umgibt. Versuche den Puls dieser Kraft zu finden und deinen eigenen anzugleichen. Dann kannst du auf die Energien um dich herum zugreifen und sie nutzen.“, erklärte der Druide seinem Schüler.

    „Was du dann noch machen musst ist es, sie zu lenken. Zu fokussieren. Es ist leichter, wenn du einen Punkt an dir hast, auf den du dieser Energien lenken willst. Bei der Lichtkugel bietet sich deine Handfläche fürs Erste ganz gut an. Also: konzentriere dich auf die Energien um dich herum. Sachte. Nehme sie in dich auf, aber lenke sie weiter zu deiner Handfläche. Da funktioniert dann wieder die Technik, mit der du die Energiefäden gefunden hast: stell dir die Lichtkugel vor. Stell dir ihre Farbe vor, ihre Größe, ihre Form, ihre Leuchtkraft, wie sie über deine Handfläche schwebt. Also los, wir versuchen es mal.“, murmelte der Druide.

    Er hatte selbst seine magischen Sinne während des Gespräches geschärft, so dass er eingreifen könnte, wenn sein Schüler drohte sich wieder selbst aus zu schalten...

  20. Beiträge anzeigen #360
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    In Griffnähe meiner Gitarre...
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    Thimo Lurkers ist offline
    Thimo arbeitete wie ein Besessener. Gleich nachdem er mit Nanami geredet hatte, war er zur Werkstatt gegangen, hatte Feder und Papier genommen und ziemlich schnell eine Gitarre entworfen, die zu ihr passte. Danach war er zum Markt gegangen, hatte das Holz ausgewählt, und sich sofort an die Arbeit gemacht. Und bis jetzt gearbeitet. Dunkle Ringe zeichneten sich deutlich unter seinen Augen ab, er war blass, und trotzdem folgte er nur widerwillig der Anweisung Ijars, doch endlich mal nach Hause zu gehen.
    In einer Mischung aus gehen und torkeln bewegte sich der Instrumentbauer in Richtung Taverne. Als er dort ankam, grunzte er dem Wirt eine Begrüßung zu und legte sich auf sein Bett. Eine ganze Weile verweilte sein Blick auf der Decke, dann wanderte er ziellos ihm Raum umher. Rastlos, und doch ohne Hast, sprang von einem Objekt zum anderen, blieb mal an der Maserung des Holzes, mal an einem Becher kleben, bis zu dem Zeitpunkt, wo er die Laute in den Fokus nahm. Sofort kam der mehr oder weniger verdrängte Konflikt in ihm hoch. Er versuchte sich die Banalität dieser Laute einzureden, aber das half nichts. Er konnte beinahe hören, wie die Teile seines Ichs sich anschrien.
    Ihm wurde übel. Er bekam Kopfschmerzen. Alles drehte sich. Ihm wurde plötzlich heiß, ganz heiß. Und dann wieder kalt, so kalt wie ein Bach im Weiß des Winters. Ich bin ein Bewohner Varants, und keiner will diese Echse aufhalten, dachte er. Dann schüttelte er diesen Gedanken sofort wieder ab. Das war doch Schwachsinn. Er phantasierte, und war sich dessen auch noch bewusst. Irgendwie schien gerade die ganze Welt zu kollabieren. Er versuchte mühsam, sich aufzurichten, was ihm auch gelang. Eine neue Welle der Übelkeit schwappte hoch, die er nur Mühsam unterdrücken konnte. Ein schwuler Specht kann keine wilden alten Damen trösten. Er stand vom Bett auf. Dieses mal konnte er die Übelkeit nicht zurückdrängen.
    Mühsam schleppte er sich zu Tür, drückte die Klinke runter. Es tanzt ein Bi ba Butzemann auf unserm Haus herum, fidebum. Er hielt sich an der Wand fest und bewegte sich in Richtung Treppe. Der Gang schien sich zu verzerren, länger zu werden, schmaler, um dann wieder sein normales Aussehen anzunehmen. Keine Angst. Keine Angst! KEINE ANGST!!!. Endlich erreichte er die Treppe. Er trat auf die erste Stufe, vorsichtig. Der Wolf. Das Lamm. HURZ! Der Habicht! Ruft! Die Ge-gen-wart!Seine Sicht begann zu verschwimmen, alles drehte sich noch mehr, wie ein Karussell, schneller, immer schneller, und er konnte sich nicht mehr halten, kippte nach vorne um, fiel die Treppe hinunter, schlug am Boden des Schankraumes auf, und verlor das Bewusstsein.

    Ein Fink, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Rosa zu treiben und ewig zu binden.
    Geändert von Thimo Lurkers (02.07.2009 um 21:39 Uhr)

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