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  1. Beiträge anzeigen #241
    Kriegerin Avatar von Feen
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    wohin der Wind sie weht...
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    Feen ist offline
    Die Magie Adanos schimmerte von dem großen, blauen Schrein aus allgegenwärtig in einer kühlenden, beruhigenden Art und Weise an diesem schwülwarmen Altweibersommerabend. An diesem heiligen Ort, der oft besuchte, im nördlichen Waldlabyrinth gelegene Schrein des Waldes, hatte sich Feen auf eine neue Prüfung zum Kontakt mit der Natur vorbereiten können. Für sich selbst und auch für Ravnyir, der die letzten Tage zwar nicht untätig, doch auch nicht ehrfürchtig und tüchtig genug gelebt hatte. Es war Zeit, dass er mehr von alledem verstand, was ihn umgab, was sein Leben formte und ihm Halt in dieser chaotischen Welt sicherte. Er musste die Allmacht der Natur auf Erden erkennen und wie konnte er dies nicht besser als in einer mehrtägigen Exkursion durch selbige?

    Feen öffnete die Augen und griff in die Tasche ihrer Robe. Ein kleines Pergament entfaltete sich im Mondschein, darauf waren bereits die ersten, wesentlichen Aufgaben geschrieben. Der Rest war eine Schnipseljagd, am Ende würde Rav mit dem Segen Adanos' oder großem Scham ins Dorf zurückkehren. Noch einmal überflog Feen die mit Bedacht geschriebenen Zeilen, wohl wissend, dass alles klar und doch unklar sein würde. Dies jedoch war der Beginn und hier war sie bester Dinge. Denn es stand geschrieben:

    "Bewahre, Ravnyir,

    die Zeit ist reif wie die ersten Früchte der Sommerbeeren. Den Pfad der Natur zu gehen, bedeutet, viele Tugenden, viele Elemente, zu überwinden. So triff mich, solltest du dich dessen fähig fühlen, am Ort der ersten Überwindung, um einen weiteren Schritt auf Adanos' Pfad zu gehen. Ein bekannter Gehilfe wird dich erwarten und in dessen Schale wirst du die erste Prüfung empfangen.

    Wandle mit Ehre,
    Feen"


    Sie band das Pergament zu einem Röllchen und trug einem Rotkehlchen auf, es dem jungen Bruder des Waldes zu bringen. Sie selbst würde allgegenwärtig sein, ersichtlich und dennoch unsichtbar.

  2. Beiträge anzeigen #242
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu hatte heute bisher nicht viel getan. Viel geschlafen, seine kaputten Kleider mehr oder weniger geflickt und gegessen... Ja, wirklich. Der Templer hatte nicht viel zustande gebracht. Und da es geregnet hatte, war seine Lust, die alte Hütte zu verlassen auch nicht gerade groß gewesen. Im Prinzip also ein verschenkter Tag, wie immer, wenn man überhaupt keine Motivation fand, an die Luft zu gehen. Doch dann ereignete sich etwas, mit dem er so schnell nicht gerechnet hätte. Jemand klopfte an der Tür. Und das mit nicht gerade wenig Dampf. Auf der einen Seite wollte er ja seine Ruhe haben, aber auf der anderen kam ihm ein wenig Gesellschaft irgendwie recht.

    "Herein!" brummte er etwas lauter, worauf auch schon die Tür aufging, in der Myra stand. Was sie da in ihrer Hand hatte, wusste Ryu nicht. Es sah aus wie eine Stofflanze oder Ähnliches. Wie auch immer, schulterzuckend wandte er sich wieder dem Eintopf zu, über den er sich gerade hermachte... Was nun schon der fünfte heute war. Und während er so aß, schaute er immerwieder zu seiner Schülerin.

    "Setz dich? Willst du auch was? Falls nicht, dann darfst du heute gleich weiter trainieren... Du weißt schon, um den See rennen. Dieses mal allerdings ohne Gewichte und ohne Rüstung. Damit du erstmal ein wenig mehr Kondition aufbaust. Also? Eintopf oder lieber gleich anfangen?"

  3. Beiträge anzeigen #243
    Burgherrin Avatar von Myra
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    "Nein danke, ich habe schon gegessen. Natürlich möchte ich sofort mit dem Training fortfahren, aber ich werde doch nicht bei einem solchen Wetter um den See laufen. Hast du dir mal angeschaut, wie die Wege und die Wiesen aussehen? Es wäre eine Zumutung auf einem solchen Boden zu rennen. Ich würde bestimmt ausrutschen und mich vollständig dreckig machen. Ich hoffe, dass du nicht wirklich vorhast mit mir um den See zu laufen."
    Doch Ryu schaute mit einem Blick von seiner Suppenschüssel auf, der verriet, dass er es wirklich ernst meinte. Empört knallte die Blonde mit der Faust auf den Tisch. So ein unsoziales Verhalten hatte sie von ihrem Lehrmeister wirklich nicht erwartet.
    "Ob du nun mein Lehrmeister bist oder nicht, du kannst doch nicht allen Ernstes verlangen, dass ich bei einem solchen Wetter mich draußen betätige. Wir können gern hier ein paar Kraftübungen machen oder wir gehen in meine Villa, da ist genug Platz. Es wird sich sicherlich etwas anderes finden, wo wir trainieren können."
    Der Suppenessen schaute sie immer noch mit dem ernsten Blick an, er war scheinbar von der Idee nicht überzeugt.
    "Was würdest du denn sagen, wenn ich auf dem Schlamm ausrutsche und mir etwas breche oder vielleicht sogar sterbe? Könntst du damit leben mich auf dem Gewissen zu haben, weil du unbedingt bei einer solchen Bodenbeschaffenheit rennen gehen wolltest? Könntest du das wirklich verwantworten?"

  4. Beiträge anzeigen #244
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Es wurde dunkel. Ravnyir spielte jedoch, immer noch fröhlich, aus dem Herzen heraus seine Töne herunter und wurde dessen nicht müde. Dann und wann schien ein Vögelchen seinem Spiel zu folgen, drehte wilde Kreise in der Luft und glitt elegant, über den mittlerweile schwarzen See.
    Irgendwann kam dann ein Rotkehlchen von oben in seine Richtung, flog knapp an ihm vorüber, vollführte drei Pirouetten und landete auf des Jägers linker Schulter. Dieser fühlte sich dadurch nicht sonderlich gestört und blies fleißig weiter in seine Panflöte hinein, bis der Vogel ihn schließlich mit dem Schnabel anzupicken begann.
    „ He, was soll den das?“, fragte er lachend. „ Gefällt dir mein…“ Ravnyir stockte mitten ihm Satz, denn er erkannte, dass etwas um das Bein des Vögelchens geschnürt war. „ Na, was hast du den da?“, fragte er daraufhin, legte die Flöte ab und öffnete das kleine Band, mit dem der Gegenstand am Bein befestigt war.
    „ Ah, ein Pergament,“ erkannte er sogleich und rollte das kleine Schriftstück auf. Da er jedoch des Lesens nicht mächtig war, rief er Mycon heran. „ Was gibt es den?“, fragte dieser und erhob sich.
    „ Dieses Pergament hier, könnt ihr es mir vorlesen?“ „ Haha, nicht einmal lesen kannst du also? Naja gib mal her, der alte Mycon ist nicht nur flink im Flötenspiel, nein! Auch einen Meister der Rhetorik hast du hier vor dir. Könige weinen Wasserfälle, wenn ich eine traurige Liebesgeschichte vortrage und die holdesten Maiden hab ich schon bezaubert… Aber ich schweife ab.“
    Ravnyir reichte Mycon das Pergament und wartete auf die Enthüllung der für ihn so geheimnisvollen Worte:

    "Bewahre, Ravnyir, die Zeit ist reif wie die ersten Früchte der Sommerbeeren. Den Pfad der Natur zu gehen, bedeutet, viele Tugenden, viele Elemente, zu überwinden. So triff mich, solltest du dich dessen fähig fühlen, am Ort der ersten Überwindung, um einen weiteren Schritt auf Adanos' Pfad zu gehen. Ein bekannter Gehilfe wird dich erwarten und in dessen Schale wirst du die erste Prüfung empfangen.
    Wandle mit Ehre,
    Feen…


    …das steht hier geschrieben. Feen? Eine Bekannte?"
    „ So etwas in der Art,“ antwortete Ravnyir, der gut aufgepasst hatte und sich auch schon einen Reim auf die Worte machen konnte. Sofort brach er auf und ließ den alten Flöter allein unter der Trauerweide zurück.
    " He warte," hörte der Jäger, nach einiger Zeit, hinter sich und fuhr herum. " Soleicht wird man mich nicht los. Ich soll dich nicht aus den Augen lassen hat Hugh zu mir gesagt und nun, wo ich sehe das du sogar einen Vorleser benötigst, will ich sein Anliegen erst recht vollziehen," sagte Mycon und sprintete, in einem, für sein Alter recht ordentlichem Tempo, ihm nach.
    " Also," begann er, nachdem er Ravnyir erreicht hatte. " Was hat dieses Pergamentstück nun zu bedeuten?"
    "Naja, Feen, eine Seherin, scheint eine neue Aufgabe für mich zu haben. Diesmal allerdings ein wenig verschlüsselt, weißt du, sie bringt mir die Natur näher." " Aha, und diese Rätsel? Kannst du sie lösen?" " Hm, der Ort der ersten Überwindung ist sicherlich die östliche Brücke Sildens und der alte Gehilfe ein Baum... Nur kann ich mir keinen Reim darauf machen, was mit seiner Schale gemeint ist. Ich würde einmal sagen das untersuchen wir genauer, komm mit."...
    Geändert von Ravnyir (26.05.2009 um 21:59 Uhr)

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Ryu Hayabusa ist offline
    Hatte das Mädchen gerade versucht, sich rauszureden? Ryu überlegte eine Weile, blickte von seinem Eintopf zu ihr und zurück. Warum zickte sie so herum? Es war schließlich nur Dreck. Frauen... Wesen, die wohl niemand verstehen sollte... Zumindest diese Adligen. Daher hatte der Hayabusa immer die, vom Status her einfache Bevölkerung bevorzugt, was seine Gesellschaft anging. Im Schlamm ausrutschen und sich etwas brechen oder sterben... So ein Mumpitz! Sie würde rennen, man war ja schließlich nicht auf einem Pferdehof! Wäre ja noch schöner. Da hätte sie schon zu den Rockträgern gehen müssen.

    Unbeeindruckt von ihren Worten oder ihrer Faust, die auf den Tisch gedonnert hatte, blickte er sie ruhig und gelassen an, deutete aus dem Fenster und schob sie noch einmal den Löffel in den Mund, ehe er anfing zu sprechen. "Wenn du Angst vor dem bisschen Schlamm hast, was tust du dann, wenn du einem Ork gegenüberstehst? Oder habe ich dich doch überschätzt und sollte dich gar nicht für eine starke Frau halten?"

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Die Schönheit mochte keine Leute, die immer provozieren mussten und nicht einfach einmal Dinge auf sich beruhen lassen konnten. Ryu war auch so ein jemand. Sie dachte eigentlich, dass ihr Lehrmeister eher vernuftbegabt war, aber wenn er sie wirklich in den Schlamm schicken wollte, dann wirkte das eher auf sie stur. Dennoch ließ sie sich nicht auf die offensichtliche Provokation ein, schließlich stand sie über den Dingen.
    "Du willst es also wirklich machen?", seufzte die Adlige.
    Ryu sagte nichts, sondern schlürfte provokant seine Suppe weiter. Selbst dieses Verhalten veranlasste in Myra ein Gefühl den Kerl gleich über den Tisch zu zerren. Sie rang mit sich selbst. Ihr Stolz stand ihrer Entschlossenheit gegenüber. Natürlich wollte die junge Schneiderin gesund, schön und vorallem sauber bleiben, aber auf der anderen Seite hatte sie keine Lust sich von Ryu herumschubbsen zu lassen und wie ein kleines Mädchen behandelt zu werden, nur weil er total weltfremd seine Lehre durchzog. Dieser Kerl war es wahrscheinlich gewohnt sich im Dreck zu wälzen, doch die Grünäugige war definitiv keine Freundin davon.
    Zeigs ihm. Du lässt dich doch nicht von dem fertig machen., fauchte es in ihrem Kopf.
    Myra wollte sich gar nicht von solchen Gedanken beeinflussen lassen, weswegen sie sich selbst versuchte zu ordnen.
    Geh raus und zeig ihm, dass du das Zeug dazu hast nicht nur einen Ork, sondern eine ganze Armee aufzuhalten. Schließlich bist du nicht irgendwer, sondern Myra!
    Das Fauchen wurde stärker, sodass die Schönheit dem Gedanken nachgeben musste.
    "Steh auf, du Faulpelz, wir gehen laufen!", rief sie dem Lehrmeister zu, legte sich ihren Regenschutz auf die Schulter und verließ die Hütte.

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    Kriegerin Avatar von Feen
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    Ganz allein auf der großen Weide saß ein kleines Eichhörnchen. Es war wach, die großen Augen beobachteten das Geschehen um den jungen Waldbruder mit Spannung und Vorsicht. Sicher würde es wegrennen, wüsste es nicht ganz genau, was dort unten vorging. Ihm drohte keine Gefahr, es konnte gemütlich sitzen bleiben und den Worten des alten Mannes lauschen, der von Ravnyir ein kleines Fläschchen gereicht bekam, was jener in einer Rindenhöhlung des Baumes fand.

    "Willkommen bei deiner ersten Prüfung, Ravnyir. Hier am Fluss hast du einst deine Angst vor dem Wasser gelernt zu überwinden. Aber ist sie wirklich fort oder nur versteckt hinter einem zuversichtlichen Gesicht der Ruhe und Gelassenheit? Wasser ist ein Grundelement des Lebens. Wusstest du, dass man ohne Wasser nicht einmal atmen könnte? Aber zum Element Luft kommen wir später. Das Wasser ist zudem Lebensraum tausender Tiere und Pflanzen, mehr noch, als auf dem Land existieren. Das Fließen eines Flusses ermöglicht einen ewigen Kreislauf des Wassers zwischen Regnen und Abfließen und es reinigt zudem den Fluss von vielen Gefahren durch unbedachte Menschen. Doch es ist Adanos und seinen Fischen vorbehalten, im Wasser zu atmen. Wie sieht es mit dir aus? Kannst du das Element des Wassers meistern und deine Angst besiegen?

    Unter einer dieser dicken Wurzeln findest du eine kleine Schatulle. der Schlüssel befindet sich mehrere Meter tief an einer Alge gebunden im Fluss unter Wasser. Bedenke die Stärke des Wassers und handle weise."


    Das kleine Eichhörnchen schien zufrieden mit der Botschaft und knabberte weiter an seiner kleinen Eichel, die es in seinem Lager aufbewahrt hatte. Schon komisch, wie lecker einem solche Dinge schmeckten, wenn man plötzlich selbst ein Tier war. Feen genoss diese Gestalt immer mehr...

  8. Beiträge anzeigen #248
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Faulpelz? Hatte sie ihn gerade F-A-U-L-P-E-L-Z genannt?! Na, die würde sich noch wundern, was es hieß, jeden Tag in der Schmiede rumzustehen, sich den Rücken buckelig zu schuften und zu schwitzen wie ein Irrer! Ruckartig stand der Krieger auf, packte den heißen Topf an den Seiten und leerte ihn so schnell er konnte, ungeachtet der Schmerzen die durch das heiße Metall entstanden. Er würde sich von einem verwöhnten, halbstarkem Mädchen doch nicht vorwerfen lassen, ein Faulpelz zu sein. Unter eifrigem Gefuchtel hatte er schließlich seine Stiefel angezogen und die Hütte verlassen, um mit Myra zu rennen.

    "Faul, hm? Wehe du fällst zurück, Myra. Dann kannst du dich über eine extra Lektion freuen." murmelte er leise zu sich und begann zu zählen. "3... 2... 1... Los!" und schon sprintete der Hayabusa los. Gut, dass er schon an rutschigen Boden beim Laufen gewöhnt war. Schließlich musste man sich auf alle Gegebenheiten in einem Kampf vorbereiten und das gehörte nunmal dazu. Es dauerte auch nicht lange, da hatte er seine Schülerin ein gutes Stück überholt. Natürlich würde der junge Hayabusa ihr keine extra Lektionen auferlegen, solange sie nicht konditioniert oder sonstetwas war. Auch wenn sie ihr Temperament etwas hätte zügeln sollen... Er mochte dieses Heißblütige irgendwie...

  9. Beiträge anzeigen #249
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Zum Glück für die blonde Schönheit regnete es nicht, denn ihr Regenschutz hätte wahrscheinlich ihre Geschwindigkeit abgebremst, da dieser doch schon richt sperrig war. Doch so konnte Myra diesen einfach in der Hand halten und ihrem Lehrmeister hinterher rennen. Die Adlige wusste, dass sie Ryu angestachelt hatte, schließlich hatte er es auch nicht anders verdient, er sollte mal etwas von seiner eigenen Medizin kosten. Ihr Lehrmeister rannte nun vorraus, was die Grünäugige nicht weiterstörte, weil sie größere Probleme hatte. Immer wieder rutschte ihr der Boden unter den Füßen weg, sodass sie sich gerade noch so auf den Beinen halten konnte. Niemals würde sie so Ryu einholen können, der auch noch damit gedroht hatte extra Lektionein einschieben zu wollen. Die Schneiderin konnte nicht gerade freudestrahlend behaupten, dass sie Lust auf irgendwelche Extraeinlagen hätte, jedenfalls nicht, wenn es um die in dieser Lehre ging. Ansonsten war Myra immer für Extras zu haben, schließlich hatte sie damals in ihrer Villa alle möglichen Dinge, die sonst niemand benötigte, aber mit denen ihre Familie einen gewissen Status bewies, somit hatten diese Dinge auch ihren Sinn und ihren Wert, auch wenn das einfache Volk damals dies nicht so gesehen hatte. Doch die Gedanken an ihre wundervolle und unbeschwerte Kindheit ließ die Adlige für einen Moment außenvor und kümmerte sich darum nicht mehr auf dem schlammigen Untergrund wegzurutschen.
    Ryu war nun schon ein gutes Stück vorrangekommen, während sie immer noch langsam hinterher trottete. Von rennen konnte nicht die Rede sein. Es war mehr ein durch den Schlamm stacksen. Doch mit der Zeit kam auch die Übung und aus dem Stochern wurde mehr ein Springen. Myra rannte nicht ihrem Lehrmeister hinter her, sondern sie sprang so, dass der Boden nicht wegrutschte und sie gut vorran kam. Der einzige Nachteil an dieser Sache war, dass bei jedem Sprung Unmengen von Schlamm an den Seiten wegspritzte und auch ihren Stiefel verschmutzen. Aber sie unterdrückte ihre Wut darüber, in dem sie sich einredete, dass Ryu ihr die Stiefel bezahlen würde, schließlich war es dessen Idee gewesen bei einem solchen Wetter rennen zu gehen.

  10. Beiträge anzeigen #250
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Nachdem Ryu nun eine Weile gerannt war, blickte er kurz hinter seine Schulter, um Myra zu sehen. Diese schien allerhand mit dem Matsch und Schlamm zu tun zu haben, der ihr das Laufen erschwerte. Sollte er ihr sagen, worauf sie Acht geben musste? Hmmm, nein eher sollte das Mädchen noch ein wenig herumstacksen und schauen, wie sie am besten vorwärts kam. Er fühlte sich schon ein wenig reingelegt, wenn er so darüber nachdachte, aber im Endeffekt sah der braunhaarige Schwertmeister es doch als schönes Lauftraining, wenn man denn mal wieder anderen Boden hatte.

    Eine Weile verging, in der beide rannten. Schließlich hatte Ryu dann seine Hütte nach einer gewissen Zeit endlich erreicht, wo er nun auf Myra wartete. Irgendwann kam dann auch seine Schülerin angestapft. Ein wenig eingedreckt, aber kaum so schlimm, wie er es erwartet hatte. "Und? Kein einziges mal hingefallen, oder? Alle Körperteile auch noch dran, wie ich sehe und tod scheinst du auch nicht zu sein, so wie du schnaufst. Jetzt schau nicht so stinkig und lass uns wieder reingehen. Wenn du willst, putz ich dir auch die Stiefel. Kannst dir ja derweil noch einen Tee machen oder sowas, dann sehen wir weiter..."

  11. Beiträge anzeigen #251
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Ravnyir ist offline
    Ravnyir blickte in den dunklen Fluss hinab. Erkennen konnte er dort unten wenig, doch dann und wann schien etwas, tief im Wasser im Mondschein zu glänzen. „ Mehrere Meter sagt der Brief oder?“, fragte der Jäger. „ Ja, so steht es geschrieben und dort tief unten, das ist er wohl. Ich bin ein guter Schwimmer, doch gegen diese Strömung anzukämpfen, würde ich nicht empfehlen.“
    Schwimmen war das letzte an das ich gedacht hätte, ging es Ravnyir durch den Kopf. „ Naja, da ich nicht einmal in einem stillen Gewässer schwimmen könnte, fällt das sowieso weg, “ antwortete Ravnyir und strengte seine Gehirnzellen an, auf dass diese ihm eine Lösung brächen.
    Während dem Denken, setzte er sich auf die Brücke, zog sich die Stiefel aus und ließ seine Füße ins kalte Wasser hinunter. Ein kurzer Schauer durchzog ihn bei der ersten Berührung, doch nach einiger Zeit konnte er sich an das Gefühl gewöhnen. Plötzlich fühlte er sich gar nicht so abgeneigt einfach hineinzuspringen und irgendwie in die Tiefe zu tauchen, um den Schlüssel zu bergen, doch wollte er nicht wieder halbtot in den See gespült werden. „ Ich glaube, mit einem Seil um den Bauch, könnte ich hinunterkommen,“ sprach Mycon von Ardea plötzlich hinter ihm.
    „ Dich dort hineinlassen? Nie im Leben! Deiner Kraft alle Ehre alter Mann, doch in dem kalten Wasser kommst du mir noch um.“ Da krachte es plötzlich hinter ihnen und ein Ast des Baumes am Fluss, stürzte von diesem herunter, mitten ins reisende Gewässer hinein. „ Kommt es mir nur so vor, oder ist dieser Ast ungewöhnlich lang?“, fragte Ravnyir als das Holz auf sie zutrieb. „ Sieh! Der Baum scheint keinen Schaden davon getragen zu haben,“ antwortete ihm Mycon und zeigte auf den Baum, der immer noch gleich mächtig dastand wie zuvor und nichts von seiner Pracht eingebüßt hatte.
    „ Und für eine Weide ist das Ding auch ein wenig zu gerade, mir ist das nicht geheuer.“ „ Ach Mycon, freu dich eher darüber, das uns die Natur eine Lösung beschert hat.“ Ravnyir wartete bis der Ast bei der Brücke angelangt war und zog ihn dann aus dem Wasser. „ Schauen war mal ob ich damit bis nach unten komme, am Ende scheint er auf jeden Fall genug dünn zu sein, um den Schlüssel aufzunehmen,“ sagte er, Griff den Ast am hinteren Ende an und begann tief im Wasser herumzustochern.
    Die ersten Versuche waren recht erfolglos. Mehrmals spürte er, wie der Ast den weichen Flussboden berührte. " Weiter rechts, nene, nicht so weit! Ja, ein wenig nach oben, einhacken... Gut so. Ich glaube du hast etwas an der Angel," kommentierte Mycon das geschehen. " Zieh mal nach oben."
    Langsam begann er den Ast aus dem Wasser zu ziehen. Immer nur kleine Strecken und nie ruckartig. Bis schließlich etwas glänzendes die Wasseroberfläche durchdrang und ihm Mondschein zu tanzen schien...
    Geändert von Ravnyir (26.05.2009 um 23:07 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #252
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Sie war einfach zu erschöpft, um die Verwunderung zum Ausdruck zu bringen, welche sie gerade verspürte. Vor einigen Momenten noch war der Lehrmeister unerträglich gewesen, doch jetzt schien er wie verwandelt und lud die Schneiderin zu einem Tee ein, ja sogar, wollte er ihre Stiefel reinigen. Myra war wirklich überrascht, doch konnte sie noch keine zusammenhängenden Sätze sprechen, da ihre Brust noch verzweifelt nach Luft rang. Es dauerte einige Zeit bis sich der Körper wieder normalisiert hatte, denn dies war wahrscheinlich die längste Strecke gewesen, die die Sumpflerin jemals gerannt war, auch wenn sie es nicht unbedingt als rennen bezeichnen würde, schließlich war sie mehr durch den Schlamm gehüpft, aber sie hatte es geschafft ohne umzukippen, wie beim letzten Versuch.
    Als sie sich wieder halbwegs artikulieren konnte, nahm sie das Angebot ihres Lehrmeisters dankend an und folgte ihm in die Hütte. Dort war die Luft angenehmer als draußen, denn die feuchtwarme Luft hatte das Rennen noch mehr erschwert, wahrscheinlich mehr als der Schlamm schon an sich. Die Stiefel hatte die Schneiderin gleich neben die Tür gestellt, sodass sie nicht den ganzen Dreck über den Fußboden verteilen würde.
    "Sag mal, warum lässt du eigentlich nicht mit dir reden? Ich hatte doch vorhin so schöne Alternativen aufgezeigt, doch du bist stur bei der um den See rennen Geschichte geblieben. Gibt es dafür einen Grund oder bist du nicht flexibel genug für neue Ideen?", fragte die Adlige ganz ohne Unterton, sie wollte ihrem Lehrmeister nichts vorwerfen, sondern nur seine Meinung zu neuen Lehrmethoden hören.

  13. Beiträge anzeigen #253
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Mit einem zufriedenen und etwas anteilnahmslosem Blick bereitete Ryu den Tee vor. Während das Wasser nun auf der Herdplatte stand und langsam begann zu Kochen, schnitt er noch ein paar Scheiben Brot auf, legte ein Stück Käse und Wurst dazu auf ein Brett und stellte es auf den Tisch. Das Schweigen wurde dann je gebrochen, als Myra ihre Frage gestellt hatte. Ein leichtes Lächeln zog sich dadurch über Ryus Gesicht.

    "Naja, ich weiß nicht, ob du es nachvollziehen kannst... Aber man braucht für alles, was man im Leben tut eine gewisse Grundlage. Beim Kampf mit der Klinge ist es da nicht anders. Deine Alternativen waren bestimmt nicht verkehrt, aber nachdem du vor ein paar Tagen umgekippt bist, wurde mir klar, dass du einfach noch nicht da einsteigen kannst, wo es beispielsweise ein konditionierter Läufer tun könnte. Die Grundlage dafür, ein großes Schwert zu führen ist es nunmal, nicht nur stark zu sein, sondern auch ausdauernd und konzentriert."

    Ohne nahm er aus der hinteren Ecke im Raum einen Eimer in dem sich ein alter Lumpen befand und trug ihn rüber zu den Stiefeln, wo er anfing sie zu putzen.

    "Zumal heute der Boden um den See wunderbar aufgeweicht war. Du musst wissen: In einem Kampf auf Leben und Tod kannst du dir die Ebenheiten nunmal nicht aussuchen. Und wenn man schon einmal solche Voraussetzungen hat, warum soll man sie nicht nutzen? Klar, es war schmutzig, dreckig und das alles, aber sowas muss man in Kauf nehmen. Du kannst mir eines glauben: Selbst, wenn es nicht den Eindruck macht, durch die Härte die ich als Lehrmeister an den Tag lege - Es ist nur zu deinem Besten. Sicher, ein Widerspruch vielleicht. Aber wenn man darüber nachdenkt macht es Sinn. Ich habe damals auch nicht verstanden, warum Gor Na Jan mich so bis aufs Blut geprüft hat, bis ich irgendwann realisiert habe, worum es geht. Umso härter man nämlich ausgebildet wird, umso besser ist man auf die Situationen im Leben vorbereitet, Myra... Außerdem wäre es zu schade, wenn ein so hübsches, junges Mädchen aufgrund von mangelnder Ausdauer gegen einen verwarzten, stinkigen Ork verlieren würde, oder?"


    Wie auf Kommando, fing der Teekessel an zu pfeifen, als Ryu eine kurze Pause eingelegt hatte, in der Myra sich seine Worte erst noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte. In dieser Zwischenzeit kümmerte sich der Schwertmeister um den Tee, den er in zwei Tonschalen goss und auf den Tisch stellte...

  14. Beiträge anzeigen #254
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Sie musste zugeben, dass ihr Lehrmeister mit seiner Aussage nicht ganz unrecht hatte, auch wenn ihr es gar nicht in den Kram passte, dass sie als Adlige immer solche schwierigen Sachen machen musste, aber wahrscheinlich wurde sie so am besten auf alle Eventualitäten vorbereitet. Dankend nahm sie die Schale mit Tee entgegen und stellte diese vor sich auf den Tisch.
    "Natürlich muss ich auf alles vorbereitet werden, aber trotzdem kann das auch auf andere Weise geschehen. Doch denke ich, wenn ich Lehrmeisterin wäre, würde ich meine Schüler auch nicht mit dem goldenen Löffel füttern, aber wahrscheinlich wäre ich nicht so hart wie du. Ich weiß nicht, wie die Lehre bei diesem Gor na Jan ausgesehen hat, aber wenn sie dich zu so einem Lehrmeister geformt hat, dann muss sie ja ungewöhnlich hart gewesen sein."
    Myra nahm einen kleinen Schluck von ihrem Tee, weil dieser noch heiß war.
    "Der Schwertkampf ist mir nicht in die Wiege gelegt. Ich möchte das ganze lernen, um nicht hilflos in der Welt zu sein. Früher ist mich keiner so hart angegangen, nur ich durfte laut werden und unfreundliche Dinge von anderen fordern. Es ist eben eine Umstellung, die ich immer noch nicht ganz hinter mir habe. Noch habe ich mich nicht daran gewöhnt, mich ab und zu anderen unterzuordnen, also wundere dich nicht falls du irgendwann mal von mir eine Abreibung bekommst."
    Die junge Schneiderin musste grinsen, als sie das sagte und nahm auch gleich einen weiteren Schluck Tee.
    "Du machst das übrings sehr gut. Vielleicht sollte ich dich anstellen.", sagte die Schönheit zu ihrem Lehrmeister, der gerade ihre Stiefel wusch.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Wälder Sildens

    Dumpf schlug der Stab den Schädel ein. Regen prasselte in Strömen vom Himmel und bildete am unteren Stablauf eine tropfende Linie die sich nun mehr kurz mit Blut verfärbt hatte. Ein satter Tritt und der Torso fiel zu Boden, ehe er sich dort auflöste und wie der Regen im Boden versickerte.
    Es war der letzte Häscher, den Ornlu in dieser Nacht erwischte. Stärker waren sie nicht geworden und in den Wäldern war Ornlu dann ihr Häscher geworden. Weshalb sie gerade jetzt hier waren, war dem Jäger nicht ganz klar, doch sie waren nicht so viele, wie der Druide befürchtet hatte.
    Seine Augen in Silden hatten jene die er heute Nacht gejagt hatte und eine weitere Gruppe lediglich sichten können. In den Wäldern wurden keine seltsamen Fremden gesichtet. Ornlu konnte es sich nur damit erklären, dass dies womöglich nur die Vorhut war. Wie viele gab es schon in Silden bevor er wusste sie zu erkennen? Bevor das Schicksal seinen Lauf nahm? Bevor Bogir und er die Häscher regelrecht zerlegten und auslöschten?
    Ornlu beschloss die Angelegenheit in Silden nun riskanter anzugehen. Er musste wissen was diese Häscher den ganzen Tag über machten.
    Die Kapuze des Umhangs wurde über das nasse Haupt gestülpt. Der Regen perlte daran ab und ergoss sich tropfend zu Boden. Ornlu sah kurz ab auf die Überreste seines letzten Opfers, ehe er aufsah und sich an den Gestirnen orientierte. Sein Ziel war Garaias Hain. Diese Nacht noch und dann würde er in Silden sich die Häscher vorknüpfen. Niemand nahm ihm das Gefühl von Freiheit, ohne dafür zu sühnen. Der grau-grüne Schatten verschwand im Dickicht.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    "Mich anstellen? Thehe... Erstmal die Abreibung, dann reden wir da nochmal drüber... Schließlich will ich der Beste werden, da darf ich mir keine Abreibung verpassen lassen, meine Liebe." sprach Ryu augenzwinkernd und stellte die Stiefel zur Seite um sich seinem Tee zu widmen. "Weißt du... Damals unter Jan war ich wirklich harten Lektionen ausgesetzt. Eine war sogar so hart... Nun, stell dir vor du darfst dich nicht wehren und keinen Schmerz zeigen, während jemand mit einem Prügel auf dich einschlägt... Damals habe ich mir den linken Arm dadurch gebrochen, aber ich muss sagen, es hat mich stärker gemacht."

    Er schwieg einen Moment, während er sich ein Stück vom Käse, als auch von der Wurst abschnitt, aufs Brot legte und herzhaft hineinbiss. "Mh... Löckfa!" brummelte er mit vollem Mund und leerte diesen zwei Züge später. "Du kannst dich aber glücklich schätzen: Ich habe damals nie Tee bekommen! Nein, selbst wenn ich mal hart zu dir bin, immer ist das nicht der Fall. Jetzt zum Beispiel kannst du dich noch einmal schön ausruhen, bevor es morgen weitergeht. Im Übrigen... Mir fiele da etwas ein, dass deine verspannte Haltung sich etwas lockert... Lehn dich ein wenig zurück und entspann dich - vor allem: Vertrau mir." Der Krieger war gespannt, wie sie auf eine Massager reagiren würde...

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Erschrocken zuckte die Adlige zusammen als Ryu plötzlich Hand an sie legte. Damit hatte Myra wahrscheinlich am wenigsten gerechnet. Dadurch wurde sie nur noch angespannter, selbst wenn ihr Lehrmeister sie wirklich nur massieren wollte, was eigentlich auch schon eine ziemliche Frechheit war, vorallem weil er sie vorher nicht wirklich gefragt hatte, würde er es dennoch nicht schaffen, denn wenn jemand seine Hände auf ihre Schultern legte, dann war sie automatisch angespannt. Nur ihre Diener von früher konnten sie massieren, ohne dass sie gleich daran dachte sich ihr Schwert zu schnappen und demjenigen die Hände abzuhacken.
    Doch Ryu ließ nicht locker, obwohl sich die Blonde unter seinen Händen hin und her drehte. Nach einiger Zeit jedoch ließ sie nach und wehrte sich nicht mehr, doch war sie in ständiger Alarmbereitschaft. Sie dachte sich, was daran anders wäre, wenn ein Diener oder wenn ihr Lehrmeister sie massieren würde. An sich war gar nichts anders, weswegen es eigentlich auch keinen Grund gab sich dageen zu wehren.
    "Aber bitte bleib nur bei den Schultern, wenn deine Hände vorhaben irgendwo anders hinzugreifen, dann werde ich sie dir leider abschlagen müssen, denn soetwas habe ich überhaupt nicht gern."
    Anders als von der jungen Schneiderin erwartet, massierte der Schmied unbeeindruckt weiter, scheinbar gewöhnte er sich langsam an die Stichelein der Adligen, was ihr überhaupt nicht behagte, denn niemand sollte sich daran gewöhnen von ihr gestichelt zu werden. Soetwas sollte niemand wagen.

  18. Beiträge anzeigen #258
    General Avatar von Yared
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    Höhle der ausgestorbenen Rattensippe

    Yared erwachte in einem Raum, den Benjen am vorherigen Tag als Wohnsaal bezeichnet hatte. Arg viel mehr hatte der Sappeur leider auch nicht aus dem alten Geheimniskrämer herausbekommen, während sie den Saal einigermaßen bewohnbar gemacht hatten.
    Der Sohn des Mineurs stand auf und durchsuchte die Wohnhöhle mit seinen Blicken. Der Saal war zwar durchaus nicht klein, aber nur spärlich möbliert. In dem großen alten gemauerten Kamin prasselte ein recht ordentliches Feuerchen lustig vor sich hin und verbreitete Wärme und Licht in dem unterirdischen Raum. Nirgends war der Alte zu entdecken, dafür aber eine Wanderratte, die auf einer morschen halbzerschlagenen Stuhllehne kauerte und an einem Stück Apfel nagte. Die sildener Waschweiber hätten jetzt wohl schreiend Reißaus genommen, Yared hingegen beachtete die Ratte nicht weiter, sondern nahm sich an ihr ein Beispiel und frühstückte erst einmal.
    Während er noch bei den letzten Bissen war, betrat Benjen den Saal durch eine der Eichentüren an der Kopfseite des Raumes. Auf seinen Armen trug er einen Stapel Bücher und Folianten.
    „Da Bore. Erklärst du mir jetzt, was ich eigentlich schon die ganze Zeit wissen will?“
    Yared konnte seine Neugier nun doch nicht mehr zügeln.
    „Sofort, sobald ich diesen Stapel Folianten plaziert habe.“
    Der Alte wuchtete den Stapel auf einen Tisch, der zur Verwunderung des Sappeurs nicht zusammenbrach unter der zu ertragenden Last. Dann setzte er sich auf den Boden vor das Kaminfeuer und sowohl er als auch Yared zündeten sich ihre Pfeifen an.
    „So, ich beginne wohl am besten bei deiner Mutter.“, eröffnete Benjen seinen Vortrag.
    Was hatte seine Mutter mit dem Halbkahlen zu tun? Fast hätte der Sappeur ihn durch seine Frage unterbrochen, aber, da er es wahrscheinlich sowieso gleich erfahren würde, sah er davon ab.
    „Deine Mutter, Yna, war eine Nomadin und die Zofe der Tochter eines Sippenanführers. Sie wurde bei einem Überfall der Assassinen geraubt und versklavt, weil sie nicht wegrannte, sondern der Tochter de Sippenführers zur Flucht verhalf. Die Assassinen hatten vor, da sie ein hübsches Mädchen war, sie bei Verhandlungen mit Rhobar II. als Gastgeschenk zu benutzten, woraus allerdings nichts wurde. Denn eine Waldläuferpatrouille lauerte der Karawane auf und befreite deine Mutter. Der damalige Patrouillenführer war ich, Benjen, der damals schon Letzte der Rattensippe. Yna wollte sich bei mir bedanken, und bot mir an mich zu heiraten und mir einen Erben zu schenken, damit meine Sippe überleben könnte. Aber Mutter Garaia hatte schon längst festgestellt, dass ich - egal mit welcher Frau - keine Nachkommen bekommen konnte. Daher lehnte ich ab.“
    Das hatte Yared nicht erwartet. Benjen war der Retter seiner Mutter. Das erklärte manches, aber noch nicht wirklich viel. Was mochte noch kommen?
    Benjen beendete seine Geschichte vorerst und stand auf.
    „Ich werde morgen weitererzählen. Nimm dir bitte die Bücher dort drüben vor und lerne noch was. Ich habe noch etwas zu tun.“
    Und schon war er wieder durch eine der Türen am oberen Ende des Raumes verschwunden.
    Seufzend machte sich Yared über die Bücher her. Er hatte ja sowieso nichts anderes zu tun.

    __________________________________________
    Da Bore. = Guten Morgen.

  19. Beiträge anzeigen #259
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Sie waren alle drüber, bis auf einen. Nur einer stand noch auf der anderen Seite. Irenir, sein Freund und Waffengefährte, fast wie ein Bruder. Er würde doch nicht...
    Nein. Auch er zog still schweigend sein Schuhwerk aus und stellte es neben die Vier anderen paar Stiefel. Wie gerne hätte er sie angehabt, als er über die Splitter gelaufen war, wie gerne hätte er mit ihnen die scharfkantigen Gläser zur Seite gekickt und über das unter seinen Füßen knirschende Salz gelacht. Doch er hatte sie nicht angehabt und wollte nicht zusehen, wie sein Freund über die Splitter lief. Er bedeckte die Augen mit der Hand und wand den Blick ab, als er schon leise das Knirschen hörte. Irenir war gerne etwas lauter, das wusste er, und auch, dass er gerne schrie, wenn der Schmerz ihn erfasste. Und Adrastos betete zu Adanos und allen ihn bekannten Göttern, dass er ruhig blieb. „Sag nichts“ flehte er leise. „Bleib bitte ruhig“
    Doch er wusste auch, dass der Bogner das schlimmste noch vor sich hatte.
    Ein kurzer Blick der Neugierde zeigte das Schmerzverzerrte Gesicht seines Freundes, als er auf das Salz trat, die faltige Stirn, von der Schweißtropfen perlten und die zusammengekniffenen Zähne. Er biss sie mit aller Macht zusammen, das wusste er. Er selbst hatte es nicht anders getan, als ob er seine eigenen Zähne zerkauen wollte.
    Auch Adrastos kniff in Empathie die Augen zusammen und biss sich selbst auf die Lippen. Er wollte nicht zuschauen, konnte nicht zuschauen, doch er wusste, dass es vorbei war, als das Salz von Blut getränkt war und Irenir mit den nackten, zerschundenen und blutigen Füßen auf dem Steinboden ankam. Er hatte es geschafft. Dieses eine, doch bei den Irren war von drei die Rede gewesen. War das seine Zunge wirklich wert? Und sein Leben? Er hatte einst gehört, dass ein Fuchs, dessen Bein in einer Schlinge verfangen war es nicht abbeißen würde, um zu fliehen. Nur Menschen wären zu so etwas fähig. Verhielten sie sich nun menschlich oder animalisch? Eine Frage die in Adrastos Kopf schwirrte, noch bevor er realisierte, dass sie es nun alle auf die andere Seite geschafft hatten. Vermutlich ging es gleich weiter mit der Tortur auf Leben und Tod.

  20. Beiträge anzeigen #260
    General Avatar von Yared
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    Höhle der ausgestorbenen Rattensippe

    Der Sappeur widmete sich nun schon seit dem gestrigen Abend mit kleinen und einer größeren Unterbrechung den Büchern, die Benjen ihm dagelassen hatte. Er hätte nie gedacht, das er sich so schnell in der für ihn neuen Sprache eingelesen haben würde, obwohl er ein ausgesprochenes Talent für Sprachen besaß und sowohl Myrtanäisch wie auch Varantisch fließend sprechen und schreiben konnte, wie auch ein paar Brocken der alten nordländischen Runenschrift. Zwischenzeitlich konnte er die Texte fast fließend lesen und brauchte nur hin und wieder etwas Zeit, um ein oder zwei neue Wörter zu entschlüsseln und zu erlernen.
    Nebenbei lernte Yared auch viel über Kultur und Kriegsführung des Waldvolkes, aber so langsam war sein Kopf voll gestopft mit Wissen. Also legte er die Bücher beiseite und beschloss einfach mal nachzuschauen, was hinter dem guten dutzend Türen, die alle aus dem Saal hinausführten, lag.
    Die Türen auf der linken und rechten Saalseite führten jeweils in gleichartig aussehende kleine Räume, die bis auf einen modrigen Geruch und stickige Luft völlig leer standen. Als er gerade die Türe des letzten dieser Räume wieder hinter sich schloss, betrat Benjen den Saal.
    „Was sind das für Räume?“
    Yared wies mit seiner Hand auf die Türen hinter sich.
    „Das waren die Quartiere der Waldläufer der Rattensippe. Wie weit bist du mit den Büchern?“
    „Mit etwas mehr als der Hälfte bin ich durch. Aber ich beziehungsweise mein Hirn braucht jetzt erstmal eine Pause. Wie wär’s, wenn wir dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben?“
    Eigentlich erwartete der Sappeur jetzt eine Antwort, aber Benjen blieb einfach mitten im Saal stehen und forderte ihn mit einer Geste auf sein Falchion zu ziehen. Der Alte selbst kramte einen Reitersäbel unter seiner Kutte hervor.
    Das sollte hier wohl eine Art Übungskampf werden. Moment mal: Erst das Erlernen der alten Waldläufersprache und der Grundlagen von Kultur und Kriegsführung und jetzt ein Waffentraining. Yared kam ein seltsamer Gedanke, während sie anfingen leichte Schwerthiebe auszutauschen, wobei der Experte für Schanzarbeiten merkte, dass sein Gegenüber trotz seiner hohen Anzahl an schon gelebten Jahren immer noch besser als er im einhändigen Schwertkampf zu sein schien.
    „Warum unterweist du mich eigentlich in all diesen Dingen?“
    Metall krachte aufeinander und Yared wurde einen weiteren Schritt zurückgedrängt.
    „Deine Mutter war damals sehr traurig, als sie davon hörte, dass die Rattensippe mit mir aussterben würde und sie nichts dagegen tun konnte. Also versprach ich ihr, ihre Kinder später die Traditionen und das Wissen, wie auch das Können der Rattensippe zu lehren, damit wenigstens diese die Zeiten überdauern würden. Wenig später löste ich mit der Zustimmung der Druiden und anderen Sippenführer die Rattensippe auf und zog mich in die Einsamkeit zurück. Ich hatte eigentlich nie vorgehabt, den Kindern Ynas die Traditionen der Rattensippe aufzuzwingen, schließlich bin ich der Ansicht, dass Kinder nicht für die Entscheidungen ihrer Eltern haftbar gemacht werden sollten. Außerdem war ich damals schon alt und hatte mich schon längst damit abgefunden, dass die Rattensippe mit mir untergehen würde.“
    Dieser Benjen schien ein anständiger Kerl zu sein, dachte sich Yared und ärgerte sich gleichzeitig, weil der Alte jeden seiner Angriffe mühelos abwerte und nebenher noch mit der anderen Hand Pfeife rauchte, ohne irgendwie aus dem Gleichgewicht zu kommen.
    „Das mit der Pfeife ist übrigens ein guter Trick, um die unabhängige Koordination deiner beiden Hände zu trainieren.“
    Sein Gegner grinste ihn freundlich an und für dann fort.
    „Die spezielle Fähigkeit meines Totemtieres, eine Ratte - wie sollte es auch anders sein - erlaubt es mir mit Ratten zu kommunizieren und so erfuhr ich es recht bald, als du in Silden eintrafst. Ich bekam es auch mit als du verschiedenen Leuten von deiner Vergangenheit erzähltest und zählte eins und eins zusammen. Als ich dich dann neulich bei Aidar traf, beschloss ich dir doch das Wissen der Rattensippe zu vermachen.“
    Wieder kreuzten sich ihre Klingen, während Yared scharf über Benjens Worte nachdachte.
    „Willst du, dass ich die Rattensippe wieder aufleben lasse?“
    „Nein. Die Zeit dies zu tun, ist noch nicht gekommen und ich bezweifle ehrlich gesagt, dass sie je kommen wird.“, antwortete Benjen nachdenklich, „Ich werde dich nur alles wichtige lehren, damit dieses Wissen wieder zum Wohle des Waldvolkes Verwendung findet.
    Und jetzt streng dich mal ein bißchen mehr an, das hier kann ja wohl nicht alles sein, was du kannst.“

    Bis spät in die Nacht trainierten sie mit kleinen Pausen, in denen Benjen dem Sappeur andere Dinge beibrachte, angefangen von weiteren Worten der alten Waldläufersprache bis zu grundlegenden Taktiken für den Kampf, sowohl in größeren, wie auch in kleineren Gruppen.

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