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Ein Klopfen drang an die eherne Türe des Arbeitszimmers. Mehr als eine bloße Spur von Hast lag darin, die dem Statthalter die Nackenhaare aufrichtete. Noch bevor die Sekunde verstrichen war, die für jedwede Überlegung einer Antwort offenbar zu lange weilte, sprang auch schon die Türe auf und eine aufgebracht aussehende, viel blasser als gewöhnlich wirkende Person stürmte herein.
„Shey…“, versuchte Ferox den Namen der Ritterin auszusprechen, doch gebot sie ihm sogleich Einhalt, um wenige Luftzüge zu nehmen, die für eine drängende Nachricht vonnöten sein mussten.
Sheyra schilderte in aller Hast die Lage, in der sie sich befanden. Ferox nickte zum Ausdruck seines Verständnisses. „Berichte Lord Andre von mir, er soll die Miliz versammeln und ausrüsten. Wir brauchen Bogenschützen auf den Mauern…“ Einen Augenblick lang musste der Paladin nachdenken und sich über die Lage der Stadt ein innerliches Bild machen. „…und er soll ein paar gut ausgebildete Schwerkämpfer hoch auf die Klippe schicken. Sie sollen sich dort versteckt halten, falls jemand von dort aus angreifen wollen sollte. Und die Tore sollen verschlossen werden. … “
Bevor er fortfahren konnte, fiel ihm die Soldatin ins Wort und schlug etwas Anderes vor: Man solle den Baron nicht um die Alarmbereitschaft der Stadt wissen lassen. Die Tore sollen geöffnet bleiben und die Bogenschützen so postiert werden, dass sie unsichtbar wären für den Feind. „Guter Einfall“, entgegnete Ferox leise und dankte Adanos und Innos innerlich für die Anwesenheit der jungen Frau. „Dann sag ihm bitte das, Sheyra. Die Bogenschützen sollen sich außer Sichtweise um die Tore verstecken, um im richtigen Moment zuschlagen zu können… “
Während Sheyra schon loseilte, zog Ferox, so schnell es ihm möglich war, sein Kettenhemd unter die Kleidung, damit es nicht störte, und legte Silivren an. Ein Einhandschwert war sinnvoller im Kampf gegen Menschen. Ohnehin lag ihm der einhändige Kampf eher, als der zweihändige.
Dann eilte auch er selbst hinab, um Hagen einen Lagebericht zu erteilen und ihn über die eingeleiteten Schritte zu informieren. Die entbehrlichen Paladine aus dem Rathaus zitierte er zum Tor am Marktplatz. Armbrustschützen sollten in den Türmen warten, Bogenschützen zusammen mit der Miliz. Diese Nachricht trug er auch ins Haus der Ritter. „Rüstet euch! Los!“, rief er durch die Zimmer, „Armbrustschützen auf die Türme am Markt. Bogenschützen vor die Mauern! Nehmt Schwerter mit.“
Der blaue Umhang flatterte beim Verlass der Unterkünfte und Medin, den er mit einem Übungszweihänder vor dem Rathaus erwischte, wies er an, sofort die Gewichte abzunehmen und ihm zu folgen.
Dieser Baron war ihm doch von Vornherein schon unsympathisch gewesen. Man hätte ihm gar nicht erlauben dürfen, die Burg aufzusuchen.
Gefolgt von seinem Schüler begab er sich zum Tor am Marktplatz, um die Truppenversammlung mitzuverfolgen.
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Ein völlig verstörter Rekrut stolperte spätabends in Grimward Haus hinein. "Komm schnell mit, du bist doch Grimward der Waffenknecht oder?" Grimward bejahte fragte jedoch nach dem Grund. "Weil unsere Stadt von diesem komischen Baron belagert wird, schnell zieh dich um und komm!" keuchte der Rekrut. "Gib mir eine Minute!" Dieses Schwein hätte ruhig bis morgen warten können dachte Grimward, während er seine Rüstung anzog. Er steckte seinen Krummdolch ein, hing den neuen Bogen und seinen Köcher um. Dann warf er noch seinen Umhang über, sodass man auf den ersten Blick fast glauben konnte, er sei in zivil. "So jetzt aber, was gibt es zu tun?" fragte Grimward, überrascht über seine eigene Ruhe. "Komm erstmal mit auf den Marktplatz die Truppen der Stadt versammeln sich dort!" wies der Rekrut ihn an. Grimward nickte und folgte dem Rekruten aus seinem Haus. Die Gassen des hafenviertels waren stockdunkel, keine Laternen oder Fackeln erleuchteten die Straßen. Auch als sie die Unterstadt erreichten sahen sie kaum etwas. Die meisten Lichter der Stadt schienen ausgegangen zu sein. Der Rekrut führten ihn zielischer auf den Marktplatz, der hingegen hell erleuchtet war. Dort standen zwei hohe Tiere der Gilde, der eine hieß Ferox, der andere Medin, Grimward kannte sie nur vom sehen. Einige andere Mitglieder der Garde waren auch schon anwesend und es wurden immer mehr. Ferox teilte ihnen die Ausgangslage mit und wies Bogenschützen wie Grimward an, sich außerhalb der Sichtweite des Barons zu postieren. Grimward hatte vor, die Befehle des Statthalters genau zu befolgen denn gegen mehr als einen Banditen hatte er noch nie gekämpft. Er wählte einen Posten links des Tores, er stand im Schatten eines Hauses, kniete sich hin und wartete auf das kommende. Er hatte auch seine Giftpfeile eingesteckt, doch er hoffte, sie nicht verwend zu müssen. Immerhin gehörten seine Feinde zur Garde und sollten nicht auf diese Weise verenden. Grimward hielt den Plan der Paladine für Wahnsinn, denn er glaubte nicht, dass die beste Möglichkeit war, die Tore offen zu lassen. Doch er hielt sich daran und hielt seinen Bogen griffbereit.
Geändert von Grimward (04.04.2006 um 23:28 Uhr)
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Holla, was war denn heute mit Ferox los. So eilig hatte es Ferox bis jetzt noch nie gehabt. Zumindest hatte Medin ihn noch nie so erlebt. Doch er hatte keine Zeit zum nachdenken, sondern musste handeln. Genauer gesagt heftete er sich an Ferox' Fersen. Der Statthalter war regelrecht in den inzwischen gut besetzten Gemeinschaftsraum der Ritterunterkunft gepoltert und hatte jeden Streiter mobilisiert, bevor er wieder hinaus geeilt war.
Der Rüstungsbauer hatte schnell seine Gewichte abgeschnallt (nach den vielen Wochen ein sehr ungewohntes, aber befreiendes Gefühl), den Umhang fest gezogen und dem Schwertmeister gefolgt. Nun befanden sie sich auf dem Weg zum Marktplatz, was immer sie dort auch erwarten würde. Auf dem Weg dort hin war inzwischen einiges los. Ritter und Paladine marschierten im Laufschritt aus dem oberen Viertel, um ihre Positionen einzunehmen. Es war wohl auch nur eine Frage von Minuten, bis die gesamte Miliz mobilisiert war. Der Ritter wusste, was das bedeutete. Hier bahnte sich etwas Großes an und das war alles andere als gut. Verdammt, wenn er nur wüsste. Während er im Laufen die Riemen seiner leichten Milizrüstung festern zurrte (er bereute es, noch immer keine Ritterrüstung zu besitzen), fragte er Ferox, was denn los sei. Dieser antwortete nur, dass die Stadt Besuch bekäme. Als einzige Information konnte er noch preisgeben, dass es sich nicht um Orks handelte, was Medin erst einmal beruhigte. Doch war diese Tatsache wirklich beruhigend? Wenn keine Orks kamen, was dann? Was konnte da draußen in der Dunkelheit sein, was die gesamte Truppe in Khorinis dazu veranlasste mobilisiert zu werden? Es kam wohl den Orks nahe.
Inzwischen kam der Marktplatz in Sicht. Einige Offiziere schickten gerade Schützen auf das Tor. Ferox ging kurz auf diese zu und befahl den Schützen sich versteckt um den Marktplatz und das Osttor zu postieren. Sollte das nun ein Hinterhalt werden? Für wen, bei Beliar? Doch die Schützen machten sich nun kampfbereit. Instinktiv griff Medin zu seinem Einhänder. So oft er auch mit dem Zweihänder trainiert hatte, hier wollte er kein Risiko eingehen, zu Mal er nicht wusste, was da auf ihn zukam. Ferox wandte sich nun an ihm und bedeutete ihm, sich hinter der erkerförmigen Wölbung des Torturmes zu verstecken. Das, was nun das Tor passieren würde, musste also verhaftet werden, sonst wäre die Zugbrücke längst oben gewesen. Die Torwachen wurden in diesem Augenblick mit Anweisungen versorgt. Medin tat wie ihm geheißen. Ferox tat dasselbe, auf der anderen Seite des Tores, so dass beide Krieger vorsichtig hinter den Wölbungen der Türme hervor schauten.
Auf einmal war es mucks Mäuschen still. Der Marktplatz war nun leer, genau wie der Torbogen der Stadtpforte, aus welchem gähnend die Dunkelheit der Wälder nach innen drang. Medin begann leicht zu zittern. Es war weder die Kälte noch Angst, die das hervorgerufen hatte. Es war Aufregung. Was dort kam war ihm unbekannt und das regte ihn auf. Hoffentlich war es groß genug für seine Klinge.
Dann kamen sie. Schritte. Wie die einer marschierenden Patrouille. Sie nährten sich. Die Hand Medins fasste das Schwert noch fester. Dennoch, er würde nicht losschlagen, bevor Ferox dasselbe tat. Jetzt verstummten die Schritte. Es wurden kurz Worte gewechselt. Die Torwachen spielten ihre Rolle ziemlich gut. Da, wieder! Schritte, diesmal auf dem Holz. Sie kamen über die Zugbrücke. Nun veränderte sich das Geräusch. Die Brücke war wohl zu Ende und der Pflasterweg lag nun unter den Unbekannten. Die Spannung in Medin war fast unerträglich. Wer würde in wenigen Sekunden durch den Torbogen schreiten. Dann, auf einmal standen sie vor ihm. Nein, sie schritten vorbei, ohne ihn zu bemerken. Vier, Fünf,... nein, sechs Milizionäre. Milizionäre? Was hatte das zu bedeuten. Es waren zweifellos die Gegner, denn sie steuerten ahnungslos auf die Mitte der für sie aufgestellten Hinterhaltformation zu. Der Ritter musterte die die Milizen im düsteren Licht der späten Marktplatzbeleuchtung. Fast blieb ihm das Herz stehen. Sah er einen Geist oder war die an vorderster Position schreitende Soldatin Wenda? Was bei Beliar tat sie... Warum war sie... Alles ablenkende Fragen. Ein verwirrter Blick eilte zu Ferox, dem die Überraschung auch anzusehen war. Dennoch wirkte der Statthalter entschlossen und nickte seinem Schüler zu. Es war Zeit zu handeln und Medin deutete das Zeichen so, dass er die Initiative zu ergreifen hatte. Mit neuer Entschlossenheit trat er aus dem schützenden Schatten hervor, das Schwert fest in der rechten Hand. "Stehen bleiben! Ihr seid alle verhaftet!" Die Luft war erfüllt vom Ächzen der Sehnen, die augenblicklich gespannt wurden. Die Bogenschützen traten aus ihrer Deckung hervor und zielten nun eindeutig auf den Milizentrupp, welcher wohl überrascht stehen blieb. "Werft die Waffen weg!"
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Hatte sie es doch richtig geahnt, denn bis sie so langsam wieder zu sich kam, war schon wieder dunkelste Nacht, oder noch immer die selbe Nacht, was sie aber als nicht sehr wahrscheinlich abtat. Eigentlich gruselig, dass sie den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein hier seelenruhig geschlafen hatte, unter freiem Himmel und sie scheinbar niemandem aufgefallen war. Nagut, konnte genausogut sein, dass alle Hafenarbeiter der Umgebung den Anblick der schlafenden Schönheit genossen hatten, aber die wären dann bestimmt nicht so ruhig geblieben, dass sie dabei hätte weiterschlafen können. Alles in allem also ein recht geruhsames Plätzchen, weshalb es naheliegend war, auch noch die nächste Nacht ... oder eigentlich die übernächste Nacht hier zu verbringen.
Trotzdem, nach diesem Schläfchen war sie nun putzmunter, direkt quirlig und unterbeschäftigt, dass sie gerade zu nach Beschäftigung lechzte, nur war eine solche zu dieser Uhrzeit wohl schwierig aufzutreiben, besonders da sie ja eigentlich nach ihren 'Brüdern' suchen wollte. Zu dumm, dass die vermutlich wie jeder normale Mensch um diese Zeit tief schlummernd ihre Betten hüteten...
Aber irgendwas stimmte an dieser Nacht nicht, denn auch wenn es ihr anfangs garnicht so aufgefallen war, war es überhaupt nicht ruhig und friedlich, eigentlich sogar auffallend laut und voller Aufregung. Sie war sich nicht sicher wie sie reagieren sollte, der Sache nachgehen, oder lieber Abstand halten? Trotzdem, neugierig war sie auf alle Fälle und zumindest ein kurzer Blick musste einfach sein, doch kaum die Straße zum Marktplatz herauf gegangen, warf sie sich sofort zu Boden, als sie erkennen konnte, was dort vorsich ging. Hastig versuchte sie, sich an die Mauer der Kaserne zu drücken und hinter einer Bank in Deckung zu gehen und dadurch dass kaum noch eine Laterne brannte, war sie bestimmt auch nicht zu einfach zu sehen.
Abgesehen davon, würde in diesem Moment bestimmt keiner in ihre Richtung blicken, denn diese Gardisten standen rund um den Marktplatz und hielten mit gespannten Bögen auf eine Gruppe von ... scheinbar ebenso Gardisten an! Was hatten die jetzt vor?!? Gingen die sich jetzt schon gegenseitig an die Gurgel? Vielleicht hätte sie sich ebenso bereit machen sollen, aber selbst wenn das Debakel seinen Lauf nehmen würde, gegen wen sollte sie sich stellen? Augenscheinlich waren sie alle Soldaten der Garde, also woher sollte sie jetzt schon wissen, wer hier Gut und wer Böse war? Die Stadt war ihr nie sonderlich geheuer gewesen, aber das trieb es jetzt eindeutig zu weit...
Geändert von Corinna (04.04.2006 um 23:36 Uhr)
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Ohne Protest wurden die sechs Uniformierten in die Stadt gelassen, Wenda an der Spitze hatte das Wort zu den Wachen geführt.
Im Gleichschritt marschierten die sechs über die Brücke auf den Marktplatz. Krampfhaft versuchte Wenda ihre Angst und Nervösität zu unterdrücken.
Sie war der Feind.
Hatte Win'Dar überhaupt die Stadt errreicht?
Hatte er Hagen informieren können?
Und wenn, hatte er erwähnt, dass sie, Wenda, teil der Verschwörung in der Verschwörung war?
Aber sie kam nicht dazu, sich weiter Sorgen zu machen.
Kaum hatte der Trupp einige Schritte auf den praktisch menschenleeren Marktplatz getan, hörte sie eine Stimme hinter sich rufen "Stehen bleiben! Ihr seid alle verhaftet!"
Sie wirbelte herum und mit ihr die anderen fünf. Im Gegensatz zu ihr waren die völlig überrascht.
Und Im Gegensatz zu ihr zogen sie ihre Schwerter. Die Barbierin sandte ein Stoßgebet an Innos, all das möge ohne Blutvergießen zuende gehen.
"Werft die Waffen weg!"
Da erkannte sie den Milizen, der das Wort führte: Medin, mit dem sie damals ihre Rekrutenausbildung absolviert hatte. Das freudige Lächeln erstarb auf ihren Lippen, als sie das gute Dutzend Schützen wahrnahm, die auf den Türmen des Tores Stellung eingenommen hatten.
Intuitiv machte die Milizin einige Schritte rückwärts - bis sie eine Schwertspitze in ihrem Rücken spürte.
"Keinen Schritt weiter, Verräterin."
Sie schuckte schwer.
Auch die anderen der Gruppe sahen sich im nächsten Augenblick umzingelt von Milizionären. Ein groteskes Bild, wie sich Gardler gegenseitig bedrohten.
Nun stelle es sich als vorteilhaft heraus, dass alle der Soldaten, die Wenda mirgenommen hatte, nicht besonders kräftig waren oder nicht sonderlich begabt was den Kampf anging.
Entmutigt ließen sie ihre Schwerter fallen. Man sah quasi ihre Hoffnung auf leicht verdiente Lorbeeren mit ihren Waffen zu Boden sinken.
Gleich darauf Wurde die Gruppe ergriffen und auch Wenda spürte, wie sich grob Fesseln um ihre Arme zogen.
Einige bekannte Gesichter sah sie unter den Milizen, sie alle drückten Verachtung und Enttäuschung aus. Vergeblich versuchte Wenda das Wort an sie zu richten und ihre Rolle in der Sache zu erklären.
Zusammen mit den anderen wurde sie Richtung Kaserne abgeführt.
Verzweifelt hielt Wenda Ausschau nach Win'Dar.
"Ich gehöre nicht zu diesen hier! Ich war immer dem König treu!"
Nun schenkten nicht nur die Verteidiger, sondern auch ihre Mitgefangenen ihr verächtliche Blicke.
Keine Chance.
Einzeld wurden sie in Zellen in der Kaserne gesperrt.
Krachend fiel die einsenbaschlagene Tür hinter Wenda zu.
Stille.
Die Milizin fühlte sich machtlos wie kaum jemals zuvor. Von der eigenen Gilde verhaftet. Kraftlos ließ sie sich an der Wand auf den schmutzigen Boden nieder.
Würde ihr der Prozess gemacht werden?
Würde Khorinis fallen?
Wo war Win'Dar?
Ihre Gedanken überschugen sich.
Aber wiederum hatte Wenda nicht viel Zeit, sich Sorgen zu machen, denn nur wenige Minuten später hörte sie, wie ihre Zellentür aufgeschlossen wurde. Sie sprang auf.
Knarrend schwang die Tür auf. Medin trat herein, der Zorn stand ihm ins gesicht geschrieben.
"Wenda."
"Medin, ich..."
"- Wie kannst du nur?!", unterbrach er sie. Drohend trat er auf sie zu.
"Hör mich doch an - es ist nicht so wie du denkst."
"Ach nein? Der Armee da draußen in die Stadt lassen wolltest du - und seinen es unsere eigenen Leute. Baron Atharic Tür und Tor öffnen!"
Sie konnte die Enttäuschung in seiner Miene lesen.
"Nein, Medin. Du kennst nicht die ganze Geschichte. Ich habe Atharic von diesem Unternehmen überzeugt."
"Du hast was??"
"Win'Dar hat sich den Plan hier ausgedacht. Während ich dem Baron die Vorteile dieses Boten-Vorhabens schmackhaft machte, hat Win'Dar sich davongeschlichen, um die Stadt zu warnen. Offenbar war er erfolgreich - Innos sei Dank."
Medin stutzte.
"Du hast den Baron getäuscht? Umgeben von Feinden aus den eigenen Reihen ihren Anführer in die Falle gelockt?", fragte er skeptisch.
"Um es so auszudrücken - ja. Aber ich fürchte, nur Win'Dar selbst wird das bezeugen können."
Ernst sah ihr alter Freund ihr in die Augen. Sie sah, wie er mit sich rang. Dann schien er zu einem Entschluss gekommen zu sein.
Raschen Schrittes kam er auf sie zu und drehte sie mit einem festen Griff an der Schulter herum.
Sie hielt den Atem an, als sie hörte, wie ein Messer gezogen wurde.
Er durchschnitt ihre Fesseln.
Erleichtert lächelnd drechte sie sich wieder um.
"Geh.", sagte er, ihr die Tür aufhaltend. "Und jag mir nie wieder so einen Schrekcen ein."
Geändert von Wenda (04.04.2006 um 23:59 Uhr)
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Ferox entsandte Medin, den Verhafteten zu folgen, um Wenda einem Verhör zu unterziehen. Wenn die Zeit dazu gewesen wäre, oder wenigstens die Gelegenheit, würde er das niemand Anderem überlassen, sondern selbst in die Kaserne gehen. In dieser Nacht jedoch war sein Befehl im Dunkel am Tor verlangt. Dennoch drehten sich seine Gedanken noch eine Weile um die übergelaufene Soldatin, der er einst einen kleinen Part eines Kettenhemdes schenkte. Er hatte sie schon lange nicht mehr gesehen; aber irgendetwas in ihm sagte, dass sie nicht übergelaufen war und noch immer dem König treu diente, wie sie auch selbst beteuerte.
Medin hatte der Paladin die Verfügung gegeben, die Kameradin nach eigenem Ermessen freizulassen, wenn er ihre Erklärung für aufrichtig hielt. Sollte dem nicht so sein, hätte er Bericht zu erstatten. Ferox würde dann selbst entscheiden.
Des Statthalters Hand erhob sich in die Höhe, um den Aufruhr, der plötzlich eingetreten war, zu beenden. Es musste Stille gewahrt werden, um den Baron und seine Soldaten in Sicherheit zu wiegen. Hoffentlich waren die Soldaten nicht bis über den Wald hinweg hörbar.
„Such den Paladin Uncle-Bin und bring ihn her!“, zog er sich einen jüngeren Soldaten der Miliz herbei und scheuchte ihn etwas ruppig hinfort. Eigentlich gehörte so etwas nicht zur Art des Streiters, doch er brauchte schnell jemanden, der die Miliz zu bändigen wusste. Da der Hauptmann offenbar nicht in der Nähe war, musste jemand anderes her. Und wer war besser geeignet, als sein eigener Ausbilder?
Es wurde schneller wieder ruhig als erwartet und die Stimme des Statthalters richtete sich an die Torwachen:
„Lasst die Gitter hinunter, zieht die Zugbrücke hoch!“
Der Beron konnte nun gerne hier auftauchen. Er musste sich in Sicherheit wiegen. So hoffte Ferox jedenfalls. Wieso sonst hätten diese angeblichen Boten vorgeschickt worden sollen sein?
„Schützen! Bereitmachen für Pfeilhagel!“
Geändert von Ferox (04.04.2006 um 23:53 Uhr)
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Verflucht, was da vor sich ging, war keine kleine meinungsverschiedenheit mehr, die machten richtig ernst! Kaum waren die ersten paar Leute abgeführt worden, wurde das Tor verrammelt und unzählige Schützen postierten sich auf der Mauer, bereit jedes Ziel vor der Befestigung niederzustrecken. Noch deutlicher konnte man es nicht zeigen, dass war eindeutig das Zeichen für sie, zu verschwinden, wenn es dafür noch nicht zu spät war. Denn ihre Deckung hatten die Stadtwachen aufgegeben und erst jetzt konnte man sehen, wieviele es davon gab. Praktisch in jedem Schatten der dunklen Straße hatte einer gewartet, den Befehlen seines Kommandanten zu folgen, der auch nicht zu übersehen war, wie er vorne am Marktplatz seine Truppen herum kommandierte. Eigentlich sah der, zumindest aus der Ferne, stolz und ehrenvoll aus, zumindest ein gutes Zeichen, dass hier nicht das Böse an der Macht war, dennoch wollte sie nicht zu voreilig handeln, denn noch war sie unentdeckt geblieben, ein Vorteil, den sie nicht achtlos aufgeben wollte.
Gerade als sie langsam gebückt rückwärts ging, spürte sie plötzlich etwas im Rücken. Etwas altes, hartes, spitzes, kurz bevor sie auch schon eine Stimme hinter sich vernahm.
"Stehen bleiben! Wer sind sie? Was tun sie hier?" sprach die Stimme in gebieterischem Ton, während sie nicht wagte, sich umzudrehen. Die Stimme wiederholte seine Fragen, diesmal noch durchdringender, dass es ihr durch Mark und Bein ging, während er sie dieses Mal noch zusätzlich aufforderte, sich umzudrehen, was sie nur zögerlich befolgte.
Endlich umgedreht, sah sie einem Milizionär direkt in die Augen, in der typischen Rüstung und mit gezogenem Schwert, während er immernoch auf ihre Antworten wartete.
"Ich bin nur eine unbescholtene Bürgerin, das ist alles ein großes Missverständnis!" stammelte sie ängstlich hervor.
"Jaja, Bürgerin mit Bogen ... klingt wirklich sehr plausibel. Das kannst du dem Statthalter erzählen. Los, geh!" forderte der Soldat sie auf.
Bogen und Köcher, sowie ihr Messer nahm er ihr noch ab, dann führte er sie mit der Klinge auf den Marktplatz zu, direkt auf jenen zu, der mit wallendem Umhang immernoch seine leute anwies, die Stellungen zu befestigen. Bei Adanos, wie würde das jetzt noch ausgehen, sie hätte sich wirklich besser raushalten sollen...
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Die Milizen die durch das Tor kamen, wurden verhaftet.Jetzt wirds ernst dachte Grimward. Ein kleiner Aufruhr bildete sich um die EIndringlinge die abgeführt wurden. Der Stadthalter Ferox baute sich erneut auf. Er schickte nach Uncle-Bin. Uncle ist in der Stadt? Das ist gut überlegte Grimward. Der Paladin kam jedoch nicht sofort, währendessen ließ Ferox die Tore der Stadt schhließen und befahl: "Bogenschützen, auf die Mauer! PFEILHAGEL!" Grimward packte seine Sachen zusammen und eilte mit einigen Anderen, die er nicht kannte die Mauer hoch. Noch immer war es finsterste Nacht und sie sahen nichts. Plötzlich zischten einige Pfeile oder Bolzen und Grimward duckte sich hinter den Zinnen. Niemand schrie, also hatten die Schützen des Gegners ihr Ziel verfehlt. Sie sind klar im Vorteil sie wissen wo wir sind aber wir nicht wo sie sind erkannte Grimward. Plötzlich war sein Mund furchtbar trocken, doch die Schützen des Barons, schossen bis zum Morgengrauen kaum mehr. Als Grimward und die anderen endlich etwas sehen konnten, erkannten sie einen kleinen Trupp von Schützen, des Barons, der grade um die Burg marschierte. Irgendeiner rief: "Tot den Verrätern!" Dieser jemand schien dann auch den ersten Schuss abzugeben der sein Ziel jedoch verfehlte. Grimward spannte ebenfalls seinen neuen Bogen und legte einen schlanken schwarzen Pfeil auf die Gruppe der Belagerer an. Die erkannten ihre missliche Lage und hechtete ins naheliegende Unterholz. So entgingen sie knapp einem Pfeilregen der Verteidiger. Auch Grimwards Pfeil verfehlte sein Ziel. Aus dem Dickkicht heraus, antworteten die Männer des Barons mit Pfeilen. Alle Mauerwächter duckten sich, von irgendwo kam ein SChrei, doch es war nicht der Schrei eines Sterbenden erkannte Grimward. Es war der erneute Aufruf zur Gegenwehr. Grimward ließ es sich nicht zweimal sagen, erhob sich wieder und schoss blindlings in das Dickicht, in dem er die Männer des Barons vermutete. Grimward vermutete instinktiv das er getroffen hatte, denn der Pfeilhagel der Angreifer ließ ein wenig zu lange auf sich warten. Doch als er dann kam, war Grimward beinahe zu langsam, in letzer Sekunde duckte er sich hinter eine Zinne und die Pfeile surrten über ihn und seine Kameraden hinweg. "Los eriwdert das FEUER!" brüllte ein Soldat. Wieder erhoben sich die Verteidiger und ließen eine Salve auf die Männer des Barons herabregnen. Die Angreifer, erkannten die misslichen Lage in der sie sich befanden und traten den Rückzug an. Der Rückzug artete schnell in eine kleine Flucht auf. Tosendes Gejubel erhob sich, doch es flaute schnell wieder ab. Alle warteten schon auf die nächste List oder den nächsten Angriff des Barons. Wenn das mal gut geht zweifelte Grimward.
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Als Stevo den Brief abgegen hatte, setzte er sich erstmal hin. Bardasch war nach dem er den Brief gelesen hatte verschwunden. Stevo bestellte sich einen Traubensaft. Er genoss es ein bisschen Ruhe zu haben. Doch lange würde er eh nicht in der Taverne bleiben. Er schüttete sich den Saft schon runter. Natürlich verschlugte er sich dabei. Stevo hustete kurz aber er trank dann weiter. Nun war er fertig. Stevo verliess die Taverne und machte sich auf den Weg zum Marktplatz.
Er ging die Straße zum Tempel entlang, da viele ihm auf, dass sehr viele Milizen, die auf den Straßen standen. Mehr als sonst. War etwas in Khorinis, was er verpasst hatte? Während er immer weiter Richtung Marktplatz ging, sah er auch immer mehr Königstruppen. Auf dem Marktplatz war es am schlimsten. Anscheind waren Feinde im Anmarsch. Kurz vor der Herberge hielt ihn eine Hand fest. Bevor Stevo sich umdrehen konnte sagte ein Milize:" Na, wo wilst du hin?" Stevo antwortete gehorsam:"In die Herberge, dort wohne ich übergangsweise." Der Milize grinste und sagte:"Okay, nur zur Information, du kommst erstmal nicht aus der Stadt. Und wage es nicht zu versuchen über die Mauer zu klettern. Verstanden?" Stevo antwortete mit einem kurzem:"Ja, Sir. Ich hab es verstanden. Der Milize drehte sich um und ´flüsterte leise:"Hoffentlich." nun konnte Stevo wieder in die Herberge gehen.
In der Herberge begrüsste er die Besitzerin, die sprach ihn aber mit:"wissen sie es schon? Die Tore wurden geschlosssen. Mann munkelt, dass Khorinis belagert wird." Stevo riss den Mund auf und sagte nichts. Ihm fiel nichts ein. Jetzt zog er extra nach Khorinis, um ein schönes Leben zu führen. Und dann das! Aber sein Vertrauen in den König und Innos brachte ihn gleich vom Gedanken ab hier zu sterben. Nachdenklich legte er sich oben in sein Bett und dachte darüber nach, wie diese "Belagerung" oder was es auch war ausgehen würde.
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Das war doch kaum zu fassen. Noch vor kurzem feierte ein Gardist irgendwas in seiner Taverne, viele Gäste kamen und der Umsatz stieg rapide in die Höhe, doch nun muckt irgendein arroganter Baron auf, die eigenen, disziplinierten Männer desertieren reihenweise und der Statthalter macht die Tore zu. Die Stadt ist wieder im Belagerungszustand, und weitere Umsätze in der Taverne konnte Long vergessen.
„So eine Scheiße!“ Er stand vor seiner geliebten Schenke und beobachtete, wie die verbliebenen königstreuen Soldaten sinnlos hin und her rannten und so taten, als würden sie die Stadt verteidigen. Ferox wuchtelte vorm Stadttor mit seinen Armen rum, Uncle war nicht zu sehen, Andre schaute betrübt aus der Kaserne und Hagen bekam wahrscheinlich gleich einen Herzinfarkt. Und der Hauptmann? Der Kerl war mal wieder gar nicht da. Wahrscheinlich ist er Schuld an all dem durcheinander, schließlich sind es hauptsächlich seine Leute, die zu diesem Baron übergelaufen sind. Er hat seine Truppe nicht in Griff. Und falls er nicht Schuld sein sollte, auch egal, Long brauchte einen Sündenbock, den er vermöbeln konnte. Irgendwer musste für die Umsatzeinbüßen schließlich zahlen.
Er lief zum geschlossenen Stadttor und hielt seine Augen nach irgendwelchen Opfern, an denen er seine Wut auslassen konnte, ausschau.
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Schwer atmend erreichte Sheyra den Marktplatz. Erleichterung überkam sie, als sie die Bogenschützen auf den Mauern sah. Sie waren doch schnell genug gewesen. Nun konnte sich der Baron die Zähne an den Wällen ausbeißen.
Ihre Gedanken glitten zu Win'Dar und sie fragte sich, ob sie sich nicht vielleicht zu früh gefreut hatte. Dieser Verrückte war tatsächlich zu den feindlichen Truppen zurückgekehrt. Wie sollten sie ihn von den Feinden unterscheiden können? Unter all den Rittern sah er aus wie jeder andere. Was, wenn er von einem der unzähligen Pfeile niedergestreckt werden würde? Schlimmer - wenn sie ihn selbst unabsichtlich erstach? Der Gedanke ließ sie frösteln.
„Win'Dar, du Idiot“, flüsterte sie, „Wo bist du da nur hineingeraten...?“
Was sollte sie nur tun? Ferox informieren? Und dann? Sollte er den Befehl geben, jeden Feind erst genau zu untersuchen, um bloß nicht den Falschen zu erschießen? Dieser verdammte Idiot. Sie hatte ihn schon einmal gewarnt, dass er sich eines Tages selbst umbringen würde. Hoffentlich war es noch nicht soweit.
Ihr Blick glitt über die Menschenmenge und blieb an Ferox hängen. Schnell drängelte sie sich bis zu ihm durch.
„Lord Andre weiß Bescheid“, berichtete sie, „In wenigen Minuten dürfte auch der letzte Mann gerüstet und kampfbereit sein. Ich habe weiterhin einige Bürger aus dem unteren Viertel beauftragt, sämtliche Vorräte an Pech und Öl zur Kaserne zu bringen und sich mit den Kindern und Alten ins Hafenviertel zurückzuziehen. Einer der Lagerhausverwalter wird dort notdürftige Unterkünfte einrichten. Die Feuerwache ist ebenfalls alarmiert und rüstet sich für einen Notfall.“
Sie gönnte sich einen Augenblick, um zu verschnaufen und die Lage zu überblicken.
„Ferox, mir gefällt diese Sache nicht. Unsere Streitkräfte konzentrieren sich zu sehr hier am Osttor. Ich halte es für möglich, dass der Baron ein Ablenkungsmanöver starten oder versuchen könnte, durch das andere Tor einzufallen. Wir haben zwar seine Schiffe beschlagnahmt, doch können wir nicht sichergehen, ob er einen Angriff von See aus in Erwägung zieht.“
Sie brach ab, überlegte kurz. Dann schüttelte sie geistesabwesend den Kopf.
„Nein, das hätte Win'Dar mir erzählt.“
Erneut den Blick des Statthalters suchend, fuhr sie fort.
„Dennoch würde ich mich gerne mit einigen Männern bereithalten, um im Notfall schnell reagieren zu können. Es besteht die Gefahr, dass der Baron einen Trupp losschickt, um von Westen aus anzugreifen. Wenn er es schaffen sollte, mehrere Gebäude in Brand zu setzen, geraten wir in arge Bedrängnis.“
Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch dann biss sie sich auf die Unterlippe. Ihre alte Lederrüstung würde ihr in einer richtigen Schlacht kaum Schutz bieten. Auf die Schnelle würde sie jedoch kaum an etwas besseres kommen. Nun gut, jeder musste mit den Karten spielen, die er zugeteilt bekam. Götter. Jetzt klang sie schon fast wie Win'Dar...
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Hamus hatte sich mittlerweile in seiner fast-fertigen Behausung am Hafen wieder häuslich eingerichtet, nachdem er sich mühsam durch das Meer kämpfen musste um in die Stadt einzudringen, denn vor den Toren standen komische gestalten, die rein äußerlich nicht Hamus' Erwartungen von Gastfreundschaft erfüllten und so begannen die unbeschwerten Tage in der kleinen Inselprovinz wieder so wie vor seiner Abreise, die Morgensonne kitzelte ihm aus dem Schlaf und am Pier lungerten die Landstreicher und schrien die Soldaten. Irgendetwas musste im Gange sein, denn heute waren sie besonders aufgeregt. Vielleicht wusste Hamus sogar das sich die Stadt im Belagerungszustand befand, aber das spielte eh keine Rolle, denn so oder so war es ihm absolut gleichgültig was da draußen vor sich ging.
Nach einem ausgedehnten Frühstück stieg der mürrische Eigenprödler die knierschenden Holzstufen hinab, bis er sich in seiner Werkstatt befand. Bei jedem Schritt wirbelten es Unmengen von Staub auf, so das der junge Handwerker mehrmals kräftig husten musste. Man merkte eben das diese Werkstatt schon einige Zeit keine Menschenseele mehr betreten hatte, da überkam Hamus ein erleichterndes Gefühl, denn hätte er sein Haus vor seiner Abreise fertig gebaut wäre es jetzt wahrscheinlich von Pennern und Säufern belagert. Aber dieses nichtsnutzige Pack hatte wohl keinen gefallen an der, von außen deutliche sichtbar, unfertigen Behausung gefunden.
Als Hamus die Werkbank von Spinnweben und den Boden von dicken Staubschichten befreit hatte, machte er sich wieder ans Werk, denn alles was ihm in dieser "bößen" Welt geblieben war, war das ehrliche Handwerk. Lange hatte er sich gedanken gemacht, was wohl sein würde wenn er zurück kommt und ob er überhaupt noch einmal das Rattennest welches sich Khorinis schimpfte betreten wollte. Aber sein Entschluss fiel für die Inselstadt aus und so plante Hamus die Einrichtung eines eigenen Geschäfts, denn auch wenn ihm Geld mittlerweile nicht mehr zu interessieren schien, so behauptete er auf jedenfall, brauchte Hamus dennoch ein kleines bisschen davon um zu überleben. Die Räumlichkeiten, das Werkzeug und das Knowhow besaß Hamus ja bereits, allerdings würde er seine Waren anpreißen müssen und so schrieb er fein säuberlich auf eine große Rolle Pergament seine Warenliste um sie später am Aushang der Kaserne anzunageln...
Geändert von Hamus (05.04.2006 um 17:24 Uhr)
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>>Du hast wirklich ein seltenes Talent, Uncle. Du kannst dich in einer Stadt befinden in der die Hölle los ist, Mann und Weib kreischend durch die Gassen laufen und die draußen vor den Toren von einem Verrückten mit Soldaten belagert wird, ohne, dass du auch nur ein klein wenig davon mitbekommst. Nein, du stehst morgens rülpsend auf, ziehst dir nicht einmal eine Hose an und stellst dich splitterfasernackt -nur mit einem Lederschurz verhüllt- in deine Werkstatt, um dort mit einer Hand ein Fass auszubrennen und mit der anderen einen Humpen voll Bier zum Mund führen. Bei allen Göttern, dass ist doch eines Paladins nicht würdig!<<, polterte der Soldat, der Uncle in seiner Werkstatt gefunden hatte.
Der war dort gerade damit beschäftigt eines der letzten Fässer für Angroth zu fertigen, welcher vor einiger Zeit eine nicht eben kleine Menge in Auftrag gegeben hatte. Seit dem Tumult bei der gescheiterten Hinrichtung der beiden Banditen, hatte er sich mit den Fässern beschäftigt und Clemens den Großteil der Arbeit abgenommen, die er seinem Lehrling sonst abverlangte.
Nun sah der Paladin beschämt auf den Werkstattboden und lauschte der Standpauke, die er wohl oder übel einstecken musste. Musste? Ja, musste, denn Uncle war es nicht gewöhnt einen Soldaten zu unterbrechen, wohl aber einem Soldaten zu gehorchen. Sein Gehorsam ging dabei so weit, dass er manchmal vergaß, dass er in der Rangfolge weit genug oben stand, um sich nicht von jedem dahergelaufenen Rotrock belehren zu lassen. Erst als der Milizsoldat seinen Vortrag mit schulmeisterlichem Tonfall beendet hatte, wurde Uncle sich dieser Tatsache bewusst.
Da stand er auf und polterte wutentbrannt los, was sich der kleine „Herr Milizsoldat“ –Uncle liebte diesen Ausdruck- denn wohl erlaube so mit einem Streiter Innos zu sprechen. Dann schweifte er ab zu einer kleinen Lektion über die Rolle der Götter, um gleich darauf wieder zu seiner Rolle in der irdischen Welt zu kommen. Im Allgemeinen konnte man sagen, dass Uncle sehr viel von sich gab, aber davon nur sehr wenig mit dem aktuellen Geschehen zu tun hatte.
Mit kraftvoller Stimmlage und einer Miene, die selbst einen erfahrenen Märchenerzähler noch beeindruckt hätte, setzte er zu einem Schlusssatz an, der ein für alle Mal klären sollte, wer hier der Herr im Haus war. Doch während nun der Milizsoldat beschämt und verwirrt auf den Boden starrte, löste sich ein ledernes Bändchen, was Uncle, der noch einen Schluck aus seinem Krug nahm, nicht gleich bemerkte. Als es ihm dann doch auffiel, da war es zu spät: Der Lendenschurz hatte sich von seinem Träger verabschiedet, der nun im Adamskostüm mit einem Bierkrug am Mund vor dem Soldaten stand.
Für einen Moment kehrte Stille in den Raum ein und die beiden starrten sich entsetzt an. Dann begriff der Soldat, dass er lieber wegstarren sollte und Uncle entschied sich noch etwas mit zittriger Stimme zu sagen.
>>Wir sehen uns am nördlichen Stadttor.<<, murmelte er und ging so wie er geschaffen war durch die Tür hinaus. Wenige Schritte weiter trat er durch die zweite Tür im Erdgeschoss des Hauses in seine eigentliche Wohnung ein und trottete über die Treppe hinauf in sein Schlafgemach. Lappen, Zuber und Rüstung standen dort bereit. Er würde so schnell wie möglich zum Stadttor kommen und hören, was Ferox von ihm wollte.
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Siera wachte erschrocken mitten in einer kleinen Gasse auf, sie wusste erst nicht wie sie dahin kam doch erinnerte sie sich wieder bald an ihre Verfolgungsjagt.
Hunderte von Fusspaaren hasteten durch die gegend, wie bei einem Bienennest das man vom Baum geschlagen hatte.
" Wie? Was? Was ist den jetzt los? ", stamelte Siera wärend sie sich aufrappelte.
Bewaffnete Männer und auch Frauen rannten laut Kreischend durch die gegend und beachteten Siera nicht weiter, die versuchte zu erfahren was den los sei.
Total perplex stand Siera mitten auf der Strasse und wusste nicht was sie machen sollte.
Sollte sie einfach wieder nach Hause gehen und sich verbarikadieren, oder doch lieber zum Marktplatz laufen und versuchen von einen der Händler zu erfahren was geschehen war?
Nach kurzem ringen entschied Siera sich für das letztere und wetzte in Richtunng Marktplatz, aber Fehlanzeige.
Die Händler hatten sich irgendwo verkrochen, nur noch Leute der Miliz und einige Palaine tummelten sich hektisch wie eine Horde Fleischwanzen auf dem Platz.
Erneut versuchte Siera etwas zu erfahren, doch auch diesmal erhielt sie von niemanden eine konkrete Antwort.
Man rief ihr nur zu das sie nach Hause gehen solle weil es hier momentan zu gefärlich wäre.
" Was in namen Innos ist den hier los? Fallen vieleicht die Orks ein? "
Doch niemand mühte sich ihre frage zu beantworten.
" Verdammt! "
Siera drehte sich grade um als hinter ihr jemand ihren namen rief,
" Siera! ",es war Nispudemus der auf sie zu lief.
" Was machst du noch hier draußen! Geh schnell nach Hause. ", sagte er etwas außer Atem.
" Nissi, was ist den hier los? ", erkundigte sich Siera sichtlich verwirrt.
" Die Stadt wird belagert, ich hab jetzt keine Zeit für Erklärungen, bitte geh nach Hause, zu deiner eigenen Sicherheit und überlass das hier uns. "sprudelte er drauf los und schob Siera an den rand des Marktplatzes.
" Greifen etwas Orks die Stadt an? "fragte Siera, eher aus Neugier als aus Angst.
" Nein, nein," versicherte Nispudemus, " es sind die Leute des Barons. "
" ... Was für ein Baron den? ", fragte Siera verwirrter als zuvor und blickte Nispudemus erklärungshaschend in seine braunen Augen.
Er seufzte und erzählte ihr eine Kurzfassung der ganzen Sache.
Siera hörte ihm aufmerksam zu und begriff das sie hier nur im weg stehen würde.
Sie nickte am ende der Geschichte und sprach dann nach einigen momenten mit ruhiger Stimme, " Ich verstehe, dann ist es besser wenn ich jetzt verchwinde und um göttlichen beistand bete, das ist alles was ich zur Zeit tun kann. Ich wünsche euch viel Glück und Nissi, pass auf dich auf! "
Nispudemus lächelte Siera an und klopfte ihr auf die Schulter, " Das höre ich gern, mach dir keine Sorgen um mich und wenn das alles vorbei ist setzen wir unseren Spaziergang vom letztenmal fort! Einverstanden? "
" Einverstanden! ", sagte Siera und lächelte zurück.
" Ich geh jetzt besser. "
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und ging schnell nach Hause.
Daheim angekommen machte sie sich daran das Haus zu sichern, dabei kam ihr zugute das Bassi die Fenster vernagelt hatte und so musste sie nur noch die wieder vernageln die sie geöffnet hatte. Siera schob einige Regale und andere schwere Möbelstücke vor die Haustür und stellte einige Eimer mit Wasser für den Brandfall bereit. Schliesslich wollte sie nicht Bassi erklären müssen warum sein Haus nur noch ein häufchen dampfender Asche ist.
Vorräte hatte sie zum Glück vor kurzen reichlich aufgestockt, darum bräuchte sie sich keine Sorgen machen müssen.
Siera setzte sich vor den Kamin, in dem das Feuer jedoch schon längst erloschen war, doch das störte sie nicht weiter.
" So ein ehlender Dreck aber auch. ", nörgelte Siera missmutig, sie hatte sich nämlich vorgenommen in den nächsten Tagen Bassi einen Besuch abzustatten.
Daraus sollte wohl nichts werden.
Siera falltete die hände und betete zu Innos, er möge diesem Wahn doch bald ein Ende bereiten.
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Lehrling
Vorsichtig lugte die Nase des Barons zwischen den Ästen hindurch, keine fünfzig Fuß von der Stadtmauer entfernt. Man musste halt alles selber machen, wenn es etwas werden sollte. Von hier aus konnte er einige Ritter sehen, die auf der Mauer mit ihren Armbrüsten die Umgebung beobachteten, bereit jederzeit zu schießen. Vorsichtig zog sich der Baron, in Begleitung dreier Gefolgsleute, wieder zurück.
Kurz darauf befanden sie sich wieder im Kommandozelt. "Alle herhören! Nach der gestrigen Pleite dulde ich keinen weiteren Fehlschlag. Heute werden wir der Verteidigung erst einmal heftig auf den Zahn fühlen. Wer immer die Stadterbauer waren, sie waren ein paar dämliche Hunde. Aber das ist gut für uns. Shirrx, du nimmst dir ein halbes dutzend Männer und erklimmst damit von hinten die Klippe, die direkt gegenüber dem Osttor liegt. Sobald ihr unten den Kampf beginnen seht, lasst ihr Brandpfeile in die Stadt fliegen. Wenn ihr für ein ordentliches Feuer gesorgt habt, dann unterstützt ihr den Angriff. Von eurer Position könnt ihr sogar hinter die Zinnen zielen. Wegtreten! Twohrr, du nimmst dir die Hälfte der Schützen und Infanteristen. Statte deinen Trupp dann mit zwei oder drei Leitern aus und führe einen Angriff auf die Mauer ungefähr zwanzig Fuß südlich des Osttores. Richtet so viel Schaden wie möglich an! Es gilt die Moral zu zerstören, Verluste zuzufügen und die Verteidigung zu testen. Ihr dürft nicht zu viele Verluste haben. Aber wenn ihr euch zu zeitig zurückzieht, wird Hagen nicht mehr der Einzige sein, der mich fürchten muss! Verstanden? Dann bereitet euch und eure Männer darauf vor. Startet den Angriff, sobald ihr ein Zeichen von Shirrx bekommt. Wegtreten!" Auch Twohrr verließ das Zelt. Nun waren nur noch der Baron und Ohrrn im Kommandozelt. "Ohrrn, habt ihr inzwischen etwas von Therre gehört?" "Keine Nachricht. Auch nicht von seinen Begleitern." "Verdammt!" Das hatte eigentlich nichts zu bedeuten, aber Atharic hatte eine ungute Vorahnung. Entweder die vier waren diesem Barden weiterhin auf den Fersen, oder dieser Win'Dar war noch gerissener, als er vermutet hatte. Aber im Grunde war das egal. Die Belagerung hatte schließlich schon begonnen. Es galt sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
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Der Marktplatz war inzwischen mehr durch Soldaten belebt, als an anderen Tagen durch Zivilisten, inzwischen schien die gesamte Garde mobilisiert, so viele Gardisten hatte SirUli in der Stadt noch nicht auf einmal zu sehen bekommen. Irgendwie schien aber noch nicht alles organisiert zu sein, denn es war ein heilloses durcheinander von herumrennden Soldaten und einigen Zivilisten, dazwischen immer irgendwelche Befehle, von irgendwelchen Rittern. Der Waffenknecht wusste immer noch nicht genau, was hier eigentlich vor sich ging, Gerüchte gingen umher, von einem Baron war die Rede, der die Stadt einnehmen wollte und nun mit einer Armee vor den Toren stand. Es könnte aber auch genauso gut die Wahrheit sein, den Vorbereitungen nach, mußte es auf jedenfalls eine ernste Bedrohung sein, soviel stand schon mal fest. Warum sonst, wurden die Stadttore geschlossen und die gesamte Garde auf den Plan gerufen, Fässer mit Pech wurden herangerollt, die ganze Atmosphäre wirkte bedrohlich, die Anspannung konnte man förmlich riechen, so was hatte SirUli so noch nicht erlebt hatte. Selbst bei der Rebellion vor einigen Monaten war die Angespanntheit nicht so groß, wie in den letzten Stunden, irgendwie überkam den Waffenknecht ein mulmiges Gefühl. Dieses Warten, nicht genau wissen was da auf einen zukommt..., nur die Ruhe bewahren, das war in dieser Situation das beste, was man machen konnte.
Inzwischen waren die meisten Häuser geräumt, das normale Leben der Stadt völlig zum erliegen gekommen, von dem Feind noch nichts zu sehen, keinen klaren Befehle, was weiter zu tun sei. SirUli hielt sich weiter an die Anweisung, zusammen mit einigen Rekruten, den Marktplatz von Zivilisten freizuhalten, die dort nichts zu suchen hatten. Den ganzen Tag über hatte er damit alle Hände voll zu tun, die Neugierde der Bürger, war in einer solch besonderen Situation immer größer als die Angst. Jeder wollte wissen was los ist, was das ganze zu bedeuten hatte, manche wollten die Stadt verlassen, ein Händler, dem vor Angst der Schweiß von der Stirn lief, bot dem Waffenknecht sogar 500 Goldstücke, wenn er ihn sicher aus der Stadt begleiten würde. Dieser Mann ließ nicht locker, erst die Drohung, das er im Kerker landen würde, brachte ihn wieder zur Vernunft und er kehrte wieder um. Doch nun war soweit Ruhe eingekehrt, zumindest was das Problem mit den Zivilisten anbetraf, schon bald würde die Dunkelheit hereinbrechen, was wird dann sein. Erfolgt dann der Angriff, würde der Feind blicken sich lassen, so langsam wurde SirUli doch unruhig...
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Die Miene des Statthalters veränderte sich zu einer Fragenden, als Sheyra den Namen „Win’Dar“ erwähnte. Er erinnerte sich noch daran, dass ein kurzes Gespräch über ihn stattgefunden hatte und ihm war auch sehr bewusst, dass dieser Mann Sheyra schon länger gekannt haben musste… aber… scheinbar war er auch in dieser Sache verstrickt.
Bevor sich der Streiter weitere Gedanken über Win’Dar machen konnte, war Sheyra bereits mit ihren Worten fortgefahren. „Ja, meinetwegen. Halte dich mit ein paar Männern bereit. Nimm wen du brauchst, aber nicht zu viele; du übernimmst den Befehl. Danke…“, entgegnete Ferox in einer bedachten Hast und fuhr langsamer fort: „Danke, dass du da bist.“ Und er sah einen Moment lang in die Augen der jungen Frau, bevor er sich wieder abwandte und diesen signifikanten, verschnellten Herzschlag spürte. Tief einatmend sammelte Ferox mit geschlossenen Augen seine Gedanken, um auf alles gefasst zu sein, was plötzlich passieren konnte.
Es dauerte nicht lange - jedenfalls kam es dem Ritter so vor - bis, nach dem Beginn Sheyras Ausführungen, Uncle auftauchte. „Uncle! Innos zum Gruße.“, blickte er den Paladin so erfreut an, wie es in einer solchen Situation möglich war. „Ich möchte, dass du den Befehl über die Miliz übernimmst.“, fuhr der Statthalter bereits sehr direkt fort, bevor sein einstiger Ausbilder etwas entgegnen konnte. „Ich kenne niemand Besseren, als dich, der dafür geeignet wäre. Und der jetzige Hauptmann scheint die Miliz nicht in einer zu erwartenden Weise unter Kontrolle zu haben, wie man an den Überläufern zu diesem Baron sieht.“ Ferox seufzte innerlich, als er diese Worte sagte und sie hörte, als spräche sie jemand Anderes. Es war ihm nicht verständlich, wie man sich gegen die Garde, seine Gemeinschaft, stellen konnte. „Falls du das nach dieser Belagerung nicht weiterführen möchtest, so wäre das schade. Doch ab jetzt steht die Miliz - vorerst über die jetzige Zeit - unter deinem Befehl. Alleine ist es mir nicht möglich, alle Männer zu befehligen.“
Ihm selbst war noch gar nicht bewusst gewesen, wie viel Kraft es kosten konnte, viele Worte in nahen Zeiträumen zu sagen. Vielleicht zehrten aber auch bloß die Geschehnisse an ihm. Ferox vermochte es nicht zu sagen.
Er schilderte Uncle kurz die Lage und wie seine Gedanken waren, die Stadt zu verteidigen. „In der Kaserne werden die Vorräte an Pech und Öl eingelagert: Wenn wir einen massiven Schlag ausführen wollen, weißt du bescheid. - Dank dir und mögen die Götter dich schützen.“, fügte Ferox zuletzt zu seine Worten und lächelte den Streiter an. Es war keine Antwort vonnöten. Alles Weitere würde man nach der Belagerung besprechen können.
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Neuling
>>… wird Hagen nicht der einzige sein, der mich fürchten muss.<<, äffte Shirrx den Baron nach. Eigentlich mochte er seinen Herrn, aber manchmal zeigte Atharic Charakterzüge, die Shirrx nicht besonders gefielen. Zumal Atharic eigentlich hätte wissen müssen, dass er mit Drohungen gegen seine eigenen Leute nichts als Unfrieden schuf.
Als ob nach all den Jahren des zuverlässigen Dienstes ein Grund dafür bestünde mir nicht zu vertrauen., dachte sich Shirrx und kletterte weiter hinauf. Dann machte er den Fehler hinunter zu gucken. Nicht, dass er Höhenangst hatte, aber wenn er so viele Meter in die Tiefe starrte, dann machte sich schon einmal ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend breit.
>>Keine Müdigkeit vorschützen!<<, mahnte eine Stimme, die von einem der Männer hinter Shirrx kam.
Da setzte er seinen Weg fort und schwang sich gekonnt über einen Felsen, der auf den Pfad nach oben gerollt war. Der Aufstieg war ihm problemlos gelungen und da sie sich jeder Deckung bedient hatten, die von den Schützen der Stadtwache nicht unter Beschuss genommen werden konnte, würden es auch die anderen schaffen.
Wenig später waren sie so weit und mussten nur noch abwarten bis untern der Kampf losging.
Dann gab Shirrx dem Kerl, der das Fass mit dem Öl getragen hatte ein Zeichen und nutzte sein Schwert, um eine Rille in den festen Erdboden zu ziehen. Der Fassträger gab gleich darauf Öl hinein und schließlich entzündete einer, der eine Fackel getragen hatte das Teufelszeug.
>>Feuert auf die Gebäude und versucht Holz zu treffen. Möge Innos unsere Pfeile lenken!<<, brüllte Shirrx lauter, als nötig und legte nun selbst an.
>>Feuer!<< Mit diesem Wort zischten etwas mehr als zehn brennende Pfeile auf die Stadt hinunter. Kurz darauf folgten weitere zehn und noch hatten die Leibgardisten des Barons genug Munition um noch ein paar Salven abzufeuern. Die Stadt wird brennen. So hat Atharic es befohlen und so wird es auch geschehen.
Uncle-Bin
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Stadtwachen rannten umher, Zivilisten flüchteten ängstlich in ihre Häuser und Händler fluchten wegen ihren Umsatzeinbußen. Es war ein unglaubliches Durcheinander in der sonst so heilen und fröhlichen Stadt. Plötzlich waren es nicht mehr zu viele Milizen, die die Stadt aufbieten konnte, sondern eher viel zu wenig. Noch nie hatte der Milizsoldat so viel Soldaten und Waffen auf einem Haufen gesehen. Es war wirklich ein fast beängstigender Anblick. Unlängst hatte DraconiZ erkannt, dass die Armee, die nun die Stadt belagerte, ganz klar zu den Schiffen gehören musste, die er mit ein paar anderen Milizen untersucht hatte. Dennoch hatte er nicht damit gerechnet, dass es wirklich so viele sein würden. Auch wenn er es sich schon hätte denken können, beim Anblick der Koggen. Auch der Schmied rannte von einem Ort zum anderen, denn Niemand wusste genau was wirklich zu tun war und auch der Stadthalter und die anderen Aufseher der Stadt schienen die Menge an Stadtwachen nicht besonders gut koordinieren zu können. ,, Geht weg von der Straße Kinder“, schrie er im vorbeigehen einige Jungen an, die scheinbar nicht mitbekommen hatten, was hier los war und irgendetwas spielen. Diese guckten ihn erst komisch an, drehten sich dann aber um und gingen wieder dahin wo sie hergekommen waren. Den Schleichlehrer interessierte dies aber nur beiläufig, denn es schien, als würde an jeder Ecke Jemand gebraucht werden und so rannte er rast und eigentlich auch ziellos in der Stadt herum, die nun von seinem Heimatort zu einem Gefängnis geworden war.
Es gab nur ein passendes Wort für das, was nun vor sich ging: Chaos. Heilloses Chaos. Man sah oft, dass Stadtwachen anstatt etwas richtig zu machen sich hoffnungslos unter den Füßen standen oder sich sogar gegenseitig verletzten, weil sie einfach viel zu aufgeregt waren. Das schlimmste aber waren wohl die Gerüchte. Manche erzählten, dass ein Baron die Stadt belagerte und, dass er in seinem Gefolge viele Milizen, die normalerweise in Khorinis dienten, angeworben hatte. DraconiZ vermied es sorgsam, davon etwas an sich heran zu lassen, doch er sah, wie manch ein Rekrut davon zermürbt wurde. Der Gedanke gegen seine eigenen Freude und Kameraden zu kämpfen, war ein sehr grausamer. Der Schmied hatte sich schnell entschlossen, dies einfach zu ignorieren und seine Arbeit zu tun, wie er es immer tat.
So rannte er weiter über die Straßen von Khorinis, auf der Suche nach einem Ort, wo er etwas Sinnvolles tun konnte um zu helfen.
Die Situation kam schneller, als er erwartet hatte, denn bald wurden Schreie laut, die verkündeten, dass es einen Angriff am Osttor gebe: ,, ANGRIFF AM OSTTOR WIR BRAUCHEN JEDEN MANN“. Als dies an die Ohren des Milizsoldaten drang, blieb er sofort stehen und drehte sich auf dem Absatz herum, um sofort dort zu helfen. Sein Schwert schon gezogen, rannte er wie ein Berserker zu eben jener Stelle, um dort die Angreifer zu erwarten.
Dort angekommen, sah er schon, was los war. Pfeile kamen als tödlicher Regen auf die tapferen Streiter Innos herunter und manch einer durchbohrte die Lederrüstung eines Milizen. DraconiZ Mine verfinsterte sich, als er sah, wie der erste Rekrut getroffen von der Mauer fiel. ,, Diese Bastarde“, murmelte er nur. Er konnte nicht sehen, was sonst noch vor sich ging. Das einzige was er merkte und um ein Haar auf spürte, waren die Brandpfeile der Schützen, die angeblich einem Baron unterstanden. Mit Wut im Gesicht und im Bauch machte der Schleichlehrmeister einige elegant aussehende Bewegungen und befand sich im nächsten Augenblick auf der Mauer der Stadt. Nun konnte er zum ersten Mal sehen, womit sie es zu tun hatten. Es war kein bunt zusammen gewürfelter Haufen von Söldnern, sondern es waren ausgebildete, gut gepanzerte und schwer bewaffnete Ritter. Fast solche Ritter, wie die die nun im selben Moment die Stadt verteidigten. DraconiZ Gesicht verfinsterte sich ein weiteres Mal. Reichte es denn noch nicht, dass sie gegen die Grünlinge ihr Leben lassen mussten? Wenn das mit dem Baron wirklich stimmen sollte, dann hätte der Schmied einiges dafür gegeben ihm persönlich den Kopf abzureißen.
Zu weiteren Gedanken kam er nicht, denn er musste viel Geschick aufbringen, um der nächsten Pfeilsalve zu entgehen, die mit großer Präzision abgeschickt worden war. Schon allein daran konnte man sehen, dass es gut ausgebildete Krieger sein mussten. ,, Innos schütze uns“, murmelte DraconiZ, der sich hinter einer Mauerzinne, vor weiteren Pfeilen versteckt hatte. So presste er die Flache Seite seines Schwertes an seine Stirn und murmelte etwas vor sich hin, um sich selbst zur Ruhe zu zwingen. Er besaß weder eine Fernkampfwaffe, noch konnte er mit einer solchen umgehen und so beließ er es erst einmal dabei darauf zu warten, dass Nahkämpfer auftauchten, gegen die er etwas tun konnte, etwas anderes blieb ihm nicht übrig.
Er musste zwar etwas warten, doch dann hörte er wie Holz auf den Stein der Mauer knallte. Leitern! Mit einem Ruck stand DraconiZ, mit dem Schwert in der Hand, wieder auf beiden Beinen und sah, dass er viel zu spät aufgesprungen war. Denn in diesem Moment kam schon einer der Angreifer herübergeklettert, so dass die Möglichkeit einfach die Leiter umzuschupsen entfiel. Ohne irgendein Wort drosch der Schmied mit aller Kraft auf den gerade angekommenen ein, der unter der Wucht der Hiebe zurückweichen musste. Doch dieser Umstand hielt nicht lange an, denn sein Gegner hatte sich schnell in dieses Verhältnis hereingetastet und so kam auch bald der Konter. ,, Ich werde nicht aufgeben“, schwor sich der Schmied nur in Gedanken und so ging der Kampf brennend weiter.
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Dariam streckte sich und wusste zu erst nicht wo sie sich befand aber sogleich errinnerteich sie sich wieder.Nachdem ich die Tore passiert hatte fand sie diese schäbige und schmutzige Unterkunft in einer schmalen Gasse. Dennoch war ihre Lage genau richtig für sie.
Geschwind streifte sie ihre Röcke über und wusch sich das Gesicht mit schmutzigen Wasser aus einer Schüssel.Sie verstaute das wenige an Hab und Gut und eilte denn engen Gang entlangt,die steile Holztreppe hinunter zur kleinen Einganstür und warf dabei dem Wirt der lässig auf einem Sessel sitzend auf Kundschaft wartete einen Zornigen Blick zu ,weil er für das Zimmer das sie sogar mit Ratten teilte eine Silbermünze verlangt hatte.
Dariam tratt auf die morgens noch kalten Pflastersteine und verließ die Gasse.
Sie hatte nur ein Ziel vor Augen, die Stadt so schnell wie nur möglich zu verlassen und so machte sie sich auf meine Vorräte zu besorgen.
Ich brauche unbediengt Nahrung für einige Tage,Breeches die angenehmer und weniger störent zu tragen sind und das für sowenig Geld wie möglich
Sofort hatte sie die dinge die sie benötigte zusammen getragen,ihre billigen Breeches angezogen,ihren Rock über diese gekürzt und war somit endlich bereit die Stadt zu verlassen.
Da fiel ihr die Unruhe auf.Überall liefen hecktisch Soldaten umher, Richtung Marktplatz,dort gab es anscheinend einen Tumult.
Als sie näher kam sah sie wie sechs andere Soldaten darunter eine Fau verhaftet wurden.Schon kurze Zeit später wurde jeder verdächtige festgenommen ,selbst die Tore wurden verschlossen und die Bewohner versteckten sich in ihren Häusern.
Ist diese Stadt jetzt völlig durchgedreht .
Sie konnte ihr Unglück noch nicht fassen ,sie würde Khorinis auf legalen Wege nicht verlassen können.
Als die Stadt plötzlich angegriffen wurde wusste sie es war Zeit zu verschwinden.Daraim suchte sofort nach einen Ausweg.
Geändert von Dariam (06.04.2006 um 17:57 Uhr)
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