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Myrtana #44
„Das sind bestimmt Wölfe, ich habe vorhin ihre Spuren gesehen.“
Flüsterte Erik und Gosch fügte erklärend hinzu:
„Ein sehr schlechtes Zeichen, wenn sie so nahe an besiedelte Gebiete herankommen. Die müssen hungrig sein.“
Und noch während er sprach, zog er seine Axt. Erik tat es ihm gleich, merkte jedoch an:
„Sollen wir nicht eher auf einen Baum klettern.“
„Und Tegron zeigen was für Angsthasen wir Männer aus dem Norden sind. Pha!“
Protestierte Gosch.
„Mit diesen verhungerten Kreaturen, die noch durch die Wälder streunen werden wir locker fertig. Wäre ja gelacht. Denen hauen wir den Schädel ein, nicht wahr Tegron? Wenn sie es überhaupt zu uns wagen.“
Knurrte er und klopfte dem Begleiter kräftig auf die Schultern. Dann gingen sie vorsichtig weiter.
Ein Knurren liess sie erneut inne halten. Dann tauchten zwei Wölfe zwischen den Bäumen auf. Sie fletschten die Zähne.
[Sarpedon]
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Beim Überfall
Im Kampf war es ziemlich heftig zugegangen, bis… Colodis war in die Knie gefallen, Manuele war erstarrt und hatte schlagartig seinen Gegner los gelassen. Das war doch der Nordmarer der ihn mal in der Taverne angesprochen hatte, wegen einer Jagd. Wer war sein Begleiter? Besser gesagt seine Begleiterin, sie zog die Kapuze von ihrem Gesicht und schaute Manuele verärgert an. Alle waren sprachlos, der Junge Nordmann verstand die Welt nicht mehr. „Was zum Teufel?“ Er brach ab, fast hätten sie sich gegenseitig umgebracht, sie, die für die Selbe Sache kämpfen sollten.
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An Bord der Maera, im Hafenbecken von Trelis
Der Kapitän stand in der Dunkelheit von seinem Schreibtisch auf, steckte sich die Pfeife an und wanderte zu den Fenstern an Achtern um hinauszuschauen in die wolkenverhangene Nacht im Hafen von Trelis.
In der Finsternis und dem tiefen Nebel, den die Nacht durch die Gassen Strömen ließ, konnte man die Schäden an den Fassaden, den Ladungsstegen und Kais, den Lagerhäusern und Kontoren kaum noch wahrnehmen und es legte sich eine gespenstische stille über die düsteren undurchdringlich erscheinenden Fluten. Die Nebelschwaden legten sich wie Schleier um die Türme und Mauern der befestigten Stadt, verhüllten ihre kanten und Schandfleck, wie ein Schleier die Warzen einer vengarder Edelfrau.
Da stand er und starrte hinaus in das dichte treiben der Schatten
Wie gerne hätte Yared diese Nacht mit Hatlod und Ijan in Silden in der Grünen Krähe bei geselligem Kartenspiel verbracht oder in den Armen einer wunderschönen klugen Frau oder aber an einem Lagerfeuer in der Südsee unter freiem Sternenhimmel mit seinem Banjo, einem kühlen Schluck Wein und einem verträumten leicht melancholischen Lied auf den Lippen.
Diese Nacht, so unendlich sie schien, war aber leider Adanos' nicht dazu da um den Träumen von Frieden und Glück, von Liebe und Geselligkeit bis in die Unendlichkeit hinein zu frönen, nein, Yared hatte Wichtiges zu überdenken.
Es waren sturmgepeitschte Zeiten in Myrtana.
Die Gezeiten des Krieges zeigten dem Kontinent die kalte Schulter der trügerischen Stille im Auge des Orkans und er war Sippenführer geworden um all diejenigen, die beschlossen hatten sich zur Rattensippe zusammenzuschließen, um sich miteinander die Riffe des Lebens zu umschiffen und auf den Bugwellen zu reiten, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen und gemeinsame Zeile voran zu treiben, an zu führen.
Laut der Legenden erwartete man von einem Sildener Sippenführer Führungspersönlichkeit, Siegeswille und taktisches Geschick, aber Yared wusste, dass die wohl wichtigste Eigenschaften Besonnenheit, Schlauheit und Geduld waren, denn der Ungeduldige schickte seine Männer zu früh ins Verderben, der Unbesonnene schickte die seinen in aussichtslose Schlachten und der Dumme ließ sich zu leicht vom Feind überlisten.
Die Feinde der Rattensippe mochten nicht das Schwert zu führen geneigt sein, dafür kannten sie die Wirkung von Alkohol und Giften und verstanden sich auf die Verwendung von Lichtarmut und Stiletten, Worten und Gold.
Ein altes Sprichwort von den südlichen Inseln besagte:
Bekriege ein Reich und du wirst tausende Getreuer verlieren,
kaufe ein Reich und du wirst tausende Getreuer gewinnen.
(nach Yared)
Eine getreue hatte er bereits verloren. Der Kapitän der Maera war sich bewusst, dass die junge ungestüme Phobia nicht wiederkommen würde. Sie hatte wohl einen persönlichen Schlussstrich unter diesen Teil ihres Lebens gezogen. Yared hatte sich gleich zu beginn ihrer Bekanntschaft insgeheim gefragt, ob sie wirklich für das entbehrungsreiche und oft eintönige Leben auf See und in den dunklen Gassen der Zivilisation geschaffen war und auch wenn er es als schade empfand, dass sie die Maera verlassen hatte, nachdem sein Ärger über ihren abermals unangekündigten Abgang verflogen war, so war er sich im klaren, dass auch sie ihren Weg gehen musste und ihn hoffentlich in der Welt da draußen würde unter all dem Schlamm und den Fäkalien, dem Blut und den Krankheitserregern, die die Straßen und Wege der Welt bedeckten und bevölkerten, finden konnte.
"Warum jemand kommt, ist nicht so wichtig. Wie er wieder geht, zählt.", ertönte es leise hinter ihm aus dem Schatten.
Yared drehte sich nicht um sonder paffte weiterhin die Augen auf die Silhouette der Stadt gerichtet seine Pfeife.
"Eben und genau das bereitet mir in diesem Fall Kopfschmerzen. Ja, ich weiß ich hätte nichts tun können, aber ich verabscheue Machtlosigkeit."
Ein knatterndes Kichern ertönte hinter ihm vom Schreibtisch her, nicht unfreundlich aber mit der Wehmut einer übermenschlichen Lebenserfahrung geprägt durch Freud und Leid gleichermaßen.
"Ohnmacht ist der Menschen wahres Los, denn Macht ist eine Illusion eine Spielerei, der sich die Geldsäcke und Kraftprotze widmen, eine Droge für Herz und Verstand, der Tod für Liebe, die Geburt von Gier und Habsucht. Nur wer wahrhaft machtlos sein will, ist fähig Macht zu erkennen und ihr nicht zu erliegen. Macht über sich selbst ist wichtig, Macht über andere ist gefährlich. Vertrauen ist wichtig, Misstrauen ist wichtig, Liebe und Freundschaft sind wichtig. Hass ist ungesund, ebenso wie Naivität und Paranoia. Aber was erzähle ich dir das, Yared, du weißt das doch schon längst."
Weitere Rauchwölkchen kräuselten sich an der Decke der Kajüte, während der Ältermann schwieg und seine Gedanken kreisen ließ, bevor er antwortete.
"Gute Nacht, I nadhor."
Geändert von Yared (20.02.2010 um 02:14 Uhr)
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Lehrling
Heute Morgen wollten sie eigentlich flüchten, aber heute waren plötzlich ein ganzer Haufen Orkwachen an allen Toren. Auch war der Orksöldner nicht wie versprochen im Sklavenviertel erschienen. Zong wusste nicht recht, was das zu bedeuten hatte, aber bestimmt nichts gutes. Er redete sich ein, dass die Orks vielleicht wegen der hungrigen Wölfe mehr Wachen aufgestellt hatten, denn er war sich sicher, dass niemand von seinem Ausbruchsplan erfahren hätte, der es den Orks sagen würde. Eines stand nun zumindest fest! Er konnte niemals mit einer so großen Gruppe an Sklaven unbemerkt die Stadt verlassen. Wenn ihm die anderen helfen würden, würde es ihm vielleicht gelingen zu fliehen. Die anderen mussten dann jedoch hier bleiben.
Er machte sich an die Arbeit weiter nach Artefakten zu buddeln und dachte sich einen neuen Plan aus um zu fliehen...
Geändert von ZONG (18.02.2010 um 10:37 Uhr)
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Südlich von Faring.
Sie rannte voller entsetzen. Dicke Zweige peitschten gegen ihren Körper, und Dornen kratzten tiefe Furchen in ihre ledrige Haut. Keuchend und Stöhnend warf sie sich von der einen Böschung in die nächste, sie musste einfach weg. Weit, Weit weg von dem Ort des Grauens der noch vor wenigen Minuten ein Rastplatz für sie Drem und Winterauge gewesen war.
Doch nun war Dremkahr der grosse Tod! Gemetzelt von bösartigen Wesen mit heller Haut. Aufrecht wie Orks gingen sie, trugen Kleidung und auch Waffen. Doch als sie auf sie trafen brachten sie kein Wohlwollen mit sich. Sie setzten sich nicht freundschaftlich zu ihnen ans Feuer und versuchten sich zu erkunden wer sie den wahren oder wohin sie gingen. Nein, diese Wesen sahen und entschlossen spontan zu metzeln.
Dremkahr hatte noch versucht auf sie einzureden, mit erhobenen Händen versuchte er mit Gesten zu erklären dass sie nicht in feindlicher Absicht hier waren. Doch diese mordenden Kreaturen warfen sich zu viert auf Drem und hackten ihre schlanken Schwerter in sein Leib. Blut quoll Literweise aus Drem, der mit letzter Kraft sein Gewicht auf diese halbe Portionen warf und Dahara zurief, sie solle mit Winterauge flüchten und nicht zurückblicken.
Wie versteinert stand sie da, ihr wölfischer Begleiter wich ihr nicht zur Seite, all Zeit bereit ebenfalls sein Leben für sie zu geben. Diese Wesen, blickten sie voller Hass an, lechzten danach auch ihr Blut zu vergiessen…
Dann riss auch sie sich aus der Trance und begann zu rennen.
Diese Monster schrien ihr nach, rannten ihr nach, warfen Steine und verschossen Pfeile.
Es dämmerte bereits als sie endlich aus dem Wald heraus preschte und den hang hinunter stolperte. Sie kippte seitlich weg, flog hart auf den Boden und überschlug sich mehrmals, bis sie vor Erschöpfung zusammengesackt liegen blieb. Keuchend drehte sie sich auf den Rücken und sah den weiten schwarzen Sternenbedeckten Himmel. Ihre Wangen wurden zärtlich von Winterauge abgeleckt, ganz so als ob er ihr Mut zusprechen wollte.
Sie hob zitternd ihre rechte Hand und kraulte ihren Gefährten hinter den Ohren.
Dann hiefte sie sich in eine sitzende Haltung und blickte zurück in den Wald aus dem sie gekommen war. Es schien so als ob sie diese hellhäutigen Verfolger abgehängt hätte.
Als sie etwas später Ruhe gefunden hatte und sich von der Hetzerei erholte, ging sie auf die Knie und zog ihren Dolch aus der Scheide.
„Im Namen des Schöpfers, im Namen meines Vaters und im Namen der Geister der Jagt, ehre ich dich Dremkahr für deinen Mut und deine Aufopferung ….“
Sie schluchzte schwer, hatte sie in Drem doch einen wahren Freund gefunden und verstand sie doch sein unnötiges Opfer nicht. Dann schnitt sie sich eine tiefe schmerzende Furche in die linke Handfläche und ballte die Faust. Das dunkle Blut floss herunter und tröpfelte auf den erdigen Boden wo es sich in eine Art Pfütze sammelte.
„..nie werde ich vergessen was du für mich getan hast. Ich werde deinen Namen in ehren halten und ich werde von deinen Taten erzählen. Dein Name soll am Feuer der Ahnen erklingen und dein Geist soll mit den geistern der Natur eins werden um dem Schöpfer und seinen Kindern zu dienen!“
Langsam und ruhig tupfte sie mit dem Zeigefinger in das Blut und zeichnete rituelle Runen auf ihre Oberschenkel, Oberarme und in ihr Gesicht. Normalerweise tun dies die Angehörigen mit dem Blute des verstorbenen um diesen zu ehren, doch Dahara hoffte Drem würde den Umstand ihr eigenes Blut dazu verwenden zu müssen verstehen.
„Ich bitte dich Schöpfer, nimm dich seiner an, er war ein guter Krieger und ein wahrer Diener deines Volkes, lasse ihn nicht einsam in der Dunkelheit des nicht seins wandeln und erhelle seine Wege mit deiner Liebe. „
Dann richtete sie sich auf und beschreibe einen halbkreis zur Erde und zum Himmel mit ihren Armen, verbeugte sich vor dem Wald und hielt einen Moment schweigend inne.
„Los Winterauge, wir müssen weiter ziehen, sein Opfer soll nicht umsonnst gewesen ein. Zeit auf Artgenossen zu treffen….“
Der weisse Wolf heulte einmal lange und gequält aus, und Dahara nickte zustimmend.
Dann machten sich die beiden daran weiter Nördlich zu wandern….
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Es war an der Zeit, dass die Übungen etwas praktischer wurden. Was Lasseko bisher gelernt hatte war wichtig, das waren die Grundlagen, nun würde es aber ernst werden und dazu waren sie nach Montera gereist. Sicher nicht die beste Wahl aber zu dieser Zeit war es wohl egal.
Astera führte er am Zügel und Phobia hatte es sich auf einem der Dächer gemütlich gemacht.
Schau dich mal ganz genau um!
Du musst künftig auf Dinge achten, die dir bisher wohl noch gar nicht bewusst gewesen sind.
Ich denke, dass wir mal mit dem schnöden Taschendiebstahl beginnen.
Hierbei ist es wichtig ein Opfer auszuwählen, bei dem es sich auch lohnt ein Risiko einzugehen. Beobachte die Leute, oft siehst du schon auf den ersten Blick wer was hat und was nicht, sei aber vorsichtig, viele versuchen auch zu blenden, sie stellen etwas da, was sie gar nicht sind.
Wichtig ist auch, dass du nicht versuchst jemanden zu beklauen, der sich gerade erst zu einem Händler gesellt hat, bei dem musst du davon ausgehen, dass er in Kürze seinen Beutel zücken wird.
Menschenmengen sind gut, wenn jemand in ein Gespräch vertieft ist oder dergleichen. Notfalls lenkst du ihn ab, in dem du ihn anrempelst oder ähnliches.
Lasse dir Zeit, die Voraussetzungen erfüllst du schon, nun ist es wichtig, dass du auch lernst damit umzugehen und dabei kann ich dir nur beratend zur Seite stehen.
Wenn etwas schief gehen sollte treffen wir uns in der Höhle wieder, die ist weit genug entfernt, bis dahin sollten eventuelle Verfolger abgehängt sein.
Seloron konnte sich sehr gut vorstellen was in seinem Schüler vorging aber da musste er einfach durch. Der Lehrmeister hatte ein gutes Gefühl bei seinem Schüler, er würde das schon hinbekommen und selbst wenn nicht, würde er sicherlich aus dem Fehler lernen.
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Mit einen quasi nicht vorhanden Plan falls etwas schief laufen sollte, was Falko natürlich sehr schön fand, entschlossen sich er und Nils die Infiltration jetzt anzupacken. Wenn man bedachte wie lange es nun her war daß die beiden sich freiwillig gemeldet hatten konnte man mit Recht sagen daß man sich nun vielleicht etwas beeilen sollten. Sonst würden die Rebellen noch vermuten das die zwei im Kerker saßen oder ähnliches.
Kurz suchte er sein Äußeres was Verdächtig wirken könnte zum dritten Mal in Folge ab. Jegliche Gegenstände die die Loyalität des Jägers zeigten inklusive den Ring von Ulrich waren abgelegt worden. Wo man normalerweise seinen Säbel finden konnte hing nun ein Langschwert, welcher einst einen der zwei Söldner gehörte. Es kümmerte ihn nicht daß er vielleicht übertrieb, alles was irgendwie „anders“ wirken konnte wurde entweder abgelegt oder ausgetauscht. Einen stinknormalen Verräter imitieren wollte er, keinen der aus der Reihe tanzte. Es gab schon genug Dinge die ihnen ein Strich durch die Rechnung machen konnten, da mußte man nicht auch noch nachhelfen.
„Haben wir noch etwas vergessen oder können wir?“
Geändert von Falko (18.02.2010 um 16:38 Uhr)
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Lehrling
Zong hatte den ganzen Tag darüber nach gedacht wie er fliehen sollte. Es schien ihm fast unmöglich, bis ihm ein anderer Sklave davon erzählte, dass die Sklaven, wenn sie schon so erschöpft sind das sie kaum noch arbeiten können, mit dem Hof ausgetauscht werden. Zong dachte sich wenn er ein paar Tage so hart arbeitete, dass er völlig erschöpft war, würde er auf den Hof kommen. So konnte er die Wachen praktisch umgehen. Auf dem Hof gab es zwar auch Orksöldner, aber lange nicht so viele wie in der Stadt. Es war zumindest einen Versuch wert. Zong hatte in der Zwischenzeit beschlossen alleine zu fliehen. Er kam zu dem Schluss, dass es zwar sicherer war in einer Gruppe zu reisen, dafür aber umso auffälliger. Es bereitete ihm immer noch Kopfzerbrechen, dass der Orksöldner den ganzen Tag nicht aufgetaucht ist. Mittlerweile spielte er mit dem Gedanken, ob nicht der Orksöldner derjenige war, der sie verraten hatte. Zong beschloss mit niemandem mehr über seine Flucht zu reden. Vor allem nicht mit diesem Orksöldner.
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Beide waren sie fertig, ihre normalen Rüstungen waren versteckt. Also konnte Nils Falko guten Gewissens antworten:
„Wir können, ich wüsste nichts mehr, was uns verraten könnte. Wir sind zwei Söldner aus Geldern auf einer Patrouille, das dürfen wir nur nicht vergessen. Also: los geht’s. Hoffentlich finden wir Russel schnell, ich möchte nicht länger als notwendig in Trelis bleiben.“
Als der Weg aus Geldern Richtung Trelis frei und niemand zu sehen war, betraten sie ihn und gingen in Richtung der Orkburg.
Nach einer Weile gelangten sie schließlich an das Tor, das von mehreren Orksöldnern bewacht wurde und an dem schon mehrere andere warteten, die in die Festung wollten.
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Je näher sie der Burg kamen, desto unruhiger wurde Falko und desto mehr hörte er sein eigenes Herz schlagen. Seine Instinkte brüllten ihn an in die andere Richtung zu gehen und sich nicht ein Schaff gleich ein Rudel Wölfe nähern, sie wurden ignoriert. Sich selber zu beruhigen versuchte er erst gar nicht weil es von vornherein nicht klappen würde, sondern versuchte stattdessen äußerlich nichts von seiner Aufregung zu zeigen. Was nach ein paar Minuten eigentlich sogar ganz gut funktionierte, sein Atem blieb normal und nervöses Umschauen blieb aus. Sobald der Jäger die Stimme erheben würde, würde diese Fassung mit großer Wahrscheinlichkeit zerbröckeln, daß wußte er jetzt schon als seine Augen die Orksöldner langsam genauer zu Gesicht bekam. Die Vorstellung auch nur halbwegs freundlich mit einem Verräter reden zu müssen anstatt genau dem gleichen die Kehle aufzuschlitzen ließ seine Aggression extrem steigern. Nein, irgendein abfälliger Kommentar würde Falko von sich geben trotz aller Angst vor einer Entdeckung.
Während die beiden vor dem Tor warteten um Eintritt zu bekommen schielte er kurz zu den Mauern rauf. Mehrere Schützen suchten aufmerksam die Umgebung nach feinden ab, könnten aber sicherlich ohne Probleme auch das Innenhof unter Beschuß nehmen. Bald standen sie auch vor den Wachen welche erfahren wollten wieso die „Söldner“ in die Burg wollten. Dezent machte Falko Nils aufmerksam das er antworten sollte, seine Lippen blieben zumindest versiegelt.
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Da hatte er also Orkse gefunden und nicht nur das, er hatte auch eine Stadt gefunden. Die Orkwachen erzählten, als sie zusammen am Lagerfeuer vor der Höhle saßen, das dies eine Schwefelmine sei, nein falsch, es war die Schwefelmine von Geldern. Nug Na Shak war froh endlich wieder in der Zivilisation zu sein, nur eins trübte seine Freude.
Als der ehemalige Kriegsherr seinen Namen sagten wollte, wurde er schon bei "Nug..." von einem der Orkwachen unterbrochen. “Wie! Du heißt Nug!“, sagte einer der Wachen und der Kleinere der beiden sagte,” Genauso wie der feige Kriegsherr des Shak-Clans! Man sagt er wäre einfach verschwunden und hätte seinen Clan im Stich gelassen!”.
Nug biss sich auf die Zunge und schüttelte verächtlich den Kopf und sagte, ”Ich und Kriegsherr... ihr Blind seit?“ wobei er sich nervös am Hintern kratzte, “Meint ihr das Kriegsherr so erbärmlich aussehen wie ich?”
Die beiden Wachorks sahen abwechselnd sich und dann Nug an, schließlich begannen beiden zu lachen, “Du hast recht! Dich Wurm kann man ja nichteinmal für einen Krieger halten” dabei lachten die beiden Dummbatzte noch lauter.
Am nächsten Tag , also heute machte Nug sich dann auf den Weg zur Stadt, aber ihn beschäftigte die vergangenen Erlebnisse, einerseits freute er sich zwar wieder in eine Stadt gehen zu können, aber andererseits war er auch angespannt. Was wäre wenn ihn jemand erkennen würde, wie würde man dann auf ihn reagieren und vor allem was würde man mit ihm anstellen. Eines war klar zimperlich würde man ihn nicht behandeln.
Bald schon kamen das Stadttor und die Torwachen in Sicht, das würde seinen erste Bewährungsprobe sein. Die Wachen sahen ihn zwar an, doch sagten nichts zu ihm, anscheinend erkannten sie ihn nicht. Ja und dann war er zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in einer Stadt, hier pulsierten das Leben und ein beißender Geruch von Pisse und anderen Körperausscheidungen lag in der Luft. Hier sind wohl die Latrinen, dachte Nug und rümpfte die dicke Nase hoffentlich richt es beim Markt besser!
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Wald um Silden
Er wusste weder wo er war, noch was er hier überhaupt tat. Die Sonne verschwand blutrot hinter dem Horizont, als Andrambor immernoch bewusstlos auf dem Waldboden lag. Was ist nur geschehen?
Der Jäger kam nun jedoch langsam wieder zu sich, und als er wieder vollständig, konnte er sich das Szenario erneut ausmalen. Die Goblins verfolgten ihn wohmöglich ein ganzes Stück, gaben die Hetzjagd jedoch nach mehreren Metern auf. Und ich rannte weiter, obwohl die Biester schon lange abgelassen hatten...dachte sich Andrambor, als er wieder vom laubigen Boden aufstand. Sein linkes Knie war angeschlagen, denn auf dem Boden machten sich einige Blutflecken breit, jedoch schon halb vertrocknet. Die Wunde am Knie ging durch die Lederhose, warscheinlich war er gestolpert, über einen großen Stein, den er übersehen hatte, oder ähnlichem, und schlug sich das Knie beim Sturz auf. Zum Glück machte es Andrambor nicht viel aus, die Wunde war klein, und laufen konnte er immernoch. Doch nun musste er sich um etwas für ihn weitaus wichtigeres kümmern: Die Beute! Was war in den Beuteln der Goblins? 4 Stück an der Zahl hatte er schnell mitgehen lassen und war nun gespannt, was sich in ihnen befinden würde. Der Jäger hockte sich auf den Boden und entfernte die Schnur des ersten Beutels. Ein verrosteter Dolch und ein paar Steine. Was die Goblins wohl damit wollten? Der Dolch könnte geschliffen vielleichtals Waffe taugen, aber so...
Gut...etwas Fleisch...Käse...Bier... murmelte Andrambor, als er die Dinge bei Seite legte, die er aus den beiden anderen Beuteln entnahm. "Und nun zum letzten Päckchen...hoffentlich ist hier was nützliches drin..."
Schnell riss er die Schnur ab und öffnete den kleinen Sack. Goldmünzen! Das war ja klar. Der Beutel klimperte schon vor dem Öffnen, da war ja auch nichts anderes zu erwarten. Schade nur, dass es so wenige sind...mit 50 Gold würde er sich nicht viel kaufen können...
Andrambor steckte das Gold in eine Tasche, die dazugewonnenen Fleischrationen und das Fell in eine andere. Dann machte er sich auf nach Südosten, um nach Silden, seinem Heimatdorf, zurückzukehren.
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bei Ardea
Langsam ging die Sonne hinter den Bergen unter.
Irgentwo da hinten lag das Binnenland von Myrtana und so viel zu entdecken...
Gath seufzte und befühlte die Schwellung auf seiner Strin. Das Leben war nicht fair, nein, ganz und gar nicht - und der Versuch diesem Händler ober in Ardea einen gescheiten Job zu entlocken schon gleich gar nicht. Anfangs hatte es ja noch ganz gut ausgesehen, ja der Alte war sogar erleichtert, als er ihm erzählte, er wolle Ardea den Rücken zukehren, aber als er dann auf die Dinge zu sprechen kam, die er dafür brauchen würde, hatte ihm dieser Halsabschneider ein ziemlich mieses Angebot gemacht: Er würde ihm das Zeug - ein Schnitzmesser, einen Hammer, ein paar Nägel, ein Seil, eine große Flasche Wasser und etwas zu essen- für eine guten Preis verkaufen, wenn Gath ihm einen letzten Gefallen tat, nämlich von einem Typen, der am Hintertor, auf am Weg zum Leuchtturm, sein Lager aufgeschlagen hatte eine Bratpfanne und etliche Goldstücke zu hohlen, die ihm dieser Wegelagerer angeblich noch schuldete. Soweit so gut, das Einzige, was der Händler selbstverständlich nicht dazugesagt hatte, war, dass der Typ weder alleine war, noch Geld übrig hatte noch er und seine Freunde von besonders zierlicher Statur waren...
Zwar gelang es Gath mit Hilfe der Stadtwache, die die Schlägerrei bemerkte, die Schulden des Händlers einzutreiben, aber angenehm war diese Erfahrung keineswegs gewesen und das Problem mit dem Gold blieb, denn die Typen hatten keines...
Nachdem man sich dann nach einer weiteren, ringkampfähnlichen Diskusion auf die Lösung dieses neuen Problems geeinigt hatte, wobei seine Verhandlungsposition nicht allzu gut war, musst er dann mit fast leeren Händen und ein paar Blässuren dem Händler unter die Augen treten, was seinerseits jetzt einen leeren Magen zur Folge hatte.
Dann muss ich halt hungern! Nach Vengard brauche ich, wenn die Strömung ihn in die richtige Richtung geht, nur knapp mehr als einen Tag. und danach wird mir schon was einfallen.
Langsam ging er den Weg zum Strand hinunter, an den Fischerhütten vorbei.
Um nach Vengard zu kommen würde er aber ausgeschlafen sein müssen und vorher noch alles abgebaut haben müssen - zwei Dinge, die sich leider widersprachen.
Ach was soll's? Ich werde mich schon durschschlagen...Das Netz kommt mit die Bretter sind die Ruder - es ist alles wie wenn ich Fischen fahre.
Nur dass es diesmal Tag sein würde und er sich an die Küstenlinie halten würde, damit er die Stadt nicht verfehle.
Aber was sollte er machen, wenn er dort war?
Wenn ich jetzt nicht ins Bett gehe, werde morgen sowieso nicht dort ankommen. Auf der Reise werde ich noch genug zeit zum nachdenken finden...
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Falko wollte scheinbar nichts sagen, nun gut. Also musste der Schwarzhaarige antworten, nicht zu freundlich am besten, das würde mit Sicherheit Verdacht erregen, unter den Söldnern herrschte vermutlich ein rauerer Umgangston.
„Wir sind auf `ner Patrouille von Geldern nach Trelis und woll’n morgen zurück. Und heut Nacht wollten wir im warmen schlafen und nicht nachts in der Scheißkälte zurück. Und nachts würden wir wohl auch nicht viel sehen, oder?“
„Und wie heißt ihr beiden?“ wollte die Wache wissen.
„Das da ist Michel“ sagte er, während er auf Falko deutete. „Und ich bin Jörg.“
„Gut, rein mit euch beiden. In der Kaserne dürften noch zwei Betten frei sein.“
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Dichter Schneefall hatte eingesetzt und die im Feuer übrig gebliebene Glut führte einen ausweglosen Kampf, um dem Schnee nicht zu erliegen und in einem letzten Aufbäumen zu erlischen. Sonnenlicht begann gerade den fahlen, müden Mond vom Himmelszelt abzulösen; Morgennebel tat sein Übriges zu dieser zwielichtigen Szenerie.
<< ... Hauptsache man hört dich nicht. Achte immer auf deine Umgebung und sei wachsam, was kleine Erdlöcher und Wurzeln angeht.>>
Ein paar Füße schob sich unhöflich in Iduns Blickfeld, gefolgt von einer jugendliche Stimme, die ihm einen angenehmen Morgen wünschte. Idun war für einen Augenblick verwirrt, murmelte dann etwas von << Guten Morgen!>> und machte Anstalten aufzustehen. Der Ältere blickte ihn mit einem gleichgültigen Blick an. Es war schwer auszumachen, ob er sich darüber freute oder ärgerte, dass sein Gespräch unterbrochen wurde. Generell war es schwer aus dem Gesicht etwas abzulesen. „Wenigstens lebe ich noch. Vielleicht habe ich mich getäuscht und dieses ungleiche Paar trachtet gar nicht nach meinen raren Besitztümern. Solange sie mich weiter versorgen, könnte es sich lohnen hier zu bleiben.“
<< Pass auf, wir wollen heute los.>>, fing der Alte an Idun gerichtet an, << Ich wünsche dir eine gute Weiterreise.>>
Wieder einmal hatte die Welt Idun einen Streich gespielt. Warum passieren solche unerwarteten Dinge immer ihm? War er vielleicht einfach zu engstirnig?
<< Äh, wartet... >>
<< Ja? >> Der Ältere schaute ihn fragend an.
„Was sage ich jetzt? Soll ich ihnen folgen? Töten wollen sie mich anscheinend nicht, ansonsten hätten sie es schon längst getan. Immerhin wäre mein Überlebenschance größer, wenn ich mit ihnen mitgehe.“
<< Ich möchte mit euch reisen.>>
Der Alte wechselte einen nichtssagenden Blick mit seinem Schüler. Einzig ein leichtes Stirnrunzeln verriet, dass er nachdachte. Unbeirrt fiel der Schnee weiter und ließ die Welt in einen weißen Schleier versinken.
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Hm, daß ging jetzt irgendwie schnell ab, Falko hatte erwartet das der Wächter etwas genau nachhacken würde. Nicht das er was dagegen hatte, aber wäre er der Befehlshaber gäbe es am Tor etwas skeptischere Söldner die das Tor bewachten. Vielleicht überschätzte er die Feinde auch, immerhin taten die käuflichen Kämpfer diese Befragung wahrscheinlich Tag ein Tag aus, da gewöhnte man sicher eine gewisse Routine an. Aber wieso stellte man da keine Orks auf, die solche Pflichten wohl etwas ernster ansahen?
Jetzt war es aber auch egal, die beiden standen nun im Innenhof von Trelis, das erste Problem war überwunden. Die Tätigkeiten die dort ausgeführt wurden entsprachen in etwa daß was man in einer Burg erwartete. Jede menge Militärkram, die ihn genau gar nicht Interessierten und auch nicht wichtig waren. Jetzt konnten sie diesen Russel oder zumindest nach Spuren wo der bleiben könnte suchen, den Grund für dieses Verkleidungsspiel. Wie genau hatte man den Kerl beschrieben? Kurz ging er die Beschreibung innerlich durch, bevor Falko begann Menschen mit seiner Vorstellung zu vergleichen, während der Jäger zusammen mit Nils durch den Hof schritt.
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Grenze Myrtana - Nordmar
Die Wölfe waren tod und brieten über dem Feuer, dass Gosch entfacht. Die beiden Nordmänner hatten mit Wölfen kurzen Prozess gemacht. Danach hatte Eric den ihnen das Fell abgenommen und sie zerlegt.
"Hier kannste haben damit bei uns nicht frierst!", rief er und warf ihm die Felle zu. Er hatte sie aufgerollt und unter seinen Rucksack gebunden. Er aß etwas von seinem Fleisch.
Die beiden Nordmänner lachten. Es hatte angefangen zu schneien. Sie mussten schon nahe an der Grenze zu Nordmar sein.
"Wir sollten morgen Nordmar erreichen. Dann machen wir uns am besten auf dem Weg zum Hammerclan. Wenn wir uns beeilen und uns nichts dazwischen kommt sollten wir morgen dort ankommen. Hoffentlich passiert noch etwas. Das ganze war doch ziemlich langweilig"
, sagte Gosch als ob er seine Gedanke gelesen hätte.
"Hoffentlich sind wir bald da ich brauch was zu trinken"
"Genau! Nicht mehr lange und du wirst den besten Met kosten den es gibt. Nicht dieses so wie dieses Gesöff aus Vengard."
Die drei lachten.
"Am besten du legst dich hin. Gosch und ich werden Wache halten. Du wirst deine Kraft noch brauchen wenn wir nach Nordmar kommen."
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18.02.2010 22:14
#18
Der Schüler war nervös, schritt durch die Stadt und versuchte unauffällig zu sein und beobachtete die ihn Umgebenden, die Sklaven, Söldner, aber auch die Orks und nicht wenige schauten auch ihn an, immerhin war er ein fremdes Gesicht. Zwar hatte er diesen Ort schon mal besucht, aber daran konnte sich wohl niemand erinnern, selbst er wusste nicht mehr ganz sicher, wann und weswegen das gewesen ist.
Jedenfalls war er innerlich unruhig, vermied es aber, diesen Zustand auch nach außen zu zeigen.
Kurz dachte er noch über die Worte seines Lehrmeisters nach, wobei das nicht so viel war, was ihm in dieser Situation besonders half. Es waren noch kurze allgemeine Tipps, dazu ein paar aufmunternde Worte, dass er die nötigen Vorraussetzungen erfülle und diese Aussage war beruhigend, erhöhte gewissermaßen aber auch noch mal den Druck, den diese Übung einfach von Alleine mit sich brachte.
Noch immer ein klein wenig nervös, betrat er die Taverne des Ortes, welche, wie immer eigentlich, wenn die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden war, gut besucht war. Viele Menschen genossen die Atmosphäre, die Getränke und ließen den Tag ausklingen und auch der ein oder andere Ork war hier anzutreffen.
Langsam machte er einen Schritt vorwärts, bewegte sich zunächst zur Theke und orderte erst mal ein Getränk. Einerseits tat er es wahrscheinlich um den letzten Rest von Nervosität wegzuspülen, aber auch um wie ein normaler Tavernengast zu wirken.
Anschließend entfernte er sich wieder etwas von der Theke, schaute sich zunächst um und betrachtete die anderen Tavernengäste, wobei er schrittweise durch den Raum wanderte. Danach setzte er sich links neben einen Mann, den er für geeignet empfand, zumal dieser auch seinen Geldbeutel auf der linken Seite trug, daher könnte Lasseko dort theoretisch gut ran kommen, wenn er sich etwas geschickt anstellte. Es war ein Orksöldner, also würde er sich entsprechend verhalten müssen.
Als er dann letztlich neben dem Mann Platz genommen hatte, hielt er sein Bier mit der linken Hand auf dem Tisch und stützte zunächst sein Kinn auf die rechte Hand.
„Verfluchte Rebellen“, fing er an zu sprechen und schaute zu seinem Nachbarn herüber. Dieser bemerkte ihn, schaute ihn hingegen fragend an.
„Wieder haben sie uns angegriffen, als ich mit einigen unser Jungs durch die nahen Wälder straff.“
„Immer wieder die selbe Leier“, entgegnete der Unbekannte nur, als ob er schon häufig ähnliche Erfahrungen gemacht hätte.
„Feige und aus dem Hinterhalt, sie haben keine Ehre und daran werden sie letztlich zu Grunde gehen.“
Als er diese Worte ausgesprochen hatte, tastete er mit seiner rechten Hand nach dem Geldbeutel, vielmehr danach, wie dieser befestigt war.
„Glaubst du? Gerade dieses hinterhältige könnte sie stärker machen, als sie wirklich sind. Eine Reihe Bogenschützen kann viele unserer Männer erledigen“, antwortete der Orksöldner und ließ sich nun auf eine Diskussion ein.
Bevor nun allerdings Lasseko wieder zum Wort anhob, nahm er erst wieder einen weiteren Schluck, wohl auch um nun das allerletzte Zögern zu verdrängen.
„Du kennst die Grundsätze der Orks, Zusammenhalt der Einheit, geschlossenes System und so“, erinnerte er an die Prinzipien der Besatzer, während er mit der rechten Hand nun ein kleines Band um den Beutelhals fühlte. Gleichzeitig zu der Diskussion bewegte er aber auch gelegentlich noch die linke Hand, um das Gespräch authentischer wirken zu lassen und noch mehr seine Aufmerksamkeit zu kriegen. Mit zwei Fingern der rechten Hand ergriff er solang den Beutel, einen weiteren führte er langsam und vor allem vorsichtig zwischen Beutel und Schnur, sodass selbige lockerer wurde. Genau in diesem Moment musste er an die Übungen denken, bei denen er sich konzentrieren musste, dass er seine Finger nicht zu sehr ins Zittern geraten ließ, dass er sie zusammen hielt und dass er überhaupt ein Gefühl in den Fingern zu bekommen würde und genau für diese Übungen war er in diesem Augenblick dankbar.
„Und so haben sie die Menschen überrannt und sie werden weiterhin siegreich sein, glaub mir!“
Während dessen zog er den Beutel ganz leicht nach unten und merkte dann plötzlich, dass der Widerstand nachließ, der Beutel also nicht mehr von der Schnur gehalten wurde und er ihn in Händen hielt.
„Wie auch immer, glaub mir, wir werden schon bald siegreich sein und jeden Tag unseren Lohn genießen können.“
Mit diesen Worten prostete er seiner Bekanntschaft noch mal zu, nahm schnell den letzten Schluck und erhob sich dann wieder vom Tisch. Dabei achtete er auch darauf, dass er mit seiner Hand den Beutel möglichst fest ergriff, sodass die darin befindlichen Münzen keinen Platz hatten um noch herumzuklimpern, worauf der ursprüngliche Besitzer dann aufmerksam werden könnte.
„Kämpfe mit Ehre, für den Sieg!“, verabschiedete sich Lasseko und verließ die Taverne und wurde sich seines Glücks bewusst. Seine Technik war noch nicht perfekt, so würde er nicht immer vorgehen können, das müsste er auch anders schaffen können und war dieser Mann auch nicht so aufmerksam gewesen wie es manch anderer Mensch gewesen wäre. So oder so konnte er nicht bestreiten, dass er ein wenig Glück hatte, sowohl bei der Durchführung, als auch beim Opfer selbst, doch das wäre, neben der Erfahrung an sich, wohl immer ein Faktor, der ein wenig mit einfließen würde. Bei solchen Aktionen brauchte man eben ein glückliches Händchen, bei Durchführung der Künste war dieser Ausdruck passend wie selten...
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Lehrling
Diese Nacht hatte Zong einen unruhigen Schlaf. Er hatte die Geschehnisse des Tages noch immer nicht verarbeitet. Mittlerweile war sich Zong ganz sicher, dass der Orksöldner der jenige war der sie verraten hatte. Am liebsten wäre Zong losgestürmt und hätte den Orksöldner im Schlaf erdolcht. Immer tat er so hilfsbereit und dann hatte er alle verraten. Zong hatte nur noch ein Ziel vor Augen. Er musste auf einen der Bauernhöfe geschickt werden. Bei so vielen Orks an den Ausgängen gab es keine andere Chance für ihn zu fliehen. Normalerweise schläft er nach einer Zeit ein, wenn er so intensiv über etwas nachdenkt, aber an diesem Tag war es nicht so. An diesem Tag konnte er seinen Zorn einfach nicht beiseite legen. Immerzu musste er an den schrecklichen Verrat denken. Er wusste, dass die Orksöldner korrupt und hinterhältig sind. Doch diesem Orksöldner hatte er vertraut! Er wusste nicht wieso, aber irgendetwas in seinen Augen und seiner Stimme musste vertrauenserweckend gewesen sein. Während er über irsinnige Pläne schmiedete, wie er den Orksöldner ermorden würde, schlief er dann doch irgendwann ein. Natürlich wusste er, dass er es niemals wagen würde einen Orksöldner zu ermorden, aber zumindest erfreute ihn der Gedanke.
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Südlich von Faring
Die Sonne stand schon hoch oben am Horizont als die Orkin mitsamt ihres Begleiters abseits des Weges gen Norden marschierte.
Geschlafen hatte sie eng an Winterauge gekuschelt in den Büschen an einem stillen Hang, gut versteckt vor den Augen fremder Wanderer.
Als sie dann erwachte, wusch sie sich an einem kleinen Bach der etwas südlich des Hanges vorbeizog. Dort tranken sie und Ihr Wolf reichlich und verspeisten einige Beeren die sie an den Sträuchern am Bachrand fand.
Warum sie asnchliessend weiter gen Norden zog wusste sie nicht, jedoch war es besser als nichts zu tun. Der Schöpfer schien ihr dabei gnädig zu sein. Nach Stunden des Wanderns traf sie auf eine Art Spähtrupp von ihren Artgenossen. Orkse also! Richtige Orks, die sogar aus diesem Land hier kamen. Begeistert winkte sie den grossgewachsenen Kriegern, mit ihren dicken Rüstungen und scharfen Waffen zu. Diese rümpften die Nase und warteten bis sie den Anschluss gefunden hatte. Zwei der Orkse zwinkerten sich gegenseitig schmierig grinsend zu als sie sahen, wie hübsch die Orkin war, die da zu ihnen stiess.
Der Anführer des Trupps, sass auf einem Baumstumpf und kaute auf irgendetwas herum.
Sein linkes Auge war mit einem schwarzen Leinentuch abgebunden, Dahara nahm an, das es sich hierbei umeine frische Verletzung handeln musste.
Vorsichtig näherte sie sich und sammelte sich um diese für sie fremden Orks zu begrüssen.
Sie nickte allen freundlich zu, und hielt Winterauge mit der Hand an ihrer Seite, damit er ruhig blieb. Dann wandte sie sich an den Truppführer und sprach mit starker Stimme:
„Ich grüsse euch im Namen des Schöpfers, ich bin Dahara Gorkhama, Tochter des Bemrokahr Gorkhama , seinerseits Häuptling des Gorkhama Dar-Clans. Ich komme von weit her, aus fernen Ländern auf der anderen Seite des Meeres. Ich bin hier um nach einem gewissen Ork mit dem Namen Brosh dar Urkma zu treffen. Kennt ihr ihn? Könnt ihr mir sagen wo ich auf ihn treffen kann? „
Die Orkse blickten sich verdutzt an, dann lachten sie gemeinsam laut los. Daharas grüne Haut verfärbte sich vor Scham leicht rot . Hatte sie etwas falsches gesagt?
Der Anführer des Trupps zerschnitt die Luft mit einer raschen Handbewegung, was den anderen wohl andeutete zu schweigen. Dann richtete er sich zu seiner vollen Grösse auf und sprach ebenfalls mit starker grolliger Stimme:
„Ich grüsse dich Dahara Gorkahma, mein name ist Ferkohra Dümlük , ich bin der Truppenführer dieses Spähtrupps. Harr harr, der Ork den du suchst, ist zu deinem Glück kein unbeschriebenes Blatt…“
Wieder begannen alle zu gröllen…
„Harr harrr, Brosh dar Urkma ist der Führer der Urkmas, der Führer von uns allen hier. Er ist das Oberhaupt der Flammenden Faust , was für Urkma steht! Wenn du diesen Pfad hier weiter folgst, kommst du nach Faring, dort hättest du ihn zu einem anderen Zeitpunkt angetroffen, sofern er dich den auch empfangen würde harr harr…
Aber unser Führer ist momentan nicht anwesend, er ist mal wieder unterwegs orkische Legenden zu erschaffen, harr harr harr! So bald wirst du ihn also nicht zu sehen bekommen.
Aber, da du quasi Frischfleisch bist könntest du mal gen Faring gehen und dich dort nützlich machen, etwas einleben und so. Ohne einen guten Ruf dort, kannst du es sowieso vergessen zu Brosh durchgelassen zu werden. So, genug gelabbert, Männer wir müssen weiter!“
Staunend blickte Dahara dem Trupp beim Abmarsch nach. Dieser Brosh musste wahrlich ein gewaltiger Orkkriegsherr sein. Beim Gedanken auf solch einen Krieger zu treffen kräuselten sich all ihre Haare auf.
„Die Flammende Faust….hört sich gut an nicht wahr Winterauge?“
Der weisse Wolf fiebte zustimmend, und so machten sie sich auf den Weg entlang nach Faring, was sie einige Stunden später schliesslich auch erreichten….
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