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So viel zu Brüderlichkeit und Freundschaft! Nero schmiss das Fell beiseite, durch den Versuch dem verdammten Ding auszuweichen, hatte sich die Wunde erneut geöffnet, Nero verzog nur das Gesicht zu einer wütenden Grimasse und presste eine Hand darauf, kurz darauf war sein Hemd jedoch von Blut getränkt und seine Hand wurde langsam rot.
"Klasse Callindor, wirklich klasse, wenn du willst, dass ich krepiere, dann sag es einfach. Es tut mir Leid, dass ich nicht sterben wollte, nur weil du den edlen Helden spielen wolltest. Auch wenn Innos uns gebietet für Ordnung und Recht zu sorgen, in den Tod würde er uns nie schicken wollen. Verdammt, ich muss es abbinden...."
Callindor schien wohl schon wieder zu einer patzigen Antwort ansetzen zu wollen, doch als er das Blut sah, das durchtränkte Hemd, dass sich der Magier gerade vom Leibe riss, wurde er still, fast gespenstisch still, doch Nero wollte so nicht weiter reisen, er hatte versucht dem Magier mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, doch wenn er es nicht wollte, sollte er mal sehen wie er zurecht kommen würde. Der Magier hatte sich die Wunde gerade wieder Verbunden und sich sein letztes Hemd übergezogen, als er aufstand und seinen Mantel um sich schnürte. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er zum Horizont.
"Wenn es mit mir so unausstehlich ist, dann wirst du deine Gründe dafür haben und ich will dir nicht weiter zur Last fallen. Ich bin es leid dafür gehasst zu werden, wenn ich meine Hilfe anbiete und ich bringe dich in eine weitaus bessere Lage, wenn ich den Banditen entgegen gehe und sie aufhalte. Ich gehe nach Norden, dort werden sie auf uns zukommen und ich werde mein Ende finden, das sollte nach deinem, von Qual und Schmerz erfreuten, Sinn sein Callindor."
Was würde nun wohl werden? Würde er ebenso ziehen wie damals bei Grimward, oder würde wenigstens Callindor sich besinnen und sich für seine offensichtliche Dummheit entschuldigen?
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Gestriger Tag
Wie Ulrich seine Taten bewerten würde, stand nun nicht mehr zur Debatte. Der Paladin würde ihn schon nicht umbringen. Schließlich schätzte sich der Gardist schon als ein sehr fähiger Mann ein. Beflügelt mit diesem Hintergedanken hatte er sich eine Karte von Reddock und seiner Umgebung zur Hand genommen. Mit abschätzenden Blicken machte er sich klar, welche Gebiete sie momentan definitiv im Blickfeld besaßen. Er konnte sich die Sichtradien der Spähposten bis hin zum Gebirge und Ardea denken. Auch weite Teile des Nordens waren durch die mobilen Späher abgesichert. Sollte es zu einem Angriff von Banditen kommen, würden sie rechtzeitig davon erfahren. Sobald Ulrich in Reddock eintraf, wäre dies die Versicherung, dass Ortega tatsächlich nur diese paar Männer noch hatte. Denn Ulrich hätte mit seinen Rebellen jeden Landstreicher unters Messer genommen.
Die Tür schwang auf.
„Falko, was gibt’s denn?“
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Callindor schüttelte nur enttäuscht den Kopf, als Nero noch mit Abbinden beschäftigt war und holte so schnel es ging etwas Wasser aus dem Flusslauf einige hundert Meter entfernt, um die Wunde reinigen zu können.
Und dabei hatte er es so eilig, da stolperte er sogar über so eine harte Wurzel eines Baums und schrammte sich das Knie auf. Wenigstens würde das Wasser schön kühl sein, um das Mütchen von Nero ein wenig zu kühlen.
Mit einer dienerischen Geste reichte Callindor den großen Becher, doch sein Freund wehrte nur ab.
"Danke, aber ich komm schon allein zurecht!"
Das war deutlich. Mit einem Grummeln sah er auf Nero herab, der noch immer beschäftigt tat und auf das Rufen seines Namens hob er das gesicht etwas, sodass er Callindor sah.
Zumindest solange, wie nicht der Schwall Wasser in seinem gesicht landete und sicher seine Sicht auf ihn verschleierte.
"Dann erstick doch an deinem Stolz oder an was auch immer. Jetzt ist endgültig Schluss mit lustig. Ich lass mir das von dir nicht noch länger gefallen. Ich hatte ja viel Nachsicht mit dir, aber auch meine Geduld ist irgendwann am Ende. Und diesen Punkt hastr du inzwischen erfolgreich bei mir erreicht. Du willst, dass wir uns trennen? Gut. Schön, dann zeig mir, was du für ein Idiot bist und geh in den Tod, aber bürde mir nicht eine unnötige Entscheidung auf, sodass ich dann darunter zu leiden hätte. Du hast schon immer das gemacht, was du wolltest."
"Was willst du damit sagen?"
"Hast du es denn noch nie gemerkt? Ich wollte das zwar nie zur Sprache bringen, aber wir beide unterscheiden uns maßgeblich voneinander. Ich gebe, anstatt zu nehmen. Zumindest vorrangig, doch du gibst nur, wenn du auch bekommen hast. Du kannst es nicht leugnen, denn deine Taten werden nur von einem Gedanken gelnkt: dem des eigenen Vorteils. Solange es für dich etwas bringt, hilfst du mir, beschönst es mit den Worten von Freundschaft und Kameradschaft, doch dfavon spürt man nichts. Deine Gier nach Macht, Erfolg und Ansehen macht dich blind für die Dinge, die mir wichtig sind. Ich schere mich nicht so für Ruhm und Ehre, mein Ansehen innerhalb des Ordens ist praktisch nicht existent und so können wir unterschiedlicher nicht sein. Vielleicht musste es ja so enden. Dass wir im Streit auseinander gehen, doch gerade heute bin ich kurz davor, dir die Freundschaft zu kündigen. Sag nur ein falsches Wort, und ich bin weg.
Dessen kannst du dir gewiss sein und wenn du mich gut genug kennst, dass weißt du auch, dass ich es ernst meine. Es ist wirklich erschreckend, aber dem ist so. Ich dachte, ich könnte dir helfen, wenn wir zusammen sind, doch allem Anschein nach förderst du bei mir eher das Schlechte, als dass ich bei dir das Gute erhelle. Es ist besser, wenn ich gehe, jetzt und sofort."
Callindor schluckte. Es war wie ein Flash und er hatte keine Pause gemacht, hatte sich alles herunter geredet und wünschte in diesem Augenblick, einiges nicht gesagt zu haben. Aber dafür war es zu spät. Er hatte vielleicht erine unsichtbare Schwelle übertreten, die er hätte nie in Angriff nehmen dürfen ...
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Gestriger Tag
Entweder hatte Rethus sich damit abgefunden oder wenigstens geschafft eine Fassade aufzubauen, denn die Stimme war in den gleichen Ton wie der Kerl normalerweise einen Befehle gab. Der Ton der es mühelos schaffen könnte sein Gemüt explodieren zu lassen. Gutes Zeichen. Falko überdachte seine nächsten Worte, um anständig die Informationen wiedergeben zu können. War schwerer als gedacht.
„Während ich die Gegend nach den Banditen auskundschaftete, entdeckte ich ein großes Lager in der Nähe, in den eine ganze Streitmacht rastete, keine kleine Banditenbande. Die genaue Zahl weiß ich jetzt nicht. Jedenfalls“ Fuhr er lieber direkter fort als die Augen des Gardisten langsam größer wurden. „Sind die Soldaten dort keine Söldner oder Orks, sondern Königstreue. Welche in Richtung Kap Dun marschieren und es mit der Unterstützung der Flotte angreifen werden. Das erfuhr ich von einen Freund denn ich dort ausfindig machte. Den genauen Zeitpunkt des Angriff konnte ich allerdings nicht in Erfahrung bringen.“ Seltsamerweise bekam Falko es hin jegliche Emotionen gleich ob Positiv oder Negativ aus seiner Stimme zu tilgen. Nun wartete er auf eine Reaktion von Rethus.
Geändert von Falko (09.03.2010 um 21:01 Uhr)
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Nahe Montera
Haldor und seine Familie wussten offensichtlich nicht, das die Orks das Festland überfallen hatten und den Krieg gewonnen hatten - Batariel klärte sie auf, soweit es ihm möglich war. Viel wusste er selbst nicht...
Sie konnten das wohl nur an einem Ort herausfinden - MONTERA
Die Truppe war später aufgestanden als sonst, es waren alle wohl sehr erschöpft von der gestrigen Nacht. Batariel konnte die nacht nicht schlafen, er war dann fast die ganze Nacht draussen und blickte in die Sterne. erst als es zu Dämmern begann schlief er ein, er bemerkte den Regen überhaupt nicht, der in am Morgen begann. Als er aufwachte war er klatschnass und hatte sich eine starke Erkältung eingefangen.
Brandolf und Shari sahen ziemlich müde aus, sie hatten wohl auch nicht viel Zeit zum Schlafen gehabt. Sie saßen einige Zeit am Tisch, da sie noch alle sehr müde waren.
Shari und Batariel kamen zum Ersten mal richtig ins Gespräch, erst jetzt fielen Batariel ihre wunderschönen Feuerroten Haare und ihr Traumkörper auf, Brandolf hatte sich eine schöne Frau zugelegt. Batariel machte ihr einige Komplimente, und lehnte sich an sie die nichts offensichtlich dagegen hatte. - Brandolf drückte ihr einen Kuss ins Gesicht und rief zum Aufbruch "Montera ist nahe, lasst uns aufbrechen! - ich brauche wieder Schnaps oder Rum." Batariel lachte und erhob sich.
Nun machten sich die 6 auf den Weg nach Montera ...
Geändert von Batariel (09.03.2010 um 20:43 Uhr)
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Es war nicht zu fassen, Callindor hatte ein völlig falsches Bild von ihm! Es machte den Magier stocksauer, doch nun musste er kontern, und er hatte noch immer ein Ass im Ärmel, und das seit vielen Jahren. Niemals hätte er gedacht, dass Callindor es auf diesem Wege erfahren würde, doch nun war es eben so und niemand konnte etwas daran ändern, eigentlich hätte es schon bei der Gerichtsverhandlung ans Licht kommen sollen, doch sie waren schon immer vorsichtig gewesen und Smantha hatte es nicht herausgefunden, ganz zum Vorteil für diese Situation. Nero langte dem Magier kräftig eine, sodass dieser auf dem Boden der Tatsachen landete.
"Du nennst mich einen Egoisten? Du nennst mich einen Machtgeilen Menschen? BIST DU NOCH GANZ BEI TROST? Was bekam ich, als ich Vic mit dir rettete, wovon niemand etwas weiß? Was bekam ich, als ich dich vor den Banditen der letzten Tage schützte? Was bekam ich, als ich dich aufbaute und versuchte dich zerissenen Menschen wieder zur Vernunft zu bringen? Ich glaube du kleine verzogene Göre weißt nicht einmal, wie oft ich deinen Arsch gerettet habe und wie oft ich selber kurz vor dem Tode stand. Hast du schon vergessen wer dich behütete und rettete als man dich tot sehen wollte? Was bekam ich da? Auf mich wurde geschossen, nach mir wurde getreten und ich wurde wiedereinmal nahezu restlos aus der Welt getilgt! Ich verlange nichts und ich bin niemals unehrlich zu dir gewesen! Siehst du das hier? Das verdammte Amulett schleppe ich mit mir rum, weil ich Valen etwas schulde und mir nichts erhoffe. Ich bürge in diesem Moment für zwei Leben ohne auch nur einen müden Heller zu sehen!"
Der Magier warf seine Tasche beiseite und stellte dem Magier einen Fuß auf die Brust, drastisch aber notwendig in diesem Augenblick. Er schnaufte vor Wut und doch konnte er nicht anders als milde zu lächeln, wenn Callindor es hören würde, dann würde er entweder platzen oder ohnmächtig werden, oder gar beides, es müsste für ihn schockierend sein.
"Ohne mich wärst du nichts und ohne mich gäbe es dich schon seit langer Zeit nicht mehr, ebenso wie es mich ohne dich nicht geben würde, und alles was ich bekomme ist ein zickiger Kumpan den ich die meiste Zeit durchschleifen muss! Verstehst DU es nicht? Wir beide, unsere Seelen sind miteinander verknüpft, sie tragen sich gegenseitig und erhalten sich. Nie forderte ich etwas, nie wollte ich auch nur einen Funken Anerkennung, doch damit ist es vorbei. Ich fordere von dir, dass du mich annimmst als den, der ich bin, dein Beschützer und Bruder, dein Blut! Ich erzählte es dir nie, und doch war ich die ganze Zeit dein Schatten, so wie es unser ganzes Leben hätte sein sollen! Ich bin dein großer Bruder, Nero Cray, ich bin nicht der Junge für den du mich hälst.... Ich bin es, der dich beschützen muss und ich bin es, der für dich die Verantwortung trägt. Samantha hat es nicht herausgefunden, da ich zur Tarnung zu Zieheltern nach Varant gegeben wurde, jedoch ständig auf deinen Färsen war, Bruder. Deshalb liebe ich dich und deshalb stehe ich immer und immer wieder für dein Leben ein!"
Nero nahm den Fuß von seinem "kleinen" Bruder und hielt ihm die Hand zum Aufstehen hin, es war alles gesagt worden, die Familie hatte wieder zueinander gefunden.
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„Die Streitmacht ist hier?“
Falko nickte zustimmend.
Aber das würde ja bedeuten, dass die Späher auch jetzt schon wieder abgezogen werden konnten. Schließlich wäre den Banditen eine solche größere Truppenbewegung aufgefallen und noch dazu wäre den Soldaten die Aktivität von Banditen aufgefallen.
Rethus bewegte sich von dem Tisch weg und schnappte sich sein Kurzschwert, um es über den Rücken zu spannen.
Dennoch sollte er die Späher vielleicht vorsichtshalber postiert lassen, setzte er seinen Gedanken fort, zumindest solange bis Ulrich wieder in Reddock war.
Anschießend packte er das Langschwert, um es mit Schaft am Gürtel anzubringen.
„Entschuldige mein plötzlich losspringen, aber davon muss dringend Ulrich informiert werden. Ich werde mich mal direkt dort im Feldlager um den Stand der Dinge erkundigen. Unser Kommandant sollte alles so genau wie möglich erläutert bekommen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da nicht mitmachen möchte.“
Irgendwie kam es ihm schon seltsam vor, Falko da plötzlich so allein im Raum rum stehen zu lassen, aber Rethus war nun mal sehr eigenwillig. Nachdem der Kundschafter ihn genau über die Lage des Feldlagers informiert hatte, begab sich Rethus direkt dorthin.
Dort hatte er nun den Tag verbracht und mit ein paar Soldaten gesprochen. Aber die Informationen über den geplanten Angriff auf Kap Dun reichten ihm noch nicht. Er konnte zwar in Erfahrungen bringen, dass es neben der Infanterie auch eine Kavallerie und die Marine gab. Doch wie sich der Rebellen in die Sache integrieren konnten, konnte ihm nur einer der Vorgesetzten erklären…
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Endlich waren sie in Montera!
Bevor sie das Tor passierten, hatte Batriel, nun wusste sie endlich die Namen der Mitreisenden!
Batriel hatte ihnen erklärt das sie niemanden sagen durften das sie Orkfeinde waren.
Schnell legten sie sich eine Geschichte zusammen.
Diese legten sie den grimmigen und gelangweilten Orkwachen. Zu insgeheimten Freude der Reisenden wurden sie durchgelassen.
Jetzt erst fragte sich Haldor und seine Familie was sie eigentlich hier machten.
Sie wollten nicht unter diesen Riesen leben.
Alen flüsterte Batriel an
"Was machen wir hier?"
Der Fremde grinste "Die edele Dame wohnt hier"
"Und wie lange bleiben wir hier?"
"Nicht lange" meinte Batriel, doch der Freund des Mädchen schien da anderer Meinung zu sein, aber der Verliebte erwiederte nichts.
"Nur ruhig wir ziehen bald weiter"Batriel konzentrierte sich nur halb auf das Gespräch.
Die Familie beriet sich...
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Die Jagthütte lag vor ihnen.
Sie hatten gehofft sie noch vor Nacheinbruch zu erreich, und sie hatten es knapp geschaft.
Glücklich öffnete die Familie die Tür.
Sie wollten nicht länger in einer von Dämonen befallenen stadt verweilen uns sie hatten mit den Anderen ausgemacht, das sie sich hier wieder treffen würden, wenn sie ihre Angelegenheiten in Montera geklärt hätten.
Die Familie trat ein.
Vor ihnen standen zwei verduzte Jäger.
Der ein war gerade dabei ein Stück fleisch über den HERD und der Andere schnitzte an einen Pfeil.
Beide schauten zu den Eindringlingen.
"Es tut mir leid das wir hier so rei platzen, aber wir dachten, die Hütte wäre verlassen.
Bevor die Jägeer antworten konnten auf das was Klara gesagt hatte, kam eine hübsche junge Frau aus einen der beiden Schlafzimmer und erwiederte "Das macht nichts, kommt herein, ihr armen Seelen, wärmt euch am Feuer und bleibt solange ihr wollt."
Das war etwas zu herzlich für Haldors geschmack, aber er nickte nur dankbar.
"Boni gib ihne etwas von den Fleisch und Toni mach dich nützlich. Du hast genug Pfeile."
Die Familie musste sich zusammen reisen um nich zu lachen, so gleich wussten sie wer hier das sagen hatte.
Boni tat sogleich was die Frau ihm befohlen hatte und nachdem Toni sich noch einen bösen Blick zugezogen hatte, stand er auf und holte Feuerholz.
Langsam merkte Haldor, wie die wärme in ihm zurück kam.
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Geldern -> Silden
Die kalte Nachtluft tat dem reisenden Gauner gut. Zwar brannte sie ihm in der Lunge, als er einen Hügel gemeistert hatte und heil durchs Unterholz gekommen war, aber das zeigte ihm nur, dass er lebte. Schon sein Schmiedemeister Irgamas hatte oft dieses Sprichwort wiederholt und auch Vryce hatte es längst in sein eigenes Repertoire übernommen.
»Irgendwann werde ich ihn besuchen gehen«, überlegte der Dieb laut, während er der Straße folgte, die langsam tiefer und tiefer in bewälderte Gegenden führte. Silden und sein Umland. Viele Gerüchte hatte der Bakaresher schon in Tavernen vernommen, von der Hälfte hoffte er, dass sie nicht stimmten. Gnadenlose Waldläufer, die bei dem kleinsten Vergehen gegen die Natur Blut ernten, und bestialische Männer, die angeblich die Macht hatten, sich in allerlei Tiere zu verwandeln. Zu oft sprachen die Gerüchte von einem Wolfsmann ebenso wie von Männern, die sich in Ripper sowie - Beliar behüte! - Schattenläufer verwandeln konnten.
»Nur Gerüchte, nicht mehr. Es gibt sowas nicht. Ein Mensch ist ein Mensch, ein Tier eben ein Tier. Als ob es Menschen gibt, die einfach mal mit der Hand wedeln und dann als Katze durch das Dorf laufen. Quatsch, Humbug!«
Und doch blieben Restzweifel. Das Auge Innos' war doch schon der eindeutige Beweis für solch unglaublich mystischen Dinge. Wenn es ein Amulett gab, das angeblich von dem Gott des Feuers persönlich geschmiedet worden sei, waren dann Druiden so abwegig?
»Lassen wir uns überraschen«, hauchte er die Worte ebenso wie dampfenden Atem in die kalte Luft der Nacht. Der Mond schien hell und bildete mit seinem Licht die Konturen der Umgebung. »Werden sehen, ob es so'ne Typen wirklich gibt.«
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Auf der Maera - Trelis
“Sehr gut, die Lieferung sieht komplett aus”, sprach Arentin und beugte sich langsam über die Rehling der ankernden Maera. Eine handvoll Orks standen auf dem langen Holzsteg und luden einen braunen Sack nach dem anderen ab. Der Händler hatte darauf bestanden, dass seine Männer persönlich die Arbeit abnahmen, sodass keine zusätzliche Belastung die Besatzung der Maera traf, welche allerdings gelangweilt Tag für Tag verstreichen ließ. Das Deck wurde zum dritten Mal in Folge geschrubbt, die Segel zum x-ten Mal auf Schäden überprüft. Griffe und Blätter der Riemen nachgebessert und die Rehling der Steuer- und Backbordseite glatt poliert.
“Ob die Lieferung komplett ist, werde ich erst zugestehen wenn ich es selbst kontrolliert habe”, sprach Ivo und besah ärgerlich den Lieferschein, den er in den Händen hielt. Grob niedergeschrieben und mit einer flüchtigen Unterschrift versehen wirkte er weniger seriös, als das Lächeln einer orkischen Stadtwache.
“Wie kann man nur mit solchen Leuten arbeiten”, beschwerte er sich und deutete mit dem Finger zu dem Karren hinunter. “Sieh! Die Säcke haben verschiedene Größen und selbst die von selbem Fassungsvermögen scheinen nach Belieben gefüllt worden zu sein. Sprich da mal einer von Maßarbeit und standardisierten Mengeneinheiten. Unmöglich das Nachzuzählen. Wenigstens kann ich mich auf mein Augenmaß verlassen. Getreide, ob von einem Ork verpackt oder nicht, behält immerhin sein spezifisches Gewicht.”
Die Grünhäute eine Kette gebildet und reichten Sack für Sack weiter, bis er bei dem Letzten Ork ankam, der mit großen Schritten und eingezogenem Kopf in den Lagerraum hinabstieg. Andächtig besahen die Matrosen die schwergewichtigen Kampfmaschinen, die die Arbeit eines Lastenträgers ohne jedwedes Murren hinnahmen. Ja, sogar ein schiefes Grinsen mochte man aus manchen ihrer Gesichter deuten.
“Ich bin froh wenn diese stinkende Brut von dem Schiff verschwunden ist”, wisperte Arentin und sah den Arbeiten mit einem abschätzenden Blick zu. Die Welt mochte sich noch so schnell drehen und Königreiche steigen und fallen, doch eine Toleranz gegen jene dickhäutigen Tiere würde er nie entwickeln.
“Dreiundzwanzig... vierundzwanzig... hey pass auf, da vorne... fünfundzwanzig...” Ivo vermerkte jeden Sack mit einem Strich und versuchte sie anhand von der Größe in Kategorien zu unterteilen. Immer wieder schüttelte er beim Zählen den Kopf.
Zehn Minuten später war das Spektakel vorüber und eben jener narbengesichtige Ork, der die Fracht im Lagerraum verstaut hat, kam auf Arentin zugelaufen. Er wies ihn barsch an.
“Ihr schnell müsst fahren. Sonst wird schlecht!”
“Ruhig bleiben.” Arentin hob beruhigend seine Hände. “Sobald unser Kapitän zurückgekehrt ist, werden wir sofort aufbrechen. Einen Tag mehr oder weniger wird dem Getreide nichts ausmachen, das kann ich versichern.”
“Wird schlecht!”, brüllte der Ork und knallte seine schwere Pranke auf die Rehling.
“Richte deinem... was auch immer er ist, aus, dass wir schnellstmöglich die Segel hissen werden, wenn unsere Mannschaft wieder komplett ist. Mehr kann ich in diesem Moment nicht versprechen.”
Mit einem scharfen, grunzenden Laut wandte sich Ork um und verließ die Maera. Nach einem Wink von ihm, setzte sich der Zug in Bewegung und entschwand hinter den Toren der Stadt.
“Jetzt will ich mir das Unheil mal anschauen, was der da unten angerichtet hat. Ordnung, ja das ist es, an was es diesen Fleischbergen gebricht.” Ivo stiefelte mit raschen Schritten in den Lagerraum hinab und stand vor einem mehr oder minder geregelten Chaos. Viele Säcke standen schief und wiesen unübliche Ausbeulungen auf. Außen standen auffallend kleine Getreidesäcke und bildeten damit gewissermaßen einen Schutzwall für die Größeren.
“Na wenn das Zeug auch nur halb so gut schmeck wie es riecht, kann man es dem Mastvieh noch als Kraftfutter verkaufen.” Per Hand löste Ivo den Knoten eines Sackes und fuhr seine Finger durch die gedroschenen Weizenkörner. Ein Husten brachte den Zahlmeister dazu, innezuhalten.
Ich bin nicht allein. Wer versteckt sich hier?
Langsam schritt Ivo durch den Raum und blickte in jene Ecke, wo er den Eindringling vermutete. Nichts, nur gewöhnliche Säcke. Er zog seinen Dolch.
“Komm raus, du hast keine Chance.”
Keine Reaktion.
Und wieder dieses Husten. Einer der Säcke wackelte unmerklich.
“HA!” Ivo sprintete darauf zu, zerrte und zurrte daran, bis er umkippte und ein tiefes Brummen ertönte. Doch bevor er sich versah, fingen die benachbarten Säcke ebenfalls an, sich zu bewegen. Links und rechts von ihm entsprangen zähnefletschende Orks ihrem Versteck, die ihm am ausgestreckten Arm eine Waffe an die Kehle hielten.
“Getreide...he?”
Jarvo
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Grimmig blickte es drein. Hoch droben auf einem Felsvorsprung knieend beobachtete es die beiden schon eine ganze Weile. Viel zu lange. Es wollte handeln, seinen Trieben freien Lauf lassen. Spastisch zuckte die Lende des Wesens blitzschnell vor und zurück. Sie schienen soso unerreichbar... Es konnte ihre weiche haut praktisch schon fühlen! Auf allen vieren kroch es zurück in den Dickicht...
"huwhiiii.....!"
Die Chillung war perfekt. Rude hatte 'n haufen Zeuch mitgehen lassen, wohl genug für den ganzen verdammten Monat. Wäre da nicht reno...
"Wo ist mein Zeeeeeuch aaaalteeeeer!"
Rude ahnte böses.
"Mei Zeeeeeuch is weeeeeeeeeeeeg!"
"..."
"Du hast geklaut, gibs zu, du süchtling!"
"...nein. Hab selbst genug Zeuch..."
"Du rechtfertigst dich. Klare Sache, du musst es gewesen sein!
"...du hast es verloren."
"Is kla. Nu rücks raus, Amigo."
"...komm ma klar, ich habs nich. Alles legal ergaunert, Kumpel."
"Wo ist mei Zeeeeeeeeuch....?!"
Rascheln. Doch, nicht auffällig genug, um die Aufmerksamkeit der geistig "versteinerten" auf sich zu ziehen. Sehnsucht, schreckliche Sehnsucht! Die gier nach männlichen... Schenkeln war immens. Oh ja. Sie waren so nah... und schienen so wehrlos....
Es sprang aus dem Dickicht hervor.
Schweigen. Schweigen...
Rudes glimmender Kraustängel verabschiedete sich auf den Waldboden, dicht gefolgt von seinem Unterkiefer.
"Woa, Shitface..."
"..."
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Im Heerlager
Es war wieder Nacht geworden im Heerlager, die Dunkelheit hatte sich schnell über die wenigen Feuer gelegt, die auch kurz darauf gelöscht wurden. Ein paar Männer saßen noch in ihren Zelten beisammen und redeten mit gedämpfter Stimme über den Angriff, manche spielten Karten und ein paar tranken noch etwas. Doch die Meisten hatten sich bereits zur Ruhe gelegt, um für die Schlacht gestärkt zu sein, die schon bald anstand.
Nach den Wachen würde die Schlacht bereits am übernächsten Morgen kommen. Hätte Thara nicht schon seine Waffen und seine Ausrüstung überprüft, so hätte er es gleich getan. So aber saß er in seinem Zelt und dachte über alles nach, was ihm so in den Sinn kam.
Der Bogner dachte über seine Werkstatt nach, die er aufbauen wollte, dass er vielleicht bald seine Magieausbildung anfangen sollte und auch kam ihm in den Sinn, dass er schon lange nicht mehr wirklich etwas für die Kirche Innos' selbst getan hatte. Vielleicht sollte er sich einmal bei Pedro melden, wenn er zurückgekehrt ist, um zu erfragen was an Aufgaben da war.
Eine Weile lang lies er so seine Gedanken schweifen, dann dachte er an seinen Bogen und überlegte, wie man seine Stärke denn noch verstärken könnte, um eine höhere Durchschlagskraft zu erreichen.
"Vielleicht durch breite Wurfarme? Nein, das schränkt wieder die Möglichkeit des Transports ein... Eine andere Sehnenart? Vielleicht kombiniert?", überlegte der Bogner noch lange, bis ihm eine Idee kam:
Das Holz der Esche verlieh einem Bogen eine hohe Durchschlagskraft, während das Ebenholz bei richtiger Größe der Wurfarme eine höhere Reichweite mit sich brachte. Nun musste er nur noch überlegen, wie man beide Holzarten zusammenbringen konnte, ohne ihre jeweiligen Fähigkeiten zu schwächen.
Lange noch dachte er darüber nach, doch während er darüber nachdachte entschwand sein Geist langsam in die Traumwelt und überließ seinen Körper der kühlen Nacht, deren Stille nur das Zirpen der Grillen durchbrach.
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Ruhe bewahren. Ruhe musste bewahrt werden. Ein Bewahrer der Ruhe war er.
"Boah ne, was bist du nur hässlich, meine Güde, schau weg!"
Reno durchfuhr ein Schauer, worauf er unkontrolliert zusammenzuckte und sich mit zugepressten augenlidern von der Gestalt aus dem Dunklen Wald abwandte.
"Woah, Rude, mach doch was. Hau's tot!"
Der Anblick des Wesens offenbarte sich Renos Augen nur eine Sekunde lang, doch war es Augenblick genug um sich in sein Hirn einzubrennen. Es hatte eine graue, verschrumpelte und von blasen heimgesuchte Haut und lief tief gebeugt umher, sodass es manchmal die Hände als zweites Paar Füße verwendete. Es sollte wohl Humanoid sein oder gewesen sein, was sich an der teils zerschlissenen, dunkelgrauen Kutte ausmachen ließ. Und wenn man sich nich von der sehr langen, spitzen, verschrumpelten und verpickelten Nase nich ablenken lies, konnte man zumindest an den Augen erkennen das es ein Mensch war. Noch eine Frau dazu, schloß er kurzerhand aus dem einzigen ansehnlichen Mekmal, ihrer langen, kastanienbraunen Haare.
"Rude, is se schon tot?!"
"..."
"Was soll das heißen?"
"..."
"Ich will nich hinsehen müssen, man! Sei kein Arsch jetzt!"
"..."
Er fühlte plötzlich etwas sich an seinem Bein festklammern. Es tastete sich langsam nach oben Richtung...
"Woah, nooooonononononononononononoNEIN!"
Er riss schlagartig die Augen auf und stieß die Frau von sich ab. Als sie zu Boden fiel, sah er es aus ihrer...ihrer...Kutte...fallen. Warum musste er auch unbedingt hinschauen, manche Sachen sollte einfach kein Mann zu Gesicht bekommen...
Jedenfalls, sah er es, seinen Vorrat an Sumpfkraut, den er vor kurzem noch verzweifelt gesucht hatte.
"Du Dieb! Keine beklaut Reno. Ich beklau dich!"
Von einem Moment auf den anderen wurde aus einer abgedreht, fürchterlichen und unangenehmen Situation, eine unangenehme, fürchterlich ernste Situation. Der Rotschopf stürmte erzürnt auf die unbekannte Diebinn zu. Plötzlich hatte sich ihr Verlangen zu Nähe in ein Verlangen zu Distanz entwickelt. Sie griff den Beutel Sumpfkraut und lief davon, tiefer in den Wald.
"Komm, Rude, wir nehmen die Verfolgung auf!"
"..."
"Komm schon! Die hat mein Zeuch!"
"Die is häßlich!"
"Du auch!"
"Wa-?"
Nun stürmte auch Rude los, allerdings nicht um die Frau zu finden...
"Na bitte geht doch, warum nich gleich so mein Freund?"
"Aufs Maul?!"
Reno fiel es nicht gerade leicht, einerseits die flinke Frau nicht aus den Augen zu verlieren und andererseits eine gute Distanz zwischen ihm und Rude aufrecht zu halten. Glücklicherweise gab die Diebinn recht schnell auf und rannte in eine Höhle.
"Ha, gleich ise fällig, an mir kommtse nich mehr vorbei!"
"Und du nich mehr an mir!"
"Woah, Rude, chill! Du hast immerhin noch was!"
"..."
"Alter, Hey, He-"
Reno musste sich flink unter einem gewaltigen Fausthieb Rudes ducken und wich daraufhin zurück. Doch Rude ließ dem Rotschopf keine Zeit und setzte direkt zum nächsten Schlag an, hielt jedoch plötzlich Inne als eine weibliche Stimme aus dem Höhleneingang ertönte.
"Wer wird sich denn da gleich streiten?"
Reno konnte aus Rudes geweiteten Augen und offenstehenden Mund lesen, dass sich das Umdrehen wohl lohnen würde. Und dann sah er sie. Nicht ein, nein, zwei der am überwältigendsten, entwaffnendsten Schönheiten die er seit langem gesehen hatte.
"Was ne Nacht..."
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Auf Yareds Kutter
„Schlechte Erfahrungen!? Nicht direkt mit den Biestern selbst, doch ihre Schergen haben meine ganze Familie und meine Verlobte massakriert. Zu allem übel hab ich diese Bastarde letzthin in Trelis gesehen, doch was soll ich alleine ausrichten? Ich weiss es klingt feige, aber ich warte bis ich alle auf einen Schlag kriege.“ Da hatte der Alte Seemann einiges an Salz in Manueles Wunden gestreut, rege Wut wachte in ihm auf. Am liebsten wäre er durch Trelis gezogen, mit einer Axt, auf der suche nach diesen Tieren. Doch er wusste, dass die Zeit noch nicht Reif war um sich zu rächen. Er musste noch einiges lernen, bevor er es mit denen alleine aufnehmen konnte. Hastig füllte er seine kleine Pfeife, denn er war ziemlich nervös geworden und trat hin und her auf dem Schiff. Yared schaute ein wenig vorwurfsvoll in Richtung des Steuermanns, doch auf ihm lastete keine Schuld, denn er hätte es ja nicht ahnen können, was er mit seinen Worten angerichtet hatte.
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Es musste einen Haken geben. Das war ein kalter, harter Fakt. Beinahe so hart wie die Wölbung, die sich in Rudes dünnpfiff beladener Hose zu bilden begann. Soetwas konnte es nicht umsonst geben, nichts mit spontan vorbei schauen, drüber rutschen und wieder abhauen. Es konn... verdammt, musste eine Falle sein. Doch die Versuchung... diese Titten!
"Rude..."
"Reno..."
"Legen wir unsere Streitigkeiten bei.."
"..."
"Es gibt Momente, da muss ein Mann Prioritäten setzen, verstehste?"
"...ich könnte dir eine rein hauen und danach beide knallen."
"Aber genau DAS wirst du nicht tun!"
"...glaubst du wirklich?"
"Natürlich. Ich glaube an das gute im Menschen. Immerzu."
"..."
"Da staunste, was?"
Nun mischten sich die fremden Stimmen wieder dazwischen.
"Siehste, die streiten einfach weiter..."
"Nun, dann müssen wir uns wohl ohne... Mann zufrieden geben."
"Moooooomeeeent!" plerrte das Duo vereint dazwischen. Hah, das geheimniss schien gelöst! Sie mussten einfach nur wieder auf gute Freunde machen und schon könnten sie ihre Zweihänder auspacken und einlochen. Nichts leichter als das!
"Also, Rude.. Kumpel.. du stehst doch eher auf die dominanten Weiber, nech? Die große wäre also genau das richtige für dich. Ich halte mich derweil an die zierliche schlitzäugin..."
"...Nein."
Eine Backenschelle folgte.
"Rude.. spiel mit... die perfekte Chance zu scoren.."
"..."
"Ich wusste doch, dass du Verstand besitzt."
Der Marsch in die underground vault of darkness war gezeichnet von epischem Walkürengesang und einem penetranten Leuchten. Rude hatte das schleichende Gefühl, seine Seele einbüßen zu müssen, um von dieser verbotenen Frucht kosten zu können. Doch wen kümmerte das schon...
Der Marsch stoppte. Der Moment der Wahrheit....
"Rude.. warum so nervös?"
"..."
"Entspann dich.. lass dich verwöhnen..."
"..."
"sag bloß...nein, das kann ich mir nich vorstellen..."
"..."
"Das is dei erstes ma?"
"...!"
"Na dann viel Spaß... haha.."
Rude folgte dem lasziven Blick seiner Verführerin in ein feuchtes, spartanisches Zimmer. Der Boden war vollends mit frischem, strohartigem Zeugs ausgelegt. Die Tür schloss sich automatisch, Flucht unmöglich. Das wars. Nein. So konnte es nicht enden... moment, ganz ruhig.. Frau. Hübsche Frau. Sexaaaaay! Flüchtig dachte er an seinen alten Kumpel Don Corneo. Schlechte Idee... was Reno gerade trieb? Verdammt... der Gedankenwirwarr brachte ihn nicht weiter. Plötzlich bemerkte, wie das Weibsbild sich an seiner Hose zu schaffen machte. Mit zarten Händegriffen trieb sie ihn voran, weiter, sie presste den kahlen geradewegs gegen die Wand.
Klack!
Fesseln schlossen sich um seine Hand- sowie Fußgelenke.
Zur Hölle... so stellte man sich ein klassisches Liebesabenteuer nich vor..
"Nun, da du meine süße, kleine Schwester nicht freiwillig ranlassen wolltest, wirst du ihr nun ganz unfreiwillig ihren Wunsch erfüllen.."
Das Türschloss regte sich, es trat hinein. Shitface.
Geändert von .Rude (10.03.2010 um 01:14 Uhr)
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Mürrisch zog Cotton die Augenbrauen nach oben. Manuele schien von seiner simplen Frage mehr als aufgebracht und tat sein Bestes, sich mit dem aromatischen Duft einer Pfeife wieder zu beruhigen.
„Glaub mir Junge, da kommst du drüber hinweg. Lass die Finger von denen, mein bester Tipp. Ich selbst verlor Frau und Haus und einige Jahre meiner Freiheit durch diese Tiere, doch hält sich mein Rachedurst in Grenzen. Es ist als würdest du nach Ameisen treten. Sie sind kaum totzukriegen und es gibt einfach zu viele von ihnen. Legst du dich mit einem an, hast du gleich einen ganzen Stamm am Halse. Tu mir den Gefallen und lass deine Wut lieber an einem Ruderriemen aus. So bleibt das Blut an deinen Händen zumindest dein eigenes.“
Manuele rümpfte die Nase und schaute auf den Fluss, auf dessen Oberfläche sich der halbkreisförmige Mond verschwommen widerspiegelte. Fahl fiel dessen Licht in den Wald am Uferrand und beleuchtete die ersten paar Baumreihen. Ab und zu blitzte hie und da ein funkelndes Augenpaar auf.
„Die Jugend hat noch große Pläne“, philosophierte Cotton und dachte an seine Vergangenheit zurück.
„Ich weiß noch wie ich damals davon träumte, mein der Kapitän meines eigenen Schiffes zu sein und mit stolz erhobener Brust durch die Weltmeere zu schippern. Doch was ist damals aus mir geworden? Ein dämlicher Arbeiter, der sich von anderen herumschubsen ließ. Deswegen nochmals mein Rat, Manuele. Stecke die Grenzen deine Wünsche und Träume realistisch ab. Bleibe bei einem Gewerbe, welches dir eine Zukunft bieten kann. Ich habe schon von genug Orktötern gehört, die ihr dreissigstes Lebensjahr nie erreichten. Kämpfe lieber mit der See. Sie hat immerhin nicht einen solch strengen Körpergeruch.“ Er grinste und klopfte dem Nordmarer auf die Schulter.
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In Trelis
Cotton versuchte ihn wenigstens auf andere Gedanken zu bringen, auch wenn Manuele nicht besonders auf ihn hörte, denn seine jugendliche Wut machte ihn blind.
Ein kühler Wind war aufgezogen, als sie den Kutter am Treliser Steg befestigten. Er und Cotton zogen die Knoten an den Tauen zu und banden die Segel am Mast fest.
Yared und die anderen Zwei gingen in ihre Nachtquartiere, wehrend der Junge schnellen Schrittes in eine Taverne ging.
Dort bestellte er sich erstmal einen Schnaps, so eklig und schlecht riechend er auch war, es half ihm, sich zu beruhigen. Einige betrunkene Barden spielten in dem engen Lokal, in dem man vor lauter Rauch kaum noch was sah.
An seiner Pfeife ziehend, schaute er den Leuten zu die Tanzten, einige vielen vor lauter Lachen um. Andere wiederum tranken Bier bis zum abwinken, so dass sie schlussendlich kaum noch aufstehen konnten. Es war ein typischer Abend, an dem sich die Einsamen in den Kneipen gegenseitig Mut zu tranken und die Reichen in ihren warmen Betten einschliefen.
Doch siehe da, vielleicht konnte der Abend noch gerettet werden, eine sehr hübsche Frau lief vor ihm her. Sie hatte ein weisses Kleid an, ein wenig schmutzig, doch dass bemerkte man kaum wenn man ihr in die giftgrünen Augen schaute. Ihre Haut schimmerte goldig im licht und ihr rabenschwarzes Haar, zu einem langen Zopf gebunden, lag auf ihren gut geformten Brüsten. Ein genüsslicher Anblick, dachte er sich als er ihre Hand leicht zurückhielt um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Was willst du Fremder?“ sagte sie in einem strengen Ton, mit ihrer schönen, aber durch dringlichen Stimme. „Es wäre mir sehr angenehm, mit ihnen einen kleinen Spaziergang zu machen, nur um sich ein wenig zu unterhalten.“ Er lächelte sie an, es funktionierte nicht immer, doch diesmal wurde seine Dreistigkeit ausbezahlt.
Sie willigte ein, auch wenn etwas zögernd, und folgte ihm aus der Taverne. Er hatte einige Münzen auf dem Tresen liegen lassen und somit auch ihr Getränk bezahlt.
„Mein Name ist übrigens Manuele, deiner?“ „Ich werde es dir erst verraten, wenn du dich als würdig erweist.“ Sagte sie, versuchte ihr Lächeln nicht zu zeigen und erhob ihr Haupt, als wolle sie eine Königin darstellen.
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"Mhhhh...mmmmhhhmmhhh....uhhhhh...aaaahhhh"
"Gefällts dir?"
"Ohhh....ahhhahaha, und wie! Du hast wirklich begabte Hände."
Die feinfühligen Finger der Schönheit fuhren behutsam über seine Schultern zum Nacken hinauf und gaben ihm dabei die beste Massage seines Lebens. Er genoß jeden Augenblick davon. Es wirkte schon fast paralysierend. Doch er wäre kein Nevada, wenn er sich davon abhalten ließ sein Ding durchzuziehen.
Ruckartig drehte er sich zu ihr um, nahm ihre feinen Hände, presste sie an seine Brust und sah ihr tief in die Augen.
"Mooo Scheerrrieee, du hast so wundervolle Augen und Hände. Lass mich ihnen etwas zeigen, dass sie noch niemals gesehen haben, und etwas fühlen, dass sie noch nie zuvor gefühlt haben."
"..."
Die wär wohl doch eher was für Rude gewesen, dachte sich der Rotschopf, als er langsam zu einem Kuss ansetzte.
Doch dann drang plötzlich lautes Kreischen aus dem Nebenzimmer. Reno musste erst schmunzeln und mahnte Rude gedanklich die arme nicht allzu hart ranzunehmen...aber schon bald wurde ihm das ununterbrochene Gekreische unheimlich. So sehr er auch mehr Zeit mit dieser wundersamen Schönheit verbringen wollte, so wollte er sie nicht in Begleitung eines unheimlichen Kreischens verbringen.
"Tut mir Leid, meine Kirsche, aber da stimmt was nicht. Ich komm gleich wieder!"
"Nein! Bitte geh nicht! Bleib doch hier...bei mir."
Was musste sie es ihm auch so schwer machen. Augen schweiften von A nach B nach C nach D und dann kurz zur Tür und schnell wieder zur Schönheit zurück. Da gab es einfach so viel mehr zu sehen...
Das Kreischen machte aber das ganze Ambiente zunichte. Er musste gehen.
"Ich brauch nich lang."
Der Rotschopf eilte aus dem Zimmer nach nebenan und riss die Tür auf. Dort sah er es...und ihn. Allerdings hatte er die Rollenverteilung falsch, Rude war
es der schrie...um Gnade. Zu Recht.
"Das is...das...das werd ich mein Leben lang nich vergessen können...Schon allein dafür solltest du als Wildschweinfleisch enden!"
Der Rotschapf nahm seinen Knüppel zur Hand und holte aus, hielt jedoch Inne als Rudes schlimmster Albtraum anfing zu winseln.
"Bitte nicht! Bitte, habt erbarmen...ich bin doch nur ein armes verhextes Mädchen, die ihrer Schönheit beraubt wurde. Mein Mann war ein mächtiger Magier, er hat mich sehr geliebt, doch als ich ihn mit einem jungen Stallburschen betrogen hatte, wurde ich zu dem, was ich heute bin. Er wollte dass dies der Letzte war, mit dem ich zusammen schlief..."
"Voller Erfolg würd ich sagen...naja, fast, und sowas nennst du "schlafen"? Das isn Gewaltakt den du an meinen Kumpel ausgeübt hast! Das geht ma gar nich!"
An dem Gedanken schüttelte es ihn gleich wieder kräftig. Rude bibberte wie er glaubte schon die ganze Zeit leise vor sich hin.
"Aber nur so...nur so konnte der Fluch gebrochen werden. Nur so kann ich wieder normal werden!"
"Naja bislang hats ja nix geholfen...und wo hast du mein Sumpfkraut, hä? Was klaust du mir das so einfach!?"
"Ich mag eben Sumpfkraut...macht vieles leichter zu ertragen..."
"Schön für dich, nich für mich. Also rücks jetzt raus, oder soll ich direkt zum unangenehmen Teil kommen?!"
"Ist ja schon gut...nimm's!"
Reno nahm leicht angewiedert seinen Beutel Sumpfkraut, welches die häßliche Schwester aus ihrer Kutte hervorzog, entgegen.
"Und jetzt pass auf...du hast zwar meinen Freund hier, wahrscheinlich fürn Rest seines Lebens mental zerstört, mir aber auch somit das mieseste Mittel das ich mir vorstellen kann, um ihn zu stressen, in die Hände gelegt. Deswegen, und nur deswegen, geb ich dir eine zweite Chance. Du beginnst damit, uns zum nächstgelegenen Gasthof von deinen zwei Schwestern führen zu lassen, damit wir dort übernachten können. Je nachdem wie das läuft, kööööönnte ich vielleicht dank meines unschätzbaren Einflußes unter Leuten ungemein häßlicher Disposition, dir einen Stecher freien Willens besorgen um deinen Fluch-was-auch-immer zu beseitigen. Und dann...lässt du uns wieder zum nächsten Gasthof von deinen Schwestern führen und so weiter, du verstehst schon..."
"Wirklich? Du würdest mir helfen?"
"NEIN! Erst gibst du mir und dann geb ich dir vielleicht, alles kla?!"
"Ja...ich habe verstanden...Griselda und Zelda begleitet unsere Gäste doch bitte zu einer Herberge..."
Die Schwestern willigten ein und Reno half Rude auf die Beine, der noch etwas abwesend, aber noch anwesend genug um den Blick krampfhaft von der häßlichen Schwester abzuwenden, vor sich her taumelte.
"Komm schon Rude...wird alles gut...der gute Reno hat dir was zum spielen organisiert...wirst bald den ganzen scheiß wieder vergessen haben! Naja, zumindest solang bis ich dich wieder drann erinner, hehe."
Der Rotschopf zerrte den Glatzkopf zu den zwei Schönheiten, die schon ein Stückchen vorrausgegangen waren.
"Und nu heißts vergessen und neuerfahren, mein Freund. Meine Damen, führt uns ins Paradies!"
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Callindor glaubte seinem *Bruder* kein einziges Wort. Wenn, dann wären sie Halbbrüder. Er der leibliche, Callindor selbst nur das adoptierte Mündel. Doch hatte der Magier nie so etwas wie eine Schwangerschaft an seiner Mutter feststellen können. So etwas ließ sich doch nicht verheimlichen. Was war dann also Neros tatsächliches Alter, wenn er ihn als *kleinen Bruder* bezeichnete?
Das war alles so irreal. Nero konnte unmöglich annehmen, er würde auch nur einen Pfifferling darauf geben. Dafür war die Geschichte viel zu sehr ausgedacht, nur um ihn zu schocken. Und das hatte er auch geschafft.
Callindor wollte schon etwas auf die Erklärungen Neros hervorbringen, doch in diesem Augenblick hätte nichts davon eine Gewichtigkeit gehabt und so sagte und tat er gar nichts.
Sich eine abgelegene Stelle in der Höhle suchend, schliefen sie getrennt von einander ein, doch Callindor fand nicht einen Moment Ruhe. Viel zu sehr hate ihn diese Nachricht aufgewühlt und er warf sich mehrmals in der Nacht herum, doch es half nichts.
Und doch, so sehr es Nero auch hasste, gerade darin, dass er es nicht sein wollte, zeigte sich seine Gier nach Anerkennung und Ruhm. Wieso sonst hatte er sich all diese Begebenheiten gemerkt, um sie in Augenblicken wie jenen wie abgespult hervorbringen zu können. Nero wollte für seine Taten gelobhudelt werden, nichts anderes.
Es tut mir Leid, dass ich dir so viel Sorgen bereite, Freund, dachte Callindor in Gedanken und fand letztlich doch noch die ersehnten Minuten der Ruhe, bevor er sich aufmachte, auch an diesem Morgen ein wenig Wasser und vielleicht etwas Fleisch zu organisieren.
Mit Nero sprach er bis dahin kein weiteres Wort. Vielleicht wartete dieser auf eine aufschlussreiche Reaktion, aber Callindor hatte keine adäquate im Petto und Halbwahrheiten und halbherzige Taten wollte er nicht anbringen. Das sähe zu geheuchelt aus.
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