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    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline

    myrtana Auf dem Meer #4

    Wenn man ans Meer kommt
    soll man zu schweigen beginnen
    bei den letzten Grashalmen
    soll man den Faden verlieren
    und den Salzschaum
    und das scharfe Zischen des Windes
    einatmen
    und ausatmen
    und wieder einatmen

    Wenn man den Sand sägen hört
    und das Schlurfen der kleinen Steine
    in langen Wellen
    soll man aufhören zu sollen
    und nichts mehr wollen wollen
    nur Meer

    Nur Meer

    Erich Fried

    ***

    Dem Kapitän entfuhr ein Gähnen. Wie spät war es schon wieder? Mitternacht? Später? Schon früher Morgen? Er wusste es nicht. Wollte er es wissen? Es war ihm gleich. Die Zeit verrann, ob hier draußen am Steuer zu sitzen oder drinnen beim Sturm versuchen zu schlafen, keine Frage. Er bleib wachsam, die Augen zuckten zwar schon oft zusammen, doch er blieb aufmerksam. Einen Fehler würde er sich nicht leisten können, er war Sir Rheinold, er war der Admiral. Stolz erfüllte ihn in Momenten wie diesen, doch verrauchte dieser bereits im selben Moment, in welchem einer seiner Matrosen Hilfe brauchte. Was wollten sie da bei ihm? Es gab einen Stellvertreter, einen Magier und einen Smutje. Ronsen, der wurde nur aus den Gedanken gerissen. Herrliche Gedanken...

    Gut Fang hatten sie gemacht, sehr gut sogar. Zumindest sollte es reichen, um ein paar hungrige Mäuler zu stopfen, jetzt hieß es nur, so schnell als möglich zurückkehren, ehe das Fleisch verdarb. Einen zweiten Wal konnten sie sich nicht zu jagen leisten. Hier erreichte Profit einfach nicht das Risiko, das die Jagd einbrachte. Zwei Männer verloren, einer noch immer in Fieberträumen des eisigen Wassers wegen. Hätte ihn die See verschluckt, es hätte schlimmere Tode gegeben.
    Man sprach ihn an. Schon wieder. Was wollte man denn von ihm? Er musste das Ruder hüten, er musste das Schiff leiten. Und doch bedurfte man seinem Rat. Er wandte sich um und erblickte ein vom Mondlicht erhelltes, vernarbtes Gesicht.
    "Gute Fahrt..."
    "Abend Antgar. Gut erholt?"

    Der Gardist nickte knapp und gesellte sich zu seinem Kapitän. Nichts weiter. Er leistete ihm einfach nur Gesellschaft. Auf die ruhigste und sogleich angenehmste Art und Weise. Und zu ihm gesellte sich ein weiterer.
    Odinson.
    "Abend Oddy, na noch alles dran?"
    "Sicher..."

    Er gesellte sich zu Antgar an die Reling. Der Wind ließ nach. Ronsen starrte die beiden aus den Augenwinkeln heraus an. Und schon musste er innerlich feixen. Die beiden brüteten doch etwas aus. Wie nannte man das? Grogabfüllung des Kapitäns?
    "Kann ich euch irgendwie helfen?", fragte er trocken, da vernahm er schon das Klirren von Flaschen. Er wusste es doch!
    "Habt ihr den Smutje beklaut?"
    "Ach komm zur Feier des Tages!", Oddy grinste. Ronsen pfiff sogleich seinen zweiten Maat heran, das Steuer zu übernehmen.
    "Nur eine Flasche?"
    "Hochprozentiger!"

    Ronsen wollte sie schnappen, doch Odinson zuckte sogleich zurück. Antgar hob ein paar Spielkarten ins Licht. Dann tuschelten sie sich etwas zu.
    "Na gut, einen Schluck wollen wir dir mal geben, zum locker werden!"
    Der Admiral nahm die Flasche entgegen und kippte sich sogleich mehrere Schlücke in die Kehle. Sein Rachen brannte. Richtig guter Seemannsgrog. Wenn der mal nicht abgefüllt war. Moment, trug Antgar da eine andere Flasche in der Hand?
    "Na komm, lass uns gehen!", Oddy legte ihm eine Hand auf den Rücken, da sah der Admiral ihn schon doppelt. Sogleich stolperte er über eine der Schoten.
    "Du willst noch spielen?", fragte der Gardist grinsend.
    "Um alles oder nichts!", gröhlte der Ritter und folgte seinen beiden Kumpanen unter Deck...
    Geändert von Ronsen (10.04.2008 um 22:57 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline
    „HA! Und nuuu, Hosen runnar!“ röhrte Odinson und klatschte seine speckigen Karten auf den Tisch. Innos allein mochte wissen, wie viel er schon wieder getrunken hatte. Auch sein Waffenbruder Ronsi hatte schon einiges in sich hinein gekippt, nur Antgar war nichts anzumerken, wobei er genauso mitgehalten hatte.
    Doch vom Suff vernebelt, hatte Odinson sein Blatt völlig überschätzt und das der anderen unterschätzt, er verlor schon wieder.
    „Verflucht seeeeiii Beliar. Naaja! Pesch üm Spül, Glück in daa Lübee…“ lallte er triumphierend.
    „Glaubst du da wirklsich drann do Dummkopf?“ blaffte ihn der Admiral an und lachte sich fast scheckig, als er den Nordmann nicken sah.
    „Ich glaube, ich muss mal kurz raus…“ meinte Antgar ernst. Beide anderen Tischgesellen, na ja Tisch, eher ein umgekipptes Wasserfass, starrten ihn an.
    „Waaaruuum, hast de Schiiieesss oder was?“
    „Nein!“
    „Musst de ma für kleine Walä?“
    „Nein!“
    „Für große?“
    „Waaas Wale? Woooo? Männer in die Boootäää!“ schrie Ronsen dazwischen. Odinson packte einen Korken der Flaschen, von denen mehr als eine leer war und feuerte ihn gegen den Kopf des Südländers.
    „Wenn du so rumschreist, verschteh ich den guten Antgar ni! Also warum, Alter?“
    „Nein!“
    „Mann, der hat vielleicht nen Wortschatz!“ warf Ronsen ein. Die Freund eschauten sich irgendwie am Tisch haltend an, die Köpfe sehr weit nach vorne gelehnt und lachten urplötzlich los. Odinson schlug mit der Faust auf das Holz, das es nur so polterte.
    Und Antgar? Der verschwand ohne ein weiteres Wort zu verschwenden aus dem stickigen, miefigen Raum.
    „Duuu, ich glaub der hat genug!“
    „Na und, ich no lange ni!“ mit diesen Worten packte der Gardist eine angerissene Flasche und kippte den Inhalt wild in sich hinein.
    „Eeehhh, sauf ni alles alleinä!“ Ronsen zerrte sie ihm aus der Hand. Das kostbare Nass bildete eine neue Pfütze auf dem Fass.
    Während nun der Südländer trank, sackte Odinson in sich zusammen und blies trübsinnig seine strähnigen und ungekämmten Haare aus dem Gesicht. Irgendwie war er plötzlich völlig mies drauf. Warum wusste er nicht, noch nicht. Der Alkohol in seinem Blut lies keine schnellen Denkvorgänge mehr zu. Sein Kopf fühlte sich so leer an. Genau wie sein Herz. Er schlug sich auf die Brust nur um nichts zu merken.
    „Rooonsssiii…ich spür nichts mehr!“
    „Waaas?“
    „Ich bin tod!“
    „Ach red keine Fischsuppä, du Säufer!“
    „Oyja hier!“ Er schlug sich wieder auf die Brust. „Nichts!“
    Doch Ronsen hörte und schaute nicht hin, er trank wieder. Doch Odinson wollte nicht mehr. Er war der festen Überzeugung sich tot gesoffen zu haben.
    „Ich muss mich hinlegän…ich bin tot.“
    „Und ich bin voll…is glaube genauso schlümm!“ schniefte der Admiral.
    „Lass uns kuscheln Ronssi…bei Beliar solls kalt sein!“
    „Jooo, komm her Oddy…aldes Haus!“
    Und so kuschelten sie sich aneinander und schliefen, der eine glücklich, der andere scheintot ein. Mit einem Zischen ging die herunter gebrannte Kerze aus und Dunkelheit verbarg die zwei Streiter Innos und nur das leise Platschen der Wellen an das Schiff untermalte das Schnarchen, welches markerschütternd durch den kleinen Raum hallte.
    Geändert von Odinson (11.04.2008 um 12:31 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Odinson ist offline
    Sie machten gute Fahrt. Zwar wehte ein fast schon zu starker Wind und es regnete auch hin und wieder, aber das Schiff lag gut und sicher auf dem Wasser. Die wichtige Fracht war sicher verstaut und alle freuten sich auf entweder festen Boden unter den Füßen oder auf etwas warmes Leckeres zu essen. Denn trotz scheinbar Grimbar sein bester versuchte, konnte das, was ihnen vorgesetzt wurde nur Fraß genannt werden.
    Odinson stand wie so oft bei dieser reise, neben seinem Kumpel Ronsen und unterhielt sich mit ihm. Er hatte immer noch ein flaues Gefühl im Magen und leichte Schwindelanfälle von der gestrigen nächtlichen Sauforgie, er hatte deswegen auch lieber gar nicht erst die Mahlzeiten zu sich genommen. Auch der Kopf brummte dumpf. Ronsen ging es nicht viel besser. Doch trotz allem waren sie ganz guter Laune und konnten sogar den einen oder anderen Scherz machen. Auch wenn das Lachen leiser ausfiel, a ihre Stimmbänder immer noch strapaziert waren vom Grölen und Brüllen. Antgar hatte sich auch nicht beschwert. Sie mussten beide schmunzeln. Denn trotz des Suffes wussten beide noch ziemlich genau, was da mit den dreien abgegangen war.
    „Du Ronsi, wann ist eigentlich deine nächste Handelsfahrt angesagt?“
    „Weiß nicht, muss ich sehen, wie viele Angebote und Aufträge mich in Vengard halten oder woanders hinschicken. Wieso? Hast Interesse he?“
    „Ja klar, was soll ich alleine in Vengard gammeln und auf dien Zimmerchen aufpassen! Da sauf ich eh nur…“
    „Das machst du hier auch!“ grinste der Südländer, „Und das ist immerhin meine Schmiede, vergiss das nicht!“
    „Ja, schon gut MEISTER!“ Er betonte es überdurchschnittlich, was Ronsen nur weiter grinsen lies.
    „Ich frage mich immer wieder,…“ führte Odinson das Gespräch nach einer kleinen Pause, in der Ronsen den Kurs berichtigte und ein paar Befehle mit rauer Stimme rief, weiter, „wie ein Südvolk solch begabte und seetüchtigen Männer hervorbringen kann, wo es doch bei euch fast nur Wüste gibt und kaum ein anderes Volk außer den Mittelländlern!“
    „Hm, so etwas hat ja am Ende nichts mit meiner Herkunft zu tun. Zumindest nicht damit, dass ich aus dem Süden komme. Außerdem wollen wir auch Stahl haben und ähnliche Dinge die es bei uns nicht gibt und nach Nordmar ist es einfach leichter per Schiff über Vengard zu fahren, als den ganzen Weg zu Fuß zu unternehmen.“
    „Klingt einleuchtend!“
    „Ja klar!“ meinte der Ritter in seiner typischen Überheblichkeit, die hin und wieder hervortrat, „Deswegen fahren wir ja auch hin und wieder nach Al Shedim…eben genau deswegen!“
    Odinson nickte nur. Er schwieg, grübelte vor sich hin. Er wälzte schon seit geraumer Zeit viele Fragen in seinem Kopf herum, die ihn manchmal sogar quälten, deswegen sein außergewöhnlich hoher und exzessiver Alkoholgenuss. Er überlegte lange, ob er seine Gedanken seinem Freund äußern sollte, doch schließlich überwand er sich, mehr als lachen konnte Ronsen nicht.
    „Ronsen?“
    „Hm?“
    „Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, irgendwas fehlt noch. Das da irgendwie noch etwas kommen muss. Dass das noch nicht alles gewesen sein kann?“

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    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Auf die Frage hin rieb sich Ronsen lange stirnrunzelnd den wuschigen Bart.
    "Zwei Ziele habe ich noch...", antwortete er schließlich und gab abwesend den Befehl, das Großsegel langsam herunterzulassen. Der Hafen war kaum noch eine Seemeile entfernt.
    Ohne dass Oddy nachhaken musste, sprach der Admiral weiter: "Zum einen müssen wir die Feuerkelche finden, als General ist es meine heilige Pflicht, mich daran zu beteiligen. Vielleicht bekomme ich ja eines Tages die Chance, Innos´ göttliche Magie zu wirken..."
    Die typisch militärische, karriereorientierte Antwort. Sie genügte nicht, das wusste er. Doch sie musste vorausgestellt werden, schließlich hatte er ein Primärziel.
    "Meine Heimat...", setzte er fort, "die südlichen Inseln. Ich muss zurück, eines Tages. Ob auf einen Besuch oder für immer. Mit Innos an meiner Seite kann ich die Orks aus meiner Heimat vertreiben! Irgendwann..."Ein Optimist. Ein Realist? Wohl kaum, doch man konnte sich denken, dass diese Aussage noch beinhaltete, dass er natürlich nicht allein dafür sorgen würde. Doch wozu war er zur Armee gegangen? Einst, um seinen Vater zu rächen. Und das Ziel wollte er nie aus den Augen verlieren, nie!

    Sie erreichten den Hafen. Die Ruder wurden herausgefahren, die Segel heruntergelassen. Sie waren daheim. Der Rest der Fahrt verlief ruhig, Oddy und er gingen ihren eigenen Gedanken nach, nicht selten sollten sie sich treffen, was wohl seinen Waffenbruder beschäftigte? Bislang wusste auch kaum jemand um Ronsens Vergangenheit. Er hatte sie verdrängt, doch wie lang sollte das noch so weitergehen? War er nicht Admiral der Garde? War er nicht zu einer Fahrt gen Süden fähig? Trotzte er nicht Orks, Walen und Seeungeheuern? Ja, er war dazu fähig. Jetzt hieß es, Vorbereitungen treffen. Irgendwann würe er zurückkehren...
    Irgendwann!

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Endlich hatte Callindor das Ziel seiner Seereise erreicht.

    Wie lange er dabei tatsächlich auf dem Meer unterwegs war, konnte der Adlat nicht genau einschätzen, es spielte auch keine sonderlich wichtige Rolle, schließlich hatte er sein Ziel endlich erreicht. Die Weiten Varants lagen vor ihm. Der Alte hatte dem Burschen zuvor noch gesagt, das Al Shedim so etwas wie einen Hafen nicht besäße, insgesamt konnte man diesbezüglich Vengard und Al Shedim nicht vergleichen. Schon die Tatsache, dass sein Zielort früher mehr einer großen Ruine glich, als einer rosigen und florierenden Stadt. Doch der Kapitän hatte diese Richtung als Ziel schon lange nicht angefahren gehabt, sodass auch diese Informationen mittlerweile durchaus als falsch oder unvollständig anzusehen waren.

    So stand Callindor nun mit seinem Rucksack an der Brüstung und blickte stumm auf die rege Wasserbewegung. In seinem Inneren sah es wohl ähnlich aus. Die Informationen aus Makris ‚Reisejournal’ waren eher dürftig, was daran lag, das der Grossteil der Notizen in Geheimschrift oder einfach in einer Sauklaue verfasst wurden. Doch diesbezüglich konnte der alte Seebär durchaus aushelfen. Deshalb blickte der Schwarzhaarige nichtsdestotrotz positiv in die folgende Zukunft. Seine Mission war zu wichtig, als das sie durch vernachlässigbare Problemchen behindert werden würde. Sein Vertrautes Wiesel Aryn musste von der Versteinerung befreit werden, daran hatte sich nichts geändert. Elendium hatte ihn an einen Heiler der Wassermagier verwiesen, der wohl den Namen Tinquillius oder so ähnlich trug, sofern sich der Magiebegabte noch erinnern konnte. Die gesamte Fahrt schien ihn enorm an Kraft gekostet zu haben, sodass ihm der genaue Name zurzeit entfallen war. Auch auf dem Schiff konnte man die höheren Temperaturen deutlich spüren, Callindor war sie nicht gewöhnt, ihm war das gemäßigte Klima Khorinis’ oder Myrthanas schon seit jeher lieber gewesen. Doch davon ließ sich der junge Mann auch nicht abhalten.

    Mit seiner Lederkluft bekleidet schritt er der kleinen Nussschale entgegen, die auf dem Deck des Schiffs festgemacht gewesen war. Mit diesem Ding würde er so wenig wie möglich auffallen. Seine Adlatenrobe hatte er vorsichtshalber in seinen Rucksack gepackt, sollte er doch auf undurchschaubare Personen treffen, so könnte er sich noch als Bauer oder dergleichen ausgeben, ohne gleich seine Zuneigung zu Innos offenbaren zu müssen. Der Alte klopfte ihm bestärkend auf die Schulter, sodass sich der Bursche zu ihm herum drehte und ihn mit sorgenvoller Miene anblickte.

    „Willst du nicht noch etwas warten, bis du dich an dieses Wetter gewöhnt hast?“

    „Ich würde wenn ich könnte, doch …“

    Mehr musste Callindor nicht sagen, sein Freund nickte nur nichts sagend und der Entschlossene quittierte es nur mit einem Nicken. Beide hievten die Nussschale hinunter auf das unruhige Wasser und der Adlat hüpfte sogleich hinterher. Als letztes ließ er sich langsam seinen Rucksack herunter geben, schließlich war darin auch sein Wiesel verstaut und ihm sollte dabei nichts geschehen. Noch zwei Paddel hinterher und Callindor verabschiedete sich nur mit einer Handbewegung. Seinen Freund würde er wohl erst in Zwei oder drei Wochen wieder sehen, das hatten sie vorher schon besprochen. Außerdem wollte der junge Mann die Wüsten Varants ein wenig erforschen, wenn er schon mal die Gelegenheit dazu hatte. Da waren zwei oder drei Wochen durchaus lohnenswert. Doch sein Fokus lag wie eh und je auf seinem Vertrauten Aryn. Sobald wie möglich müsste Callindor in Kontakt mit den Wassermagiern treten, insbesondere Tinquillius finden, oder einen anderen Vertreter Adanos’, der die Versteinerung Aryns aufheben könne, ohne dabei das Tier zu töten.

    Nach einem kurzen Durchschnaufen schnappte sich Callindor die zwei Paddel und langsam setzte sich das Boot in Bewegung. Der Starnd war bald in Reichweite und kurz darauf tat der Bursche seinen ersten Schritten auf den Wüstensand Varants. Es würden noch viele Tausend folgen, ehe er seine Mission abgeschlossen haben würde. Und sie würde erfolgreich sein, daran bestand für Callindor kein Zweifel. Etwas anderes stand gar nicht zur Debatte.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Barny
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    Barny ist offline

    Reise nach Lago

    Endlich hatte das Schiff abgelegt. Im letzten Moment war Anne noch über die Reling geklettert und stand nun an Bord. Tobi, der Mann mit dem sie ein Haus teilte, steuerte das Schiff. Es waren seit Barnys Ankunft gegen Mittag noch sehr viele Nomaden auch noch auf das Schiff gekommen und dann aber gleich unter Deck verschwunden. Sie singen noch ein Seglerlied, dass Barny nicht kannte und somit auch nicht mitsingen konnte und so entschied sich Barny auch einmal nachzuschauen, was es so im 1.Deck alles zu sehen gab. Nachdem er die Treppe zum 1.Deck heruntergekommen war, stand er in der Bootsmesse, dem Speisesaal des Bootes. Es war hier unten sehr dunkel und Licht kam eigentlich nur von einigen Lampen, die an der Decke festgemacht waren und leicht schwankten. Barny lief ein bisschen durch die Messe und stellte fest, dass man hier in letzter Zeit wohl recht viel gearbeitet hatte, da die Holzflächen glatt waren und hier und da auch neue Bretter in der Bootswand waren. An der Decke hingen hier ein paar Hängematten, die aber zusammengerollt und dicht an die Decke gebunden waren.

    Barny machte sich auf weiter nach hinten zu laufen, wo anscheinend die richtigen Schlafräume waren. Es waren vier Stück und Barny dachte sich, dass hier bestimmt noch ein Platzt für ihn frei war, da er keine Lust hatte, jeden Morgen schon früh aufzustehen, wenn die ersten Morgens etwas essen wollten und die Messe brauchten. Also wollte Barny die erste Tür öffnen, als ihm von hinten zugerufen wurde: „Hey Barny, das sind die Mannschaftsschlafräume! Sie sind für die höherrangigen besetzt und nicht für Wasserträger des Wüstenvolkes. Du wirst dich mit den Hängematten in der Messe begnügen müssen.“ Barny drehte sich um und sah Anne in dem engen Gang. Barny musste ihr nun Platzt machen, und ließ sie vorbeigehen. Anne ging aber nicht, wie Barny eigentlich erwartet in eine der Mannschaftsräume, sondern in die hinterste Kabine, die ihre Tür am Ende des Ganges hatte. Barny fragte verdutzt: „Wieso gehst du nicht in eine dieser Kabinen?“ Anne grinste und antwortete in der Tür stehend: „Ich bin doch Tobi’s Frau und deshalb schlafe ich in der Kapitänskajüte, schon vergessen?“ Barny blieb nun nichts anderes übrig, als in die Messe zu gehen und seine Habseligkeiten in die Ecke zu legen.

    Dann ging er wieder auf das Oberdeck und ging ans Vorderdeck. Er stellte sich an die vorderste Spitze des Schiffes und sah zu, wie sich die Spitze einen Weg durch die Wellen bahnte. Da die Sonne gerade untergegangen war wurde es schon empfindlich kühl, da der Sand der Wüste nun nicht mehr nachwärmte. Man sah heute auch keinen Mond und keine Sterne, da die Wolkendecke dicht war, und keinen Blick auf sie offenbarte.
    Geändert von Barny (15.04.2008 um 21:17 Uhr) Grund: Zu spät geändert^^ schon im Blumenkohl gelandet

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    Reise nach Lago

    Hyperius stand am Rande des Schiffes und summte leise eine Melodie,während er hinaus auf das Meer blickte.Viele würden diesen Ausblick genießen, jedoch nicht er, da in seinen Händen sein ganzes Kartenmaterial ruhte, wobei ruhte wohl die falsche Bezeichnung war, weil sein Kohlestift einfach nur über dass Pergament huschte.

    Nach einiger Zeit wurde es Hyperius zu viel, obwohl er noch lange nicht fertig war. Erschöpft packte er sein Kartenwerkzeug in das kleine Holzkästchen, das er auf dem Boden des Schiffes abgestellt hatte, nachdem er sich zum Steg begeben hatte. Jetzt zählte für ihn erstmal ihn erstmal nur eins -Er wollte schlafen-
    Langsam begab sich der junge Kartenzeichner in die Messe des Schiffes, weil er gehört hatte, dass er dort schlafen könnte. Noch während er seine Sachen auf dem Boden ausbreitete, dachte er darüber nach, was passieren würde, wenn das Schiff erst Lago erreichte. Seine Gedanken waren aber nicht mehr als ein einziges Wirrwarr, weil er schon zu übermüdet war.
    "Morgen werde ich mir mal meine Sachen ansehen, bei der Karte weiterzeichnen und fragen, ob ich irgendwie helfen kann", sagte Hyperius, nachdem er sich zurückgelegt hatte. Seine Augen schloss er langsam, bevor auch seine Atmung sich beruhigte und er nach wenigen Minuten einschlief.

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline

    Reise nach Lago

    Nun würde sich zeigen, wie viel die Arbeit der letzten Tage gewesen war, denn nun waren sie auf See, die Bunte Kuh konnte zeigen, dass sie die Bezeichnung Schiff noch verdiente, äußerlich war das definitiv der Fall. Im Gegensatz zu Anne hatte Lobedan sich überpünktlich auf dem alten Piratenschiff eingefunden, die Wirtin hatte sich ziemlich beeilen müssen, wie er gehört hatte, wahrscheinlich hatte sie Rebekka und Maris erst noch einmal belehren müssen, wie sie die Taverne führen sollten, während sie mit den anderen auf großer Eroberungstour war.
    Wobei, Maris, der würde sich so etwas hier doch nicht entgehen lassen?! An Bord war er auf jeden Fall nicht, das hätte er mitbekommen, folglich gab es zwei Möglichkeiten: Entweder war er mit dieser Karawane zusammen auf dem Landweg unterwegs oder er ließ sich dies alles doch entgehen. Von letzterem hoffte Lobedan, dass es nicht der Wahrheit entsprach.
    Dem Nomaden fiel in dem Moment ein, dass er noch immer nicht Tobis Bitte nachgekommen war, Maris davon in Kenntnis zu setzen, dass er nun Ruinenwächter war. Aber es hatte auch einfach keine Gelegenheit gegeben, der Blondschopf war nie in der Taverne gewesen, wenn Lobedan dort vorbeigeschaut hatte und hinterherlaufen wollte er ihm ja nun auch nicht, das würde möglicherweise falsch rüberkommen. Es würde sich dann in Lago zeigen, hoffte er, wenn nicht, dann später in Al Shedim.

    Inzwischen waren sie schon eine Zeit lang auf See, draußen war es quasi stockdunkel und hier unter Deck herrschte eine recht ausgelassene Stimmung, es schien, als waren alle erfreut darüber sich mit anderen Menschen bekriegen zu dürfen. Der Dunkelhaarige war sich diesbezüglich noch etwas uneins, dennoch ließ er sich mit der Zeit von den anderen mitreisen und stimmte bei dem einen oder anderen Lied mit ein, auch beim Alkohol hatte er nicht nein sagen können.
    Er war gespannt, was folgen würde, Lago kannte er nicht, folglich wusste er nicht, was ihn dort erwartete. Wenn es ähnlich wie in dem Dorf damals zu gehen würde, wo sie diesen vermeintlichen Drachen verfolgt hatten, dann war Lobedan eigentlich guter Dinge. Das Problem würde jedoch sein, dass sie dieses Mal die Angreifer waren, nicht die Verteidiger. In solchen Situationen würde sich dann zeigen, wie viel theoretisches Wissen und Mann gegen Mann Erfahrung hier wert war, denn eine offene Schlacht war etwas vollkommen anderes.
    Geändert von Lobedan (16.04.2008 um 15:45 Uhr)

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    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen ist offline

    Auf der Reise nach Lago

    Nachdenklich saß Silelen auf dem Deck des Schiffes, welches langsam in Richtung Lago fuhr. Die Laternen waren alle bis auf eine gelöscht, und nurnoch eine minimale Wache war auf Deck zu sehen, der rest der Leute war in die Quartiere unter Deck verschwunden, um ein wenig zu schlafen.
    Silelen hingegen genoss die Kühle der nacht, die ihr nach der Eiseskälte in Nordmar wie eine warme Decke vorkam.
    Vor fast zwei Tagen hatte sie sich schließlich von Silmacil verabschiedet, und sich auf den Heimweg gemacht. So sehr sie auch an dem riesigen Nordmann hang, der ihr Freund und Bruder zugleich sein schien, so sehr wollte sie auch auf eigenen Beinen stehen, und sich beweisen, dass sie selber auch ihren Wert hatte.
    Da Silelen weder die Kleidung, noch die Vorräte für eine lange Reise (oder das Gold soetwas zu kaufen) besaß, hatte sie sich schweren Herzens entschlossen, sich nocheinmal mit dem Versetzungszauber zu befassen, den sie vor scheinbar endlos langer Zeit in Al Shedim geübt hatte.
    Bisher war der Zauber immer mit einem geradezu traumatischen Ereignis einhergegangen, und barg stehts das Risiko einer schweren Verletzung in sich.
    Einst, war sie zweigeteilt worden als sie versucht hatte den Zauber zu verwenden, ein andermal war sie damit mit schwersten Verbrennungen aus den Klauen eines Drachen geflüchtet...
    Aber aller guten Dinge sind drei, und Silelen hatte das Gefühl gehabt, dass sie dn Zauber dringend einmal unter normalen Bedingungen nutzen musste, um ihre Angst davor zu überwinden.
    Zögerlich hatte sie also den Spruch gewoben, und zu ihrem eigenen Erstaunen war sie heil und sicher in Al Shedim angekommen. Einer Stadt, die mitten im Aufbruch schien, als Silelen dort auf der Bildfläche erschienen war, alle redeten blos von einem großen Ereignis, der Rückeroberung der Stadt "Lago" die vor Ewigkeiten von den Assassinen eingenommen worden war, wenn sie sich recht errinerte.

    So gut wie jeder, der Schwert oder Bogen halten konnte hatte sich zu Fuß oder auf dieses Schiff aufgemacht, um bei dem Angriff zu helfen, und so hatte auch Silelen ihren Weg aufs Schiff gefunden.
    Zwar hatte sie nicht vor, sich bei dem Angriff zu beteiligen, doch jede militärische Aktion zog zwangsläufig auch Verwundete nach sich, auf beiden Seiten.
    Es gab nicht allzuviele, die sich auf das behandeln von Wunden verstanden, nur wenige Wassermagier hatten es darin zur Meisterschaft gebracht, und diese würden im Kampf wohl anderweitig beschäftigt sein. So hatte sich Silelen mit Kräutern aus Jerars alten Kräutergarten eingedeckt, und sich einiges an Verbandszeug geben lassen, um denjenigen, die im Kampfe das Pech hatten verwundet zu werden, und das Glück es zu überleben, zu helfen.
    Was mit dem freundlichen Nomaden Jerar geschehen war, das wusste so genau niemand zu sagen, doch wenn man den Erzählungen glauben schenken konnte, so war er ein Opfer der Wüste oder des Kampfes gegen die Assassinen geworden.
    Auch weitere, die Silelen gekannt hatte, waren in ihrer Abwesenheit verschwunden, und höchstwahrscheinlich verstorben.
    Hârkon der hünenhafte Schmied, der Silmacil so ähnlich war war verschwunden... Dolce, den Silelen bei Hârkon in der Schmiede getroffen hatte, und der ihr den kleinen Ring geschenkt hatte, den sie noch immer trug... verschwunden. Aaras, der rothaarige Zauberlehrling, der sich wie besessen durch ihre Nordmarer Runenschrift durchgearbeitet hatte, und der später derartig in Schuldgefühlen aufgelöst war, als er einen Menschen erschlagen musste... verschwunden...
    Die Liste ließe sich noch fortsetzen, aber das wirklich schlimme daran war, das fast alle, die Silelen in Al Shedim gekannt hatte inzwischen verschwunden oder gestorben waren, mit Außnahme von Anne, Corwyn und Lobedan, die auch bei diesem Angriff mitmachten, und eventuell ebenfalls bald nicht mehr da sein würden.
    So forderte das harte Leben der Nomaden ihren Tribut, der Tod war ein stetig Begleiter geworden, seinen Anblick hatte Silelen als Sklavenmädchen stehts zu sehen bekommen, und auch jetzt, wo sie frei war, folgte er ihr auf Schritt und Tritt.
    Zumindest würde sie versuchen, so vielen wie möglich zu helfen, nicht auch noch auf die Liste derer zu kommen, die nie wieder nach Al Shedim würden zurückkehren können.
    Geändert von Silelen (16.04.2008 um 14:47 Uhr)

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    Veteranin Avatar von Xarih
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    Xarih ist offline

    Reise nach Lago

    Xarih hatte schnell alles zusammen gepackt was sie brauchen würde, viel war es nicht. Ihr Wasserschlauch, etwas Pökel- und Dörrfleisch. Natürlich ihren Kampfstab, den sie immer dabei hatte. Auf dem Weg aus dem Tempel, hin zum Schiff traf sie wieder auf Corwyn, zusammen legten sie den Rest des Weges zurück.

    Auf dem Schiff dann ging Xarih auf direktem Weg zu dem kleinen Krankenrevier, was ihr Lehrmeister vor hatte wusste sie nicht, er war ja aber auch schon erwachsen.
    Die Novizen hatten alles auf dem Tisch abgestellt, so wie sie es gesagt hatte. Die hohe Magierin und Meisterheilerin hatte einige zeit damit verbracht alles u sortieren. Wenn sie es erst benötigen sollte hatte sie sicher keine zeit und musste wissen wo was lag, da musste jeder Griff sitzen.

    Inzwischen war sie fertig und stand am Bug des Schiffes, Xarih genoss einfach die nächtliche Ruhe und schaute aufs Meer hinaus.

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    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline

    Fahrt nach Lago

    Anne drehte sich noch einmal um in der ziemlich kleinen Koje. Kein Wunder sie wurde ursprünglich für den Käptn' allein gebaut und nicht für zwei. Sie kuschelte sich in das Kissen und es pikste irgendwie. "Hey Tobi meinste nicht du könntest dich mal wieder rasieren?" flüsterte sie und tastete unter der Decke nach dem Körper ihres Freundes. In der Nacht hatte sie nicht mehr mitbekommen als er in die Kapitänskajüte kam und er hatte sie schlafen lassen. Vielleicht hatte er ja jetzt Lust auf etwas Körpernähe... Leider ertastete die Nomadin nichts was einem männlichen Körper ähnelte. In der Koje neben ihr war niemand und die vermeintlichen Bartstoppeln entpuppten sich als Federkiele.

    Enttäuscht erhob sich Anne aus der Koje und suchte ihre Sachen zusammen. Gerade als sie fast fertig war und ihren Gürtel anlegte, klopfte es an der Kajütentür. "Herein!" meinte sie mürrisch weil sie sich immernoch ärgerte letzte Nacht so tief geschlafen zu haben. Es war Barny.

    "Ähm... guten Morgen... ich wollte fragen ob wir trainieren könnten?" Anne musterte den Wasserträger und hätte ihn am liebsten raus geschmissen weil er es wagte sie so früh und außerdem vor dem Frühstück so was zu fragen. Das ging ihr vielleicht auf die Nerven, warum hatte sie sich bloß angeboten ihm den Schwertkampf beizubringen... andererseits konnte er ja eigentlich nichts für ihre schlechte Laune.

    "Wenn ich vorher noch eine Tasse Tee trinken kann... wegen mir." sagte sie und zurrte den Gürtel fest. Barny war einen Schritt vor gegangen und wollte sich den goldenen Kompass etwas genauer betrachten der neben dem Sextanten und einer Karte auf dem Tisch lag.

    "Finger weg!" schrie Anne. Ihre Laune war wirklich nicht die beste und sie zog schnell eins der Wurfmesser aus ihrem Gürtel und nagelte damit Barnys Hemdsärmel an einem Balken fest sodass er den Kompass nicht mehr erreichen konnte. "Hier wird nichts angefasst verstanden? und jetzt raus. Wir sehen uns oben auf Deck wenn ich in Ruhe meinen Tee getrunken habe."

    Barny drehte sich um hielt kurz inne als wollte er noch was sagen, ging dann aber doch. Anne setzte in der Kombüse etwas Wasser auf und suchte die Dose mit dem Tee. Zum Glück hatte Rebekka an alles gedacht.
    Als Anne an Deck kam, lief Barny gleich auf sie zu. Beim Klabautermann... ist der anhänglich... dachte sie.

    "Das mit dem Wurfmesser, war ja klasse. Kannst du mir das auch beibringen?"

    Anne lachte. Heute morgen zum ersten Mal. Aber ihm zu zeigen wie mit Wurfmessern umgeht war ihr wesentlich lieber als ihm mit dem Piratensäbel Tricks beizubringen. Außerdem beherrschte er die schon sehr gut.

    "Sehr gern, das ist nicht weiter schwer. Kannst du mit dem Bogen umgehen? Nein? Naja mach nichts. Du nimmst das Messer zwischen Daumen und Zeigefinger an der Klinge. Der Schaft zeigt zum Handrücken und dann zielst du, zum Beispiel auf den Korb da, der auf dem Fass steht."

    Anne machte es ihm vor. Sie hatte absichtlich ein Ziel gewählt in das das Messer leicht eindringen konnte. Erfahrungsgemäß waren die ersten Würfe nicht so fest das sie gleich in Holzbalken oder Fässern stecken blieben.

    "Hier versuche es auch einmal." Anne gab ihm drei ihrer Wurfmesser zum üben. "Aber sei vorsichtig das dir niemand in die Schusslinie läuft. Wir können uns jetzt vor dem Angriff auf Lago keine Verletzten leisten. Sonst natürlich auch nicht."

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    Schwertmeister Avatar von Barny
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    Barny ist offline

    Fahrt nach Lago

    Heute morgen musste Barny schon früh aufstehen, da die Bootsmesse anscheinend sehr früh gebraucht wurde. Tobi, der Steuermann des Bootes, hatte alle unsanft geweckt, als er heute morgen schon viel zu früh zu seinem Steuerrad gelaufen war. So war Barny nichts anderes übrig geblieben, als seine Hängematte zusammenzurollen und an die Decke zu binden. Dann hatte er gefrühstückt, es gab die getrockneten Früchte von Rebekka und einen Schluck Wasser, bevor er zu Anne gegangen war, da er unbedingt wieder unterrichtet werden wollte. Diese hatte ihn zwar verscheucht, aber nachdem sie gefrühstückt hatte und an Bord kam, zeigte sie ihm, wie man Messer warf.

    Als er selbst das Messer in die Hand bekam und den Korb treffen sollte, war es gar nicht mal so einfach, das Messer sich drehen zu lassen und dabei dann auch noch in die Richtige Richtung zu werfen. Es war aber, so wie Anne gesagt hatte eigentlich nicht so schwer und so schaffte er es im Laufe des Vormittages den Korb zu treffen. Es war nicht sehr schwer ihn so zu treffen, dass das Messer in ihm stecken blieb, da es sehr leicht eindrang. Also suchte sich Barny ein neues Ziel, was er auch schon nach kurzer Zeit fand, ein nahegelegenes Fass. Er rollte es ein wenig zur Seite, damit er nicht aus versehen einen Menschen verletzte, oder er das Messer über Bord warf. Damit es im Holz des Fasses stecken blieb, musste Barny schon viel fester Werfen, was dann aber wieder zur Folge hatte, dass sein Wurf nicht mehr so präzise war. So übte er auch noch weiter, als die meisten anderen Passagiere des Schiffes schon zum Mittagessen gegangen waren.

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Der Wind strich ihm durch die Haare und erfrischte den Wüstenräuber, der an Deck stand und versuchte sich die Augen offen zuhalten und nicht vor Müdigkeit vornüber ins Meer zu kippen. Er hatte schlecht geschlafen in den ungewohnten Hängematten. Jede durch Wellen verursachte Erschütterung drang ihm durch Mark und Bein. Hinzu kam die unsanfte Art, wie er geweckt wurde. Nicht nur, dass es viel zu laut war und der Schmied kaum ein paar Stunden die Augen zutun konnte, nein vor Schreck fiel er auch noch aus der Hängematte. Zwar war er froh, endlich diesen Dingern zu entkommen, jedoch sagte ihm die Art und Weise nicht zu.

    Schlecht gelaunt rieb er sich die schmerzenden Ellenbogen. Er stand am Bug und sah zu, wie das Schiff langsam die Wellen durchpflügten wie ein Bauer den Erdboden, um darin sähen zu können. Langsam kräuselten sich die Wellen beiseite, immer in einer Linie bis sie sich überlappten und zu größeren Wellen aufschaukelten. Wie kleine Rollen kräuselten sie sich und bogen sich ein paar Finger über die See, bevor sie in sich zusammenbrachen und nichts als Meerschaum und ein plätscherndes Geräusch hinterließen, die kaum gegen das stetige Rauschen des Meeres ankämpfen konnte. Jeder einzelne Wassertropfen leuchtete und glänzte wie ein Diamant und so wurde der Anblick durch die Sonne verzaubert, als würden sie nicht in einem Meer sondern in einer Edelsteinmine schwimmen. Die salzige Gischt traf sein Gesicht und hinterließ einen brennenden Eindruck in den Augen und eine dünne, unangenehme Salzsicht, als das Wasser verdampfte.

    Langsam wandte er den Blick von diesem bezaubernden Schauspiel ab und blickte zum Kapitän, der in seiner bestimmenden Art etwas übers Deck rief. Sofort wandten sich einige Männer dem Segel zu, um es zu hissen. „Fällt doch eh keinem auf“ dachte er sich und wandte sich wieder dem unendlich scheinenden Meer zu, dass ihn in seinem Bann hielt.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Barny
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    Barny ist offline
    Das Messer bohrte sich wieder mit der Spitze in das Fass. Das Geräusch des noch vibrierenden Messers übertönte für kurze Zeit das Rauschen des Meers. Barny hatte es geschafft, das Messer so stark zu werfen, dass es im Fass stecken blieb. Das Messer hatte auch nicht das Fass irgendwo getroffen, sondern an genau der Stelle, die sich Barny ausgesucht hatte, einem etwa Augen großen Stück dunklerer Farbe. Barny ging zum Fass und zog es mit einer schnellen, aber kraftvollen Bewegung aus dem Holz. Barny machte noch ein paar Schritte zurück und legte das Messer noch einmal mit der Schneide zwischen Daumen und Zeigefinger, auf seinen Handrücken. Er nahm die Hand an seine Backe und schleuderte mit einer schnellen Bewegung das Messer wieder auf das Fass. Wieder genau auf die dunkle Stelle. So wiederholte sich das Spiel einige Mal, und Barny traf jedes Mal genau in die Mitte. „Endlich kann ich es!“, dachte sich Barny und drehte seinen Nacken in alle Richtungen, da er ihn während der Übungen wohl ein bisschen verkrampft hatte.

    Dann machte er sich auf den Weg, um etwas zu trinken. In der Bootsmesse war es nun nicht mehr so dunkel, da draußen die Sonne schien und dort unten auch noch ein paar weitere Lampen angezündet worden waren. Er ging zu seinen Sachen und nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch, als ihm auffiel, dass auf der anderen Seite des Schiffes auch noch eine Tür war, die er bis jetzt noch gar nicht war genommen hatte. Er öffnete sie und schaute sich noch in der Tür stehen um, ob ihn jemand gesehen hatte, da er nicht noch einmal so eine Überraschung wie mit Anne gestern erleben wollte. Doch niemand hatte ihn gesehen und so schloss er hinter sich die Tür wieder. In diesem Teil des Schiffes war es viel dunkler, als in der Messe und nur eine einzige Lampe erhellte den Raum. Barny nahm sie aus der Halterung um besser sehen zu können. In diesem Teil waren an beiden Seiten Kisten aufgestapelt. Barny flüsterte: „Der Lagerraum! Hier gibt es bestimmt interessante Sachen zu sehen!“ Er machte eine der Kisten auf und leuchtete hinein. In ihr waren bis zum oberen Rand getrocknete Früchte. Barny nahm eine heraus und probierte sie, es war eine Dattel. Er verschloss die Truhe wieder und machte sich weiter auf Erkundungstour.

    In der hintersten Ecke standen Wasserfässer. Barny ging nah an sie heran um zu sehen, welche die waren, die er zur Bunten Kuh getragen hatte, doch er fand sie nicht. Er stöberte noch weiter herum und fand nach einiger Zeit eine kleine Luke, die zu einer Treppe führte. „Vielleicht ist hier unten mein Fass!“, dachte sich Barny und stieg die Treppe hinunter. Er sah gleich auf den ersten Blick, dass hier auch gearbeitet worden war, aber hier nicht mehr so auf Schönheit geachtet worden war. Es gab zwar keine Löcher oder morsche Holzstücke, jedoch war die Wand nicht geglättet worden. Hier unten waren keine Lampen angebracht und so sah Barny nur so weit, wie er mit seiner kleinen Lampe leuchten konnte. Barny hielt seine Lampe nach oben und ihm fielen sofort einige Spinnenweben an der Decke auf. Barny hatte zwar keine Angst vor Spinnen, aber so ganz geheuer waren sie ihm auch nicht, also machte er sich auf den Weg weiter, um seine Fässer zu finden, die er unter Einsatz seiner ganzen Kräfte von Annes Taverne bis hierher gebracht hatte.

    Doch es war gar nicht so einfach sie zu finden, da hier unten sehr viele Wasserfässer standen, die meisten zwar nicht, da sie als Frischwasser gebraucht wurden, sondern einfach als Beschwerung, damit das Schiff nicht umkippen konnte. So untersuchte er ein Fass nach dem anderen, immer in der Hoffnung endlich sein Fass zu finden. Plötzlich hielt er inne und dachte sich: „Was hat das eigentlich für einen Sinn hier in den Lagerräumen herumzulaufen und mein Fass zu finden? Eigentlich keinen, wieso gehe ich nicht einfach wieder nach oben?“. Gedacht getan. Er lief die Treppe wieder nach oben doch als er gerade die Luke aufmachen wollte, um wieder in den oberen Lagerraum zu kommen, erlosch seine Lampe. Es war stockfinster. Barny fluchte laut und stieß die Luke auf. Doch auch hier war es pechschwarz und kein Licht drang hervor. Nicht einmal unter dem Türschlitz kam Licht hindurch. Also fügte sich Barny seinem Schicksal und machte sich auf, sich ohne etwas zu sehen, zur Tür zu tasten. Er dachte: „Hoffentlich kommt jetzt keiner durch die Tür!“.
    Geändert von Barny (16.04.2008 um 20:16 Uhr)

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    Ritter Avatar von Xadoran
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    Xadoran ist offline
    Der Magier hatte am gestrigen Tage nur schnell seine Kampfausrüstung zusammen gepackt und mehr auch nicht. Er hatte weder Essen, als was zu Essen dabei, doch das gab es ja zum Glück auf der Bunten Kuh.

    Xadoran wurde recht früh geweckt und guckte sich verwundert um. Alle standen aus den Hängematten auf und wickelten diese zusammen. Damm banden sie diese an die Decke, damit die Hängematte nicht so viel Platz verbrauchten.
    Der Magier stand aus seiner Hängematte und richtete seine Robe, die war beim schlafen ein bisschen zusammen geknautscht worden. Dann machte er es den anderen Nach und wickelte vorsichtig seine Hängematte zusammen und befestigte sie an der Decke.

    Viele der Nomaden und Wassermagier und die es mal Werden möchten, waren zum essen Gegangen, nur der Schneider hatte keinen Hunger. Er wusste ja wo es hin ging und wollte sich schon mal ein bisschen vorbereiten. Doch das erste was er machen wollte, wenn er an Deck war, war Adanos den Tag in die Hände zulegen, dass machte er jeden Tag. Normalerweise kniete er sich vor sein Bett, da er dieses es nicht hätte, wollte er es an Deck machen, um ein bisschen den Wind zu spüren.

    Der Magus ging gemütlich zur Treppe und stieg diese empor. Nach ein paar Stufen, die aus Holz waren, stand er schon auf dem Deck, wo ihm sofort der Wind ins Gesicht pustete. Es war ein sehr schönes Gefühl, wie der Wind so ins Gesicht blies und die kurzen Haare nach hinten wehte. Xadoran fühlte sich so, als würden seine Gedanken weg gepustet werden und er wäre frei. Doch das Gefühl änderte sich wieder sehr schnell, nachdem er über ein am Boden liegendes Seil stolperte und auf den Holzboden knallte.
    Der Diener Adanos zögerte nicht langte und rappelte sich wieder auf, und lief ein bisschen auf dem Deck hin und her, ab und zu guckte er mal aus Wasser, was sich in Wellenbewegungen vom Schiff weg bewegte. Dann sah er den Ausguck oben auf dem Mast und dachte sich nur, dass er dort doch sein Gebet machen könnte.

    Xadoran ging zu einer der ‚Strickleitern’ die nach oben zum Ausguck führten und kletterte sich langsam nach oben. Doch es war nicht so leicht wie es sich der Braunhaarige vorgestellt hatte, denn das Schiff schwangte nebenbei noch nach links und nach rechts, was die Sache nicht unbedingt leichter und angenehmer machte. Vorsichtig bahnte sich der Magier den Weg zum Ausguck und jede ‚Sprosse’ die er bestieg, so heftiger blies der Wind dem Schneider ins Gesicht.

    Nach gut 10 Minuten war der Magier Oben angekommen und rappelte sich auf, dann stand er in dem Kleinen Auskuck und konnte das Ganze Meer überblicken, da oben war ein sehr Starker Wind, doch es war sehr schön. Eine sehr schöne Aussicht hatte man und man hatte, was dem Magier am wichtigsten war, seine völlige Ruhe.

    Xadoran schloss die Augen und faltete die Hände. Dann fing er leise an zu Beten.

    „Adanos dir im Himmel,
    Geheiligt werde dein Name,
    dein Reich komme,
    wie im Himmel so auf Erden,
    unser Tägliches Brot gib uns heute
    und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unserm Schuldiger,
    den dein ist das Reich und die Kraft und die Herlichkeit,
    in Ewigkeit,
    Amen.“

    Das war Xadoran’s Standart Gebet, was er jeden Morgen Bettete, doch heute bettete er noch weiter, als nur dieses Gebet.

    „Adanos ich Bitte dich,
    beschütze meine Glaubensbrüder,
    in dem Kampf, der bald kommen wird,
    auch mache mich und sie dafür Stark,
    damit wir alles Schaffen,
    Amen.“

    Der Braunhaarige öffnete die Augen wieder und fühlte sich wieder frei. Es war schön seine Sorgen in Adanos Hände legen zu können und zu wissen, dass sie dort gut aufgehoben sind. Es war immer eine schöne Tätigkeit für den Magus. Er betete sehr gerne, denn er empfand Adanos, wie einen Vater, dem er alles sagen konnte und ihm alles anvertrauten. Dieses Gott gab dem Magier, so viel. Er hörte ihm immer zu und gibt im in einer schwierigen Situation die Kraft, diese Situation zu Überstehen.

    Xadoran setzte sich hin, zwar hatte er nicht viel platz, doch es war schon sehr schön da oben, er konnte immer noch, trotzdem das er saß, dass mehr sehen. Doch es dauerte nicht sehr lange, bis der Magier anfing einzuschlafen. Der Wind blies ihm weiter ins Gesicht und der Braunhaarige schlief.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Veteranin Avatar von Xarih
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    Xarih ist offline
    Xarih hatte sich ein schönes und gemütliches Plätzchen gesucht, hier hatte sie etwas Ruhe und konnte sich der Aufgabe widmen die sie von ihrem Lehrmeister bekommen hatte.

    Xarih konzentrierte sich, sie ging in sich und sammelte ihre magischen Kräfte, sie bündelte diese. Erst erschuf sie ein Schild aus reinem Eis, das gelang ihr auch, wie sie es erwatet hatte auf Anhieb, gehörte das doch zu den leichteren Übungen.

    Da die hohe Magierin ja wusste, dass sie für diese Aufgabe San benötigte hatte sie natürlich vorgesorgt.
    Xarih konzentrierte sich erneut, schuf langsam ein Schild aus Eis und ließ langsam den Sand darin einfließen. Zu viel Sand konnte sie nicht brauchen, er sollte den Schild aus Eis nur verstärken und Xarih hatte jetzt dabei sogar ein richtig gutes Gefühl, es schien genau so zu laufen wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Sie öffnete die Augen und sah sich ihr Ergebnis an, Xarih war zufrieden, der Sand verstärkte den Schild aus Eis aber es ging wesentlich schneller als ihr erster Versuch.
    Die hohe Magierin würde sich noch ein Weilchen daran versuchen, sie hatte gerade nichts besseres zu tun und Übung konnte sicher nicht schaden.

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    Deus Avatar von Aurelion
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    Aurelion ist offline
    Das Meer.

    Ein wunderbarer Anblick. Selten, konnte er die Natur so sehr genießen wie jetzt. Kein Stress, keine Fremden die mit seinem Namen um sich warfen, niemand, der seine innere Ruhe störte. Ein Lächeln entspannte die Gesichtszüge des Hünen. Sein Blick schweifte weiter über die unendlichen Weiten des Meeres. Die See war ruhig, das Rauschen betäubend, die Luft herrlich.

    Das Schiff schaukelte behutsam und der Kapitän lenkte die bunte Kuh seelenruhig, als wäre dies sein Tagwerk. Ein echter Pirat eben. Den ganzen Abend konnte er nun hier verbringen und in den wolkenlosen Horizont schauen. Seine Augen blieben am Ausguck hängen, wo ein Mann – Stryk sein Name – die See nach Land erkundete. Finden würde dieser sicher nichts, schließlich waren sie gerade mal ein paar Stunden unterwegs.

    Viele Menschen, allen voran Nomaden sah er über das Deck laufen. Die Einen perfektionierten ihren scheinbar unumgänglichen Kampfstil, die Anderen genossen ebenso wie Aurelion die Freiheit, wie man es nur selten konnte. Wie lange sie wohl unterwegs sein würden?

    Doch mehr beschäftigte ihn die Frage nach seinem Freund. Auch er hatte eigentlich vor, mit zu reisen, jedoch war von ihm nun schon länger nichts mehr zu sehen. Ein typischer Weltenbummler, der nicht genug von der Welt bekam. Ein wenig seufzend lenkte er seine Schritte mit untergehender Sonne wieder zurück in seine Kajüte. Geräumig war sie, dennoch einfach gehalten. Ein paar Kerzen hier und da erhellten und erwärmten zugleich die Atmosphäre.

    Ein kleines Pusten löschte die kleine Flamme, in welcher sich wohl so einige Geschichten spiegelten. Und mit ihr, schloss der Blonde seine Augen. Wenn das Ziel erreicht war, musste er für alles bereit sein.

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    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    Auf dem Weg nach Lago

    Den ganzen Tag hatte Hyperius am Rande des Schiffes gestanden und gezeichnet. Erst als ihm die Arme schwer geworden waren, hatte er damit aufgehört. Seine Seekarte hatte große Fortschritte gemacht, was ihn sehr freute. Der junge Kartenzeichner hatte sich etwas Käse und ein Stück Brot aus seinem Vorratsbeutel geholt, was er jetzt verspeiste.

    Der Käse war zwar schon älter, aber noch nicht zu alt. Seine Ecken waren ranzig, was Hyperius aber auch nicht störte, weil er einfach keinen besseren Käse gefunden hatte.
    "Ein Käse, der ranzig ist, ist immer noch besser als ein Käse, den man nicht hat."
    Ein Stück entfernt näherte sich eine kleine Ratte dem jungen Kartenzeichner, die er jedoch nicht bemerkte.Obwohl das Schiff wegen dem starken Wellengang wankte, näherte sich die Ratte unaufhaltsam ihrem Ziel. Während er gerade in das Stück Käse beißen wollte, donnerte eine große Welle gegen das Schiff, sodass Hyperius ins Wanken geriet und ihm das Käsestück herunterfiel.

    Direkt vor der Nase der Ratte landete der Käse, den sie sich sofort schnappte.
    "Gib mir den Käse wieder", rief er, während er sie verfolgte. Der junge Kartenzeichner war schnell, jedoch flitzte die Ratte unter ein Fass, sodass er sie nicht erreichen konnte. Nachdem er die Ärmel zurückgezogen hatte, murmelte er
    "Das wäre doch gelacht, wenn ich diesen Käse nicht zurückbekomme", während er mit ganzer Kraft an dem Fass zog.Die Kraft von Hyperius reichte aus und er schaffte es das Fass wegzuziehen, indem er sich mit den Füßen vom Boden wegdrückte.

    Als das Fass endlich weg war, war keine Spur mehr von der Ratte. Der junge Kartenzeichner drehte den Kopf nach rechts und nach links, um auch alles entdecken zu können, falls etwas hier wäre. Plötzlich fing er so laut anzulachen, dass er das Fass umstieß, welches im auf den Fuß fiel. Er wollte aufschreien vor Schmerz, was aber nicht möglich war, weil er nicht mit Lachen aufhören konnte.
    "Jetzt habe ich dich", sagte Hyperius und schlug sich auf die Brust, damit endlich die Ratte aus seinen Kleider verschwand, die dort unbemerkt hineingekrabbelt war. Die Ratte sprang aus seinem Ärmel und landete auf einem Tau, das nach oben zum Ausguck führte.

    Grummelnd suchte sich der junge Kartenzeichner einen Weg nach oben, um die Ratte zu verfolgen
    "Wieso immer ich", murmelte er ärgerlich, während er langsam den Weg nach oben erklamm. Als Hyperius oben ankam, wunderte er sich, da er nicht wie erwartet die Ratte dort vorfand sondern einen schlafenden Wassermagier.
    Einmal rüttelte er an ihm Keine Reaktion, ein zweites Mal rüttelte er an ihm wieder Keine Reaktion.Ein drittes und letztes Mal probierte er es, indem er an ihm rüttelte und parallel
    "Aufwachen Wassermagier", sagte. Diesmal wachte der Magier auf und fragte
    "Ja der bin ich, aber seid ihr nicht der Wasserträger, der mit meinen Stoff besorgen sollte" Hyperius nickte und antwortete
    " Ja genau und eure Stoffe sind schon sicher im Tempel. Dürfte ich euch nach eurem Namen fragen? Ich heiße übrigens Hyperius."

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ritter Avatar von Xadoran
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    Xadoran ist offline
    Der Magier hatte am Gestrigen Tage so schön, oben im Ausguck geschlafen, doch dann störte ihn dieser Wasserträger, zwar mochte der Magus dieses nicht, wenn man ihn weckte, doch er hatte es schon am gestrigen Morgen erlebt.
    Immer mussten die Menschen so böse zu den schlafenden Menschen sein und sie aus ihren schönen Träumen reisen. Doch der Wasserträger, war derjenige der ihm sein Stoff gebracht hatte.

    „Nun ich bin Xadoran, Wassermagier des Wüstenvolkes,“ antwortete der Schneider auf die frage von Hyperius, wie er den heißen würde.

    „Sehr erfreut euren Namen kennen zu dürfen, doch sagt was macht ihr hier oben,“ fragte der Junge Mann, der sich an der rechten Strickleiter festhalten musste, da auf dem Ausguck sonnst kein Platz mehr war.

    „Ich habe meine Ruhe gesucht und das hatte auch so lange geklappt biss du hier hoch kamst, was ja nicht heißen muss das es schlimm sei, im Gegenteil, es ist sehr schön das du hoch gekommen bist, den ich schlafe schon seit heute Morgen und ich denke es ist mal zeit aufzustehen. Zur anderen Seite habe ich Hunger,“ sagte der Braunhaarige und lächelte dabei. Nebenbei rückte er ein bisschen auf, sodass dich der Wasserträger auch hinsetzten durfte. Der Magus machte eine Handbewegung die auf die Freie Stelle hin wies und ohne zu Zögern, kletterte Hyperius die letzten zwei Sprossen hoch und setzte sich neben dem Diener Adanos hin.

    „Oh, werter Xadoran, es wäre mir eine Ehre wenn ich euch von meinen Käse und Brot was abgeben dürfte, zwar ist der Käse schon etwas älter, doch er schmeckt noch sehr gut, wenn ihr möchtet gebe ich euch gerne was,“ erwiderte der Junge Mann und guckte dabei sich ein bisschen um. Xadoran konnte wahrlich die Begeisterung für diese Aussicht, in seinen Augen ablesen.

    „Das ist sehr lieb,“ antwortete der Braunhaarige.

    Hyperius schnitt ein stück Käse und eine Scheibe Brot ab und gab sie dem Magier, dann schnitt er sich selbst Käse und Brot ab und aß es. Zusammen saßen die beiden auf dem Ausguck und aßen ihre Stück Brot und Käse, es war zwar eine Fade’s essen doch es war sehr schön. Es passte zu der Stimmung die der Magier hatte. Denn diese Aussicht bewunderte er immer noch.

    „Möchtest du mir Morgen ein Bild von dieser Aussicht Malen?“ fragte der Schneider und lächelte dabei.

    Der Mann neben ihm nickte, doch als er kurz darauf aufgegessen hatte, verabschiedete er sich erst mal, da er wohl müde war und schlafen Gehen wollte. Langsam kletterte diese die Strickleiter wieder herunter, als Xadoran nur noch seinen Kopf sehen konnte sagte er: „Bring mir bitte morgen ein Paar Früchte und was zu trinken mit, ich werde wieder hier oben sein.“

    Hyperius nickte noch und verschwand dann, so dass der Magier ihn nicht mehr sehen konnte. Der Braunhaarige konnte jedoch auch nicht mehr so lange aufbleiben und schließ kurz drauf wieder ein.

    ................................................................................ .......

    „Guten Morgen, Xadoran,“ sagte eine Stimme und der Schneider wurde aus seinen Träumen gerissen. Er hatte gerade von damals Geträumt, wie schön die Zeit mit Jessica war. Was sie alles gemacht hatten und an das Traurige Ende, wo ein anderer Mann ihm seine Jessica weg genommen hatte, doch er wusste längst, das Adanos diesen Mann bestrafen würde. Es musste also nicht der Magier machen.

    Xadoran drehte sich um und sah den Kopf des Wasserträgers der wieder gekommen war und auch seine Früchte und was zu trinken mit hatte. Freudig nahm der Diener des Göttlichen Gleichgewichtes die Waren an und bedankte sich erst mal, dann rückte er wieder ein Stück zur Seite, da er beim schlafen viel Platz verbraucht hatte. Die Nacht war zwar bisschen kalt gewesen, doch seine Robe hielt ihn schön war, sodass er nicht wirklich gefroren hatte.

    Zusammen aßen die beiden Erst mal ihr Frühstück und der Magus erklärte dem Kartenzeichner was für einen Auftrag er hatte. Dieser versuchte sich direkt am malen und sagte das er sich den Preis für das Bild mal überlegen werde.

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    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline

    Auf einer Einsamen Insel

    Ein Sanfter Windrausch war zu vernehmen, Wellen rauschten und unterbrachen das Zauberhafte Windspiel. Der Schwarzbärtige öffnete unter stöhnen die Augen und blickte auf einen langen wunderschönen Sandstrand. Als er sich erhob merkte er dass er teilweise im Wasser lag, seine Schuhe waren Nass, sein Gesicht voller Sand. Was war eigentlich passiert? Wieso lag er nicht in seiner Kabine? Als er den Strand entlang schaute erblickte er zerstückelte Holzteile eines Schiffes. Moment? War das vielleicht sein Schiff das hier gestrandet war? „Sir. Maknir“ einer der Schiffscrew kam angerannt. „Wir haben sie gefunden, unser Schiff wurde gestern Nacht von einem Sturm überrascht und wir landeten hier auf dieser Insel. Wir haben uns alle etwas weiter Hinten versammelt folgt mir“ erklärte der Mann. Maknir nickte ihm zu, der Mann lief los.

    Die Crew war gerade dabei mit den Schiffsteilen ein Lager zu errichten, ein Mann versuchte verzweifelt ein Lagerfeuer zu errichten. Ein paar Männer gingen in den Wald um Nahrung zu Sammeln. „Dieser Sturm hat das Schiff regelrecht Zerfetzt, es war Grausam. Wir haben keine Ahnung wo wir hier sind, deshalb ist es ratsam uns erstmal ein Lager aufzubauen“ meinte der Seemann. „Lasst mich das machen“ rief Maknir und ging zu dem Lagerfeuer. Der Mann schnipste kurz mit denn Finger und das Feuer fing langsam an zu Brennen. „Seid ihr ein Magier?“ fragte der Nervöse Mann. „Nein, mein Ziel ist es ein Wassermagier zu werden jedoch bin ich erst im Rang eines Novizen“ erklärte er. „Mein Name ist Benji“ stellte sich der Seemann vor. „Ich bin Maknir“ der Novize lächelte dem etwas jüngeren Mann zu. „Der Koch, wird bald mit dem Essen beginnen“ rief ein Mann. „Lasst uns eine kleine Gruppe erstellen und noch mehr nach nützlichen Teilen suchen“ erklärte Maknir. Nachdem er mit Vier Stark, aussehenden Männern loszog fragte er sich was sie noch finden würden. „Ich hoffe wir finden noch ein paar nützliche Teile, wie Seile, Netze und so was“ murmelte einer der Männer.

    Sie streiften den Strand entlang, sie zogen Wrackteile aus dem Wasser auf den Strand. „Hier ist ein Beil, wir haben ein Beil gefunden“ jubelten sie. Der Novize grinste. Im Lager wurden die neuen Teile sofort verwendet. Zusammen bauten sie einen kleinen Schuppen, wo sie nützliche Sachen Lagerten. „Hey du da hinten, pass auf das Lager auf“ schrie ein Mann, einen anderen an. „Wir sollten bald mal diesen Wald erkunden vielleicht leben hier Eingeborene“ schlug Maknir vor. „Ja das machen wir Morgen“ sprach ein etwas Älterer Seebär, während er in einen Apfel biss. Maknir schaute zum Meer hinaus, sicherlich würde es dauern bis Hilfe kam.

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