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"Was soll bewahrt werden, hä?" Fauchte Thor. "Wir wohl in diesen Käfigen, was?" Wütend wollte er sich aufbäumen, nur um sich den Kopf zu stoßen, wie so oft, seitdem er in dem Käfig hing. Berash hingegen nahm das alles mit ziemlicher Apathie hin. Nun, was sollte man auch anderes von der zerlumpten Gestalt erwarten. Nicht einmal als Gesprächspartner hatte der Kerl dienen können.
"Ich wüsst ja gern, warum wir hier sind." Thor spuckte aus. "In einem Moment jag ich den da..." Der Nordmann wies mit dem Daumen auf den anderen gefüllten Käfig. "Durch Stewark, weil er Mist gebaut hat, im nächsten Moment wird mir was über die Rübe gezogen." Thor redete sich in Rage, immer wütender wurde er, als die gesamte Geschichte wieder an seinem Auge vorbei zog. "Dann wach ich auf nem Schiff auf, wo ich das Gefühl hab, dass mir der Schädel platzt. Bei mir ein erbärmlich stinkender Kerl, mehr als halbtot. Derselbe Kerl ist übrigens später immer noch bei mir, diesmal bin ich jedoch in nem Käfig, der viel zu klein ist." Mit der Faust hämmerte der Hüne gegen die Gitterstäbe, woraufhin der Käfig zu schwanken begann.
"Und das ganze nur, weil ich helfen wollte. Einem Kerl, der mehr Rum als Blut im Körper hat und so wie er aussieht, die nächste Woche nicht mehr erleben wird. Großartig." Thor lehnte sich gegen die Stäbe, verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte. Das einzige, was wirklich interessant war, dass war der riesige Baum selbst, vor dem sie hingen. Thor hatte sich die Stunden damit vertrieben, den Baum genau zu studieren und zu beobachten. War auch zumeist das einzige, was man sehen konnte.
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Myra zog eine Augenbraue hoch, während sie Ryu ungläubig anschaute. Der Templer hatte sich wirklich ziemlich verändert. Sie fand es nicht schlecht, nur ziemlich ungewohnt. Es war schön, wenn Kerle auch mal von etwas anderen redeten als von der Länge ihrer Schwerter und ihrer Kunst damit umzugehen. Ryu war zur Zeit das komplette Gegenteil davon, eher nachdenklich als aufdringlich. Sehr gewöhnungsbedürftig für einen Templer.
"Jetzt wirst du aber schon sehr persönlich, wie?", fragte die Schneiderin mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
Aber dann erkannte sie den Ernst der Lage. Scheinbar war Ryu nicht so sehr nach Spaßen zu Mute wie ihr, sondern er wollte eine wirkliche Antwort.
"Da muss ich nachdenken.", Myra machte eine kurze Pause, doch ihr wollte niemand auf die Schnelle einfallen, "Ich mochte meinen Vater, bevor er unser luxuriöses Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Er war an sich ein anständiger Kerl. Aber ansonsten hatte ich nicht viel Umgang mit Männern. Am Anfang in Khorinis habe ich bei Anawiel die Kunst des Schneiderns gelernt, danach war ich jeden Tag mit Scarlett zusammen. Eigentlich bist du der erste Mann, mit dem ich mal etwas mehr Zeit verbracht habe, mal abgesehen von Drakk, dem ich ja folgen musste, damit ich auch etwas lernen konnte.
Nur ist jetzt die Frage, was du dir unter Gefallen vorstellst. Was ich von dir halte, habe ich denke ich, deutlich gemacht, doch sind wir deswegen noch kein Paar oder etwas ähnliches, falls du darauf hinaus willst."
Die Blonde ging auf Ryu zu und schaute ihm von unten streng in die Augen.
"Willst du etwa darauf hinaus?"
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Kommandantur, Tooshoo
Yared nickte. Er verstand warum der Kerl mehr als sauer war. An Stelle des Nordmanns wäre er auch nicht besser aufgelegt gewesen.
"Warum ihr hier seid? Ihr wart zur falschen Zeit am falschen Ort und ihr könnt euch glücklich schätzen, dass ihr an uns geraten seid und nicht an irgendeinen brutalen Kriminellen, die euch einen Kopf kürzer gemacht hätten - auch, wenn das ein schwacher Trost sein mag."
Der Blick des Sappeurs wanderte hinüber zu dem anderen Gefangenen. Der Kerl würde demnächst in Beliars Reich eingehen. Er würde Jarvo darum bitten müssen, einen Heiler für den Mann zu besorgen.
"Ich weiß nicht, wann und ob ihr hier rauskommt. In ein paar Tagen halten wir ein Thing ab, dort wird auch über euer Schicksal entschieden werden."
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Ob es wirklich so klar war, was sie von ihm hielt wusste er nun nicht direkt. Schließlich konnte man aus so einer Aussage sehr viel herausinterpretieren und eine peinliche Blöße wollte er sich nun auch nicht geben. Gerne hätte er sie nun, da sie näher bei ihm stand irgendetwas gesagt, was die ganze Situation so lenken würde, wie er gerne hätte, aber so einfach war das wohl nicht. Das sie kein Paar waren, das war ihm klar. Aber ob es nicht dazu kommen konnte? Er schaute ihr eine Weile in die streng blickenden Augen. Abermals setzte er an, ihre Frage zu beantworten, ließ es dann aber doch bleiben, überlegte und versuchte wieder zu antworten.
"Du hast da wirklich etwas losgetreten, weißt du das?" der Templer grinste kurz etwas müde. Natürlich war das kein Vorwurf, aber er musste innerlich selbst über sich lachen. Er, der große Verführer wusste nun nicht so recht, was er tun sollte. "Ich weiß, dass wir kein Paar sind, nur... Ich hatte mich einfach gefragt, ob es vielleicht einmal jemanden in deinem Leben gegeben hatte... Und ich mag dich wirklich... Ich will ehrlich sein: Die Vorstellung, dich an meiner Seite zu wissen wäre wie ein Traum, der in Erfüllung ginge... Ich habe schon damals oft über dich nachgedacht und konnte mir so nie wirklich vorstellen, warum... Bis heute..."
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Großartig, wirklich großartig. Die Situation wurde ja von Minute zu Minute besser. Für einen kurzen Moment hatte der Nordmann doch tatsächlich die Hoffnung gehabt, hier rauszukommen. Das dieser Kerl dort gekommen war, um ihn und Berash endlich aus den Käfigen zu lassen. Aber nein, sie mussten warten.
"Was heißt hier eigentlich, ob freigelassen werden? Willst du uns hier sonst für den Rest unseres Lebens hängen lassen, oder wie? Oder uns hängen lassen?" Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Thor vermutlich gelacht. Aber so... "Aber hey, Berash hats dann ja gut. Egal, wie ihr bei eurem Thing entscheidet, das kriegt der ganz sicher nicht mehr mit. Musst den mal Husten hören." Thor schüttelte den Kopf. "Na, ich bin mal gespannt." Der Hüne lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. "Wenn ich das gewusst hätte, dann wär ich in Stewark vorher durch jede Kneipe gezogen und hätt den kompletten Met leer gesoffen..." murmelte er leise.
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Der Hüne musste ein lautes Lachen unterdrücken, dieser Bursche schien ernsthaft zu glauben das der Veteran ihn als Konkurrenz betrachtete. »Kleiner, du wärst schon lange tot wenn ich mir deswegen Sorgen machen würde. Ich ziehe es vor potenzielle Probleme zu beseitigen bevor sie zu solchen werden können. Nein, worüber ich mir Sorgen mache ist das du ein elender Amateur bist und Kea etwas zustößt weil du Mist baust. Also lass dir das eine Warnung sein Kleiner, wenn ihr irgendetwas zustoßen sollte dann werde ich dich finden, egal wo du dich auch verstecken magst und dir einen Tod bereiten der grausamer sein wird als alles was Beliar für dich parat halten könnte.«, knurrte der Hüne und in seinem Auge stand das irre Funkeln eines Wahnsinnigen. »So, und erzähl mir mal bei wem du gelernt hat, oder bist du eines von diesen Straßenkindern das sich alles selbst beigebracht hat?«, brummte er und und verscheuchte mit einer Hand einen Schwarm Mücken der um seinen Kopf schwirrte.
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„Einst brachte mir die Diebin Estefania alles bei, was ich heute beherrsche!“ knurrte er und war nun schlecht drauf, immerhin wollte der Kerl ihn töten, sollte seiner kleinen Prinzessin irgendwas geschehen. „Ich beherrsche den Schwertkampf und andere nützliche Dinge um deine Freundin zu beschützen, so viel ich gehört hab kann die auch so einiges?“ fragte er mit einem lächeln und blickte den Kerl an.
„Ich habe genug Leute dabei, wir wären nicht zu zwei und die anderen Kerle sind Stark genug um die ganze Gruppe zu beschützen, du siehst es wird ihr nichts passieren und ich passe auch auf wen ich ihr irgendwas beibringe, anscheinend warst du auch mal Lehrer?“ nun wurde es Interessant, war der Kerl tatsächlich ein Dieb? Ein Muskelmann der Nachts in Häuser einstieg und bedrohlich wirkte um jemanden einzuschüchtern?
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Nun konnte Myra nicht mal mehr verdutzt gucken. Was Ryu ihr gerade anvertraute war mehr, als es sich die Adlige hätte jemals vorstellen können. Selbst ihre sonst so polemischen Kommentare und Gedanken verstummten in ihr. So sehr sie auch versuchte irgendetwas hinterhältiges in den Aussagen des Templers zu finden, weil es sonst so ihre Art war, sie konnte sich dazu nicht durchringen. Jedes noch so spitzfindige Kommentar löste sich binnen Sekunden in Luft auf und die Schneiderin stand einfach da, ohne auch nur einen Laut artikulieren zu können.
"Du...ich...ich...du?", brachte die junge Schönheit nur stotternd hervor und blieb dann wieder stumm.
Sie wollte sich nicht die Blöße geben vor einem Kerl zu stottern, schließlich hatte sie immer noch einen Ruf, den sie bewahren musste. Doch so richtig konnte ihr Kopf das Gesagte nicht verarbeiten. Die Angriffsfläche für jegliche Polemik war durch die Ehrlichkeit in den Worten des Templers zerstört. Einfach so. Auf so eine Situation war Myra nicht vorbereitet. War es jetzt falsch, dass sie nicht so fühlte und dachte wie Ryu? Würde sie ihn verletzten, wenn sie ihn abwies? Seit wann interessierte sie sowas? Die junge Schönheit hielt sich ihren Kopf fest und ließ sich auf das Bett fallen. Tausende Gedanken schossen durch ihren Kopf und wollten gedacht und gefühlt werden. Ihr Körper passte sich den Verhältnissen im Kopf an und drehte ebenfalls vollkommen durch. Was sollte sie sagen? Was würde er denken, wenn sie nichts sagte? Und warum beim Schläfer machte sie sich schon wieder Gedanken darüber.
Sie seufzte kurz, holte tief Luft und erhob sich dann wieder vom Bett. Ihren Blick hielt sie gekonnt kühl, kein Ausdruck sollte nach außen dringen.
"Ich sehe wohl, was ich in dir ausgelöst habe, doch kann ich eine solche Vorstellung nicht teilen. Was ich gesagt habe, werde ich nicht zurücknehmen, doch solltest du dir nicht zu viel darauf einbilden."
Ernst schaute sie zum Templer hinüber, in dem gerade scheinbar etwas zu Bruch ging. Auf der Stelle drehte sich Ryu um und wollte gehen. Myra ballte die Fäuste und biss sich auf die Lippe. Die Hand des Templers drückte schon die Klinke nach unten. Der Schmerz, wie sich ihre Fingernägel in die Hand bohrten und ihre Zähne in die Lippe, ließ sie fast weinen, aber nur so konnte sie unterdrücken, was raus wollte. Die Tür öffnete sich langsam und da brach das heraus, was sie versucht hatte zu unterdrücken.
Myra rannte auf die Tür zu und schlug diese wieder ins Schloss. Dann drehte sie sich zu Ryu um und gab diesem einen Kuss. Ohne Vorwarnung, ohne darüber nachzudenken. Ihre Gefühle steuerten sie, nicht ihr sonst so kühler Verstand. Nachdem sich ihre Lippen wieder von denen des Templers gelöst hatten, schaute sie ihn an und sagte:
"Überstürze nichts, auch ich bin nur ein Mädchen, das sich nach Zuneigung sehnt. Bleib in meiner Nähe, aber überstürze nichts."
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Gerade noch hatte sie ihm einen rostigen Dolch ins Herz gerammt, folgte gleich darauf etwas, mit dem er überhaupt nicht mehr gerechnet hatte. Die Tür wurde, ehe er herausgehen konnte zugeknallt und ehe er sich versah, durfte er ihre süßen, zärtlichen Lippen auf den seinen spüren. Erst jetzt war ihm aufgefallen, wie gut sie eigentlich roch. Wie frische Kirschblüten im Frühling, wenn er den Geruch richtig erkannte. Erst als sie wieder von ihm abgelassen und ihre Hände leicht an seine Brust gelegt hatte, erklärte sie sich. Und sie hatte recht. Die sonst so kühle, abgehobene und reservierte Adlige war auch "nur" ein Mädchen. Und dieses Mädchen sollte ihre Zuneigung bekommen. Lächelnd blickte der Krieger ihr in die Augen und nickte sachte. Fast schon flüsternd antwortete er ihr.
"Ich wäre der letzte, der dir die Zuneigung verwährt, Myra... Ich kam zu dir, weil ich bei dir sein will. Nicht, um einfach wieder zu gehen..." dabei schloss er sie für einen Moment in ihre Arme, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ den Moment einfach auf sich einwirken. Im ersten Moment ein eiskalter Schlag in den Magen und dann ein angenehmes Gefühl, ähnlich einer warmen Sommerbriese, die einem den Körper erwärmte. Schließlich ließ er wieder von ihr ab, bedeutete ihr mit dem Finger auf ihren Lippen, dass es keiner Worte bedurfte und ging mit ihr rüber zu dem Bett. Ein Bett! Wie lange war der Schmied nicht mehr auf einem gelegen? Das musste, gefühlt, Jahre her sein! Sie zögerte, blickte ihn zurückhaltend an, doch er lächelte nur. "Ich überstürtze nichts. Versprochen." dabei setzten sie sich beide auf den, im Vergleich zu seiner Unterkunft, weichen Bezug, wo sie nach und nach begannen sich einander anzuschmiegen. Langsam. Stets in Begleitung mit dem guten Zureden Ryu's, dass sie sich nicht sorgen müsse. Und das musste sie auch nicht, denn der Krieger ging vorsichtig mit ihr um. Wie mit einem Juwel. Es fühlte sich gut an, einfach ihre Nähe zu genießen. Die Nähe, die ihm keine der ganzen Bettgeschichten je hätte geben können. Dabei lagen sie "nur" beieinander. Keine Schweinereien. Nichts. Einfach das Beisammensein mit dieser wunderbaren Person, die ihn immer wieder aufs Neue überraschte.
Irgendwann dann, als die Müdigkeit kam, war Myra die erste der beiden, die von ihr übermannt wurde. Den Kopf an die Brust des Schmiedes geneigt, schien es, als würde sie beim Lauschen seines Herzschlages eingeschlafen. Ryu hingegen, müde wie er war, rutschte nach einer Weile dann vom Bett, auf welchem die Adlige nun schlief. Gähnend richtete er sich einen Stuhl, welchen er neben das Bett stellte, ehe er sie zudeckte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. "Träume süß, schönes Mädchen..."
Der Templer ließ sich auf dem Stuhl nieder, lehnte sich zurück und hielt dabei ihre Hand. Sie sollte wissen, dass er bei ihr war, wenn sie aufwachte. Jedoch nichts überstürtzte. Sie sollte es ihm schon sagen, wenn sie neben ihm aufwachen wollte, im selben Bett. Aber nun war es Zeit zu schlafen. Mit einem Lächeln im Gesicht schloss der Krieger die Augen...
Geändert von Ryu Hayabusa (07.02.2011 um 00:46 Uhr)
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„Bist du dir sicher? Nachdem was gestern fast passiert wär, bin ich es mir nicht mehr…“
„Ja ich bin mir sicher. Vertrau mir! Wie sollen wir es sonst üben, wenn nicht an mir. Außerdem wissen manche Menschen besser was in ihrem Körper grad so los ist, als Andere.“, sagte er und grinste sie provozierend an.
„Gut wem Vertrauen wenn nicht dir. Bin ich ja ma gespannt was bei dir da so am Stärksten ist in diesem Moment.“, murmelte sie und blickte ihn musternd an.
Cécilia hatte ohne größere Probleme den Zugang zu ihr gefunden und auch jetzt bei Ornlu würde es keine größeren Probleme geben, weil man darauf vorbereitet war.
Wie aber war es bei denjenigen, die nichts von jenem Zauber wussten und sich nicht für solch ein Experiment zur Verfügung stellten. Es konnte gefährlich werden…für Beide.
Jetzt aber fühlte sie sich zumindest sicher. Hier hoch oben auf der Baumkrone, streifte die sanfte Brise ihr Gesicht, das Rauschen der Blätter wirkte ein wenig beruhigend und die leichten Strahlen der Sonne stimmten auf den baldigen Frühling ein. Jeden Tag gewöhnte sie sich ein bisschen mehr an Schwarzwasser, an seine stinkende Brühe und die ekelhaften Blutfliegen, an Silden jedoch würde es niemals herankommen. Magie bliebt aber Magie egal wo man sich befand...
Sie hatte ihn mit der Magie eingehüllt, sah die leichte Veränderung in seinem Gesicht, als sich die Fäden fester um ihn legten. Er leckte sich die Lippen, sah sich um und sah dann zu ihr. Eigentlich war es keine sichtbare Veränderung, jeder normale Mensch konnte so aussehen und sich die Lippen mit dieser kurzen Bewegung befeuchten. Sie verstärkte den Griff, klammerte sich an jenes Gefühl, das unter vielen herausstach. Es pochte in seinem Innern so laut, dass es für einen Moment Kopfschmerzen auslöste. Sie hatte die Augen geschlossen, öffnete sie wieder, sah das grün des Baumes, aber eine Sache fehlte. Eine Wichtige…
„Ornlu“, brüllte sie und schaute sich hektisch um.
„Jmhpjaa?“
Sie rannte zu ihm in eine der Baumhöhlen hinein.
„Nimm das aus dem Mund, hör auf zu kauen…lass los…los!!!“, presste sie hervor und zog an dem Stück Stoff, das noch seitlich an seinen Mundwinkeln hervorschaute.
Sie gab ihm eine Ohrfeige, so lockerte er für einen Moment seinen Kiefer, ehe er sich abwandte und einen Moment einfach dastand und sich umschaute.
Er bewegte sich wieder, schnüffelte, wie ein Wolf und leckte sich erneut über die Lippen, ehe er begann die letzten Kisten, die man noch nicht leergeräumt hatte, auszuräumen. Sachen flogen umher, man vernahm ein leichtes Knurren, zumindest konnte man es als Versuch bezeichnen.
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Baumkrone
Er wusste nicht wie ihm geschah, als de Zauber gewirkt hatte. Er war zwar drauf vorbereitet, wusste aber nicht wie man darauf reagiert. So war es dann auch vom einen auf den anderen Moment nichtig, ob er mental gegen den Zauber halten konnte.
Das Hungergefühl in ihm kam immer stärker auf. Kein Wunder hatte er zum Frühstück nur einen Apfel gehabt.
Doch während der unverzauberte Ornlu sich beherrschen konnte, tat es der verzauberte nicht.
Immer intensiver wurde das Gefühl essen zu müssen. Glich manch anderen Trieben in seinem Innersten, wenn sie hervor kamen. Magie nahm er nicht mehr wahr, er konnte sich gar nicht drauf konzentrieren. Viel mehr versuchte er was zu riechen und sich zu erinnern wo hier oben vielleicht noch was zu essen war.
Suzuran war egal, alles war egal. Was zählte war etwas zwischen die Zähne zu kriegen. Und wenn es ein Stück Stoff war, so war das so! Jener der es getragen hatte, musste sich mit Fett eines Hähnchenbratens bekleckert haben.
Erst als es eine Ohrfeige setze und Suzuran Ornlu den Stoff aus dem Mund riss, suchte er was Neues. In einer Kiste kramte er wild umher, bevor er einen kleinen Behälter fand wo eine Salbe sein musste. Er löste den Deckel und roch dran. Kirschblüten - als hätte ein Weib reingeschissen. So roch es angeblich, wenn Frauen große Geschäfte vollrichteten. Aber das war wohl ein bloßes Gerücht um den Zauber einer Schönheit nicht durch den sprichwörtlichen Dreck zu ziehen.
Die Hand holte einen Klecks hervor, dann kostete Ornlu und spuckte es dann wieder aus.
"Ekelhaft!", befand er und schüttelte sich. Von einen auf den anderen Moment war er wieder da. Sein Bewusstsein war wieder Herr der Lage. Abermals spuckte er die Salbe aus, bevor er aufsah und Suz anblickte.
"Du wirst aber sicher gut schmecken...", sprach er und pirschte sich wie ein Irrer an, bevor er Suzuran begann zu jagen. Ein Sprung und sie lag auf dem Boden.
"Menschenfleisch...", sagte er dann, zog den Dolch und wartete auf ihre Reaktion. Essen würde er sie nicht, höchstens heute Nacht vernaschen. Doch etwas Spiel war ja nett, wenn sie glaubte er sei noch verzaubert...
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Gerade noch dabei sich über den gestörten Druiden lustig zu machen, wurde ihr schallendes Lachen von seinem Körper erstickt. Was sollte das? Eskalierte diese Situation jetzt auch noch? Ensetzt blickte sie den Dolch an, schaute zu Ornlu, aus dessen Gesicht sie nicht lesen konnte. Es konnte kein Witz sein und man musste immer vom Schlimmsten ausgehen.
Außerdem war es doch wohl unwahrscheinlich, dass sich die Wirkung so schnell verflüchtigte?
"Du willst mein Fleisch?", fragte sie leise und wartete einen Moment, ehe sie ihn einer schnellen Bewegung nach oben einen Moment lang küsste.
Vielleicht half es ja, wenn man andere Gelüste auslöste?
Länger Zeit zum Überlegen brauchte sie jedoch nicht, schaute sie doch geradewegs in die grinsende Fratze, die so gut von ihm kannte.
"Meister der Streiche was? Das war aber ein schlechter Witz...", knurrte sie und rollte sich zur Seite.
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Musikalische Ohren sind wohl imstande, sich so manches einzuprägen. Tonfolgen, Intervalle, wunderbare Melodien, sogar den Klang der meisten Instrumente. Auch solch Angelerntes wiederzugeben, vermochte die zu einem geübten Ohr gehörende Stimme nachzumachen.
Der einfache Vogelpfiff, der Corax die Dohle anlocken ließ aber, war zu schwierig für Lina. Seitdem sie ihn verlassen hatte, versuchte sie es zwischendurch immer wieder, ließ ab und an Pfiffe in verschiedener Höhe und Dauer los, gab ihrer Stimme sogar einen Hauch von Magie währenddessen.
Aber nichts.
Betrübt saß sie am offenen Fenster, auf den Rahmen gelehnt und starrte hinaus auf die spärlich beleuchteten Stege, gelegentlich noch einige Pfiffe abgebend. Doch eigentlich hatte Lina schon aufgegeben. Ihre Lippen taten weh, sie waren ganz rau von der ganzen Luft, die an ihnen vorbeizog.
Eigentlich hatte sie auch bereits entschieden, den Druiden aufzusuchen. Doch nun, da Nacht war, wollte Lina zuvor noch etwas ausprobieren. So vergaß die junge Magierin die scherhafte Mahnung des Mannes. Eulenrufe durchdrangen ihren Kopf, klangen selbst in den Ohren der Heilerin, bevor sie Magie zu Hals und Lippen lenkte, um schließlich den viel einfacher wirkenden Eulenruf ins Dunkel hinaus zu entlassen. Und noch ein zweites Mal, um sicher zu gehen.
Erfreut über den schönen Klang, lächelte Lina kurz, horchte in die Nacht. Bis auf ferne Menschengeräusche war alles dumpf und taub. Keine Geflatter in der Nähe.
„Na gut..“, seufze sie schließlich und erhob sich, ihren Lehrer zu aufzusuchen.
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Langsam rieb er sich mit der rechten Hand eine schmerzende Stelle an der linken Schulter. Doch die Anspannung und Schmerzen blieben, das einzige was von ihm abfiel waren einige Klumpen Dreck. Er fühlte sich wie gerädert. Der Hierophant, dieser Bastard, hatte ihm ... nunja hatte ihm das Leben gerettet. Trotzdem Bastard, dachte er sich und schleppte den geschundenen Körper vorwärts. Er hatte unlängst den Steg erreicht, welcher nach Schwarzwasser führte. Nachdem die Wirkung des zweiten Giftes, das die Wirkung des Totenwurzes bekämpfen sollte, nachgelassen hatte war er langsam aufgebrochen. Es war nicht leicht im Sumpf die Orientierung zu finden, doch der Hierophant hatte eine Sumpfratte geschickt um ihn sicher hinaus zu geleiten. So war er in der Nähe der Sumpfkrautfarm auf einen Steg gestoßen und war von dort aus schließlich weiter in Richtung des Baumes gewandert. Jetzt war er bald da. Woher sollte er nur Wasser bekommen? In der Brühe wollte er nicht baden und dennoch musste er sich dringend waschen... Am besten er ginge morgen einfach in Richtung Meer. Ein zwei Menschen traf er auf seinem Weg in Richtung des Baumes. Sie sahen in komisch an. Kein Wunder, schließlich war er splitterfaser nackt. Endlich erreichte er den Eingang zum Baum, doch er war nicht alleine. Ausgerechnet Lina schien wohl gerade auf die Idee gekommen zu sein den ausgeflogenen Druiden zu besuchen. Zumindest glaubte er nicht das sie etwas andere vorgehabt hatte. "Hallo.", grüßte er matt, "Suchst du mich?" Er nachdem er es ausgesprochen hatte merkte er wie komisch diese Worte auf sie in dieser Situation wirken mussten. Doch sein Mangel an Bekleidung machte ihm nichts mehr aus. Das letzte Mal als er aufgrund von nackter Haut peinlich Erötete hatte er vor mehr als einem Jahr Noreias Brüste in der Hand und die hatte ihn dannach eine ganze Zeit lang deshalb als Weichei beschimpft. Daran wird Lina sich wohl noch erst gewöhnen müssen., dachte er.
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Der Kampf war lange und ausdauernd. Sogar Idun, der auch längere Gefechte gewöhnt war, kam ziemlich ins Schwitzen und war ein weiteres Mal erstaunt über die Zähigkeit seines Schülers. Doch alles hatte irgendwann ein Ende und so auch ihr Übungskampf. Beide gewissermaßen von Kopf bis Fuß mit nassem Schlamm bedeckt, der die feuchte Oberfläche auf der sie standen nur so zierte, reichten sich schließlich, wie es sich gehörte, die Hände und beendeten damit die Sache.
Idun blickte sich um und nutzte eine kaum auffällige Pause zum Luftholen. Zwischendurch hatte es angefangen zu regnen, jetzt war davon nur noch ein Nieseln übrig geblieben, dass jedoch nicht minder unangenehm war, vor allem, wenn man bis zu den Knöcheln im Wasser stand.
>> Ein sauberer Kampf! << Zustimmend nickend, gab er seinem Schüler ein Zeichen ihm zu folgen. Sie betraten wieder die kleine Siedlung Schwarzwasser, die zwar nicht weniger vom nasskalten Wetter betroffen war, dessen Stege aber eine einigermaßen sichere Trockenheit versprachen. Ein wenig unentschlossen, wohin sie hingehen sollten – die Sumpflilie war um diese Uhrzeit nicht der richtige Ort – führte der Weg der beiden schließlich in die Nähe eines größeren Gebäudes. Es war im gleichen Stil gebaut wie die anderen Häuser innerhalb von Schwarzwasser, also schlicht, aber praktisch und ähnelte auch ansonsten sehr seiner Umgebung, obwohl die Vordertür nur wenige Gebrauchsspuren aufwies, als ob sie erst vor Kurzem dort angebracht wurde.
In der Nähe waren Kampfgeräusche zu hören und Idun beschlich bereits eine leise Ahnung, womit sie es hier zutun hatten. Als sie dann den Hinterhof des Gebäudes betraten, wurde sie bestätigt: Hier war vermutlich erst mal provisorisch ein Übungsplatz für die Wächter der Stadt eingerichtet worden.
Schwarzwasser war nicht Silden und auch nicht Beria und dementsprechend, übten hier auch keine erfahrenen Krieger, sondern eher ein planlos zusammengeworfener Haufen von Rekruten und Neuzugängen, deren praktische Fähigkeiten für den Ernstfall zu wünschen übrig ließen. Irgendwo meinte er die vertraute Stimme eines Ausbilders zu hören, doch schien er im Moment drinnen mit jemanden zu streiten, sodass Idun ihn nicht weiter beachtete. Stattdessen kam ihm eine verlockende Idee, wie Snydex seinen Tatendrang unter Beweis stellen konnte.
>> Hey du! Ja, genau du mit der zerschlissen Lederrüstung! Komm mal her! <<
Verdutzt starrte der angesprochene Wächter zu ihnen rüber und kam dann langsam angetrottet. Er war offensichtlich noch nicht lange dabei, sein Gang eher unsicher und seine Haltung wenig erfahren.
>> Wie heißt du? <<
>> Boras, mein Herr. << Es klang unterwürfig, doch mit einem spürbar rebellischem Unterton, wie man ihn bei einigen neuen Rekruten fand.
<< Guter Junge. Du wirst jetzt mal ein wenig Kampferfahrung lernen! Das hier neben mir ist Snydex. Ich möchte einen fairen Kampf sehen! <<
Der junge Wächter war noch erstaunter als zuvor und seinen Blick war deutlich die Frage zu sehen, ob er jetzt Angst haben sollte oder sich eher stolz schätzen durfte zu einem solchen Kampf auserkoren zu werden. Auch Snydex schien überrascht, doch er reagierte gefasster.
Sich einige Schritte entfernend, beobachtete Idun die Reaktionen der beiden. Neben ihm hatte sich bereits ein kleines Grüppchen von Schaulustigen gebildet, die wohl alle diese angenehme Abwechslung zum Alltag genossen und sich fragten, wie der Kampf wohl ausgehen würde.
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Verwirrte Faszination straffte Linas Haltung. Manchmal hielt die Welt wirklich seltsame Momente bereit, wenn man sich erst zu jemandem umdrehen musste. Über ihre Gedanken kam Lina nicht umhin, die eindrucksvolle Erscheinung ihres nackten Meisters kritisch zu betrachten. Kälte lag auf ihrem Gesicht, als sie eine Lichtkugel herbeizauberte, die die Gesellschaft erleuchtete. Lina überkreuzte die Arme vor der Brust, ihre Augen verließen Corax‘ Blick, fuhren langsam an ihm herab – sie hielten kurz in der Mitte, wo sie ein friedliches Lächeln auf das Gesicht der Magierin entsandten –, bis zu den Füßen. Ebenso langsam schüttelte sie sanft mit dem Kopf, als sie ihre Augen wieder hinauf fuhr, um die des Mannes anzusehen. Gegen Nacktheit hatte sie ja nichts, aber er hätte sich wenigstens waschen können, dachte Lina etwas betrübt und löschte das Licht, sobald sie die in ihr Gesicht steigende Röte bemerkte.
„Ich bin nicht sicher“, entgegnete sie unschuldig, „Erwartet ihr, dass ich mich auch ausziehe?“ Und einen Augenblick später: „Mit Dreck reib ich mich aber nicht ein!“
Den würde sie sicher nie wieder abbekommen. Wo konnte man sich hier nur anständig waschen? Wieder einmal fühlte Lina das unangenehme, so häufig verdrängte Gefühl sie überkommen. Ihr Haar hielt mittlerweile von ganz alleine in dem Zopf, selbst ohne Band! –Danke der Nacht.
„Ist euch kalt? Wir sollten besser reingehen.“
Geht vor, fügte sie in Gedanken hinzu, wieder lächelnd. Dieses Herzpochen hatte sie vermisst.
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Baumkrone
"Hey! Für einen Moment dachtest du wirklich, dass ich dich fressen will - das wars wert.", meinte Ornlu und lehnte neben ihr.
"Aber es hat gewirkt, bis mein Bewusstsein zurückkehrte. - Als ich das bittere Zeug dann kostete, schmeckte es nicht und...naja mein Hungergefühl verschwand wohl langsam? Der Zauber ist heftig. Heftiger je größer ein Gefühl denke ich... - man wird den Zauber womöglich nur abwehren können, wenn man seine Gefühle unterdrückt. Vielleicht bring aber selbst das nichts. Ich trau mich gar nicht den Zauber zu versuchen. Ich könnte es überdosieren und dann... - springst du wieder wie ein Äffchen herum. Du hast doch nur rumgehüpfe im Sinn!", behauptete der Druide, bevor Suz ihn liegend trat.
"Und gewalttätig bist du auch. Vielleicht sollte ich dich fesseln oder auf dich wieder irgend einen Tiergeist hetzen?", meinte der Jäger und tippte gegen ihre Schulter.
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"Wenn du dich gerne ausziehen willst tu dir keinen Zwang an.", sagte der Druide und zuckte mit den Schultern. Er hatte kurz überlegt die Chance zu ergreifen, aber er würde Linas liebliche Formen schon noch früh genug sehen. Es gab einige Zauber für die man sich seiner Kleidung besser entledigte, auch wenn sie noch nicht auf diesem Niveau angekommen war. "Wenn es dir peinlich wäre, solltest du es vielleicht sogar besser tun, wir halten nicht unbedingt viel Scham was Nacktheit angeht. Manchmal ist sie notwendig und dann ist es besser keine Zeit zu verschwenden. Wenn du später Probleme damit hast empfehle ich dir einfach einen Tag im Naturkostüm in der Lilie zu verbringen. Mhh auch wenn Mama Hooqua das vielleicht nicht so gerne sieht." Er grinste bei der Vorstellung. "Aber ja lasst uns heinein gehen. Die Kälte macht mir nichts, doch ich würde mich gerne hinlegen, wenn es dir nichts ausmacht. Ich bin den ganzen Tag im Sumpf umhergeirrt und davor... nunja jedenfalls bin ich ziemlich fertig. Morgen werde ich dann zum Stand gehen und ein Bad nehmen, dannach kann ich auch wieder guten Gewissens Kleidung tragen. Doch sag, was wolltest du noch hier um diese Zeit?"
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Erst war sie gekränkt, weil Corax nicht in ihr Spiel einsteigen wollte (und sie offenbar lieber bekleidet mochte – wohl wegen ihres derzeitigen Aussehens), doch jetzt sorgte sie sich ein wenig.
„Was habt ihr, seid ihr verletzt?“, eilte sie, schnell fragend, zu ihm, um ihn zu stützen, „Kann ich euch helfen?“
Es führte sie zu den Treppen, die sie so schnell es ging hinaufstiegen, damit sich der Druide seiner Bettstatt übergeben konnte. „Was habt ihr denn im Sumpf gewollt?“, meinte Lina schließlich, die gar nicht merkte, wie neugierig sie war. Ihr Gegenüber machte aber keine Anstalten, ihr nicht den Vortritt zu lassen.
„Na gut“, atmete sie, Treppensteigen war auch mal einfacher gewesen, „Ich dachte, ihr wollt mir vielleicht zeigen, wie ihr vor einigen Tagen den Vogel rufen konntet. Mir ist es seither nicht gelungen.“
Sie fühlte sich leicht fehlplatziert in der Baumhütte neben dem Liegenden und hecktelte irgendwie herum. „Kann ich euch irgendwas machen, Tee oder so?“, fragte sie in aller Liebenswürdigkeit und war bereits auf dem Weg.
„Ich hab es zuerst lange mit dem Dohlenruf probiert“, führte sie dann aus suchender Entfernung weiter aus, lauter, „Und eben noch einmal mit dem Ruf der Eule – keine Reaktion…“
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Vergnügt vor sich hinpfeifend stand Ryu auf einem der Stege in Schwarzwasser herum. Seine Gedanken an den gestrigen Abend gewandt, lehnte er am hölzernen Geländer und schaute über die nächtliche Sumpflandschaft. Lange schon hatte er keine so gute Laune mehr gehabt. Ja, fast schon depressiv konnte man seine Stimmung der letzten Wochen nennen. Anders gesehen jedoch zurecht. Immerhin gab es noch soviele Fragen, die Antworten bedurften. Aber für heute wartete er erst einmal auf seine beiden Schüler, denen er in der Taverne jeweils eine Nachricht hinterlegt hatte. Beide sollten sie ihn aufsuchen, da er ihnen genug Zeit gewährt hatte, ihre Lektionen zu üben und sich in einer Prüfung zu beweisen. Natürlich ging es dabei nur um die Grundlagen, aber genau auf diesen würden alle weiteren Lektionen aufbauen. Viel zu lernen hatten die beiden also auf jedenfall noch. Aber so eine Art Prüfung, auf welchem Stand die beiden sich befanden, würde sich mittlerweile anbieten.
Besonders gespannt war der Krieger jedoch auf die Ergebnisse, die die beiden erzielen würden. Nagor Kev, welcher schon länger unter Ryu den Umgang mit dem Einhänder lernte schien nach und nach verstehen zu lernen, doch Wertan schien in der kurzen Zeit sehr schnell aufgeholt zu haben. So waren die beiden vielleicht sogar auf gleichem Stand, auch wenn der Koch erfahrungsmäßig eindeutig die Nase vorne hatte.
Eine Weile noch lehnte er an das Geländer und genoss den gestrigen Abend noch einmal in Gedanken, in Vorfreude auf das nächste Treffen mit Myra. Doch dann vernahm der Krieger Schritte von links, wie rechts. Zu seiner Linken trat Nagor Kev hinter einigen Hütten hervor und zu seiner Rechten ein lauthals gähnender Wertan. "Namd Ryu... Was gibts denn um die Uhrzeit?" grüßte der Mann, welcher es sich mittlerweile angewöhnt hatte, hinter irgendwelchen Hütten zu schlafen. Auch Nagor Kev grüßte auf die gewohnt freundliche Art mit einem motiviertem "Erwache, Ryu! Lange nicht gesehen!" Ryu lehnte nun mit dem Rücken gegen das Geländer und schaute zwischen den beiden hin und her.
"Erwachet, ihr beiden! Wertan, das ist mein Schüler Nagor Kev. Nagor Kev, das ist ebenso einer meiner Schüler, Wertan." Nachdem die beiden sich kurz begrüßt und "beschnuppert" hatten, ging der Templer gleich weiter im Text. "Also, ich will es kurz und bündig machen..." er grinste kurz, schließlich wäre es mehr als nur gerechtfertigt, wenn er damit prahlen würde, dass er sich heute noch einmal mit Myra treffen würde, entschied dann aber, diesen kleinen Zusatz auszulassen. Stattdessen kam er gleich zum Punkt. "Wir werden uns das nächste, freiere Fleckchen Erde suchen, auf dem genügend Platz ist und dann werde ich euch prüfen. Und zwar, ob ihr die Lektionen, die ihr bisher gelernt habt auch verinnerlicht habt und beherrscht. Also, kommt mit ihr beiden..."
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