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Sie hatte längst die misstrauischen Blicke bemerkt, die Faren den Templern zuwarf. Jemand hatte sich zu ihnen gesellt, nun schien es dort in ihrer Ecke zum Streit zu kommen, vermutlich wegen des Engpasses, den die Wirtin erklärt hatte und wegen dem sie die Preise erhöht hatte. Sollte es wirklich zum Gespräch kommen, überlegte die Deserteurin, dann lieber nicht hier. Es waren ihr zu viele Menschen in der Sumpflilie. Sie nickte Faren zu, stand auf. Cé wirkte verändert, völlig anders als zuvor, als sie die Taverne verlassen hatte. Die Deserteurin ging zu ihrer Schwester, eskortiert von faren, dessen Anwesenheit ihr die Kraft gab, das zu tun, was hier nun getan werden musste.
»Wir müssen reden«, erklärte sie schlicht, und Cécilia schaute sie verwirrt an.
»Jetzt?«, fragte die Ältere.
Kea nickte. Cécilia, eingehüllt in ihren Mantel - warum auch immer - ließ sich auf einem Stuhl nieder.
»Nicht hier, wenn es dir nichts ausmacht. Es ist uns zu voll hier.«
Kaum waren die Worte ausgesprochen, wusste sie, dass sie nur Fragen aufwarf. Andererseits musste sie Farens Anwesenheit irgendwann erklären, so oder so. Konnte sie ja gleich damit den Anfang machen. Cécilia schien einen Moment zu überlegen, stand dann wieder auf. Kea ging vor, führte sie hinaus. Irgendwo ließ sich ein abgelegener Steg finden, dort konnten sie die Sache bereinigen.
»Also? Ist es jetzt erlaubt zu fragen, was dich - Verzeihung, euch - nach Argaan treibt? Ausgerechnet hierher?«, fragte Cécilia leicht ungeduldig.
Der Tonfall gefiel Kea gar nicht. Irgendwas schien ihre ältere Schwester zu stören, aber woran sie sich störte, ob es Keas Anwesenheit allein war, wusste sie nicht. Kea ballte die Fäuste, rang jedoch um Beherrschung. Es war nötig.
»Wir sind nach der Schlacht desertiert. Von der Wüste aus kamen wir nach Setarrif, wo man sich davon erzählte, dass Schwarzwasser in allen Problemen unparteiisch sei, seine eigene Richtung bevorzuge. So kamen wir hierher«, erklärte sie knapp. »Bei der Schlacht ... Vater ist tot.«
Mehr traute sie sich nicht, zu sagen. Traute sich nicht, der Älteren einzugestehen, dass sie selbst es ihre eigene Schuld gewesen war, dass ihr Vater tot war.
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Die Frau hatte Feuer im Blut, das merkte man ihr schon bei den ersten Worten an. Eine Schönheit war sie nicht, doch das brauchte man als Besitzerin einer Kneipe auch nicht zu sein. Ihre kernige Art zeichnete sie aus und machte sie zu einem vertrauenswürdigeren Partner.
„Ich bin froh, dass Ihr gekommen seid, Mama Hooqua“, eröffnete Mertens und stellte ihr die Waldläufer einer nach dem anderen vor. Er bat sie Platz zu nehmen und stellte sich als Redner vor die Truppe.
„Wir kamen nicht ohne Grund auf diese Insel. Etwas führte uns hierher und zeigte uns den Weg. Nun, wir sind uns sicher dass dieser Baum mit all seinem magischen Potential, welches für einige förmlich greifbar in der Luft liegt, unsere Zukunft bildet. Wir kommen nicht um Streit herauf zu beschwören, sondern wir suchen nach unserem Weg.“
„Und dieser hat euch vom Festland bis auf die Inseln verschlagen, wo ihr als Fremde in ein Dorf eindringt und alles auf den Kopf stellen wollt?“, sprach die Wirtin in einem besserwisserischen Ton und zog die Stirn kraus. Sie schien noch nicht recht überzeugt von ihnen zu sein.
„Ich könnte ein schlaues Sprichwort anbringen, doch es hätte keinen Nutzen…“ Jarvo sah sie eindringlich an. „Hört uns zu und seht, was wir zu bieten haben. Denn ich glaube euer Interesse ist größer als Ihr zugeben wollt.“
„Glaubst du das, Kleiner?“, fragte sie und erhob sich.
„Was er damit sagen wollte“, sprach Ornlu und versuchte zu beschwichtigen. „Wir haben uns hier aus einem gemeinsamen Grund versammelt und keiner von uns, sollte voreilige Schlüsse ziehen. Wir können uns gegenseitig von Nutzen sein…“
„… und ein kleiner Austausch von Gedanken und Ideen muss auch nicht zwangsläufig zu einer gemeinsamen Entscheidung führen“, beendete Mertens seinen Satz und griff in seine Manteltasche.
„Gutes, myrtanisches Sumpfkraut gegen die nervösen Beine, Mama Hooqua?“
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So unauffällig wie möglich folgte er den beiden Schwestern aus der Taverne, darauf hoffend das Trilo ihn auch weiterhin nicht entdeckte, denn das Letzte was er jetzt gebrauchen konnte war das dieser Bastard möglicherweise die Bewohner Schwarzwasser gegen ihn und Keala aufhetzte. Kea führte sie zu einem verlassen Steg, ein Stück abseits der Siedlung wo niemand sie belauschen würde.
»Also? Ist es jetzt erlaubt zu fragen, was dich - Verzeihung, euch - nach Argaan treibt? Ausgerechnet hierher?«, fragte ihre Schwester und die Ungeduld in ihrer Stimme war deutlich zu hören. »Das war ein Fehler...«, dachte Faren nur als er sah wie Kea die Fäuste ballte, offensichtlich gefiel ihr der Ton ihrer Schwester nicht.
»Wir sind nach der Schlacht desertiert. Von der Wüste aus kamen wir nach Setarrif, wo man sich davon erzählte, dass Schwarzwasser in allen Problemen unparteiisch sei, seine eigene Richtung bevorzuge. So kamen wir hierher«, erklärte Kea knapp. »Bei der Schlacht ... Vater ist tot.«, die Schwarzhaarige verstummte, offensichtlich unfähig weiterzusprechen und der Hüne legte ihr tröstend ein Hand auf die Schulter.
»Es war meine Schuld, ich wusste nicht wer er war und streckte ihn nieder...«, kam es dem einäugigen Veteranen plötzlich über die Lippen, obwohl er selbst nicht so recht wusste warum er diese Lüge auf sich nahm. Ja, er war in gewisser Weise für den Tod von Keas Vater verantwortlich, aber am Ende war es der Säbel der ehemaligen Sklavin gewesen der dem Leben ihres Vaters ein Ende setzte.
Geändert von Faren (08.01.2011 um 21:10 Uhr)
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Was gäbe sie nicht für etwas Warmes zu trinken und ein Bett! Trotzdem musste diese Geschichte mit Kea endlich geklärt werden, ein für allemal. Anscheinend hier und jetzt, zumindest wenn es nach Kea ging. Und wer oder was war eigentlich dieser Riese hinter ihr? Bisher hatte sie ihn so gut es ging ignoriert, aber nun, wie er die Hand auf Keas Schulter legte und eingestand, ihn getötet zu haben, widerte es die Novizin an. Kea schien ihm vergeben zu haben, wenn sie zuließ, dass er mit ihr reiste - oder irrte Cé gar, und es handelte sich um Geiselnahme? Erpressung? Befand sie sich in seiner Hand?
"Ich weiß", erwiderte Cé auf Kealas Offenbarung. "Mutter und Vater sind beide tot. Ich hoffe, du hattest deinen Spaß, ehe du sie umbrachtest, Mörder."
Sie hatte den Blick zu sehr auf den Riesen geheftet, der zugegeben hatte, ihren Vater getötet zu haben, um seine Reaktion zu verfolgen, als dass sie hatte sehen können, wie Keala reagierte. Ehe sie es sich versah, zog der Schmerz scharf durch ihre Wange, sie meinte, zu spüren, wo welcher Finger aufgetroffen war, als Kea sie geohrfeigt hatte.
"Beherrsch dich!", fuhr die Zwergin sie an.
Cé wich zurück, blickte noch immer den Riesen feindselig an. Kea sprach von Beherrschung? Das war die Richtige! War nicht normalerweise Keala es, die aus der Haut fuhr? Aufbrauste, zulangte, wie gerade eben?
"Das bekomme ich ausgerechnet von dir zu hören? Aber gut, gut, es ist eher dein Problem als das meine", fauchte Cécilia. "Denn sie waren nicht meine Eltern, so wenig, wie du meine Schwester bist. Ziehschwester allenfalls. Soll ich dich jetzt mit dem Mörder deiner Eltern allein lassen, damit ihr die traute Zweisamkeit genießen könnt?"
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"Du magst ihm vielleicht vertrauen Jan, ich jedoch kenne ich ganz und gar nicht. Und du kannst mir nicht weis machen dass wir je einen Guru -", bei dem Wort spuckte Arti auf den Boden, "- einen Guru mit dem Namen Blaubär in unseren Reihen hatten. Pah, allein der Name drückt schon fast ein Sakrileg an unserem Glauben aus, jemand der so hieße wäre gewiss von unserer geistigen Führung dazu angehalten worden sich umtaufen zu lassen bei der Ernennung zum niederen Baal. Bah, Lügen, nichts als Lügen waren das, der Kerl hat gewiss nie einen niederen Baal oder die höheren Ränge zu Gesicht bekommen, sie würden es nicht mal für wert betrachten Ihre kostbare Zeit für ihn zu opfern."
Wut durchzog Arti als er Trilo anblickte und dann verächtlich betrachtete. Der Taugenichts würde sich mächtig ins Zeug legen müssen wenn er auch nur ein Quentchen an Wissen von Artifex haben wollte. Mit der Handsprache der Templer teilte der ehemalige Hüter des Glaubens seinen Gefährten mit, dass sie durchaus Recht hatten mit ihrer Vermutung dass Arti dereinst zu den wenigen Auserwählten gehörte die von den Baals im Umgang mit den Zaubern der niederen Ränge der Sumpfmagie eingewiesen wurden.
Unwirsch steckte der Templer sein Langschwert wieder in die Scheide an der Hüfte und setzte sich wieder hin, nur die Anwesenheit Na Jans hielt ihn davon ab dem Streuner den Hals zu durchschneiden für dessen Beleidigungen. Er nahm noch einen tiefen Zug aus dem Bierkrug vor sich, ehe er seinen Blick durch den Raum wandern ließ. Die meisten Anwesenden hatten sich entspannt und wandten sich wieder ihren eigenen Gesprächen zu. Weit hinten drinnen bemerkte er einen Hünen - War der nicht am Strand mit uns gewesen? - Die Frage schoss durch die Hirnwindungen des Kriegers. - der anscheinend versuchte sich zu verdünnisieren, irgendjemand in diesem Raum musste den Kerl kennen, sonst würde er sich nie so verhalten. Zuviele Anzeichen hatte dessen Körper, die ihm wie laute Warnsignale entgegenblinkten, dass er sich in einer offenbar äusserst ungemütlichen Situation befand. Egal, sein Tisch war für den Moment wichtiger und ausserdem war der Kerl schon hinter zwei Frauen zur Tür hinausgeschlüpft...
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Sumpfplantage
Ob das mit dem Kraut so eine gute Idee war, dachte sich Yared. Mancher mochte es als Versuch auffassen den Widerwillen des Gegenüber mit Rauschmitteln weich zu kochen. Die Wirtin der Dorftaverne schien sich über die diffizilen Möglichkeiten der Manipulationen bei Verhandlungen keine Gedanken zu machen und nahm das Kraut an. Allerdings verzichtete sie darauf das Gastgeschenk gleich zu konsumieren, sondern steckte es nur ein. Des Sippenführers Hochachtung für die Frau wuchs.
"Wir wären nicht hier, wollten wir unsere Klingen mit eurem Blut tränken. Es ist nicht unsere Art, den Leuten offiziell und mit Parlamentärsflagge mitzuteilen, dass wir demnächst vorhaben Krieg gegen sie zu führen, Mama Hooqua.", eröffnete der Sippenführer den Gedankenaustausch.
Während er einen Zug an der Pfeife gestopft mit dem von Samorin erworbenen Sumpfkrauttabaks genoss, fuhr der neben ihm sitzende Corax fort: "Wir suchen eine friedliche Lösung ..."
" ..., eine möglichst friedliche Lösung, aber wir gedenken nicht von unseren Zielen abzuweichen. Über die Methoden reden wir hier, über den Nutzen für euch, Mama Hooqua, aber im Bezug auf unsere Ziele wird es keine Kompromisse geben.", ergänzte Yared, der für diese Verhandlung die Rolle des harten Hundes übernahm.
"Eine friedliche Lösung, ... ihr tut gerade so, als hättet ihr einen Anspruch auf Schwarzwasser.", kam es zynisch von der Wirtin.
"Eine spezielle Art von Anspruch, einen Auftrag von höherer Stelle und den gedenken wir zu erfüllen, koste es was es wolle.", hielt Yared grimmig dagegen.
Er gab Corax ein Zeichen, das Gespräch doch bitte aus dieser Sackgasse in eine andere Richtung zu leiten, damit der Sippenführer es nicht selbst tun musste und damit aus der Rolle fallen würde.
"Zunächst einmal geht es nicht darum, warum wir hier sind, sondern darum, warum, das, was wir wollen, Schwarzwasser und euch, Mama Hooqua, nützen kann.", kam dieser seiner Bitte nach und blickte anschließend zu den anderen.
Geändert von Yared (08.01.2011 um 22:12 Uhr)
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Was ein arrogantes Arschloch von Templer... Die nehmen auch jeden. Seis drum, der ist zumindest sogar selbst fähig Magie zu wirken. Also dranbleiben Trilo....
"Ich setz mich dann auch mal. Und zu Blaubär. Du liegst richtig in der Annahme, dass man ihm nahe legte sich einen neuen Namen zuzulegen, jedoch bestand er darauf diesen Namen weiterhin zu führen, da ihn so die Unwissenden und Fehlgeleiteten der anderen Gilden kennen. Klingt recht weitsichtig, wenn ihr mich fragt. Andererseits gab es sowas häufiger, also dass man sich einen neuen Namen zulegte, oder? Naja, dies ist auch der Grund wieso er nie etwas höheres als niederer Guru wurde und am Rande des Sumpfes lebte. Dennoch: Macht mich nicht dafür verantwortlich, dass manche Leute merkwürdige Namen zu tragen pflegen.
Nun zu dir Jan: ich dachte eigentlich du könntest meine Art besser einschätzen. Wenn es mich 10 Jahre kostet hinter das Wesen der Sumpfmagie zu kommen, so werde ich 10 jahre meines Lebens dafür investieren. Ich werde sicher nicht zum SChläferglauben übertreten, aber ich unterziehe mich ansonsten jedem auch nur erdenklichen geistigen, geistlichen, körperlichen und disziplinären Training. Ich könnte es mir selbst niemals verzeihen, nicht überprüft zu haben ob die Sumpfmagie die Wahrheit der astralen welt beherbergt. Nehmen wir einmal an, ich würde noch 40 Jahre damit verbringen andere Magien zu erforschen und nicht weiter kommen. Und würde dann zurück blicken auf eine Mögliche Anwtort auf alles, welche ich aber nicht nutzte. Nein, dann könnte ich meine Aufgabe auch gleich sein lassen...
Also wie sieht es aus? Wollt ihr mich prüfen und unterweisen, oder ablehnen?"
Geändert von Trilo (08.01.2011 um 21:56 Uhr)
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Warum hatte Faren das getan, die Schuld auf sich genommen? Es war gelogen, sie hatte es getan, auf sein Anraten hin zwar, aber sie war schuld, nicht er! Sie msuste sich zusammenreißen, nicht zu ihm aufzuschauen, als er das sagte. Glücklicherweise zog Cécilia mit ihrer Äußerung Keas Aufmerksamkeit auf sich. Woher wusste die Ältere, dass ihre Eltern beide tot waren? Kea selbst wusste nur vom Tod ihres Vaters, woher bezog Cécilia ihre Informationen? Auch wenn das eigentlich der springende Punkt hätte sein müssen, das war es nicht. Kea vermochte nicht zu sagen, was in ihre Schwester gefahren war, nur dass sie offensichtlich in ihrer Abwesenheit irgendwas mit dem Kopf erlitten haben musste. Die Deserteurin schüttelte Farens Hand ab und schlug zu, fuhr ihre Schwester an, um daraufhin zu hören zu bekommen, sie sei gar nicht ihre Schwester. Hatte sie sich etwa damals so sehr mit Vater zerstritten, dass sie nunmehr leugnete, eine Familie zu haben?
Nun sah Kea rot. Es war schon früher offensichtlich gewesen, dass sie einander kaum ähnelten, oder dass keine Ähnlichkeit zwischen Cécilia und ihren Eltern bestanden hatte, aber war das nicht unerheblich? Cécilia war zurückgewichen, aber die Entfernung war aufholbar, auf so einem Steg. Kea trat näher, hielt erst inne, als sie einen Schritt von Cécilia entfernt stand.
»Wir sind als Schwestern aufgewachsen, wurden an derselben Brust genährt und sind von denselben Eltern aufgezogen worden«, erklärte sie feindselig.
Ihr stand nicht länger der Sinn nach friedfertigen Verhandlungen, zumal Cécilia schon längst nicht mehr nachzudenken schien, bevor sie sprach. Die Krallen gewetzt, stürzte sie sich auf die abtrünnige Schwester.
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Sumpfkrautplantage
Ornlu erwog das Wort zu erheben.
"Hätten wir es gewollt, hätten wir schon ein Massaker angerichtet. Doch sicherlich auch genug von uns verloren. Nicht wegen Leboras und seinen Milizen. Ohne ihn, sind sie nichts mehr als ein paar Bauernlümmel mit rostigen Waffen. Nein, diese Magier dort zusammen mit ihnen. Und ich gehe doch wohl richtig in der Annahme, dass du, Mama, die und den mit seiner Ordnung los haben willst, wie so viele Leute aus Schwarzwasser?", fragte der Druide.
"Kann so sein, Jungchen. Gerne sogar! Aber ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr die mit den Leuten aus Schwarzwasser vertreiben wollt? Braucht es Bauernopfer, bis ihr an die Magier nah genug ran kommt oder soll ich Leboras mit dem Nudelholz verhauen?!", entgegnete die Hooqua lauter werdend.
"An sich nicht wirklich, aber...."
"Aha! Und dann wenn alles vorbei ist, macht ihr auf Leboras und die Magier oder wie? Falls meine Leute noch leben versteht sich!"
"Du musst mich schon ausreden lassen, Mama. Wir sahen vor, die Magier zu vertreiben. Dann Leboras zu vertreiben und dann Tooshoo und Schwarzwasser zu beschützen und dort zu leben. Mit deinen Leuten. Wir werden euch nicht vertreiben, aber sicherlich unsere Regeln aufziehen. Doch diese werden allen viele Freiheiten erlauben für die Schwarzwasser steht - so wie ich die Leute hier verstand. Ohne Leboras' Sinn von Ordnung und ohne zu fürchten, dass die Magier sich noch mehr erlauben. Mit Leuten die den Baum als heilig sehen und ihn vor aller Gefahr bis zum letzten Mann verteidigen werden. Mit Leuten die auch die aufhalten können, die bald den Krieg nach Argaan bringen. Mit Leuten die mehr abschrecken, als Leboras' Bauernlümmel.
Wir haben zwar so manch Geheimnis, dass kaum jemand kennt, doch musst du uns nicht fürchten. - Wir machen dir und Schwarzwasser letztlich ein Angebot, dass ihr nicht ausschlagen könnt...", sprach der Druide und ließ die Wirtin überlegen. Sein Blick schweifte in die Runde.
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„Wenn ich eure Worte zusammenfassen darf“, begann die Wirtin und blickte finster drein, „dann versprecht ihr Schwarzwasser die Errettung durch etwas, das sich für mich wie eine bilderbuchreife Rebellion anhört. Ich bin geneigt die Idee, die ihr versprecht gutzufinden, auch wenn ich mir selbst noch nicht einig bin, ob es nicht besser wäre in meine vier Wände zurückzukehren und so zu tun, als hätte ich euch nie gesehen.“
„Eine Hand wäscht die andere, das wisst Ihr besser als die meisten hier“, sprach Jarvo. Mama Hooqua winkte ab und blickte gen Himmel.
„So ehrenvoll läuft es hier nicht immer ab, Versprechen bleiben unerfüllt und man ist meist besser beraten, sich auf sich selbst zu verlassen. Doch manchmal ist es vielleicht nicht verkehrt, sich umzuschauen. Denn Gelegenheiten wie diese, bieten sich nicht jeden Tag.“
Ein stilles, erleichterndes Seufzen fuhr durch die Waldläufer und selbst Yared konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Viel lockerer nun gingen sie die Angelegenheit an und die Ideen der Waldläufer und Druiden entwickelten sich auch in den Augen von Mama Hooqua langsam zu einem Plan, dem sie nickend und schweigend zuhörte und sich nur höchst selten durch einen Fingerzeig einmischte.
„Damit das klar ist“, sprach Mertens, „wir müssen das zusammen tun. Wir schenken unser Vertrauen und verlangen natürlich dasselbe von Euch.“
„Kein Bange“, sagte sie, „Mama Hooquas Worte haben Gewicht.“
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Faren hatte es geahnt, in dem Moment als Keala ihrer Schwester geohrfeigt hatte war ihm klar gewesen das dieses Gespräch kein friedliches Ende nehmen würde. Der Groll zwischen den beiden Schwestern herrschte saß wahrlich tief, und als die Braunhaarige jegliche Verwandschaft mit Keala leugnete brachte dies das Fass zum überlaufen.
»Wir sind als Schwestern aufgewachsen, wurden an derselben Brust genährt und sind von denselben Eltern aufgezogen worden«, erklärte Keala und ihre Stimme bebte vor Zorn wie er es noch nie erlebt hatte. Dann stürzte sie sich mit vor Wut funkelden Augen und geballten Fäusten auf ihre Schwester, sie mit Händen und Füßen traktierend während sich die Beiden wie ein Knäul raufender Hunde auf dem modrigen Steg wälzten.
Mit einem schweren Seufzen packte der Hüne mit seinen riesenhaften Pranke die beiden Frauen an ihren Krägen und zerrte sie auseinander, bis sie beide an seinen Armen gut fünf Zentimeter über dem Boden baumelten.
»Das reicht jetzt, ihr benehmt euch wie kleine Kinder.«, brummte er und setzte sie wieder ab, wobei er Kea weiterhin festhielt denn das Feuer in den Augen der Schwarzhaarigen war noch nicht erloschen.
»Ich bereue was ich getan habe, hätte ich gewusst wer er war hätte ich anders gehandelt.«, wandte er sich nun an die Braunhaarige, die so viel Abstand zu ihrer Ziehschwester genommen hatte wie es der morsche Steg erlaubte. »Ich mag in meinen Leben bereits viele Menschen getötet haben, so wie jeder Krieger, aber ich versichere dir Eines. An meinen Händen klebt nicht das Blut einer einzigen Frau, erst recht nicht das eurer Mutter.«
Keala noch immer festhaltend griff er nach ihrem rechten Arm und präsentierte der Braunhaarigen gut erkennbar den Stumpf an Keas Hand, wo die Orks ihr den kleinen Finger abgetrennt hatten. Anschließend krempelte er den Ärmle der Neunfingrigen nach oben und enthüllte das Brandmahl des Urkma-Clans welches auf ewig in ihr Fleisch eingebrannt worden war. »Siehst du das? Das sind die Konsequenzen die Kea ertragen musste, Monate der Sklaverei und das nur weil du sie selbstsüchtig im Stich gelassen hast.«
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-Meine Güte, was sind die so unentspannt? Die größte Sorge ist ja wohl, dass die olle Wirtin die Preise erhöht hat!- Da hatte man einmal seit Monaten mal wieder einen ruhigen Abend in trauter und angenehmer Gesellschaft und schon wollten sich die Leute an die Kehle springen. Natürlich war das Erbe der Templer ein Heiligtum, aber manchmal war es doch angebrachter die Toten ruhen zu lassen. In einem Punkt musste Ryu Artifex allerdings recht geben: Ein Baal namens Blaubär klang nun wirklich sehr absurd. Welcher psychiotische Irre kam denn nur auf die Idee, sein Kind so zu taufen? Kurz schüttelte Ryu den Kopf, kratzte sich daran und blickte zu Gor Na Jan, welcher wohl noch immer dagegen schien. Auch Artifex, wie unschwer zu erkennen hatte keine Lust auf dergleichen. War es nun also an Ryu zu entscheiden? Der Hayabusa zuckte kurz mit den Schultern, immerhin war er wohl der einzige der drei Templer, der nie mit der Schläfermagie in Berührung gekommen war. Nun, bis auf dieses eine mal, als Baal Parvez ihn mit einer Windfaust durch das halbe Lager geschleudert hatte. -Jaja, die guten alten Zeiten...-
Der Drachentöter grübelte weiter. So ganz schlau wurde er aus diesem Trilo ja nicht. Zauberte durch die Gegend ohne "Gottesgnaden". Wobei der ambitionierte Mantelträger von den süd-östlichen Inseln das ja von Ornlu und den anderen Druiden auch gewohnt war. Lediglich das Großgekotze und die Drohung Artifex gegenüber war... Unangebracht. Andererseits war auch Artifex' Reaktion auf das Wörtchen "Hexer" etwas aufbrausend. Auch Gor Na Jan hatte wohl Recht gehabt. Dieser Trilo war nunmal kein Angehöriger der Templerkaste und somit auch nicht berechtigt, sich die Macht der Gurus anzueignen. Vielleicht war die Denkweise etwas altbacken, aber auch verständlich. Denn, wenn Ryu sich diesen Adligen, diesen Trilo so ansah ahnte er, dass das ganz schön in die Hose gehen konnte. Selbst das Blut des Templers begann wieder hitzig zu pulsieren und Ryu vermochte es für den Moment nur schwer zu kontrollieren.
"Öff... Joa, also ich für meinen Teil würde sagen, Trilo, dass es von Gor Na Jan und Gor Na Artifex abhängt, ob Ihr lernen werdet oder nicht. Meine Wenigkeit hat nie den Umgang oder die Lehren über die Magie der Baals gehabt... Aber ich kann auch drauf verzichten. Mein Schwert ist meine Magie und das reicht mir..." der Krieger lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schloss die Augen. "Und, ich habe zwar keine Ahnung davon, aber ich schätze, wer den Schläferglauben nicht als den seinen anerkennt wird von der Magie nicht viel mitbekommen..."
Der Drachentöter öffnete die Augen und blickte zwischen Artifex und Jan hin und her. "...Stimmt doch, oder?"
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Es würde schwierig werden, Keala davon zu überzeugen, dass dem tatsächlich war, dass es nur Zieheltern und Ziehschwester waren. Keala schien sich daran nicht zu stören, im Gegenteil, sie verlor sämtliche Selbstbeherrschung und stürzte sich auf die Novizin. Es erinnerte Cé an diese Möchtegernassassine, mit der sie sich vor fast einem Jahr in Silden geprügelt hatte, fats so ähnlich lief es hier ab. Sie gab nicht einfach kampflos auf, als Kea anfing, zu kratzen, sie setzte sich zur Wehr, mit allem, was sie fand. Magie zu wirken, fiel als Option in diesem Kampf weg, aber dafür setzten die Schwestern einander trotzdem hart zu.
Wenigstens so lange, bis dieses Halb-Ork-Ungetüm sie am Kragen packte und hochhob. Halb-Ork, das musste es sein, zwar ohne Fell, ver trotzdem verflucht groß. Immerhin ließ es sie herunter, während es Keala festhielt. Cé glaubte ihm nicht, es war ihm doch anzusehen, dass er zu allem fähig war. Als er Kealas Verletzungen entblößte, war sie zwar schockiert, blieb nichtsdestotrotz auf Distanz. Wenn man sich mit Orks anlegte, passierte sowas eben. Keala hätte in Montera bleiben sollen, dann wäre sie nicht versklavt worden.
"Was sie selbst nicht gehindert hat, Monate später auf eigene Faust abzuhauen. Hätte sie das bleiben lassen, wäre nichts passiert. Oder wäre sie woandershin gereist. Dass ich gegangen bin, war fällig ... dass Vater mich aus dem Haus haben wollte, war ja mehr als offensichtlich. Aber wenn ich die Wahl habe, gehe ich lieber dorthin, wohin ich möchte, statt mich an einen Säufer verheiraten zu lassen", erklärte Cé, dann hob sie den Mantel auf, der während der Balgerei zu Boden gefallen war und machte sich daran, den Steg zu verlassen. Mit Herrn Vatermörder hatte sie nichts zu schaffen, so wenig wie mit der lieben Ziehschwester mit Hang dazu, sich in Schwierigkeiten zu bringen.
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 nomina nuda tenemus
Tiefe Nacht war es geworden, als ein einzelner Wanderer die Stege Schwarzwassers betrat. Von Kräutersammlern im Sumpf hatte er den Namen des Ortes erfahren. Und einige wenige Dinge über den großen Baum namens Tooshoo. Davon hatte er schon gelesen und die Sicht auf die alles - selbst Berge - überragende Krone dieses ungewöhnlichen Waldriesen hatte ihn seit der Brücke über den tosenden Meeresschlund begleitet. Der Wanderer war sich sicher, daß solch ein Baum nur auf magische Weise erschaffen worden war. Vielleicht würde er mehr im Ort selbst darüber erfahren.
Als er den Ort betrat, bemerkte der Besucher, daß sich hier und da Grüppen von Leuten zusammengefunden hatten. Es schienen zum großen Teil Krieger zu sein, wie man an ihren zur Schau gestellten Waffen sah. Doch machten sie nicht den Eindruck, als würden sie hierher gehören. Im Gegenteil. Bewohner Schwarzwassers hielten sich zu dieser Zeit sicher längst in ihren Hütten auf und schliefen nach einem mehr oder minder anstrengenden Tag der Arbeit. Wer also waren diese Menschen, wo kamen sie her und was suchten sie hier? Allem Anschein nach war dieses Hüttendorf im Sumpf ein interessanter Ort für viele Leute.
Eine etwas größere Hütte im Zentrum, ganz nahe an dem großen Baum machte mit einem über ihrer Tür hängenden Schild auf ihren Zweck aufmerksam: Das Bild eines Bierkruges wurde von jedem verstanden, nicht nur von gelehrten Schriftkundigen. Der Fremde nahm seine Kapuze ab und ließ sie im Rücken auf den Umhang gleiten, den er sich übergeworfen hatte und der alles unter sich verbarg. Dann betrat er die Schenke und sah, daß sie offenbar verlassen war. Keine Spur von des Wirtes oder eines sonstigen Angestellten, der den Ausschank übernahm.
›Nun, vielleicht kommt er gleich wieder‹, vermutete der späte Gast und suchte sich an einem der Tische einen Platz mit Wand im Rücken und Blick zum Eingang. Dann stellte er seinen Stecken ab, der ihm offenbar als Wanderstab diente.
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Noch immer hielt Faren die vor Wut kochende Kea fest, erdreistete sich dann auch noch, das Brandmal freizulegen. Sie war geneigt, sich losreißen zu wollen, aber Faren würde nicht nachgeben, erkannte sie. Zu kräftig war er, dass sie sich losreißen konnte, wenn er es nicht wollte. So musste sie zulassen, dass er Cécilia den Fingerstumpf und das Brandmal präsentierte, nur um eine Ausrede zu hören zu bekommen, nach der es ihre eigene Schuld gewesen war, dass sie das hatte erleiden müssen. Als die Ältere ihnen den Rücken zukehrte, um den Mantel aufzuheben, griff Kea nach ihrem Säbel, doch Faren war schnell genug, sie daran zu hindern, die Klinge ziehen zu können. Schmerzhaft war sein Griff um ihr Handgelenk, sodass sie den Griff des Säbels loslassen musste.
Cécilia ging, einfach so verließ sie den Kampfplatz, sofern man einen morschen Steg als solchen bezeichnen wollte. Kea war gezwungen, abzuwarten, bis die Ziehschwester außer Sichtweite und nicht mehr einholbar war, erst dann ließ Faren ihre Schulter los - nicht aber ihre Hand.
»Faren!«
Es war kein Schrei als solcher, eher fuhr sie ihn an, empört. Eigentlich war es lachhaft, klein wie sie war. Sie versuchte, ihr Handgelenk aus seinem Klammergriff zu befreien.
»Lass gefälligst los! Ich werd schon niemanden erstechen!«
Es war nicht so, dass sie nicht die Intention hatte, das zu tun. Jemandem einen Wurfdolch hinterherzuwerfen konnte man schließlich schwerlich "erstechen" nennen. Allerdings wusste Faren von den Messern, möglicherweise beharrte er gerade deswegen. Mit links konnte sie nicht werfen, benötigte ihre Rechte, an einen Dolch heranzukommen war sonst kein Problem.
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 nomina nuda tenemus
Beinahe war er im Dunkeln eingedöst. Da weckte ihn ein Geräusch aus seinen Gedanken. War es ein Schrei, ein Ruf, Lärm von Kampf hier irgendwo im Dorf auf einem der Stege oder in einer Hütte? Er konnte es nicht sagen. Denn schon war es wieder ruhig. Nur das Zirpen der Grillen im Sumpf störte die Stille. Und ein unregelmäßiges Plätschern, das von Ferne an seine Ohren drang.
Wieder glitten seine Gedanken weit fort.
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»Kea lass es sein, sie ist es nicht wert.«, sagte der Hüne und schüttelte den Kopf während er der Braunhaarigen hinterher sah und Keas Handgelenk losliess. »Seit ich dich kenne glaube ich das jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat, so wie du sie mir gegeben hast, ganz egal was er oder sie auch getan haben mag. Aber ein "Kind" das seine Familie so einfach im Stich lässt, selbst wenn es nur ein "Adoptivkind" ist... und dann nicht einmal die Konsequenzen seines handelns anerkennen will...«, fuhr er fort, starrte hinaus in die neblige Dunkelheit des Sumpfes und fragte sich was er wohl getan hätte wäre ihm damals bewusst gewesen das sein Dorf bald von Orks angegriffen werden würde. Ob er geblieben wäre um zusammen mit seinen Eltern zu sterben oder ob er feige die Flucht ergriffen und die anderem im Stich gelassen hätte, genau wie Kealas Schwester es getan hatte und auch jetzt noch tat. »Tut mir Leid, du hattest wohl recht. Wir hätten ihr von Anfang an aus dem Weg gehen sollen. Achja, wie heißt sie eigentlich?«
Geändert von Faren (09.01.2011 um 13:34 Uhr)
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Schwarzwasser
Die Zusammenkunft fand ein Ende mit den Worten die die Wirtin gesprochen hatte. Es blieb zu hoffen, dass ihr Wort wirklich Gewicht hatte, doch auch zu hoffen, dass die nicht zu naiv selbst gehandelt hatten und den Plan der Wirtin anvertrauten, nur um zu erfahren, dass sie es Leboras dann verriet.
Wenn es eines gab, was diese chaotische Welt erklärte, so war es der Spruch: Verlässt du dich auf andere, dann bist du verlassen.
Eine Lehre die das Waldvolk oft genug zu spüren bekam. Deswegen gab es natürlich sowas wie Plan B oder 'Plan Blutig' besser gesagt, falls die Hooqua doch mit gespaltener Zunge gesprochen hatte.
Als Ornlu mit den anderen Schwarzwasser erreichte, sah er der Wirtin noch zu, wie sie ihre Taverne wieder betrat und dort ein kurzes Gespräch mit jemanden führte, bevor sie scheinbar noch was in ihrer Küche machte. Ob für sich oder jene Person in der Sumpflilie, war Ornlu gleich. Er hatte sich auf den Steg gesetzt, lauschte den Gesängen der Sumpfhaie und rauchte sein Sumpfkraut, während die Milizionäre des Leboras ihre Runden machten und Ornlu nicht behelligten.
Wroc, sein Schildrabe, landete neben den Druiden, hoppste interessiert umher, bevor er einen Brotkrummen zugeworfen bekam.
Dann flatterte er auf Ornlus Schulter und krähzte laut auf.
"Mein Freund, die da im Sumpf singen schöner als du.", sprach er und stieß dann grünlichen Dunst aus Mund und Nasenlöchern. Wroc krächzte empört weiter, bevor er vom einen auf den anderen Moment sich von Ornlus Schulter abgestoßen hatte und im Dunkel des Bruchwaldes verschwand. Dem Geräusch nach, dass man auch vernahm - quakende Frösche.
"Wohl bekomms, Freund.", wünschte er und nahm einen weiteren Zug vom Sumpfkraut. Sein Haupt streckte sich gen Baumkrone wo ein seltsames Licht aufleuchtete.
"Was die da oben treiben?", fragte er sich und erhob sich, um stehend dorthin zu blicken. Sie sprachen etwas unverständliches, dann jagte ein Feuerball in den Nachthimmel, bevor ein glitzerndes Geschoss folgte. Kurz darauf sammelten sich da erneut magische Kräfte und erneut jagten scheinbar Geschosse oben umher. Dieses Mal jedoch prallten sie ineinander und schufen ein lautes, zischendes Geräusch bevor warme Regentropfen herab rieselten und den glimmenden Sumpfkrautstengel zum erlöschen brachten.
"Wohl eine Machtdemonstration, hmm?", murmelte der Druide, der sich den Spaß gönnte und begann in seiner vorgehaltenen Hand eine Lichtkugel zu schaffen.
In einem giftigen Grün erstrahlte sie zwischen seinen Händen, bevor er tief Luft holte und dann seine Lungen leerte. Die Lichtkugel wurde von magischen Odem durchstoßen und lang gezogen. Wie eine Schlange die gen Himmel sich schlängelte, zog das Licht seine Bahnen und sorgte für aufkommendes Aufsehen.
Noch einmal sog der Druide tief Luft ein und blies einen magischen Odem in Richtung seines grünen, sich formenden Wesens. Die jugendlichen Erinnerungen von Geschichten am Feuer bekamen eine klarere Gestalt. Ein Lindwurm aus grünen Licht schlängelte umher und jagte nach etwas, bis er sich in seinen Schweif biss und platzte. Ein magisch-glitzernder Regen rieselte herab, als wäre es Sternenstaub und dann kamen die Geräusche und Stimmung des Sumpfes wieder zurück.
Blicke die er nicht sehen konnte, mussten wohl nun von der Baumkrone hinab schauen, doch wer war jener, der zerstörerische Macht mit Schönheit zu übertrumpfen gesuchte? Jene Magier dort oben erfuhren es nicht.
"Was war das eben?", fragte ein Milizionär, der scheinbar nur das Licht gesehen hatte, nicht aber jenen der es schuf. Ornlu zuckte mit den Schultern.
"Ich glaub diese Magikers dort oben, üben Drachen zu beschwören! Drachen mit denen sie sich vermischen und die uns alle fressen werden! Die spinnen die Magikers!", prophezeite Ornlu in einem leicht dümmlichen Ton. Der Schein sollte gewahrt bleiben.
"Es heißt Magier und sowas machen die doch nicht, du Narr. Sie haben sicher experimentiert oder so. Aber Drachen doch nicht. Phaaahaa! Ihr Fremden habt wirklich nicht viel im Kopf und wenn ihr raucht noch weniger!", tönte der Milizionär, nannte Ornlu einen Dummkopf und machte dann wieder seine Runde. Der Druide lächelte und entzündete an einer Fackel sein Sumpfkraut.
"Dabei ist doch Elvo der Narr...tztztz.", murmelte der Jäger und schlenderte wieder umher.
Geändert von Ornlu (09.01.2011 um 02:15 Uhr)
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Der Gor Na schien nicht mehr ganz bei der Sache zu sein. Er hielt den Bierkrug in einer Hand und strich mit der anderen über den Rand, während er mit Argusaugen den Wanderer verfolgte, der zu so später Stunde in die Sumpflilie eingekehrt war. Er ließ sich an einem der Tische mit Blick zur Tür, am gegenüberliegenden Ende des Raumes an dem sich die drei Templer befanden, nieder und legte seinen Stab bei Seite. Aus irgendeinem Grund hinterließ die Präsenz dieser Gestalt einen nachhaltigen Eindruck in Gor Na Jan. Es war, als gehörte sie zu jenem Teil seiner Erinnerungen, auf die er immer noch keinen Zugriff hatte...
Dann riss die Situation ihn zurück in den Augenblick. Ryu schaute ihn fragend an, ebenso Artifex und Trilo. Anscheinend hatte er innerhalb ihrer Kaste immer noch genug Stellung, um für die Entscheidung über ihr geheimes Wissen Relevanz zu besitzen.
Nun...
Murmelte der Gor Na und rieb sich das Kinn.
Ich erinnere mich an diesen Blaubär, am Rande bemerkt. Ein Hitzkopf, eher als Krieger geeignet, aber kein schlechter Baal, das muss man sagen.
Euch scheint es auf jeden Fall mit der Magie ernst zu sein und wenn ihr anbietet, Euch unserer Ausbildung zu stellen, um sie verantwortungsvoll zu nutzen, dann ist dies mit Sicherheit eine bessere Lösung, als wenn ihr die Urkräfte willkürlich entfesselt.
Der Templer kratzte sich erneut am Kinn und blickte zwischen Artifex und Ryu hin und her.
Ich werde diese Entscheidung weder unüberlegt noch alleine treffen. Wir, die letzten Templer, werden uns beraten ob und wenn ja, wie wir Euch prüfen und erproben, bevor wir ein Urteil fällen.
Mit diesen Worten wandelte sich der Gesichtsausdruck des Gor Nas von einem ernsten in einen wesentlich heitereren und er kramte ein paar Münzen hervor, die er klirrend auf den Tisch warf.
Doch bis wir entschieden haben, lasst und trinken. Auf die neue Heimat, das neue Leben und die neuen Möglichkeiten. Und uns, auf unsere erneute Vereinigung an diesem vom Schläfer geweihten Ort. Erwachet, meine Brüder!
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Schwarzwasser
Maknir hatte mit den anderen das Dorf Schwarzwasser erreicht und hatte sich die letzten Tage in einer Taverne aufgehalten um dort ein paar Gerüchte und Geschichten aufzuschnappen. Dieser Ort war recht merkwürdig und er fragte sich ob er hier wohl zurechtkam mit dieser Gemeinschaft wo sich allerlei Gesindel befand.
Er hatte sich auch diesen Baum schon mehrmals genauer angeschaut und fand ihn ziemlich interessant und voller Geheimnisse die wohl kaum einer erkunden würde. Der Bärtige betrachtete gerne den Baum und sehnte sich nach der alten Heimat Beliar wo er doch gerade die Küche fertig hatte und nun hier wohl eine neue aufbauen musste.
Seine Gedanken schweiften ab und er blickte auf einen Mann der ihn beobachtete. „Kann ich euch helfen?“ fragte er diesen mit freundlicher Stimme und der Mann trat näher. „Willkommen in Schwarzwasser Fremder, ich glaube ihr seid noch recht Fremd hier und fragt euch vielerlei dinge die ihr zu erkunden wollt?“ fragte der Mann und der Bärtige nickte.
„Ich könnte euch so einiges erzählen über Argaan jedoch hab ich eine kleine Bitte, helft einem alten Mann und tragt ihm seine Kiste nachhause“ der Magier nickte und half dem Mann die Kiste in sein Haus zu tragen.
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