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21.12.2010 17:18
#2
Da müßtest du erstmal deine persönliche Definition von "Liebe" abgeben.
Liebe definiert ja fast jeder Mensch anders.
Ist sexuelle Gier Liebe? Ist dringendes Verlangen in Wirklichkeit egoistische Gier?
Was ist mit Besitzansprüchen? Die Manie das geliebte Wesen für sich allein wegzusperren? Niemand anderes darf es berühren/küssen/streicheln/poppen...
Was ist mit der Liebe einem Kind gegenüber? Oder einem Freund, der wie ein Blutsbruder ist, mit dem aber der Hetero Mann auch niemals Sex haben wird?
Man kann mit jemanden jeden Tag 5x Sex haben und gierig nach ihm sein und ihn dennoch nicht lieben finde ich.
Andererseits kann man jemanden lieben den man nicht sehen kann, momentan oder auch länger, durch seine Worte, Bilder, Musik. Das ist z.B. bei Leuten so die durch Umstände getrennt sind, wie Knast, Ländergrenzen oder persönliche Rücksichten, wie wenn mit anderem Liiert.
Bei TwoWorlds 2 wird da solch ein Dreieckskonflickt beschrieben, wo im Sumpfgebiet die Kräuterhexe sich von dem jungen Magier Gandohar geblendet in den verknallt und ihr Geliebter Aidan das selbstlos akzeptiert.
Es wird sehr schön in den recht unterschiedlichen Liebesbriefen der beiden dargestellt. Gandohar = fordernde besitzergreifende Sucht vs. Aidan = opfernde, selbstlose Liebe.
Genau da würde ich für mich ansetzen wollen.
Für mich ist im Optimalfall eine echte, reine Liebe selbstlos. Man liebt jemanden um seiner selbst willen.
Bei seinen Kindern sollte einem das unbedingt gelingen, warum nicht auch bei der Geliebten?
Schöner oder am schönsten ist natürlich beides oder alle drei faktoren: selbstloses Verständnis/Bewunderung + Zärtlichkeit + Sex.
Ich denke alle drei Komponenten auf einen sehr langen Zeitraum festzumachen gelingt in der heutigen Zeit kaum noch jemanden. Deswegen spricht man ja heute auch von Lebensabschnittsgefährten.
Weiterhin denke ich, das es eine Menge Leute gibt die, die letzten beiden Punkte, die ja manche Gemüter bereits für Liebe halten, täglich vollziehen und doch nur ihren Egotrip abspulen und in Wirklichkeit niemals erfahren was Liebe wirklich ist, den der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wird sehr schnell anspruchslos und zufrieden. Besonders wenn er denkt der allgemeinen Norm zu entsprechen.
Auf der anderen Seite denke ich, das fast alle Leute oder alle, die den ersten Faktor erfüllen, wirklich wissen was echte Liebe ist und diese deswegen auch leben, erleben können.
Die verschiedenen Meinungen hierzu interessieren mich aber auch, sehr sogar.
Wenn ich über das Thema 'ne Weile nachgedacht habe werd ich mich sicher noch ergänzen.
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22.12.2010 12:48
#4
Interessante Überlegung, Razzledazzleduke! 
Vielleicht ist es ja wirklich notwendig, den Begriff der Liebe in diesem Zusammenhang einzugrenzen, zumahl es nicht nur unterschiedliche Interpretationen des Begriffs "Liebe" gibt, sondern eben auch unterschiedliche Arten. Ein Mensch liebt seinen Lebens(abschnitts)partner gewiss ganz anders, als einen guten Freund oder sein Kind - oder sollte es jedenfalls.
Und doch haben all diese Arten und Interpretationen der Liebe letztendlich eines gemeinsam: Das Verlangen nach körperlicher Nähe. Ganz egal, ob diese in Form von Sex, einer tröstenden Umarmung oder einer anderweitigen Zärtlichkeit auftritt.
Du sagst zudem, dass man jemanden lieben kann, den man nicht sieht. Sicherlich kann man das, für sich selbst. Die wahre Problematik liegt in meinen Augen auch erst darin, dem Gegenüber seine Liebe zu zeigen. Wie vermittel ich ihm das Gefühl, geliebt zu werden (was für mich ein wesentlicher Bestandteil von "lieben" ist), ohne ihm körperliche Nähe zu gewähren? Ich glaube nämlich ebenso, dass mehr zum lieben und geliebt werden dazugehört, als alle paar Stunden gebetsmühlenartig ein "Ich liebe dich" runterzurattern.
Das Beispiel aus Two Worlds 2, das du hier anführst, kann sicherlich als eine Variante gewertet werden: Lieben, indem man leben lässt. Oder spezifischer: Jemandem das Gefühl geben, geliebt zu werden, indem man ihm alle Freiheiten gewährt und seine eigenen Bedürfnisse dabei zurückstellt.
Diese Variante kann auf Dauer aber nicht befriedigen, schlicht nicht funktionieren. Denn letztendlich ist das lieben zwar ein essentieller Bestandteil des Großfelds Liebe, ebenso aber auch das Verlangen nach dem geliebt werden. Und wie soll man Letztgenanntes von einer Person erlangen, die ohne Rücksicht auf Verluste resp. die Gefühle anderer alle Freiheiten auslebt?
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22.12.2010 19:30
#5
Eine schwierige Situation.
Ich nehme mal ein anderes (extremes) Beispiel: Ein Querschnittsgelämter und eine Frau die an einer (nicht heilbaren und höchst ansteckenden) Krankheit leidet die sich lieben.
Hier scheint es erst unmöglich, aber ich denke es ist dennoch möglich, dass sich diese Menschen gegenseitig ihre Liebe zeigen. Der am einfachsten durchzuführende aber gleichzeitig auch extremste Liebesbeweis wäre, wenn beide freiwillig ohne Drängen oder Protest des anderen Menschen aufeinander treffen und sich so nahe sind wie es möglich ist (auch wenn damit der Querschnittsgelähmte angesteckt wird oder die Kranke dadurch gefahrläuft schneller zu sterben). Zum Beispiel machen sie einen Spaziergang oder unternehmen irgendetwas, beidem man sich nicht unbedigt berühren muss. Ein Lagerfeuer und sich dabei aussprechen vielleicht.
Aber natgut, ich bleibe lieber erstmal bei dem abstrakten Beispiel, dass da zwei Menschen sind die sich lieben; sich aber nicht körperlich (egal in welchem Sinne) berühren können oder dürfen: Ganz egal aus welchen Gründen.
In diesem Fall gibt es ja nurnoch 2 Dinge, die diese beiden Menschen tun können um ihre Gefühle auszudrücken: Sprechen oder Zeit mit dem anderen verbringen.
Sprechen kann da sehr hilfreich sein, aber reicht Sprache wirklich aus um zwei Menschen das Gefühl zu geben, sich zu lieben ohne, dass diese sich nach körperlicher Nähe sehen?
Ich bin mir da ziemlich sicher: Das allleine reicht nicht aus, also müssten diese zwei Personen gegenseitig Zeit miteinander verbringen. Da gibt es so viele Möglichkeiten, dass ich nicht weiß, was ich da nennen sollte aber die frage die sich mir dabei stellt ist: Ist das dann noch seelische Liebe, oder schon einer körperliche Liebe? Immerhin läuft die Übermittlung der Liebe beim Sprechen noch sehr stark auf seelischen Bahnen; die zweite Auslebung ist dann doch aber schon sehr praktisch und wenig seelisch, wenn man von den Glücksgefühlen und Erinnerungen absieht, die sich die beiden Personen schenken.
Ich bin da ehrlichgesagt derzeit etwas ratlos.
Oparilames nachdem er seinen Gesellenbrief erhalten hat:
»Das war's mit dir, du Mistvieh!«
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22.12.2010 22:44
#6
 Zitat von Oparilames
Eine schwierige Situation.
Ich nehme mal ein anderes (extremes) Beispiel: Ein Querschnittsgelämter und eine Frau die an einer (nicht heilbaren und höchst ansteckenden) Krankheit leidet die sich lieben.
Hier scheint es erst unmöglich, aber ich denke es ist dennoch möglich, dass sich diese Menschen gegenseitig ihre Liebe zeigen. Der am einfachsten durchzuführende aber gleichzeitig auch extremste Liebesbeweis wäre, wenn beide freiwillig ohne Drängen oder Protest des anderen Menschen aufeinander treffen und sich so nahe sind wie es möglich ist (auch wenn damit der Querschnittsgelähmte angesteckt wird oder die Kranke dadurch gefahrläuft schneller zu sterben). Zum Beispiel machen sie einen Spaziergang oder unternehmen irgendetwas, beidem man sich nicht unbedigt berühren muss. Ein Lagerfeuer und sich dabei aussprechen vielleicht.
Aber natgut, ich bleibe lieber erstmal bei dem abstrakten Beispiel, dass da zwei Menschen sind die sich lieben; sich aber nicht körperlich (egal in welchem Sinne) berühren können oder dürfen: Ganz egal aus welchen Gründen.
In diesem Fall gibt es ja nurnoch 2 Dinge, die diese beiden Menschen tun können um ihre Gefühle auszudrücken: Sprechen oder Zeit mit dem anderen verbringen.
Sprechen kann da sehr hilfreich sein, aber reicht Sprache wirklich aus um zwei Menschen das Gefühl zu geben, sich zu lieben ohne, dass diese sich nach körperlicher Nähe sehen?
Ich bin mir da ziemlich sicher: Das allleine reicht nicht aus, also müssten diese zwei Personen gegenseitig Zeit miteinander verbringen. Da gibt es so viele Möglichkeiten, dass ich nicht weiß, was ich da nennen sollte aber die frage die sich mir dabei stellt ist: Ist das dann noch seelische Liebe, oder schon einer körperliche Liebe? Immerhin läuft die Übermittlung der Liebe beim Sprechen noch sehr stark auf seelischen Bahnen; die zweite Auslebung ist dann doch aber schon sehr praktisch und wenig seelisch, wenn man von den Glücksgefühlen und Erinnerungen absieht, die sich die beiden Personen schenken.
Ich bin da ehrlichgesagt derzeit etwas ratlos. 
Nun ja ich bin von deiner Theorie überzeugt! Aber durch die Liebe kann auch andere Wege geben! Opferung? Oder etwas zu schenken ohne zu berühren? Es sind Ausdrücke der Gefühle! Und die Liebesmacht hat zwar Grenzen, sobald jemand sich verletzen würde, das ist der unbeugsamer Tod und Hass von der geliebten Person, die man nicht verstehen kann! Dafür braucht man viel Zeit um in den richtigen Bahnen zu kommen, aber dann seid ihr niemals der gleiche Person die man gekannt hatte, da ihr geliebter Person nicht mehr bei der Diesseits ist oder diesselbe war, hängt ihr etwas im Erinnerung immer nach diese Person, egal nach jeder Frage! Das ist Liebe auch wenn das schmerzvoll war!
(Jemandem zu kennen + großes Vertrauen einer Person = Liebe) Mathematischer Formel der Ausdrücke!
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