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  1. Beiträge anzeigen #221
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    Kialar ist offline
    Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die winterlichen Wolken brachen, schenkten kaum Wärme und doch genoss Kialar diese kurze Illusion von Geborgenheit. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er den endlosen Ozean und gab sich seinem Heimweh hin; dem Heimweh nach Wärme, der Wüste, den Dünen und dem Verlangen nach dem nie aufhörenden Sommergefühl Varants.
    Mit geneigtem Kopf saß er auf einer Kiste am Hafen, sich dabei die Frage stellend, ob es tatsächlich eine gute Idee gewesen war, hierher zu kommen. War ihm in Vengard wirklich das große Glück begegnet, nach dem er sich gesehnt hatte? Die wenigen Abenteuer, die vielen Stunden im Kloster, Magieausbildung und Innos’. War dies das Leben, das er sich als Kind erhofft hatte? Zweifel überkamen ihn und ein tiefer Schatten legte sich über sein sonst so heiteres Gemüt. Er verstand dieses seltsam unausgeglichene innere Gefühl, diese Zerrissenheit, nicht, doch als er sich in den Dienst Innos’ gestellt hatte, war er überzeugt davon gewesen, dass es nicht mehr zum Vorschein kommen würde. Ein eigenartiges, unverständliches Bestreben nach einem Ziel, das er nicht kannte…
    „…du taub?!“, riss ihn plötzlich jemand aus seiner Zerstreutheit. Er musste besser aufpassen. Seitdem er die Magie in sich entdeckt hatte, fiel er immer wieder ins Grübeln und verlor seine Umwelt völlig außer Acht.
    „Verdammt noch eins!“, kam es nun noch mal, als es schon wieder passiert war. Mit einer flinken Bewegung erhob sich Kialar und stand nun Aug in Aug einem bärtigen Hafenarbeiter gegenüber. „Äh, Verzeihung!“, sprach der Wüstensohn hastig.
    Der Mann schüttelte nur ungläubig den Kopf, nahm die Kiste, auf die der Wüstensohn zuvor gesessen war, und stapfte fluchend davon. „…dieses komische Wüstenvolk…und wohl im Kloster auch noch…manche sollten besser aufpassen…blöde Kistenschlepperei…!“

    Seiner vorherigen Tagesplanung zum Trotz, begab er sich in Richtung Marktplatz, anstatt zum Kloster. „Ich verliere ja sonst noch völlig den Halt…“, wunderte er sich über sich selbst.
    Es war, wie zu erwarten, viel los um diese Zeit. Die vielen Gerüche unterschiedlichster Speisen lockten Kialar zwar, doch hatte er gerade anderes im Sinn.
    Mit ungewohnter Bestimmtheit schritt er auf den Nordmarer Fross zu, der dem Anschein nach nun alle Preise am Barbierstand auf 10 Goldstücke erhöht hatte, völlig gleichgültig, ob es sich um eine kleine Tätowierung oder eine Ganzkörperbemalung handelte…und verlor einen Moment lang den Gedanken, den er gerade aussprechen wollte, um mit großer Verblüfftheit nur „10 Goldstücke?“ zu stottern.
    Der rothaarige Hüne sah auf und erwiderte „10 Goldstücke?“
    „Ja, 10 Goldstücke…ach, egal, ich bin wegen was anderem hier. Ich führe dich in die Wüste, bald. Mache dich bereit, in den nächsten paar Tagen geht es los. Mir reicht’s, ich muss hier weg!“ Ein Eingeständnis, zu dem er sich gerade erst gerungen hatte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, hier in Vengard zu stecken. Er schien sich immer mehr in seltsamen Grübeleien und Gedankenspielchen zu verlieren. Ja, er brauchte etwas Luft und Abstand. Höchste Zeit für eine Reise und wenn auch nur um der Reise willen selbst. Welcher Ort bot sich also besser an, als sein geliebtes Varant?
    „Nichts als Worte.“, sprach nun Fross.
    „Nein, ganz und gar nicht.“, hielt Kialar mit großer Eindringlichkeit dagegen. Eine Weile lang starrten sich der Varanter und der Nordmarer an. Was auch immer sich dabei abspielte, im Endeffekt hatte der Adlatus das erreicht, was er wollte. Fross schien ihm zu glauben.
    Eine gewisse Aufregung machte sich nun in Kialars Magengegend breit, doch bevor er zum Kloster aufbrach, riet er dem Nordmarer noch, die Preise etwas auszugleichen, für längere Behandlung mehr zu verlangen, als für kurze und Ähnliches.
    Schließlich gaben sie sich die Hand, eine Art brüderlicher Handschlag sozusagen.
    Dann schritt Kialar von dannen.
    Geändert von Kialar (15.12.2010 um 14:47 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #222
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Vengard war wirklich groß.
    Früher, als er auf Patroulie durch diverse Viertel - vorzüglich durch den Hafen - gelaufen war, hatte er sich nie so verlohren gefühlt, aber irgendwie, seit dem Krieg, war er fast Fremd in der Stadt; ohne Wohnsitz, da er sich immernoch nicht in die Kaserne traute, ohne wirkliche Freunde, da er sie immernoch nicht gefunden hatte, ohne wirkliche Beschäftigung, da er nicht mehr als Soldat diente und sich auch sonst nur durch die Gegend treiben lies...
    Es wurde definiv Zeit, etwas zu ändern.
    Nur was?
    Nur wie?
    Egal was! Einfach etwas machen, einfach suchen, einfach die Leute fragen.
    Nur welche Leute?
    Es gab zwar viele, die Keri, Hannes oder Relf kannten, aber der Großteil dieser Leute war in der Burg, und da wollte Flarke partout nicht hin und die anderen kannte er nicht persönlich.
    Also doch in die Burg gehen?
    Nein...
    Nein, dazu war er nicht in der Lage. Irgendwie hatte er all diese Angstzustände des Krieges nicht auf den Ort des Schlachtfeldes, sondern auf die Burg in Vengard projeziert. Außerdem kam noch hinzu, dass er die Angst hatte, sofort wieder zum Dienst eingezogen zu werden, wenn er dort aufkreuzen würde.
    Was konnte er also tun?
    Eigentlich nichts, nur auf gut Glück suchen.
    Gath

  3. Beiträge anzeigen #223
    Lehrling Avatar von Lothario Berengar
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    Lothario Berengar ist offline
    „Ein alter Soldat meinte einst zu mir, dass Verbrecher oftmals zum Ort ihrer Tat zurückkehren“, sprach der Lord tonlos, während der Schlüssel in einer Tasche verschwand. Kein Gruß. Nicht für sie. „Ihm war nicht klar, warum sie so töricht sind dies zu tun und behalf sich mit einem Vergleich über Fliegen und ihre Affinität zu bestimmten Haufen. Wie ich sehe, seid auch ihr zurückgekehrt.“
    Seine Augen hatten die ihren fixiert. Keine Sekunde ließen sie von ihr ab, keine Bewegung blieb ihnen verborgen. Das Gesicht des Adligen war eine konzentrierte, bedrohliche Maske. Nichts auf ihr verriet die Anspannung und Enttäuschungen, die er die letzten Tage und Wochen durchlebt hatte. Nichts zeugte von den erschreckenden Nachrichten aus Trelis, seinem Familiensitz. Nichts kündete von dem Verlust des alten Königs, an dessen Seite er sich hochgearbeitet hatte und der nun gefallen war. Das Reich, für das Lothario kämpfte, wurde im Moment nur zusammengehalten von den Siegen, die Rhobar II. gebracht hatte. Doch die nächsten Wochen lagen in Ungewissheit. Wer würde den Thron an sich reißen? Den Plan, es selbst zu versuchen, hatte er nie gefasst. Er konnte weitaus mächtiger als ein König werden, wenn er nur dem richtigen Mann zu dieser Würde verhalf. Das war das wahre Königsspiel und er würde es meistern. Das Spiel des Throns.
    Doch dieses Spiel lag außerhalb dieser Kammer. Hier galt es ein anderes zu bestreiten und zu beenden.
    „Ich habe schon vermutet, dass es euch zu euren Waffen ziehen wird wie besagte Fliegen. Dass ihr den Fehler machen würdet, diese Stadt noch einmal zu betreten, anstatt sie so weit wie nur möglich hinter euch zu lassen. Hatte Medin euch das nicht auch nahe gelegt?“
    Kaum ein Triumph wagte sich in seine Stimme. Denn ihr war es trotzdem gelungen, ihn zu überrumpeln. Hier einzudringen, in sein Allerheiligstes. Seiner Familie nahe zu kommen, sie zu gefährden. Sicher, Cradonor war verständigt und trommelte in diesem Augenblick die Hauswache zusammen, um der Rothaarigen und ihrem Kumpanen ein Ende zu bereiten. Doch so wie es aussah, würde ein nicht unerheblicher Teil dieser Aufgabe an dem Lord selbst hängen bleiben.
    „Aber so habt ihr euer Ende wenigstens selbst gewählt. Das bleibt nicht vielen vergönnt“, sprach er und zog mit einer langsamen Bewegung das edle Langschwert, das am Gürtel seines leichten Stahlpanzers, den er trug, gewartet hatte. „Ein Ende als elende, dreckige Verräterin. Und wenn ich schon nicht Medin das geben kann, was seinesgleichen zusteht, so sollt wenigstens ihr durch meine Klinge sterben.“
    Mit diesen Worten machte Lord Lothario Berengar von Trelisberg den ersten Schritt auf die rothaarige Kriegerin zu – bereit, ein leidiges Kapitel ein für alle Mal zu schließen.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Als Felix nun in der Stadt umher blickte sah er zwei Junge Männer, die wie Geistliche Messdiener Bekleidet waren. Sie unterhielten sich vor einer Bäckerei neben der ein Breiter Weg war, der zu einer riesigen Kathedrale in mitten eines großen Klosterkomplexes stand führte. Die Steinernen Dachziegel leuchteten in einem Grellen weiß wärend sie sich in der Sonne spiegelten un im hintergrund standen, in weiter ferne, die Berge mit ihren weißen schneebedecken Wipfeln. Der Himmel war Blau und klar es schien alles so, wunderbar.


    Felix ging mit kurzen schritten auf die zwei Jünger zu und fragte sie danach was es hier so gäbe. Die jungen Männer blickten zu Felix und und blickten ihn erlich und offen ins Gesicht. sie berichteten ihm vom Tempelviertel und vom Alltag der Novizen, Magier und Priester.
    Als Felix ihnn seinen Leidensweg erzählte, waren sie ruhig und lauschten der Geschichte.

    Felix war ohne Obdach und ohne Zu Hause und freunde und suchte ein warmes plätzchen und Arbeit. Immerhin Konnte er Schneidern und Schuhstern, zumindest die grundkenntnisse durfte er schon erlangen. Und so begleiteten ihn die Novizen lieber weise, immer tiefer ins Tempelviertel und brachten ihn mit samt seinem Marschgepäck und seiner schmutzigen, nassen Kleidung an einen sicheren Ort....

  5. Beiträge anzeigen #225
    Abenteurer Avatar von Merus
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    Merus ist offline
    Die Kälte biss ihm ins Gesicht. Er zog die Kapuze weiter ins Gesicht, sodass er nurnoch den Stück gepflasterten Boden unter sich sah. Sein Gewand brachte nur mäßigen Schutz vor der Kälte, von seinen Schuhen ganz zu schweigen. Die Zehen und Finger waren vermutlich schon Blau vor Kälte, doch das war jetzt unwichtig.
    Er fühlte sich abgesondert von der Welt; seine Kapuze brachte nur stückchenweise Laute und Lichter von der Welt auserhalb seines Gesichtsfeldes. Er saß solange schon auf dieser kleinen Holzbank, dass sein Hintern das einzige war, das vergleichsweise warm war. Wenigstens ein Vorteil.
    Dies hier war seine eigene Welt, seine Gedanken, seine Ideen. Durch den gefühlten Abstand von der restlichen Welt, durch seinen gesenkten Kopf und seine große Kapuze, war er ganz in Gedanken.
    Selbstzweifel befielen ihn.
    War er auf dem richtigen Pfad?
    Wollte er alles was er in seinem Leben hatte, Freiheit und vieles mehr, aufgeben, um ein Leben als Ordensbruder in einem Gebäude zu verbringen?
    Doch was war vieles mehr?
    Außer Freiheit fiel ihm tatsächlich nichts ein. Freunde hatte er beinahe keine. Kein Geld, keine Wohnung, keine Familie. Keine Familie mehr. Keine Familie, von der er wusste, ob es ihnen gut ging oder wo sie lebten.
    Keinen anderen Ort an den er hin wollte.
    War sein Weg in das Licht Innos nur ein Ausweg, aus seinem armen Leben?
    Lopadas hatte gesagt, dass es Einschränkungen geben würde. Sein Leben wäre im Dienste Innos, er hätte Pflichten und Aufgaben - doch er konnte er selbst sein.
    Wer war er selbst? Was machte ihn aus?
    Die Aufgaben würden ihre Früchte tragen. Wann wäre das der Fall? Bestimmt erst später. Das könnte ein Ziel sein, ein Sache, die er erreichen wollte. Und konnte.
    Was hatte er sich erhofft.
    Menschen helfen, das hatte er gewollt. Brüderlichkeit, Freundschaft, ein geordnetes und erfülltes Leben.
    Sollte er dies für die Freiheit aufgeben, in der er noch lebte?
    Freiheit. Das war wahrlich das einzige, was er anscheinend verlieren konnte.
    In sein Blickfeld traten ein paar große Stiefel, die an ihm vorbei schritten.
    Er konnte das ferne Holpern eines Wagens hören, das Wiehern eines Pferdes. Stimmen, die leise irgendwo im Hintergrund tuschelten und redeten.
    Der Wind wurde von einer jähen starken Böhe unterbrochen, die ihm in den Augen stachen und die Kapuze auf seine Schultern wehten.
    Tränen traten in die Augen, hervorgerufen durch den beisenden Wind.
    Mit seinen kalten, steifen Fingern wischte er sie hervor.
    Kurz tauchte das Kloster in seinem Gesichtsfeld auf. Er sah den Platz, auf dem er beinahe jeden Tag gewesen war. Eilende Leute drängten von überall her, von einer Seite auf die andere. Hektisch eilten sie durch das Leben, ohne einen Sinn zu sehen - oder zu suchen.
    Ruhige Novzien standen hier und dort. Der Platz bot einen beruhigenden Anblick, unterbrochen durch die Hektig täglicher Pflichten.
    Einen Augenblick lang drang all dies in sein Unterbewusstsein, bevor er wieder die Kapuze in sein Gesicht zog und nurnoch die Pflastersteine vor ihm eine Verbindung von seinen Gedanken und der tatsächlichen Welt darstellten.
    Wollte er so werden. Ein Mensch unter der Masse. Herumgeschubst vom Leben. In der immer herschenden Hektik täglicher Pflichten.
    Oder einer der Ordensbrüder, die sich den Belangen der Welt stellten, um im Licht Innos zu helfen.
    War die Freiheit, die er aufzugeben schien, wirklich verloren.
    Was würde sich verändern?
    Er hätte in beiden Fällen ein Zuhause.
    Als Stadtbewohner, also anscheinend freier Mann, eine Wohnung, vielleicht eine Werkstatt.
    Als Ordensbruder ein Kloster in dem er lebte. Wäre damit die Freiheit nicht anders, als als Stadtbewohner?
    In einem Fall hätte er ein auf sich selber gestelltes Leben. Eine Arbeit, Freunde und vielleicht eines Tages Familie.
    Im anderen hätte er ein geordnetes Leben in Freundschaft und Zusammenarbeit, zusammen mit anderen Menschen. Einen Ort, an dem er wohnen und gleichzeitig in sich gehen könnte.
    Er könnte auch als Ordensbruder tun und lassen, was immer er wollte.
    So war seine Freiheit nicht im Mindesten gefährdet.
    Das Kloster schien ihn auszufüllen. Dort, wo ihm Freundschaft, Familie, ein Heim, ein Ziel und eine Ordung fehlten, konnte das Kloster ihm genau das geben.
    So war seine Entscheidung gefällt.
    Merus stand auf und strich sein Gewand ab. Die Kapuze schlug er zurück, sodass er nun wieder seinen Blick auf die reale Welt halten konnte.
    Der Wind flaute beinahe im selben Moment ab. Die Sonne kam hinter den Wolken hervor und ließ die Stadt einen Augenblick lang im hellen Licht Innos erleuchtet.
    Ein Zeichen?
    Das Wetter?
    Egal was es war, Merus Meinung war unveränderlich gefällt.
    Er würde in das Kloster gehen.

  6. Beiträge anzeigen #226
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    Kialar ist offline
    Nachdem der Wüstensohn vom Marktplatz aufgebrochen war, geschah etwas, das er schon länger nicht mehr erlebt hatte: Seine ewige kreisenden Gedanken setzten aus, ein neues Ziel war angepeilt, das immergleiche Muster seiner inneren Zweifel hatte aufgehört und endlich konnte er zufrieden aufatmen.
    Er spürte die Kälte an diesem Tag nicht so schlimm wie sonst, doch war es immer noch kein Zustand, den man als „angenehm“ bezeichnen konnte, während er das Handwerks- und Händlerviertel Vengards durchquerte.
    Sein Umhang war inzwischen mehrere Male schützend und wärmend um ihn gewickelt – so kam es ihm zumindest vor -, als er endlich das Leuchten der Fackeln des in Dunkelheit gehüllten Tempelviertels erblickte. Kialar hatte ausnahmsweise kein schlechtes Gewissen, an diesem Tag kaum Arbeiten für das Kloster geleistet zu haben; das hatte er glücklicherweise die letzten Tage zur Genüge getan und so schlenderte er entspannt, dabei Pedro begrüßend, durch die Pforten des Klosters.
    Auf einen kurzen Abstecher in seine Zelle folgte ein Besuch in der Bibliothek. Er wollte sich noch einmal der Grundzüge der Magie widmen, bevor er sich zu Neros Gemach aufmachen wollte, dessen Tore am heutigen Tage hoffentlich offen stünden. Da er inzwischen wusste, wo das Buch zu finden war, saß er schon bald an einem der Studiertische, dabei die einzelnen Kapitel überfliegend und sich die Lektionen in Erinnerung rufend.
    Nebenbei versuchte er sich auch an ein paar harmlosen magischen Übungen, aber nichts, was mit Flammen oder anderen verheerenden Auswirkungen in einem Raum voller Bücher und Holzregale in Verbindung stand, sondern eher darauf bedacht, dieses so sonderbare Gefühl zu studieren: Magie.
    Obwohl er sich am heutigen Tag schon darüber geärgert und gewundert hatte, immer zerstreuter zu werden, seitdem er sich mit der Lehre der Magie auseinandersetzte, fühlte er schon bald wieder den Enthusiasmus in sich hochleben und verlor sich in den Kapiteln des Buches und der Essenz der Zauberei.

    Schließlich stand er vor Neros Anwesen und klopfte mit einem neu gewonnen Optimismus an die Tür.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #227
    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    Nero kratzte sich am Kopf, wie konnte man ihn nur so hintergehen? Er war erneut Gefangener des Ordens, erneut Gefangener in seiner Heimatstadt, erneut betrogen. Ludmilla, dieses alte, sture, hässliche Weib hatte es tatsächlich geschafft die Mutter Oberin dazu zu bringen ihm, einem ihrer engsten Vertrauten und Mann fürs Grobe, eine Ausgangssperre aufzuerlegen und überdies auch noch sein Pferd zu konfiszieren. Wie gerne wäre er einfach bei ihr eingeschlagen wie eine Bombe, hätte seine Wut an ihrem Mobiliar ausgelassen und ihr klar gemacht, dass er hier das Opfer und nicht der Täter war, doch wie immer in den letzten Tagen, hatte seine bessere Hälfte ihm das schnell ausgeredet, denn schließlich sollte er es nicht auch noch verschlimmern. Es juckte ihm dennoch in den Fingern und er dachte erneut daran, einfach die Tür aus den Angeln zu sprengen und sein Recht zu fordern. Ihm kam erneut die Revolte in den Sinn, die Verschwörung in Vengard, da war er auch so vorgegangen, er war in einer kalten Zelle gelandet und hatte seitdem eine Phobie dagegen, doch sollte er wirklich tatenlos zusehen und auf seine Schuldsprechung warten? Er schnaubte und brachte Sylwina erneut dazu, ihn fest an sich zu pressen, sie spürte seine innere Unruhe. Eng aneinander geschmiegt saßen sie auf einigen Kissen und teilten sich eine Nagileé, besprachen erneut die weitere Planung und erzählten sich Geschichten aus der Zeit in der sie getrennt gewesen waren, viele Erinnerungen kamen hoch und der Magier kämpfte ab und an mit sich um nicht resignierend zu klingen, doch es war so viel passiert, so viele schlechte Dinge, zu wenig Gutes und als er gerade ansetzen wollte zu einem Bericht über den Angriff auf Vengard klopfte es an der Tür. Vielleicht der Henker der mich zur Schlachtbank führt... dachte er gereizt und erhob sich, wankte zur Tür und zog sie auf, doch nicht der Henker, sondern sein Schüler Kialar stand davor. Nero gab ihm mit einem Wink zu verstehen, einzutreten und führte ihn wie gewohnt in sein Arbeitszimmer, das ihm gleichzeitig als Versuchslabor diente.

    Sie setzten sich und Kialar packte die Schatulle aus, die er magisch versiegeln gelernt hatte. Nero nickte nach einer kurzen Demonstartion seines Könnens und brach das Schweigen.

    "Sehr gut Kialar, das ist die richtige Einstellung... Bereit für den nächsten Teil?"

    "Ja.."

    Nero fokussierte die Schatulle und brauchte nicht lange um sie mit seinen Gedanken zum Schweben zu bringen, sie umkreiste sie einmal, stieg hoch, fiel ab, stieg erneut und landete dann direkt neben Kialar.

    "Fokussiere die Schatulle, geleite sie in die Lüfte durch die Strömung der Magie, lass die Magie die Last für dich tragen, benutze deinen Geist um dies zu bewerkstelligen. Irgendwelche Fragen?"



  8. Beiträge anzeigen #228
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag stand mit Carras vor der Spelunke, in der sie ihre Zimmer hatten. Er hatte sich heute auf die notwendigste Bewaffnung, Schwert und Dolch, beschränkt. Speer und Bogen waren zurück geblieben, brauchen würde er sie nicht. Schließlich ging es darum, dass San Daran zeigte, was er konnte. Xorag war nur Beobachter und Begutachter. Und mit wettender. Aber das wusste der Schüler noch nicht, dass er kämpfen würde, um den Geldbeutel seines Lehrmeisters wieder etwas aufzufrischen. Aber wenn man eine Fliege mit zwei Klappen schlagen konnte....nein, Moment...das war nicht richtig. Zwei Fliegen mit einer Klappe, so herum.

    Gerade als die beiden Freunde dabei waren sich philosophisch über den Sinngehalt des Lebens zu unterhalten - Sumpfkraut, Bier und Frauen also - kam San Daran zu den Beiden dazu, das Schwert am Gürtel.
    "Gut, da bist du ja. Dann mal los. zeig uns mal, wo wir hin müssen Carras." sagte der Söldnerboss und die drei setzten sich in Bewegung. Zumindest nachdem der Templer genickt hatte. Wenigstens glaubte Xorag, dass er das getan hatte. Vielleicht war es auch eher ein nervöses Zucken gewesen. Auf jeden Fall irrten sie eine ganze Weile durch die Gegend, kamen an der ein oder anderen Kreuzung im Gewirr hinter den Häusern und Lagerhallen des Hafens gleich mehrmals vorbei und fanden irgendwann, dass was sie suchten. In einem kleinen Hinterhof prügelte sich ein Söldner mit einem - offensichtlich ziemlich verarmten - Zwangsrekruten, während eine kleine menge außen herum johlte. Xorag betrachtete das traurige Spektakel eine Weile. Der Söldner war nicht unbedingt der beste Kämpfer, aber zusammen mit seinem Kumpel der etwas abseits stand und die Wetteinsätze bewachte würde er ihm schon ordentlich einheizen.
    Nachdem der Zwangsrekrut - wie erwartet - seinen Kampf verloren hatte begann Xorag zu klatschen und Carras stieg, wie vorher abgesprochen, mit ein.
    "Welch wunderschöne Leistung. Wahrscheinlich hättet ihr beiden sogar meine Großmutter bezwungen." fing der Wegelagerer sofort mit der Pöbelei an. Die Kerle sollten schön Sauer sein, wenn es ans Eingemachte ging.
    Aber leider gingen sie nicht darauf ein. Der größere, der die Wetteinsätze bewacht hatte, antworte nur schlicht, dass Xorag doch beweisen sollte, dass er es besser könne.
    "Ach, das wäre langweilig, ihr würdet ja doch gleich im Staub liegen. Aber hier" damit warf er einen dicken Beutel Gold in die Arena "das wette ich, dass mein Schüler hier" damit zeigte er auf San Daran "es alleine mit euch Beiden aufnehmen kann." Dieser blickte Xorag nur Ungläubig an, nachdem er die gesamte Zeit über im Ungewissen gelassen worden war, wo es hingeht.
    "Also, los San Daran!" sagte der Wegelagerer, zog für San dessen Schwert, drückte es ihm in die Hand und Carras schubste ihn anschließend Richtung Söldner.
    Die Menge johlte und schon wurden überall Wetten abgeschlossen, an denen sich vor allem Carras und Xorag mitbeteiligten.
    Geändert von Xorag (15.12.2010 um 19:07 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #229
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    Kialar ist offline
    Kialar hätte nicht erwartet, so schnell wieder in die Materie einzutauchen, aber sein Lehrmeister führte ihn wohl sofort und ohne Umschweife ins Geschehen zurück.
    „Äh, nein…ich denke nicht.“, antwortete der Wüstensohn auf die Frage und nahm die Schatulle, um sie auf einen Tisch zu stellen und sie erst einmal eingehend zu betrachten. Er kannte das Kistchen natürlich in und auswendig, da er sie ja beim Versiegelungszauber Tag und Nacht betrachtet hatte, aber dennoch musste er nun alles aufs Neue durchforsten.
    Er hatte zwar selbstständig ein paar Magieexperimente gewagt, doch einen Gegenstand zum Schweben zu bringen war wieder eine neue Sache.
    Mit einige Geduld fing er also an, sich zu konzentrieren, wiederum die ganzen Umstände – das Zimmer, Neros etwas rätselhafter Blick, kleine Hintergrundgeräusch – auszublenden und seine Mächte voll und ganz auf seine magische innere Essenz zu fokussieren.
    Es dauerte ein wenig, dieses immer wieder kleine Kunststück zu vollführen, doch als er die kleinen Wellen magischer Natur spürte, wusste er, dass der erste Schritt geglückt war.

    Der nächste Punkt betraf das richtige Einsetzen der Magie, um die Schatulle zu heben. Wiederum würde es hier wichtig sein, nicht zu sensible, aber auch nicht zu starke Magie zu weben und so streckte er seine Fühler aus und begann das Kistchen zu bewegen.
    Es war schwierig, den Schwerpunkt zu finden, aber schon bald hatte er es zumindest geschafft, dass sich die Schatulle ein bisschen vom Tisch erhob.
    Es dauerte jedoch nicht lange, da brach der magische Strom schon wieder ab und die Kiste fiel auf den Tisch. Das größte Problem war, die Magie länger auszuführen, den Trick, wie er sie zum Schweben brachte, schien er jedoch schon heraus zu haben.
    …und so machte er weiter, voller Konzentration und all sein Umfeld vergessend.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Gestern, nachdem, für Andrim demotivierten Übungskampf mit San Daran, hatte er noch alleine, Xorag und San waren wieder ins Haus verschwunden, trainiert. Es hatte eine Weile gedauert, bis die schrecklichen Erinnerungen wieder aus seinem Bewusstsein verschwunden waren und er sich wieder daran machen konnte sie zu verdrängen.
    Das so etwas während eines Kampfes passiert war... Andrim schüttelte frustriert den Kopf, spätestens nach Faring hatte er begriffen, dass Krieg nie vergessen werden konnte, von denen, die daran Teil genommen hatten, doch dass diese Erinnerungen ihn so fertig machen konnten, und das nicht nur Nachts in seinen Träumen, nein auch während er Wach war, machte ihm echt Angst. Das weitere Training am vorherigen Tag war ereignislos gewesen, er hatte die Kombinationen wiederholt, hatte sich vor Augen geführt, wie San gekämpft hatte, hatte versucht sich seine Fehler im Kampf gegen den Piraten klar zu machen und hatte den Krieg verdrängt. Mehr als ein paar Stunden hatte er jedoch nicht geübt. Nachdem er alles noch einmal durch gegangen war, hatte er das Training für beendet erklärt und war in sein Bett gestiegen. Er schämte sich nicht, dass er im Vergleich zu San so schlecht abgeschnitten hatte, dieser war im Kampf einfach besser als er, er hin gegen musste seine Stärken noch finden. Was ihn jedoch peinlich war, war die Tatsache, dass er aufgegeben hatte und nicht weiter gekämpft hatte, bis Xorag den Kampf für entschieden erklärt hätte. Er fühlte sich feige...


    Am heutigen Tag hatte Andrim wieder das Klosterviertel aufgesucht. Hatte lange in der Kirche gesessen und nachgedacht, über den Krieg über das was er erlebt hatte und wieso ihn das so nachging und den anderen nicht. Nath jedenfalls hatte bei ihrem Gespräch nichts von Albträumen oder der gleichen erzählt. Warum er...
    Lange grübelte er, lauschte den Gebeten der Anderen Gläubigen, welche ebenfalls hier her kamen um nachzudenken, oder der Gleichen, einigen war es egal, ob sie jemand hörte und betenden Laut für das Seelenheil ihrer Kinder oder der gleichen. Vielleicht half es was, wenn auch er beten würde...
    Er hatte noch nie gebetet und wusste auch nicht, ob es da irgendwelche Verhaltensregeln gab, oder Richtlinien, wurde man bestraft, wenn man was falsch machte?
    Auf jeden Fall würde er nicht laut beten...




    Innos,
    Das ist das erste Mal, dass ich mich an dich wende...
    aber das weißt du ja...

    Innos,
    Ich habe für dich gekämpft, auch wenn ich es damals nicht wusste,
    ich habe für dich gekämpft und für den Königs, in Montera und auch in Faring, doch in Faring ergriff mich die Furcht... bitte verzeih mir, dass ich geflüchtet bin...

    Innos,
    Ich habe gruslige Dinge gesehen, kranke verfaulte Orks...
    und natürlich die Bilder des Krieges...
    Wenn es nicht so viel verlangt ist, könntest du mir die Albträume nehmen, die mich Nachts überfallen...

    Innos,
    Ich will dir dienen, nur dir und deinen Vertretern den Magiern des Feuers, bitte lass mich in deinen Orden, du wirst es sicher nicht bereuen.

    Innos,
    verzeih mir, falls ich nicht sinngemäß oder einfach falsch bete, darf ich dich überhaupt mit du anreden, wenn nein, vergib mir meine Schuld.

    Innos,
    Herr der Ordnung, bitte gib mir deine Ordnung, dass ich sie erfahre und fortan besser dienen kann, dir dem Feuer.

    Innos,
    Du bist der höchste Gott und ich bin dein Diener auf dass du Beliar besiegen mögest...






    Andrim stand auf, sein Herz raste, es hatte gut getan mit jemanden über seine Ängste reden zu können, auch wenn diese Person, dieser Gott nicht genau neben ihm stand. Es hatte etwas beruhigendes gehabt zu beten, ja es half, da war er sich sicher.
    Da kam ihm ein Gedanke, er war Barde gewesen, einige der Gebete, die er schon gehört hatte, sie schienen immer gleich zu sein, hatten sich gereimt, vielleicht würde er es beim nächsten Mal auch versuchen, Innos ein schönes Gebet zu schicken.
    Ja, etwas schönes wollte er Innos geben... er ging aus der Kriche, verließ das alte heilige Gemäuer und ging Richtung Klosterviertel-Eingang, er wollte mit Pedro über seine Aufnahme reden, ja Andrim war so weit, er wollte nun endlich ein neues Leben starten. Am liebsten würde er gleich heute beginnen für Innos als Adlatus zu arbeiten, aber er wusste, so schnell würde das nicht gehen. Gemächlich in Gedanken versunken, immer noch mit Ruhe erfüllt, aber trotzdem einen Hauch aufgeregt, was Pedro für Fragen stellen würde, machte sich Andrim auf den Weg, verließ den Kathedralen Vorhof und Richtung Klostereingang.
    Geändert von Andrim (15.12.2010 um 19:34 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Wie jeden Abend schleppte Fross seine gesamte Ausrüstung mehr oder weniger strauchelnd in Richtung Hafen. Nur, dass er dort keinen Ort zum Unterstellen und Schlafen mehr hatte. Es wäre eine gute Idee gewesen, es heute noch mit Arlettas Launen aufzunehmen und ihr einen Tag später den Wischlappen in die Hand zu drücken und zu kündigen. Der Nordmann war noch nie für gute Ideen gewesen.
    Trotzdem war er zufrieden. Er hatte in einer Pause fast sein ganzes Geld für noch mehr Farbe ausgegeben und den Rest nachbehalten. Dafür würde er sich locker ein Zimmer und eine der Dirnen leisten können, von denen Arletta gesprochen hatte, doch er wollte versuchen, zuerst an die Güte in Tallah, dem Fischer, zu appellieren und sich einen Platz auf dessen Kutter zu beschaffen, und wenn er dafür schuften musste. Schuften war in Ordnung; schuften konnte er gut.
    „Da wird einem ja schlecht, wenn man dir so zusieht“, lautete Tallahs Begrüßung. Der Mann saß in eine Decke eingewickelt an Deck seines Kutters und starrte Fross an, der mit Sack und Pack über ein unheilvoll knarrendes Holzbrett an Bord kam. „Aber richtig. Speiübel. So einen dicken Hals krieg' ich da. Ich könnte–“
    „Nachricht erhalten“, sagte Fross und ließ sein Gepäck auf den Boden sinken.
    „Hast du Gold?“, fragte Tallah am Stiel seiner Pfeife vorbei.
    „Willst du mich ausrauben?“, fragte Fross gegenan.
    Tallah schnaubte und zeigte mit seinem Daumen auf etwas hinter sich. Dort, hinter seiner Schulter, stand ein kleiner Karren.
    „Aha“, sagte Fross.
    „Siebzig Goldstücke und er gehört dir.“
    „Fünfzig“, sagte Fross.
    „Gut, treffen wir uns in der Mitte“, gab Tallah nach. „Siebzig.“
    Fross rechnete nach. „Das ist nicht die Mitte.“
    „Willst du den Karren jetzt oder nicht?“
    Fross sah auf seine Ausrüstung hinab, auf die Becher, die Holzstangen und kleinen Utensilien. Er wollte den Karren. Er wollte ihn dringend.
    Seufzend zählte er das Gold ab und gab es dem Fischer.
    „Kann ich hier schlafen?“, fragte er. „Ich brauche nur eine Decke und etwas Platz.“
    „Kannst du arbeiten?“, fragte Tallah. Das weißt du ganz genau, dachte Fross bei sich, der bereits einmal das gesamte Deck von Schnee befreit hatte.

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    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San Daran verstand nun. Das war also Xorags Plan gewesen.
    Doch statt wütend auf seinen Lehrmeister zu sein, war er sogar ein wenig stolz. Zumindest traute ihm Xorag so sehr, dass er sogar eine größere Menge an Geld auf ihn setzen würde.
    Was hatten die beiden zerlumpten Söldner gegen ihn, San Daran, der eine gewisse Zeit lang eine gute Kampfausbildung geniesen konnte.
    Sir Rufus sprang mit einem Satz auf dem Boden und verzog sich zu Xorag und dem anderen. Er merkte, dass es ernst war.
    Der Kampfplatz war umzäunt und ein paar Schritte lang und breit. Die beiden grinsenden, sogar siegessicheren Söldner tranken kurz einen großen Schluck aus einer dunklen Flasche und sprangen dann grinsend auf den kleinen Platz.
    San Daran musterte die beiden abschätzend.
    Einer war größer als San, der andere etwa gleich groß. Der Größere trug kurze schwarze Haare und hatte dunkle Haut, so wie Xorag. Der Andere war blass und rothaarig. Beide trugen abgenutzte Lederrüstung, genau wie der ehemalige Pirat, nur dass seine noch ziemlich gut im Stand war.
    Der Schwarzhaarige hatte zwei Äxte im Gürtel stecken.
    Eine davon zog er heraus. Die Größere. Der Rothaarige begnügte sich mich einem kurzen Breitschwert. Beide waren ziemlich kräftig, wenn auch der Rotschopf nicht so breite Schultern hatte wie er Dunkelhäutige.
    So konnte San Daran schon ihre Art zu kämpfen erkennen.
    Der eine langsam, aber hart, der andere schnell und nicht so stark.
    Eine perfekte Kombination, obwohl sie der Kampfkunst Sans wohl trotzdem stark unterlegen waren.
    Ein höhnisches, abschätzendes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Der Wind nahm zu und peitschte ihm das Haar aus dem Gesicht.
    "An eurer Stelle hätte ich Angst.", rief San den beiden zu. "Ich hoffe, ihr habt euch von euren Müttern verabschiedet. Wenn nicht, werde ich das tun und sie zu euren Gräbern bringen."
    Die beiden schauten ihn abschätzend an.
    "Das brauchen wir nicht. Wahrscheinlich könnten sie besser kämpfen als du es je getan has.", rief der Dunkelhäutige mit tiefer Stimme zurück.
    "Du kennst ja anscheinend ganz genau, wie es sich anfühlt, von ihnen verprügelt zu werden."
    Einer der Zuschauer gröhlte, doch sonst herrschte noch angespannte Stimmung.
    Die Ruhe vor dem Sturm.
    San Daran stellte sich breitbeinig hin, das Schwert schräg vor seinen Körper haltend. Mit der freien linken Hand winkte er als Zeichen, dass sie näher kommen sollten.
    Langsam schritten die Beiden auf ihn zu. Der Eine kam von links, der andere von rechts. Anscheinend wollten sie ihn einkreisen. Selbst für erbarmungswürdige Söldner war das sicher nicht einfallsreich.
    Der Schwarzhaarige schlug zuerst zu. Wie erwartet, einen wilden Schwung mit der Axt.
    San duckte sich hinweg und trat nach ihm. Dieser wich ebenfalls zurück und San Daran zog sein Schwert hoch um den Schlag des anderen abzublocken, der auf Sans Schulter gerichtet war.
    Der ehemalige Pirat ging ein Paar Schritte zurück, sodass die Söldner nun vor und nicht um ihn herum standen.
    Dann machte er einen Satz mit dem linken Bein nach vorne, aber sein Rechtes blieb an der Stelle und er ließ sein Schwert einen weiten Bogen beschreiben, sodass die Beiden zurückweichen mussten.
    Da sein rechtes Bein noch an Ort und Stelle war, konnte er sich rasch wieder zurückziehen.
    Die beiden, sichtlich wütend, dass sie ihn nicht ganz einfach niederstrecken konnten, kamen wieder auf ihn zu.
    Mit einem Stich brachte er den Dunklen zurückzuweichen. Schnell nutzte San die Chance, um dem anderen ins Gesicht zu spucken.
    Dieser war scheinbar so überrascht, dass er kurz die Augen schloss.
    Ein fataler Fehler, denn so konnte San sich kurz dem anderen widmen und auf ihn einhacken.
    Doch er wehrte ab und schlug auf San zurück.
    Nun doch umring, duckte er sich unter zwei Hieben auf seinen Kopf hinweg und lief zwischen den Beiden vorbei, sodass sie nun mit dem Rücken zu ihm standen.
    San Daran drehte sich mit einem weiten Schwung seines Schwertes um und traf dabei die Hand des Rotschopfes, die keine Waffe hielt.
    Sein Schwert hatte solche Wucht, dass sie durch die Haut und Knochen ging und noch ein Srückchen weiter durch die Luft.
    Er konnte ein pfeifendes Geräusch vernehmen.
    Der Dunkelhaarige stellte sich vor seinen verletzten Kameraden und wehrte knapp den Hieb von San ab.
    Scheinbar war dieser nun nicht nur wütend, sondern auch gewillt San Daran umzubringen.
    Die Menge gröhlte, als er sich mit einem Hieb auf San stürtzte.
    San Daran wich gerade noch aus, als der Dunkelhäutige mit einem weiteren Hieb Sans Waffe so traf, dass sie beinahe aus der Hand fiel.
    Er versuchte noch einen Schlag, doch dieses Mal wich San aus und trat dem Kerl gegen das Schienbein, während er sein Schwert auf dessen Schulter zu hieben versuchte.
    Der Kerl blockte ab, doch zuckte wegen des Schmerzens im Schienbein zusammen.
    San stach zu, doch der andere wich aus.
    Wütend machte der Dunkelhaarige nun einen kurz geführten Hieb auf Sans Seite, die dieser abblockte und dem Kerl eine Faust ins Gesicht schlug.
    Dieser war kurz perplex, doch nun trat er so nach San Daran, dass dieser nur zurück konnte.
    Eilig Schlugen die beiden gleichzeitig auf einander ein, dass Sans Schwert und die Axt des anderen wegflogen.
    Schnell handelnd zog San Daran sein Messer und warf es, so schnell wie er es noch nie getand hatte.
    Sein Messer traf den Kerl mitten in die Brust, sodass er umfiel wie ein Stein.
    Als der Dunkelhäutige auf dem Boden lag, konnte San Daran über ihn hinweg den anderen sehen, der bereits auf ihn zustürmte.
    Sein Schwert konnte er nicht finden, aber die weggeflogene Axt war ganz in der Nähe.
    Er wich schnell einen Hieb des Gegners aus und ging noch einen Schritt nach hinten.
    Schon lag die Axt unter ihm. Er hob sie auf und konnte gerade noch einen weiteren Schlag abwehren.
    Geändert von San Daran (15.12.2010 um 19:56 Uhr)

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    Flauschiges Bambi
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    Tyra ist offline
    Tyrael ging durch die Gassen von Vengard. Er hatte sich diese Stadt anders vorgestellt, das musste er zugeben. Von den tollen Paladinen und Magiern hatte er bis jetzt recht wenig gesehen und die Menschen sahen auch nicht besonders fröhlich aus. Dabei hätte er zu gerne einen Magier getroffen. Während seiner ewigen Wanderung hatte er ab und zu einen Feuermagier gesehen und das hatte ihn mehr als nur fasziniert. Aber das waren Träume, die in ferner Zukunft angesiedelt waren.
    Er stapfte nun immer weiter durch den Matsch, hinter ihm ging die Sonne unter. Normalerweise hätte er sich nun bestimmt mit Leriso eine Diskussion über den Sonnenuntergang geliefert, aber glücklicherweise war er nicht mehr da. Tyrael fühlte sich frei.
    In Gedanken versuchen stolperte er fast gegen eine Gestalt, die leicht gekrümmt lief. Auf dem Rücken lag ein Wolf, die großen und traurigen Augen starrten Tyrael direkt an. "Lecker", dachte er und musterte den Mann, der den Wolf erlegt hatte.
    "Ihr wollt mir nicht zufällig was von dem Vieh abgeben, damit ich einen Tag länger leben kann?", fragt Tyrael in die Richtung des Jägers.

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    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Langsam schritt er auf Anne zu. Er nahm sich seine Zeit, streifte in Gedanken durch ihr gelocktes Haar und sog dabei die Meeresbrise ein. Sie bemerkte ihn nicht, noch nicht, denn ihr Unaufmerksamkeit vorzuwerfen wäre unfair gewesen, denn sie drehte sich in seine Richtung, bevor er sie erreicht hatte.
    "Alles erledigt."
    Bemerkte er, ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, dass er das, was er hatte sehen wollen verpasst hatte. Ein hinterhältiges Tor hatte ihn von seinem Ziel getrennt, dessen Schloss selbst seine geübten Finger nicht zu knacken vermochten.
    "Wann segeln wir?"
    Wollte er dann wissen und schaute sich um. Eine Mannschaft gab es auf jeden Fall nicht und obwohl er lange davon geträumt hatte zusammen mit Anne zu segeln, so war es ziemlich unwahrscheinlich, dass sie auf diese Weise jemals ein Ziel erreichen würden. Allerdings war die hübsche Piratin ein guter Trumpf beim Anheuern einer Mannschaft.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline
    Alle Schwerter strahlten nun fröhmlich im neuen Glanze. Kano war endlich fertig mit seiner Arbeit und konnte sich frei nehmen. Dann rieb er sich zufrieden die Hände und verließ die Kaserne. Der junge Anwärter schritt zufrieden durch die Straßen der Stadt zum Markt der, obwohl es Nacht war,zur seiner Überaschung mit Menschen voll war. Langsamen Schrittes ging er in die Menge un schaute sich um.
    Geändert von Kano Vilmar (16.12.2010 um 14:38 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #236
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Der Söldnerboss stand mit verschränkten Armen am Rande des kleinen Kampfplatzes und beobachtete seinen Schüler beim Kampf. In Gedanken bewertete er praktisch alles, was San Daran tat und wie er es tat. Zumindest eins hatte er während des Trainings mit Xorag gelernt, auch wenn er es schon fast auf die Spitze trieb. Wer sauber kämpfte würde nicht gewinnen. Genau das gefiel dem Wegelagerer an San Daran. Gewinnen um jeden Preis, das hatte etwas. Und auch sonst war seine Herangehensweise an den Kampf und die Fertigkeit die er hier an den Tag legte durchaus akzeptabel und stellte den Lehrmeister zufrieden.

    Was ihn jedoch massivst störte, war, dass sein Schüler sich hatte die Waffe aus der Hand schlagen lassen. Jetzt, mit einer Axt bewaffnet, würde es interessant werden. San Daran hatte praktisch keine Erfahrung mit einer Axt als Waffe, mal sehen, wie er sich damit schlagen würde.
    Und es drohte noch interessanter zu werden. Während San Daran sich mit dem übrig gebliebenen Söldner kloppte, stand der andere wieder auf: Das Messer hatte zwar den Lederharnisch durchschlagen, ein darunter verborgener Gambeson hatte dem Wurf allerdings die Wucht genommen, so dass er nur leicht verletzt war. Nur die Spitze des Messers, das dieser auf den Boden warf, war von Blut beschmeirt. Sofort ging er wieder in den Angriff über, nachdem er seine Ersatzaxt gezogen hatte. genau deswegen sollte man in einem Kampf immer zwei Waffen dabei haben - wenn eine verloren geht, konnte man auf Ersatz zurückgreifen.
    Aber jetzt, mit einem Gegner vor ihm und einem im Rücken, den sein Schüler möglicherweise noch nicht einmal bemerkt hatte, würde der Kampf richtig interessant werden.

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #237
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Die Stadt. Thorwyn seufzte leise, als er sie betrat. Nun war es fast geschafft, die Burg nicht mehr weit und dasselbe galt somit auch für seinen Feierabend. Es war wieder einmal viel zu kalt gewesen und die Last auf seinem Rücken tat ihr Übriges, um dem Jäger das Leben schwer zu machen. Aber immerhin war sein Rücken inzwischen so gut wie verheilt, nachdem er seit dem Zusammenstoß mit dem Bison der Reihe nach verschiedene Farben angenommen hatte. Und die Last … Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Belustigung dachte Thorwyn an den altersschwachen Wolf – zumindest war er das vor seinem Tod gewesen –, den er mühsam mit sich herumschleppte und den irgendwelche Soldaten wohl auch noch essen mussten. Das Tier hatte das Pech gehabt, der Jagdgruppe über den Weg zu laufen, und so war es von einem teils gut gezielten, teils einfach nur glücklichen Schuss erlegt worden.
    Unversehens riss eine unbekannte Stimme Thorwyn aus seinen Gedanken. Abrupt blieb er stehen und schwankte kurz unter dem Gewicht des Wolfes, der ihm bei diesem plötzlichen Stopp fast von der Schulter gerutscht wäre.
    „Ihr wollt mir nicht zufällig was von dem Vieh abgeben, damit ich einen Tag länger leben kann?“, fragte der Fremde, während der Jäger seine Beute zurechtrückte. Schon wieder ein mittelloser Landstreicher, wie es schien. Das konnte eigentlich auch nicht verwundern, bei den Verwüstungen, die der Krieg hinterlassen hatte.
    „Ähm, ich … eigentlich … gehört der nicht wirklich mir“, begann Thorwyn ausweichend, überrascht von der direkten Bitte. Aber eigentlich wusste er auch, dass er sie dem Unbekannten dennoch nicht abschlagen würde. Es war Winter und der Mann hatte Hunger – angesichts dieser Umstände konnte er gar nicht anders. Er seufzte. „Aber naja … Ich glaube, von dem Vieh wird auch niemand was vermissen. So gut schmeckt er jedenfalls nicht, fürchte ich …“
    Kurz sah er sich um – wenig Leben auf den Straßen, wie es bei diesen Temperaturen und um diese Uhrzeit zu erwarten war –, dann schmiss er den Wolf kurz entschlossen hin und schnitt an einer nicht zu auffälligen Stelle ein Stück Fleisch heraus. Das war doch wirklich egal, kein Koch und erst recht niemand von denen, die das Tier essen mussten, würde sich darüber beschweren.
    „Da“, sagte der Jäger und hielt dem Fremden das rohe Fleisch hin. Das sah vielleicht reichlich seltsam aus, aber er hatte nichts, um das Zeug einzupacken. Unentschlossen warf Thorwyn noch einen Blick die Straße entlang, dann wandte er sich wieder dem Mann zu. „Aber … Seid Ihr neu in der Stadt? Am besten, Ihr sucht Euch eine Arbeit … irgendwo. So oft verschenken die Leute nichts.“

  18. Beiträge anzeigen #238
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Nachdem der Neuling der Clans sich im Innos-Tempel aufgewärmt hatte, machte er sich nun auf den Weg in Richtung Taverne des Hafenviertels. In dieser waren viele seiner neuen Verbündeten ständig anzutreffen. Nachdem er von Pedro beim Verlassen des großen Gebäudes seinen Dolch wieder zurück erhalten hatte, verabschiedete er sich von diesem mit einem trockenen "Danke! Bis irgendwann vielleicht...".

    Als er am Hafenbecken vorbeikam, sah er, dass im Hafen ein neues Schiff angelegt hatte. Es war ein schönes Schiff, mit einem Zelt am Heck, das er in der Entfernung erkennen konnte. Außerdem hatte es wunderschöne, weiß-blaue Segel.

    Weiß-Blau?! Moment...

    Was noch auf den Segeln zum Vorschein kam, als der Wind sie einmal leicht aufblies, zauberte Damyen ein breites Grinsen ins Gesicht: Das Banner der Clans des Nordens!

    Man man man, das gehört also zu meinen neuen Kameraden...

    Was den jungen Wandersmann aber noch mehr erfreute, war das Gesicht des Mannes, der ganz vorne an Deck stand. Es war Manuele.
    Dieser beobachtete den Hafen und schien auf irgendetwas - oder -jemanden - zu warten.

    "Hey, Manuele, mein Freund!"
    , rief Damyen. "Schönes Schiff, was du da hast. Willst du hier runterkommen, oder kann ich kurz zu dir an Deck?", fuhr er fort.

    Der erfahrene Nordmann lächelte seinem neuen Kameraden zu und setzte zu einer Antwort an.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Krieger
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    Nath ist offline
    "Hmpf.", machte Nath, als er über den beinahe komplett menschenleeren Burghof schlenderte. Schon wieder so ein Tag. Ein vollkommen ereignisloser Tag. Es wird echt langweilig, dachte er sich, während er in Richtung der Kaserne lief und sich die Hände rieb. Und zu allem Überfluss ist es immer noch verdammt kalt, stellte er fest, Obwohl nicht einmal mehr viel Schnee liegt.
    Er betrat die Kaserne und fand dort, wie erwartet, viele Mitglieder der Armee oder der Stadtwache vor, die - wie er - nicht länger Lust gehabt hatten, draußen einzufrieren, und sich hierher geflüchtet hatten, um sich ein wenig aufzuwärmen. War auch jemand darunter, den er kannte?
    Nath drängte sich durch all die miteinander schwatzenden Kameraden vor und suchte nach irgendeinem Bekannten. Doch niemand war zu entdecken, nicht einmal Stephano, Thorwyn oder andere sich hier oft aufhaltende Personen waren zu entdecken, geschweige denn einer der Nath etwas besser Bekannten wie Andrim, San Daran oder gar Flarke oder jemand anders aus der Einheit.
    Oder?
    War das dahinten nicht ... wie war gleich der Name?
    "Ähm", tippte Nath seinem ehemaligen Mitstreiter im Krieg auf die Schulter. Der drehte sich um und sah ihn erst einmal verständnislos an.
    "Nath.", stellte sich der ehemalige Händler vor und reichte ihm die Hand, "Wir waren in einer Truppe, bei Stephano. Wie war dein Name gleich?"

  20. Beiträge anzeigen #240
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Die Axt fühlte sich merkwürdig an, ganz anders als das Schwert. Zunächst war der Griff anders, denn er bestand aus glattem Holz, nicht aus weichem Stoff.
    Dann lag das Gewicht ziemlich weit vorne, damit man härtere wuchtige Schläge ausführen konnte.
    Es war eine relativ kleine Axt obwohl noch größer als die vom gefallenen Söldner.
    Man konnte sie praktisch in einer Hand halten und das Holz war hart genug, um sogar Schwerthiebe abblocken zu können. Jedenfalls für diesen Tag würde es noch sicher halten.
    Der Rotschopf, offensichtlich zufrieden seinen Gegner mit ungewohnter Waffe und damit langsamer vorzufinden, ließ nun schnelle Stichte auf San einprasseln.
    San Daran wich einen Schritt zurück und ließ nach einem Ausfallschritt des Gegners seine Axt auf den Korpus des anderen zufliegen.
    Dieser fing die Axt mit seinem Schwert in der Luft ab. San drückte in der Luft die Klinge seines Gegners zur Seite und schlug mit voller Wucht seine Faust in das Gesicht des Rotschopfes. Er traf die Nase, die sich leicht deformierte und Blut spritzte nach unten.
    Der Gegner taumelte nach hinten, einen roten unteren Gesichtsteil haltend.
    San Daran hätte die Situation völlig ausgenutzt, wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre, die ihn störte.
    Hinter sich hörte er ein Geräusch, viel zu nahe für seinen Geschmack. Wie ein Stiefel, der auf einen Kiesel stieß.
    Doch hinter ihm war eigentlich gar nichts. Nichts außer...dem Dunkelhaarigen.
    Überrascht aufschreiend drehte San sich um, doch zu spät um dem wuchtigen Schlag des von den Toten auferstandenen vollends abzuwehren.
    San Daran zog seine Axt vor seine Brust, doch der Schlag traf so gewaltig seine Axt, dass diese gegen seine eigene Schulter prallte.
    Die Menge johlte auf. So etwas hatte sie sich gewünscht.
    Die Schulter pochte schmerzhaft. Zum Glück war es die linke, die er nicht zum kämpfen benötigte, aber trotzdem. Wahrscheinlich war es keine schlimme Verletzung, aber einige Schmerzen und ein gigantischer blauer Fleck würden würden wohl bestehen bleiben.
    Den Schmerz ignorierden machte er ein paar Schritte zur Seite, damit er Zeit gewinnen konnte und um die Gesamtsituation besser einschätzen zu können.
    Ein rothaariger, dessen Gesicht blutverschmiert war rannte auf ihn zu und ein Dunkelhäutiger mit einer anscheinend zu starken Rüstung ging langsamer und grinsend auf ihn zu.
    Das sah nicht so gut aus.
    Als der Rotschopf ihn erreicht hatte, hielt er seine Axt schräg vor seinen Körper, sodass der Angreifer tiefer schlagen musste. Dieser holte zu einem Stich aus, doch San wich aus, sodass sie beide nun nebeneinander standen, zwei Waffen zwischen sich.
    Bevor etwas anderes passierte rammte San Daran sein Knie in die Lendengegend des Anderen, während dieser seine Faust nun in Sans Gesicht schlug.
    Beite schrien vor Schmerz auf, auch wenn der andere mehr schrie als San.
    Sein Gesicht mit der in der Axt haltenden Hand abtastend, bemerkte der ehemalige Pirat, dass seine Lippe aufgeplatzt, aber sonst noch alles am rechten Fleck war.
    Der Dunkelhäutige schlug nun wieder auf San. Dieser konnte dieses Mal aber abbocken und spuckte wieder in das Gesicht des anderen.
    Dieser japste wütend auf, doch San Daran spuckte noch einmal schnell.
    Einen Schritt zurückweichend, zwinkerte der Kerl.
    San spuckte noch einmal und trat dann nach dem Gegner. Dieser wischte sich die Spucke aus dem Gesicht und wich dem Tritt aus. Wütend spuckte er zurück, doch San Daran duckte sich und spuckte noch einmal.
    Danach hieb er schnell mit seiner Axt und der andere wich ein paar Schritte zurück.
    Der Rotschopf kam wieder auf ihn zu. San bückte sich und hob etwas Sand auf.
    Der andere sah dies und blieb ein Stück zurück.
    "Was soll der Dreck, du unehrlicher Sach Hundeflöhe. Kämpf wie ein Mann, verdammt noch mal."
    "Dann wäre wenigstens einer hier auf dem Feld, was sagst du? Bist du seit dem Tritt noch einer?"
    Der Gegner bleckte wütend die Zähne, war aber schlau genug zurück zu bleiben. Der Dunkelhäutige nicht.
    Er stürmte voran. San Daran war die Hand voll San auf ihn zu. Überrascht rieb er sich verzweifelt den Sand aus den Augen. Wahrscheinlich hatte er nicht geseheh, wie San Daran den Sand aufgehoben hatte.
    Der Rotschopf bemerkte, dass der ehemalige Pirat keinen Sand mehr hatte und stach nun auf San Daran wieder ein.
    Die Menge stieß Buh-Laute aus.
    "Kämpf ehrlich!", schrien manche.
    Manch einer brachte ein "Deine Mutter würde männlicher kämpfen!" hervor.
    Das war San Daran egal.
    Sieg oder kein Sieg, das war hier die Frage.
    San Daran wechselte rasch seine Taktik. Statt auszuweichen blockte er das Schwer des anderen ab, machte einen Ausfallschritt und packte die Kampfhand des Rothaarigen.
    Überrascht blickten sie sich einen Moment in die Augen, dann ließ San Daran seine Axt so hart wie möglich in den Fuß des Söldners krachen.
    Ein Blut spritzte aus der Wunde, als San seinem Gegner das Schwert aus der Hand zog und gleichzeitig mit einer Fließenden Bewegung seine Axt so schnell herausziehend, dass sie mit der stumpfen Seite unter das Kinn des Gegners krachte.
    Nun hielt San Daran ein Schwert und eine Axt in der Hand, während ein verdutzter Gegner Onmächtig in sich zusammenfiel.
    Er warf das Schwert aus dem Kampfring heraus, das laute Getöse der Menge ignorierend. Ihm gefiel die Axt, die Art damit zu kämpfen.
    San Daran vergewisserte sich rasch, ob der Kerl tatsächlich Ohnmächtig war, dann wandte er sich seinem anderen Gegner um.
    Der Dunkelhäutige rieb sich noch die Augen, doch er schien wieder zu sehen, deshalb hörte er schlagartig auf.
    Seine Augen waren gerötet und Tränen liefen herunter. Nicht aus Schmerz, sonder als Reaktion des Körpers.
    "Du dreckiges Stück Scheiße!", schrie er laut aus.
    Die Menge johlte. Das war die Art Kampf, die sie sehen wollte. Bloßes draufloshauen und Beschimpfungen.
    "Hat dich deine Mutter so genannt oder eher deine Freundin?"
    San Daran musterte ihn gespielt abschätzend.
    "Ich meine natürlich, dein Freund!"
    "Ich werde dich zertreten, wie..."
    Doch weiter kam der Hüne nicht. San Daran stürmte flink auf ihn zu und hieb auf dessen Schulter. Der Gegner brachte seine Axt dazwischen und San Daran trat wieder auf ihn ein.
    Doch dieses Mal schien der Kerl gelernt zu haben. Er wich nicht nur aus, sondern trat zurück.
    Genau mit dem Knie auf den Oberschenkelmuskel.
    San Stürtzte zu Boden, vor den Hünen.
    Dieser hob zum Schlag an, doch San Daran brachte seine Axt vor seine Brust und blockte damit den Schlag noch rechtzeitig ab.
    "Mach ihn fertig!", lachte die Menge.
    Der Dunkelhäutige hob seine Axt so, als ob er Holz hacken wollte.
    Doch San Daran ließ es nicht zu, dass er nur losschlagen konnte.
    Er hackte seine Axt in das Schienbein des Gegners. Die Axt blieb stecken, der Gegner ließ seine fallen.
    Schnell stand San Daran auf und wich zurück.
    Er schaute sich nach einer Waffe um, da er nicht in die Nähe des um sich schlagenden Hünen, der um sich schlug, aus Schmwerz und Zorn.
    San Daran erblickte sein Messer, dass über einem kleinen Blutfleck ruhte. Er bückte sich, hob es auf und hielt auf seinen Widersacher zu.
    Dieser zog nicht die Axt aus seinem Schienbein, sondern hob seine Axt auf und schlug wütend durch die Luft.
    San Daran stach mit dem Messer in die Schulter des Gegners. Dieser wich zurück und San stach dieses Mal in die Hand, in der er die Axt hielt.
    Er ließ sie fallen und San schlug nun mit voller Wucht dem Gegenüber in das Gesicht.
    Er traf nicht die Nase, sondern den Kiefer. Er spürte irgendetwas unter seiner Faust zerbrechen.
    Der Dunkelhaarige fiel steif wie ein Brett nach hinten um.
    San Daran steckte sein Messer weg und hob die Arme.
    Die Menge war ruhig. Das war unerwartet. Keiner jubelte. Der Fremde, der unfair und merkwürdig kämpfte hatte gewonnen.
    Die Arme ausgebreitet drehte er sich um die eigene Achse. Um sich herum ein Feld der Zerstörung. Blut war teilweise tröpfchenweise, teilweise in größeren Flecken auf dem Boder vorfindbar. Beide Gegner lagen regungslos, aber nicht tot, ausgestreckt auf dem Boden.
    Der eine blutete aus einer Wunde in der Brust und im Schienbein, der andere aus einer im Fuß. Aber beide hatten Blut überall unter dem Mund und noch auf der Brust.
    San selber hatte ebenfalls Blut vom Kinn tropfen und eine pochende Schulter. Aber sonst ging es ihm ausgezeichnet.
    "Der Sieger ist.....San Daran!", bejubelte sich der ehemalige Pirat selber.
    Niemand sagte ein Wort, aber alle schauten ihn wütend an.
    Nur Xorag und der andere klatschten begeistert. Sie hatten somit eine Menge Geld gewonnen.
    Sir Rufus sprang fiebsend herum.
    San Daran ging zum Dunkelhäutigen und zog mit einem Ruck die Axt aus dem Schienbein. Blut spritzte aus der Wunde, dann floss es nrunoch herunter.
    Die Axt war seine Trophäe - er würde sie behalten.
    Dann ging er zu Xorag und dem anderen, über beide Ohren grinsend.

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