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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ein Herumtreiber wie er im Buche stand. Weder wusste er, wie es zur Zeit in der weiten Welt aussah, noch hatte er eine Arbeit, mit der er sich über Wasser halten konnte. Hoffentlich konnte er zumindest irgendetwas, sonst würde er es schwer damit haben, irgendwo ein Bein auf den Boden zu bekommen.
    „Ich wollte erst mal nach Kap Dun, wenn es geht“, antwortete Thorwyn auf Alejandros erste Frage. „Hoffentlich dauert das nicht mehr zu lange. Und dann … werde ich sehen, wie lange ich da bleibe. Das kommt nicht nur auf mich an.“ Sondern auch auf seine Eltern und Leyla. Der Jäger kannte ihre Pläne nicht, wenn sie denn welche hatte, womöglich wollte sie ja bald weiterziehen. Sie war schließlich in Silden zu Hause, wie sie einmal erwähnt hatte. Und wenn sie fortging, sollte er sie vielleicht begleiten, das hing ganz von den Umständen ab. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass er sich dann von seinen Eltern trennte, die ihn ja schon im letzten Winter fortgeschickt hatten und ihn zur Zeit auch nicht brauchten.
    „Aber was Ihr tun könnt … ich weiß nicht. Kommt darauf an. Habt ihr Gold? Oder seid Ihr ein Handwerker? Ansonsten ist es wohl schwierig, da fallen mir eigentlich … Hm, ja, ich kenne nur zwei Möglichkeiten. Man kann als Tagelöhner arbeiten, vielleicht im Hafen oder bei anderen Handwerkern. Es sind ja auch viele im Krieg gefallen, so dass es nicht mehr so viele Arbeiter gibt. Aber im Winter wird das bestimmt trotzdem hart. Oder man geht zur Armee, wenn die jetzt jemanden nimmt.“ Thorwyn lächelte kurz, bevor er seinen nächsten Gedanken aussprach. „Oder beides … In der Armee gibt es sicher auch jede Menge Arbeit für Tagelöhner. Was ich für meinen Hauptmann mache, ist jedenfalls manchmal genau dasselbe.“

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag beobachtete seine beiden Schüler. Wenn eines bei den beiden klar war, dann das San Daran eindeutig der Kämpfer der Beiden war. Nicht nur, weil er viel mehr Kampferfahrung, Übung und Können als Andrim hatte, sondern auch seine gesamte Art, sich zu bewegen, sich während dem Kampf zu verhalten. Andrim war noch immer viel zu Unruhig, überspielte seine Nervosität durch prahlersiche Bewegungen. Nein, das stand ihm nicht. Weder das Angeben, noch das Kämpfen.
    San Daran hingegen konnte beweisen, dass er sein Handwerk gelernt hatte. Ja, er würde sich sehr bald wirklich beweisen müssen. Nicht in einem Übungskampf, sondern einem Echten. Und Dank Carras wusste der Söldnerboss auch schon ganz genau, wo er das würde tun können. Und das vermutlich schon morgen.
    Schließlich schob der Varanter diesen Gedanken jedoch bei Seite und beobachtete seine Schüler, vor allem Andrim weiter. Ja, mit ihm würde er reden müssen. Er beherrschte zwar die Technik, aber ob es weiterhin Sinn machte, ihm den Schwertkampf zu lehren, würde in den Sternen stehen.

  3. Beiträge anzeigen #203
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    Hiroga ist offline
    "Ist schon in Ordnung. Das wird halten. Besser als nichts.", kommentierte er den notdürftigen Verband an seinem Arm. Die Wunde schien tiefer als er zuerst dachte, doch war sie nichts im Vergleich zur Verletzung Heinrichs. Es war fraglich ob er überleben würde, aber vor allem, war es nicht mehr die Sache des Ritters. Viel mehr dagegen die Worte, die ihn alsbald aus seinen Gedanken rissen.

    "Sir Hiroga... das Gottesurteil ist in dieser Angelegenheit über jeden Zweifel erhaben. Auf ehrenvolle Art und Weise errangt Ihr den Sieg. Innos hat entschieden und seinen Dienern und Streitern offenbart, wer im Recht ist. So soll es verkündet werden, dass Sir Heinrich von Geldern gegen Euch intrigierte und ein Attentat auf Euch verüben ließ. Als Ihr den Feind stelltet bezwangt Ihr ihn. Nun hier auf dem Burgplatz bewiest Ihr, dass Ihr die Wahrheit sprecht und habt Anrecht auf den von Euch seit dem Tod Jun Qel-Dromâs geforderten Posten des Rittmeisters des Königreiches von Myrtana. Die dem Gottesurteil zugrunde liegende Klage die Ihr einreichen ließt wird zu Euren Gunsten entschieden. Meine Gratulation, Sir! Möge Innos Euch weiterhin schützen und vor Verrat bewahren!" Mit einer Verbeugung entfernte sich der Bote. Sandro hatte gute Arbeit geleistet. Es war in der Tat vollbracht. Er hatte Juns Erbe angetreten. Jun... der nicht ganz so tot war, wie er immer gedacht hatte. Mit einem Nicken entließ er den jungen Mann und ließ seinen Arm weiter verbinden.
    Es kam alles ein wenig schnell für ihn. Der Sieg über Heinrich, die Verkündung des Rechtspruchs und die damit Hand in Hand gehenden Konsequenzen. Viele Gedanken tosten durch seinen Kopf, als eine andere Stimme das Hinzukommen weiterer Überlegungen ankündigte.

    "Sir Hiroga, in Verbindung mit diesem Rechtsspruch möchte ich Euch mitteilen, dass Ihr zu Eurer ersten Amtshandlung berufen worden seid. Man erwartet Euch, sowie die anderen Generäle, im Palast. Man legt Euch nahe Euch unverzüglich auf den Weg zu machen."

    Verwirrung fand Einzug in das Gesicht des neuen Rittmeisters. Erste Amtshandlung?
    "Das muss genügen! Ich danke dir!", murmelte und steckte der jungen Frau, die sich um seinen Arm gekümmert hatte, ein paar Münzen zu. Auf wackeligen Knien machte er sich in Richtung Burg auf. Er war sicherlich kein stattlicher Anblick, verwundet und geschwächt, doch er konnte es sich wahrlich nicht leisten der Aufforderung nicht Folge zu leisten.
    Langsam näherte er sich dem Palast. Freiya hatte er nicht mehr erblicken können. Hatte sie den Platz während des Kampfes verlassen? Ihr war sicher nichts zugestoßen, Sanrdo hatte Acht auf sie gegeben!
    Mit einem Nicken ließen ihn die Wachen passieren, nicht ohne ihm einen skeptischen Blick zuzuwerfen. Wie musste er auch aussehen? Ein blutgetränkter Gambeson, ein aufgeschnittener Wappenrock und ein notdüftig verbundener Arm. Etwas unbeholfen sah er sich um, schwankte ins Innere des Gebäudes und trat in die Halle. Zwar war es nicht sein erster Aufenthalt in diesen Räumen, doch herrschte eine vollkommen andere Atmosphäre. Es war einst der Palast Rhobar des II. gewesen, nun bildeten Generäle die höchste Macht hier und jener, dessen all dies war, fehlte... für immer.
    Generäle..., hatte der Bote nicht von einer Versammlung der Kommandanten gesprochen? In der Reiterei selbst hatte er teils als Truppenführer gegolten, zum Offizier hatte Heinrich ihn nie werden lassen. Es war ein steter Streit um den Posten des Rittmeisters zwischen ihnen gewesen, und nie war ein wirkliches Urteil gefällt worden. Nun war es endgültig.

    Ein bärtiger Mann empfing ihn und zeigte ihm den Weg. Unsicher sah er sich um. Stimmen drangen an sein Ohr, rege Unterhaltungen. Bald erblickte er jene, die da sprachen und erkannte einige unter ihnen wieder. Der Kronrat, die Kommandanten der Armee, wie nun auch er einer war. Auch einige Offiziere der Infanterie glaubte er entdecken zu können. In der Tat war er sich der Namen der Männer nicht sicher und nur unsicher vermochte er ihnen ihre Titel und Positionen zuzuordnen.
    Doch wie bei allen anderen, so galt seine Aufmerksamkeit weniger der Versammlung der Generäle, als viel mehr einer Person, von der er bisher nur Erzählungen gehört hatte.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    San blockte zuerst einfach jeden seiner Schläge eiskalt ab oder wich geschmeidig zurück. Er schien den vollen Überblick zu haben, ganz im Gegensatz zu Andrim, nachdem der erste Eifer erloschen war, zögerte er immer mehr, hatte Angst vor einen Gegenattacke. Bis er den Angriff, aus Kombinationen, die er gelernt hatte, ganz abbrach und einen Satz nach hinten machte um sich zu beruhigen.

    Der ehemalige Rekrut schlug von hinten zu und erwischte den am Boden liegenden zielenden Mann am Kopf. Dieser starb sofort... er rettete seinen Kameraden das Leben und tötete...

    Ein Pfeil kam auf sie zugeschossen. "Vorsicht!", schrie jemand, dann hörte er ein Würgen und ein Keuchen, Andrim schaute sich um. Michael ihr Standartenträger lag getroffen am Boden...

    "AHHH!", ein Schreien ging durch die Menge der Soldaten, Andrim sah ihn, ein brennender Ork viel von der Mauer hinunter und erdrückte eine Gruppe Rekruten. Es waren Zwangsrekruten gewesen, so wie er, oder auch Nath...

    "Haltet stand!", schrie Stephano, sie blockierten den Weg zum Turm am Pass, die Orks kamen auf sie zu... "Wehe ihr weicht zurück!", brüllte Georg, dann der Aufprall.... viele Rekruten starben, Rekruten wie Andrim... seine Kameraden...

    Der Zombie ähnliche Ork auf dem Bauernhof... der Geruch... und das Gerede des kranken, sterbenden Ork und seiner Leute...


    Die Bilder strömten durch seinem Kopf, wie jede Nacht... doch es war nicht Nacht, es war Tag und er schlief nicht, doch er hatte das Gefühl, als wäre er in einem Albtraum gefangen.

    Er sah San auf ihn zu kommen. Sah den Toten Michael, er sah San schlagen, er sah den kranken Ork und seine Frau, deren Arm und ein Bein fehlte... er sah die Verwüstung des Krieges...
    Er blockte den Schlag... doch San war schneller, wieder und wieder schlug er auf Andrim ein, der junge Mann versuchte sich zu wehren, doch San war zu schnell... Ihm viel das Schwert aus der Hand... er gab auf...

    "Das reicht!", stotterte der Anwärter und schaute zu Boden.

    San hatte nicht nur mehr Chancen gehabt zu gewinnen, er war ihm Haushoch überlegen...

  5. Beiträge anzeigen #205
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Xorag nickte. San Daran war eindeutig so weit. Sein Gegner war ihm zwar absolut unterlegen gewesen, aber dennoch konnte er zeigen, dass er die Technik beherrschte und wusste, wie man sich in einem Kampf verhalten musste.
    Andrim hingegen würde sich vermutlich höchstens gegen den durchschnittlichen Banditen durchschlagen können. Aber wahrscheinlich war das auch alles, was er brauchen würde. Die Armee würde ihn sicherlich nicht wieder sehen. Xorag konnte sich gut vorstellen, dass der junge Mann einen Beruf lernen und ausüben würde. Aber zum Krieger war er nicht auserkoren.

    "Gut, ruht euch aus. San Daran, wir sehen uns morgen wieder, wir haben etwas größeres vor. Du trainierst am besten noch etwas alleine, Andrim. Du solltest dir auch Gedanken darüber machen, was du mit deinem bisher gelernten im Schwertkampf vorhast. Aber darüber reden wir in den nächsten Tagen. Ich werde mich jetzt erstmal um mein Speertraining bemühen, wenn es nichts mehr wichtiges gibt."
    sagte der Söldnerboss zu seinen beiden Schülern. Vermutlich würde er morgen einen weiteren fertig ausgebildet haben...

  6. Beiträge anzeigen #206
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Nun war es endlich soweit. Der letzte Mann in der Versammlung war auch eingetroffen. Seine Kleidung ließ nur wage Vermutungen in mir aufkommen, was er zuvor getrieben hatte. Auf jeden Fall stieß dieser aus der Menge, der ansonsten wohl gekleideten Personen, heraus. Doch die Kleiderordnung war nicht Thema dieser Sitzung. Ich musste den Kronrat davon überzeugen, dass ich als König die Truppen zum Sieg führen kann.
    "Innos zum Gruße, meine Herren.", begann ich, nachdem etwas Ruhe in den Raum eingekehrt waren, "Ich freue mich, dass so viele meiner Einladung gefolgt sind und versichere, dass dieser Weg nicht umsonst war. Diese Besprechung soll vorerst keinen weiteren taktischen Einzelheiten dienen, sondern etwas grundlegendes klären, was keinen Aufschub duldet."
    Reges Gemurmel durchdrang den Saal. Es verwunderte mich nicht, es gab genug Fragen, die den anderen Teilnehmern durch den Kopf geistern konnten.
    "Ich verstehe, dass viele Fragen im Raum stehen, doch möchte ich diese auf eine reduzieren, die wahrscheinlich nicht nur uns, sondern die gesamte Bevölkerung beschäftigt: Wird es einen neuen König geben und wenn ja, wer wird es sein? Auch ich habe mir intensiv diese Frage gestellt, wie sicherlich einige von Euch ebenfalls. Und diesbezüglich hatte ich auch vor ein paar Tagen ein Gespräch mit der obersten Feuermagierin."
    Nun endlich war absolute Stille in den Raum eingekehrt. So hatte ich mir die Situation gewünscht.
    "Meine Herren, ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden. Ich habe diese Sitzung einberufen lassen, um kundzutun, dass ich bereit bin das Erbe Königs Rhobars II. anzutreten, auch wenn ich nicht in dessen Blutlinie stehe."
    Geändert von Die Paladine (14.12.2010 um 22:51 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
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    Hiroga ist offline
    Er stutzte. Das sollte seine erste Amtshandlung sein? Eine der wohl wichtigsten Entscheidungen für die nächsten Jahre, ach was Jahrzehnte sollte er mittragen? Immer hatte er sich gewünscht etwas zu bewegen, aber das?!
    Von diesem Mann gehört hatte er wohl. Es hieß in Gotha habe er gekämpft wie kein Zweiter. Und als Rhobar den Dämonen bezwang und sein Leben gab, sollte jener Mann es gewesen sein, der dem Biest den Rest gab. Als Held war er aus dem Feldzug hervorgegangen. Und nun, nun stand er hier vor diesen Männern, alle gehüllt in standesgemäße Gewänder, abgesehen von ihm, Hiroga, der doch sein Leben lang nichts anderes gewesen war als ein gläubiger Soldat, der Höheres im Sinn hatte. Ja, er stand nicht nur vor ihnen, er forderte. Er forderte, was kaum jemand sonst vielleicht allein zu fordern gewagt hätte, die Krone Myrtanas.
    Der König, der Avatar Innos', der höchste Vertreter des Feuergottes! Befehlsgewalt, sein Wort über jeden Zweifel erhaben, eine Armee, ein Volk, unbeschreibliche Macht, nur von einem Gott selbst in Grenzen gewiesen!
    Die Tragweite dieser Forderung, konnte man sich ihr bewusst werden?

    Es schien ihm als habe der Herzschlag aller Anwesenden im Raum für einen Augenblick ausgesetzt. Sicherlich, es war ein Schock wenn jemand einfach so mit knappen Worten den Thron eines nun in neuer Pracht erstrahlenden Königreiches forderte und sich als Träger der Krone anbot. Und doch wehrte sich die Vernunft nicht gegen diesen Umstand. Das Land brauchte ein Oberhaupt. Rhobar der Zweite hatte keinen Erben, wen also sollte man krönen? Es musste jemand Außergewöhnliches sein. Ein starker, weiser Mensch, der das Volk hinter sich zu vereinen wusste und in dessen Augen sich keine Spur von Gier oder Machthunger finden ließ. Das Reich benötigte einen Herrscher, der verantwortungsvoll führte und es schützte, stets im Interesse des Volkes und Innos handelte und doch zugleich noch jeder Herausforderung gewachsen war. Sah sich dieser Mann tatsächlich in der Lage solch eine Bürde zu tragen?

    Der Blick des Ritters schweifte umher. Unter den Anwesenden erblickte er einen weiteren, von dem man sich Geschichten und Legenden erzählte. Lord Hagen! Seine Miene war schwer zu deuten. Was sollte er tun? Sich an der Meinung der anderen Generäle orientieren? Er fühlte sich wie ein hilfloses Kind, dass zwischen Erwachsenen stand.
    Sei ein Mann und reiß dich zusammen!, zwang er sich selbst die Zähne zusammen zu beißen und sich zu konzentrieren. Er durfte nicht dastehen wie ein Trottel. Wieder sah er sich um. Auf den Schock folgte ein Augenblick des Nachdenkens. Es war sicherlich keine Entscheidung die sich von der einen auf die andere Sekunde fällen ließ. Die Kommandanten würden Zeit fordern. Womöglich forderte auch ein Zweiter die Krone? Doch war der Tatendrang des legendären Paladins nicht vielleicht doch ein wenig mit Skepsis zu betrachten? Wieso sollte er solch eine Last auf seinen Schultern tragen wollen? Steckte doch Machthunger dahinter? Wie verflucht sollte er das alles beurteilen? Er hatte den Mann nie zuvor gesehen, was erwartete er von ihm?

  8. Beiträge anzeigen #208
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Angespannt stand er vor der Versammlung, die sich in betretenes Schweigen hüllte. Mit einem Lächeln nahm er diesen Umstand zur Kenntnis, denn ein solches Schweigen war keine sofortige Ablehnung. Es lag an ihm diese Situation zu seinem Gunsten zu entscheiden. Es war nicht nur seine Angelegenheit, sondern betraf alle freien Menschen und das Königreich, welches wieder hergestellt werden sollte.
    "Wenn sich einige von Euch die Frage stellen sollten, ob ich diesen Antrag einfach nur aus einer Laune heraus gestellt habe, dann kann ich dies nur vehement verneinen. Ich stehe hier nicht als irgendjemand vor Euch, sondern als ein Streiter Innos', der bereit ist für Innos, die freien Menschen und das Königreich, was im Begriff ist wieder zusammen zuwachsen, einzustehen.
    Die Überzeugung hinter meinem Wunsch ist keineswegs eine einfache. Vielmehr fühle ich mich dazu verpflichtet. Innos gab mir die Kraft in den Schlachten dieses Krieges als Heerführer die richtigen Entscheidungen zu treffen und ebenso hat mein gerechter Zorn, der von Innos beflügelt wurde, den Dämon in Gotha gerichtet, der unseren, nun verstorbenen, König schwere Wunden zu gefügt hatte.
    Ich stehe vor Euch nicht als ein Mann, der aus Machtgier oder Egoismus die Krone möchte. Ich stehe vor Euch als ein Mann, der das Leid der letzten freien Menschen sieht und dies nicht erdulden kann. Dieses Leid ist nicht der Wille Innos' und auch nicht dessen heilige Ordnung. Der Wille unseres Herren ist es, das Königreich wieder zu vereinen und alle Gefahren dessen zu beseitigen, damit die Menschen wieder in Ordnung und Gerechtigkeit leben können. Ich bin bereit diesen Willen umzusetzen und fordere deswegen die Krone, um die Menschen wieder ins Licht zu führen.
    Wir haben viele tapfere Männer und Frauen in unserem Land, die bereit sind für die gleichen Ideale zu kämpfen. Lasst mich diese Kräfte vereinen und zum Sieg für unseren Herren führen."
    Entschlossen blickte er in die Runde. Auf keinen Fall durfte er Zweifel an seinen Vorhaben und seiner Person aufkommen lassen. Myrtana brauchte einen König und sollte es sein.
    Geändert von Sir Ulrich (17.12.2010 um 21:53 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #209
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Komische Stadt. Aber immerhin ohne Sand. Carras hasste Sand. Nicht zuletzt weil er sich noch immer den Sand von und aus Stellen bohren musste die dort definitiv nicht hingehörten. Genaugenommen gehörte dort garnichts hin. Dies wiederum ergab folgende Schlussfolgerung: er hasste Al´Simsalabim. Und es ihn, war er doch nach einem kleinen Drogenexperiment in die wunderbare (und überaus farbenfrohe) Welt der lesbischen Tiere abgedriftet und hatte sich Weibchen zusammen geklaut sowie eingesperrt.
    Alles in allem hatte es ihn an seine Zeit auf Onars Hof erinnert...

    Aber weg von Sand, Begattungsfantasien einer Bärin und Onars Hof und zurück zu... ja wozu eigentlich? Wo zur Hölle war er hier schon wieder? Er grunzte. Wie schaffte er es eigentlich immer ohne sein Wissen in irgend einer Stadt zu landen die er nicht kannte? Letzteres mochte zwar leicht fallen, da er schlicht und ergreifend keine Stadt des Festlands kannte, aber irgendwie sollte er öfter mal bei Sinnen sein. Wobei.. langsam dämmerte es wieder. Hatte er neulich nicht in der Taverne Xorag getroffen? Taverne und Xorag ergab in 110% aller Fälle eine Kneipenschlägerei und damit gleichgestellt viel Spaß. Was dann aber auch wiederum die Gedächnislücken sowie die höllischen Kopfschmerzen erklärte. "Okay, neuer Tag, neues Glück. Erstmal Xorag finden..." grummelte Carras um Mitternacht morgenmuffelig in sich hinein und watschelte los. War das grad ein Feuermagier?

    Carras hasste Feuermagier.
    Geändert von Carras (15.12.2010 um 00:29 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #210
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Gerade als der Wegelagerer mitsamt seinem Speer die Kneipe in der seine Schüler und er sich eingemietet hatten verlassen hatte kreuzte ein Feuermagier seinen Weg. Warum auch immer, die sich in so einer Drecksgegend wie dem Hafen blicken ließen. Aber die hatten vermutlich sowieso alle einen Sonnenstich - einfach unvermeidlich, wenn man derartig mit Feuer hantierte.

    Das interessante an dem Feuermagier war aber nicht der Magier selbst, sondern den Ausblick, den dieser freigab. Den Blick auf den altbekannten Sumpftemplerriesen, der schon einmal bessere Tage gesehen hatte. Diese Blütezeit war aber vermutlich schon eine ganze Weile her. Schade eigentlich. Der Kerl musste unbedingt mal wieder trainiert werden.

    "He, Carras!" rief der Wegelagerer dem Hünen zu. "Schwing mal deinen Hintern her, lass uns einen trinken!"
    Speertraining - wer brauchte das schon?

  11. Beiträge anzeigen #211
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Super Zufälle. "Hey, ich such mal Xorag" resultierte binnen SEKUNDEN zu "He Carras!". Herrlich. Nächstes Mal sollte er besagtes mit willigen Prachtweibern versuchen. Aber dann tauchte eh nur wieder Xorag auf. Der war einfach überall. Und alles.

    "Morgen.." grummelte Carras als er zu Xorags Seite wuselte, ihm zunickte und mit ihm in die nächstbeste Taverne stolperte während er dieses beschissene Wetter versuchte zu ignorieren. Kam ihm bekannt vor, die Kneipe.. und dieser zerbrochene Stuhl in der Ecke erst. Was solls, konnte nicht so wichtig sein, bisher war noch niemand aufgestanden und wollte ihn irgendwelche lächerlichen angeblich bösartigen Dinge antun. Er hasste sowas. "2 Bier!" brüllte Carras genervt zum Wirt, als er sich am Tisch niederließ, an dem auch Xorag Platz nahm gleich nachdem dieser sich seine 2 Bier bestellt hatte.
    Andere Menschen streckten sich nach dem Aufstehen. Frühstückten. Oder taten irgendetwas was normale Menschen eben so taten. Carras stattdessen begann seinen Tag mit 2 Bier und nicht zuletzt.. Sumpfkraut. Genaugenommen rauchte er es nicht nur Morgens sondern.. immer und überall. Immerhin war es quasi das Letzte was ihm vom Sumpf geblieben war..
    Er steckte sich den ersten Stengel an, zog daran und entkrampfte sich. Herrlich.
    Noch immer war niemand dabei ihn anzupöbeln, was wohl hieß die Leute hier waren entweder nicht nachtragend oder nicht anwesend. Schade eigentlich, er liebte sowas. Sowieso nen herrlicher Tag heut. Und das Wetter war der Wahnsinn.

    "Auch einen?" grinste Carras Xorag an nachdem er sich beim Wirt fürs Bier bedankt hatte.
    Geändert von Carras (15.12.2010 um 00:26 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Was blieb einem da anderes übrig, als ein fetter Grinser. Carras ohne Sumpfkraut war kein Carras. Naja, Carras ohne dicke Rüstung und Zweihänder war eigentlich auch kein Carras. Aber da könnte er ihn noch früh genug drauf ansprechen. Jetzt hieß es erst einmal feiern. Was auch immer. Wiedervereinigung zwei alter Freunde, die sich seit zwei tagen nicht mehr gesehen hatten. Die Wiedergeburt des Sumpfkrauts. Die fliegenden Suppenschüssel des vergangenen Besuchs. Was-auch-immer.

    Hauptsache Feiern.

    "Klar, kannst gerne mal einen rübergeben. Danke dir." sagte der Söldnerboss und nahm danach erst einmal einen tiefen Schluck Bier bevor er den Sumpfkrautstengel entzündete.
    "Ja, das ist das Leben. Ich sag's dir, wenn du zwei Wochen mit einem Paladin, einem Schüler und nem Haufen Knechte auf einem Bauernhof vergammelt bist, lernst du die...Güter der Zivilisation erst zu schätzen. Zum Beispiel, dass es auch andere Nahrung als Suppe gibt. Zwei Wochen lang Suppe. Grausig."
    Der Wegelagerer schüttelte extremst betont den Kopf. Rheinold musste Wahnsinnig gewesen sein, so lange dort zu bleiben. Oder er hatte Angst gehabt vor dem Krieg.
    "Sag mal, ich werde einen meiner Einhandschüler morgen Prüfen. Du hattest ja was von diesen Typen hier im Hafen erzählt, die Wettkämpfe ausrichten. Ich glaube, ich lasse ihn gegen beide kämpfen. Haste Lust mitzukommen? Könnte leichtes Geld werden. Und wenn nicht, können wir die immer noch besiegen. So viel Übung solltest du ja noch haben."

  13. Beiträge anzeigen #213
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Er hatte etwas von Typen die Wetten am Hafen abschließen erzählt? Diese Stadt hatte einen Hafen? Wie auch immer, gekonnt wie ein Schauspieler aus dem Theatergrüpchen "Bollywood" aus Al´Shedim überspielte er seine Zweifel und prostete Xorag zu. "Klar, das krieg ich grad noch hin. Vielleicht sollt ich langsam meine Suche nach der Bruderschaft vorläufig aufgeben, in meinem jetzigen Zustand komm ich auf dem Festland eh nicht weit. Und wahrscheinlich hängen die Jungs eh noch auf Khorinis rum... eher als hier, jedenfalls. Passt einfach nich, dass sie ihr Lager wechseln, wenn Drumherum nicht gerade spontan mal ne Ork-Armee aufkreuzt oder ne Barriere einbricht." Okay, es war eine Ork-Armee aufgekreuzt, aber das ließ er jetzt mal aussen vor. Der Sumpf hatte damals diversen Belagerungen stattgehalten, inklusive der Orks. Bestimmt hätte er dass wieder getan. Wobei die Bruderschaft auch führerlos war.. verflucht, wie er sich dafür hasste. "He, Xorag. Ich kann den Sumpf abschreiben, oder?" fragte er seinen alten Freund ohne aufzusehen. Stattdessen ließ er den Blick schweifen auf der Suche nach dem ein oder anderen blöden Gaffer dem es sein Grinsen aus dem Gesicht zu wischen galt, welche sich aber leider nicht finden ließen. Ganz offensichtlich hatte er seine Sache vor 2 Tagen gut gemacht. Was genau tat er hier eigentlich? Er sollte sich einen ruhigen Platz suchen und sein Training wieder aufnehmen. Meditieren und zum Schläfer beten. Verflucht, er wusste nichtmal ob die Novizen für die er sich aufgeopfert hatte es zurück ins Lager geschafft hatten. Und dann hat er sich, Überzahl hin oder her, wie ein Anfänger gefangen nehmen lassen. Wie ein Anfänger, der er heute zu sein schien. Einzig und allein mit dem Einhänder konnte der ehemalige Lehrmeister wenigstens noch arme Einhandanfänger am Hafen ausnehmen. Lustig, aber irgendwie traurig..

  14. Beiträge anzeigen #214
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Interessant. Carras gehörte zu den Menschen die die Ernsthaftigkeit eines Themas von jetzt auf nachher von einem Extrem ins Andere treiben konnte.
    "Naja, ich bin hier schon eine Weile auf dem Festland unterwegs, aber eine Bruderschaft des Schläfers habe ich bisher noch keine gefunden, muss ich dich enttäuschen. Aber vielleicht treiben sich irgendwo noch versprengte Reste herum, das kann ich dir aber nicht genau sagen. Wirst du wohl suchen müssen.
    Aber ansonsten kann ich dir nur Recht geben. So wie du momentan aussiehst kommst du nicht weit, vor allem nicht bei dem Krieg der momentan herrscht. Ohne Rüstung, ohne eigene Waffe, ohne Übung. Vielleicht solltest du dich darum erst einmal bemühen. Muskelaufbau, Ausdauertraining, mal wieder bisschen mit dem Einhänder rumfuchteln." Dabei nickte er in Richtung Carras Gürtel in dem Xorags alte Waffe steckte. Die hatte er ihm in Al Shedim vor Monaten ausgeliehen gehabt, damit der ehemalige Templerführer nicht ganz so lächerlich und erbarmungswürdig aussah. genau so seine...Verhandlungen mit dem Schuhhändler, die zu einem neuen paar Schuhe geführt hatten.
    "Wenn du einen Trainingspartner brauchst, kann ich dir bestimmt aushelfen. Hab' da so einen, der zwar die Technik kann, aber als Krieger kann man ihn wirklich nicht bezeichnen. Ansonsten kannst du dich auch gerne mit mir messen." Der Söldnerboss grinste. Ein unfairer Kampf würde wohl genau so aussehen. Ein ausgebrannter Templer, ohne Übung, ohne Training, gegen einen Söldner, der es vermutlich mit links mit drei Gegner auf einmal aufnehmen konnte. Aber vielleicht war das genau der Ansporn den der Templer brauchte, um mal wieder zurück zu sich zu finden. Der damalige Carras hätte sich nicht so gehen lassen. Wurde zeit, dass der Kerl wieder zurück kam und sich nicht mehr versteckte.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Unruhig lief sie auf und ab und knetete ihre Hände.
    "Jetzt setz dich doch mal hinne, du machst mich ja noch ganz nervös!" sagte der Soldat namens Sandro, der auf einem Schemel vor dem Herdfeuer in Hirogas Schmiede lümmelte.
    Freiya warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    "Ist doch alles gut gelaufen. Heinrich liegt garantiert im Sterben", antwortete er und ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. "War schon nicht ohne, der Kampf."
    Das Grinsen nagelte sich auf seinem Gesicht fest, als er Freiyas Unsicherheit bemerkte. Für sie war es nicht nur einfach so ohne gewesen, für sie war es vor allem sehr nervenaufreibend gewesen. Sie hatte kaum hinsehen können, hatte das Gesicht teilweise in ihren Händen verborgen, immer wieder hatte sie Angst gehabt, dass der nächste Streich der letzte gewesen war. Sie hatte gelitten, doch der Gardist hatte Recht. Es war entschieden und nun musste Innos über den Dämonenritter richten.
    "Der kommt bestimmt bald, war doch nur ein Kratzer."
    Die junge Frau musste zugeben, dass sie lieber selber nach der Wunde gesehen hatte, aber er würde sicher die beste Wundversorgung erfahren, die ihm zukommen konnte.
    Dennoch war sie unruhig. Sie wollte ihn endlich in die Arme schließen, sich davon überzeugen, dass es ihm gut ging und er keine Schäden davon getragen hatte.
    Heinrich hatte bekommen, was er verdient hatte, dessen war sie sich sicher.
    "Zur Feier des Tages müssten wir eigentlich einen Trinken! Habt ihr Bier oder süffigen Wein hier?"
    Auf seine Frage hin erntete er erneut einen skeptischen Blick.
    "Ich will mich nicht an irgendwechem Alkohol vergehen, solange er nicht da ist", antwortete sie.
    "Hm... nagut."
    Er streckte sich genüsslich, während sie immer noch auf und ab ging, immer wieder wanderte ihr Blick hoffungsvoll zur Tür. Jedes Geräusch ließ sie zusammen zucken, doch entweder war es der Wind oder Sandros schwere Stiefel, die über den Boden schabten.
    "Mensch, Mädel, jetzt setz dich doch mal hin!" schimpfte er nun und sah sie verdrießlich an.
    Freiya seufzte und sah sich um, dann nahm sie ihr Strickzeug und setzte sich neben den weitaus älteren Mann. Ihre Augen hefteten sich kurz an die Flammen vor ihr.
    "Schon viel besser", sagte er zufrieden.

    Er hatte während des Kampfes neben ihr gestanden und sie zur Schmiede begleitet, nachdem es vorrüber gewesen war. Nun hielt ihn wohl die Neugier, was Hiroga nach dem Kampf noch zu erledigen hatte und der Drang, den Sieg mit ihm zu feiern.
    Freiyas Blick wanderte langsam zu den Stricknadeln und ihre Hände begannen zu arbeiten.
    Es war erstaunlich, wie beruhigt sie sich durch diese Beschäftigung fühlte. Ihre Gedanken nahmen langsamere Formen an, flossen nun in einem gleichen Strom dahin.
    Sie dachte an den Kampf, es war wirklich ein starker Kampf gewesen und sie konnte sich freuen, mit und für den Liebsten konnte sie jubeln, wie er sich geschlagen hatte. Aber es hatte sie auch zutiefst beeindruckt, einen kleinen Bruchteil seines Könnens hatte sie ja schon gesehen, aber das war Welten davon entfernt gewesen. Ein Tanz, ein gefährlicher Tanz, im wahrsten Sinne des Wortes auf Messers Schneide und dennoch unendlich beeindruckend.

    Freiyas Geist wanderte zurück, zurück zu der Nacht, in der sie sich ihm hingegeben hatte. Ihre Wangen wurden rot und sie starrte angestrengt auf ihre Strickerei. Sie hatte die naive Angst, der Mann neben ihr konnte ihre Gedanken lesen.
    Nichts von dem, was da geschehen war, hatte sie bereut und sie hatte das Gefühl, dass es noch einmal viel mehr verändert hatte. Sie blickten einander an und in ihren Augen spiegelte sich Wissen und Vertrauen. Die Berührungen und Zärtlichkeiten hatten sich ebenso verändert, auch sie sprachen von dem gemeinsamen Wissen. Und sie genoss es.
    Kurz verlangsamte sich ihr Arbeitstempo, dann lächelte sie in sich hinein und strickte weiter.
    Sandro neben ihr hatte die Augen schon geschlossen, dann aber seufzte er:
    "Wie lange dauert das noch? Ich hoffe, dass er endlich mal wiederkommt. Mensch, wir müssen das doch begießen"
    Freiya wartete ebenso auf den Schmied. Doch selbstverständlich aus anderen Gründen.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Die Piratin hatte ein geeignetes Schiff gefunden. Für piratische Verhältnisse war es eher ein Boot, eine Nusschale, aber es hatte immerhin großen Mast, sogar mit Ausguck. Allerdings fand Anne das es ziemlich schwierig werden würde das Schiff allein zu steuern, selbst wenn sie Sarpedon überreden könnte sie zu begleiten würde es schwer werden. Sie musste unbedingt eine kleine Mannschaft zusammen bekommen, aber wie sollte sie das anstellen?

    Anne saß am Hafen auf einer Mauer, aß ein paar steinharte Kekse aus einer Papiertüte und beobachtete die Menschen, die geschäftig hin und her liefen. Der Kapitän des besagten Schiffes war schon seit zwei Tagen nicht mehr aus der Hafenkneipe heraus gekommen und seine Mannschaft war nur sporadisch an Bord. Wahrscheinlich versoff er gerade ihren Sold. Aber diese Männer mit ihren zerrissenen Klamotten wollte Anne nicht anheuern, die musste sie noch irgendwie los werden.

    "Ob mich Sarpedon doch im Stich gelassen hat...?", sagte sie tonlos vor sich hin und biss von einem Keks ein Stück ab.

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    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Am Hafen

    Manuele sass wie immer in der alten Taverne und wartete auf Neuigkeiten.
    Doch plötzlich kam ein Mann in den Schankraum, aufgeregt und ausser Atem kam er auf den Navigator zu. „Was ist? Gibt es Ärger mit den Rotröcken?“ Er kassierte einen bösen Blick des Wirtes neben ihm, doch das kümmerte ihn wenig. In diesen Zeiten vertraute er eh nur noch seinen Leuten und hatte nicht viel Lust, sich neue Freunde anzulachen.
    „Manuele du musst kommen! Die Svana...“ Der Nordmann musste erstmal tief nach Luft schnappen, bevor er weiter reden konnte. Jedoch hatte Manuele bereits verstanden, das worauf er so ungeduldig gewartet hatte, war eingetreten.
    Schnell sprang er von seinem Stuhl auf und rannte aus der Taverne.
    „HE! Du musst noch zahlen!“ Rief ihm der Wirt hinterher. „Ich zahle es dir später, keine Zeit...“
    Halsüberkopf rannte er durch die engen Gassen Vengards, er konnte sein Glück nicht fassen.
    Am Hafen angekommen erblickte er durch die Nebelwand das Banner der Clans. Wie es vom Masten der Svana hing und vom Wind umhergewirbelt wurde.
    Einige Wachen wollten bereits Alarm läuten, sie kannten das Schiff nicht und gerade friedlich sah es nicht wirklich aus. „Hey ihr da, lasst es bleiben, die Svana gehört zu uns, keine Panik!“ Misstrauisch steckten die Rotröcke ihre Blashörner wieder weg, blieben aber mit gezückten Waffen am Kai stehen.
    Endlich würde er von hier weg kommen, er hatte diese Stadt satt. Auch wenn Lee hier bleiben würde, seine Zeit bei den Königlichen war abgelaufen.
    Er vermisste die Meeresbrise, die Freiheit, die man nur auf See kennen lernen konnte.
    Zwar würde er noch auf Taeris warten müssen, da seine Lehre bei ihm nicht ganz abgeschlossen war, doch er hatte so ein Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Verräterische Geräusche und wohl jemand, der sich näherte. Redsonja hielt den Atem an und suchte fieberhaft weiter.
    Kannst du nachschauen.
    Wisperte sie, während sie einem Instinkt folgte, der sie zu einer Truhe führte. Sie war abgeschlossen, doch die rothaarige Kriegerin wusste, was darin lag: zwei dunkle Waffen, die auf ihre Besitzerin warteten. Aber obschon sie sich inständig wünschte, dass sie von alleine aus der Kiste sprangen, geschah nichts dergleichen.

    Dann blieb keine Zeit mehr, denn ein Mann betrat den Raum. Während Redsonja ihn perplex anstarrte, liess er die Tür hinter sich lautstark in die Angel knallenund drehte den Schlüssel um. Die Falle war zugeschnappt und Raad würde ihr nicht helfen können. Also mass sie den Raum ab. Fünf Schritte, vielleicht sechs schätzte sie. Ein Wappen zierte die kalte Steinmauer und verschiedene Rüstungen und Waffen standen an der Seite. Sie hatte die Auswahl, aber sie wollte ihre Klingen.

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Geschickt wie kein zweiter pirschte Fross sich an seine Beute an. Es brauchte einen Unbund an Konzentration und Selbstbeherrschung, um den Akt des Jagens zu diesen Ausmaßen zu treiben, und der Mann aus dem Norden hatte sich stets höchsten Ansehens in den Reihen der Jäger gerühmt. Beinahe unbewegt, mit stetem, ruhigem Atem, wartete er nun, dass das Tier den Kopf hob, sich umsah und, ohne eine Gefahr zu erblicken, zu seinem Fraß zurückkehrte.
    Mit einem lauten Knall, der die anderen Gäste in der Taverne hochfahren ließ, sauste seine Hand auf den Tisch. Die Fliege entkam.
    „Hm“, machte Fross und sah ihr hinterher, beobachtete wie sich das kleine Wesen in die Lüfte erhob. Sofort war Arletta mit bösem Blick an seiner Seite.
    „Du sollst wischen“, zischte sie, „und nicht herumspielen, du Fliegentöter.“
    Fross seufzte. Routine und die Wut seiner Gönnerin hielten ihn seit zwei Tagen in ihrem Bann und er konnte sich der lähmenden Gewissheit nicht erwehren, dass er auf ewig zu einem Leben in Knechtschaft verdammt war, wenn er es nicht endlich schaffte, aus Vengard heraus zu kommen. Anfangs hatte die Stadt ihn in seinen Bann gezogen, doch nachdem er sie etwas besser kennengelernt hatte, verlor er den Respekt vor den Toren und Häusern, vor allem vor den Menschen, die er drei Tage lang behandelt hatte. Nichts war hier so golden, wie es aussah: alle gingen ihren eigenen Angelegenheiten nach, anstatt an einem Strang zu ziehen. Das verwirrte den Mann, der im Schoß einer Familie aufgewachsen war, die stets alles geteilt hatte; es war zum Leben notwendig gewesen. Dass diesen Menschen diese Notwendigkeit fehlte, erfüllte ihn einerseits mit Bewunderung, andererseits mit Abscheu. Doch er wollte und konnte nicht über sie richten, wo er von ihrem Land bisher nur so wenig gesehen hatte. Er musste seinen Unmut zügeln, durfte ihn nicht an ihnen auslassen. Vielleicht an den Varantern. Arletta war Sandfrau, Kialar Sandmann. Und nachdem letzter kurz vorbeigeschaut hatte, um sogleich auch wieder zu verschwinden, hatte sich Fross innerlich eine Frist gesetzt, wie lange er dieses Spiel noch mitmachte.
    „Das ist keine Arbeit für mich“, sagte Fross, während er auf den Lappen starrte, der unter seiner Hand über die hölzerne Platte des Tisches glitt. Er hob die Hand, wischte sie an seinem Ärmel ab und ging an Arletta, die ihn wütend dabei anstarrte, auf sein Zimmer; er räumte es leer. Viel war es nicht: sein Fellmantel und das kleine Messer, das Kialar aus dem Innoskloster mitgebracht hatte. All das Zeug in der Abstellkammer würde schon eher zur Plackerei werden, doch der Hüne, der seinen gesamten kleinen Stand vom Hafen aus bis zum Markt schleppte, durfte inzwischen ein Anblick geworden sein, an den die Händler dort sich gewöhnt hatten.
    „Was tust du da?“, fragte Arletta in strengem Ton.
    „Ich gehe“, entgegnete Fross. „Danke für alles.“
    „Das ist alles? Danke für alles?“, wollte sie wissen. Fross erkannte, wie sie lauerte, wie es in ihr kochte. Was hatte sie erwartet? Dass er für immer bei ihr blieb, besonders nach dieser Behandlung? Dass er sich alles von ihr gefallen ließ? Verdammt, irgendwann hörte es auch mal auf!
    „Das ist alles“, sagte Fross schulterzuckend und machte sich auf in Richtung Markt.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, einen Schal um den Hals gewickelt und die Stiefel mit zusätzlichem Stoff provisorisch gefüttert, wanderte Damyen als neues Mitglied der Clans durch Vengards straßen. Der Winter hatte die gesamte Region in seinem eisigen Griff und es war bitterkalt. Er war froh, dass der Hotelbesitzer ihn zur Zeit kostenlos ein Zimmer beziehen ließ.

    Verfluchter Mist...wie soll ich denn nur an Geld kommen? Ich hab' kaum noch was zu Essen und ich kann wohl auch nicht ewig in dem Hotel wohnen...doch wenn er mich auf die Straße setzt, werde ich wohl nicht mal eine einzige Nacht überleben...

    Damyen war auf dem Weg zum Tempel. Dieser war schließlich fast jedem frei zugänglich und drinnen war es angenehm warm.
    Er war fast da, das schneebedeckte Dach des großen, prächtigen Gebäudes war schon zu sehen.

    Kaum zu glauben, dass es mich doch mal in ein Heiligtum der Innos-Anhänger zieht...aber zum Beten ganz bestimmt nicht...

    Als er am Eingang des Tempels ankam, sprach ihn der davor stehende Mann an.

    "Guten Tag! Mein Name ist Pedro, ich kontrolliere hier den Einlass. Wenn du den Tempel betreten willst, musst du deine Waffen hier lassen, Fremder. Ich werde sie für dich verwahren und dir wiedergeben, sobald du wieder herauskommst.", bedeutete ihm der Mann, der scheinbar ein Novize des Feuers war.

    "Nun gut, ich will ja keinen Ärger machen. Hier hast du meinen Dolch!". Mit diesen Worten gab Damyen dem Wächter seine Waffe.

    "Gut. Du darfst nun die heiligen Hallen betreten, Freund. Möge Innos über dich wachen!"

    "Jaja, danke!", gab der Entwaffnete leicht gereizt zurück.

    Innos...über mich wachen...pff, wer glaubt denn bitte so einen Mist?!

    Er kniete sich an einer der Innosstatuen nieder und tat so, als würde er beten. Dabei genoss er einfach nur die angenehme Temperatur in dem Gebäude.

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