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Die Stadt Khorinis #30
Long musste sich halb tot lachen, als Uncle wegen seinem Bier noch mal kehrt machen musste. Der Goldene Magister verführte auch jeden, selbst ’nen alten Opa, der er es daraufhin wagte, einen Paladin, nämlich Uncle, anzumachen. Der Goldene Magister als Mut- und Verjüngungstrank – eine Art Zaubertrank? Das wäre doch das ideale, wenn sie das nächste Mal gegen die Römer antreten mussten.
Als Uncle dann seinen Becher geleert hatte, gingen sie zur Kaserne. Wie immer rannten hektisch Rekruten und Waffenknechte durch die Gegend und benahmen sich wie die letzten Möchtegern-Stukas. Dabei hatten sie in Wirklichkeit gar nichts zu tun, sie wollten sich nur wichtig machen. Aber dass sie sich so benahmen, war ein Zeichen besonderen Friedens. Denn zurzeit gab es keine Kämpfe oder Aufstände, in denen die hätten Rekruten kämpfen müssen.
Lord Andre war wie immer bis auf die Ohren mit Akten beschäftigt. Er bekam weder die fingierte Hektik auf dem Kasernenhof mit, noch, dass Uncle und Long soeben sein Arbeitszimmer betreten hatten. Auch auf einen Gruß reagierte er nicht. Er schien wohl die seltene Begabung zu haben, sich völlig von der Außenwelt abzuschotten, obwohl er mitten drin stand.
Long folgte weiter seiner Geisterstimme, die ihn bis hierher geführt hatte. Sie kam eindeutig aus dem Verlies.
Die beiden Paladine betraten es und sahen einen hässliche Mann, zersaust mit langen Haaren, der am Gitter einer Zelle rüttelte und „ICH BIN EIN PALADIN – HOLT MICH HIER RAUS!“ schrie. Ein Paladin war er definitiv nicht, aber raus konnte er, dachte Long. Er musste der Poltergeist sein, von dem Uncle sprach. Und er würde nun mal das Versuchsobjekt für das „Böse“ sein, denn sicher war er irgendein Lump aus dem Hafenviertel, der den anderen noch ärmeren Mitmenschen ihre letzte Habe geklaut hatte.
Long bat den Gefängniswärter, die Zelle zu öffnen.
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Alles was Faisal mit auf die Reise nehmen wollte, lag nun ausgebreitet auf seinem Bett. Sein Kurzschwert das auch mal wieder durch ein neues ersetzt werden sollte, sein alter Dolch Hirschfänger, der glänzte und scharf war wie eh und je, seine gehärtete Lederüstung mit dem Zeichen der Garde, sein Goldbeutel und ein grösserer Beutel für die gekauften Kräuter.
Den Proviant hatte er in einem dritten Stoffbeutel. Er reichte für zwei ganze Tage. Wenn er mehr brauchte, konnte er den Proviant sicher auf einem der Höfe aufstocken oder einen Tag hungern.
Faisal packte alles zusammen, zog sich an und verliess das Haus. Er ging ungern aus der Stadt. Die Stadt war sein Zuhause und auch all die Macken und dunklen Ecken der Stadt die er verabscheute waren nicht so schlimm, dass er nicht gerne hier blieb.
Er schloss die Haustür mit dem Schlüssel ab und ging zum Marktplatz. Von dort jedoch zuerst zur Kaserne. Er wollte sich bei der Stadtwache abmelden, bevor er länger aus der Stadt ging.
Da niemand von höherem Rang zu erreichen war und Faisal endlich los wollte, sagte der Waffenknecht es einem anderen Rekruten, der es dann weiter ausrichten sollte.
Die letzte Sache, die er noch zu erledigen hatte, bevor er aufbrechen konnte, war noch die Kleider bei Anáwiel abzuholen, wenn sie diese denn schon fertig hatte.
Jetzt fand er die Schneiderei schon auf Anhieb und irrte nicht erst noch im Hafenviertel umher. Die Tür war wieder angewinkelt und Faisal trat nach einem kurzen Klopfen ein. Wieder stand der selbe Mann in der Hütte wie letztes Mal und natürlich die Schneiderin selber.
"Einen schönen Abend", begrüsste Faisal die beiden höflich.
"Sind meine Sachen den schon fertig?", fragte Faisal, wusste die Antwort jedoch bereits schon. Feinsäuberlich aufgeschichtet lagen die Hemden und Hosen sowie die Schürze auf einem Tisch und waren abholbereit.
Geändert von Faisal (20.12.2005 um 20:36 Uhr)
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Die Waffenmagd hörte die Geschichte Neros interessiert zu. Sie fragte ihn nicht mehr nach seiner Vergangenheit, weder nach seinen Gründen, das Sumpflager beizutreten und sie von Innos abzuwenden. Was für sie zählte, war, dass er zu dem rechten Glauben zurückgekehrt war und dass er wieder den König und dem Land diente.
„Interessante Geschichte“ bemerkte sie „Schade, dass wegen einem Missverständnis seid ihr unschuldig verklagt worden. Jetzt seid ihr zurück, wo ihr hingehört und nur das zählt.“ Anáwiel schmunzelte, und erhob sich, um sich an die Arbeit zu machen. Sie hatte heute den ganzen Tag nicht gemacht und sie konnte nicht mit in dem Schoss gelegten Händen warten, wenn die Arbeit ruft. Aufmerksam schnitt sie den Stoff zu, und räumte den Rest davon ordentlich auf seinen Platz. Dann setzte sie sich wieder in ihren Sessel und begann zu schneiden.
„Und wie fühlt ihr euch hier, habt ihr bereits viele bekannten Gesichter gesehen, viele alten Freunde getroffen?“ fragte sie, während sie kunstvoll und geschickt mit der Nadel nähte. Sie hob kurz ihren Blick von dem Stoff, um den Milizsoldat anzusehen. „Ich hoffe, ihr findet es nicht unhöflich, wenn ich arbeite.“
Die beiden unterhielten sich, während Anáwiel die Kleider nähte. So machte ihr die Arbeit wirklich Spaß, es war sonst so eintönig, wenn sie alleine zu Hause war.
Nero beobachtete, während sie redeten, wie sie Einzelteile aneinander nähte, wie sie danach die Nahtzugaben säuberte und die Kanten säumte. Bald war die erste Hose fertig, die nur noch ein paar Knöpfe brauchte.
Bei der zweiten war alles etwas leichter, weil sie identisch mit der ersten werden musste, mit denselben Massen. Dennoch brauchte die Schneiderin für sie genauso lange, weil jede Naht musste mit Sorgfalt gemacht werden.
Als letztes nähte Anáwiel die Knöpfe zu, es war eine leichte Arbeit, aber sehr langwierig, besonders die Knopflöcher. Doch das Gespräch bereitete ihr Abwechslung und die Arbeit ging schnell voran.
„Vielleicht näht Ihr mir auch was“ erwähnte Nero flüchtig.
„Ja, gerne“ antwortete Anáwiel zerstreut, während sie den Stoff für die Hemden wählte. Einer erschien ihr besonders reissfest, er war kunstvoll gewebt aus Leinen- und Baumwollfaden zugleich. Das Leinen war bekannt für seinen edlen, waschfesten Glanz und seine extreme Festigkeit. Die Baumwolle hielt dagegen wärmer und sorgte für Tragkomfort. Zufrieden nahm sie den Stoff und schnitt ihn für drei Hemden zu.
Das Gespräch nahm unbemerkt von den beiden eine andere Richtung.
Die Schneiderin nähte alle drei Hemden im Handumdrehen, oder so erschien es ihr. In Wirklichkeit waren aber Stunden vergangen.
Nur die Schürze blieb noch gefertigt zu werden, und die Waffenmagd gestattete sich eine Pause und bereitete sich und ihrem Gast ein Abendessen vor.
„Ich kann nichts anderes als Fleisch braten“ entschuldigte sie sich, als sie etwas gerrötet das Essen servierte. Es war eine einfache Scavengerkeule nur mit etwas Salz gewürzt.
„Übrigens“ sprach Anáwiel und trank etwas von ihrem Bier „müsst ihr nicht bereits in der Kaserne sein? Wann fängt Eure Schicht an?“
„Ich weiss noch nicht, ich muss mich bei Lord Andre melden“ sagte der Soldat.
„Mein Dienst ist heute Abend, also ich könnte Euch dorthin begleiten. Ich muss nur noch eine Schürze anfertigen, was nicht lange dauern wird, und auf meinen Kunden warten.“
Nero nickte.
Das letzte Kleidungsstück war recht einfach. Die Zeit, die Schneiderin gebrauchte, um ein Stück rechteckiger Stoff abzuschneiden, es noch in Form zu bringen, die Kanten zu säumen und vier Bindebände daran zu nähen, war viel kürzer im Vergleich zu den anderen Kleider. Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück in ihrem Sessel und wartete geduldig auf ihren Kunden, den Waffenknecht Faisal.
Bald traf dieser auch ein, grüsste höflich und fragte nach seinen bestellten Kleidern.
"Hier sind sie" mit einem leichten Lächeln überreichte sie ihm die Kleidungsstücke. "ich denke, sie passen Euch, ihr könnt sie anprobieren, wenn ihr wollt"
Faisal nahm die KLeidungsstücke an sich und sah sie sich an.
"Drei Hemden, zwei Hosen, eine Schürze, genau wie ihr es gewollt habt" fügte Anáwiel hinzu. Sie war überzeugt, dass die Sachen, die sie angefertigt hatte, gut waren, doch sie war sich nicht sicher, ob sie dem Waffenknecht gefallen würde.
"Aus dem besten Stoff, den ich habe, und reissfest auch noch"
Geändert von Anáwiel (20.12.2005 um 20:46 Uhr)
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Faisal besah sich die Kleidungsstücke aufmerksam. Sie sahen sehr schön gemacht aus. Anáwiel verstand ihr Handwerk. Die Stoffe waren auch sehr ausgewählt.
Faisal schlüpfte rasch in eines der Hemden und einer der Hosen. Beide passten wie angegossen und nirgendwo kratze es.
"Ich...ich muss sagen sie sind hervorragend und in dieser Geschwindigkeit gearbeitet. Ich bin beeindruckt", meinte Faisal und schaute sich von oben bis unten an. Er sah ganz gut aus, obwohl sein Aussehen ihm nicht allzu wichtig war.
"Wie viel schulde ich Ihnen?", fragte Faisal die Schneiderin und zückte seinen Geldbeutel und stellte mit Schrecken fest, dass es gar nicht mehr allzu viel Gold war, dass er besass.
Anáwiel nannte einen Geldbetrag und Faisal krammte aus seinem Beutel vierhundert Goldmünzen heraus und überreichte sie Anáwiel und nahm dann die Kleidungsstücke mit sich und verabschiedete sich nocheinmal mit einem Dank.
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Geändert von Berash (28.01.2010 um 20:20 Uhr)
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Der Tag war für Anahita recht arbeitsam und damit auch mit guten Einnahmen verlaufen. Sie hatte mehrere tiefe Fleischwunden von Milizsoldaten kunstvoll mit den frisch gewaschenen Bandagen verbunden, wobei sie nicht vergaß, sie vorher zu reinigen und die Wundränder mit einer Kräuterpaste zu behandeln. Aufgrund der nassen und glitschigen Straßenverhältnisse hatte sie auch zwei Knochenbrüche behandelt, die zum Glück unkompliziert waren. Die beiden Unterarmbrüche schiente sie mit mehreren geraden Zweigen und festen Bandagen. Sie unterwies die Bürger, sich in den nächsten Tagen bei ihr wieder vorzustellen. Auch beobachtete sie, wie ein Bürger auf sein hinteres Teil stürzte. Zum Glück war nichts weiter passiert, außer dass es ein ziemlich lautes klatschendes Geräusch gab. Auch Tarnum sah sie wieder, der auf dem Markplatz herumschlenderte und sie von Ferne grüßte. Als sie am späten Abend ihre Marksachen zusammen räumte und sich auf den Nachhauseweg begab, hatte sie das Gefühl, dass Tarnum auf sie aufpasste. So ging sie beruhigt ihres Weges.
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Faisal schien zufrieden von der Ware zu sein und bezahlte mehr als die Schneiderin verlangte. Etwas überrascht nahm sie das Geld an sich. Der Waffenkneckt bedankte sich und verabschiedete sich.
Als Faisal ihr Haus mit seinen Kleidern verliess, wandte sich Anáwiel an Nero.
„Jetzt können wir endlich aufbrechen. Ich hoffe wir kommen nicht zu spät an.“
Die beiden machten sich auf dem Weg, schnellen Schrittes liefen sie nebeneinander und waren dermassen in Eile, dass sie kein Wort unter sich tauschten, weil sie ausser Atem waren. Der Abend war kalt, bitterkalt, und an dem Himmel funkelten ein paar Sterne, ihr kaltes Licht gen Erde schickend, und dunkle Wolken bedeckten den Rest. Ab und zu zeigte sich das helle Gesicht des Mondes, und versteckte sich wieder, als ob selbst er nicht in der beissenden Kälte bleiben wollte.
Wenig später betraten zwei Personen in rotweissen Rüstungen die Kaserne und begaben sich in den Raum, der der Arbeitsplatz von Lord Andre war, um sich dort bei ihm zum Dienst zu melden.
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Paedygree wachte auf. Er erhob sich und bemerkte erst jetzt, dass das Schneetreiben vor den Fenstern offenbar noch nicht nachgelassen hat. Fröhlich ging er die Treppe hinunter um Lenina zu suchen. Sie war nicht da. Paedygree war nur wegen ihr in die Stadt zurückgekehrt. Etwas wütend lief er zum verschneiten Marktplatz hinüber. Auch da war sie nirgens anzutreffen. Der Anwärter sah etwas besorgt umher und entschloss sich, einen der Händler zu fragen. Er näherte sich einem Waffenhändler und fragte:
Hallo. Hast du eine schöne Frau gesehen, die eine Decke über den Schultern trug?
Der Händler überlegte eine weile und meinte:
Nein. Sie ist mir zwar schon mal aufgefallen, aber das war vor etwa einer Woche. Paedygree stapfte zum nächsten Händler, der ebenfalls nichts mehr von ihr gesehen hatte. So ging es weiter. Als Paedygree alle Händler die am Marktplatz ihr geschäft betrieben abgefragt hatte, dachte er etwas verstimmt:
Na gut. Ich werde wohl wieder ins Kloster gehen und bei Drake meine Lehre fortsetzten. Hier hat es keinen Sinn mehr zu warten.
Paedygree zog sich seine Robe etwas enger um den Körper und trat in die Verschneite Landschaft hinaus.
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Lehrling
Am anderen Tor der Stadt betrat eine zwielichtige Gestalt das fröhliche Treiben. Neben ihm fing tatsächlich eine Miliz an seine Pisse an der Wand zu verteilen. Diese Stadt widerte Middgor an, doch man soll nicht wählerisch sein. Nach sorgfältigem Überlegen besah er sich die Stadt ein wenig näher.
Er studierte die kleinen Gassen, die Löcher in den Mauern, er zählte sogar die Pflastersteine am Marktplatz. Eine gute Weile später kam er hinunter an den Hafen. Sein brauner Mantel wehte im Wind und das ruhige Rauschen des Meeres gab ihm das Gefühl nun endlich frei zu sein.
Als sich nun unser Freund wieder besann, sah er in seinen Geldbeutel: "Noch 20 Goldstücke", murmelte er.
"Das ist nicht viel", antwortete jemand, welcher eingewickelt in eine rote Robe an einer der vielen Bänke des Hafenviertels saß. Der ein wenig ältere Mann, dessen Namen Middgor nicht kante schmunzelte leicht und blickte auf den Ozean.
Middgor entgegnete das Lächeln, besah sich den Mann genauer und schwenkte dann seinen Blick ebenfalls aufs offene Meer.
Mit leiser, tonloser Stimme antwortete er: "Wie recht ihr doch habt, wie recht doch. "Er drehte sich am Absatz und ging gezielt an die Tür einer Taverne.
Der Magier blickte noch lange auf den Ozean und hatte das Gespräch mit dem jungen Abenteurer bald vergessen.
Als nun Middgor in die warme Stube eintrat, bemerkte er, dass außer dem Wirten niemand wirklich interessant aussah. Die Becher hier wurden anscheinend nie gewaschen, in einigen konnte man noch Essensreste erblicken.
Die zwielichtige Gestalt trat nun an den Wirten heran und sagte in barschem Ton: "Eine Flasche Rum, ohne Becher."
danach enderte er seinen Tonfall und auch seine Wortwahl : " Euch kommt doch sicherlich vieles zu Ohren? Ich bin auf der Suche nach Informationen, lukrativen Informationen. Ihr versteht was ich meine?"
Die bedrohliche Gestallt, dessen Stärke man durch seinen Mantel nicht einschätzen konnte, schob seinen Geldbeutel (20g) in die Mitte des Tisches.
Danach stützte sie sich auf ihren Ellbogen und lauschte den Worten der Wirts.
Welcher ihn verdutzt ansah und folgendes sagte:"...
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:22 Uhr)
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Lehrling
Als Arras aufwachte, bemerkte er zwei Dinge. Erstens, dass er völlig verschlafen hatte und schon seit einer dreiviertel Stunde bei der Arbeit hätte sein müssen und zweitens, dass sein Schwert fehlte.
Er sprang auf und sah sich im gesamten Raum um, doch da war nichts. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Diese Kerle, die mussten sein Schwert geklaut haben. Dummerweise konnte er ihnen als Bürger des Hafenviertels nichts anhaben, denn das Hafenviertel war Khorinis´ unterste Bevölkerungsschicht.
Leicht deprimiert schleppte sich Arras zu seiner Truhe, der er eine halb leer getrunkene Flasche Wachholder und einen vertrockneten Kanten Brot entnahm. Schnell spülte der den unangenehmen Geschmack in seinem Mund mit dem Schnaps weg und aß danach ein wenig von dem Brot, bevor er sich mit mehreren Eimern ausgenommener Fische auf den Weg zum Marktplatz machte.
"FISCHEEEEEE!!! WILL DENN HIER NIEMAND FISCHE KAUFEN?" schrie Arras in die Menge der morgendlichen Einkäufer. Das niemand Fische kaufen wollte, war falsch, da Arras ja schon ungefähr die Hälfte seines Fangs verkauft hatte. Trotzdem nahm der Andrang langsam, aber sicher ab und die allgemeinen Wünsche´verlagerten sich dahingehend, dass jeder sich noch irgendwie schnell betrinken wollte, bevor er zur Arbeit ging.
Schon nach knappen 10 Minuten stand Arras fast allein an seinem Stand, nur zwischendurch blieb noch eine Magd stehen, um etwas zu kaufen.
Zwei Stunden später dann, nach schier endlosem Feilschen und Warten hatte Arras seinen gesamten Fisch -für einen leicht geringeren Preis- an einen Großhändler verkauft. Das war nötig gewesen, denn Arras musste dringend wieder in die Schmiede, wo er an diesem Morgen mehrere wichtige Kunden erwartete.
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Nervös war Nero nun mittlerweile geworden als die Beiden das Quartier von Lord Andre betreten hatten uns sich bereit stellten den Dienst entgegen zu nehmen. "Seit gegrüßt.", formulierte der Lord höflich, schmunzelte den Beiden zu und stellte sich hinter sein Pult an dem ein fast volles Buch stand indem jegliche Aufträge notiert wurden. "Was können wir für Euch erledigen mein Herr?", begann Nero, tauschte einen fraglichen Blickwechsel mit Anáwiel aus und musterte genau Andre.
"Gut, dass Ihr zu zweit gekommen seit, dieser Auftrag wird nicht all zu leicht sein, es erfordert Geduld einen Weg zum Ziel zu finden. Wieder einmal hatte ein Händler den Fehler begangen illegale Drogen, so genanntes Sumpfkraut der stärksten Sorte, verkauft, mittlerweile hatte der Käufer einige Kunden im Hafenviertel. Seit aufmerksam und vorsichtig, bringt mir die Drogen, den Händler und den Käufer, doch noch wissen wir nichts davon, wir müssen ganz von vorne anfangen, ich schlage euch vor versucht den Händler ausfindig zu machen, er wird euch sicher bekannt geben wie der Käufer heißt.", befahl Lord Andre relativ gelassen, blätterte im Buch herum und winkte die beiden Gardisten zur Arbeit.
"Das kann ja was werden, zu gut, dass ich nie Raucher war, im Sumpf haben sie tonnenweise davon an einem Tag verdrückt.", erklärte Nero erstaunt und begab sich mit seiner Mitstreiterin auf den großen Marktplatz und erklärte die Mission als begonnen.
"Wie sollen wir vorgehen, ich denke wir sollten nicht mit offenen Karten spielen und jeden einzeln nach dieser Tat befragen, jeder wird mit einem "nein" antworten, dass muss uns klar sein.", murmelte der Milizionär.
"Stimmt.", entgegnete die Waffenmagd und grübelte nach einer halbwegs vernünftigen Lösung. "...Und wenn wir die Raucher aus dem Hafenviertel befragen woher sie das Kraut haben.", schlug sie schließlich vor und blickte in die tobende Menschenmenge am Markt. "Aber wenn die in einen Pakt mit dem Verkäufer eingegangen sind und ihn warnten sobald jemand ihm solch etwas fragt... Nein weißt du was, ich denke wir sollten das ganze ohne Uniform angehen... Wir melden dies bei Lord Andre und versuchen selbst an das Kraut zu kommen indem wir anfragen wo es ein solches gibt.", erklärte Nero und wartete gespannt auf die Zustimmung Anáwiel's.
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SirUli hatte sehr gut geschlafen und fühlte sich dank Xenons Fähigkeiten wieder wohlauf, endlich war der Tag gekommen, an dem er Miranda wiedersehen würde, doch vorher wollte er noch was anderes erledigen. In den letzen Tagen hatte er sich immer wieder über Cannon’s Ratschlag einer Gilde beizutreten Gedanken gemacht, letztendlich stand nun sein Entschluss fest sich der Garde anzuschließen und beabsichtigte heute in der Kaserne vorsprechen. Es wurde ihm doch etwas flau in der Magengegend als er den Kasernenhof betrat, einige Soldaten liefen geschäftig herum und SirUli fragte den ersten der seinen Weg kreuzte „Entschuldigung, ich möchte mich bewerben, was muss ich machen“?. „Lord Andre ist für diese Angelegenheiten zuständig, du findest in dort drüben“ antworte dieser und machte eine wegweisende Handbewegung.
Er betrat den Raum und sah einen Ritter in voller Rüstung, gerade so als wolle dieser in den Krieg ziehen, der hinter einem Lesepult stand und in irgendwelchem Papierkram vertieft war. Er wartete schon einige Minuten, scheinbar wurde seine Anwesenheit nicht bemerkt, er holte noch mal tief Luft, ein dezentes Räuspern „Mein Name ist SirUli und ich möchte Soldat werden“ sagte er mit kräftiger Stimme. Der Ritter blickte auf, musterte ihn von oben bis unten.., „Ich bin Lord Andre treu ergebener Paladin im Dienste des Königs, so so du willst in die Miliz, hast du dir das gut überlegt“, „Ähm, ja Sir“ antworte SirUli plötzlich verunsichert, „Gut, junge kräftige Männer können wir immer gebrauchen, ich erklär dir erst mal die Bedingungen und was wir von dir erwarten“. Lord Andre hielt einen längeren Vortrag über die Miliz und beantwortete geduldig alle Fragen, „nun willst du immer noch Rekrut werden“ fragte er mit ernster Stimme. „Ja Sir, ich möchte mich in den Dienst des Königs stellen“ antworte SirUli schnell und laut um seine feste Überzeugung klarzumachen, Lord Andre ließ ihn einen Eid schwören, ging zum Lesepult und schrieb irgendwas auf ein Stück Papier. „Dies ist ein Bestätigungschreiben, damit gehst du Morgen Früh zu Wulfgar und meldest dich zum Dienst“, „oh Sir, ich vergaß zu erwähnen, das ich noch einige private Angelegenheiten zu erledigen habe, dafür würde ich 2-3 Tage brauchen, ist es mir gestatte Sir“. Lord Andre überlegte eine Weile und sagte mit mahnender Stimme „ Es sei dir gestattet, ausnahmsweise, aber nicht länger sonst verliert das Dokument seine Gültigkeit“, „Vielen vielen Dank Sir“ verabschiedete sich SirUli und verließ den Raum.
Er war einerseits erleichtert, das er diesen schwierigen Schritt hinter sich gebracht hatte, auf der anderen Seite überfiel ihn nun die Panik, wie er so schnell eine Bleibe für Miranda finden sollte. Er lief durch die Stadt und sprach jeden Bürger der ihm begegnete nach einer Unterkunft an, jedoch ohne Erfolg, zu guter letzt erzählte er Coragon von seinen Problemen, der ihm dann den Rat gab sich doch mal im Hafenviertel umzuschauen. Er meinte das nach dem Bürgeraufstand einige Leute verhaftet worden wären, das da sicherlich einige Hütten leer ständen und wenn man mutig genug wäre, diese einfach in Beschlag nehmen könnte. SirUli ging runter ins Hafenviertel, ihm war gar nicht wohl zu Mute, wurden doch wieder die Erinnerungen wach, als er und Miranda hier festgesessen hatten und mit Todesangst im Nacken aus der Stadt geflohen waren. „Kein guter Ort für einen Neuanfang“ kam es ihm in den Sinn, aber ihm blieb keine andere Wahl, er ging durch die engen Gassen und hielt Ausschau nach einem neuen Zuhause. Die meisten leeren Hütten waren fast niedergebrannt, oder durch Vandalismus zerstört und somit unbewohnbar und er hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als er doch noch in einer kleinen Nische direkt an der Stadtmauer ein halbwegs intaktes Häuschen entdeckte.
SirUli schaute sich um, ob ihn jemand beobachtet bevor er die Hütte betrat, sie war bis auf einen kleinen gemauerten Kamin komplett ausgeräumt worden. Es war zwar nur ein Raum vorhanden, dieser war aber recht geräumig und würde Platz genug für zwei Personen bieten. Ein großes Loch klaffte in der linken Außenwand, aber wenigstens schien das Dach dicht zu sein, er begutachtete den Kamin der wohl noch zu gebrauchen war. „Ja, das ist es“ versuchte er sich selbst zu bestätigen, doch nun war Eile geboten, damit ihm Niemand zuvorkommt, deswegen machte er sich gleich auf den Weg zu Lobart’s Hof um Miranda abzuholen...
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Lehrling
Schwitzend stand Arras vom Boden auf, wo er schon seit geraumer Zeit Liegestütze gemacht hatte. Nach 200 hatte er aufgehört zu zählen, doch er wusste, dass es eine Menge gewesen sein mussten. Er griff nach der Flasche Wasser die neben ihm stand und trank in bedächtigen Schlucken, bis er meinte, genug zu haben. Heute hatte er den letzten Kram aus dem Bestand seines Meisters verkauft und war wieder um einige Goldmünzen reicher geworden. Das einzige, was ihm zu seinem Glück noch fehlte, waren die versprochenen 70 Goldmünzen seines Auftraggebers. Mit denen, das hatte sich Arras bereits vorgenommen, würde er an diesem Abend ordentlich einen draufmachen. Zwei Milizsoldaten, die an ihm vorbeiliefen grüßten ihn, und er wünschte freundlich einen guten Tag. Sobald er die Zeit dazu fand, würde er auch in die Garde eintreten, zuerst jedoch musste er sein Vermögen ein wenig aufbessern.
Alles in allem befanden sich in seinem "Schatz" momentan 167 Goldstücke, wenn er nun noch die 70 von Ronsen bekam, besaß er für einen Bewohner des Hafenviertels wahrlich ein kleines Vermögen.
Arras holte ein Stück Brot aus seiner Truhe und biss herzhaft hinein, spuckte es jedoch wenige Sekunden später wieder aus. Ohne Frage, er würde einkaufen gehen müssen.
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:25 Uhr)
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Lehrling
"Zwei gute Brote, einen halben Kohl, einen Fisch und 2 Eier" zählte Arras alles auf, was auf seiner Liste stand. "Ich verkaufen hier NUR gute Brote." meinte die Händlerin leicht pikiert und suchte alle verlangten Waren aus ihrem Stand. "Ich bekomme 13Goldstücke." Arras kramte in sienen Taschen, holte schließlich die Summe heraus und legte sie der Händlerin hin. Welch ein Glück, das die Taverne direkt gegenüber ist, dachte Arras und packte die Sachen in einen leinenen Beutel. Er hatte seit dem morgen nichts mehr gegessen und sein Magen knurrte, vor allem nach dem Training, wie verrückt.
Er drehte sich auf dem Absatz um und lief schnurstracks in die Schenke, wo er sich an seinen angestammten Platz stellte und ein Bier und eine gebratene Scavengerkeule mit Pfeffersoße und Rüben bestellte.
"Das soll Pfeffersoße sein?" fragte Arras enttäuscht, als er sein Essen einige Minuten später bekommen hatte. "Es schmeckt wie das Zeug, mit dem ich meine Eisen immer abkühle." Der Wirt schmunzelte. "Vielleicht solltest du zu Hause nachsehen, ob es tatsächlich das Zeug ist, denn dann brauchst du garnicht mehr hier her zu kommen." Nun lachte Arras auch, biss ein Stück von seiner Scavengerkeule ab und trank anschließend einen Schluck Bier.
Das Essen hier schmeckte zwar im großen und ganzen grässlich, doch immerhin war der Wirt ein netter Kerl.
"Einen Wacholder noch." Arras hatte beschlossen, die Feier ein wenig nach vorne zu verschieben. Sein Geld holen, das konnte er heute Abend immer noch. In einem Zug leerte er die Flasch und stellte sie zu seinen Biergläsern und dem leeren Teller. "Ein Bier noch, dann werde ich gehen." sprach er mit schwerer Zunge. Er fühlte sich nicht klar im Kopf, was einerseits ein angenehmes, andererseits aber auch ein etwas peinliches Gefühl war.
Arras nahm einen großen Schluck aus dem Humpen und stellte ihn mit einem Knall wieder auf den Thresen. "WAS HAST DU DA HINEIN GETAN, WIRT?!" brüllte er erschrocken, seine Kehle brannte wie Feuer. Der Wirt lächelte nur und wischte weiter Gläser sauber. "Ist es dir zu scharf? Ich habe den Pfeffer hineingetan, an dem es bei deiner Keule fehlte." er grinste. Was auch immer ihn dazu verleitet hatte, Arras wusste es nicht. Er packte einfach schnaubend den Humpen und leerte den gesamten Inhalt in einem Zuge.
Schwärze. Sterne vor seinen Augen. Wo war sein Hals? Hatte er einen Hals? WO WAR ER??? Ein Krach, Schmerz, Arras war mit dem Kopf auf die Theke geknallt. Sein Hals brannte wie Feuer und sein Magen schien ein brodelnder Vulkan zu sein. Keuchend raffte er sich auf, spürte nahezu alle Blicke in der Taverne auf sich geheftet. Mit zittrigen Händen raffte Arras einige Golstücke aus seinen Taschen, die er dem Wirt wortlos vor die Füße warf. Fahrig griff er nach seinem Leinenbeutel und torkelte dann aus der Taverne, zu seiner Hütte.
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:26 Uhr)
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Lehrling
Benommen richtete Arras sich auf. Wo war er? Ach ja, zu Hause. Es war, wie ihm schien, nicht wesentlich viel Zeit vergangen, sein Kopf dröhnte, als würden Schattenläufer in ihm toben. Schwach griff er neben sein Bett, ertastete etwas und hob es vor seine Augen. Leer. Wieso sollte er auch noch mehr Alkohol trinken, wo er sich schon in der Taverne unter den Tisch gesoffen hatte? Dieser Ronsen schien heute wohl nicht mehr aufzutauchen. Schade, aber das Geld konnte sich Arras auch später noch holen.
Das Brennen in seinem Hals hatte kein bisschen nachgelassen. Bevor er bei diesem Wirt wieder Bier bestellte, würden schon noch Tage ins Land gehen, das hatte sich Arras vorgenommen. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder, die Verschwommenheit in seinem Blick verschwand. Satt war er ja noch, also überlegte er, was er wohl mit dem Rest seines Tages anfangen sollte.
Vielleicht würde er einfach so vor sich hin dösen, doch...das lohnte sich ja nicht wirklich. Arras stand also auf, ging zu seiner Truhe und holte eine Flasche klares Wasser heraus, für die nächsten Tage hatte er sich einen Vorrat angeschafft. Die Frage war nur, wie er zu Geld kommen sollte, nun, da er alle Waren seines Meisters verkauft hatte und keine neuen Aufträge mehr bei ihm eingingen. Ohne Frage gab es genug Schmieden in Khorinis, warum also sollte sich jemand extra in die Unterstadt, noch dazu in einen so entlegenen Winkel verirren.
Wahrscheinlich würde Arras Geld erst einmal eine Weile reichen, doch er sollte sich eine neue Arbeit besorgen.
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Lehrling
Middgor, der nun ein nettes Geschäft mit dem Wirten hinter sich hatte, brauchte dringen "Werkzeug". Also erkundigte er sich bei einer Stadtwache nach einem Schmied, einem der nicht all zu teuer war. Die Stadtwache riet ihm ein Haus in der Unterstadt. "Billige Schmiede sind schwer zu finden,besonders in diesen Tagen, and denen dich jeder bis an die Zähne bewaffnet." meinte sie. Rademis entgegnete auf diese Worte: "Ich bin nicht auf der suche nach Waffen, noch nicht."
Danach setzte er zu einigen Schritten an, drehte sich um und fragte: "In der Unterstadt, sagtet ihr?"
Nach einem zustimmenden Nicken der Wache, begab sich Middgor an die Tür des besagten Hauses. Er klopfte an die Tür.
Arras hatte sich schon mit dem Gedanken angefreundet das Schmieden aufzugeben. Er dachte darüber nach der Bürgerwehr beizutreten, als jener ein lautes Klopfen aus der Richtung seiner Tür vernahm. Arras öfnete die Tür und grüßte freundlich, wie es sich für einen ordentlichen Bürger gehörte.
Danach trug die in braun gekleidete Gestallt ihre bitte vor: "Ich habe gehört ich könne hier einen gelernten Schmied finden."
Arras nickte zögernd, dann fur Middgor fort: "Ich bräuchte 10 Ditriche ich zahle euch 7 Gold pro Stück, sollte mein Auftrag erfolgreich sein, würde ich auch größere Bestellungen an sie weitergeben. Was meint ihr, kommen wir ins geschäft?"
Arras dachte nach, mit dem Geld das er für diesen Auftrag bekommen würde könnte er sich über Wasser halten bis er eine bessere Beschäftigung gefunden habe und wer weiß was dieser Mann mit "größeren Bestellungen" meinte. Ihm war natürlich auch das Risiko dieses Unterfangens bewust also anwortete er: "....
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:27 Uhr)
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Lehrling
"Nun...das hört sich nach einem ordentlichen Geschäft an. Selbstverständlich nehme ich natürlich jeden Auftrag an, nur im Schmieden bin ich nicht besonders gut. Du kannst dann morgen wiederkommen. Ich nehme doch stark an, dass es mich nicht zu interessieren hat, für was du die Dietriche benötigst?" Middgor grinste. Es war Arras auch egal, solange er sein Geld bekam. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verließ der Besucher Arras Hütte und dieser stellte schonmal die nötigen Dinge zusammen, die er zum Schmieden von Dietrichen brauchen würde. Im allgemeinen war es nicht wirklich verboten, welche herzustellen, man kann sagen, man bewegte sich in einer grauzone des gesetzes, wenn man es doch tat. Arras holte eine Gussform aus der Truhe seines Meisters und ein Stück Eisen zum Einschmelzen. Für so viel Geld würde der Fremde auch Dietriche aus ordentlichem Eisen bekommen und nicht welche, die gleich bei der kleinsten falschen Bewegung abbrachen. Langsam wurde Arras klar, dass er sich ganz dringend aus der Unterstadt verdrücken musste, nachdem er einen neuen Job hatte. Sein Meister würde nicht erfreut sein, wenn er hier ankam.
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:32 Uhr)
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Lehrling
Als unser Besucher nun die feine Stube des vermeindlichen Schmieds verließ, machte er sich auf den Weg in richtung oberes Virtel, denn er hatte einen Plan. Er band sich seinen braunen Umhang eng über den Hüften zusammen und zog sich seine Kapuze tief ins Gesicht.
Als er ins obere Virtel eintreten wollte versperrte ihm eine Miliz den Weg: "Halt! Durchgang nur für Bürger des oberen Stadtvirtels. Ich habe dich hier noch nie gesehen."
Sowas hatte Middgor geahnt, was sollte er tun er musste lügen, oder?
Er atmete laut und generft aus. " DU WAGST ES!!", fuhr Middgor die Wache in lautem strafenem Ton an. "Nie wieder sprichst du einen Magier in diesem Ton an, hast du mich verstanden? NIE WIEDER!"
-"Aber...", gab der junge Mann sehr irritiert von sich. Anscheinend war dieser noch nie mit solch strafenden Worten zurecht gewiesen worden.
Middgor beschloss ihm keine Zeit zu geben um sich wieder zu Fassen und fiel ihm direkt ins Wort.
"Ich verbreite das Wort der GÖTTER, willst du mich in Frage stellen?"
-"N...Nein.", der Junge war nun sichtlich davon überzeugt, dass er einen Fehler gemacht hatte. Obwohl er nur nach den Vorschrifften gehandelt hatte.
"Ich erwarte Respekt!", meinte der vermeindliche Magier und schritt nun zügig durch das Tor.
Die Miliz nahm haltung an: "Jawohl."
Middgor hatte es geschafft, er hatte eine ganz neue Seite an sich entdeckt, die eines Hochstaplers. Nun begann er sich die Gegend hier ein wenig näher zu besehen. Er erkundigte sich über die verschiedensten Leute. Dabei fand er heraus, dass einer der reicheren Bürger morgen Abend bei dem vorsitzenen Lord eine Audienz hatte.
Sofort begann er mit den Recherchen. Die Wachen hatten alle 30 Minuten wechsel das ließ die Hintertür des hauses ca. 3 min unbewacht. Dies war genug Zeit. In diesem Virtel konnte er nun nichtmehr viel tun. Das Haus lag am rand des oberen Virtels.
"Mal sehen wie dieses Haus auf der anderen Seite aussieht.", dachte sich Middgor.
Er verließ das Viertel.
-"Euer Hochwürden!"-
Die naivität der leute gefiel Middgor. Er muste leicht lächeln.
Jetzt würde er sich erstmahl in ein Wirtshaus setzen und ein Bier trinken, dann würde er weiter an seinem Plan arbeiten.
Geändert von Middgor (21.12.2005 um 20:23 Uhr)
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Lehrling
Nach einem guten Freibier besah sich unser Freund die äußere Hauswand des Zielhauses. Tatsächlich, dort oben gab es ein Fenster. Auf so kurze Zeit hatte er noch nie geplant Er brauchte einen Komplizen, jemanden der die Klappe halten konnte. Jemandem wie....
Da kahm Middgor eine Idee, die einzelheiten würde er mit seinem Freund gleich morgen früh besprechen. Der Plan war Perfekt!
Geändert von Renata (24.12.2005 um 22:36 Uhr)
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„Das ist eine hervorragende Idee“ sagte Anáwiel begeistert, dann erkundigte sie sich „Hast du was anderes zum Anziehen? Ausser die Rüstung?“
Es war erstaunlich wie schnell die Höflichkeitsform weggelassen wurde. Es war die Arbeit für die Stadt und deren Bürger, um die die beiden Milizen sich zusammenschlossen und dies war genug, damit die Barriere zwischen ihnen verschwand. Sie waren nun Arbeitskollegen und hatten eine gemeinsame Mission.
„Natürlich“ erwiderte Nero etwas verwirrt. „Ich habe meine Robe noch.“
„War sie denn nicht zerfetzt“ bemerkte Anáwiel, und runzelte ihre Stirn, während sie versuchte, sich an den Zusand des Kleidungsstück zu erinnern. Sie hatte keine schlecht aussehende Kleider und sie würde schon neben einem wie ein Bettler aussehenden Mann schon auffallen.
"Die Robe würde uns vielleicht helfen, aber nicht in diesem Zustand" fügte sie hinzu. Etwas anderes musste ihr einfallen, diese Lösung war nicht die beste.
"Ich muss zurück in mein Haus, wir müssen uns etwas Ziviles anziehen." Sagte die Waffenmagd nach kurzem Überlegen und erwartete die Antwort des Milizsoldats. Er stand schliesslich höher in Rang.
Nero nickte und die beiden gingen in die Schneiderei. Anáwiel zog ein wunderschönes grünes Kleid, zwar im bäuerlichen Stil, nach ihrem Geschmack, aber dennoch sah die Blondine gut in ihm aus. Als Schneiderin hatte sie jede Menge Klamotten zu Hause und es fanden sich auch für den schwarzhaarigen Mann welche. Eine Lederhose passte ihm genau und ein Hemd,das ihm etwas zu gross war und es sich kein anderes fand, bekam er auch.
„So“ sagte Anáwiel, nachdem die beiden sich umgezogen hatten. „Ich schlage vor, wir gehen heute Abend in die Hafenskneipe, sie ist gleich um die Ecke.“
Geändert von Anáwiel (23.12.2005 um 18:52 Uhr)
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