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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #301
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    Man merkte gleich, dass dies kein gewöhnlicher Abend war, denn außergewöhnlich viele Menschen befanden sich auf den Straßen und strebten in Richtung des Tempelviertels. Dass dem toten König dort die letzte Ehre erwiesen werden würde, hatte schnell die Runde gemacht, und so würden sich zahlreiche Bürger einfinden, um diesem Ereignis beizuwohnen. Auch Thorwyn hatte sich nach kurzem Nachdenken dazu entschlossen. Zwar kannte er den König nicht und hatte ihn auch nie gesehen, aber dass er es gewesen war, der die Menschen wieder zum Sieg über die Orks geführt hatte, ließ es dem Jäger richtig erscheinen, bei der Bestattung anwesend zu sein. Gleich welche Fehler der Monarch in der Vergangenheit gemacht haben sollte.
    Zügig schritt Thorwyn daher zur Kaserne, um Marten sein Schwert zu bringen. Wie erwartet fand er ihn in seinem Arbeitszimmer vor, wo der Hauptmann mit irgendwelchen Schriftstücken beschäftigt zu sein schien. „Das Schwert, Herr“, sagte der Jäger knapp und überreichte dem Vorgesetzten die Klinge. „Gut …“, erwiderte dieser und betrachtete die Waffe im flackernden Schein seiner Kerze. „Gute Arbeit. Sonst noch was?“
    Der Rekrut dachte an die Münzen, die Marten ihm gegeben hatte, und einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, den überaus geringen Preis der Arbeit unerwähnt zu lassen. Aber nur für einen Augenblick. Eigentlich zählte es gar nicht. „Hier“, sagte er daher und kramte das Geld hervor. „Der … die Schmiedin wollte es nicht.“
    Erstaunt hob der Hauptmann eine Augenbraue, doch nahm er es entgegen. „Soll mir recht sein“, brummte er und ließ die Münzen in seinem Geldbeutel verschwinden. Einen Moment lang stand Thorwyn anschließend noch unschlüssig herum, bis er sich verabschiedete und den Raum verließ, vor dem die Rothaarige gewartet hatte. „Ja … das war’s“, meinte er. „Ähm, und noch danke für die Arbeit. Aber ich glaube, die Bestattung geht gleich los …“

  2. Beiträge anzeigen #302
    Abenteurer Avatar von Merus
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    Merus ist offline
    "Ja, natürlich."
    Merus freute sich. So fand er gleichzeitig den Tempel und er konnte bei der Beisetzung eines Königs dabei.
    Dann wurde er traurig und fühlte sich schuldig, denn eigentlich war es ein Fest der Trauer und er sollte sich nicht freuen.
    Möge Innos seine Seele aufnehmen, dachte sich Merus.
    Er folgte Nath durch die Mengen, der anscheinend den Weg kannte.
    Langsam wurde die Menge dichter und der Trubel lauter.
    Anscheinend erreichten sie einen großen Platz.
    Und dann sahen sie den Tempel.
    Geändert von Merus (08.12.2010 um 21:25 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #303
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Die Wachen hatten sie durch gelassen ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Nein, sie hatten gar nichts gesagt, kein Wort. Beide, mit Hellebarden bewaffnet, hatten sie nur traurig zu Boden gestarrt und der ehemalige Rekrut konnte sich keinen Reim aus dieser Sache machen.

    Die Stadt, hatte sich gewaltig verändert. Als Andrim zum ersten Mal die Mauern hinter sich gelassen hatte und in die Stadt gelaufen war, waren die Straßen beinahe ausgestorben gewesen. Alle Männer waren vor der Stadt gewesen, im Heerlager, doch jetzt, waren die Straßen gerammelt voll. Doch nicht wie zu erwarten, liefen sie alle hin und her und verfolgten verschiedene Ziele, nein, alle liefen sie in die Selbe Richtung. Gemeinsam strömte die Menge Richtung Innenstadt, weg von den Mauern, durch die Reihen der Häuser. Doch ganz im Gegensatz zu den Massen an Leuten stand die Geräuschkulisse. Niemand lachte, kaum einer redete, alle schwiegen sie und schauten, wie die Wachen am Tor bedrückt zu Boden. Hier und da weinte sogar der ein oder andere Beherzte.

    "Was in Innos Namen ist hier los?", fragte Andrim seine Kameraden. Gemeinsam schonen sie sich durch die Menge um zu schauen, was das hier für eine traurige Parade war.
    "Wisst ihr es nicht? Wir trauern um unsren geliebten König, dies hier ist seine Trauerfeier!", antwortete eine junge Frau und schaute sie irritiert an. Auch sie weinte. Das verrieten die frischen Tränen Spuren auf ihren Wangen.
    "Oh...", war das einzige was Andrim heraus bekam.
    "Falls wir uns verlieren, treffen wir uns an der Taverne im Hafenviertel wieder? Dort können wir sicher übernachten!", meinte Andrim und schaute die Anderen an. Sie nickten zustimmend.

    Ohne weiter auf sie zu achten, stahl sich Andrim weiter nach vorne. Er wollte den König sehen und die Zeremonie mit eigenen Augen sehen...

  4. Beiträge anzeigen #304
    Provinzheldin Avatar von Nydia
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    Nydia ist offline
    Es war nicht die Art der Rothaarigen, dennoch lauschte sie de, Gespräch der beiden Männer. "Hm... interessant ist es ja nicht gerade..." dachte sie sich und wartete auf den Soldaten.
    Dieser kam nach nicht allzulanger Zeit wieder aus der Kammer heraus und öffnete die Tür nach draußen.
    Es waren erstaunlich viele Menschen auf der Straße und das um dem verstorbenem König die letzte Ehre zu erweisen. Nydia selbst konnte dem König nichts schlechtes, aber auch nicht soviel gutes Hinter tragen. Dafür hat sie zu wenig mitgekriegt, dennoch findet sie es toll, das er den Frieden und den Sieg gebracht hatte.

    In ihren Mantel eingehüllt folgte sie dem namenlosen Soldaten auf Schritt und Tritt. Da sie noch ein paar Fragen hatte und noch einige Lücken gefüllt werden mussten, löcherte sie den jungen Mann." Sagt... Wird jetzt für immer Frieden herrschen? Ich meine so wie ihr mir erzählt habt, sind die Orks fort und das für immer... Aber was ist mit den Assasinen? Ich habe gehört sie sollen für ihr Leben und Gold gern morden und das auch sehr geschickt und unauffällig. Wisst ihr etwas drüber?"

  5. Beiträge anzeigen #305
    Krieger
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    Nath ist offline
    Nachdem Nath und Merus vor dem Tempel angekommen waren - es war schon jetzt brechend voll und sie standen ziemlich am Rande des Platzes, konnten aber dennoch von dort aus alles sehen, was vorne vor sich ging oder gehen würdee, blickte sein Begleiter wie gabannt nach vorne, um ja nichts zu verpassen, obwohl noch gar nichts los war.
    Nath hingegen suchte die Menge - zumindest die in der Nähe - nach bekannten Gesichtern ab. Albertus und Evander, zwei seiner Stadtwachenkollegen, hatte er weiter vorne auf dem Platz gesehen, sie waren ja auch vor ihm hierher aufgebrochen. Aber jemand anderen konnte er nicht-
    Was?
    Ist das etwa-, brach Nath seinen eigenen Gedanken ab, als das Gesicht, das er gesehen hatte, wieder in der Menge verschwand, Nein, das kann nicht sein, das kann nicht-
    Das Gesicht kam wieder zum Vorschein. Es gab keinen Zweifel; er war es.
    "Andrim!", rief Nath über die Menge hinweg. "Hey!"
    Obwohl viele Menschen auf dem Platz waren, die alle miteinander redeten und tuschelten, konnte man ihn wohl leicht hören, da es sonst wenige wagten, zu dieser Trauerstunde herumzuschreien. Nath war es auch gleich peinlich, aber er musste es tun, denn er musste wissen, was bloß Andrim in den letzten zwei Wochen getan hatte, in denen er ihn für tot gehalten hatte.
    Und da kam er auch schon auf ihn zu.
    Na, das wird interessant., dachte Nath.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Der Ben Nathan stand am Rand des Tempelvorplatzes, unter dem Mauervorsprung eines der Häuser, und zog an seiner Pfeife. Die Menschenmassen füllten den kompletten Platz und scheinbar waren auch die Seitengassen mit Blick auf den Scheiterhaufen gut gefüllt. Fast alle Vengardler wollten dem großen König ihre Ehre darbieten, auch die Häuser am Tempelvorplatz warenn voll und jedes Fenster war besetzt. Einige Kinder und Frauen brachten Blumensträuße, kleine Figuren und andere Geschenk für den toten König und legten sie an den Scheiterhaufen. Von überall her hörte man bereits die Gebete zu Innos.
    Der Bogner stopfte seine Pfeife neu und entzündete sie wieder.

  7. Beiträge anzeigen #307
    Warrior Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Ruhe war in den Straßen der Stadt eingekehrt. Nur wenige Bürger standen noch an der Seite, als der Zug um den Leichnahm Rhobar II. durch die Stadt getragen wurde. Wahrscheinlich hatten sich die meisten bereits im Tempelviertel eingefunden. Auf einer Bahre wurde der König von sechs kräftigen Soldaten getragen. Vor und hinter dem Leichnahm des Königs lief eine Delegation von Paladinen, die sich in hochpolierten Rüstungen und mit frisch geschliffenen Waffen zeigten.
    Bedächtig ging der Zug über das Pflaster der Stadt. Niemand sprach ein Wort, niemand schaute zur Seite oder machte einen unnützen Laut. Jeder im Zug richtete seine Gedanken und Gebete an den verstorbenen König und hatte das hellerleuchtete Tempelviertel fest im Blick. Dort war das Ziel des Totenzuges, dort sollte Rhobar II. die letzte Ehre erwiesen werden.
    Wie eine Figur aus Wachs lag der König auf der Bahre. Die Hände waren über seinem Brustkorb zusammengefaltet. Festliche Kleidung trug der verstrobene König auf der Haut, die zu seinen Lebzeiten nicht hätte prunkvoller sein können. Es wirkte als würde sich der Monarch vor einem wichtigen Festakt ausruhen. Der Tod war dem hergerichteten Leichnahm nicht anzusehen. Die Wunden des Kampfes mit dem Dämon wurden nicht gezeigt, sondern nur ein herrschaftlicher Rhobar.
    Bald erreichte der Zug das Tempelviertel und betrat dieses durch einen vorgefertigten Weg aus Fackeln, der in der Mitte des Vorplatzes mündete.

    Lopadas
    Geändert von Die Paladine (08.12.2010 um 21:57 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #308
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Andrim zuckte zusammen.

    Wie fast jeder Andere am Tempelvorplatzt hatte auch Andrim sich nach dem Schreihals umgeschaut, der die ruhige trauernde Masse übertönt hatte und ein lautes "HEY!", gerufen hatte.
    Fast sofort sah er den Mann und der Mann sah ihn... und das war der Augenblick, in welchen Andrim fast unmerklich zusammen gezuckt war. Es war Nath! Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf.

    Soll ich fliehen?
    Hat er mich gemeint? Warum sonst schaut er mich auch so fassungslos an. Er hat mich erkannt, ist er wütend, erstaunt, entsetzt?

    Andrim entschied sich für das einzig richtige. Er ging auf Nath zu. Sein Herz raste, als wäre Nath schon das Kriegsgericht, vor welchem er sich verantworten musste. Nein so schlimm wird es nicht, redete es sich ein.

    "Hallo Nath!", schluckte Andrim und wusste gar nicht wo er hin schauen sollte, er entschied sich für das Königliche Wappen auf dem Waffenrock, den Nath im Gegensatz zu Andrim noch trug.
    "Wann geht die Bestattung los?", fragte Andrim ausweichend und schluckte erneut.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #309
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    „Ich weiß nicht genau …“, erwiderte Thorwyn unsicher. „Ich habe vor kurzem jemanden aus Nordmar getroffen, der erzählt hat, dass die Orks schnell wiederkommen können. Und es weiß ja auch keiner, was nördlich von Nordmar ist. Wie viele Orks es dort gibt … ich weiß nicht. Aber ich glaube nicht, dass sie so schnell wieder da sind. Das wäre einfach …“ Er schüttelte den Kopf. Er hatte selbst gesagt, dass er nicht wusste, was als nächstes passieren konnte. Und so wünschte er sich vor allem, dass jetzt Frieden einkehren würde und die Menschen erst einmal sicher waren, und klammerte sich an diese Hoffnung.
    „Von den Asa…Assassinen? Von denen habe ich bis jetzt eigentlich auch nicht viel gehört. Von Varant habe ich nur einmal einen kleinen Teil gesehen. Und keine Städte. Aber sie müssten doch auch über die Berge oder über das Meer kommen, und das im Winter … wenn sie angreifen wollen. Das machen sie bestimmt nicht.“ Hoffentlich, fügte er in Gedanken hinzu. Absolute Sicherheit existierte nicht, besonders nicht im Krieg, doch war der Jäger trotzdem zuversichtlich, dass er Recht behalten würde, jedenfalls was die nächste Zeit betraf.
    Inzwischen hatten die beiden das Tempelviertel erreicht, in dem dicht gedrängt die Einwohner Vengards standen und angespannt auf den Beginn der Zeremonie warteten. Zahlreiche Menschen versperrten einem die Sicht, aber zumindest etwas konnten der Rekrut und die Schmiedin sehen. Und auf einmal wurde es still, als alle Gespräche erstarben. Langsam näherte sich in diesen Momenten der Totenzug, Paladine in prachtvollen Rüstungen gingen der Bahre voraus, auf der der tote König lag, um ihn zu dem Ort zu geleiten, an dem sein Leib sich vereinigen würde mit Innos’ Element.
    Majestätisch wirkte der Anblick der stummen, feierlichen Prozession, auch auf Thorwyn, der nur hin und wieder einen Blick erhaschen konnte. Er hatte seinen Herrscher nicht gekannt, aber in diesem Augenblick spürte er dennoch eine leichte Trauer in sich aufsteigen. Dies war der Mann, der Zeit seines Lebens versucht hatte, das Reich der Menschen vor den Orks zu beschützen. Und in der Stunde seines größten Erfolges hatte er sein Leben dafür gegeben. Der Jäger schickte unwillkürlich ein stummes Gebet gen Himmel. Ruhen sollte der König nun, und das in Frieden.

  10. Beiträge anzeigen #310
    Krieger
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    Nath ist offline
    Gerade setzte Nath zu einer Antwort an, gerade wollte er Andrim tausend Fragen stellen, wie und warum er überlebt und was er gemacht hatte, warum er nun und nicht früher oder später wieder da war ...
    Doch da wurde die Menge auf einmal noch stummer als zuvor. Niemand bewegte sich auch noch das kleinste bisschen, um ja keinen Laut zu verursachen, während der Leichnam des Königs an der Menge vorbeigetragen wurde. Selbst ein Flüstern wäre zu laut gewesen, und so ließ Nath jedes Gespräch bleiben.
    Stattdessen richtete er seinen Blick auf den König, der seiner Bestattung nun immer näher rückte.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #311

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    In all dem Gewimmel, das in Vengard herrschte, seit die Orks durch die myrtanischen Truppen besiegt worden waren, schmiegte sich auch eine Gestalt in einer dunklen Kutte, einem Umhang mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze an eine Hausmauer. Nun, da die Orks besiegt waren und das Heer des Königs Myrtana durchzog, ohne behelligt zu werden, wehte ein neuer Geist durch die Stadt. Und vermutlich auch durch das gesamte Land. Der Besucher spürte es. Die Menschen gingen aufrechter, nicht mehr so gebeugt, wie all die Jahre, in denen das Ende so nah schien.
    Und noch etwas spürte die Gestalt: Die Kraft des dunklen Gottes, seine Macht, die mit dem Leid der Menschen gewachsen war, sie schien ihm ein wenig schwächer geworden zu sein. Mehr Mühe kostete es ihn, den Strom der Magie zu ertasten - unbedeutend mehr nur, fast nicht erwähnenswert. Aber doch nur fast.
    Er löste sich von der Wand, und durchschritt die Straßen der Stadt. Aus dem Hafenviertel, wo er als Passagier auf dem Schiff eines Händlers die Hauptstadt erreicht hatte, gelangte er über den Markt bis ins Tempelviertel, wo der große Haupttempel des Innos stand. Hier fand er das Ziel seiner Reise, den Grund, der ihn hierher geführt hatte. Denn selbst bis in seine Heimat hatte es sich herumgesprochen: König Rhobar II. war nicht mehr.
    Eine große Menge Volkes hatte sich im gesamten viertel rund um den Tempel angefunden, um der zeremoniellen Verbrennung ihres Herrschers beizuwohnen. Das war ein Ereignis, das man noch den Enkelkindern erzählen konnte. Vorsichtig wandte sich der Besucher aus dem möglicherweise fernen Land an einige Frauen, die neben ihm standen und einen Schwatz hielten.
    »Sagt, wie ist der König verstorben? Ich hörte, er sei als Held gefallen.«
    Die Frauen drehten sich zu ihm um und beäugten ihn mißtrauisch. Die schwarze Kutte, die es unmöglich machte, zu entscheiden, ob ihr Träger ein armer Bettler oder ein reicher Schnösel war, trug wohl nicht dazu bei, das Vertrauen in den Frager allzu groß werden zu lassen.
    Schließlich antwortete eine der beiden Frauen - sie trug die Haube der Witwen und der Pelzkragen ihres Mantels zeigte einen gewissen Wohlstand an - kurz angebunden: »Ja, er ist im Kampf gegen Beliars Schergen gefallen - nachdem er gesiegt hatte. So wie es sich ein Streiter Innos' nur wünschen kann.«
    »Erzählt mir mehr«, bat der Fremde. »Ich bin von weit gekommen, um dem König die letzte Ehre zu erweisen.« Unter seiner Kapuze funkelten zwei wache Augen und immer dann, wenn er sich bewegte und der Schatten ein wenig zur Seite sprang, konnte man eine scharf geschnittene Adlernase erahnen. Der Fremde machte einen merkwürdigen Eindruck, aber schließlich ließ sich die Frau dazu hinreißen, ausführlicher zu erzählen.
    »Die Paladine stürmten Gotha, die alte Burg ihres Ordens, westlich von Vengard. Von den Orks war die Burg einst entweiht worden war und in den Gemäuern hausten Kreaturen Beliars. Untote, Skelette und dergleichen widernatürliche Ausgeburten.«
    »Und der Dämon!«, fügte die zweite Frau, die bis jetzt still gewesen war, hinzu.
    »Ja doch, Base, das wollte ich doch gerade erzählen!«, schalt sie die erste, ehe sie fort fuhr in ihrer Erzählung. Der Kuttenmensch hörte geduldig zu.
    »Nun, wie Sengalf, mein verstorbener Gemahl - Innos hab ihn selig - immer sagte: Eile mit Weile. Also wo war ich? Achja, beim Dämonen. Dieser war so greulich, daß selbst die Orks, diese verdorbenen Wesen vor ihm flohen. Doch unser König hat ihn bezwungen. Ihm konnte sich nichts entgegen stellen.«
    Hatte ihre Begleiterin da eben etwa leise geseufzt? Der Zuhörer war sich nicht sicher. Und seine Aufmerksamkeit wurde nun auch wieder von der fortschreitenden Erzählung in Anspruch genommen.
    »Er stürmte vor, ganz an der Spitze seiner besten Kämpfer, so sagt man. Er reckte das Schwert empor und rief dem Dämon entgegen, daß seine Zeit abgelaufen sei und Innos selbst ihm die Kraft gegeben hätte, über ihn zu richten. Und das tat er dann auch. Er schlug ihm nämlich den Kopf ab und trennte ihn in einem mächtigen Hieb - gerade so wie ein Held - vom Rumpf. Und dann wars aus mit der Macht des Dämonen.«
    »Nein, nein, das war doch ganz anders«, fiel ihr ihre Base wieder ins Wort. »Was das Mündel von meiner Muhme ist, der Kelv, der arbeitet in den Pferdeställen in der Burg und dem hat einer der hohen Herren es erzählt, genauso wie es gewesen ist, denn er war dabei in Gotha. Zwar nicht direkt dort, wo der König gekämpft hat, aber trotzdem!«
    »Na dann erzähl eben du!«, erwiderte etwas pikiert die so brüsk unterbrochene Erzählerin. »Mit dem abgeschlagenen Kopf find ich es aber viel schöner!«, sprach's und war fortan still. Nur noch die Augen verdrehte sie.
    »Also er hat dem Dämon - verflucht sei dieses garstige Geschöpf, nicht den Kopf abgeschlagen. Wohl aber den Arm. Und er hat ihm das Schwert in die Brust gestoßen und ihn so eine furchtbare Wunde beigebracht. An der ist der Dämon dann auch gestorben, glaubt der hohe Herr. Doch der König wurde auch verwundet, denn zu stark war der Dämon, hatte er doch selbst die Orks in die Flucht geschlagen. Doch Innos war mit dem König. Einige haben ein helles, strahlendes Licht gesehen. Das war Innos' Geist und Innos' Gerechtigkeit, die in den König fuhr und ihm seine Hand leitete. Doch hat der Dämon den König besudelt und von diesem Gift soll er dahin gerafft worden sein. Denn in seine Wunden ist es eingedrungen. So hat diese hinterlistige Kreatur doch noch unseren lieben König mit sich in den Tod gerissen, erzählt man sich.
    Hachja«, seufzte sie zum Abschluß. »Und nun nehmen wir Abschied von unserem guten König Rhobar. Ja, sicher werden wir ihn einst als Rhobar den Guten in Erinnerung behalten.«
    Nun, der stille Zuhörer war sich da nicht so sicher, schließlich waren die zehn Jahre, die er in der Barriere verbracht hatte, nicht so einfach vergessen. Aber was zählte schon seine Meinung.
    »Psst!«, wisperte eine der beiden Frauen. »Es geht los!«
    Der Kuttenträger bedankte sich mit einem Kopfnicken und einem heiseren »Habt Dank!«, dann verlor er die beiden, die auf der Suche nach einem besseren Platz, von dem aus sie mehr sehen konnten, davon huschten, aus den Augen und wandte sich dem gerade eintreffenden Zug der Paladine mit dem Leichnam des Königs zu.
    Dies war tatsächlich das Ende einer Epoche. Der Kuttenträger war sich sicher, daß er das besser beurteilen konnte als die beiden Weiber mit ihren einfältigen Erzählungen.

  12. Beiträge anzeigen #312
    Provinzheldin Avatar von Nydia
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    Nydia ist offline
    Majestätisch und Prachtvoll wirkte der Totenzug auf die kleine Schmiedin, sie sah genauso viel wie ihr Begleiter, doch das was sie sah faszinierte die rothaarige Dame und begann für den König ein kleines Gebet zu sprechen. In Frieden sollte er ruhen und für seine Taten von Innos belohnt werden. Das wünschte Nydia dem verstorbenem König. Nebenbei beobachtete sie noch die anderen Leute, die sich hier versammelt hatten. Alle schienen zu trauern, jedenfalls sah sie keinen der nicht mal kurz den Kopf senkte um ein Gebet zu sprechen, jedenfalls sah es so aus als würde sie ein Gebet sprechen.

    Nydia unterbrach die Stille und flüsterte zu dem namenlosen Soldaten:" Ich wünsche es mir von ganzem Herzen das jetzt endlich frieden herrscht. König Rhobar der II. soll nicht umsonst von uns gegangen sein.." nach diesen Worten, schenkte die Rothaarige wieder volle Aufmerksamkeit auf der Zeromonie...

  13. Beiträge anzeigen #313
    Provinzheld Avatar von Die Feuernovizen
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuernovizen ist offline
    Pedro war noch immer völlig erstarrt von den Ereignissen. Sein König, Rhobar II. war gefallen und just vor Minuten passierten sie seine Position und mit gesenktem Blick gedachte er seinem Monarchen und bat Innos, er möge seinen tapferen Streiter würdevoll und sicher zu sich nehmen. Nie und nimmer hätte er erwartet, dass dies überhaupt möglich sein konnte, dass sein König bezwungen werden konnte.
    Doch es war geschehen und die Stadt, der Orden und die Armee schienen davon wie gelähmt zu sein. Still war es geworden in den letzten Tagen, als hätte sich ein Schleier über die Stadt gelegt und alles war erstarrt, sowohl innerlich als auch äußerlich. Nicht nur einmal hatte Pedro Novizen und selbst Magier gesehen, die wegen Nichtigkeiten aus der Haut fuhren, sich mit anderen anlegten, und eben doch nur aus Trauer, Angst und Verzweiflung nicht anders mit den Tatsachen hatten umgehen können.
    Der Vorsteher konnte nur kopfschüttelnd mutmaßen, wie es dann erst unter den Paladinen und Gardisten zugehen musste, denn schließlich war Rhobar ihre Leitfigur, ihr Idol.

    Aber all dies spielte keine Rolle mehr, als ein Tross von zwei gepanzerten und bewaffneten Männern just an ihm vorbeischrittt, würdevoll und leise, als würden sie noch zur Prozession von Rhobars Trauerzug gehören. Doch dem war nicht so, denn sie waren anders gekleidet und außerdem waren sie noch in Begleitung einer ältlichen Frau, die ... ja, er erinnerte sich an sie, ungern zwar, aber er tat es. Sie hatte im Viertel für Wirbel gesorgt, obwohl sie kaum einen halben Tag dort zubrachte. Und nun war sie zurück, noch immer so alt und verwelkt wie er sie in Erinnerung hatte, behängt mit Schmuck und Juwelen, dass es ihren Hals zum Boden zu ziehen schien. Und sie war noch immer so kühl und unhöflich wie damals. Sie schritt an ihm vorbei, als wäre er Luft für sie und gar nicht anwesend.
    Selbst ein sachtes Räuspern brachte nichts. Da musste er schon Luft holen und es deutlich machen, damit die zwei bewaffneten Kerle inne hielten und auch die runzlige Alte zu ihm blickte, seine Gestalt abschätzig prüfend. Doch sie sagte nichts.
    "Es tut mir Leid, aber es sind keine Waffen im Ordensviertel erlaubt. Ihr solltet das wissen. Schließlich seid ihr nicht zum ersten Mal hier."
    Kaum hatte er es ausgesprochen, baute er sich vor ihnen auf, zuckte aber sofort zurück, aber er ihren eisigen Blick sah, mit dem sie ihn bedachte. Mit dieser Frau war nicht gut umgehen ...
    Doch zu seinem Glück .. oder Unglück, je nachdem, schnippste sie nur mit den Fingern und ihre Begleiter legten den Waffengurt samt Säbel ab und reichten Pedro ihn knurrend, als wäre es eine Beleidigung, sie aufgehalten zu haben.
    "Den Stock auch, bitte."
    Pedro wollte schon danach greifen, als die Alte sich nur aufplusterte und mit dem silbernen Löwenkopf, der den Gehstock zierte, auf seine Finger klopfte, dass es nur so knackte.
    "So eine Unverschämtheit! Also wirklich. Geht noch an meinen Mieder, wenn es sein muss, was ... elendes Pack! Und nun kümmert euch wieder um eure nichtsnutzigen Sachen und um Innos Willen belästigt mich nicht weiter. Sonst werde ich noch böse ..."

    Pedro zögerte und nickte dann, nachdem er eingesehen hatte, dass sie sich von ihrem juwelenbesetzten Gehstock wohl nicht trennen würde. Auch wenn dieser so harmlos wirkende Gegenstand in ihrer Gegenwart sicher eine mehr als wirksame Waffe würde darstellen.Und obwohl sie schon einige Schritte und Meter entfernt von ihm war, konnte er ihre so entwafnende Stimme so klar vernehmen, als stünde sie neben ihm.

    "Hey du da, Bursche, komm her!", herrschte sie jemanden an, kaum, dass sie ihn passiert hatte, und fuchelte nur mit ihren knochigen Fingern durch die Luft, eindeutig auf jemanden weisend, der wohl ebenso überrascht zu sein schien. Zögern kam er näher. Na das konnte ja heiter werden. Aber er konnte und wollte seinen Posten nicht verlassen, sondern verstaute nur die Waffen und tat so, als ginge ihn das alles nichts mehr an. Er musste sich schon zwingen, nicht weiter zuzuhören, doch nach einem weiteren satz gelang es ihm.
    "Soll ich hier Wurzeln schlagen, jetzt aber mal zügig, sonst setzt es was!"

    Callindor
    Geändert von Die Feuernovizen (08.12.2010 um 22:30 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #314
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    Nath ist offline
    "Hey du da, Bursche, komm her!", rief plötzlich eine Stimme, die zu einer älteren Frau zu gehören schien, und als sich Nath verwirrt umdrehte, bemerkte er erstaunt, dass sie tatsächlich auf ihn zeigte und sah. Verwirrt sah er sich um, und als alle in seiner Umgebung genauso verwirrt zurückblickten, kam er zögernd näher. Was sollte das werden?
    "Soll ich hier Wurzeln schlagen?", meinte die Alte wieder, "Jetzt aber mal zügig, sonst setzt es was!"
    "Ähm..." stammelte Nath kurz, während sie mit ihrem seltsamen Stab auf ihn zeigte.
    "Hier! Das ist auch einer von der Stadtwache!", rief sie den Umstehenden zu und da es vollkommen still war, erregte sie viel Aufsehen; eine Menge Köpfe wandten sich um und suchten nach dem, der da hinten herumrief. Die Frau schien dies gar nicht zu merken. "Und, hab ich recht, Junge?", wandte sie sich nun wieder direkt an Nath, blieb aber genauso laut.
    "Ich denke, dass sollte man sehen.", antwortete dieser, "Hören Sie zu, wenn Sie bitte ruhig sein könnten, die Zeremonie-"
    "Stadtwache! Pah!", unterbrach sie ihn, "Da kümmert sich keiner um Leute wie mich! Die sitzen doch da nur in ihrer Kaserne, schärfen ihre Schwerter, und wenns mal Krieg gibt ziehen sie nicht selbst aus, sondern sie Rekrutieren einfach jeden Bauern, den sie finden..."
    Während die Alte lautstark weiter über ihren Unmut über die Stadtwache schimpfte, sah sich Nath hilfesuchend zu Andrim und den anderen Umstehenden um ... was sollte er tun? Sie durfte die Bestattung nicht weiter stören!

  15. Beiträge anzeigen #315
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Andrim kam Nath hastig zur Hilfe, auch wenn er ja eigentlich nicht mehr bei der Stadtwache war und auch nicht den Waffenrock an hatte.

    "Los Nath, weg mit ihr! Die entweiht hier noch alles!", flüsterte Andrim erregt und begann gemeinsam mit Nath die Frau weg zu ziehen.
    Ihre beiden muskulös erscheinenden Begleiter schauten sich irritiert an und beeilten sich hinter her zu rennen. Doch die Frau war viel zu sehr damit beschäftigt über dies und das zu jammern, als dass sie ihre beiden Wächter hätte auf Nath und Andrim hetzten können.

    Erst als sie um eine Biegung getreten waren und der Tempel aus ihrem Sichtfeld verschwand, hielten Nath und Andrim inne und schaute die Frau wütend an.
    "Was fällt ihnen eigentlich ein!", knurrte Andirm wütend. Die Angst, welche bei der Begegnung mit Nath hochgekommen war, verflüchtigte sich und entlud sich als Wutanfall auf die Frau. Er wollte den König sehen. Ihn verabschieden, so doof es auch klang, es war Andrim wichtig.
    "Machen sie, dass sie hier wegkommen und schreien sie nicht mehr so rum!", flüsterte der ehemalige Barde weiter.

  16. Beiträge anzeigen #316
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    Sie war es so leid!

    Alles wirkte so verkommen, schäbig und unter ihrer Würde. Sie hasste es hier sein zu müssen. Jede Faser ihres Körpers verzehrte sich nach der Rückkehr nach Hause. Aber stattdessen musste sie sich mit zwei Vollidioten herumschlagen, die die Frechheit besaßen, sie anzufassen. Impertinenz! So eine Unverfrorenheit.
    Ihren Lohn sollten sie recht zügig erhalten, als ihre Begleiter sie sich schnappten und die Hände auf den Rücken verschrenkten, dass sie sich nichrt mehr rühren konnten. Sie waren so überrascht und aufgebracht, dass sie auf diese Blitzattacke nicht gefasst waren.
    "Bauerntrampel! Wagt es noch einmal, mich anzufassen, und ich zeige euch, was es heißt, Innos' Bewahrer auf dieser Erde den nötigen Respekt zu versagen!"
    Mit jedem Wort flammte ihre Wut mehr auf, ihr graues Haar schien immer roter zu werden, als würde es bald Feuer fangen, Fackeln zuckten scharf und aggressiv, ihre Augen sprühten nur so vor Ungeduld und Langeweile, sich noch weiter mit diesen Schaben hier vor sich zu beschäftigen.

    Mit einem Lächeln, für das sie alle Kraft aufbringen musste, schluckte sie ihren Ärger herunter, ihre Haar legte sich wieder um ihr Haupt, die Fackeln loderten friedlich und ihr Wille war besselt worden von der Vernunft, diese beiden Kerle nicht sofort für ihr Fehlverhalten zu bestrafen.
    "Lasst sie los. Bitte.", fügte sie noch freundlich hinzu und tatsächlich hatten sie ihre Freiheit wieder und rieben sich ihre Handgelenke.
    "Und nun, hört gefälligst zu: Ich suche Callindor Cray. Wo ist er? Und sein Bruder Nero, was ist mit dem? Los schon, antwortet gefälligst, und kriegt endlich eure Kauleiste auseinander. Ich werde nicht jünger."

    Callindor
    Geändert von Die Feuermagier (08.12.2010 um 23:11 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #317
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    Nath ist offline
    Was bei Innos ist das für eine verrückte Frau?, dachte sich Nath und sah verwirrt zu Andrim hinüber, doch auch dieser schien die Namen nicht zu kennen. Doch ... war da nicht etwas? Cray? Diesen Namen hatte er schon einmal gehört. Irgendwo. Aber wann bloß, wo? Auf irgendeinem Blatt Papier in der Kaserne, beim Gespräch mit jemandem? Er konnte sich nicht erinnern. Doch der zweite Name sagte ihm etwas.
    "Wie war das? Nero? Ich meine, mal Gerüchte über irgendjemanden mit diesem Namen gehört zu haben - ein Priester oder ein Magier, meine ich, dem nachgesagt wird, dass er irgendetwas dämonisches an sich hat - Ich denke mal, der müsste beim Tempel sein, so wie alle Feuermagier."
    Er sah nochmals zu Andrim hinüber. Diesem schien nun etwas einzufallen...

  18. Beiträge anzeigen #318
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Bald war die Reihe an ihr. Erstaunlicherweise fühlte sich Françoise innerlich wesentlich ruhiger, als man es bei solch einem Anlass vielleicht vermuten wollte. Insbesondere wenn man dabei auch noch eine Predigt halten musste. Tatsächlich mochte die Priesterin diesen Teil ihrer Arbeit am wenigsten. Eine wirklich passende und gute Rede zu halten, bedurfte viel Talent und Françoise hatte ihre Zweifel, dass sie davon genug für diesen Zweck besaß. Dass ihre Feuertaufe ausgerechnet die Bestattung eines Königs sein musste, verminderte diese Zweifel nicht im geringsten. Wie konnte es dann sein, dass sie sich so ruhig fühlte?
    Die sechs Soldaten, die die Bahre des toten Königs durch die Stadt getragen hatten, traten in jenem Moment an den Scheiterhaufen heran, hoben die Bahre die Höhe und schritten zu beiden Seiten an ihm entlang. Schließlich senkten sie die Bahre behutsam und setzten sie auf dem ordentlich gestapelten Holz des Scheiterhaufens ab. Die Soldaten traten einen Schritt beiseite, salutierten ein letztes Mal und reihten sich anschließend neben ihren Kameraden ein.
    Vollkommene Stille herrschte auf dem Tempelvorplatz, nur unterbrochen vom Knistern der Fackeln und dem Rauschen des Windes. Vor den Toren des großen Gebäudes hatte sich der hohe Rat der Feuermagier eingefunden. Aus seinen Reihen trat Françoise hervor, an die Spitze des Podestes unter dem Vordach des Tempeleingangs. An diesem Platz konnte jeder die Priesterin sehen, als sie ihre Stimme erhob.

    »Bürger Myrtanas! Wir sind am heutigen Tag aus einem traurigen Anlass hier zusammengekommen. Wir trauern um Rhobar den Zweiten, den König von Midland. Sein plötzlicher Tod kam unerwartet und er versetzte seinem Königreich eine tiefe Wunde. Nur schwerlich wird sie sich schließen lassen und kein Trost dieser Welt vermag es, unseren Verlust wieder auszugleichen.
    Und dennoch sollen wir nicht in ewiger Trauer versinken, sondern uns Rhobars Andenken dankend erhalten. Denn er starb den Tod eines Helden. Er bot dem Bösen die Stirn, um im Namen Innos' das Königreich und all seine Bürger zu schützen. Er gab sein Leben für das Wohl aller. Er gab sein Leben für uns.
    Darum sollen wir gemeinsam seiner gedenken, denn sein Werk im Leben wie im Tod war der Dienst an Innos und der Dienst an diesem Königreich.
    «

    Die Predigt endete und Françoise trat vom Podest herab. Die wenigen Schritte bis zum Scheiterhaufen schienen eine Ewigkeit zu benötigen. Françoise fühlte sich nicht wohl, doch schließlich stand sie vor dem großen Holzstapel und konnte einen letzten Blick auf Rhobar werfen. Auch jetzt hatte er nichts von seiner königlichen Würde und seiner inneren Stärke eingebüßt. Ihr wurde schwer ums Herz. Sie wusste um seine Fehler, dennoch betrauerte Françoise den Tod Rhobars. Ein Novize trat heran und überreichte der Priesterin die in Gold gefasste Fackel. Sie hielt das Feuer in die Höhe und erhob abermals die Stimme.
    »Im Namen Innos' übergebe ich diesen Körper den reinigen Flammen, auf dass sie die Seele Rhobars hinauf in das Reich unseres Herren tragen und er dort dem ihm gebührenden Platz an der Seite seines Vaters einnimmt.«
    Mit diesen Worten hielt Françoise die brennende Fackel an das ölgetränkte Holz. Der Scheiterhaufen ging sogleich in Flammen auf, die weit in den Himmel reichten, als würden sie Rhobars Seele augenblicklich davontragen.

  19. Beiträge anzeigen #319
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Gerade wollte die Frau wieder anfangen zu keifen und herum zu jammern, Andrim konnte das an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, welcher irgendwie förmlich zu glühen an fing, "DU kleiner nichts wissender WURM!", begann sie, da unterbrach der ehemalige Barde sie.

    "Ich weiß auch etwas!", verkündete er und die Frau hielt noch einmal inne, doch sie blieb "glühend" rot angelaufen, wollte sich scheinbar nicht beruhigen, wie zuvor. Nein, sie wurde nicht wieder "nett".

    "Ich bin...war Barde, damals hat mein Lehrmeister Badlor einmal eine Geschichte erzählt bei einem unsrer Auftritte in Montera von einem Feuermagier namens Nero, welcher über dämonische Kräfte verfügte, doch irgendwie verlor er sie und dann war da noch irgendetwas mit einem Bruder Mord, ich glaube Callindor hatte diesen Nero getötet oder anders herum, es ist schon relativ lang her, jedenfalls kommt es mir so vor....viel hat sicher ereignet in den letzten Wochen und Monaten...!", erklärte Andrim und hoffte diese Informationen, so waghalsig sie auch erscheinen mochten, genügten der alten Fettel, so dass er und Nath endlich zurück kehren konnten, zu der Bestattung des Königs! Und das war das einzige, was Andrim wollte.
    Geändert von Andrim (08.12.2010 um 23:37 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #320
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Die Rede der Obersten Feuermagierin endete, sie ging mit würdevollen Schritten zu dem Holzstapel, der Rhobars Seele von seinem Körper befreien und ihn zu Innos schicken würde und entzündete ihn mit der Fackel. Nur einen Augenblick später brannte der gesamte Haufen und alle senkten ehrfürchtig ihre Köpfe ob des großen Mannes, der von Ihnen gegangen war.
    Auch Thara senkte seinen Kopf vor Trauer, dass ihr König von Ihnen gegangen war. Er sandte ein Stoßgebet zu Innos, dass ihn ein würdiger, tatkräftiger Nachfolger ersetzen würde, der Rhobar in nichts nachstand.
    Aus der Menge ertönten sogar ein paar weinende Frauen, die so laut schluchzten, dass man glauben möge, ihr Geliebter sei gerade von Ihnen gegangen, so hart traf manche die Erkenntnis, dass das Leben nicht unendlich sondern zeitlich begrenzt war. Einige warfen sich auf den Boden und beteten auf Knien zu Innos, dass er erbarmen haben würde und seinem Volk beistehen möge.
    Doch die meisten bewahrten Stillschweigen und beteten in Gedanken für Rhobar, für ihre Familie, für Vengard und für alle Menschen dieser und anderer Welten. Für ihre Kinder, ihre Freunde, ihren Bekannten und für alle Lebewesen.
    Es war wahrleich ein Moment der Trauer und des Gedenkens. Und sie alle trauerten um eine Person. Um ihren toten König.

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