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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Was Nigel da sah, verschlug ihm die Sprache.
    Sumpfbruderschaft war ihm vielleicht noch ein Begriff, doch das grüne Tattoo war vorher noch nicht da gewesen.
    Aber alle Mythen und Legenden, die man über diese Bruderschaft hören konnte, bestätigten den Eindruck, den Nigel von Oparilames hatte.

    » Hm, ich weiß nicht so recht. Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, nachts draußen herumzurennen. Wölfe, ich hasse diese Tiere. Und wer weiß, was hier sonst noch die Wälder bewohnt. « sinnierte Nigel, als er sich wieder gefangen hatte.

    » Aber andererseits können wir im Dunkeln wenigstens sicher die Stadtmauern hinter uns lassen. Bisher ging es ja ganz gut mit dem unbehelligt bleiben. Aber ausreizen müssen wir es ja nicht. «

    Patt. Nigel konnte sich einfach nicht entscheiden.

    » Was denkst du denn dazu? « fragte er schließlich seinen Gegenüber.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Deus Avatar von Oparilames
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    Er dachte nun angestrengt nach. Warum sollte er Khorinis verlassen, warum nicht? Warum sollte er in der Nacht los, wo es ihm jetzt schon frohr?

    ‹Wöfle sind Tiere der Nacht, wenn mich nicht alles täuscht. Und Nachts kann man schlecht sehen. Außerdem kann es jeden Moment richtig anfangen zu regnen.
    Aber wozu habe ich denn die 7 Fackeln zusammen geklaut in den letzten Tagen? Und wozu sonst habe ich die paar matschige Brotklumpen abgegriffen, die irgendwo zwischen gebacken-verdaut und ungebacken-Pfüzzenfall angesiedelt sein könnten? Hmmm…› Er schaute hoch nach oben in den Nachthimmel. Seine Lungen füllten sich mit Nachtluft, die nach Sumpfkraut, Salzwasser und verrottenden Blättern roch. Gleichzeitig glaubte der Sumpfwaldbruder aber auch eine Spur von etwas zu richen, dass sein Adrenialin in Wallung brachte, etwas von Abenteuerlust und Romantik. ‹Natürlich hege ich keinerlei romantische Gefühle für Männer, aber ich verspüre doch Lust jetzt aufzustehen und loszurennen. Irgendwas tun, irgendwas ohne dabei darauf zu achten, nicht erwischt zu werden, einfach losrennen und einen Baum ausreißen. Oder Umarmen … oder irgendwie irgendetwas, was so ähnlich ist!›
    Dann meldete sich jedoch seine Vernunft wieder: Was, wenn er krank würde? Was wenn sie von Banditen überfallen werden würden?

    »Ach scheiß doch auf das stinkende Khorinis, den Rest der Welt und die Gesundheit – jetzt ist genauso gut wie später, wir sollten jetzt los, solange wir noch können.«

  3. Beiträge anzeigen #143
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Das war doch mal ein Wort!
    Fast ruckartig war Nigel aufgesprungen, da er sich in Gedanken verlor, während er darauf gewartet hatte, bis Oparilames fertig überlegt hatte.

    Sie verteilten schnell ihre Ausrüstung untereinander auf. Jeder bekam genug Proviant, Fackeln und der restliche Kram wurde so aufgeteilt, dass niemand zu viel tragen musste.
    Es war dabei egal, wem was gehörte und wer was haben wollte. Es war sowieso nur Krempel und gehören wollte es auch keinem.
    Aber niemand wusste, wo und wann das ein oder andere vielleicht noch gebraucht wurde.

    Die zwei waren schon auf dem Weg, doch Nigel hielt noch einmal inne, sah sich kurz um und löschte schnell das Feuer.

    » So, und wenn du mir jetzt noch eine Klinge besorgen könntest, wäre das echt wundervoll... « flüsterte Nigel, als sie durch die kleinen Gassen Richtung Stadttor huschten.
    Probleme sollten sie eigentlich keine bekommen. Entweder man besoff sich in den Tavernen oder man schlief seinen Rausch aus. Wahlweise im Bett oder Busch.
    Einzig die Torwache musste überlistet werden...

  4. Beiträge anzeigen #144
    Deus Avatar von Oparilames
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    »Ich bin hoffentlich bald zurück«, sprach Oparilames war verschwunden.
    Er huschte durch die Gassen immer darauf bedacht nicht erwischt zu werden. Ja, der Dieb hatte tatsächlich noch eine Möglichkeit an eine Klinge zu kommen. Eine, die nicht unbegingt gestohlen war. ‹Zumindest nicht von mir.›

    Es dauerte recht lange, aber nach einiger Zeit, vielleicht etwas weniger als einer halben Stunde hatte er gefunden, wen Oparilames gesucht hatte: MoraLa, unter diesem Namen hatte man den kleinen Gauner damals gekannt und unter diesem Namen kannte man ihn vermutlich noch heute. Zumindest war er heute genauso auffindbar wie vor Jahren auch. Der Dieb schlich sich von hinten an und hätte ihn fast den Mund zugehalten und von hinten gepackt, als dieser sich blitzschnell umdrehte und dem Schläferdiener die Hand auf den Rücken verdrehte und ihn mit einem Arm auf den Boden warf. Den anderen hielt er samt Messer und Hand so, dass er Oparilames hätte den Hals aufschlitzen können.
    »Wer?«, fragte dieser nur mit seiner mal zischend mal knurrend klingenden merkwürdigen Stimme. Das kalte Eisen der Waffe fühlte sich höchst unangenehm an. »Na ich.«, stieß der Dieb hervor. Sein gegenüber drückte fester zu. »Opa-ri –«, begann er und wurde von seinem Gegenüber unterbrochen. »lames?!«
    Der Druck der Klinge wurde etwas gelockert. »MoraLa, ich bin’s!«, brachte der Gefangene hervor. Der Andere schien ihn nicht zu erkennen, oder ihm nicht zu glauben. Vielmehr schien er auf irgendetwas zu warten. ‹Natürlich!›, schoss es ihm durch den Kopf und er bewegte den Kopf und die Hänge. Er hatte dieses Zeichen eine halbe Ewigkeit nicht mehr benutzt, es war das Zeichen der Diebesgilde gewesen, in der er gewesen war als er ein Kind war. »Wer auch immer du bist, du kommst jetzt mit!«

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline
    Oparilames war erst mit der Abenddämmerung des heutigen Tages zu dem Ort zurückgekehrt, andem er sich mit Nigel Ascan hatte treffen wollen.
    Die Zeit zwischen seinem Weggang und seiner Rückkehr waren angefüllt mit Gesprächen und einigen Prüfungen…


    MoraLa hatte den Dieb mitgeschleppt, immer dem Strand entlang in die Richtung die vom Hafen zum alten Leuchtturm führte. In einer kleinen Höhle unweit des Turmes, deren Eingang der alte Bekannte des Schläferanhängers erst von verschiedenen Sicherungen befreien musste, hatte MoraLa ihn dann auf einen Stuhl gepresst und hatte ihn dort angebunden. Nachdem Oparilames’ alter Bekannter ein kleines Feuer und einige Fackeln in der Höhle entfacht hatte, hatte er den Gefesselten angesprochen.
    »So, jetzt also noch-ein-mal… Wer – bist du?« – »Das sagte ich schon!«
    Der Mann, den Oparilames für MoraLa gehalten hatte war mit seinem Kopf ganz dicht an des Waldvolklers Kopf herangekommen und hatte ihm ins Ohr gezischt, dass er aufpassen solle, was er sagte, da MoraLa ihm sonst ohne zu zögern das eine oder andere Körperteil abschneiden könne. Während diese Worten gesprochen worden waren, hatte er die Klinge, die MoraLa während der ganzen ‚Führung‘ nicht weggesteckt hatte, über den Ansatz der Ohrmuschel des Gefesselten gelegt.
    MoraLa hatte mit der anderen Hand, die die Klinge nicht gehalten hatte, begonnen gehabt, den angeblichen Oparilames zu durchsuchen. Als er keine Waffen und auch sonst nichts gefunden hatte, dass auf etwas anderes als einen harmlosen ahnungslosen jungen und naiven Mann hinwies, hatte der Bewaffnete den gefesselten entfesselt und ihn gewarnt, dass er hier nicht leben heraus käme, würde er einen Fluchtversuch starten. Angesichts der Fallen am Eingang, die Oparilames nicht gekannt hatte, war ihm dies ziemlich klar gewsen. Dann hatte eine Befragung statt gefunden. Es fing an mit fragen, woher der Gurunovizenrobenträger den Namen Oparilames kannte, wer noch von diesem Namen wisse und was Oparilames über den Mann wusste, den er vorgab zu sein.
    Irgendwann dann kamen Fragen, die nur Oparilames selbst beantworten können sollte. Nach und nach schien das Misstrauen von MoraLa zu schwinden. Doch er blieb skeptisch. »Es gibt einige Diebe, die den Namen Oparilames noch kennen, du könntest einer von ihnen sein, oder jemand der Oparilames selbst gefangen und ermordet hat. Du hast keinen Beweis dafür, dass du wirklich derjenige bist, der sich so nannte.«
    Oparilames hatte eine Weile geschwiegen und dann seine Antwort gegeben: »Erinnerst du dich an mein Messer? Das, weswegen sich der Dieb, der die Aufgabe hatte es zu stehlen umgebracht hat, nachdem ich es ihm gestohlen hatte?«, hatte Oparilames seinen alten Bekannten gefragt. Dieser hatte die Stirn in Falten gelegt und gerunzelt, dass es im Feuerschein so aussah, als wäre seine Stirn aus zerknülltem Papier. »Ich hörte davon, doch Oparilames hatte nie vom Tod des Mannes erfahren.« – »Ich erfuhr davon, kurz bevor ich die Stadt verließ und mein neues Leben begann.«
    MoraLa hatte die Stirn noch mehr gerunzelt und fast hatte Oparilames befürchtet er zerquetsche sich dabei vielleicht sein Gehirn.
    »Erzähl mir von diesem Leben, dass Oparilames angeblich geführt haben soll, nachdem er fort gegangen war!«
    Und so erzählte Oparilames ausführlich, wie er mit Mullock zusammen aus der Stadt verjagdt worden war, wie die beiden im Sumpflager aufgenommen worden waren. Er erzählte von ihren Abenteuern auf ihren Reisen, vom Kastell der Schwarzmagier und seiner Reise zur Unterwelt. Dannn erzählte er von seiner Gefangennahme durch die Orks und wie er in Silden angekommen war. »Das reicht.«, hatte sein Gegenüber gezischt. Zwischendurch hatte er viele Fragen gestellt. »Du könntest tatsächlich Oparilames sein. So naiv, unschuldig und kontrovers war nur er. Doch eine letzte Frage habe ich noch…«

    Der Dieb hatte aufmerksam auf die Frage gewartete, die nach einigen Sekunden des Wartens ausgeprochen worden war und da lautete: »Warum ist Oparilames zurückgekehrt?«
    Oparilames musste zum ersten Mal lachen. »Ich suche meine Sachen im Sumpfpyramidental und suche nach Schriften über Magie. Außerdem hatte ich heimweh, nach einem Heim das seit meinem Aufbruch das einzige Heim war, dass ich so lange katte, dass ich es als Heimat bezeichen kann.«
    »Ich muss eingestehen, dass du dich sehr verändert hast, alter Kompane. Aber es gibt Dinge, die die Zeit nicht verändern konnte.«
    Nun hatte Oparilames die Stirn gerunzelt und ein »Ach … j-a?« gehaucht. MoraLa hatte ihm auf die Schulter geklopft und wie ein Hinigkuchenpferd gegrinst. »Erstens: Du schleichst dich immernoch mieserabel an. Zweitens: Du bist immernoch naiv wie Bohnenstroh. Drittens: Du redest immernoch zuviel. Viertens: Du bist und bleibst ein armes Schwein mit deinen ewigen moralischen Konflikten und deinem. Aber eines muss ich dir ja auch gutes lassen: Du stiehlst immernoch besser als die meisten Ganoven, die sich in Khorinis herumtreiben. Gibst du mir jetzt vielleicht meinen Beute mit Werkzeugen wieder?«
    Beide verfielen in schallendes Gelächter und Oparilames übergeb seinem alten Konkurenten seinen Beutel.


    Sie hatten noch eine Weile miteinander gesprochen, doch letztendlich war Oparilames am nächsten – am heutigen – Tag aufgebrochen und wieder bei Nigel angekommen. »Nigel, entschuldige, dass es so lange gedauert hat. Ich habe einen alten Bekannten getroffen und von ihm reichlich Kram bekommen. Hier eine Klinge für dich und ein Beutelchen für mich.«, sagte Oparilames und überreichte Nigel eine Waffe, die an eine Axt mit kurzem Stil erinnerte. Der Axtkopf war etwas rostig und das Lederband am Griff schien auch schon bessere Tage gehabt zu haben, aber immerhin hatte Nigel jetzt eine Axt. Der Dieb selbst hatte ein Beutelchen mit einer Nadelklinge, zwei verbogenen Klettermessern einem Tintenfäßchen und fünf gezinkten Würfeln mit auf den Weg nehmen dürfen. Nun konnte es also losgehen.

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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Immer wieder war Nigel zwischen ihrem zurück gelassenen Versteck und dem Treffpunkt hin und her gependelt.
    Ziemlich schnell schon hatte er bemerkt, dass irgendetwas schief gelaufen war, und hatte nach seinem Gefährten gesucht. Doch Oparilames war wie vom Erdboden verschluckt.

    Doch schließlich nach zwei Tagen und einer Nacht haben sich die beiden wieder gefunden.
    Nigel kam gerade wieder aus dem Versteck und war verzweifelt hoffend wieder zum Treffpunkt gelaufen. Kaum war er dort angekommen, bog sein Gefährte um die Ecke.
    Kommentarlos nahm Nigel die Entschuldigung und die Axt an und meinte nur knapp: » Wir sollten jetzt aufbrechen. Die Zeit ist günstig. «

    Er versteckte die Axt mit dem viel zu kurzen Griff unter seiner Kleidung und versuchte, es so unauffällig wie möglich zu platzieren.
    Als sie am Stadttor, welches die Stadt nach Norden öffnete, ankamen, blieb Nigel, der vorne weg ging, abrupt stehen.

    » So, ich würde sagen, wir gehen ganz normal hinaus und wenn wir bemerkt werden, rennen wir. Alles andere macht keinen Sinn. Wenn wir jetzt schon anfangen, uns anzupirschen, werden vielleicht die Idioten in der Stadt auf uns aufmerksam. Oder hast du einen besseren Plan? « flüsterte er seinem Gefährten, der hinter ihm auch stehen geblieben ist, zu.

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    Deus Avatar von Oparilames
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    »Reden wird bei den Wachen wohl nicht helfen, voralllem jetzt nicht mehr.«, sagte Oparilames nur und ging weiter. Dabei hoffte er voller unangebrachter Insbrunst, die grünen Linien mögen nicht auf seinem Gesicht zu sehen sein und auch sonst keinen Ärger machen. Seine Kleidung – ein Relikt einer vergessenen Kultur und Bote eines untergegangenen Volkes, wie Nigel es wohl nennen würde – war ja in der Tat alles andere als unauffällig. Aber es war ja auch egal, wie er aussah: Er war zurück, hatte mit einem alten Bekannten gesprochen und eigentlich hatte er sich … ‹Ehrlichgesagt habe ich mich nicht von Khorinis verabschiedet,wie ich es eigentlich vorgehabt habe. Abr ich bin auch nicht in der Stimmung, es jetzt zu tun. Früher oder später, werde ich hierher zurückkehren, bei allen Pflanzen dieser Welt!›

    Es waren nurnoch wenige Meter bis zum Stadttor, da fiel dem Dieb plötzlich ein, dass sie ja auch hätten über die Mauer klettern können. Nun war es zuspät für solche Planänderungen, außerdem war es auch egal, denn just in diesem Moment passierten sie den Torbogen der einst so mächtigen und schönen Stadt.

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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Die Wache schien zu dösen, als Nigel und Oparilames auf fast gleicher Höhe mit dieser Dumpfbacke waren. Dann passierten sie ihn und der Kerl reagierte immer noch nicht. Schließlich betraten sie die Zugbrücke und es knarrte.
    Das riss die Torwache aus was-auch-immer-für-Träume und er schrie über die ganze Insel, dass die zwei doch stehen bleiben müssten.
    Doch die zwei Gefährten nahmen ihre Beine in die Hand und flitzten los. Nigel wäre fast gestolpert, als seine Waffe unter seiner Kleidung verrutschte, doch er fing sich und wurschtelte die kurze, unförmige Axt ans Mondlicht.
    Und sie rannten, und ihr Verfolger fluchte, und sie rannten, und ihre Verfolger fluchten, und sie rannten, und ihre Verfolger fluchten leiser und leiser und leiser und dann war nichts mehr zu hören.
    Doch die zwei rannten immer weiter und weiter. Schließlich kamen sie atemlos irgendwo abseits des Weges hinter Büschen zum stehen und keuchten um die Wette. ...

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    Deus Avatar von Oparilames
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    Es machte sich deutlich bemerkbar, dass die beiden seit Längerem nichts verünftiges mehr gegessen hatten. Sicher, sie waren ausdauernd gelaufen, weit gekommen doch zumindest Oparilames verspürte Schmerzen und fühlte sich matt und kraftlos.
    Warum die Stadtwache ihnen nicht gefolgt war, darüber konnte der Dieb nur spekulieren. Möglicherweise trugen die jetzigen Stadtwachen nochimmer zu viele unnötige Sachen mit sich herum wie schwere Rüstungen, lange Schwerter und anderen Krimskram. Andererseits hätten die Wachen auch einfach aufgeben können, weil es nur zwei Männer waren, die aus der Stadt geflohen waren. Niemand, für den jemand ein Kopfgeld zahlte oder der die Mühe wert war, ihm lange nachzueilen. Fakt blieb, dass sie entkommen waren.
    Mit den Händen an den Oberschenkeln stand Oparilames keuchend vornüber gebäugt da und atmete keuchend die eiskalte Nachtluft ein. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es frohr. In ihm stieg kurz ein Bild auf: Ein zugefrohrenes zerstörtes Sumpflager. Schnell verscheuchte er das Bild aus seinem Kopf und blickte sich um. Die beiden waren einem Pfad gefolgt, den viel mehr als das war es nicht, was einst eine vielgenutzter Weg gewesen war, den täglich Hängler mit Waren und Zugwägelchen gefahren waren um in der Stadt ihre Ware feilzubieten. Ein Weg, der ebenso oft von Besuchern der Taverne zur toten Harpie besucht worden war, wie von Abenteuerern aus allenmöglichen Ecken der Insel.
    Was war nur aus der stolzen Insel geworden? ‹Die Natur hat ihr Recht durchgesetzt. Ein Recht, dass stärker ist als jedes von Menschen errichtete Gebäude. Ob Hütte, Kirche oder Burg – wenn die Natur etwas wollte, konnte keine Macht der Welt ihr Vorhaben vereitel!›, so dachte sich der naturvölkische schläferdienende voll von Kontorversen und sonderbarer Komplexe seiende Dieb.
    »Vielleicht sollten wir ein Verstck suchen oder einen Platz zum schlafen andem es nicht so verdammt kalt ist. Suchen wird uns bestimmt niemand.«, sagte er an Nigel gewand während er zwischendurch immer mal wieder nach Luft jappste.
    Geändert von Oparilames (26.11.2010 um 00:47 Uhr)

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    » Hm... Ich denke es wäre besser, wenn wir noch ein bisschen weiter laufen. Ich glaube zwar, wir werden aus der Stadt nicht mehr verfolgt. Aber sicher ist sicher. Vielleicht finden wir hier noch irgendwo ein leerstehendes Gehöft oder viel eher eine Ruine. « antwortete Nigel, als dieser wieder zu Atem gekommen war.

    Die Umgebung sah ungewohnt und vertraut zugleich aus. Was das fade Mondlicht preisgab sah anders aus, aber im Prinzip konnte sich Nigel erinnern.
    Vieles ist der Zerstörung und schließlich der Zeit zum Opfer gefallen. Nigel wusste genau, wo sie sich befanden, doch es sah alles so ungewohnt neu aus. Es war ein komisches Gefühl. Aber hatte erwartet, alles wäre so wie früher?! Dann hätte er wohl kaum gehen müssen. Doch das war eh alles irrelevant.
    Sie mussten weiter.

    » Hier müsste doch irgendwo ein Bauernhof sein, oder? Vielleicht suchen wir den und versuchen da Unterschlupf zu finden. « schlug er schließlich aus seiner Erinnerung heraus vor.

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    »Ein Bauernhof?«, wurde Nigel blos von Oparilames gefragt und der Befragte nickte nur knapp. »Ich weiß nichts von einem – «, begann er den Satz, da fiel es Oparilames wie Schuppen von den Augen. »Achja, richtig. Ich glaube ich erinnere mich daran. Hieß der Bauer nicht Akis?«, fragte er Nigel, wartete jedoch keine Antwort ab.
    »Ich frage mich, ob die Orks den Hof nicht längst zerstört haben …«, sagte er und ging schweigend Nigel hinterher. Oparilames gab für sich selbst zu, dass er nicht genau wusste, wo dieser Hof lag. Er hatte in der Stadt als Kind nur manchmal davon gehört, als er auf dem Marktplatz war oder im Hafenviertel herumstreunte. Es mochte zwar sein, dass er einst als blinder Passagier auf einem Handelskarren an dem Hof vorbei gefahren war, doch vermochte er sich dann nicht daran zu erinnern.

    Es dauerte einige Zeit, wieviel wusste Oparilames nicht, da erreichten sie den Hof. Den Weg waren sie nicht gerannt, aber sie waren zügig vorangegangen. Zum ersten Mal musterte Oparilames Nigel bewusst. Der Mann hatte nicht mehr viele Haare, aber eine Frisur, die sich ins Gedächtnis einbrannte. Irgendwie erinnerte ihn der Anblick an seinen alten Freund Mullock. Lang, lang war es her, dass er seinen Freund gesehen hatte. War Mullock tot? Oder wanderte er noch irgendwo in der weiten Welt herum?
    ‹Ich frage mich, ob er den Glauben an den Schläfer beibehalten hat, falls er noch lebt. Vielleicht ist er vom Glaube abgefallen und lebt jetzt gottlos. Oder er dient irgendeinem Götzen wie Adanos oder Beliar. Oder sonst irgendeinem Götzen.›, begann er und wurde von einer Stimme in seinem Kopf unterbrochen. ‹Oparilames!›, er zuckte sogar körperlich zusammen. ‹Nicht schonwieder!›, dachte er sich. Ja er wusste es genau: Er begann wieder mit Selbsgesprächen in seinem Kopf. ‹Reiß dich zusammen. Mullock ist tot. Genauso tot wie alle anderen die du dort kennengelernnt hast!
    – Und was ist mit Ryu?
    Es gibt halt auch ausnahmen, aber er ist bestimmt auch schon tot.›
    Ein diabolisches Grinsen zuckte über sein Gesichts und ohne es zu merken hatte er an seiner Kleidung nach dem Beutel getastet und dort nach etwas zum schneiden, schlitzen, köpfen und töten.

    Plötzlich riss ihn Nigels Stimme aus seinem seltsamen Zustand. Er hatte nicht zugehört und brachte nur einen ungeschickt formulierten Ton der Unverständnis heraus.
    Geändert von Oparilames (26.11.2010 um 01:24 Uhr)

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    Der Hof war noch intakt. Es schien ganz so, als ob er noch in Betrieb wäre. Oder schon wieder.
    Auf jeden Fall lebte dort jemand und bewirtschaftete auch die Felder.

    » In der Scheune sollten wir Platz finden, wobei ich nicht weiß, ob da irgendwelche Arbeiter schlafen. « flüsterte Nigel seine Vermutung.

    Oparilames erwiderte etwas, was Nigel gänzlich nicht verstehen konnte. Doch an dem Gesichtsausdruck konnte er immerhin erkennen, dass er Nigel nicht verstanden hatte. Wo auch immer er gerade in Gedanken war, er schien soetwas öfter zu haben. Zumindest beobachtete Nigel desöfteren gewisse Gesichtsausdrücke, die häufiger vorkamen.

    » Ich sagte, in der Scheune könnten wir Platz finden. Aber ich gehe ganz stark davon aus, dass hier wieder jemand lebt und arbeitet und da bin ich mir nicht ganz sicher, ob nicht auch in der Scheune Leute schlafen. Wir sollten also vorsichtig nachgucken und vorallem hören. Bei einem Schnarchen oder so müssen wir uns was anderes überlegen. « wiederholte Nigel seinen Gedanken und fügte weitere Überlegungen hinzu.

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    Oparilames ist offline
    Diesmal war es der Wanderer, der nickte. Sein innerer Monolog schien fürs Erste beendet zu sein und er konnte sich wieder auf die aktuelle Situation konzentrieren.
    Er klärte kurz mit Nigel ab, dass sie sich trennen sollten damit jeder einen anderen Teil des Hofes ausspionieren konnte. So wäre es leichter, alternative Schlafplätze zu finden und herauszufinden, ob Gefahr bestand, entdeckt zu werden.
    Oparilames ging zum Bauernhaus selbst, während Nigel direkt auf die Scheune zu steuerte.

    Unwillkürlich fragte sich der Dieb, kurz nachdem sie sich getrennt hatten, ob hier Bauern oder eher Banditen hausten. Vermutlich eine Mischung aus beidem. Eben Bauern von der fiesen Sorte, die kleine Kinder enführten und zur Arbeit zwungen. Solche Bauern eben.
    Der Schläferanhänger ging so leise wie es ihm möglich war an der Hauswand entlang. Es schien kein Licht durch die Fenster, zumindest nicht durch die, an denen er vorbei huschte. Alle paar Meter blieb er in Hocke und legte sein Ohr an die Wand. Zu hören war aber nichts außer das Rauschen des Blutes in seinen Ohren. Die Wand des Hauses schien verdammt kalt zu sein, das war das einzige, was ihm seine Ohren verrieten. Möglicherweise schliefen die Besitzer schon. Denkbar wäre es jedenfalls. Wenn dies Bauern waren, mussten sie morgen in aller Frühe aufstehen. Falls Oparilames mit seiner Meinung recht hatte, dass diese Bauern jetzt mehr als nur ein Zehnt an die Stadt abgeben mussten, mussten die Bauern sogar sehr viel früher aufstehen. Möglicherweise noch vor Sonnenaufgang. Jedenfalls mussten sie dann viel arbeiten. Aber genauso gut könnte es sein, dass sie Söldner waren, die es sich hier einfach gut gehen ließen und einfach jeden Tag ein Tier schlachteten. Das wäre natürlich keine besonders kluge vorgehensweise, aber man konnte ja nie wissen wie solche Leute tickten.
    Während Oparilames so darüber nachdachte, hörte er plötzlich doch ein Geräusch (und das ohne an der Wand zu lauschen). Es war eine Frauenstimme, soviel konnte er sagen. Sie war leise und der Dieb konnte nicht ausmachen, ob die Person, der diese Stimme gehörte, Wörter sprach odereinfach nur ungelenke Laute verlauten ließ.Es lief dem Dieb plötzlich heiß den Rücken hinunter. Er kam sich so erbärmlich unedel vor, wie er hier an einem fremden Haus saß und auf Geräusche horchte. Hätte er das Wort gekannt, er hätte sich vermutlich inetwa mit Spanner bezeichnet, auch wenn diese Bezeichnung deutlich überspitzt angewand werden wäre. Er fragte sich, ob Nigel wohl mehr erfolg gehabt hatte. Und gleichzeitig beschloss er, dass es klüger war, zurück zu kehren. Im Haus waren Menschen, also konnte er nur hoffen, dass sein Begleiter mehr Glück auf seiner Suche gehabt hatte.

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    Nigel Ascan ist offline
    Während sein Gefährte das Bauernhaus inspizierte, schlich Nigel in die Scheune. Mit seiner Waffe in der Hand schob er sich Zehenspitze um Zehenspitze in das Lagerhaus. Viel Stroh gab es nicht. Es waren schließlich auch harte Zeiten. Ansonsten waren nur jede Menge Geräte dort untergebracht. Als er sich wieder umdrehte, um Oparilames zu bedeuten, dass die Luft rein war, hörte er ein leises Blöken.
    Erschrocken drehte Nigel sich um und entdeckte knapp ein halbes Dutzend Schafe.
    Tief durchatmend stellte er fest, dass die Tiere schliefen. Nichtsdestotrotz sollten sie es riskieren und hier übernachten.

    Vor der Scheune wartete Nigel auf Oparilames und erklärte ihm die Situation.
    Gemeinsam, aber ohne ein Wort zu sagen, schlichen sie wieder hinein und suchten sich schnell ein gemütliches Plätzchen im weichen, relativ warmen Stroh.
    Viel Lärm entstand dabei nicht und die Tiere schlugen auch nicht an.

    So erschöpft, wie Nigel, vorallem durch die Anspannung der letzten zwei Tage, war, schlief er fast auf der Stelle ein.

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    Taverne zur toten Harpyie

    Oparilames rührte gedankenverloren in seinem Tee herum, den er aus in der Taverne ertauschtem Wasser und einigen Sumpfkrautpflanzen (die er heute gefunden hatte) hergestellt hatte. Der Duft des Tees wirkte beruhigend auf die Seele des Wanderers und sorgte dafür, dass er seine Umgebung vergessen konnte.
    Er war in Gedanken bei vielen Dingen: Bei seinen Briefen, bei den Orks die das Sumpflager zerstört hatten, bei der Pflanze Grulwagalasch, bei alten Freunden und hin und wieder dachte er auch über seine Zukunft nach.

    ‹Diese Kriege! Verfluchte Waffen! Erst verlor ich die Bruderschaft des Schläfers, dann dachte ich Silden wäre abgeschlachtet worden – was kommt als nächstes, was?!
    Kommen Krieger über das Meer und versklaven die Menschen und Orks Khorinis’ und des Festlandes? Oder verfällt die Welt dem Wahnsinn und jeder bringt soviele um wie es geht? Oder erfindet irgendjemand ein Spiel, indem man töten muss und sorgt dafür, dass ganze Spielgruppen anfangen ihr Spiel in die Tat umzusetzen?
    Beim Gleichgewicht der Natur, warum nur gibt es diese sinnlosen Kriege und Kämpfe? Warum gibt es Eifersucht, warum verliert man manchmal die Kontrolle über das eigene handeln?›, fragte er sich und ließ den Löffel los. Das Wasser hörte auf sich zu bewegen, da nun keine treibende Kraft, kein Teelöffel mehr dafür sorgte, dass sich das Getränk bewegte. Der Dampf stieg nach oben und Oparilames zuckte mit der Hand zurück, da ihm der Dampf geschmerzt hatte. Der Dieb lachte spöttisch auf. ‹Selbst mein Tee will kämpfen!›
    Resignierend starrte er woanders hin.

    Nigel Ascan saß ihm gegenüber und sagte kein Wort, anscheinend war er wegen irgenetwas besorgt. Der Dieb blickte jedoch nicht seinem Begleiter an. Er blickte vielmehr die seltsamen Linien auf seinem Handrücken an. Sie glommen schwach und nur diese Linien waren zu sehen da die restlichen von der rampunierten Gurunovizenrobe verdeckt wurden. »Es ist komisch …«, murmelte er dann ohne jemand bestimmten anzusprechen. »Diese Linien wechseln ihre Form und ihre Position, aber ich bemerke nie wann sie das machen und indes bleibt ihre Leuchtkraft die meiste Zeit über konstant und wird nunr manchmal schwächer oder stärker um dann aber bis zum nächsten Wechsel so zu bleiben.«
    Der Dieb starrte noch eine Weile auf seine Hand, drehte sie und hauchte über den Bereich der Hand, den der Teedampf getroffen hatte. Die Luft tat gut. Vielleicht war es auch das kondensierte Sumpfkrautteewasser selbst, dass an dem Stück der Haut war und ihn erfrischte.
    Seine andere Hand spielte in seinem neuen Beutelchen herum und dann stellte er das Glasgebilde auf den Tisch. Ein Tintenfäßchen.

    »Du Nigel, kannst du eigentlich schreiben?«, murmelte er an seinen Begleiter gewand über den Tisch. ‹Diese Linien, die Symbole auf meiner Robe … Was wenn all dies Schriftzeichen sind? Das könnte alles bedeuten. Andererseits ist nicht alles irgendwie Schrift? Ich kann den Stand der Sonne ablesen und mein Magen teilt mir mit, wenn ich hungig bin. Mich würde es nicht wundern, wenn sogar das Wasser in meiner Teetasse mit mir sprechen oder schreiben würde, ohne dass ich es merke!›

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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Taverne zur toten Harpyie

    Das Gasthaus war wohl das Aushängeschild der Insel, schon immer gewesen. Und auch in dieser Zeit spiegelte die Spelunke das Bild der Insel wieder.
    Mörder, Diebe, Banditen und Halunken lungerten an den Tischen herum, dazwischen sogar der ein oder andere Ork.
    Zu Nigels Erstaunen störte ihn jedoch die Anwesenheit derer kein bisschen. Er fühlte sich sogar regelrecht wohl.

    Hier gibt es keine Unterschiede mehr in Rasse oder Geschlecht. Der Stärkere gewinnt., dachte er sich, während er seinen dampfenden Krug anstarrte.
    Er konnte ein paar Dinge gegen eine Mahlzeit und einen Krug heißen Met eintauschen und für Nigel war das etwas ganz besonderes. Wie lange war es her, dass er eine ordentlich zubereitete Mahlzeit gegessen hatte.
    Definitiv zu lange...

    Plötzlich fragte Oparilames, ob er schreiben könne.
    » Ja, wieso? « antwortete Nigel nur knapp, ohne den Blick zu seinem Gefährten zu heben.

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    Deus Avatar von Oparilames
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    »Ich habe das nie beigebracht bekommen und versucht mir das selbst beizubringen. In Büchern oder auf Anschlagtafeln sieht das Geschreibsel meistens viel schöner aus als bei mir.«
    Um seine Worte zu bewesen tippte er den Finger in den Tee und schrieb sehr stockend und ungelenk etwas auf den Tisch zu schreiben. Es entstand der ob seiner Buchstabenformen und Rechtschreibung kaum lesbare Satz „Ich byn keyn vantastischer Kemfer.“.
    »Und, was sagst du?«, fragte er Nigel hiel die Kerze auf dem Tisch so, dass das erste Wort das Licht etwas reflektierte. Langsam bewegte er die Kerze weiter und hoffte, dass Nigel den Satz lesen konnte. Innerlich war er sehr aufgeregt. Er hatte ja bisher nie oft schreiben müssen. Und wenn, dann hatte er meistens nur mit Kohle oder Blut oder einem Gemisch aus beidem geschrieben. Und mit kleinen Ästchen als Schreibwerkzeug.

  18. Beiträge anzeigen #158
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    Nigel musste lachen, als er das Geschriebene sah. Es erinnerte ihn an seine Schreibanfänge.
    Damals, als sein Vater noch lebte, musste in der Fischerei doch Bestimmtes schriftlich festgehalten werden und auch das Rechnen ging schriftlich besser. So hatte er von seinem Vater, der es auch nur behilfsmäßig von seinem Alten gelernt hatte, die groben Grundzüge erhalten.
    Aber seine Fähigkeiten waren bei Weitem nicht so gut, wie die der Autoren der vielen Bücher.
    Aber dennoch besser als die von Oparilames.

    » Nun ja, ich kann verstehen, was du mir mitteilen möchtest, aber ich würde es ein bisschen anders schreiben und bei mir sieht es auch ein Stück sicherer und fließender aus. «

    Auch Nigel tunkte nach seiner Antwort einen Finger in seinen mittlerweile nur noch warmen Met und schrieb auf die staubige Tischplatte:
    Ich byn keyn guter Bogenshuetze

    Und das war nicht gelogen. Nicht mehr. Er hatte zwar den Umgang mit der Waffe gelernt, doch zu lange nicht mehr angewendet. Er würde sich auch nicht mehr trauen, mit einem Bogen gewollt ernsthaft Schaden zuzufügen.
    Der Nahkampf war sein Metier. Dabei griff er unter den Tisch und tastete die schartige Klinge der Axt ab.
    Bisher hatte er nur mit Schwertern gekämpft, vielleicht sollte er bei nächster Gelegenheit mal ein bisschen mit der neuen Waffengattung üben...

    Oparilames hatte sich inzwischen die Kerze geschnappt und Nigels Satz gelesen. Beide mussten kurz lachen und verfielen abrupt in ein unangenehmes Schweigen.
    Nigel merkte plötzlich wie unbeschreiblich froh er war, diesen vermeintlich Irren an seiner Seite zu wissen. Einfach zu lange war er allein umhergewandert, das war nicht gut gewesen...

  19. Beiträge anzeigen #159
    Deus Avatar von Oparilames
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    Etwas neidisch war Oparilames dem Finger Nigels mit seinen Augen gefolgt. Es dauerte tatsächlich nur wenige Sekunden. Vielleicht auch eine Minute, das wusste Oparilames nicht. Überhaupt war es auch nicht wirklich wichtig. Das Ergebnis sah jedenfalls tatsächlich besser aus als das, was der Dieb geschrieben hatte. »Immerhin scheint das Üpsiloon richtig zu sein. Ich hatte erst überlegt, ob man nicht etwas öfter ii verwendet. Na, da bin ich ja froh. Ist aber auch egal. Wie machen wir weiter? Hast du vielleicht noch ein bestimmtes Ziel vor Augen?«, fragte der Dieb und dachte sogleich selbst daran, wohin er eigentlich wollte.
    Er wollte einerseits etwas über Runenmagie erfahren um seine Studien zu beginnen und zu schauen, ob er im Rätsel der Linien mit Runen weiterkomme. Dazu müsste er ins Kloster der Feuermagier. Er war nur einmal dort gewesen, als er in heiliger Mission für den damals ehemaligen und jetzt sicher toten Baalanführer Meister Dragonsword gewesen war. Andererseits hätte Oparilames auch zu gerne einen Besuch beim alten Kastell der Schwarzmagier gemacht.

    ‹Ich frage mich, ob die Schwarzmagier den Krieg überlebt haben. Und falls ja, was jetzt mit ihnen ist? Vielleicht haben sie es ja geschafft eine Golemarmee zu beschwören, die jeden Angreifer aufgehalten hat. Hmmm… Oh! Oder vielleicht haben sie auch eine magische Barriere im Kleinformat beschwören können. Oder wer weiß, möglicherweise haben sie das Kastell in den Himmel geflogen und leben seitdem über den Wolken. Aber nein! Das passt nicht zu ihnen. Vielleicht haben sie ja ihr Kastell von der Erde verschlucken lassen und einen Deckel wachsen lassen. Aber irgendwie glaube ich, dass die Orks es eingenommen oder niedergebrannt haben. Ich muss danach aussschau ha–›, weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, da er seine Antwort erhielt.

    Andererseits wollte er aber auch zu seiner alten Heimat gehen. Und wiederrum wollte er auch versuchen Schreiben zu lernen, was ihm wohl im Kloster am besten möglich war.

  20. Beiträge anzeigen #160
    General Avatar von Nigel Ascan
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    » Ich habe kein konkretes Ziel, ich dachte du hättest eins?! « erwiderte Nigel erschrocken.
    Hatte Oparilames nicht zu verstehen gegeben, dass er im Pyramidental irgendetwas suchen würde?!

    » Meinetwegen können wir über die ganze Insel reisen und gucken, was hier noch zu finden ist. «, fügte Nigel noch rasch hinzu.

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