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>Blind, BLIND...Blind wie ein Blindenfisch< sang Dorien gedankenversunken und leise vor sich hin, während er mit den Fingern hektisch in die Luft zeigte.
>Blind Blind irrt er herum hat nichts zu sehen und kann nicht gehen. Klaeeeiiinne Maulwurfsaugen... haben von ihm Besitz ergriffen? Braun der Körper voller Erde wird er liegen und mich niemals besiegen!...kleiner Maulwurf nein nein!<
Das letzte Wort lachte er schallend heraus, ehe er plötzlich seine Augäpfel in alle Richtungen wandte, sich um die eigene Achse drehte und vornüber gebeugt durch die Beine hindurch schaute, um zu prüfen, ob ihm jemand folgte.
>Nein, nein zu schnell, zu schlau du gar nicht hell...dein Hirn ist gleich zerfressen...aber warts ab guter Dorien kommt und hilft. Allen Fischen des Sildener Sees hilft er, auch wenn sie blind sind...< flüsterte der Druide in sein Bart und prüfte noch einmal sein Aussehen.
Seine Finger waren zu einer Faust geballt und klopften einen merkwürdig klingenden Rythmus gegen die Tür, ehe der Alte wie vom Blitz getroffen zurücktaumelte, den Kopf schief legte und sich nicht mehr regte bis die Tür geöffnet wurde.
Minuten vergingen in denen der alte Druide keine einzige Bewegung vollzog. Er wirkte wie ein alter Baum der tief im Boden verankert war und dessen Aufgabe es einzig und alleine war, der Veränderung der Welt über die Jahre hinweg zuzusehen.
Irgendwann regte sich der Greis, als er endlich verstanden hatte, dass das Wort "Herein" bedeutete, dass er eintreten sollte.
Noch einmal einen Blick über die Schulter werfend umgriffen die faltigen Finger nur leicht den Griff der Tür und öffneten diese.
Sein Gesichtausdruck wechselte Sekundenweise von einer angeekelten Verzerrung der Züge bis zu einem schiefen Grinsen und der Vorfreude in den funkelnden Augen. Seinen Körper schob Dorien dabei durch den kleinen Spalt zwischen Rahmen und Tür, drehte sich dann als er im Raum war und drückte mit dem Bauch gegen die Tür und schloss diese in aller schnelle, während seine Augen sie noch einmal von oben bis unten betrachteten.
"Nun gut, allein...allein..", murmelte er und drehte sich mit den Worten "allein der Patient und ich" um und blickte Jarvo eindringlich an.
"Welch eindringliche Beschwerde muss so dringlich behandelt werden?", fragte er mit zitternder Stimme.
Suzuran
Geändert von Die Druiden (11.04.2010 um 18:24 Uhr)
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„Dorien? Meister Dorien seid Ihr es? Kommt einfach herein, die Tür ist offen.“ Langsam richtete sich Jarvo in seinem Bett auf und setzte sich auf die Kante. Seine Hände griffen fest in das Holz und er räusperte sich.
Jemand trat ein, klapperte etwas an der Tür herum und näherte sich ihm mit schlurfendem Schritt. „"Nun gut, allein...allein…allein der Patient und ich“, hörte er ihn murmeln und erkannte sofort den alten Zausel, der sich nicht darum scherte, was andere von ihm dachten. Sowieso konnte keiner wirklich sagen, was genau sich in seinem Kopf abspielte. Manchmal schien es, als führe er innerlich ein Theaterstück auf und spreche alle Rollen selbst.
„Es freut mich, dass Ihr Zeit gefunden hast, Dorien. Setzt Euch bitte – und entschuldigt falls es unordentlich sein sollte. Mich beschäftigen gerade andere Dinge, als das Putzen, aber das könnt Ihr euch sicherlich vorstellen.“
Jarvo schwieg und wartete auf die Antwort, die nicht prompt kam. „Welch eindringliche Beschwerde muss so dringlich behandelt werden?“, fragte der Druide dann.
„Lasst mich Euch eben den ganzen Sachverhalt darlegen. Schon seit ein paar Wochen plagt mich eine Stimme in meinem Kopf, die sich über all meine Taten lustig zu machen scheint. Sie erscheint höchst selten, vielleicht alle zwei Tage einmal. Doch wenn es passiert, bin ich wie von Sinnen. Ich sehe dunkle Gestalten, verliere die Kontrolle über meinen Körper und brauche in der Regel etwas Zeit um mich von dem Zwischenfall zu erholen. Vorgestern geschah es wieder und endete damit, dass ich mich wie in einem Meer aus Nebel fühlte… Meine Sicht entschwand und ließ mich in völliger Dunkelheit zurück. Ich fühle mich, als würde etwas langsam von mir Besitz ergreifen… vielleicht hat es das schon längst. Ich brauche Euren Rat, Euere Hilfe, Meister Dorien.“
Kurz nachdem er geendet hatte, spürte er schon die Hand des Druiden auf seinem Gesicht und ließ sich zurück auf das Bett drücken.
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>Eine menschlicher Wasserfall...also doch Blindenfisch?< überlegte der Druide in Gedanken und hörte gar nicht recht hin, als der junge Hauptmann vor sich hin erzählte, eher widmete sich der Alte der Betrachtung seines Opfers, dessen Kopf er sich auf wenige Zentimeter genähert hatte.
"Fische küsst man nicht...wie gut...", murmelte er und freute sich darüber, dass er nicht in Versuchung kam seine Lippen zu spitzen und den Mann vor sich zu küssen.
"Warum redest du so viel Blindenfisch? Sei still, still wie der Wald und höre nur zu...Meister Dorien...mach dir keine Sorgen, auch dir wird die Welt wieder sichtbar...", erklärte er hüpfend beim Gedanken an den Frühling und drückte den aufgeregten Patient zurück auf sein Bett.
"Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn?...wer glaubt so etwas... wir machen dir wieder Augen, wie frisch gebackener ERdbeerkuchen neu und...
Er war verstummt, sein Gesicht wirkte versteinert und nur seine Hand schien das lebende am Körper des Greises zu sein, die hektisch versuchte ein Fläschchen aus seiner Socke zu kramen.
"Wirst du wohl rauskommen du kleiner Molch, gefällt dir der Duft wohl?", fragte Dorien die Flasche und blickte dann grinsend auf seinen Patienten.
"Los gehts...!", erklärte er voller Vorfreude ohne auf eine Bestätigung zu warten, träufelte etwas aus der Flasche auf die Hand und fuhr dann mit dem Finger hinter Jarvos Ohr, wo er kräftig rieb.
"Vichyyy Waaashii, Wuhuu...hoo.. oh...ahhh haha"
Die heraufbeschworenen Worte arteten in ein kicherndes Lachen aus und erklangen laut schallend im Raum.
Fasziniert betrachtete der Druide seinen Patienten aus dessen Ohren langsam, dann immer schneller sprießend grüne Ohrenhaare zum Vorschein kamen, die am Ende, dem Frühling gleich, eine rötliche Farbe hervorbrachten.
"Interessant..."
Suzuran
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Drudwyn konnte also noch gar keinen Zauber wirken. Gut so. Es würde wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern, bis dieser Winzling ihn vom Können her eingeholt hatte.
Gemächlichen Schrittes schlenderten die Beiden Richtung Silden. Während sie gingen, unterhielten sie sich größtenteils über belanglose Dinge, wie das Wetter. Es war ein recht milder Abend, der Himmel war noch recht hell und eine leichte Brise wehte durch das Haar der jungen Männer.
In Silden angekommen steuerten sie direkt auf die 'Grüne Krähe' zu. Mit sorgevollem Gesicht schaute Samarus in seinen Goldbeutel.
"Ich hoffe du hast etwas Gold, Drudwyn, ich bin nämlich pleite.", sagte der Grünäugige mit nachdenklicher Stimme.
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Ein furchtbares Knacken und Knuspern entstand in Jarvos Kopf, als er etwas Feuchtes in sein Ohr tröpfeln fühlte. Irgendetwas wuchs in ihm und wucherte unentwegt vor sich hin.
„Verdammt, was ist das denn?“, rief er und richtete sich auf. Doch mit eiserner Hand drückte Dorien ihn zurück aufs Bett und fing säuselnd an, irgendwelche Zeichen mit seinem Daumen auf Jarvos Stirn zu zeichnen. Das Knacken verstärkte sich und führte dazu, dass der Barde die Hände auf seine Ohren presste. Was er dort spürte, ließ ihn abrupt verstummen. Doriens Laute hatten sich derweilen zu einem Summen entwickelt, welches ihn stark an ein Kinderlied aus seiner Jugend erinnerte. Es war unverkennbar. Der alte Druide sang ihm da ein myrtanisches Kinderstück vor.
„Was zum Henker ist das? Dorien, was passiert hier?“ Die Geräusche in Jarvos Kopf setzten sich zu einem Kribbeln fort, welches bis zu seinen Zehnägeln reichte. Auch aus seiner Nase sprossen nun dünne, zierliche Fäden, die sich sogleich zu schillernden Locken aufrollten und ihn an der Wange kitzelten.
„Hepsaaa!“, stieß Dorien hervor und schnitt eine der Locken mit der Schere ab, die er aus einer seiner Taschen hervorgezaubert hatte. Er legte auf seine Hand und roch intensiv an ihr.
„Dorien?“
„Hmmmm….“
„Warum habe ich das Gefühl mir würde gleich ein zweiter Kopf wachsen?“
„Hmmmm….“
Der Barde gab es auf, an den puren Menschenverstand des Druiden zu appellieren – dieser Mann kümmerte sich zwar um das Leiden seiner Patienten, jedoch nicht um ihr geistiges Wohlbefinden während der Behandelung.
Versuchend sich zu entspannen, lehnte er sich zurück und ließ all die merkwürdigen Handgriffe über sich ergehen. Wenn er Schuss- und Schwertwunden aushalten, Tritte und Schläge kassieren konnte, dann dürften die faltigen Hände des alten Mannes und seine Pülverchen und Salben ihm den Verstand schon nicht rauben können.
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»Vryce!«
Der Gauner wirbelte herum, hatte von irgendwoher ein Wurfmesser gezogen und hielt es zwischen den Fingern, bereit zu töten wenn es sein musste. Es musste natürlich nicht sein. Der Rufer entpuppte sich als ein alter Bekannter aus Geldern. Riot Madring, sein Informant. Ein Lächeln zeigte sich auf den Lippen des Diebes.
»Grüße, Riot. Was verschlägt Dich in dieses Kaff?«, fragte Vryce und reichte dem Bauern die Hand, was kräftig erwidert wurde.
»Tenebricus«, sagte der Mann nur trocken und verursachte damit, dass die Gesichtszüge des jungen Diebes entgleisten. Still fluchte er, ehe die Fragen folgten.
»Was ist mit ihm? Ist er hier? Verdammt, Riot, spuck's aus!«
Der Bauer lächelte. Er merkte wohl, dass er gerade den Dieb am Haken hatte. Na, den Gedanken werd ich ihm austreiben. Ein flinker Schritt nach vorne, ein Moment der Unachtsamkeit Riots und schon hatte er ein Messer an der Kehle.
»Na, das lockert doch die Zunge, meinst Du nicht aus? Also los, schnell, präzise und ohne Metaphern.«
»Er ist verschwunden. Hatte wohl Ärger mit den Orks und hat sich abgesetzt. Vom Auge weiß ich nichts, aber angeblich sollen die Grünen ihm was abgeknüpft haben, was dann sicherlich das Artefakt ist. Heißt also, es liegt in Geldern herum und ist somit in den Pranken der Orks.«
»Scheiße!«, fluchte der Gauner nun lautstark, trat zurück und ließ das Messer verschwinden. »Dreimal verfluchte Scheiße! Und was ist mit diesem verdammten Kuttenträger, den er bei sich hatte?«
»Der sitzt hinter nordmarischen Gardinen.«
»Ohne Metaphern, verdammt!«
»Hockt im Knast der Orks.«
»Geht doch. Nun, dann hat der alte Artefaktsammler doch sehr gute Chancen, in Geldern fündig zu werden.«
»Wer?«, fragte Riot verwirrt.
»Niemand, Riot, niemand. Du kannst wieder gehen«
»Was?! Hey, erst will ich Goldmünzen sehen. Sofort, bar auf die Hand.«
»Münzen kann ich Dir nicht geben, tut mir Leid. Ich kann dir aber drei Messer geben, blank in die Hand. Interesse?«, fragte der Dieb kalt lächelnd. Riot hatte kein Interesse. Wortlos wandte er sich ab.
»Arschloch«, murmelte der Bauer noch, ehe er Anstalten machte, sich auf den Weg zu machen.
»Hey Riot!«
Der Mann drehte sich um. »Was?«
»Trink' einen!« Ein kleines Säckel Münzen flog dem Bauern in die Hand. Ungläubig sah er hinein, verzog das Gesicht. Er nickte dem Dieb zu, drehte sich um, dämpfte jedoch nicht den Ton, als er »Arrogantes Arschloch« sprach.
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"Welch wunderschöne Ausbildung der rothaarigen Vibrissae-flo...hoöhhöh", begann der alte Druide und fing dann heftig an zu Husten.
"Nasenhaarblume interessant...sie scheint etwas abzusondern...es reizt mich...REIZT ...welch übles Gewächs aus deinen Ohren und der Nase du Strolch... reizt selbst meine Nase!", erklärte er mit lauter STimme und zog die Nase nach oben.
Nachdem Dorien sich einige Exemplare der schönsten Blumen weggeschnitten hatte und sie in ein kleines Beutelchen rieseln ließ, boxte er einige Male vor Jarvos Augen in die Luft und traf beim letzten Mal sein Gesicht, beachtete das Aufstöhnen seines Patienten aber nicht weiter....
"Blind wie ein... blind einfach oder...oder bin ich etwa unsichbar?", flüsterte er entsetzt und wischte vor sich durch die Luft um zu testen, ob sein Körper noch anwesend war.
"Alles in Ordnung, wir werden deinen Augen Beine machen...Beine verstehst? Damit du wieder sehen kannst...jaja. Dazu ein alter Zehennagel der alten Morchel Trudi auf deinen Nagel gelegt", erklärte er und riss den rechten Socken auf unsanfte Art und Weise vom Fuß des Hauptmannes.
"Erhebe dich du Blindfisch...jetzt dreh dich einmal um dich selbst...uhlala... setz dich und stell nur! NUR! den rechten Fuß auf den Boden...der Nagel findet so die perfekte Lage auf deinem Nagel und kann mit deinem verwachsen."
Der Greis hatte sich auf den Bauch gelegt und versuchte um Jarvos Bein unter dem Bett herum zu krabbeln. Jedoch schaffte er es nicht, stieß sich beim erheben den Kopf und begann dann laut fluchend einen Kreis aus Pulver um den Fuß zu malen.
"Oh weißer Scheiss...mein alter Greis, Greises Kopf verfluchtes Bett...neumodischer Dreck...mach ihnen Beine, Augen so groß wie eine Eule nicht des Gnomes Beule sollst zu haben, nicht wahr?"
Suzuran
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Nordwälder
"Das war auch Zeit...", dachte sich Ornlu und stupste Suzu an, die an ihn gelehnt schon fast schlief - so dachte er. Einen ganzen Tag hatten sie hier oben ausgeharrt und diesem Fest(?) der Goblins beigewohnt. Sie hatten beide nicht verstanden was dies alles sollte, sie hatten jedoch den ganzen Tag beobachten können wie diese Wichte zu feiern wussten und Rituale vollzogen.
Blaue, magische Feuer brannten um den großen Troll und färbten den weißen Obergobbo in ein helles Blau um, während um ihn die müden Leiber der Wichte ruhten, schliefen, schnarchten oder sich miteinander vergnügten. Nur noch wenige sangen oder tanzten noch weiter, während die Trommeln noch weiter schlugen, aber weit ruhiger wurden. An jedem Feuer war ein Gobblinschamane und nährte das Feuer. Wie verstand der Druide nicht. Vielleicht durch die Taten der großen Menge? Oder doch was anderes?
"Was haben die hier vor?", fragte der Druide und blickte zu ihr.
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Magie war ... schwer zu beschreiben. Sie war eine rätselhafte Kraft, irgendwie unstet. Sie hatte versucht, die Magie über nach wach zu halten, aber es hatte nicht funktioniert, wie zu erwarten. Dann hatte sie es tagsüber mit viel Konzentration versucht, um dann aber gegen Mittag abbrechen zu müssen, vollkommen erschöpft, denn sie hatte nebenher noch Archenholz schleifen müssen. Sie hatte sich völlig ausgelaugt gefühlt, aber mit ihren Übungen nicht aufgehört. Je öfter sie übte, desto länger konte sie die Magie wach halten, aber es fiel ihr immer schwerer, es mit derselben Inbrunst zu tun, wie sie es anfangs getan hatte. Manchmal glitten ihre Gedanken einfach weg, und das Verlangen, Oparilames wiederzusehen, verdrängte den Wunsch, ihre Magie zu erhalten. Oder sie war wütend wegen dieser mistigen Tauben, dann schien ihre Magie aufzuflammen, die Ranken schängelten sich, sie fühlte sie pulsieren, aber dieses Pulsieren der Ranken, die handeln wollten, war anders als ihr Herzschlag, ihr Puls. Natürlich kam es auch vor, dass sie keine rechte Lust hatte, die Übungen zu machen. Dann zwang sie sich zur Konzentration, aber ihre Bemühungen schlugen einfach fehl, oder die Ranken schienen zu verharren und sich nicht bewegen zu wollen.
Nach dem Füttern der Tiere war Cécilia an die frische Luft getreten. Es war recht frisch, und sie fühlte sich belebt dadurch. Die dahinschwindende Konzentration kehrte zurück. Sie ging ein paar Schritte, das hatte sie wenigstens vor, und ging nochmal ihre Liste durch, weckte ihre Magie. Sie wagte nicht zu behaupten, das ginge ihr in Fleisch und Blut über, aber es wurde mit der Zeit einfacher ... aber zugleich schwieriger.
Wind streifte ihr Gesicht. Sie hatte vergessen, Meisterin Vivin zu fragen, wie sie ihr Gespür fördern konnte, wie man Magie von normalem Wind unterschied. Vielleicht konnte sie das nachholen. Cécilia lenkte ihre Schritte nun zu den Kavernen, fasste Mut, sich den Meistern zu stellen.
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Jarvo traute sich nicht mehr, auch nur einen Ton hervorzubringen. Der alte Mann war schlimmer als Scatty je seien konnte und selbst dieser verrückte Baumkuschler hatte sich absonderliche Geschichten geleistet. Der Hauptmann mochte sich gar nicht vorstellen, was um ihn herum geschah. Was er mit seinen restlichen Sinnen aufnahm, machte ihn schon diffus genug. So gut es ging, folgte er den Befehlen leiste, ließ sich schlagen und vollführte den aberwitzigen Zehnageltanz, der den Alten ganz aus dem Häuschen brachte.
„Krummes Ding, gerades Ding… macht es schlimm, macht es gut… tanz, du Hummel, tanz!“
Dorien war wie von Sinnen und sprang gackernd um Jarvo herum, der sich ebenfalls auf einem Bein hüpfend um seine eigene Achse drehte. Die beiden vollführten ihre Kreise in gegensätzlicher Richtung und der Barde meinte das Wort „Antigravitationsfeld“ aus Doriens Gegacker herauszuhören.
Da es sich mit geschlossenen Augen so schwer das Gleichgewicht zu halten ist, dauerte es nicht lange, bis Jarvo zu Seite taumelte und schlussendlich mit dem Gesicht voran auf den Boden knallte. Ein kurzer Lichtstoß durchbrach seine Lider, doch die Dunkelheit umfing hin sogleich wieder. Er rappelte sich auf, zog sich an den Möbeln hoch und suchte tastend nach dem Druiden, welcher mehr versuchte, hysterisch seine Annäherungsversuche abzublocken
„Dorien, meine Augen! Für einen Moment sah ich etwas.“
Mit zusammengekniffenen Augenbrauen fuchtelte der Druide in der Luft herum und buchsierte den Barden wieder auf das Bett zurück.
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"He da! Hannes! Schau dir den mal an!" rief der Horst zu Hannes, als sie eine ihnen gänzlich unbekannte Gestalt erblickt hatten. "Was ist denn Horst? Hast du schon wieder diese Kleinwüchsigen mit den behaarten Füßen gesehen? Du weißt schon! Frott und Scham!" seinen Blick zum Wegesrand schwankend sah nun auch der Bauer die Gestalt. Ein gerüsteter Krieger mit scheinbar fremdländischen Zeichen auf seiner leicht grünlich schimmernden Rüstung. Zumindest deutete das, was man unter dem tiefgrünen Kapuzenumhang erspähen stark darauf hin, dass es sich um eine Rüstung handelte. Das Rascheln von sich bewegenden Kettengliedern des schwarzen Kettenhemdes über das sich kreuzende Lederriemen gespannt waren auf deren Mitte sich ein seltsames Totenkopfsymbol befand war nur eines der Dinge, die darauf hindeuteten. Weiteres Merkmal war der eindeutige Umriss von Schulterstücken, die sich unter dem Mantel hervorhoben, wie auch der lange Schwertgriff, welcher unter dem Umhang herausschaute und dessen Rest sich wohl auf dem Rücken des Fremden befand, welcher mit ins Gesicht gezogener Kapuze durch Silden streifte.
Viele Leute waren nicht mehr auf den Straßen. Vereinzelte, die ihren Weg zur Taverne antraten oder gerade von dort kamen. Aber auch Bauern und Jäger, die nach getaner Arbeit ihrem Weg ins warme Heim suchten. Doch die, die diesen Mann mit dem zielsicheren Gang sahen kamen kaum anders herum, ihm neugierige Blicke zu schenken. Manche gafften und blieben stehen, andere wiederum schauten neugierig während sie ihren Weg verfolgten. Ein anderer lief sogar abgelenkt wie er war gegen eine Hüttenwand, doch der Fremde dessen Haupt unter der grünen Kapuze verborgen war lief ungeachtet dessen weiter. Weiter, bis er an eines der größeren Gebäude Sildens kam. Allem Anschein nach eine Art Villa, in der noch Licht brannte. Dies war sein Ziel und so schritt er auf die Tür zu.
Und da war er wieder: Dieser unverkennbare Geruch einer Person, die der Wanderer schon einmal besucht hatte. Trotz den in der Luft liegenden Düften von aufblühenden Blumen und nassem Gras, wie auch diesem Geruch bevorstehenden Regens nahm er diese einzigartige Duftnote noch immer wahr. Ein seltsames Gefühl, durch die Straßen und über die Wege zu wandern durch ein Dorf, in welchem man nun nur ein Wanderer war. Früher ein Bewohner - Heute nur ein Reisender. Ein sanfter Windhauch wehte den Mantel zur Seite wodurch ein kurzer Blick auf die Beinschienen frei wurde, die fest an den Stiefeln des Mannes festgezogen waren. Doch auch der Wind störte ihn nicht. Eine kurze Bewegung und unter dem Mantel kam ein kräftiger Arm hervor, dessen Hände bis auf die Finger von Handschuhen bedeckt und dessen Unterarm von einer im Mondlicht grünlich schimmernden Armschiene umschlossen war. Leicht klopfte der gerüstete Krieger an die Tür des Anwesens...
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"Wer klopft denn um die Uhrzeit noch?", fragte Myra Keks, den sie gerade das Fell kämmte.
Vorsichtig setzte sie ihren Freund auf einen Stuhl, legte die Bürste auf den Tisch und ging zur Tür. Der Degen stand griff bereit genau neben ihr, falls irgendein Typ meinte ihr näher zu kommen als es der höfliche Abstand erlaubte. Griffin würde es nicht sein, dessen war sie sich sicher, dieser war mit der Vorbereitung für ihren gemeinsamen Abend sicherlich beschäftigt genug. Langsam öffnete die Schönheit die Tür einen spaltbreit und schaute nach draußen. Vor ihr stand ein großer Kerl in einen Mantel gehüllte. Sie wollte ihn gerade wegscheuchen, als der Wind den Mantel etwas zur Zeite wehte und sie darunter das Symbol des allmächtigen Schläfers auf der Brust ihres Gegenüber erleuchten sah.
"Beim Schläfer.", sagte sie leise und überrascht.
Sie öffnete die Tür nun weiter, aber hielt sich immer noch bereit mit einen Sprung zum Degen zu greifen und sich zu verteidigen. Gerae wollte sie nach dem Namen ihres Gegenübers fragen, als dieser seine Kapuze abzog. Sichtlich überrascht rief die junge Schneiderin laut aus:
"Ryu! Komm rein, dann musst du nicht bei dem Wind draußen stehen."
Ihr Lehrmeister trat in den Flur und die Blonde schloss hinter ihm die Tür.
"Wo hast du dich denn solang herum getrieben?"
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"Wen haben wir denn da!", tönte Faun und trat hinter die junge Cécilia, die offenbar die Stufen zu den Kavernen gerade hinabsteigen wollte.
"Lass mich raten, du suchst einen von uns, hmm?", fragte der Greis, lächelte und zog an seiner langen Pfeife die mit Dunkelpilztabak gefüllt war.
Die junge Frau nickte überrascht, während Faun sie bat ihm zu folgen. Sie gingen nicht in die Kavernen, nein, sie spazierten zur heiligen Eiche und nahmen an einer Bank Platz. Nachdem sie dann zeigte wie weit sie ist, nickte Faun nur freundlich und paffte gemütlich weiter, bis er die Pfeife beiseite legte.
Cécilia sollte ihre Hände auf seine legen und dann ließ er seine Magie leicht sprechen. Sie strömte aus, verteilte sich im ganzen Körper und ließ sie spüren, dass sie da war. Dann aber floß die Magie im alten Greis einzig in die rechte Hand und bündelte sich da, während im ganzen Körper sonst nahezu nichts mehr war.
"Magie zu kanalisieren, soll deine nächste Lektion sein. Wozu braucht man es? Zum einen um sie in sich besser zu verstehen und kontrollieren. Zum anderen muss sie später austreten und gelenkt werden. Das lenken und formen, übst du damit schon, denn reine Magie ist es, die wir zu Zaubern wandeln. Verstehst du das, durch meine Worte?", fragte Faun und paffte wieder.
ornlu
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"Vielen Dank, Mylady." mit einem dankenden Nicken und einer leicht angedeuteten Verbeugung symbolisierte der Templer seiner Schülerin, dass er ihre Geste ihn hereinzubitten dankend annahm. Sein Blick wanderte durch den Raum. Alles war noch, wie bei seinem letzten Besuch, was ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Manche Dinge würden eben doch ganz beim Alten bleiben. Nach einem kurzen Moment in denen der Hayabusa die Gerüche und Impressionen von Myras Heim neugierig über sich hergehen ließ, wandte er sich der Adligen zu. "Hmm, ist eine lange Geschichte... Wo fang ich denn am besten an?" er musterte sie kurz. Auch sie hatte sich nicht verändert, wenn er sie auch selten so überrascht gesehen hatte war sie doch noch immer genauso ansehnlich wie eh und je.
"Sagen wir, ich bin ein wenig herumgekommen, um meine Heimat zu finden." leicht grinsend führte er auf den abschätzenden Blick seines Gegenübers weiter aus. "Nachdem ich in Nordmar war um dort Zerstreuung im Training zu suchen fand ich meine Schmiede mehr oder weniger in keinem guten Zustand wieder, also beschloss ich kurzerhand dorthin zu gehen, wo Großmeister Gor Na Jan mich vor einiger Zeit schickte um mir die Rüstung meiner Kaste zu holen, die er dort untergebracht hatte. Eine Art Zufluchtsort für die, die Silden schon früh verließen um eine neue Heimat zu finden. Aber ich will dich nicht langweilen. Ich hoffe es ist dir gut ergangen, während ich weg war. Mh... Sag mal, hast du deine Haare frisch gemacht? Sie duften genauso gut, wie sie elegant aussehen."
Noch immer nahe der Tür stehend blickte er sie ruhig, freundlich aber doch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in seinen Augen an. Natürlich schadete es nicht, einer schönen Dame ein Kompliment zu machen, doch war der Templer nicht nur nach Silden gekommen, um ihr Honig ums Maul zu schmieren...
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Verwundert spürte sie Meister Fauns Magie, wie sie sich in der rechten Hand zu ballen schien, den restlichen Körper unbehelligt lassend. So etwas war möglich? Bisher hatte sie ihre Magie nur durch und durch im gesamten Körper wahrgenommen. Im Gegensatz zu anderer Energie, etwa Bewegungsenergie, wärmte die Magie sie nicht, nein, sie nahm sie in einer abendlichen Kühle wahr, ähnlich frischem Wind. Eine Kühle, die sich durch ihre Adern schlich und Fingerspitzen und Zehen kribbeln ließ, jedoch nicht so kühl, dass sie ihre Zehen nicht mehr spürte. Der Wind, den sie als Magie spürte, wehte auch nicht nur um ihren Kopf, oder über ihr Gesicht, nein, er umwehte ihren gesamten Körper. Wo sie den Wind und die Kälte spürte, dort war die Magie ...
Nun sollte sie ihre Magie also lenken und formen.
"Ich habe Eure Worte verstanden", sagte sie. "Ich soll also üben, die Magie in mir auf in einen einzigen Körperteil zu leiten?"
Die Übung klang einfach ... aber sie war sich sicher, dass sie nicht so einfach war. Es würde schon ein gehöriges Maß an Konzentration dazugehören, überlegte sie sich. Mehr noch als normalerweise, beim Wecken. Aber es war schön, zu wissen, dass sie vorankam. Halt! Da war noch was!
Bevor du es wieder vergisst!, ermahnte sie sich streng.
"Wenn ich meine Magie wecke, spüre ich einen Wind. Meisterin Vivin sagte, es wäre ein Gespür für Magie, und es sei wichtig, es zu fördern. Könnt ihr mir Wege zeigen, dieses Gespür für Magie zu fördern, oder magischen Wind von normalem zu unterscheiden?"
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Mehr und mehr hatten sich die rythmischen Trommelklänge leister werdend zu einem Rauschen gleich dem Wellenschlag des Meeres vermengt, dessen Ton sie nur so auf der Maera vernommen hatte. Wie ein beruhigendes Wiegenlied summten die Töne die junge Frau in eine Art halbschlaf.
An Ornlus Schulter gelehnt wurde sie von diesem kurz bevor sie ganz in die Welt der Träume sinken konnte, wieder geweckt.
Verschwommenes vor den Augen wandelte sich wieder zu einem scharfen Bild. Der Ameisenhaufen schien zu schlafen nur eine Sache lenkte den Blick auf sich...
"Was die vorhaben?", fragte sie zurück und schaute ihn mit einem Schlafzimmerblick an. "Hast du denn sowas noch nie gesehen? Meinst du wir könnten...sie schlafen doch fast alle und der Troll sieht aus als würde er nichts mehr wahrnehmen nicht wahr?"
Sie wartete nicht recht auf seine Antwort und erhob sich recht tollpatschig, der Ast kam ins wanken, der Baum schüttelte sich, als müsste er niesen und beförderte Suz eine Etage nach unten auf den Boden. Direkt neben eines der brennenden Feuer...
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Leicht arrogant schwang die junge Schönheit ihre Haare etwas hin und her. Sie wusste zwar nicht, warum Ryu wusste, dass sie erst vor ein paar Stunden ihre Haare gewaschen hatte mit einer sehr gutriechenden Substanz, die sie von einem Händler im Dorf gekauft hatte, aber es war ihr gleich. Endlich würdigte mal jemand, dass sie sich immer so sehr um ihr Äußeres kümmerte.
"Ich danke dir.", sagte sie kurz, "Ja, mir ist es eigentlich recht gut ergangen, wenn ich davon absehe, dass mich der Clananführer Drakk einfach so in seinem Clan hat sitzen lassen und dass obwohl ich den meinen Umgang mit der Armbrust verbessern will. Ich hoffe nur, dass ich irgendwann von ihm eine Nachricht erhalte, dass ich meine Lehre fortsetzen kann.
Ansonsten habe ich etwas mit dem Schwert trainiert, aber mehr noch, wegen meiner Armbrustlehre, meine Kraft und Kondition. In einem Übungskampf hier in Silden haben sich in meiner Schwertführung ein paar Fehler gezeigt, die wir ausmerzen sollten."
Sie rasselte ihre Geschichte herunter wie einen Wasserfall, denn es gab etwas wesentlich interessanteres als das, was sie die ganze Zeit gemacht hatte, nämlich die Rüstung ihres Lehrmeisters. Schon sehr lange Zeit hatte die Blonde keine Templerrüstung gesehen, das letzte Mal als sie eine solche gesehen hatte, trug sie selbst noch die Robe eines Gurus. Doch diese Robe hatte sie auch schon vor langer Zeit abgesetzt. Jetzt gehörte sie keiner Gemeinschaft mehr an, so wie einst der Sumpfschwesternschaft, jetzt war sie eine Bürgerin Sildens, die einen gewissen Hang zu den Wäldern und der Natur hatte, die sich in und um Silden befand. Dieser ganze Ort hatte etwas geheimnisvolles. Ein paar Einsichten hatte Myra durch die alte Garaia gewonnen, aber sie wusste, dass hier noch viel mehr war.
"Wie kommt es, dass du wieder deine alte Templerrüstung trägst. Ich dachte die Zeiten des Templerordens sind vorbei? Schon sehr lange Zeit habe ich keinen mehr von euch gesehen."
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"So ist es.", antwortete der Greis.
"Stell dir vor wie du deine ganze Magie an einen Punkt in dir sammelst. Als würde sie hier in deinem Zeigefinger sich bündeln. Wenn du das schaffst, mein Kind, dann bist du gut.", meinte der alte Faun und zog wieder an der Pfeife um zu überlegen, was er ihr auf die zweite Frage antwortet. Er fuhr sich durch den Bart und beobachtete wie der Wind den Pfeifenrauch davon wehte.
"Hmm...abwarten, junge Cécilia. Weißt du mit 426 Wintern ist warten ein seltsames Wort. Erst recht, wenn man es zu einer jungen Frau sagt die die 20. Generation von einem selbst sein könnte. Aber...in diesen Worten ist viel Wahrheit. Wie weit bist du schon mit der Magie? wie weit kennst du sie und dich selbst? Diese Gabe von der du sprichst - manche haben sie. Bevor sie aber nicht ihre Erfahrungen mit ihr machten, mit ihrer Magie reiften und begannen zu verstehen - konnten sie sie nicht vollends nutzen. Was bringt es dir jetzt es zu lernen und zu meistern, wenn du noch gar nicht bereit dazu bist? - Aber ich kenne auch die Jugend und ich will dich nicht quälen. Geduld ist eine Tugend die nicht jeder hat und alter spiegelt sie auch nie wieder. Um zu beginnen sie zu verstehen, musst du einen ersten Schritt setzen. Wenn du die Augen schließt und losgehst, wohin wird es dich führen?", fragte er und lächelte. Es war natürlich ein Rätsel, aber wenn man es sprichwörtlich nahm und um die Ecke mit der Magie dachte, konnte man manches sehen.
ornlu
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Mit leicht zitternden Knien saß der Tempelvorsteher im Schankraum der Taverne. Seine Begleiter gingen ihren eigenen Beschäftigungen nach und Lopadas hoffte, dass sein Schüler hin und wieder daran dachte sich mit der Magie zu beschäftigen. Wenn Nero schon jetzt damit begann leichtfertig mit der von Innos gegebenen Kraft umzugehen, dann blieb dem Lehrmeister nichts anderes übrig als die Lehre abzubrechen. Immer wenn er daran dachte, rasten Bilder von Yasmins Lehre und ihrer Untat an seinem inneren Auge vorbei. Nocheinmal durfte so etwas nicht geschehen. Die Magie des Feuergottes war eine mächtige und gerade deshalb dufte niemand leichtfertig damit umgehen.
Seine Augen wanderten durch die Reihen der Leute, die an den Tischen saßen. Hin und wieder trafen sich seine Blicke mit denen eines anderen, denn mit seiner roten Robe fiel er hier auf wie ein Drache in Vengard. Auf eine gewisse Art und Weise hatte er Angst seinen Glauben so öffentlich zu Schau zu tragen, aber auf der andere Weise war er nicht besonders fromm, wenn er es nicht tat. Dazu kam noch, dass er nicht in böser Absicht hier war und vielleicht einige Leute davon überzeugen konnte, dass die Magier des Feuers keine arroganten Menschen waren, wie sie von einigen gesehen wurden.
Mit einem großen Zug leerte er den Becher Wein, der vor ihm stand und ging dann zum Thresen hinüber. Die Augen der Tavernenbesucher verfolgten ihn so unauffällig sie konnten.
"Sag mir, Wirt, habt ihr hier in Silden eine Bibliothek oder einen Gelehrten, der ein paar wertvolle Bücher besitzt?", fragte Lopadas etwas schüchtern.
Der Wirt schaute ihn gleichgültig wie immer an, Wirte mussten wahrscheinlich gleichgültig gucken, da jede Parteinahme dazu führen könnte, dass jemand verärgert war und kein Gold mehr hier zurückließ.
"Das ist ein einfaches Fischerdorf. Hier leben Bauern, Jäger, Fischer und ein paar Krieger, die das ganze beschützen. Wo soll hier ein Gelehrter seinen Platz finden und wozu brauchen wir so einen?"
"Naja.", erwiderte der Schriftgelehrte, "Es ist immer wichtig jemanden in einer Gemeinschaft zu haben, der über die großen Dinge des Universums bescheid weiß oder jedenfalls den großen Fragen nachgeht."
"Wozu? Was bringt es uns über das Universum nachzudenken, wenn jederzeit Orks oder Banditen vor den Tor stehen können, um Silden zu erobern. Sollen wir sie mit Büchern bewerfen oder sie zu Tode quatschen?"
Ein amüsiertes Lachen war aus den Reihen zu hören, die das Gespräch unauffällig verfolgten.
"Solches Wissen hat natürlich auch eine praktische Bewandnis, wenn man weiß wie die Welt funktioniert, kann man sich besser in ihr zu recht finden.", sagte der Barbier.
"Pass mal auf, Magier. Sag mir einfach, wen oder was du suchst oder bestell noch etwas, diese zwei Optionen hast du."
Der Priester war nicht sehr glücklich darüber, wie der Kerl mit ihm umsprang, aber er war hier nicht mehr in Vengard und selbst da konnte er nicht unbedingt auf Freundlichkeit hoffen.
"Ich bin auf der Suche nach Büchern, die in unserer Bibliothek durch ein Unglück zerstört worden sind. Diese möchte ich wiederbeschaffen oder wenigstens eine Kopie der Texte. Deswegen hatte ich dich nach einen Gelehrten gefragt, aber scheinbar gibt es hier soetwas nicht."
"Wir haben hier vielleicht keine riesige Bibliothek mit sinnlosen Büchern, aber dennoch ist Silden keineswegs dumm, merk dir das, Magier.", zischte der Wirt und verwischte weiter mit dem dreckigen Lappen Schmutz an einem Glas.
"Gibt es denn keinen, der sich mit der Historie des Dorfes oder mit ähnlichen Sachen beschäftigt, der mir vielleicht weiterhelfen kann?", fragte der Priester schon leicht verzweifelt.
"Es gibt Leute, die sich mit Dingen auskennen und es gibt Leute, die wissen, dass es solche Leute gibt. Aber mit den Dingen, mit denen die sich beschäftigen, kannst du sicherlich nichts anfangen. Also frag lieber nicht weiter."
Seufzend gab der Feuermagier nach. Es schien doch keinen Sinn zu haben den Wirt weiter auszufragen und er hatte auch keine Lust ihm Unsummen an Gold zu übergeben, um am Ende auch nicht schlauer zu sein.
"Dann gib mir noch einen Becher mit Wein."
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Myra schien nicht zu wissen, dass sie da gerade Salz in alte Wunden streute, doch Ryu schüttelte nur leicht den Kopf, ehe er seine Faust einen kurzen Moment an seine linke Brust führte. "Die einzigen Templer, die noch in Myrtana ihre Wege gehen sind Gor Na Jan und ich. Aber, solange auch nur ein einziger von uns steht sind wir unbesiegbar." eine Floskel, deren tieferen Sinn Ryu gerne im Unklaren für andere ließ. "Nun, ich bin nach dem Fund eines alten Tagebuchs von einem der Templer die den Turm bewohnt hatten zu dem Schluss gekommen, dass man sein Erbe und die Traditionen seiner Kaste in Ehren halten sollte. Und... Sollte Gor Na Jan nicht mehr auftauchen wird es an mir sein, als letzter Templer der Welt zu zeigen, dass wir noch immer bestehen." während in seiner Stimme die volle Überzeugung, aber auch die Ehrfurcht vor seiner Kaste schwang, hatte er Myra tief in die Augen geschaut.
Doch wollte er sie nicht mit irgendwelchen heroischen Ansprachen beeindrucken, oder langweilen, also kam er zu einem doch eher nüchternen und sachlichen Thema zurück. "Du sagtest, deine Schwertkünste sind noch fehlerhaft?" sein Blick wanderte kurz zu einem der Fenster. Es hatte bereits ein erster Schauer eingesetzt, der wohl bald noch stärker werden würde. "Da lässt sich bestimmt etwas machen. Außerdem darfst du mich gerne mit deiner Stärke beeindrucken, meine Liebe." wobei er letzteres nicht wie gewohnt mit einer gewissen Frechheit, sondern nüchtern und freundlich betonte. Der Templer hatte sich vorgenommen seinem Status entsprechend zu handeln. Herumalbern konnte er schließlich immernoch, wenn er einmal in engerem Kreise war...
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