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Kelephor rief seine Magie und betrachtete das zunehmende Leuchten seiner Hand. Das Symbol einer Spinne, auf ewig eingebrannt, bis der Tod ihn holen würde und hinab in das Reich Beliars brachte. Dann würde auch alle Magie aus dem Körper Kelephors schwinden. Erst dann würde man das Symbol Kar'oths nie wieder sehen. Doch was würde bis dahin geschehen?
Der Hüne riss sich zusammen und schloss die Augen. Sofort war es wieder da, diese Wärme und Geborgenheit. Er konzentrierte sich immer mehr auf diese Erinnerung an das Gefühl und versuchte dann, die Magie durch seinen Körper in die linke Hand fließen zu lassen. Doch es gelang ihm nicht. Stattdessen spürte der Barbier, wie sie langsam wieder zurück sank, hinab in die Tiefen seines Geists, um erneut zu schlafen. Ein leiser Fluch drang über die Lippen Kelephors, was seine Konzentration entgültig aufhob.
"Hrmpf." Schnaufte der Bärtige und konzentrierte sich erneut darauf, seine Magie zu rufen und zu halten. Die Spinne in seiner Hand strahlte mit einem leichten Glimmen. Doch bevor Kelephor erneut begann, einen Fehler zu wiederholen, überlegte er. Er wollte die Magie von der einen Hand in die andere lenken, doch wenn er sich auf seine Magie selbst konzentrierte, dann passierte nichts.
Vielleicht, wenn er sich nur auf die Magie in seiner Hand selbst fokussierte? Das dort Magie am Werk war, dass konnte der Bärtige spüren. Doch würde es ihm gelingen, sie von der einen Hand zur anderen zu bringen? Erneut schloss er seine Augen. Seinen Geist konzentrierte er diesmal auf seine Hand, spürte das leichte, nicht unangenehme Prickeln auf der Haut. Und dann begann er, sich vorzustellen, wie dieses Prickeln langsam durch seinen Körper wanderte und auf seine Linke überging.
Ganz langsam begann es. während seine rechte Hand weniger kribbelte, schien es in der Linken zuzunehmen. Bis es irgendwann genauso stark war, wie zuvor in der anderen Hand. Kelephor öffnete die Augen und schaute auf seine Hände. Das Symbol leuchtete trotzdem noch, unverändert. Anscheinend stimmte es wirklich. Dieses Zeichen würde immer leuchten, wenn er Magie anwendete.
Plötzlich erfasste leichter Schwindel den Hünen. Er musste sich konzentrieren, nicht zu schwanken und holte mehrmals tief Luft. Anscheinend forderte auch die Magie ihren Tribut und konnte nicht endlos gewirkt werden.
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„Also im Moment habe ich leider nichts für dich, da ich in letzter Zeit anderes zu tun hatte und mich deshalb nicht um neue Kundschaft kümmern konnte. Wenn ich aber nen Job haben sollte, bist du meine erste Anlaufstelle.“ Musste Melford Taniyan leider enttäuschen. Allerdings kamen ihm zwei Ideen, wie er ihm trotzdem weiterhelfen konnte.
„In Silden gibt es aber immer was zu tun. Man muss nur wissen wo man zu suchen hat.“ Meinte Melford mit einem gewitzten Lächeln auf den Lippen.
„In der Taverne könntest du zum Beispiel den Wirt fragen. Der sollte dir ein paar Tipps geben können wo du nachfragen kannst. Und wenn er dir nicht helfen kann, dann kannst du auch zur Lagermeisterei bei der Wassermühle gehen. Kisten und Bretter stapeln oder Werkzeug sortieren sollte da in jedem Fall drin sein, aber es gibt auch oft größere Arbeiten bei denen du aushelfen kannst. Und wenn dir das nicht recht ist, kannst du mal auf das Anschlagbrett einen Blick werfen. Wenn jemand in Silden Arbeit zu vergeben hat, oder welche sucht, kann er dort eine Notiz hinterlassen.“ Erklärte der Handwerker und erinnerte such wieder an Taniyans Kleidungsproblem, als er ihn im Fackelschein betrachtete.
„Und wegen deinen Klamotten brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Wenn du dich ein wenig nützlich machst und ein paar Leute findest die für dich Sprechen, kannst du ebenfalls in der Lagermeisterei einen roten Stein bekommen. Mit dem kannst du dir dann ne passende Waldkluft bei einem Rüstungshändler oder Schneidermeister deines Vertrauens abholen.“ erklärte er und hoffte, dass er ihm ein wenig weiterhelfen konnte.
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Taniyan war, obschon Melford keine direkte Aufgabe für ihn hatte, erleichtert. Es gab also auf jeden Fall etwas zu tun, man musste nur fleißig herumfragen. Das klang wirklich gut. Und wenn am Ende auch noch ordentliche Kleidung in greifbare Nähe rückte – umso besser!
“Taverne und Lagermeisterei“ wiederholte er, und Melford nickte.
“Gut. Heute ist's wohl schon etwas zu dunkel dafür. Ich denke mal, ich schau morgen da vorbei und frage nach, ob's was zu tun gibt.“
Kisten und Bretter stapeln? Vielleicht auf Dauer etwas eintönig, aber durchaus machbar. Er beschloss, sein Glück zunächst in der Mühle zu versuchen. Der Lagermeister würde zwei helfende Hände bestimmt nicht abweisen. Und falls er dies, weshalb auch immer, doch tun sollte, dann blieb ja noch immer die Taverne. So oder so würde sich eine Arbeit finden lassen.
Und wenn erst einmal ein paar Kontakte geknüpft waren, würde er hoffentlich auch Fürsprecher für den roten Stein finden, den Melford erwähnt hatte. Eine interessante Methode, die neuen auszustatten, befand Taniyan. So etwas war ihm bis dahin nicht untergekommen. Er erinnerte sich an den Hof zurück, wo man den Schürfern ihre schlichte Schutzkleidung und eine Spitzhacke in die Hand gedrückt und sie dann zur Arbeit gescheucht hatte. Was wohl aus Hof und Söldnern geworden war? Seit der Überfahrt aufs Festland hatte er niemanden mehr gesehen, der auf dem Hof zu tun gehabt hatte. Naja, auch vorher nicht, hatte er sich doch fast nur im Piratenlager herumgetrieben. Beim Gedanken an Meer wurde er ein wenig schwermütig.
“Wie war das für dich, als du hier neu warst?“ fragte er den Baumeister, einerseits, um die Konversation voranzutreiben und andererseits, um sich selbst abzulenken.
“Schnell die richtigen Leute getroffen?“
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Feen riss die Augen auf.
"Komm!", zischte eine Stimme in ihrem Kopf. Da war es wieder, das Geflüster, die Bilder. Sie sah den Hirsch am Waldesrand, sah ihre Hütte jenseits des großen Sees. Es war ein Zeichen, ein eindeutiges Zeichen.
"Feen, geht es dir..."
Aber die Seherin beachtete ihre Heilerin gar nicht. Wie hypnotisiert stand sie auf, Hunger und Durst verebbten sogleich. Sie musste sich auf den Weg machen, sie hatte ihr Ziel jetzt klarer als je zuvor vor Augen.
"Ich gehe jetzt, danke für alles", waren ihre kühlen Worte und da wandte sie sich herum, schon hatte sie sich die Robe übergezogen und griff alsbald nach der Türklinke.
"Du kannst jetzt nicht gehen, du fieberst schon wieder. Leg dich doch wieder hin."
Saphiria stellte sich ihr in den Weg, verwehrte ihr den Ausgang.
"Geh beiseite oder ziehe mit mir. Ich werde jedenfalls gehen."
Jetzt begann die Magie zu wirken. Aber nicht von Feen, Saphiria wagte es, sie mittels eines Rankenzaubers am Fortgehen zu hindern. Feen blickte fast schon etwas verrückt grinsend herab.
"Machs gut", wiederholte sie knapp, dann öffnete sich die hölzerne Tür wie von selbst, Saphirias magische Kraft reichte nicht, sie geschlossen zu halten. Und dann begann die wahre Magie zu wirken. Für einen kurzen Moment hüllte sich Feen in einen violetten Schleier der Magie, der ihren gesamten Körper umgab, sah ein deutliches Bild vor Augen. Und dann wurde sie kleiner und kleiner, auf ihrer Haut bildeten sich kürze, rote Härchen, ihre Ohren wurden lang und spitz und aus der Stupsnase wurde eine prächtige Schnauze.
Als Fuchs war sie geradezu blitzschnell aus dem Haus entflohen. Die Robe hatte sie nun doch wieder verloren, aber das war nicht schlimm. Sie hatte ihre Methoden, sich zu wärmen. Und wenn sie Zeit ihres Lebens ein tierisches Dasein mit wärmendem Fell fristen musste...
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Corax hatte das Gefühl das der Mann ihm nicht alles erzählte. Nunja eigentlich war es weniger ein Gefühl als ein Fakt, Samarus drückte sich bewusst um bestimmte Details. Aber das konnte ihm egal, er hatte alles gehört zu haben was er wissen musste. "Nun du hast scheinbar einen Bund mit der Natur geschlossen, du hast ja bereits gehört was ich damals zu Drudwyn sagte, das gleiche gilt für dich. Aber du scheinst ja schon jemanden gefunden zu haben der dich unterrichtet, wenn du bereits in der Lage bist eine Lichtkugel zu beschwören. Ich weiß nicht so ganz was du nun von mir willst. Ahh entschuldige kurz. Es gibt da jemanden dem ich die Ohren langziehen muss." Corax hatte aus den Augenwinkeln weiter seine Schüler beobachtet, was sich als gute Idee erwies, denn Drudwyn schien schon wieder die Grenzen des gesunden Menschenverstandes ignorieren zu wollen. "Gut gemacht Kelephor, das Bewegen der Magie wird euch später noch genug begegnen wenn ihr versucht sie zu formen, das Prinzip ist eigentlich das Gleiche, aber mach fürs erste eine kurze Pause. Es gibt keinen Grund sich zu überanstrengen.", sagte er im Vorbeigehen zu dem Bärtigen Mann, bevor er sich Drudwyn zuwandte : "Und du Drudwyn. Du lässt mich irgendwo an der Intelligenz der Menschheit zweifeln. Ich meine wenn mir ein gruseliger Typ gesagt hätte, dass er mich das nächste mal wenn ich verantwortungslos mit der Magie experimentiere umbringt, dann würde ich das gleiche doch nicht nocheinmal direkt vor seiner Nase tun oder? Ich verstehe ja das du eifrig bist, aber das hier ist kein Spiel, wenn du dich übernimmst und einen Fehler machst bringst du nicht nur dich selbst sondern auch alle in der Umgebung in Gefahr. Als du gelernt hast mit deinem Schwert umzugehen und dein Lehrer dir sagte 'Hiebe mal testweise einmal in der Luft', bist du da zum nächsten Ork gegangen und hast ihn zum Duell herausgefordert? Nein? Ist auch besser so. Alles was wichtig ist werde ich dir noch beibringen , es gibt keine Not unnötige mitunter gefährliche Experimente zu wagen. Mit der Magie viele Objekte zu beinflussen ist etwas für sehr erfahrene Magier, das was du gemacht hast kommt zwar nichtmal annähernd an die Schwierigkeit heran, ist aber trotzdem nichts das du üben solltest, wenn du deine Magie nicht vollkommen im Griff hast. Ja sicher, du hast es toll gemacht, bravo. Aber genauso gut hätte dein Brustkorb bärssten können. Ach egal, ich habe eine Idee. Lege deine Hand auf den Boden, Handinnenfläche nach oben und konzentriere deine Magie in sie." Corax wartete das Drudwyn seine Anweisungen durchführte und wies Samarus und Kelephor an gut zuzusehen. Dann kniete er sich neben Drudwyn und griff nach seinem Ritualmesser. In einer fließenden Bewegung fügte er der Handfläche Drudwyns einen tiefen Schnitt zu. Die Sprössling schrie auf, noch eher vor Schreck als vor Schmerz. Die Magie entglitt in seinem Arm nahm in dem Moment an Intensität zu, entglitt dem Jüngling und entwich in Form von züngelndem kleinen Flammen seinem Arm. Corax trat die kleinen Flammen aus, welche das Gras in Brand zu stecken drohten und verbarg das Ritualmesser wieder. "Interessant nicht?", sagte er zu Drudwyn der einen entsetzen Gesichtsausdruck machte und ihn anstarrte. "Durch den Schmerz und Schreckstieg die Kraft deiner Magie an, wurde jedoch auch umso schwerer zu kontrollieren. Das ist die Kraft die Emotionen auf unsere Magie auswirken können und deshalb ist Magie wenn man denn so will Gefühlssache. Verbinde dir lieber die Hand Drudwyn, dann verlierst du weniger Blut. Keine Sorge der Schnitt wird gut heilen. Ach und was wir auch gut sehen konnten war was passiert wenn wir die Kontrolle verlieren. Die Magie kann alle möglichen Formen annehmen und nimmt zufällig einfluss auf unsere Umgebung. Feuer ist eine Möglichkeit, bei einem erfahrenem Feuermagier der die Kontrolle verliert könnte es wohl zu einer stärkeren Explosion kommen. Bei einem Druiden sähe es wieder anders aus, denn das Feuer ist nicht unser Element. Bei einem Anfänger wie dir Drudwyn, naja leichte Verbrennungen und ein paar Flämmchen, aber wenn du die Kontrolle komplett verlierst dann wärest du wohl simpel gestorben und die Flämmchen hätten vielleicht einen Waldbrand auslösen können. Verstehst du jetzt warum ich nicht will das du einfach so herumexperimentierst? Magie bedeutet Verantwortung, benimm dich wie jemand bei dem Sie in guten Händen ist."
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Saphiria wusste nicht was los war, es war ihr fast so vorgekommen als sei Feen in einem Fieberwahn, eine andere Erklärung hatte sie bisher zumindest noch nicht gefunden.
Der Versuch die junge Frau am gehen zu hindern war jäh gescheitert. Die Seherin war einfach nicht stark genug, Ihr zauber hatte nicht ausgereicht und sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich Feen in ein Tier verwandeln konnte, soweit war die Druidenanwärterin noch lange nicht.
Nun war es aber geschehen, Feen hatte sich in einen Fuchs verwandelt und entschwunden. Die Robe hatte vor ihr auf dem Boden gelegen.
Saphiria war überfordert, wollte Feen aber auch nicht im Stich lassen, also hatte sie die Robe aufgehoben und die Hütte verlassen.
Es war dunkel, der Mond spendete kaum noch Licht, in einigen Tagen schon war Neumond. Saphiria hatte überlegen müssen, so ohne Anhaltspunkt zu suchen wäre Schwachsinn, sie würde keine Chance haben Feen wiederzufinden, so mal sie da als Fuchs auch noch ganz andere Möglichkeiten hatte.
Kurzentschlossen machte sich die Seherin zu der Hütte der jungen Frau auf. Wahrscheinlich war es der erste Anlaufpunkt, mit etwas Glück würde sie sogar recht behalten. Saphiria konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Feen vor ihr geflohen war, sie hatte keine Angst, wollte nur vermeiden, dass sich die Seherin in ihre Pläne einmischte.
Da lag aber auch schon das Problem, Saphiria ging ganz stark davon aus,. Dass nicht nur sie im Unklaren war, sondern, dass Feen auch nicht wusste was sie eigentlich tat.
Saphiria wusste nicht was sie von der ganzen Geschichte halten sollte, sie fühlte sich aber für Feen verantwortlich und das nicht nur weil sie eine Heilerin war, sie konnte nur hoffen, dass sie die junge Frau schnell finden würde.
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Dieser 'Corax' hatte Drudwyn einfach so in die Hand geschnitten. Was dachte er sich eigentllich dabei.
Wahrscheinlich eine ganze Menge.
Da war sie wieder. Diese elendige Stimme. Einfach ignorieren. Rasch riss der Jungspund ein kleines Stückchen seiner Robe ab und verband Drudwyns Hand so gut er nur konnte. Anschließend wand er sich wieder dem Hageren zu. Dieser war anscheinend ein äußerst weiser Mann. Wahrscheinlich kannte er nicht nur Druiden, sonder war selber einer von ihnen. Nur sie konnten solche wissen über die Magie haben.
"Entschuldigt, Corax. Ich bin natürlich nicht nur zu euch gekommen, um mich auszuheulen. Vielmehr wollte ich euch fragen, ob ihr mich vielleicht in der Magie lehren könntet. Denn seitdem ich diese kleinen Kunststückchen hier lernte..."
Er konzentrierte sich kurz und ließ eine rote Lichtkugel um sich herumkreisen. Mittlerweile konnte er diese Übung im Schlaf. Schließlich übte er doch ständigst.
"...ist schon eine ganze Weile vergangen. Meinen ehemaligen 'Lehrmeister' habe ich seitdem auch nicht mehr gesehen, daher fragte ich mich, ob ihr nicht vielleicht..."
Er vollendete den Satz nicht, sein Gegenüber wusste schließlich eigentlich schon alles. Aber ein wenig geflunkert hatte der Grünäugige. Die Idee, dass Corax ihn unterrichten konnte, war ihm gerade erst vor einigen Minuten gekommen, nachdem er diesem von dem 'Traum' erzählt hatte.
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Corax sah zu wie Samarus die Wunde von Drudwyn versorgte. Hoffentlich lernte der Kerl etwas daraus, Corax wusste selbst gut genug wie gefährlich es war seine Magie nicht unter Kontrolle zu haben und trotzdem zu Nutzen. Er hätte damals als er mit Iyanden den Bund schloss fast jemanden aufgespiest und er hatte nicht vor Drudwyn ähnliche Fehler begehen zu lassen. Als Samarus fertig geworden war wandte der Jüngling sich mit einer Bitte an Corax. Der Druide verzog zweifelnd das Gesicht. "Aber du hast doch den Bund erst vor kurzem geschlossen, wie kann es da schon ne ganze Weile her sein das du die Magie kennen lerntest? Wer hat dich denn unterrichtet?"
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Eine Frage, die Melford ganz und gar nicht erwartet hatte und sein Gedächtnis strapazieren sollte. Es war schon so lange her, als er das erste Mal in Silden gewesen war, so dass es ihm im Moment nicht recht einfallen wollte, wie es sich damals zugetragen hatte.
Der Baumeister schnaubte. „Da muss ich erstmal nachdenken. Ist schon ne Weile her, weiste?“ meinte er und schaute kopfkratzend gen Himmel.
„Ich denke wir sollten den Abend in der Taverne ausklingen lassen. Vielleicht fällt es mir bei einem guten Schluck Met eher wieder ein.“ Sagte er mit einem Lächeln und dachte dabei an Taniyans knappe Geldbörse. „Ich lade dich natürlich ein.“ Fügte er noch hinzu, was aber für den Baumeister sowieso selbstverständlich gewesen wäre. Die Einwilligung kam dann auch sehr prompt und auf dem Weg in das Lokal, fiel Melford auch wieder sein erster Besuch in Silden ein.
„Das erste Mal war ich in Silden, als ich nach einem guten Einhandlehrmeister suchte. Ich war ihm damals praktisch in die Arme gelaufen, wenn ich mich recht entsinne. Das dürfte jetzt drei Jahre her sein. Ich verbrachte hier nur ein paar Wochen um die Grundkenntnisse zu lernen und bin dann wieder gegangen. Bekanntschaften habe ich nicht viele gemacht, aber die schöne Landschaft hat mich schon damals bezaubert. So dauerte es auch nicht lange bis ich wieder kam, um mehr zu lernen und die Stadt wieder zu sehen.“ Melford musste kurz lachen, als er sich erinnerte, was ihm damals zugestoßen war und wem er damals begegnete.
„Ich hatte mich leider auf dem Weg verlaufen und irrte ein paar Tage im Wald herum bis ich dann auf Ornlu traf, der mich nach einer kleinen Reise durch den Wald wieder nach Silden brachte. Falls du noch nicht von ihm gehört haben solltest, dann wirst du es sicherlich noch wenn du länger hier bleibst. Und wenn du dich ein wenig umhörst, wirst du auch so manch seltsame Geschichten über ihn hören. Ah, da sind wir ja schon!“ bemerkte Melford ein wenig spät, da sie bereits nur noch wenige Meter vom Eingang der Taverne entfernt waren. Sie gingen in den Schankraum und bestellten sich bei Aidar fürs Erste zwei Krüge Met und setzten sich dann an einen freien Tisch. Melford genehmigte sich einen guten Schluck.
„Wo war ich?“ er musste kurz überlegen und drehte dabei seinen Krug ein wenig. „Ach ja! Also auch damals blieb ich nicht so lange und kam dann auch erst nach mehr als einem Jahr wieder. Meinen alten Lehrmeister traf ich nicht mehr an, aber dafür Ornlu, der sich ganz schon hochgearbeitet hatte und mir Silden etwas näher brachte. Es war gerade Herbst und die Zeit der Ernte. Jedes Jahr feiert man in Silden Samhain, um für das Jahr zu danken und den Winter zu begrüßen. Ein großes Fest mit viel Speis und Trank und natürlich auch viel Arbeit für die Vorbereitung. Ich kam also gerade zur Rechten Zeit, um mich nützlich zu machen und in die Gemeinschaft einzuleben. Damals lernte ich auch meine jetzige Frau kennen, Hannah.“ Melford nahm noch einen Schluck und dachte noch einmal nach.
„Ja, dann habe ich mich eigentlich recht schnell eingefunden. Und lebe jetzt immer noch hier. Im Frühling gibt es übrigens auch so ein Fest, Beltaine, vielleicht hast du ja auch so viel Glück wie ich.“ Sagte er mit einem freundlichen Lächeln und nahm noch einen kleinen Schluck.
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Begnügt und von Störenfrieden ungestört hatte Vareesa den Ratschlag von Vivin sich zu Herzen genommen in dem sie nun versuchte, die Form gewordene Magie weiter zu formen. Und, wenn sie es wirklich schaffte, eine Lichtkugel zu erschaffen, wie sie es in den letzten Stunden versucht hatte, dann würde sich eine dunkle, leerstehende Hütte doch bestens dafür eignen. Es war ein seltsames Gefühl, Ryus ehemaliges Heim zu betreten ohne auch nur irgendetwas von ihm darin vorzufinden. Keine Waffen, die in der Wand steckten, keine Kleidung die den Boden bedeckte und kein Feuer, das im Kamin brannte. Und vor allem: Kein vor sich hinschnarchender Waffenschmied, der mit dem Gesicht in seinem Suppenteller hing. Einen Moment lang überlegte Vareesa, wo er wohl steckte, denn bedankt hatte sie sich noch nicht dafür, dass er ihr die etwas heruntergekommene, dafür weitaus geräumigere Hütte überlassen hatte. Er befand sich bestimmt gerade mal wieder in den Armen irgendeines Weibes oder lag faul irgendwo in der Gegend herum, wie sie es von ihm kannte. Aber was sollte sie sich großartig Gedanken um eine Person machen, die nicht anwesend war?
Vielmehr würde sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Magie nach außen hin zeigen war ihr erster Schritt gewesen. Nun würde sie versuchen diese zu formen zu etwas, was neu war. Einem Lichtkegel. Und so setzte sie sich wortlos dorthin, wo einst die alte Eckbank stand und wo sich jetzt nur noch ein kleiner Hocker befand, den Vareesa beim Brennholz gefunden hatte. Scheinbar hatte der Vorbesitzer ihn nicht mehr gebraucht, die Blondine mit dem leichten Grüntouch in den Haaren dagegen schon. Und so bequemte sie ihr wohlgeformtes Hinterteil darauf, ehe sie sich bequem zurücklehnte und begann ihre Magie innerlich freizusetzen und fließen zu lassen. Wie schon so oft geübt ließ sie diese dann ihren gesamten Körper durchströmen und sich schließlich an den zusammengelegten Fingerspitzen aufeinandertreffen. "Das Ergebnis ist wichtig! Nicht das "Wie"!" sagte sie sich, den Blick entschlossen auf das magische Gebilde richtend, welches sich dort langsam zwischen ihren Fingern heraus um ihre gefalteten Hände hinaufschlängelte und zischelnd vor ihr aufbaute. Vareesa fühlte sie deutlich. Diese Magie von außen. Und je mehr sie zu spüren begann, wie sie durch das spektrale Wesen floss, es gar bildete, desto mehr begriff sie. Langsam öffnete sie die Hände, die Magie in ihrer Rechten Hand festigend, woraufhin die spektrale Schlange sich auch um die rechte Hand schlängelte. Währenddessen ließ die Frau, die die Magie gerade für sich entdeckte ein wenig in ihre andere Hand fließen, ehe sie mit dem Finger vor der Schlange in der Luft hin und her strich. Und, wie sie es gerade versuchte: Der Versuch hatte geklappt. So war es also möglich, die nach außen wirkende Magie ein wenig zu steuern. Ein erneuter Versuch. Dieses mal konzentrierte sich das ehemalige Freudenmädchen darauf, die Magie durch ihren Brustkorb verstärkt fließen zu lassen, woraufhin die Spektralschlange sich langsam an ihrem Arm hinaufschlängelte und sich dann um den Bauch, hinauf zu ihrem Hals schlängelte und so nun auf ihrer Schulter "saß". "Einfach... Atemberaubend..." murmelte die Jägerin mit verträumten Blick auf die Schlange, die sich genau so bewegte, wie sie es wollte. Bis das Wesen schließlich wieder auf ihren beiden Händen saß und die Sildenerin überlegte, wie sie wohl eine Lichtkugel hätte formen sollen. "Denk an das, was rauskommen soll..." mahnte sie sich selbst, gleichzeitig der Erinnerung an Vivins Anstoß bewusst werdend. Vielleicht würde sie es einfacher haben dort, wo die Magie stärker floss: Am Steinkreis.
Geändert von Vareesa (07.04.2010 um 00:37 Uhr)
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Die Stimme des Hageren schien etwas kritisch zu klingen. War es etwa falsch, jemanden zu lehren, der den Bund noch nicht geschlossen hatte? Handelte es sich bei Gwydion vielleicht um einen Ausgestoßenen oder Geächteten? Ein wenig angsterfüllt, aber mit versucht starker Stimme antwortete der Jüngling.
"Sein Name war Gwydion. Er war recht freundlich zu mir. Aber den Bund bin ich damals noch nicht eingegangen. Der ist erst drei Tage at, sozusagen noch ganz frisch."
Der Jungspund lächelte, um seine Nervosität zu überspielen. War vielleicht er ein 'Sünder', weil er ohne Bund gelernt hatte?
"Aber ist es denn falsch, ohne Bund zu lernen, Corax?"
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In Windeseile bewegte sich der Fuchs unentdeckt durch die Büsche und Gräser, am großen See entlang immer gen Norden gerichtet. Ihre eigene Hütte ließ Feen dabei nicht aus den Augen, sie dient ihr als Orientierungspunkt, musste sie schließlich genau auf der gegenüberliegenden Seite des Sees ankommen.
Und so lief sie einige Minuten lang eilig durch das Unterholz. Ihre Sehkraft war messerscharf, selbst in der Dunkelheit. Einer jeden kleinen Unebenheit wich sie in ihrer Fuchsgestalt galant aus, auch schnüffelte sie alsbald die Fährte eines großen Tieres, sie kannte den Duft. Das war Justin, ihr Hirsch. Er sollte sie leiten, war er es, der seit Tagen nach ihr rief?
Irgendwann erreichte sie die Stelle gegenüber am See, dort wo die Nadelhölzer begannen und die Strömung so schwach war, dass man im Sommer baden gehen konnte. Einmal schnell blickte sie am Wasserrand entlang, da sah sie ihre Hütte mit dem kleinen Steg. Dort drüben lief Saphiria, sie hatte sie noch immer nicht aufgegeben. Eine gute Heilerin, wenn auch zu wenig auf ihr eigenes Wohl bedacht. Es konnte gefährlich sein, Feen jetzt aufhalten zu wollen...
Plötzlich vernahmen ihre wachsamen Ohren ein Rascheln im Holz hinter ihr. Stolz trat der große Hirsch hinter den Bäumen hervor, bereit, Feen endlich die Antworten zu geben, auf die sie so lange schon wartete. Sie entfuhr der tierischen Gestalt wieder und bedeckte sogleich ihren Leib mit einer Schicht wärmender Blätter.
"Justin", seufzte sie, als ihr der Hirsch über das Gesicht leckte. Er war noch immer der Alte, doch sein Geweih war kräftiger geworden.
"Was geschieht hier nur? Du willst mir den Weg weisen? Wohin denn? Ich soll warten?"
Sie blickte am Seen entlang. Saphiria war fast da, sie hatte sogar die Robe der Seherin mit. Also wartete Feen.
Saphiria war ganz außer Atem und konnte kaum sprechen, als sie Feen ihre Robe überreichte. Diese schlüpfte aber nur rasch in die Kleidung und sprang dann auf Justins Rücken.
"Wir werden weiter ziehen. Willst du uns wirklich aufhalten? Oder doch begleiten? Ach Justin, ich habe doch gar kein Zaumzeug, wir müssen ohnehin langsam gehen..."
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Nach der Arbeit hatte sie sich hingesetzt und sich darauf konzentriert, was Meisterin Vivin ihr erzählt hatte. Sie hatte sich eine mentale Liste gemacht, die sie nun vor jedem Versuch abrackerte; einzig den Vergleich mit dem Waschweib hatte sie nicht einbezogen, denn sie wusste ihn noch immer nicht zu deuten.
Zeit? Der Archenbauer war zu Bett gegangen, sie hatte Zeit. Konzentration? Es war still, nur manchmal flatterten Vögel, oder ein anderes Tier gab Laut, oder ein Holzbrett knarrte. Sie würde sich konzentrieren können. Atmung? Sie atmete in den Bauch ... je länger sie so atmete, desto ruhiger wurde sie, das spürte sie deutlich. Wille? Sie wollte Weisheit erlangen, eine Dienerin Adanos' werden, wie die Luchsin es gesagt hatte. Sie wollte einen weiteren Schritt tun und ihrem Ziel näherkommen, eine Druidin zu werden und mit ihrer Magie wirklich helfen zu können. Emotionen ... das war einer der schwierigeren Teile. Wie schon so oft und auch im Steinkreis erinnerte sie sich an die Nacht, in der Meister Ornlu ihre Magie weckte, und sie hielt fest an der Freude und der Neugier. Neugier, ihre Magie zu wecken und ihren Umgang zu lernen. Nun erinnerte sie sich auch wieder an den Hauch der Magie auf ihrer Haut und fühlte, wie er ihre Wange streifte, ihre Arme ...
Das Rankengeflecht fand seinen Weg vor ihre Augen, und nun, da sie ihre Magie sah, versuchte sie, mittels Neugier, Willen und Glauben, es zu bewegen. Es war möglich, wenn sie es wirklich wollte, wirklich den Wunsch danach verspürte, es zu bewegen.
Und da! Allmählich rgten sie sich, wanden sich wie Schlangen. Meisterin Vivin hatte gesagt, sie sollte üben, die Magie länger zu halten und überlegen, wie sie sie im Körper lenken könnte. Heute noch, beschloss Cécilia, wollte sie bei der alten Übung bleiben und die Magie konstant aktiv halten. Dieser Wille schien sich in ihr Gedächtnis einzubrennen.
Ich will die Magie konstant in Bewegung halten. Ich weiß, dass es möglich ist, ich glaube fest daran, dass es mir möglich ist.
Heute würde sie einmal über einen sehr langen Zeitraum, über Nacht, versuchen, die Magie aktiv zu halten. Und wenn es nicht funktionierte, dann wollte sie ihre Magie am Morgen nach dem Aufstehen wecken und es den Tag über versuchen.
Sie legte sich hin, achtete jedoch immer noch darauf, die Ranken in Bewegung zu halten, beherrscht von einem einzigen Gedanken: Ich will die Magie aktiv halten.
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Kelephor entspannte sich sichtlich, nachdem Corax ihn für seine Leistungen gelobt hatte. Drudwyn, der andere, schien eher übermütiger Natur zu sein. Der Barbier zuckte mit den Achseln und setzte sich auf den Boden, um sich eine Pfeife zu stopfen. Mit Feuerstein und Zunder dauerte es auch nicht lange, bis er sie entzündet hatte. Genüsslich sog er ein paar mal daran und entlies den Rauch mit einem langen Austoßen.
Die Luft sog der Bärtige sofort wieder scharf ein, als er sah, wie Corax Drudwyn für seinen Übermut bestrafte. Er schnitt ihm einfach in die Hand! "Junge, Junge... was für ein Glück, dass ich das nicht war." murmelte Kelephor nur leise in seinen Bart. Er nahm noch einen Zug aus der Pfeife und blickte zu seinem Mitlehrling. Oder wie man sie auch schimpfte. Initianden würde auch passen. Sprösslinge und Novizen. Was den Druiden auch einfallen sollte.
Der Mann hatte Glück, dass ihm schnell die Hand verbunden wurde. Als Barbier hätte er natürlich auch einen Verband anlegen können, doch der Fremde, der nun mit Corax sprach, war eindeutig schneller gewesen. Sei es drum, es war, wie es eben war.
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Taniyan erinnerte sich an seine ersten Schritte in Silden. Es dürfte schon einige Jahre her sein, dass er zum ersten Mal seinen Fuß in die Stadt gesetzt hatte.
“War in Varant, bevor ich hier gelandet bin“ begann er zu erzählen. “Da bin ich aber eher zufällig gelandet. Eigentlich ist alles aus dem Ruder gelaufen.
Er nahm einen Schluck Met, hielt die Flüssigkeit für einen Moment im Mund und schluckte sie dann. Donnerwetter, das tat gut! Wie lange hatte er keinen guten Met mehr getrunken?
“Ich war früher viel auf See, bin dann aber irgendwann auf Khorinis gestrandet“ fasste er die ersten Jahre seines Lebens bis hin zur Flucht von der Orkgaleere knapp zusammen. Er wollte nicht damit hausieren gehen, Sklave gewesen zu sein. Durch Mitleid Sympathie gewinnen zu wollen war nie seine Art gewesen.
“War dann 'ne Zeit lang bei den Piraten. War'n die einzigen Seeleute, die da zu finden waren. Aber als die Orks dann die Insel überrannt haben, konnten wir das Lager nicht halten. Sin dann mit dem Schiff geflohen und in Varant gelandet.“
Beim Gedanken an die Wüste griff der Südländer noch einmal nach seinem Becher und spülte die Erinnerung an Staub und Durst hinunter.
“War mir aber nach 'ner Weile zu trocken. Dann bin ich abgehauen und hab' mich hierher durchgeschlagen. Naja, und dann hab' ich mich hier in der Gegend rumgetrieben. Wobei ich irgendwie das Gefühl habe, die letzten Jahre verpasst zu haben.“
Er zuckte leicht mit den Schultern.
“Was hattest du für Feste erwähnt? Samhain und Bel … wie hieß das?“
Der Südländer hatte beide Worte noch nie gehört. Ob das eine fremde Sprache war? Oder schlichtweg sildener Dialekt? Irgendwas musste es bedeuten!
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Ohne Bund unterrichtet... Gwydion dieser Mistkerl. Doch für den Moment musste er sich beherrschen. Für die Verbrechen seines Lehrers war der Schüler nicht verantwortlich. "Nun ob es falsch ist kommt wohl auf den Standpunkt an. Es ist sehr unwahrscheinlich das es funktioniert und einigermaßen gefährlich. Nur sehr wenige Menschen haben von sich aus schon die Kraft in ihren Adern die Magie zu kontrollieren und selbst dann kann man nicht viel weiter damit kommen als du es bis jetzt gelernt hast. Doch es ist eher ein Vertrauensbruch die einem von der Natur gegebene Magie an Leute weiterzugeben die nicht mit ihr im Bunde stehe. Wir unterrichten hier ja auch keine Novizen des Feuers oder Schwarzmagier, verstehst du. Es mag ungefährlich wirken, dennoch ist es ein Vertrauensbruch. Zudem wird des vielen als Häresie erscheinen. Aber egal, das ist nicht deine Sorge. Ich werde später auf dich zurückkommen. Bring Drudwyn fürs erste zurück nach Silden, ich werde dir später Bescheid geben." Als er das gesagt hatte wandte er sich an die anderen beiden Schüler und sagte :" Geht jetzt nach hause und ruht euch aus. Ich habe aber etwas von dem ich will das ihr es während eurer freien Zeit übt. Die Magie zu wecken und zu halten muss euch in Fleisch und Blut übergehen. Weckt sie und haltet sie solange ihr könnt, wann immer ihr könnt. Ihr solltet in der Lage sein euch nicht vollends nur darauf konzentrieren zu müssen sie zu wecken, also versucht ruhig spazieren zu gehen und gleichzeitig die Magie zu halten. Ihr werdet zwar nie in der Lage sein zu mit dem Schwert zu kämpfen und gleichzeitig Magie zu nutzen, da das Formen der Magie zu schwer dafür ist, doch solltet ihr in der Lage sein sie zumindest jederzeit sofort an die Oberfläche zu holen wenn ihr es wünscht."
Das gesagt machten die drei sich auf den Weg zurück ins Dorf, während Corax noch zurückblieb. Er sammelte seine Tasche ein und wollte den anderen gerade folgen als er meinte ein Geräusch zu hören. "Ist da wer?", rief er in die Dunkelheit und schaffte eine kleine weiße Lichtkugel um in der Finsterniss besser sehen zu können.
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Da rammte ihm dieser Irre Druide tatsächlich ein Messer in die Hand ... damit war er sich sicher: Diese Gemeinschaft war für ihn genau die richtige! Samarus hatte die Wunde mittlerweile einigermaßen Fachmännisch verbunden, die Blutung war gestillt. Zwar schmerzte sie gerade im Moment schrecklich, aber der Einäugige gab keinen Ton von sich. Er wollte Corax keinen so einfachen Triumph geben. Der Druide erzählte irgendetwas, doch Drudwyn hörte nicht zu, sondern besah sich seine Hand. Er hatte mal von Edelsteinen, von Foki und Prismen gehört, die einen guten Energiespeicher geben sollen und die diese Energien gut bündeln und vielleicht auch stärken können. Was würde wohl passieren, wenn man einem Menschen so ein Prisma oder Fokus implantierte ... Vielleicht sollte er Vamredo irgendwann mal aufsuchen. Der wusste vielleicht etwas darüber, verstand er sich doch sonst auch immer ziemlich gut über Biologie und Physiologie von Menschen. Doch das konnte warten.
Das Ende von dem, was Corax sagte bekam der Risikofreudige Neuling noch mit. Sie sollten schön fleißig üben. Nun, dass hätte Drudwyn auch so, ohne Anweisung, getan.
Dann gingen Samarus und sein Mitbewohner gleich zu deren Hütte. Was mit Samarus los war, wusste er nicht, aber fragen wollte er ihn auch nicht. Wenn es etwas wichtiges war, dann würde er sich schon melden. Der Einäugige jedenfalls war sehr müde und schlief beinahe sofort ein, nachdem er sich auf sein improvisiertes Bett lag.
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Ein Seemann also. Dachte Melford und fragte sich, ob es der richtige Mann für Yared’s Mannschaft wäre. Vor Arbeit schien er sich zumindest nicht zu scheuen und Erfahrung hatte er anscheinend auch. Er nahm sich vor die Beiden miteinander bekannt zumachen, wenn Yared von seiner Schiffsreise wieder käme.
„Samhain und Beltaine.“ Sprach der Handwerker deutlich, damit Taniyan es sich einprägen konnte. „Sag einfach Herbstfest zu Samhain und Frühlingsfest zu Beltaine, wenn es dir nicht gleich einfällt. Da wird man schon merken, was du damit meinst. Und ja solche komischen Namen sind hier Gang und Gäbe.“ Gab Melford schmunzelnd zu und trank seinen Krug leer.
„Das Leben hier in Silden ist sehr von den Druiden geprägt und von der Verbundenheit mit der Natur. Bei Festen und Zeremonien bedient man sich oft einer alten Sprache der Druiden, von der auch Samhain und Beltaine stammen. Aber keine Sorge, als einfacher Bürger oder Waldläufer muss man davon kein Wort verstehen. Und die Druiden sind meist so geheimniskrämerisch, dass sie die Sprache nur ihresgleichen beibringen… wenn überhaupt.“
Melford schaute etwas nachdenklich durch den Schankraum und schlussfolgerte anhand der anwesenden Personen und der Art ihrer Anwesenheit, dass es schon sehr spät sein musste.
„Wenn du dich dauerhaft ein wenig mehr als nützlich machen willst, dann solltest du anstreben Waldläufer zu werden. Einen guten Kämpfer kann man hier immer gebrauchen und man kommt ein wenig herum.“ Wollte er ihm noch ans Herz legen, denn alles andere würde sich dann mit der Zeit noch ergeben.
„So…Ich muss jetzt los. Kann mich Heute leider nicht zu sehr gehen lassen. Meine Frau wartet sicher schon.“ Sagte er, nahm den Krug fest in die Hand und stand auf.
„Also dann…“ sie schüttelten sich zum Abschied die Hand. „Wenn was sein sollte, dann frag einfach nach mir. Man wird dir den Weg sicher zeigen können.“ Sagte Melford und ging zum Tresen, um schnell noch für sich und Taniyan zu bezahlen. Dann schlenderte er auch schon aus der Taverne ins Freie und machte sich auf den Weg nach Hause.
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Eigentlich hätte sie niemanden mehr erwartet zu dieser Stunde, doch schien sie sich geirrt zu haben. Die Hand an den Griff ihres Jagddolches legend und noch immer die Schlange aufrecht erhaltend, die nun an ihrem rechten Arm hing pirschte sich die Jägerin leise nach vorne, bis sie genauer ausmachen konnte, wer dies war. Unweigerlich fühlte sie die Magie des Haines, aber auch der Person, die dort mit der Lichtkugel um sich blickte. Ein Druide der sich bei genauerem Hinsehen als Meister Corax herausstellte. Erleichtert ließ die Frau mit den grünen Haarsträhnen von ihrem Werkzeug ab, während die Schlange sich um ihren Bauch schlängelte und sie ins Licht trat. "Verzeiht, Meister Corax... Ich wusste nicht, dass noch jemand hier ist..." sie neigte ihr Haupt zum Gruße, während die Schlange sich zu ihrem linken Arm hin bewegte und von dort zum rechten hin.
"Ich dachte, ich könnte hier, wo die Magie stärker fließt als in Silden weiter üben und die Aufgabe von Meisterin Vivin besser in den Griff bekommen. Aber, gestattet mir die Frage: Was macht ein Meister zu dieser Stunde an diesem Hain?" ihre Stimme klang klar und kräftig, je näher sie der Quelle der Magie war, desto einfacher fiel es auch, die spektrale Schlange aufrecht zu erhalten. Es war fast, als würde sie nach den ersten Tagen in denen sie gelernt hatte den Bogen zu nutzen damit umgehen. Nur eben mit der Magie. Alles war so neu und anders. Aufregend!
Geändert von Vareesa (07.04.2010 um 00:45 Uhr)
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Bei den heißen Quellen
"Hihi niemand da...", sagte Ornlu und schickte eine Lichtkugel durch den aufsteigenden Dampf der leicht schweflig riechenden Quelle.
Er umgriff ihre Hand und schritt dann mit ihr voran. Sie kannten ja die Stelle, nur war es beim letzten Mal dann doch etwas angespannter und ja - unentspannter. Ob sie wieder mit den ganzen Klamotten reinspringen würde? Ornlu hoffte nicht, hatte sie doch einen wahrlich schönen Körper, den ihr die Natur da gab.
Während Ornlu schon dabei war sich die Kleider vom Leib zu reißen und beim Stiefel ausziehen fiel, weil er nicht das Gleichgewicht halten konnte, stand sie immer noch da und grübelte ein wenig, wie schon die ganze Zeit.
Ornlu rieb sich den Rücken nachdem er wider aufstand und stellte sich neben sie.
"Was ist? Das heiße Wasser wird dir gut tun, nach der langen Reise. Kommst du oder soll ich dich rein werfen? Ist Katzenauge etwa wasserscheu geworden?", fragte er mit einem Blick der verriet wie in seinem Kopfkino sich schon genau diese Szene abspielte.
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