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Langeweile übermannte Vamredo an diesem Nachmittag. Viel hatte er den ganzen Tag schon nicht gemacht, er war nur auf der Suche nach seinen Freund und als er ihn gefunden hatte musste er warten, bis dieser sein Training vollendet hatte. Nach stundenlangen warten war es dann auch endlich soweit, Vamredo wusste schon gar nicht mehr was er alles zählen sollte. Mit solchen Spielereien vertrieb er sich seit kurzem oft die Zeit, wenn er mal wieder auf etwas oder auf irgendjemanden warten musste. Doch als Drudwyn endlich ein paar Schritte auf ihn zu kam war da noch etwas kleineres, was ebenfalls auf ihn zu kam.
Mit einem platsch krachte das Gemisch aus Schnee und Dreck, welches als Schneeball geformt war, in das Gesicht des kleinen Mannes. Erst nach wenigen Sekunden gab seine Haut die richtigen Signale über Synapsen ans Gehirn, er wurde doch tatsächlich von einem Matschball getroffen. Wild umher strampelnd brüllte er durch die Gegend.
„Ah! Was ist das?! Mach' das weg, Drudru! Mach das weheg! AH!“ Schnee. „Hm...was?“ Ich sagte es ist nur Schnee und jetzt hab dich nicht so und räche dich! Schlage ihn, verbrenne ihn, schlitz ihn auf, egal was Hauptsache er muss für seine Taten enorme Schmerzen erleiden! „Ja, ja du hast recht ich werde mich rächen! Aber wie? Ich habs...nimm' das Drudru!“, schrie er und warf das 'Geschenk' für Drudwyn auf ihn. Oh ja die Rache war sein...
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Irgendwas sagte er, doch Drudwyn war noch zu weit weg, als das er den Irren verstanden hätte. Und Plötzlich flog irgendwas großes Rundes auf ihn zu. Schnell machte er einen halben Schritt zur Seite. Dann erkannte er, dass es ein Kopfsalat war. Dank eines Reflexes schaffte er es gerade so, den Salat vor einem Ende im Dreck zu bewahren. Jetzt würde ihn wohl gar nichts mehr wundern. Wieso schmiss er mit einem Salat auf ihn? Das machte doch keinen Sinn...
Drudwyn überging diesen kleinen Vorfall gerade und befand es für besser, wenn sie sich mal unterhielten.
»So, Hallo erstmal. Ich weiß nicht wie du heißt, und ich weiß nicht, was du vorhast. Aber wenn du kannst nicht einfach die Güter irgendwelcher anderen stehlen und dann sagen, ich würde dafür aufkommen! Das kann ich mir nicht leisten, ich muss selber zusehen, dass ich nicht allzu knapp bei Kasse bin. Such dir eine Arbeit oder scher dich weg. Aber wenn du nochmal so was abziehst, dann kriegst du richtig Ärger!«
Dann gab er dem Irren seinen Salatkopf wieder. "Eigentlich bin ich viel zu nett... ", dachte er noch.
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Schnurrbart ließ langsam seine Arme kreisen, kippte seinen Kopf zu beiden Seiten und ließ seine Halswirbel überzeugend laut knacken. Indes hatte Jarvo der Frage des Druiden mit einem kräftigen Nicken geantwortet und sich ebenfalls daran gemacht, seine Glieder aufzuwärmen und seine Muskeln kurz vorzudehnen.
„Wenn du bereit bist, greif mich einfach an“, warf der Ringvorsteher ein und grinste. Seine Brust wölbte sich unter tiefen Atemzügen und seine Arme hingen wie Baumstämme von dem gigantischen Rumpf herab. In Jarvos Kopf zeichnete sich das Kampfschema ab, welches er anwenden würde, wenn er ein Schwert in der Hand gehabt hätte. Ein vorgetäuschter Angriff, den Körper des Feindes in Schwung kommen lassen und dann die Lücke suchen… schnell, effizient, tödlich.
Er sah auf seine Fäuste. Konnten sie mit seinem Schwert mithalten? Eine andere Taktik war von Nöten, das war klar. Erst musste er das Angriffsschema dieses Riesen ausloten und sich ein Bild von dessen Erfahrenheit machen. Der düstere Hintergedanke, dass Schnurrbart nicht auf billige Finten hereinfallen würde, machte sich in Jarvos Kopf breit…
Kein Denken, nur Handeln. Greif ihn an und kümmere dich nicht um die Zuschauer oder deine eigenen Überlegungen. Das alles macht dich langsamer… schwächer.
Der Barde gab seinem Gegner ein Zeichen und begann ihn langsam zu umkreisen. Dieser spiegelte direkt seine Bewegungen und wartete mit forderndem Blick auf das erste Zusammentreffen. Jarvo zögerte nicht lange, sondern schoss nach vorne – versucht, einen direkten Faustschlag zu platzieren. Schnurrbart sprang behände zurück und gab keine Lücke frei. Kein Konter erfolgte - worum Jarvo mehr als froh war.
Zwei Augenaufschläge später griff der Ringvorsteher mit einem recht langsamen Schwinger an, seine rechte Seite offenbarend. Seine Attacke war vorhersehbar und beinahe schlampig ausgeführt und bot dem Barden die Möglichkeit, in den feindlichen Angriff hineinzugehen und einen Schlag auf die Magengegend auszuteilen.
Verdammt, dachte Jarvo, als er sich umwand und Schnurrbart ins Auge fasste. Mein Schlag war beinahe wirkungslos. Als würde ich in ein weiches Moosbeet schlagen ohne Schaden anzurichten… er führt mich vor… er wusste genau, wo ich ihn treffen würde. Er schlug sich leicht gegen den Kopf. Nicht denken!
Er stürmte nach vorne und schlug fünfmal schnell auf die Deckung von Schnurrbart ein, um diese zu durchbrechen. Mühelos wischte dieser die Schläge weg und sprang nach vorne, um den Barden zu fassen zu bekommen. Dieser ging, ausweichend, tief in die Hocke, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und trat seinem Gegner in die linke Kniekehle, sodass dieser ins Straucheln geriet – aber mehr auch nicht.
Erneute standen sie sich gegenüber und vollführten ihre Runde, die Einladung zum Tanz, die höfliche Vorbereitung auf das Zusammentreffen in der Mitte.
Jarvo griff mit einem seitlichen Tritt an, doch Schnurrbart packte sein Bein, bevor er es komplett gestreckt hatte und schleuderte ihn auf den staubigen Boden. Schnell rappelte sich der Barde wieder auf und attackierte erneut. Er täuschte einen weiteren Tritt an, zog seinen Körper dann aber schnell zurück und traf Schnurrbart, der mit einer derart schnellen Reaktion nicht gerechnet hatte, mit einem kurzen Schwinger im Gesicht.
„So sieht es also aus“, sprach er und spuckte aus. Er wischte sich mit der Hand über die Wange, zwirbelte für einen Moment seinen Bart und breitete einladend seine Arme aus. „Dann lass uns beginnen.“
Er katapultierte seinen wuchtigen Körper mit einem tiefen, kehligen Brummen nach vorne, überrannte den versuchten Konter Jarvos und packte sich den Barden. Wie eine Würgeschlange schloss er seine Arme um ihn und drückte sie ruckartig zusammen. All die Luft entwich aus Jarvos Lungen und sein ganzer Körper fühlte sich paralysiert an. Er roch den Schweiß seines Gegners, spürte die Wärme seiner Brust und dessen schweren Atem in seinen Haaren. Ihm blieb nicht viel Zeit. Er versuchte sein Arme oder Beine frei zu bekommen – ohne Erfolg. Schnurrbart hielt ihn nicht nur fest gepackt, sondern verstärkte den Druck noch.
Verzweifelt benutzte der Barde seine einzigen beiden Körperteile, die noch bewegungsfähig waren. Er stampfte auf den Fuß seines Gegners und ließ seinen Kopf nach vorne schnell. Mit seiner Stirn traf er den Kehlkopf von Schnurrbart, woraufhin dieser seine bärenartige Umklammerung für einen Moment löste. Jarvo holte tief Luft, riss seine Arme nach oben und stieß sich mit einem beidhändigen Fauststoß ab.
Ich lebe noch – ich kann wieder atmen…
Er schnellte nach vorne und rammte mit seinem gesamten Körpergewicht seine Schultern in Schnurrbarts Seite. Dieser griff nach Jarvo, doch der wusste es jetzt besser. Mit dem einen Unterarm blockte er die Pranke ab, mit der anderen ergriff er den kleinen Finger des Riesen und drückte ihn nach oben. Schnurrbart schrie auf und ging in die Knie – dies war eine der zahllosen Schwachstellen, die Gwydion ihm vermittelt hatte.
Der Barde wusste, dass ihm nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung stand. Zweimal traf er das Gesicht seines Gegners mit seiner Faust, bevor dieser nach der fixierenden Hand des Barden griff. Er umfasste dessen Handgelenk, ließ sich vollends auf den Boden rollen und schmiss Jarvo in dem Moment nach hinten, als er spürte, dass sich der Druck auf seinen kleinen Finger lockerte.
Rasch schnellte Schnurrbart hoch und fuhr sich erneut mit der Hand über das Gesicht. Blut klebte an seinen Händen.
Aus den Augenwinkeln sah Jarvo den Hünen auf sich zurennen und rollte sich geistesgegenwärtig zur Seite. Schnurrbart schnaubte und rannte abermals los. Wieder rollte der Barde sich weg und stellte seinem Gegner ein Bein, sodass dieser fiel. Der Ringvorsteher stand auf – mit einem Male absolut ruhig und ein Lächeln machte sich hinter dem Blutvorhang breit. Mit ausgebreiteten Armen lief er langsam auf Jarvo und fixierte ihn, als wollte er sich auf ewig an ihn binden. Er näherte sich… drei Meter, zwei Meter, anderthalb, plötzlich stürmte er nach vorne, durchbrach die Abwehr des Barden, traf ihn mit einem Schwinger hart am Kopf und packte sich seinen Körper. Mit beiden Händen stemmte er Jarvo, der für eine Sekunde ausgeschaltet war, hoch und hielt ihn wie eine Trophäe über seinen Kopf. Wie ein Vater, der mit seinem kleinen Jungen spielt…
„Genug!“ Gwydion ging dazwischen.
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Schnurrbart gab ein enttäuschtes Brummen von sich.
„Och, gerade als es lustig wurde...“, meinte der stämmige Bursche und stellte Jarvo, der etwas wackelig auf den Beinen war wieder auf dem Boden ab.
Zudem ließ er es sich nicht nehmen dem Barden einen ordentlichen Klaps auf die Schultern zu verpassen, den Jarvo wohl morgen noch spüren würde. Dann verzog sich Schnurrbart an den Rand des Rings, um sich ein Tuch zu holen, mit dem er sich Blut und Schweiß vom Gesicht wischte.
„Jarvo... bist du verletzt?“, wollte Gwydion wissen und beobachtete seinen Schüler, wie er hier und da wohl blaue Flecken an sich abtastete.
„Nein... glaube nicht ernst...“, meinte Jarvo schließlich, nachdem er auch die Rippen noch einmal untersucht hatte.
„Gut. Dann warte vorne vor dem Eingang der Gasse hierher auf mich. Wir werden uns eben beraten.“, erwiderte Gwydion.
Jarvo blickte kurz verwirrt, dann nickte er langsam und trabte davon.
„Er hat Durchhaltevermögen...“, meinte einer der Burschen aus dem Kreis, der etwas enger zusammen getreten war, um besser beraten zu können.
„Ja, ein richtiges Steh-auf-Männchen.“, pflichtete ein anderer ihm bei.
„Das allein macht noch keinen guten Kämpfer. Auch wenn es dabei hilft.“, brummte ein anderer.
„Aber er macht immer noch den Fehler seinen Gegner manchmal zu unterschätzen, finde ich. Er hätte Schnurrbart wohl nicht zugetraut, dass er nicht nur groß und stark ist, sondern auch ganz schön hinterfotzig sein kann...“, murmelte ein anderer, worauf einige aus dem Kreis lachten.
„Tja... so bin ich...“, brummte Schnurrbart, dessen Stimme ein wenig nasal klang, was von einem Stück Tuch herrührte, das er sich ins Nasenloch gestopft hatte, um das Bluten dort zu stoppen, „...aber das kommt mit der Erfahrung. Das sagt nichts über seine Technik aus.“
Teilweise zustimmendes Brummen, hier und da ein nachdenkliches Wiegen des Kopfes.
„Das er die eine Schwachstelle genutzt hat war gut. Das war taktisch. Auch so... ich finde seine Technik ist relativ sauber. Er muss nur lernen seinen Gegner besser einzuschätzen und sich nicht allzu leicht in Fallen locken zu lassen. Aber wie Schnurrbart sagte, das kommt mit der Erfahrung, oder?“, meinte eine Waldläuferin.
Gwydion hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick zu Boden gerichtet, er wendete den Kopf immer wieder hin und her, um hören zu können was die einzelnen Sprecher vorzutragen hatte. Jarvo hatte eigentlich Kampferfahrung, wenn auch nicht mit den Fäusten. Aber ein Gegner ist ein Gegner, egal ob er mit dem Schwert oder der Handkante kämpft und es ist so oder so wichtig ihn einschätzen zu können.
„Ich denke, wenn er öfter mal hier vorbei schauen würde, würde er sich gut schlagen.“, brummte Schnurrbart letztlich, „Seine Technik ist gut, sein Geist, auch wenn er sich hat reinlegen lassen hier und da, wohl reger als einige andere hier.“
Hier und da war ein gespielt empörtes Raunen zu hören und Lachen.
Gwydion nickte schließlich und blickte vom Boden auf.
„Danke für eure Meinungen.“, sagte er schließlich, „Ich denke ähnlich. Er muss noch lernen, das stimmt. Aber das kann er selbst am besten, durch Erfahrung.“
„Fein. Also ich geh mir jetzt ein Schmerzmittel holen. In flüssiger Form. Wer kommt mit?“, grölte Schnurrbart begeistert, woraufhin der Großteil begeistert zustimmte.
Gwydion ging voran zurück durch die Gasse, wo Jarvo an eine Hauswand gelehnt wartete. Während die anderen Mitglieder des Kampfrings hinter ihm vorbei stapften, hier und da Jarvo mit einem Winken grüßten und sich gen Kneipe aufmachten, verschränkte der Druide die Hände hinter dem Rücken und sah den Barden durchdringend an. Sekunden verstrichen, in denen Jarvo scheinbar langsam nervös wurde, doch schließlich lächelte Gwydion.
„Du hast Schnurrbart nicht besiegt...“, begann er, „...doch das hatte ich, wenn du mir das nicht übel nimmst, auch nicht erwartet. Die anderen und ich sind jedoch der Meinung, dass du dich durchaus gut geschlagen hast, wenn man bedenkt, dass du noch lange nicht so viel Erfahrung hast wie er. Das ist jedoch etwas, dass du nachholen solltest. Dafür brauchst du mich aber nicht mehr. Deine Technik ist ordentlich und du weißt es dir auch Vorteile im Kampf zu verschaffen, indem du die Schwachstellen deines Gegners ausnutzt. Übe ab und an, dass du nicht einrostest, baue deine Technik aus, oder vielleicht entwickelst du sogar eine eigene und sammle Erfahrung. Schnurrbart lädt dich zu diesem Zweck übrigens ein dem Ring beizutreten. Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Deine Ausbildung bei mir ist nun beendet. Aber du weißt, dass die Lektionen damit nicht aufhören. Sie hören nie auf.
Und jetzt schlage ich vor wir begleiten die anderen zur Grünen Krähe und begießen das Ganze, wenn du Lust hast.“
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Der große Trupp von Männer, beinahe alle kräftig gebaut und in hervorragender Trinklaune, zog grölend und lachend durch Silden, bis die Tür der Grünen Krähe vor ihnen lag. Zwei von ihnen schmissen sich gackernd auf den Boden und vollführten einige Verbeugungen, während der Rest die Taverne betrat und einer nach dem anderen seinen Trinkwunsch Richtung Theke brüllte. Aidar fing an, mit seinen Fingern zu zählen, doch spätestens, als Schnurrbart gleich zwei Bier auf einmal bestellte und einige es ihm nachmachten, kam der Wirt durcheinander.
„Ihr bekommt euer Bier schon“, rief Aidar und machte sich daran, die Unmengen zu zapfen und in die Krüge zu füllen. Es dauerte nicht lange, da kam er mit einem großen, hölzernen Tablett an und stellte es in die Mitte des Tisches. Begierig grapschten die Männer danach nahmen einen Krug nach dem anderen herunter. Das Gold klimperte, als die Männer es auf das Holzbrett warfen und Aidar es so wieder mit hinter die Theke nahm, um eine zweite Fuhre vorzubereiten.
„Auf einen zukünftigen Faustkämpfer“, rief Schnurrbart und prostete Jarvo grinsend zu. Etwas von dem Tuch hatte sich in seinem Bart verfangen und ließ ihn recht komisch aussehen. Der Barde prostete protestierend zurück, dass er doch schon längst solch ein Kämpfer sei und stimmte daraufhin in das Gelächter der Truppe mit ein. Und wie es anzunehmen war, leerten mehrere Männer ihre Krüge in einem Zug und ließen sie donnernd auf den Tisch niederfahren.
„Mehr Bier, Herr Wirt!“, riefen sie und schauten sich belustigt um. Die restlichen Kunden der Krähe hatten ihre Aufmerksamkeit auf die große Truppe gerichtet und waren geneigt, sich dazu zu gesellen, um dem langsam voranschreitenden Abend den nötigen Gute-Laune-Tritt zu verpassen. Stühle wurden herangerückt, Grüße ausgetauscht und ein Wirt zum Verzweifeln gebracht.
Desto edler wirkte die Handlung Gwydions, der aufstand und Aidar anbot, die Getränke für ihn zu verteilen. Dankend nahm dieser das Angebot an und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn.
„Lasst uns singen!“, rief Jarvo und wählte aus seinem großen Repertoire an Volksliedern das Passende aus. Den Titel wusste er nicht mehr, doch mochte der sich irgendwo in der einzigen Textzeile des Refrains “Gieß Bier in den Mund und füll den Schlund! verstecken.
Geändert von Jarvo (25.02.2010 um 23:06 Uhr)
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In der nähe vom Sildener See
Nun war Manuele wieder mal alleine auf der Reise, es würde aber nicht mehr lange dauern bis er Silden erreichen würde.
Die Sonne stand hoch am Himmel, ihre Strahlen wärmten ihn, der Frühling war im Anmarsch. Man konnte die Vögel wieder zwitschern hören und hin und wieder sah man sogar einige Rehe die sich im Dickicht versteckten. Zwar würde es noch dauern bis der ganze Schnee verschmelzen würde, aber immerhin fror man nicht mehr so fest.
Er war nun schon in Sichtweite des Sildener Sees, daher nahm er den Rest des Weges gemütlich auf sich auf. Sowieso hatte er vor, erst am nächsten Morgen zur Mühle zu gehen um dort nach Yared zu sehen. Zuerst würde er sich ein Bier in der „Grünen Krähe“ gönnen, da er jetzt schon einige Zeit in der Wildniss verbracht hatte, ohne Alkohol und Genuss.
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Tropfen...noch mehr Tropfen...ein ganzes Meer aus Tropfen. Kein Frühlingstag, Herbst? Rinnsale. Blätter, die sich segelnd durch die feuchte Luft bewegen.
Leise, dann lauter, pfeifend der Wind, der sich durch die Ritzen quetscht. Aufwirbelt...nachdenklich stimmt.
Ein Tag in Silden, der sich langsam dem Ende neigte und mehr einem Tag im Herbst glich oder aus dem nahenden April stammen könnte. Kein guter Tag zum trainieren... oder doch?
Würde sich Kahlen an den See trauen? Würde sich die junge Frau selbst vom schlechtesten Wetter nicht abhalten lassen? "Mal sehen...", überlegte Suz.
Einen Pfeil nach dem Anderen hatte die Schützin in oder neben die Schneckenscheibe geschossen. Ornlu schlief, ein Wrack, das auch an ihren Nerven zerrte...perfekte Ablenkung im Regen zu Schießen. Konzentration. Aufmerksamkeit. Naturgewalt. Gefühl und Erfahrung. Spontanität. Kein Tag, kein Schuss gleich, nichts selbstverständlich. Stichworte, die sie heute Kahlen näher bringen wollte, falls ihre Füße sie an die Wiese tragen würden.
Tief hatte sich die junge Frau die Kapuze des grün verzierten Mantels ins Gesicht gezogen. Der Stoff umhüllte den Körper, wärmte und schützte vor der Nässe, während sie auf einem Stein sitzend auf Kahlen wartete und dabei den See unter Einfluss des Windes beobachtete.
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"Mhh Melford du musst noch an deiner Lichtkugel arbeiten. Zuerst solltest du darauf achten dir nicht die Hand zu verbrennen. Du solltest am besten nicht versuchen die Magie um eines deiner Körperteile herum zu sammeln. Denn wenn du das tust kann sie leicht auf deinen Körper selbst einwirken, was sehr gefährlich sein kann, ausser du kannst den Effekt genau kontrollieren! Mit deinem leicht angekokelten Arm bist du da noch gut weggekommen. Vielleicht hilft es dir wenn du dir vorstellst die Magie in einem Ball über einer deiner Handflächen zu sammeln. Das ist erstmal das wichtigste, sie sammeln. Dann kannst du versuchen eine Lichtkugel daraus zu formen. Wenn dir das nicht gelingt versuche eine kleine Flamme hinzubekommen. Es ist eine ziemlich ähnliche Sache , etwas was du dir auch leicht aneignen können solltest Efilias. Mit solch einer Flamme kann man auch einen Kamin oder eine Fackel entzünden. Oder vielleicht wenn ihr Glück habt unbemerkt den Umhang eines Feindes in Brand stecken um ihn abzulenken. Aber ihr solltet euch nicht zuviel auf so ein Flämmchen einbilden, wir sind hier keine Feuermagier, unsere Kontrolle über das Feuer ist nur sehr unzureichend. Selbst wenn ihr es schaffen solltet einen Brand zu legen, so bedenkt das ihr ihn kaum kontrollieren könnt. Naja wieder zurück zur Lichtkugel. Wenn du es geschafft hast sie zu beschwören, dann versuche auch noch rauszufinden wie du sie bewegen kannst. Efilias und ich machen derweil einen Ausflug, aber ich bin sicher du kommst schon klar. Auch wenn Efilias dich überholt hat hast du schon große Fortschritte gemacht. Nur noch der Durchbruch fehlt dir, aber da hilft nur üben."
Nachdem der Druiden diesen langen Monolog an einen seiner Schüler gehalten hatte drehte er sich zu seinem anderen Schüler um und gab diesem ein Handzeichen. "Komm Efilias, wir machen uns auf den Weg." Mit diesen Worten schulterte der Druide einen Rucksack der aus einen knöchernem Rahmen bestand, um den Felle gespannt worden waren. Corax lief schweigend vorraus und führte den älteren Efilias sicher nach Norden in Richtung der Wasserfälle. Wenn ein aussenstehender die beiden gesehen hätte, so wäre dieser wohl kaum auf die Idee gekommen das Efilias Corax' Lehrling wäre, wenn dann wäre eher das Gegenteil angenommen worden. Aber generell wer würde auch auf die Idee kommen das er selbst ein Druide war? Abgesehen davon das eh kaum jemand wusste das es die Druiden wirklich gab und noch weniger Leute auch nur im Ansatz wussten über welche Kräfte sie verfügten, so stellte sich unter einem Druiden wohl soziemlich jeder einen Faun oder Dorien vor. Doch Corax sah eher aus ein wie ein ganz normaler Mann. Kein kompletter Jüngling mehr, hatte er die Zwanziger doch schon längst erreicht, doch auch noch nicht auf der Schwelle zum alt sein. Wenn er irgendwem erzählen sollte er wäre Druide würde dieser wohl eher lachen als es ernst zu nehmen. Sein Erscheinungsbild strahlte nicht die Weisheit und Altehrwürdigkeit aus die man von den Druiden aus den Legenden erwartete. Und es war ja auch alles andere als normal. Die meisten Druiden waren alt. Noreia war nach Druidenmaßstäben noch relativ jung und auch wenn ihr Aussehen anderes vermuten ließ war sich Corax sicher das sie eher 60 als 40 Winter erlebt hatte. Doch in letzter Zeit waren so einige junge Druiden gekommen. Vivin und ihr Bruder, Gwydion, Ornlu und schließlich auch er selbst. Viele der Eingeweihten sahen das als Zeichen an das die Zeiten dabei waren sich zu ändern. 'Die Natur ist in Aufruhr' war ein gemurmeltes Flüstern das man auf den Ratssitzungen oft zu hören bekam. Auch die Ersten hatten sich in letzter Zeit vermehrt gezeigt oder waren gar mit Menschen in Kontakt getreten. Doch auch wenn sein Aussehen und Alter ihn vielleicht in den Augen vieler disqualifizieren sollten, so wusste Corax das er das Geschenk, die Weihe als Druide, nicht umsonst erhalten hatte. Die anderen Druiden wussten das und respektierten ihn und der Rest der Welt... nun es war eh besser wenn der Rest gar nicht erst wusste das er einer war.
Während Corax gegrübelt hatte waren die beiden ein paar Meilen weit nach Norden gekommen. Sicher zwei Stunden waren sie gewandert und hatten den Platz erreicht den Corax zu finden gedachte. "Ahhh da sind wir! Warte hier!", sagte Corax als sie die Mitte einer Lichtung erreicht hatten. Die Lichtung umschloss eine Weise, die dieser Tage mit feuchtem Schneematsch bedeckt war. Am Rand der wiese war ein etwa 4 Meter hoher Felsvorsprung, der oben ein Plateau besaß, auf das die Sonne schien. Corax ließ Efilias in der Mitte stehen und hilt auf den Felsvorsprung zu. Er griff in einer seiner Taschen und ließ etwas auf den Boden fallen. Anschließend schloss er seine Augen, streckte sein Bewusstsein nachdem der Samen aus und lieh ihnen etwas von seiner inneren Kraft. Unter ihm wuchs eine Scheibe aus Holz, während sich Ranken den Felsvorhang hochschlängelten und in Spalten Halt fanden. Schließlich setzte sich die merkwürdig anmutende Konstruktion in Bewegung und fuhr wie eine Art Fahrstuhl senkrecht nach oben den Steilhang. Als sein improvisiertes Fortbewegungsmittel oben angekommen war verließ Corax die Scheibe und setzte seinen Fuß auf den Vorsprung. Die Scheibe und Ranken folgten ihm und boten ihm eine trockene Fläche auf die er sich setzen konnte. Corax nahm den Rucksack von den Schultern und rief Efilias zu er solle schonmal näher kommen. "Hier drin wartet deine nächste Aufgabe!" , rief der Druide seinem Schüler von oben zu. Dann öffnete er demonstrativ den Rucksack und holte zwei Schüssel raus. Dann einige besondere Beeren und Früchte die er aus dem Vivarium hatte mitgehen lassen. Er hatte Vivin zwar nicht um Erlaubniss gefragt, aber sie würde die paar Erzeugnisse schon nicht vermissen. Naja zumindest hofft Corax das wenn sie sie vermissen sollte, sie nicht auf die Idee kam das er es war. Zur Not würden eh Ornlu oder Dorien zuerst verdächtigt werden unsinn gemacht zu haben. "Der Marsch war ganz schön anstrengend und du hast sicher Hunger. Naja ich hab zumindest welchen.", sagte Corax, steckte sich eine der vorzüglich schmeckenden Beeren in den Mund und kaute genüsslich. Dann teilte er das was er mit hatte auf die zwei Schüsseln auf , nahm eine selbst und schob die andere an den Rand. "Deine Aufgabe ist es an die Schüssel zu kommen, du darfst aber die Wiese nicht verlassen und auch nicht hier hochklettern oder so. Du sollst deine Magie benutzen, denk dir was aus, du kommst schon auf die Lösung.", sagte Corax lächelnd und schob sich eine Erdbeere in den Mund. "Mhh ich würd mich aber beeilen, sonst klau ich noch was aus deiner Schüssel wenn ich mit meiner fertig bin."
Geändert von Corax Erindar (26.02.2010 um 18:37 Uhr)
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Beinahe musste Efilias über diesen Scherz auf seine Kosten lachen, da er diesen Corax noch gar nicht kennengelernt hatte. Alles, was sein Lehrmeister bis her von sich gegeben hatte waren distanzierte Anweisungen, Lob, und Kritik, doch das war das erste Mal, dass er sich nahezu über seinen Schüler lustig machte.
Die Gedanken des Alten schweiften kurz zu seinem Mitschüler Melford ab, der nun in Silden hocken musste und gar nicht ihren veränderten Lehrmeister sehen konnte, wie dieser sich genüsslich über eine Schale voll Beeren hermachte und immer wieder kecke Blicke nach unten war, wo der Wanderer ratlos vor der Felswand stand und spürte, wie sein Magen knurrte.
Er überlegte, wie er an seine Mahlzeit kommen sollte, wenn er doch hier unten war und das Essen einige Meter über ihm auf einem Felsvorsprung. Unter anderen Umständen hätte er wohl versucht hinaufzuklettern, doch die Bedingung, dass er nicht die Wiese verlies, die glitschig von den Resten des Schnees war, der noch immer in allen Ecken lag und vor sich hinschmolz.
Widerwillig, da er einsehen musste, dass ihm auf die Schnelle nichts einfallen würde, setzte er sich auf den nassen Boden und dachte angestrengt über eine Lösung nach. Er könnte sich einige Steine suchen und damit versuchen die Schüssel, die nah am Rand des Vorsprungs stand, herunterzuwerfen. So wie es auch die Kinder in Silden mit den kaputten Tassen der Waschweiber machten – oder den heilen, wenn diese gerade nicht hinschauten.
Doch diese Lösung wäre zu lächerlich, als dass es klappen könnte, außerdem war dies nicht seine Art und er sollte Magie benutzen. Er würde sich sicher nicht auf diese Methoden einlassen.
Etwa fünf Minuten später hatte Efilias sich mit einigen faustgroßen Steinen ausgestattet und versuchte sie auf die beerengefüllte Schale zu werfen, da ihm der Magen noch immer vehement knurrte. Doch leider kam er nicht einmal so hoch, geschweige denn mit seinen Würfen überhaupt in die Nähe seines Abendessens.
Die Einzige Reaktion darauf war, dass er sich selbst beinahe mit einem seiner Steine getroffen hätte, wäre er nicht ausgewichen und Corax schadenfroh lachte.
„Jaja!“, erwiderte der Alte, als sein Lehrmeister ihn darauf hinwies, dass er Magie gebrauchen sollte.
Er ging in sich, überlegte fieberhaft, was er tun konnte, um an seine Beeren zu kommen.
Vielleicht kann ich die Schüssel mit meiner Lichtkugel hinunter stoßen?“, überlegte er.
Einen Versuch war es wert.
Efilias formte seine Magie zu einem Energieball, den er gemächlich nach oben schickte, bis er die Schale erreicht hatte und versuchte sie mit seinem Erzeugnis zu bewegen. Doch die Kugel glitt einfach hindurch.
Logisch, sie besteht aus Licht, dachte der Schüler resigniert.
Er löste seine Magie und überlegte weiter, was er tun konnte.
Währenddessen hatte Corax seine Schüssel geleert und stibitzte nach und nach eine Beere nach der anderen aus Efilias’ Schale, wobei er genüssliche Töne von sich gab.
„Dieser dreiste Mistkerl“, sagte der Alte lachend zu sich selbst, „Dir werde ich es schon noch zeigen.“
Gelenkt durch seinen Willen seinem Lehrmeister eins auszuwischen, versuchte er seine Magie dazu zu benutzen, die Schale zu bewegen, wie er es auch bei seiner Lichtkugel tat. Und wirklich, auch dieser Gegenstand besaß das magische Gewebe, wie schon sein Energieball.
Gerade als der dreiste Schwarzhaarige erneut seine Hand nach einer Beere ausstreckte, bekam die Schüssel einen magischen Schubs und fiel den Hang hinunter. Leider war der Wanderer nicht mehr in der Lage sie mit seiner Magie aufzufangen, weshalb er sie einfach mit physischer Kraft entgegennahm, wobei dummerweise ein Großteil der übrig gebliebenen Früchte verstreut wurde.
„Na ja, wenigstens kann ich nun etwas essen“, meinte Efilias und steckte sich seine Mahlzeit in den Mund.
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"Ach verdammt", fluchte Corax als die Schale ihm unter dem Fingern weggerissen wurde. Einen Moment beobachtete er gelangweilt Efilias beim futtern, dann kramte er in seinem Rucksack. "Das war schonmal ganz gut, auch wenns schade um das ist was du verschüttet hast, Vivin hat sich ganz schön Mühe gegeben das Zeug zu züchten. Weshalb es zugegebenermaßen auch gleich nochmal so gut schmeckt. Naja bist du satt geworden? Wenn nicht kannst du gerne Nachschlag haben, naja vorrausgesetzt du schaffst es die Schüssel heil wieder hier hoch zu bringen. Die selben Regeln wie vorher. Wenn du es schaffst gibts Nachschlag, wenn nicht dann... naja gibts wohl mehr für mich." Das freche Grinsen hatte sich wieder auf Corax' Zügen eingefunden und er holte einen Laib Brot, etwas Ziegenkäse, sowie ein Messer raus. Dazu holte er noch die restlichen Beeren die er übrig hatte hervor und begann sich eine etwas herzhaftere Mahlzeit zuzubereiten. "Ach übrigens", sagte Corax mampfend, "Ich hab massig Zeit, zur Not übernachten wir auch hier, also lass dich nicht von der untergehenden Sonne stören. Ich hab ne Decke mitgebracht, ist alles recht bequem hier oben."
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Das Wetter konnte sich einfach nicht entscheiden. gerade dachte Kahlen das es endlich Frühling werden wollte und dann schoben sich plötzlich und unerwartet dunkle Wolken vor die Sonne und es begann zu Regnen. Richtig ungemütlich wurde es und natürlich genau dann als Kahlen sich auf den Weg gemacht hatte nach Silden.
Der Bogen war gespannt und Kahlen auch. Denn sie glaubte das es beim letzten Mal reines Glück gewesen war, das sie die Zielscheibe getroffen hatte. Suzuran hatte einfach nur mit den Schultern gezuckt und meinte das es durchaus vorkommen würde das man auch beim ersten Versuch die Zielscheibe treffen könnte, aber viele auch erstmal daneben schießen würden. Nun das war eine Antwort womit Kahlen hinterher genauso schlau war wie vorher...
Als sie auf der Wiese ankam war die Bogenschützin schon da, aber als solche gar nicht zu erkennen. Sie trug ihren Mantel und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Kahlen ging auf sie zu.
"Bei dem Wetter hat man ja zu gar nichts Lust, nicht wahr?"
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"Guten Abend Kahlen", sagte Suz, den Blick immer noch auf den See gerichtet.
Langsam erhob sie sich dann und drehte sich zu Kahlen um. "Lass uns loslegen... schwere Verhältnisse heute?", meinte die Braunhaarige dann und sah in den Himmel, der immer noch einen Schwarm an kleinsten Tropfen freigab.
Wenige Meter vor der Zielscheibe, die nur leicht von einer Lichtkugel, versteckt neben einem Busch, indirekt beleuchtet wurde blieben die Beiden stehen.
"Wir sind noch nicht wirklich weit Kahlen, ich will dir heute was Zeigen. Du meinst ich bin gut? Eine gute Schützin? Treffe oft und weiß was ich tue?
Weißt du denn was du hier machst? Bist du dir bewusst, warum du ausgerechnet das Schießen lernen willst? Was du später damit machen kannst... anrichten? "
"Schau her...", meinte Suz dann und legte einen Pfeil an, zog die Sehne und versenkte den Pfeil irgendwo im Wald, wo ihn heute keiner mehr Finden würde.
"Hmm was ist da passiert? Der Regen, der mich ablenkte? Meine Klatschnassen Haare, die unangenehm kalt sind? Der Wind, der seine Richtung ändert wann er will? Was denkst du Kahlen? Was hat das mit deiner Lehre zu tun`?"
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Kahlen war sehr überrascht über diese Fragen von Suzuran. Natürlich wusste sie warum sie den Umgang mit dem Bogen lernen wollte.
"Öhm ja tja damit hätte ich ja gar nicht gerechnet. Ich weiß gar nicht ob ich es dir erzählt habe, aber ich bin überfallen worden und ich konnte gar nichts dagegen machen. Ich fühlte mich so hilflos und wollte etwas lernen damit ich mich verteidigen kann. Ich wählte den Bogen, weil ich mit dem Schwertkampf gar nichts anfangen kann."
Ob Suzuran diese Begründung reichte wusste Kahlen nicht, zumindest wollte sie es nicht lernen um hinterher alle Tiere im Wald umzubringen. Aber das war eigentlich logisch, das sie das Gleichgewicht der Natur nicht durcheinander bringen wollte und nur töten würde wenn sie selbst in gefahr oder am verhungern wäre.
Viel schwieriger war die zweite Frage. Warum schoss sie absichtlich den Pfeil irgendwo in den Wald hinein? Kahlen begann sich vorsichtig an eine Antwort heran zu tasten.
Vielleicht weil ich konzentriert sein muss? ... weil mir diese ganzen Umstände nichts ausmachen dürfen und weil ich wenn ich in einer Notsituation auch keine Zeit habe mir das Haar aus dem Gesicht zu streichen oder mir bei Adanos den Regen abbestellen und die Sonne bestellen kann? Weil es alles viel zu lange dauern würde? Aber gegen den Wind kann man nicht wirklich was tun nicht wahr?"
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"Aber was hättest du gemacht, wenn du den Bogen gehabt hättest? Meinst du es ist so leicht jemanden zu verletzten oder sogar zu töten, selbst wenn du in Gefahr bist?", fragte Suz weiter nach, während sie erneut die Sehne samt Pfeil spannte.
"Aber ja du sagtest Konzentration... ja wirklich. Das Wesentliche ist zu beachten... nicht mehr, die kleinste Ablenkung und du bist tot oder die Gefahr eben nicht tot, aber das geht schon zu weit...Regen, was ist schon Regen? Deine Haare...Nass? Hat dich nicht zu interessieren, dein Magen knurrt? Egal! Alles muss dir egal sein...alles außer deinem Ziel. Alles außer deinen Bewegungen, Körperspannung...und deine Sinne wach, frei von allem, dein Kopf eigentlich leer...blendest du alles was nicht relevant ist aus, dann", erklärte die Braunhaarige und blieb dann einige Sekunden still. Wirkte in sich gekehrt und fixierte die Scheibe mit den Augen, ehe Körper und Geist Bewegungen durchführt und der Pfeil in einer surrenden Bewegungen die beleuchtete Scheibe fast mittig durchbohrte.
"Dann wird dein Geschoss treffen... anfangs nicht so genau, mit mehr Übung besser immer besser. Waldläufer, fast unsichtbar zwischen Bäumen in den Wäldern um Silden, gehen mit ihren Bögen um, als wäre es der Gang auf die Toilette, verstehst was ich meine? Abläufe, die wie von selbst kommen...", grinste Suzuran dann und lachte die etwas komisch schauenden Kahlen an.
"Für heute genug geredet, beim nächsten Mal erzähle ich dir wieder was...", meinte sie dann noch zu Kahlen, ehe sie sie aufforderte noch ein paar Pfeile für sich zu schießen.
Selbst über sich erstaunt schüttelte Suzuran dann einige Male den Kopf und fühlte sich mehr und mehr wie eine Lehrmeisterin für die etwa gleichaltrige Kahlen.
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Es gab nichts dagegen zu sagen. Sie hatte mit allem recht und selbst wenn sie einen Bogen gehabt hätte, als sie überfallen wurde... es ging alles so schnell und wahrscheinlich hätte die Zeit gar nicht gereicht um einen Pfeil auf ihre Gegner zu richten, geschweige denn den Bogen zu spannen.
"Vielleicht ist es auch nur das ich ein wenig mehr Selbstvertrauen in mich habe, wenn ich das alles hier von dir gelernt habe." sagte Kahlen als sie gerade einen Pfeil löste und auf die Scheibe zuging und ihn aus dem äußeren Rand heraus zog.
Sie war so froh Suzuran getroffen zu haben, Nicht nur wegen dem Bogenschießen, sondern das es auch noch andere Frauen in Silden gab als Mandy, deren Mundwerk niemals still stand und diese Diebin... die mit diesem Macho gemeinsame Sache machte.
Der nächste Pfeil verfehlte sein Ziel und Kahlen wusste auch warum. Ihre Gedanken waren überall gewesen, nur nicht beim Bogenschießen. Suzuran zog eine Augenbraue hoch und meinte sie solle es noch einmal versuchen.
Ja sie versuchte es. Dachte an den lockeren Stand, den ausgestreckten Arm, das richtige Auge zu zukneifen, ach ne das sollte sie ja nicht, sie legte den Pfeil auf den Nockpunkt und zog die Sehne zurück. Dann zielte sie noch einmal genau und zog die Hand einfach nach hinten weg. Der Bogen verdeckte ihr die Sicht zum Pfeil und dann hörte sie das Geräusch als der Pfeil die Zielscheibe berührte.
"Hast du das gehört? Das klang gut nicht wahr? Aber ich denke heute abend werde ich kein besseres Ergebnis mehr erziehlen. Ich werde morgen etwas früher hier her kommen und üben." versprach Kahlen und verabschiedete sich damit von Suzuran.
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Die Sonne war schon längst untergegangen und Efilias versuchte noch immer verbissen die nun mehr leere Schale den Felshang hinaufschweben zu lassen, damit er seinen immer noch andauernden Hunger stillen konnte. Leider erreichte er nie den gewünschten Effekt, denn sein Zielobjekt bewegte sich meistens hin und her, sogar mittlerweile mit beachtlicher Geschwindigkeit, doch mit dem Aufwärts gab es das ein oder andere Problem.
„Es muss doch machbar sein, dieses verflixte Ding in die Luft zu befördern“, ärgerte sich der Alte darüber, dass er nicht vorankam.
Vor allem aber stimmte ihn der Hunger mies, da Corax, der einige Meter über ihm in seine Decke gemummelt hockte und Käse verspeiste, während er selbst auf einer kalten Wiese stand und nicht dazu in der Lage schien, eine einfache Schüssel einen Hang hinauf zu befördern.
Nicht, dass er es nicht schon versucht hätte, sie hochzuwerfen, doch ironischerweise wurde sie auf halber Strecke plötzlich langsamer und schwebte einige Sekunden in der Luft, ehe sie auf ihn herabstürzte, wie ein beutesuchender Geier.
Daher zierte nun eine nette Beule die Stirn des Schülers.
Wütend über die zwar unbösartige Schmähung und sein Versagen an der Aufgabe, konnte Efilias sich nicht mehr so gut auf seine Magie konzentrieren. Sein zweites Herz pochte schneller als gewöhnlich und die Magie schien weniger greifbar zu sein, beinahe widerspenstig.
Er richtete dennoch seine Versuche weiter auf die Schüssel und zwischen zwei Schlägen seines Energieknotens stieß er seine Magie unter den Futternapf und angefacht durch seine Wut wurde sie weit nach oben geschossen. Sie flog unkontrolliert an dem Vorsprung vorbei, landete jedoch beim wieder herunterfallen darauf, was nicht nur den Wanderer verwunderte.
„Warum nicht gleich so?“, fragte er sich selbst und fühlte dabei nach den Herzschlägen in seiner Brust.
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Corax guckte nicht schlecht als die Schüssel plötzlich neben ihn auf den Stein landete. Die ganze Aktion war unkontrolliert gewesen. Eher ein glücklicher Zufall als ein wirklicher Erfolg. Dennoch war es ein gutes Beispiel für etwas das sein Schüler so oder so früher oder später hätte lernen müssen. Corax schnalzte mit der Zunge. "Also ich weiß ja nicht ob ich dir dafür was zu Essen geben sollte. Da hättest du die Schüssel ja auch gleich werfen können.", sagte der Druide und gähnte. Er schwieg einen Augenblick und rieb sich die Augen, bevor er sich wieder Efilias, der ihm in der Zwischenzeit den Todesblick andachte, zuwandte. "Mh aber ich geb dir trotzdem etwas. Nicht dafür das du die Schüssel hier raufkatapultiert hast, sondern weil das ganze einen Aspekt der Magie versinnbildlicht der dir vielleicht noch nicht ganz Bewusst ist. Die Magie ist ein Teil von uns. Und wie die Gefühle uns beeinflussen , so beeinflussen sie auch die Magie. Gerade jetzt hast du wahrscheinlich Hunger und bist vielleicht ein bisschen wütend. Wenn man mit Wut einen Zauber zu wirken versucht, dann passiert es oft das man viel mehr Kraft in den Zauber steckt als man will und er leicht ausser Kontrolle gerät. Angst kann unbewusstes Zaubern auslösen das sich reflexartig gegen die Quelle der Furcht wendet. Das war es was dir in Nordmar evneutell den Arsch gerettet hat. Wenn du deine Gefühle sinnvoll einsetzt können sie dich noch um einiges mächtiger Machen, wenn du nicht auf sie achtest wirst du zur unkontrollierten Gefahr. Behalte das immer im Hinterkopf. So und jetzt..." Corax griff nach den Resten seines Mahls und packte sie in die Schüssel. "Ich lasse sie langsam runterschweben, du übernimmst auf halber Strecke. Wenn du nicht übernimmst lasse ich sie fallen, also streng dich an. Du musst die Schüssel im Gleichgewicht halten. Wenn du fertig gegessen hast und es schaffst die Schüssel ruhig und gleichmäßig zu mir schweben zu lassen, dann gibts ne Belohnung."
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In dem schummrigen Licht einer flackernden Öllampe saßen sich die beiden Waldläufer in Mertens uriger Hütte gegenüber. Das Kaminfeuer war lange erloschen, hatte jedoch eine angenehme Wärme in dem Raum hinterlassen, welche nun, wo es später wurde, langsam nachließ. In dem Schein der Lampe tanzten die skurrilen Schatten allerlei Gebrauchsgegenstände an den Wänden und fingen von Zeit zu Zeit Jarvos Aufmerksamkeit ein.
„Kennst du das? Wenn du das Gefühl hast, das Geschehen rast an dir vorbei und selber bist du zwar ein Teil davon, rückst aber oft in die Zuschauerperspektive ab?“
„Nicht genau“, sprach Mertens langsam und stützte seine Ellebogen auf den Tisch. Jarvo rückte seinen Stuhl nach vorne und nahm dieselbe Haltung wie sein Gegenüber ein.
„Ich rede nicht von einem Mangel an Selbstbestimmung, Handlung oder Verantwortung. Es geht mir um eine fehlende geistige Präsenz, ein fehlendes Fassungsvermögen. Die letzten Wochen, Monate, haben mich durchaus verändert.“
„Es waren schwere Zeiten und es wäre eine Schande wenn sie dich nicht auf irgendeine Weise in ihr Netz gezogen hätten. Was du nun machen musst, ist versuchen, nicht zu lange in diesem Netz kleben zu bleiben. Jede Spinne überprüft in regelmäßigen Abständen ihr Territorium und verzehrt die, die ihre Kraft verloren haben.“
„Die Frage ist jetzt: Wer oder was ist meine Spinne?“
„Korrekt.“ Mertens sah Jarvo in die Augen, schmunzelte und faltete seine Hände. Er blickte zu der Öllampe, die ein scharfes Knistern von sich gab und drohte, zu erlöschen. Behutsam nahm er die Glasröhre herunter, welche die Flamme beschützte, und entzündete eine breite Kerze an ihr.
„Weisst du eine Antwort?“, fragte er leise und lehnte sich zurück. Für einen Moment schwieg Jarvo, dann schüttelte er den Kopf. Wieder sprach Mertens, jedoch dieses Mal in einem wesentlich fordernderen Ton.
„Erzähle mir von deinen letzten Monaten und Wochen, die dich so plagen. Nicht selten kommt die Erkenntnis bei eben jenem Resummieren der Tatsachen.“
„Sag bloß du weißt die Antwort… meine Antwort“, witzelte Jarvo, schaffte es jedoch nicht, so amüsiert zu klingen, wie er es vorhatte. Es verschreckte ihn, dass er so einfach zu durchschauen war.
„Oh ja.“ Mertens lächelte und forderte den Barden mit einer Handgeste einladend dazu auf, zu beginnen.
„Es begann bei dem Thing. Eine große Veranstaltung, die mir erst aufzeigte, wie verworren und verflochten die Angelegenheiten des Waldvolkes untereinander sind. Die zwei konkurrierenden Sippen, die Eskalation. Es dauerte nicht lange, da überschlugen sich die Ereignisse und Silden fand sich selbst in einem unsicheren Zustand des Zitterns wieder. Bedrohung von außen, Bedrohung von innen. Unangekündigt stand ich mit einer Situation konfrontiert, die mir neue Verantwortung, vor allem durch Dekkers Zutun, auferlegte und mich zwang Handlungen und Entscheidungen zu treffen. Ich muss zugeben, dass es ein gutes Gefühl war, denn ich hatte einen Plan im Kopf.“
„Weiter, weiter“, sprach Mertens und lächelte.
„Doch zu schnell bekam ich das Gefühl, dass ich mich nicht im Mittelpunkt des Geschehens befand. Unser – ich nenne es mal innenpolitisches Fiasko – hatte Varek an die Spitze unserer Handlungsliste gesetzt. Was ab da für mich folgte war eine Zeit des Folgens und Funktionierens. Eine kräftezehrende Verfolgungsjagd, die schlussendlich in einer Niederlage resultierte. Alles was wir erreicht haben, war eine Bekämpfung der Symptome, nicht des tiefer liegenden Problems. Eben in jener Zeit fühlte ich mich abwesend, als wäre nicht ich, sondern ein wilder Instinkt der Herr meines Handelns. Essen, schlafen, rennen, frieren und schlussendlich… töten. Vielleicht war genau das für mich nötig, um den starren Zyklus mit heiler Haut zu überstehen.“
Er nahm einen Schluck Wasser und räusperte sich.
„Es folgte meine kleine Beförderung zum Hauptmann… Eine Ehre, ja, doch muss ich mir noch überlegen, wie auch diesem Posten den besten Nutzen für Silden ziehe, denn vergangen zwei, drei Wochen drehten sich vollends um mich. Ich habe mein Herzblut in zwei Dinge gesteckt, habe begierig jede neue Erfahrung aufgesogen und verwertet. Erst kam Lucilia… weisst du… sie ging auf mich zu… machte die ersten Schritte. Und ich genoss es. Vielleicht zu sehr, denn im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass ich nur genommen habe. Sie hat bis jetzt noch nichts gesagt, aber dich denke, dass sie sich nach etwas Initiative von mir wünscht – jene Kraft, die ich in das Kampftraining gesteckt habe. Eine wahrlich gute Entscheidung ist das gewesen.“
Nachdem er geendigt hatte, stand Mertens auf und ging er zu einem Regal hinüber, von wo er sich einen Apfel holte und langsam und stetig den Stiel herausdrehte.
„Weisst du deine Antwort?“, fragte er fordernd.
„Ich bin mir nicht sicher. Ich muss darüber nachdenken.“
„Weisst du deine Antwort?“
„Ich sagte doch, ich muss darüber nachdenken.“
„Weisst du deine Antwort?“ Mertens blickte ernst drein. Er trieb keine Späße, auch wenn es Jarvo in jenem Moment so erschien. Der Barde stand auf und stellte sich ihm breitbeinig gegenüber. Für einen Moment passierte gar nichts.
„Hör endlich auf an diesem blöden Apfel herumzudrehen. Wenn du es weisst, spuck es aus!“
„Ah, so gefällst du mir eindeutig besser.“
Jarvo schaute ihn verwirrt an, doch Mertens ließ sich nicht beirren.
„Wenn du die Hälfte deiner Zeit nicht mit Überlegen, sondern mit Handeln verbringen würdest, würdest du heute nicht hier schlafen. Du lägst einer hübschen Frau im Arm und würdest dir nicht den Kopf über mangelnde Präsenz zerbrechen. Wenn du häufiger eine Konfrontation eingehen würdest, würdest du nicht mit unsicheren Vorahnungen und wirren Geisteskonstrukten bestraft werden. Würdest du das Potential nutzen, was hinter deiner Fassade schlummert, so würde absolut kein Instinkt über dich dominieren. Deine Spinne, die fleissig ihre Netzte anfertigt und nacheinander Beute für Beute einholt – ist dein Denken. Es muss wahrlich in Krieg in deinem Kopf herrschen…“
„Manchmal.“ Jarvo lächelte. „Danke… alter Freund. Sicherlich hast du abermals Recht. Jenen Krieg sollte ich nicht in meinem Kopf austragen, sondern ihn greifbar, fassbar machen.“
„Da hast du deine Präsenz.“
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Heute versprach es, auch wieder einer der ruhigeren Tage zu werden. Jedenfalls solange dieser Irre sich nicht blicken lassen würde. Doch diesen hatte er auch gestern schon nicht gesehen.
Die Sonne schien und erhellte das gesamte Land, während der Schnee einfach schmolz. Die Zeit des Winters war vorbei, dafür war jetzt alles nass von dem schmelzenden Schnee und dem Regen gestern Abend.
Das Training gestern war wirklich ... anders gewesen. Durch die Nässe war der Platz dreckig und sehr rutschig geworden, doch Elonhil hatte unbedingt darauf bestanden zu trainieren, damit er lernte, einen richtigen und festen Stand zu haben und immer das Gleichgewicht beizubehalten, auch wenn er mal rutschte. Und das war ziemlich oft auf dem nassen Lehm vorgekommen.
Nun war es schon bald wieder Mittag, zeit fürs Training. Drudwyn hatte das Blocken und anschließendes Kontern zwar noch lange nicht gemeistert, aber er konnte das schon einigermaßen gut. Sein Lehrmeister hatte ihm gesagt, dass diesmal die Angriffe dran seien. Danach halfen nur ständige Wiederholungen und Übungskämpfe.
So leicht, wie es vielleicht aussah, waren die Angriffe gar nicht. Sie mussten sehr präzise ausgeführt werden. Auch war es wichtig, nicht zu weit aus zu holen damit der Körper ungedeckt blieb oder dass man nicht einfach ziellos wild drauf los haut und hofft, irgendwas zu treffen. Meist würde man dabei sich eher entweder selber verletzen oder der Gegner müsste nur kurz warten, bis man erschöpft war, erklärte Elonhil.
Nach dieser Einführenden Erläuterung machten sie sich ans trainieren. Am Anfang sollte Drudwyn mit einem ganz einfachen Hau von oben nach unten.
Das hatte er relativ schnell erlernt, doch sein Lehrmeister zeigte ihm dann noch ein paar andere Schlagarten, die er ausführen sollte und miteinander kombinieren sollte. Also den Schwung des vorigen Angriffes nutzen, den nächsten durchzuführen. Das war schon etwas schwerer, vor allem, wenn man nicht einfach ziellos drauf los hauen wollte, und er fing entsprechend erst langsam an.
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In Silden
Der Schädel brummte ihm, er wachte schweissgebadet auf, wehrend die Sonne schon lange den Zenit erreicht hatte. Am Abend zuvor hatte er es wohl wieder mal übertrieben, dass Bier schmeckte zwar nicht so gut wie in Nordmar, aber es war immerhin nicht schlecht. Zudem hatte ihm, in der Grünen Krähe, irgend so ein Spinner ziemlich heftiges Zeug unter den Tabak gemischt.
Manuele Stand langsam auf, zog seine Kleider an, legte sich den Mantel über und öffnete das Fenster des Tavernenzimmers.
Es duftete nach frischem Gras, einige Vögel flogen vor ihm her und die Leute gingen ihren Arbeiten gemütlich nach. „Hoffentlich ist Yared nicht mit der Maera verreist!“ Dachte er sich, als er die Treppen zum Schankraum hinunterstieg.
Draussen war ein jähes hin und her Gedränge, ziemlich viele Leute waren in Silden angekommen.
Aus seiner Tasche nahm er sich seine geliebte Pfeife, stopfte sie mit Apfeltabak und zündete sie genüsslich an. Seine Schritte brachten ihn zügig zur Mühle er wollte nicht noch mehr Zeit verlieren.
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