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"Och, ich denke Aniron hat nichts gegen, wenn wir uns mal ein paar der nahezu abgestorbenen Pflanzen anschauen.", meinte Ornlu und schritt pfeifend zu den nächstbesten die dem Ende nahe wirkten.
"Setz dich ruhig hin Aniron, dann wirst du dir ein klitzekleines Bild machen können was wir können.", meinte der Jäger, kniete vor ein etwas gebrechlich wirkendes Kraut. Er beugte sich herunter und berührte die Pflanze leicht, ehe er leicht auflächelte.
"Echuio!(Erwache!)", flüsterte Ornlu in der alten Sprache der Natur dem Kraut zu und blies leicht auf das Gewächs. Jener Odem, von stärkender Magie des Druiden beflügelt, wirkte auf das Kraut. Langsam wurde es wieder grüner, Blätter richteten sich auf und ein junger, frischer Trieb kam hervor.
"Wo Leben ist, können wir es stärken, Aniron. Achja - wo hast du hier Sumpfkraut? Wenn ich mal hierher komme und krank werde? Wie willst du mich da heilen?", flachste Ornlu grinsend, ehe er zu Corax blickte der sich nun auch positioniert hatte.
"Porgan erklärte es mir damals so und deine Fähigkeiten sollten den nötigen Grad auch erreicht haben. - Manch Pflanzen die dem Ende wirklich nah sind, vermögen wir sowas wie ein Angebot zu machen. Alleine würden sie meist nicht mehr überleben - auch wenn wir sie stärken. Stattdessen verschmelzen wir sie mit Gleichgesinnten. Wie du hier sehen kannst gibt es ein paar die hier nicht mehr lange gedeihen werden. Wir tragen also jene die willig sind an einen Punkt zusammen und werden sie dann mit geeinten Kräften zu einer Pflanze verschmelzen lassen. Danach wird es richtig kompliziert, denn wir werden sie stark manipulieren. So stark, dass eine Art neues Wesen entsteht. Es ist ein Kraftakt - nach Porgan - und wir müssen diesem neuen Wesen einen Sinn geben. Porgan erzählte mir aber auch da von etwas, was hier in dieser Einöde helfen könnte. Nun tragen wir erst einmal die Willigen zusammen.", meinte der Druide so laut sprechend, dass Corax soweit alles verstehen konnte, aber niemand sonst wirklich.
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Der fremde Mann laberte soviel komisches Zeug, dass Annas Gedanken wieder wegdrifteten, nur als er seinen Namen Draconiz erwähnte, erschreckte sie sich innerlich etwas und kam sich wie in einem komischen Märchen vor. Sie sah zur Seite zu seiner Begleiterin, einer Frau mit komischen hässlichen Haaren, die sie böse ansah.
Keine Zweifel aufbringen, nur ein Gespräch unter Fremden? Vielleicht hatte Medin ja Unrecht. Der hier war doch ganz sympathisch. Vielleicht wollte er Lilo aber umbringen, wenn sie sich mit ihm abgab. Verrückt und experimentierfreudig, wie sie war, setzte sie nach kurzer Überlegung jedoch alles auf eine Karte:
„Ihr habt nichts Böses im Schilde? Ich hörte, Ihr wollt auf der Durchreise befindliche Generäle töten … einsperren … oder was auch immer.“ Gespannt und doch noch etwas ängstlich schaute sie in Dracos Gesicht um die spannende Antwort zu erfahren. Sicher würde Medin sie auch töten, wenn er sie jetzt sehen könnte. Er wäre auf jeden Fall viel professioneller und fände, sie wäre ein Ausbund an Dummheit und so weiter. Und doch mochte er sie noch weiterhin, egal was sie machte, aber daran dachte sie in dieser Sekunde nicht.
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Corax nickte und machte sich nun auch auf die schwächsten Gewächse im Kräutergarten aufzusuchen. Der Druide hatte recht, sie konnten diese Pflanzen zwar mit ihrer Magie wieder erstarken oder gar wachsen lassen, doch würde es ihnen dannach nicht besser ergehen als zuvor. Der Seher strich nun über die erschlafften Blätter eines schmächtigen Krauten und mit seiner Berührung schien das Leben in es zurück zu kehren. Corax konnte spüren wie die Hitze ihr zu schaffen machte als er sich mit ihr verband. Er ermutigte sie, gab ihr Kraft und die Wurzeln lösten sich aus der lockeren Erde. Es war ein recht belustigender Anblick eine kleine Pflanze auf ihren Wurzeln wie eine Spinne über die Erde huschen zu sehen. Der Stängel wackelte heftig als sie sich mit erstaunlich großer Geschwindigkeit zu dem Ort begab wo schon einige andere Pflanzen warteten die in der Wüste nicht überleben konnten. Viele der Pflanzen waren nicht gerade in bester Verfassung, doch der Druide und der Seher nahmen nur die bei denen keine Hoffnung bestand das sie hier überlebten. Eine Rose schlängelte sich unter Corax' Einfluss nun wie eine Schlange zu einer bunten Ansammlung anderer Pflanzen die sich dort Versammelt hatten, eine weitere der dornigen eitlen Gewächse zog es jedoch vor langsam einzugehen. Corax wünschte ihr in der alten Sprache des Waldvolkes eine angenehme Zeit. Er konnte sich denken was gleich als nächstes kommen würde. Die illustre grüne Runde würde mit der Kraft ihrer Magie verschmelzen und ein neues Wesen bilden. Nur was für eines? Was hatte Ornlu im Sinn? Sie würden die Gestalt der Riesenpflanze die Entstehen würde beeinflussen können, doch Corax wusste noch nicht wie der Druide Aniron helfen wollte.
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Eine wahrlich illustre Runde hatte sich da gesammelt und Aniron schien sich auch so ziemlich zu fragen wie das von statten gehen konnte. Doch es war so. Es waren nicht Unmengen an Pflanzen, aber mehr als genug für das was die beiden Sildener nun damit vor hatten. Nach Ornlus Anweisung setzten beide mit den Stiefeln sowas wie einen eingefurchten Kreis um die verwelkenden Gewächse. Es sollte helfen die Magie in jenem zu halten, da man ein festes Bild hatte. Dann hockten beide sich gegenüber sitzend auf den Kreisrand und sammelten sich langsam.
"Bleib im Kreis. Wir beginnen mit der Edelsten. Ich halte sie in Bewegung und unter meiner Magie, du bringst Neues hinzu und dann einen wir das Eine mit dem Anderen. Faser um Faser. Eins nach dem anderen wie eine lange Kette. Haben wir alle verbunden, einen wir unsere Kräfte. Der stärkste und gefräßigste Wille aller wird gefördert. Der Rest wird absorbiert und Pflanze um Pflanze Teil des Neuen. Lenke und forme mit mir in eine Richtung, die ein Wesen weckt, dass Niederes und Totes frisst...", wies Ornlu an, hob die Hände an und erwählte eine Rose als die Edelste, die den Anfang geben würde. Das Dornengewächs richtete sich wie eine Schlange auf, ehe schon ein starke Heilpflanze zu ihr kroch. Wie eine Würgeschlange umrundete sie die Pflanze, ehe deren Wurzeln in den grünen Stengel der Rose eindrangen und die Umarmung der Rose intensiver wurde. Beide Pflanzen verfärbten sich leicht mit Farben die die jeweils andere Pflanze an sich trug, ehe Ornlu nun diesen Verbund kontrollierte und Corax sich mit dem nächsten Gewächs näherte.
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Nach und nach schlängelten sich weitere Pflanzen unter seinem Willen um den inzwischen leicht fleckigen Stengel zu dem die verschmolzenen Pflanzen sich entwickelt hatten. Eine nach der anderen verschmolzen sie langsam und gingen über in die leicht zitternde Pflanzenmasse. So ging es bis auch das letzte Kräutlein eingebunden war. In der Verbindung herrschte jedoch noch Chaos. Es war als ob man einfach Leute beliebig zusammengenäht hätte, ein großer Körper doch dutzende verschiedene Vorstellungen wie man zu sein habe. In einem Moment bildeten sich Dornen am Gewächs, wohl wenn die Rose die Führung übernahm, dann wieder bildeten sie sich zurück und die Farbe änderte sich oder Blätter sprossen. Corax fühlte wie Ornlu genau wie er selbst das Treiben im Innern der Pflanze beobachtete. Sie brauchten etwas gefäßiges, eigenwilliges und es sollte Aas fressen. Doch soetwas gab es nicht direkt, keine der Pflanzen aus dem Garten wies solch ein Verhalten auf. Stattdessen besannen sich die beiden auf ein wesen das einen großen Hunger nach Nährstoffen aufwies und förderten es, stärkten es um ihm zu helfen sich gegen die anderen durchzusetzen. Gleichzeitig übten sie Einfluss auf dieses Wesen aus, trieben es dazu von anderer Quelle als dem Boden Nährstoffe beziehen zu wollen. Ornlu gab ihm List und Tücke mit auf dem Weg auf dass es seine Beute wie ein Erfahrener Jäger fangen konnte und Corax währenddessen stärkte einige der leichten Gifte und Säuren, so das sie zersetzend wirkten, wie bei dem Magen eines Tieres.
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Es war faszinierend wie beide Männer des Waldvolkes das neue Leben langsam formten. Der eine mit seinem Wesen, der andere mit seinem Wissen, dabei weckten sie nur Kräfte die tief in den Pflanzen schlummerten und einer Urpflanze entstammen. Von der Urpflanze an, konnte man die Verbindung zu jeder im Verbund schaffen, kreuzen und vermischen was das Zeug hielt.
Der Pflanzenhaufen nahm langsam Form an. Hier eine Ranke, da ein paar dünne weiße Nesselhäärchen die vor der starken Sonne etwas schützen sollten. Die schwächeren Charaktere in diesem Verbund verschwanden mehr und mehr als Erste in der entstehenden Hauptpflanze, während die stärkeren Pflanzen noch nicht ganz eingingen und auch deutlich mehr Kraft der beiden aufbrauchten.
Als nun mehr jedoch die Form sich heraus bildete, erkannte man sowas wie eine kegelförmige Form.
Corax war es nun der sowas wie einen Magen am unteren inneren Teil schaffen sollte, in der die Säuren wirken würden, während Ornlu die Struktur mehr und mehr festigte, mehr Ranken erschuf die sich in den Boden leicht bohrten und nach oben hin sowas wie einen Hals an dessen Ende er nun die geschlossene, grünliche, rosenartige Knospe langsam öffnete. An vier Stellen zugleich öffnete sie sich und trug farbige, leicht fleischige Blütenblätter. In der Mitte entstand nun ein Schlund. Corax wirkte von unten herauf, während es Ornlu von oben tat. Einen Moment später zischte es auf und etwas sauer riechendes stieß in die Luft auf. Ganz leicht regte sich die Pflanze mit ihren Ranken und dann bewegt sie ihr oberes Ende leicht, als würde sie sich umsehen. Ornlu schnaubte schon leicht und bekam müde Augen, es kostete so manche Kraft.
"Jetzt die Details...ein faulig-süßlicher Lockduft der dieses sauer riechende etwas mehr als neutralisiert, dann stärke ihr Wesen, es muss absolut dominant sein. Versuch es, ich stärke indes den Pflanzenkörper noch einmal und reize dann ihr Wesen...sie soll sich ruhig etwas greifen...", meinte der Druide und legte die Hände auf die knapp hüfthohe, einzigartige Pflanze.
Geändert von Ornlu (05.09.2009 um 21:06 Uhr)
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