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  1. Beiträge anzeigen #261
    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    Tatsächlich noch einer dieser Idioten, die… na ja, egal, Nara oder Firyal, wie sie sich ja nannte, schüttelte den Kopf.
    „Ja, ich hab das Zeichen schon mal gesehen, der ein oder andere in Mora Sul rennt auch mit so nem Ding auf dem Arm rum, aber das sind nicht wirklich viele und die meisten tragen gar kein Zeichen, zumindest nicht diejenigen, die ich kenne. Und was hier vorgeht? Wir haben Braga befreit und eigentlich sollte schon gestern eine Karawane kommen, die hier endlich wieder Ordnung einkehren lässt und diese Stadt wieder zu einer Stadt macht, nachdem sie so lange brach lag“, stöhnte der junge Assassine mehr als dass er es erzählte, immer noch auf dem Boden liegend.
    „Und ich laufe hier, weil… nun, weil ich einen Gefallenen alleine begraben wollte und nicht die Hilfe eines weinerlichen Kerls haben wollte, der mir vorwarf, ihn geschlagen zu haben, obwohl ich ihn nur zur Vernunft brachte.“

    Irgendwie klang das, was sie dort so sagte, wirr, auch für ihre eigenen Ohren. Die blauen Augen hatte die Getarnte nicht von dem Zeichen des Unbekannten gelassen, irgendwann weit, bevor sie nach Mora Sul gekommen war. Trug nicht auch ihr Onkel so ein Zeichen? Ein wenig anders, aber doch beinahe identisch? Sie wusste es nicht mehr.
    „Ich…“, begann die junge Frau, doch Worte kamen ihr nicht mehr über die Lippen, so dass sie nur noch mit dem Kopf schüttelte. Der Versuch, sich zu erheben, scheiterte ebenso kläglich.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Dein Anblick ist wirklich jämmerlich dafür, dass du unserem Herrn einen solchen Dienst erweisen durftest. Fühlst du dich denn nicht geehrt?“, bellte er. Als nicht gleich darauf ein entschuldigendes Wimmern von diesem Kerl kam, fügte Candaal trocken hinzu: „Würd ich mich auch nicht. Dieses Unterfangen hätte geradesogut nach hinten losgehen können. Es war töricht, solch eine Debütantentruppe auszusenden. Hier, trink.“ Er band den Wasserschlauch los und warf ihn in den Schoss des Jünglings. „Aber verschütte nicht gleich alles.“

    Sowie der Junge seine Finger um den Verschluss legte, fiel dem Ganoven ein weiteres unstimmiges Detail auf. Die Gesichtszüge des jungen Mannes gehörten eher einem Kleinkind... oder einer jungen Frau. „Hartes Pflaster, was, Kleines?“, fragte Candaal grinsend, als der vermeintliche junge Mann den Schlauch an seine Lippen setzte.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    „Hastig griff Nara nach dem Wasserschlauch und benetzte ihre Lippen, ihren Gaumen und ihre Kehle mit dem Wasser. Genau gesagt riss sie sich zusammen, nicht zu viel auf einmal zu nehmen und den gesamten Inhalt herunterzuschütten, bis ihr Durst gestillt war. Doch sie schüttelte den Kopf, als sie die Worte des Mannes hörte, der ihr so großzügig von seinem Wasser gab.
    „Nun, es war so, dass dieser Farel den Auftrag hatte, Braga zu befreien, mit Hilfe von Gonzales. Doch Gonzales… nun, er schickte nur die jungen Männer mit, die gerade begonnen hatten, in seine Dienste zu treten, die Unerfahrenen, die, auf die er verzichten konnte, wenn du nach meiner Meinung fragst. Darunter eben auch mich. Ich bin noch nicht so lange in Mora Sul gewesen. Aber ich möchte dort auch nicht lange bleiben. Irgendetwas… nun, gefällt mir nicht an dieser Stadt und vor allem an Gonzales.“

    Sie hatte schon wieder zu viel geredet, kannte sie den Fremden doch nicht, vielleicht war er einer der Schergen dieses Gonzales und sie nun dem Tode geweiht. Doch ihren Mund konnte sie ja auch gestern Abend nicht halten, so dass sie hier laufen musste, bis sie nun vor Erschöpfung im Sand lag.

    Erst jetzt fiel es ihr auf.
    Kleines? Hatte der Mann sie Kleines genannt? Nara versuchte auf die Beine zu kommen und sich dem unbekannten gegenüber zu stellen, doch reichte es nur dazu, sich vor ihn hinzuknien und den Kopf ein wenig zu neigen.
    „Ich bin Firyal, Herr, Sohn eines Händlers aus Bakaresh und wenn ihr meine Ehre nicht beleidigen wollt, dann nennt mich nie wieder Kleines.“
    Die blauen Augen der jungen Frau funkelten. Woher sollte dieser Mann den wissen…

  4. Beiträge anzeigen #264
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Ba ka resh“, wiederholte Candaal Silbe für Silbe. „Ist Bakaresh unserem Imperium nicht abtrünnig geworden? Und so eine dient Gonzales?“, fragte er schnippisch, währendem er seinen Fuss vorschob, sodass dieser dort zu ruhen kam, wo eigentlich die Juwelen des jungen Burschen sein sollten. „Die Fehler häufen sich, meine Teuerste. Du bist zwar gut, Firyal. Aber nicht gut genug. Zur Strafe sollst du mir deinen richtigen Namen nennen. Nicht dieses Phantom, das dich bis hierher gebracht hat. Firyal hat seinen Dienst getan.“

    Candaal trat einige Schritte zur Seite, sodass sein Körper der am Boden Knienden Schatten spendete. Geradezu barmherzig streckte er seine Hand aus, um ihr aufzuhelfen, sollte sie ihm ihren wirklichen Namen denn nennen.

  5. Beiträge anzeigen #265
    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    Naras Augen weiteten sich, sie war überrascht zu hören, dass ausgerechnet Bakaresh gefallen sein sollte.
    „Ich… seit Jahren war ich nicht mehr in Bakaresh, was ist mit meiner Familie?“
    Die junge Frau war wirklich bestürzt, von dieser Entwicklung zu hören, andererseits kannte sie Bakaresh nur aus Erzählungen, wohnten ihr Vater und ihre Familie doch in der Nähe von Ishtar. Sollte sie dem Unbekannten…
    Sie griff nach seiner Hand und zog sich nach oben.
    „Nun gut, wenn du es genau wissen willst“, zischte sie zwischen ihren Zähnen hervor, „mein Name ist Nara Ebn und nicht Firyal, doch als Frau wird man ja in dieser Welt nicht Ernst genommen. Als Sklavin sollte ich verkauft werden, damit es meiner Familie besser gehen solle. Doch ich bin geflohen und schlage mich nun als Firyal durch, bis jetzt jedenfalls.“

    Nara überlegte, ob sie nicht einfach die Stelle, die der Fremde bei ihr eben bedroht hatte, mit einem Tritt bearbeiten sollte und versuchen sollte, zu fliehen, doch ihr Körper sagte ihr, dass sie nicht weit kommen würde. Wobei… es sollte reichen, wenn sie Farel erreichte, warum sollte er der Geschichte dieses dahergelaufenen Mannes glauben schenken?
    Wenn Farel ihm aber doch glaubte? Dann käme sie in eine ziemlich missliche Lage, der Beweis, dass sie ein Mann wäre, würde dazu führen, dass ihre Tarnung komplett aufflog, vielleicht würde man sie sogar zurück nach Ishtar schicken und dann müsste sie so einem wie Gonzales zu Diensten sein.

    „Und ich würde die Geschichte mit Firyal gerne noch ein wenig weiter spielen, so lange, bis ich auf eigenen Beinen stehen kann und meinen Weg gehen kann. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Kerle hier einer Frau zugestehen, ihre eigene Meinung zu haben, geschweige denn, ihren Weg zu gehen. Für die besteht der Weg einer Frau aus dem Weg, ihnen Essen und Schnaps zu bringen.“

    Nara wusste, dass das, was sie nun vorhatte, riskant war, sehr riskant sogar, aber sie musste einfach darauf vertrauen, dass Farel ihr ihre Geschichte eher abnahm als die des Fremden.
    Geschwächt fiel sie nun in die Arme des Mannes, ihre Augen schlossen sich und die Knie gaben nach.
    „Bring… mich…nach… Braga… Bitte!“, flehte sie ihn an, ehe sie vor Erschöpfung in Ohnmacht fiel.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Seufzend fing er die Stürzende auf. Erst versuchte er, sie mit einem Schuss Wasser wieder unter die Lebenden zu locken, doch die Bewusstlose blieb hartnäckig. In mehreren Schritten stemmte Candaal die Assassine hoch und legte sie sich wie ein Joch in den Nacken. Er kam sich vor wie damals, als er für Redsonja Wasser durch Al Shedim schleppte. Fehlte nur noch Tavik, der grobschlächtige Klotz von einem Bauern. Die ersten Meter gingen noch ganz gut, doch als er schliesslich das Zentrum von Braga, oder das was davon übrig war, erreicht hatte, war er heidenfroh, die Kleine in den Sand werfen zu können. „Hey...“, rief er pauschal in die Ansammlung von Kluftenträgern hinein, die ihn ohnehin schon skeptisch musterte. „Wenn ihr das nächste Mal ein Rennen durch die Wüste veranstaltet... Teilt dem letzten doch bitte mit, wenn’s vorbei ist. Und nun holt mir euren Farel. Das war der einzige Name, den dieser Bursche noch ausgespuckt hatte, bevor er sich den süssen Wüstenträumen hingegeben hatte.“

    Angespannt stellte Candaal fest, dass die Jungmannschaft sich um ihn herum aufstellte, als würde sie einen Verbrecher umzingeln. Wenn das mal gut ausging.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Ein schmaler Streifen war am Horizont aufgetaucht und schnell zu einem Hügel geworden. Die Berge kamen näher. "Sieht aus als würden wir sie heute abend noch erreichen.", murmelte der Seher vor sich hin. Wenn das Vorgebirge erreicht wäre würden sie versuchen müssen die Aufmerksamkeit der Echse zu erregen, nur wie? Er schloss nach vorne zu Crow auf, der Waldläufer blickte gedankenverloren auf die fernen Felsmassive. "Hast du eine Ahnung wie wir für eine Ablenkung sorgen können? Wie wir überhaupt die Echse finden können?" Das Ritual war eine Sache gewesen, nachdem er einen Weg gefunden hatte ersteinmal das Grab zu finden war der Rest klar gewesen. Doch dies hier... er hatte weder damit gerechnet, noch eine Idee wie sie den Naturgeist von seiner Wache ablenken konnten. Crow nickte auf seine Frage hin jedoch nur kurz und öffnete dann leicht den Mund um leise zu sprechen : "Aufmerksamkeit zu erregen wird kein Problem sein, das Problem wird sein dieser wieder zu entfliehen. Wir werden dem Zorn von ihm und dem seiner Diener ausgesetzt sein und glaube mir, das kann schlimmer sein als alles was dieser Schakalfürst vorher in den Kampf geworfen hat."

  8. Beiträge anzeigen #268
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Farel a’Rog ni’Orej hatte das Rufen des Mannes schon aus der Ferne gehört und es bedurfte des verschwitzten, schnaufenden Jünglings nicht mehr, der sich atemlos vor ihm mit den Händen auf seinen Waden stützte und kein Wort rausbekam. Nur sein Kopf ruckte in regelmäßigen Abständen in die Mitte der einstigen Stadt, von der nur noch ein paar wenige Ruinen geblieben waren.
    „Wir haben Besuch.“, sprach der Braunhaarige leise zu seinem Nebenmann, als hätte dieser den Eindringling nicht auch schon längst bemerkt. Farel war sich nicht sicher, ob Raad wirklich jeden Jüngling bei Namen nennen konnte, doch der Assassine für seinen Teil konnte es und wusste genau, dass der, der nun in der Mitte Bragas langsam von seinen Männern umzingelt worden war, keiner seiner Männer war.

    Langsamen Schrittes verkleinerte der Anführer des Haufens, der Braga mehr durch Glück als durch Können erobert hatte, die Distanz zwischen sich und den Fremden. Vor jenem lag eine Gestalt am Boden, wie hingeworfen und liegengeblieben. Nichts regte sich mehr an ihr.
    Mit hartem Blick erkannte Farel Firyal, ehe er jenem dem Fremden entgegen hob. „Willkommen in Braga, Fremder. Was führt dich hierher?“, begrüßte der Grünäugige seinen wenig willkommenen Gast mit zwar offene Geste und ausgebreiteten Armen, doch immer noch kaltem, berechnendem Blick.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Candaal hob die Hand zum Gruss, streckte dem Mann jedoch nicht seine offenen Arme entgegen. Er wollte seinem Gegenüber ein Zeichen geben, dass er in dem Augenblick keinen Wert auf den Austausch von Gesten legte. „Meinen Herrn und einige weitere zahlende Partien interessieren die Geschehnisse in dieser Region. Ihr könnt ja auch nicht wirklich behaupten, besonders umsichtig vorgegangen zu sein. Besonders dieser Mann möchte wissen, ob Braga fortan wieder in guten Händen ist.“ Lässig schob Candaal den Ärmel nochmal ein Stück hoch, sodass Farel das Mal Zubens sehen konnte. „Wo ist die Karawane? Sind diese Streuner immer noch nicht eingetroffen?“ Ewig hätte er sowieso nicht über Zuben schäkern können, denn so gut er informiert war, nichtmal an das Gesicht des selbsternannten Herrschers der Wüste konnte er sich erinnern. Weshalb also nicht gleich das Thema wechseln und sich in sichere Gewässer lotsen?

  10. Beiträge anzeigen #270
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Das Mal Zubens, ging es dem auserkorenen des Löwen durch den Kopf. Wie kann das sein?, folgte dem ersten Gedanken, ehe auch dieser sich in einem Sturm des Zweifels verlor. Zwar hatte Zuben ihm nicht gesagt, dass er vollkommen freie Hand hatte, aber auch nicht, dass er ihn nicht im Auge behalten würde. Doch würde Zuben jemanden schicken, den er nicht kannte, wenn ein Herankommen an den Herrscher der Wüste kaum möglich war, außer man befand sich kaum unterhalb seiner Position. Gazin, Rashma und Aasim waren die einzigen, die ohne Probleme in seine Höhle durften. Also musste einer von ihnen seinen Gegenüber geschickt haben. Oder aber der Löwe hatte längst erkannt, dass die Herde nur noch begrenzt funktionierte und selbst die ersten Maßnahmen getroffen, um seine Position nicht zu gefährden, obschon diese niemals angezweifelt worden war.

    „Wer schickt dich?“, fragte Farel somit knapp und verlor kein weiteres Wort. Die Karawane konnte warten, solange er sich nicht sicher war, dass sein Gegenüber mit den Informationen nicht hausieren ging. Er wusste sowieso schon zu viel, wenn er wusste, wann die Karawane eintreffen würde. Seltsam das Zuben so freigiebig mit seinen Informationen war… oder jemand seiner Männer hatte geplaudert. Kurz viel sein Blick auf Firyal, ehe er dem Fremden wieder begegnete. Aber wie sollte jemand an das Zeichen Zubens kommen und dann doch nicht für ihn Arbeiten? „Wie heißt du?“, folgte der in den Ruinen stehenden ersten Frage. Zu viele Möglichkeiten, um leicht darüber entscheiden zu können...

  11. Beiträge anzeigen #271
    Lehrling Avatar von Shey
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    Shey ist offline

    Mora Sul

    Suleika hatte sich heute noch nicht blicken lassen. Die Arme war immer noch ganz verschreckt, außerdem eingeschüchtert und noch dazu hatte sie Angst, dass jemand mitbekommen hatte, wie sie Sheys Eltern belauscht hatte und versuchte dementsprechend, möglichst untätig irgendwo herumzustehen. Shey hatte aufgegeben, nach ihr zu suchen und sie weiter auszufragen, in der protzigen Villa gab es genug Räume in denen sie sein konnte, und sie war die Räume waren freizügig genug, dass die Dienerin Shey frühzeitig sehen würde, und wenn sie einem Gespräch, beziehungsweise dem Mädchen aus dem Weg gehen wollte, hatte sie beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Dabei wusste Shey eigentlich auch, dass die Kahlköpfige nicht mehr wusste, als sie ihr schon verraten hatte. Mehr zu wissen brauchte sie auch nicht, es war schon genug, um ihren gesamten Gedankenfluss zu blockieren und ihre Nerven auf einen zum zerreißen gespannten, neuen Tiefpunkt zu bringen. Es war ein seltsames Gefühl, das sie da beschlichen hatte, eine Mischung aus Hass gegen ihren Vater, Ekel vor dem ihr zugesprochenen Mann, Angst vor der Zukunft und Verzweiflung, nichts tun zu können. Nichts, überhaupt nichts...
    Shey meinte zu hören, wie ein Zahnrädchen in ihrem Kopf einrastete. Schnellen Schrittes durchquerte sie einen Raum, dessen Wände mit Bücherregalen zugestellt waren, die voll mit Büchern waren, deren Wert schon ins unschätzbare ging. Ihre schmalen Füße beförderten sie zur Eingangstür, das schon fast einem großen Tor glich, das elegant aus dem gefließten Boden der Eingangshalle zu wachsen schien, an dessen Seite, beinahe wie ein Torwächter, der olle Arif stand. Er war auch einer der zum Diener umfunktionierten Sklaven, war in edle Stoffe gehüllt und verrichtete seine Arbeit wunderbar: Er stand dekorativ in der Gegend herum. Shey mochte ihn nicht sonderlich, er war klein, vom vielen Essen, dass er in ihrem Elternhause bekam schon etwas mollig, roch manchmal etwas seltsam und sprach selten ein Wort. Wenn man Suleika glauben konnte, war er allerdings ganz anders, wenn weder Shey noch ein Elternteil von ihr in der Nähe waren.
    Das Mädchen erwartete, dass er auch jetzt schweigen würde, doch er fragte sie beinahe vorwurfsvoll: "Wo wollt Ihr hin? Eure Mutter hat euch doch verboten..."
    "Verboten!", fuhr ihm Shey dazwischen. "Sie hat mir nichts zu verbieten. Ich gehe hinaus, reicht dir das zur Begründung? Du kannst gerne sofort zu Mutter rennen und ihr berichten, wo ich bin, das würde ich dir auch raten, denn wenn du zu meinem Vater gehst, passiert dir vielleicht das selbe wie Suleika, weil du mich hast gehen lassen."
    Der arme Bursche lief rot an und fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes, lockiges Kopfhaar. Vermutlich würde er lieber rausgeschmissen, weil er Sheys Abwesenheit nicht meldete, als sein Haar herzugeben.
    Schnell öffnete Shey die Tür und schritt hinaus ins Freie.

    Die warme Luft schlug ihr sofot entgegen, sie roch nach Gewürzen, welche einige Straßen weiter zum Verkauf feilgeboten wurden. Nicht nach Freiheit. Die Braunhaarige sah sich um und entschloss dann, wohin sie gehen wollte. Zur Quelle dieses Geruchs, der den der Freiheit so übertönte. Sie wandte sich nach rechts und ihr Gewand wehte hinter hier her, im sanften Wüstenwind. Sie bog in eine Seitenstraße ab und fand sich schließlich in einer Händlergasse wieder. Sie war vollgestopft mit Verkaufsständen, und Menschen die kauften, verkauften und... stahlen. Shey war noch nie völlig alleine hier gewesen. Sie kam sich fast etwas fremd vor. Sie trug kostbaren Schmuck, für Normalsterbliche unbezahlbare Kleidung. Zwar gab es in Mora Sul viele sehr reiche Familien, aber diese gingen kaum selber in einer, beinahe schon schmutzigen Gasse wie dieser, einkaufen. So wurde sie etwas neugierig beäugt, eine schmutzige kleine Kinderhand wurde zu ihr hinaufgestreckt und bettelte um Geld, ein irres Kichern ertönte von einem Alten. Trotz allem fühlte sie sich auf einmal wohl - hier würde sie niemand von Zuhause finden, kein stinkreicher Sack konnte sie heiraten und niemand konnte sie fragen, ob sie vielleicht nicht lieber die goldenen Ohrringe zu ihrem roten Gewand tragen wolle.
    Das hübsche Mädchen fand bald, was sie suchte: Die Freilufttaverne, die nicht unweit des größten Knäuels an Menschen war. Kein Tisch war frei, also setzte sie sich zu einigen, nicht allzu bösartig Aussehenden und bestellte sich ein kühles Getränk.
    Einer der Anwesenden schnalzte mit der Zunge.
    "Du siehst nicht danach aus, als müsstest du das billigste Essen bestellen."
    "Ja", warf ein anderer ein. "Aber was suchst du denn hier? Gesellschaft? Abenteuer?" Er hickste leicht.
    Shey grinste. "Nein.", antwortete sie. "Ich renne von zuhause weg und verstecke mich - da wird man durstig. Oder würdest du mit dem fetten Abdullah, der hier irgendwo wohnt, verheiratet werden? Nicht? Na, das dachte ich mir."
    Was ging es den Kerl eigentlich an? Nichts. Aber Shey genoss ihre Freiheit, ihre erste wirklich Freiheit damit, ihm unter die Nase zu binden, was ihr widerfahren war.
    "Hauptsache ich komm hier weg - mich hält nichts mehr."

  12. Beiträge anzeigen #272
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Beschäme mich nicht, Farel. Du weisst, dass es nicht im Geringsten von Belang ist, wie ich heisse. Mich schicken viele, doch mein Herz gehört bloss demjenigen, der am lautesten brüllt. Aber ich weiss, wie schwer sich die treuen Schafe unseres Herrn mit undurchsichtigen Gestalten tun, deshalb will ich euch einen Namen nennen. Mindrah ist einer meiner geläufigsten, bekannt von Trelis bis Faring. Ich verweile nicht oft in unserer trauten Heimat, doch schien es meinem Herrn, meine Anwesenheit sei hier mehr von Nöten als in den nördlichen Gefilden. Vor Wochen schon erhielt ich Botschaft in Vengard. Doch wichtige Geschäfte mit örtlichen Banden hielten mich auf. Erst gestern erreichte ich das verschlafene Kaff Lago. Dort informierte mich ein Händler über die Geschehnisse in Braga... oder dem, was vom einstigen Tor zur Wüste noch übrig ist. Und nun stehe ich hier, umringt von deinen Schergen, die mit etwas Glück das richtige Ende des Schwertes in der Hand halten. Beliars Gunst muss euch wahrlich durchströmen, dass euch dieser Streich hier gelungen ist.“

    Candaal konnte beobachten, wie die Kerle um ihn herum unruhig wurden. Einen Geheimagenten Zubens anzugreifen war ja nun wahrlich nicht die schlauste Idee, die einen jungen Mann in Varant bespringen konnte. Und doch fühlten sie sich in der Gruppe wohl stark. „Und nun pfeif endlich deine Kojoten zurück. Die Welpen sind sich die Hitze nicht gewohnt.“

  13. Beiträge anzeigen #273
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    „Mindrah ist mir nicht bekannt!“, sprach der Assassine mit ruhiger Stimme und blickte in die Runde. Zuben dürfte es reichlich egal sein, wie er seinen Agenten behandelte, wenn er nur Braga ihm wieder in den Zustand übergab, in dem er sie sehen wollte. Er musste nur seine Aufgaben erfüllen und hatte ansonsten freie Hand im Umgang mit allen anderen, die glaubten, etwas zu sagen zu haben. Nur dreien hätte er vertraut, ansonsten besaß er die Anmaßung, sich als den vierten zu sehen, zumindest für eine Weile, die ihn davor beschützte, einen Fehler zu begehen.
    Davon abgesehen. Kein Spion Zubens würde derart offen in Braga einmarschieren.
    „Zurück auf eure Plätze. Na macht schon!“, brüllte Raad, der die gesamte Zeit über schweigend neben dem Grünäugigen gestanden hatte und nun auf einen Blick seines Herrn den entsprechenden Befehl gegeben hatte.

    „Sagt Zuben, sobald die Karawane eigentroffen ist, folgt alles weitere seinem Plan.“, forderte Farel und blickte weiter ruhig in die Augen des anderen Mannes, „Habt ihr noch weiteres? Ansonsten ist es wohl am Besten, dass ihr die Reise zurück antretet, um den Löwen nicht zu lange warten zu lassen.“

  14. Beiträge anzeigen #274
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline

    Mora Sul

    Schon einige Zeit stand der junge Mann mit verdecktem Gesicht in dem Schatten eines Hauses, nachdem er, wie man ihm aufgetragen hatte ein paar Stoffbahnen gekauft hatte. Diese waren nun sicher in seinem Rucksack verstaut und warteten bloß noch auf die Auslieferung, welche sich just in dem Moment verzögert hatte, als seine Augen eine junge Frau erblickte, welche er niemals an einem solchen Ort vermutet hätte. Nichts an ihr passte zu den Halunken, die in dieser Gasse herumlungerten und dennoch setzte sie sich dazu, sprach von ihrem beschissenen Leben und Freiheit, die sie hier wohl nie finden würde. Dass ein Teil dieser Bewertung bloß von den Gedanken Julios' hinein interpretiert wurden, schien ihn nicht zu stören, besser gesagt merkte es der Mann einfach gar nicht mehr. Diese Macke stets zu Übertreibungen zu neigen, hatte den Nachteil, dass ihn länger kennende Leute nicht so viel auf seine Bewertungen gaben. Aber Fremde lauschten meist gerne dem Schimmer in seinen Worten, die auch nicht übertrieben rüber kamen, da er ja selbst meist felsenfest von der Wahrheit dahinter zu überzeugt sein schien. Und dass diese Frau an diesen Ort so schlecht passte, wie eine Biene ins Meer, erkannte seiner Meinung nach selbst ein Blinder mit Krückstock, bei welchen ohne hingegen war er sich nicht ganz sicher.

    "Ihr gehört nicht an einen solchen Ort, Mädchen"
    , sprach der vermummte Mann, aus dem Schatten heraustretend, was ihm nicht nur die Aufmerksamkeit der jungen Frau einbrachte. Dass sie ihm im momentanen Aufzug nicht folgen würde, war klar, weshalb er den Turban abnahm und auch die Tücher löste, die sein Gesicht bedeckten, so dass ihr ein freundlicher junger Mann mit sehr kurz geschorenen Haaren gegenüber stand. Ihr die Hand als Geste reichend, trat er noch einen weiteren Schritt auf sie zu, woraufhin sie sich auch erhob und ihm nachging, wobei noch unklar war, ob sie ihm wirklich folgen würde. Ob dieser erste gelungene Schritt, seinem betörenden Charme, dem unglaublichen Charisma oder doch dem makellosen Aussehen zu zu schreiben war, wusste der Novize des Wassers nicht, an seiner großen Bescheidenheit konnte es in diesem Falle aber nicht liegen. Als sie sich ein wenig von der Masse entfernt hatten, fuhr der junge Mann verschwörerisch in einem leisen Ton mit seiner Rede fort "Ich kann euch an einen Ort führen, wo jeder frei Leben kann und den Berufen nachgehen darf, die er will. Einer Gemeinschaft, die jeden mit Freude auf nimmt und wo man sich gegenseitig unterstützt. Gehütet von den Anführern der Nomaden und den weisesten der Wassermagier liegt die Stadt im Osten von hier, nicht einmal eine Tagesreise entfernt. Wenn ihr den süßen Duft der Freiheit schnuppern wollt, könnt ihr euch dort davon fast ins Koma schnüffeln.", dann trat er einen Schritt zurück und meinte noch abschließend in ernstem Ton "Der Sicherheit wegen, trefft mich am Tor von Mora Sul heute Nacht und wir ziehen los, alleine." Dieser Sicherheitsmaßnahmen hielt Julios für nötig, da jeder Tag in der Stadt des Feindes unnötige Gefahren bedeutete.

    Hyperius

  15. Beiträge anzeigen #275
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    „Ich hoffe, dass Beliars Gunst euch nicht verlassen wird, ehe die Karawane zur Wiedererrichtung hier eintrifft. Die Nachricht wird unseren Herrn zwar nicht frohlocken lassen, womöglich kann ich ihn jedoch dazu bringen, einige weitere Baumeister zu eurer Unterstützung herschicken zu lassen. Ach, ein Rat wäre da noch: Lasst die Jungen nicht aus den Augen. Was heute noch schwächelt und unbeholfen seinen Säbel schwingt, ist die Zukunft von Morgen. Passt besser auf sie auf!“ Wie ein mitleidender Patron fuhr er mit der Hand durch das Haar der Frau, die lieber ein Mann gewesen wäre. Dann wendete der Ganove auf dem Absatz und ging davon. Gehört hatte er bei weitem genug und viel länger wollte er sich nicht in diese miserabel vorbereitete Rolle stürzen.

    Mit diesen Neuigkeiten hiess es nun auf schnellstem Wege zurück nach Bakaresh zu gelangen. ‚Hoffentlich stehen die Winde gut für eine schnelle Rückreise‘, dachte er sich.
    Geändert von Candaal (20.08.2009 um 19:48 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #276
    Lehrling Avatar von Shey
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    Shey ist offline
    Der Fremde war verschwunden, untergetaucht in die Menschenmenge in der Händlergasse und hatte sie etwas verunsichert zurückgelassen. Dass sie nicht wirklich an diesen Ort gehörte, mochte man ihr wohl ansehen, aber sie deshalb fortlocken? Doch er hatte einen sehr empfindlichen Nerv Sheys getroffen. Er hatte sogar vom süßen Duft der Freiheit gesprochen. Vermutlich wusste er gar nicht, was er damit in dem schönen Mädchen auslöste: Einen kleinen inneren Kampf mit sich selbst. Auf der einen Seite schien die Situation nahezu traumhaft - sie war fort von Zuhause, niemand würde sie finden, und der Kurzhaarige hatte ihr angeboten, mit ihm zu fortzugehen, einfach zu verschwinden... Alles zurückzulassen, den protzigen Wohnsitz ihrer Eltern, die Eltern selber, ihren gierigen Vater, die lieblose Mutter, die dicken Teppiche und die Samtkissen, die fetten Katzen und die verzierte Schüssel mit den kandierten Früchten, die dicken Mauern - das Gefangensein. Es schien der Schlüssel zu allem Glück, zur Freiheit, ihrer persönlichen Freiheit, endlich wegzukommen aus Mora Sul.
    Genauso gut konnte der junge Mann auch - woher auch immer - um genau diese Ader Sheys wissen und sie bewusst fortlocken, ihm zu folgen in der Hoffnung die Freiheit zu finden... Hatte ihre Mutter sie nicht immer genau davor gewarnt? Strolchen, die großes versprachen, und wenig davon hielten.
    Im nächsten Moment aber musste sie darüber nachgrübeln, was sie noch hier hielt. Kein Mensch und kein Ding, nichts wusste sie, was sie hier wirklich vermissen würde. Außer Suleika, die kahlgeschorene Dienerin vielleicht. Sie war ihr wirklich ans Herz gewachsen - es würde ihr schwer fallen, sie zurückzulassen. Ja, sie würde sie zurücklassen.
    Alles würde sie zurücklassen, ihr bisheriges Leben, den Reichtum, den Überfluss, die Eingesperrtheit und die Gier.
    Sie würde nicht noch einmal nach Hause gehen. Die Sonne näherte sich dem Horizont schon gefährlich schnell und bald würde sie ganz untergehen, spätestens dann würde keiner mehr nach ihr suchen - und bis dahin waren genug Leute hier unterwegs, zwischen denen sie... Nun, nicht allzu sehr auffiel. Sie war zuversichtlich. Und sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihr Leben jetzt ganz umkrempeln konnte.

  17. Beiträge anzeigen #277
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Der Boden war fester geworden, als sie das Vorgebirge erreichten. Die Berge wirkten nun wie eine kolossale Feste auf die sie sich zubewegten. Genau das sollten sie ja auch sein. M'Kachans Geburtsort, sein Heiligtum, lag dort oben. Wenn er ersteinmal dort oben wäre könnte er in Sicherheit wieder zu Kräften kommen und wäre am Ende stark genug um sich allein behaupten zu können. Doch die große Echse wusste das genauso gut wie auch er und deswegen würde sie hier warten. Von ihm hingegen wusste sie jedoch nichts und deshalb würde sie auf die Finte reinfallen. Crow drehte sich um und gab den anderen ein Zeichen anzuhalten. "Es wird langsam dunkel, wir sollten eine gut geschützte Stelle suchen und uns verschanzen.", sagte er und wählte bewusst nicht die Worte 'ein Lager aufschlagen' , die anderen sollten ruhig Gewissheit haben. Heute wäre der Tag an dem sie sich der Gefahr stellen würden und sie entweder in die Flucht schlagen konnten oder untergingen. Sie suchten sich ein Stück aus das relativ Dicht an das Meer grenzte, sodass es schwieriger seien würde sie zu umzingeln.

    Trockenes Holz wurde wie gestern schon zu einem Haufen aufgeschichtet und Crow sah wie Corax Samen aus einem Beutel in der Erde verteilte. Crow indes hatte eine seltsame Ruhe ergriffen. Die ruhe eines Mannes der stoisch dem unausweichlichen gegenüberstand, standhaft ob jedwedem Ende. Er streichelte den Griff seines Schwertes und fühlte den Schlüssel der darin eingeschlossen war. Der Stein in diesem Schwert war der erste seiner Art und wie alle seine Nachfolger verlieh er seinem Träger Sicherheit und Vertrauen im Angesicht des Todes. Er ließ den Schwertknauf los und machte sich daran die Sehne seines Bogens einzuspannen. Anschließend steckte er einige Pfeile mit der Spitze in den Boden, sodass er sie bequem ziehen konnte. Inzwischen war die Sonne untergegangen und der Schein des lodernden Feuers erhellte die Szenerie. Corax, Ornlu und Adrastos knieten auf den Boden und hatten ihre beiden Handflächen jeweils platt auf ihn. Zuerst war nicht zu sehen, dann erhob sich langsam ein Wall aus Dornengestrüpp und bildete Kreis um ihr Lager. Hüfthoch wucherte es, dann hörten die zwei Seher und der Druide auf. Alles war bereit.

    Crow zog sein Schwert und stieß die Klinge in den Boden, er umfasste mit beiden Händen den Griff des Langschwertes. Zeit die Echse aus ihrem Versteck zu holen. M'Kachan war nicht der einzige Fürst hier in Varant, wenn sie einen wollte sollte sie ihn kriegen. Er ließ alle Selbstdisziplin fahren und spürte langsam sein Blut in den Adern rauschen, heiß wie Magma. Er biss sich auf die Lippe, der süße Geschmack von etwas Blut berührte seine Sinne und etwas in ihm verlangte nach mehr. Als er die Augen wieder öffnete sah er sie mit anderen Augen. Oder waren es die gleichen Augen und nur ein anderer Betrachter?

    Corax
    Geändert von Corax Erindar (21.08.2009 um 01:10 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Shey
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    Mora Sul

    Das Geld, das Shey dabei hatte, reichte locker für eine Tasche und einen neuen Wasserschlauch, und da sie auf keinen Fall noch einmal zurück nach Hause wollte, hatte sie sie gekauft. Der Knabe, der ihr schon vor einer Weile die schmutzige Hand entgegen gestreckt hatte, ließ sich wieder blicken und bettelte sie wieder an. Sie hatte kein Problem damit, ihm das Geld zu schenken, er benötigte es um einiges mehr als sie.
    Sie füllte den Wasserschlauch und versuchte sich zu entsinnen, was der Fremde gesagt hatte. Eine Tagesreise? Nun, er würde schon wissen was er tat, und Shey vertraute ihm da einfach einmal - auch wenn sie eigentlich keinen Grund für dieses Vertrauen hatte.
    Aber ihr Entschluss stand fest - sie würde die Stadt heute Nacht verlassen. In stummer Vorfreude spazierte sie durch Mora Sul, über das sich langsam die Nacht legte und alles etwas ruhiger wurde. Die Menschen verschwanden in ihren Häusern, es wurde kühl.
    Als Shey zum Stadttor schritt, wartete der Fremde schon auf sie.

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    So sollte es sich also entscheiden. Hier in dieser Nacht. Die Stimmung schien wahrlich aufzukommen und dass nicht seit eben jetzt. Nein. Zog man an der Küste entlang, dann spürte man irgendwie, dass irgendwas fehlte. Etwas nicht so war, wie es normal war und dem war so. Der Jäger hatte die Spuren gesehen. Spuren die viele Tiere auf Wanderschaft beschrieben, doch jene waren keine wandernden Tiere. Warane und Lurker zogen hier wie auch in Myrtana feste Reviere vor. Jene aber bewegten sich gen Berge. So war an Crows Worten nicht zu zweifeln. Was die große Echse sein würde, mochte Ornlu schon irgendwie ahnen, doch wollte er sie selbst sehen.
    Sehen tat man jedoch momentan nicht viel in der eingekehrten Nacht. Aber spüren.
    Crow hatte sich verändert, anders als gestern wo er die Banditen tötete. Als er jenes tat wurde er Ornlu sogar symphatisch, denn sein denken war richtig. Keine Risiken eingehen, den einfachsten Weg nutzen, um selbst unbeschadet zu bleiben. Manchmal grausam, aber so war diese Welt.
    Doch zurück zu Crow. Er strahlte etwas aus und seitdem, spürte nicht nur Ornlu dass sich eine starke Präsenz der Natur zu ihnen hinbewegte. Crow wurde zur Beute oder zum Jäger? Wie dem auch war, dies war sein Verlangen. Ornlus Verlangen äußerte sich lediglich darin heil hier heraus zu kommen und die große Echse mal zu sehen. Es war Corax' Bestimmung heute mehr zu sein, nicht seine.
    "Nanami, wenn es zu viele hier werden, rennst du zum Meer hinaus. Es wäre unnötig, wenn du dich hier fressen lässt.", meinte der Jäger und warf seinen Umhang auf den Boden, ehe er seinen Druidenstab fest umgriff. Das gurren und grummeln in der unweiten Ferne sprach für sich. Um Silden gab es jene Wesen auch zu genüge und ihre Klauen waren gefährlich. Es blieb zu hoffen, dass die große Echse nicht die lautlosen Jäger schickte.
    "Lasst euch nicht erwischen. Ihre Klauen sind scharf.", meinte der Jäger und spähte vor.

  20. Beiträge anzeigen #280
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    "Und wenn ihr gar einen Waran seht lasst euch einfach nicht beissen. Der Speichel von den Viechern lässt die Wunden sich entzünden und wir sind nicht unbedingt in der Nähe von Al Shedim, also weit weg von jedem Heiler. Und falls jemand einen Feuerwaran sieht schreit er bitte.", ergänzte Corax Ornlus mahnende Wort und wünscht sich selbst das wohl hoffentlich niemand einen Feuerwaran sehen möge. Sie waren gut geschützt durch den Dornenwall, doch ein Feuerwaran könnte den niederbrennen. Das würde sie zwar kurz umso mehr schützen, sie dann jedoch schlechter als zuvor zurücklassen. Er hatte bereits einmal Bekanntschaft mit einer solchen Bestie gemacht und wusste daher wie schrecklich diese Miniaturdrachen sein konnten. Das Scharren und Gurren um sie herum machte alle nervös. Crow ging nahe der Dornenbarriere entlang und hielt das Schwert scheinbar erwartungsvoll in der Hand.

    "Mehr Licht", knurrte der Waldläufer schließlich und steckte das Schwert weg um den Bogen zur Hand zu nehmen. Vier Lichtkugeln entstanden und flogen von ihren Erschaffern in alle vier Himmelsrichtungen davon. Lurker, fünf oder sechs an der Zahl schlichen um die Barriere herum, zwei weitere entdeckte Corax kurz darauf im Wasser. Ein Surren erklang und ein Pfeil traf eines der Biester im Hinterbein. Ein empörtes lautes Fauchen durchbrach die monotone Geräuschkulisse und die anderen Viecher stimmten mit ein. Zwei von ihnen gingen plötzlich auf die Barriere los. Corax hörte einen weiteren Pfeil die Luft durchschneiden, doch sah nicht auf um zu überprüfen ob er sein Ziel wohl erreicht hatte. Stattdessen nahm er einen einzigen Apfelkern und ließ ihn mit Hilfe seiner Magie vor sich schweben. Er suchte Kontakt mit dem Samen und ließ ihm Kraft zukommen um zu wachen. Doch anstatt zu einem jungen Baum zu werden formte sich ein hölzerner Pflock mit einer tödlichen Spitze.

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