[Sithis]

... - Goebbels für alle?
Ich bin gerade zufällig in einem anderen Forum darauf gestoßen.

Original Nazi-Zeitungen an Ihrem Kiosk? Ab sofort überall in Deutschland. Der britische Verleger Peter McGee bringt alte NS-Kampfblätter aus den Jahren 1933 bis 1945 als Faksimile in die Regale.

Ich persönlich fände es eigentlich ganz interessant, solche Quellen mal selbst, unzensiert in die Hand zu bekommen ... Wenn ich sowas man am Kiosk sehen würde, würde ich mir vielleicht sogar mal eine mitnehmen.
Was haltet ihr von diesem Projekt? Sollte man sowas nachdrucken? Würdet ihr eine solche Zeitung kaufen? Oder hat vielleicht sogar schon jemand?

[harhar!]

ich habe diese zeitung nicht und werde sie mir wohl auch nicht kaufen, aber interessant ist es wohl schon. nunja verbieten sollte man es nicht, warum auch? wäre ja nichts anderes als gedankengutsunterdrückung^^

[Priester]

Solange noch eine Erklärung bzw. ein detailierter Hinweis über die Texte und ihrer Wirkung noch dazu geliefert wird habe ich kein Problem damit und würde dies vielleicht gutheißen. Ich werde mir die Zeitung zwar nicht kaufen, da ich viele schon auf CD-Roms habe und neue Informationen doch wichtiger sind als die von gestern. Im Unterricht könnten Lehrer doch diese Zeitung gebrauchen

[Sardine]

Ziemlich ambitioniertes Projekt. Auflage 300.000, insg. 51 Ausgaben...? Mal ehrlich, danach haben wir alle uns doch schon immer gesehnt, *komplette* Reprints von Nazi-Zeitungen. Würde mich wirklich sehr wundern, wenn die Rechnung "30.000 in Österreich macht also 300.000 in Deutschland" aufginge.

Ich persönlich würde so ein Ding auf jeden Fall mal aufschlagen, wenn ich es in die Finger bekäme. Ob ich es kaufen würde, hinge dann vermutlich viel mehr von der Qualität der Analysen in Mantel ab, als von der eigentlichen Zeitung.

Sardine

[BeCool]

Ein Grund mehr die heutigen Zeitungen nicht wegzuwerfen sondern sameln.

[Priester]

Ich wünsche mir die grossen Blätter und darunter verstehe ich den Stürmer von Julius Schleicher und den Völkischen Beobachter.

[Winyett Grayanus]

Ich habe die erste Ausgabe hier liegen.
Drin sind: "Deutsche Allgemeine Zeitung" vom 31. Januar 1933, "Der Kämpfer" vom 30. Januar 1933 und "Der Angriff" vom 30. Januar 1933. Welche Blätter in der nächsten Ausgabe stecken, steht auch irgendwo im Innenteil, aber Streichers "Stürmer" ist nicht dabei (ich könnte mir auch vorstellen, dass es dabei Bedenken geben könnte, in Deutschland hat man ja ständig Bedenken, anstatt sich mit etwas richtig auseinanderzusetzen. Bayern hat schon irgendetwas losgetreten).
Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, alles durchzusehen, aber der erste Eindruck ist recht gut - mir gefällt es, solche Quellen unkommentiert und -zensiert lesen zu können, denn ich mache mir doch lieber eine eigene Meinung davon. Dazu gibt es ein paar Extraseiten mit Hintergrundinformationen etc.
Was evtl. manche Leute stören könnte: Der Großteil der Zeitungsberichte wurde in altdeutscher Schrift gedruckt (es soll ja Leute geben, die das nicht lesen können; dann muss man eben die Oma fragen). Aber dass man das nicht verändert, ist wohl logisch; ein wirklich interessantes Projekt.

[Miniche]

Wurden diese Sammlungen nicht in Bayern verboten? Ich meine das gelesen zu haben, weil da ja immer noch Nazi-Propaganda drin steht.
Albern...

[Uncle-Bin]

Nein, das Finanzministerium Bayern hält die Rechte an den Zeitungen und fühlt sich jetzt auf den Schlips getreten, weil jemand anderes sie abdruckt. Der Schritt selbst wird allerdings mit Respekt vor den Opfern begründet. Und eben damit, dass man rechtsextremes Gedankengut nicht verbreiten möchte.

Ich bin mir sicher, dass man mit diesen Zeitungen heutzutage kaum eben jenes Gedankengut fördern kann. Im Gegenteil: Man gibt dem Bürger die Möglichkeit historische Quellen selbst zu analysieren und zu hinterfragen. Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, werden sich diese Zeitungen aller vorrausicht nach auch nicht kaufen. Der dumme Mensch hasst das geschriebene Wort.

[UncleRumpel]

Ich durfte schon reinlesen und begrüße diese Aktion sehr. Ergänzt sich gut mit meinen Einwohnerbüchern

[locke]

Ich habe eine Ausgabe hier bereits zu liegen. Neben dem guten und recht ausführlichen Zusatzinformationen über die Zeit damals sind die Zeitungen eine gute Quelle, um auch das Denken und den Alltag der Leute damals rekonstrieren zu können, es steht ja nicht nur Politik drin, sondern auch ganz alltägliche Sachen, wie Anzeigen, Wetterberichte, Sport und Kultur etc.
Der Verlag bemüht sich zudem, eine Neutrale, eine Linke und eine rechte Zeitung pro Ausgabe beizulegen, damit man wirklich das ganze Spektrum gezeigt bekommt.

[urphate]

Ich habe schon früher aus der Stadtbücherei Facsimilis von Zeitungen wie dem "Stürmer" jahrgangsweise gebunden ausleihen können. War mal für den Geschichtsuntericht nötig.
Ich fand das Material in dieser gebündelten Form wenig aufregend. Es ist auch meiner Meinung nach nötig, diese Archive zu erhalten, einzusehen um vlt bestimmte Dinge begreifen zu können. Und einem kritischen Geist schadet auch die Lektüre des Stürmer oder des völkischen Beobachters nicht.
Die Frage bei den "Zeitungszeugen" wäre natürlich, welche Intention (ausser Geldverdienen) hinter dieser Sache steckt und ob die Auswahl und evt. die Kommentierung neutral ist, oder in die eine oder andere Richtung manipulativ.

[Schluerfer]

auszüge an sich sind vielleicht ganz interessant, allerdings finde ich es fragwürdig, diese so genannten "expertenmeinungen" mit abzudrucken. die geben schließlich immer ihre subjektiven ansichten wieder, was bei einer objektiven bewertung eigentlich immer nachteilig ist. dadurch macht sich der laie, für den diese ja besonders wichtig als leitfaden sind, ein falsches bild.

[Tibec]

Wenn ich am Kiosk auf eine stoßen würde, würde ich nicht wieder stehen können.
Ich finde auch mal interessant Deutsche Zeitungen aus der Zeit des dritten Reiches zu lesen.

In der Schule drüber zu diskutieren wäre auch interessant, es würde vielen einen anderen Blick auf das Thema werfen lassen, nur ist es leider sehr unwahrscheinlich, dass wir so was mal machen würden.

MfG

T.

[Firen]

Bin dafür. Man sollte sich mit diesen Zeiten auseinander setzten und nicht versuchen, das alles zu unterdrücken und so zu tun, als wäre nie etwas gewesen...

[Tyson-48]

Endlich wieder freie Presse in Deutschland!

Nein, Spaß beiseite finde die Aktion wirklich sehr gut.
So können sich viele Menschen selbst ein Bild davon machen, mit welchen Mitteln die Menschen zu jener Zeit beeinflußt wurden und ggf. sogar Parallelen ziehen...

Es ist sicher wichtig, daß die Texte irgendwo kommentiert sind und analysiert werden, jedoch halte ich es für genauso wichtig die Originaltexte unzensiert zu lassen.

Vielleicht hilft es ja auch den ewigen "Anti-Deutschen" mal vor Augen zu führen, daß die Deutschen nicht alle "blöd" waren, sondern mit modernen Mitteln (wie auch heute in vielen Bereichen) "verblödet" wurden...

[Deloryyan]

Ein Kollege von mir hatte mir bereits vor einigen Wochen davon erzählt und heute eine dieser Ausgaben bei sich. Ich finde es durchaus interessant, echte historische Quellen nicht bloß in einem Geschichtsbuch reproduziert zu sehen, sondern "wirklich" selbst betrachten zu können...

[Lemimus]

Ich finde es jetzt auch interessant. Nur schade, dass diese Zeitung demnächst "eingestampft" wird, weil sie wg. "Volksverhetzung" und "Verbreitung nationalsozialistischem Gedankengut" Anfang Februar, wenn das OLG München die Entscheidung durch hat, verboten sein wird. (Übrigens: Der Besitz übrigens nicht, nur die allgemeine Weitergabe.)

[Priester]

Ich habe mir heute auch eine Zeitung kaufen können und bin etwas enttäuscht. Nicht die Idee oder die Vermarktung stört mich, nein die simple Art und Weise des Anhangs mit den wichtigen Infomaterial gibt mir zu Denken übrig. Dies lässt sich einfach entfernen und somit sieht die Zeitung aus wie ein Originalblatt und eignet sich deshalb wunderbar für eine Manipulation von Unwissenden, besonders Jugendliche können damit in ihrer Meinungsbildung manipuliert werden. Ich kann mir schon vorstellen wie Neonazigangs ihre Mitlieder damit das Gehirn waschen.

[RumpelS ReloadeD]

Ich habe mir heute auch eine Zeitung kaufen können und bin etwas enttäuscht. Nicht die Idee oder die Vermarktung stört mich, nein die simple Art und Weise des Anhangs mit den wichtigen Infomaterial gibt mir zu Denken übrig. Dies lässt sich einfach entfernen und somit sieht die Zeitung aus wie ein Originalblatt und eignet sich deshalb wunderbar für eine Manipulation von Unwissenden, besonders Jugendliche können damit in ihrer Meinungsbildung manipuliert werden. Ich kann mir schon vorstellen wie Neonazigangs ihre Mitlieder damit das Gehirn waschen.

Ja und meinst du das Datum fällt nicht auf...03.04.1936.... sollte zu Bedenken geben, das die dort angesprochen Themen und Gegebenheiten nicht mehr allzu aktuell sein könnten
und zu Propagandazwecken nicht mehr viel nützen werden da sie nicht mehr relevant also aktuell sind.