[Apfelblau]

Auf das Thema gekommen bin ich, als ich im Staubthread laß. Es waren sinngemäße Kommentare wie "Zu was anderem bitte sind Putzfrauen denn da als zu putzen (bzw. meinen Dreck zu entfernen)?". Es ist ja nun nicht so, dass es eine Altersbedingte Einstellung ist. Selbst in meinem Jahrgang (13) stopft noch so mancher Bananenschalen hinter die Heizung, schmeißt seinen Abfall zu Boden oder lässt ihn absichtlich auf der Fensterbank liegen, anstatt den Müll einfach 5 Meter weiter in den Mülleimer zu schmeißen. Auch die missglückten Versuche den Eimer direkt zu treffen werden nicht behoben, sondern der Dreck einfach neben dem Eimer liegen gelassen.
Fragt man die Betreffenden warum sie ihren Abfall nicht selbst entsorgen, kommt eigentlich immer die sinngemäße Antwort, dass "dafür doch die Putzfrauen zuständig seien".
Abgesehen von der Frage nach der Eigenverantwortung stellt sich mir immer wieder unwillkürlich die Frage, ob Putzfrauen denn keine Menschen sind. Es scheint tatsächlich die Idee in den Köpfen festzuhängen, dass eben das Putzpersonal keine Menschenwürde hat und aufgrund seines Berufes sein Recht auf eine menschliche Behandlung verwirkt hat. Getreu dem Motto: "Wer so tief gesunken ist putzen zu müssen, der hat keinen Respekt verdient".

Wieso glauben so viele, dass Putzfrauen nur dazu da seien den Dreck der Schüler wegzuräumen, weil sie selbst keine Lust dazu verspüren? Ist diese Denkhaltung cool oder Naturgesetz? Eure Sicht der Dinge?

[Lightning]

Putzfrauen sind nunmal dafür da, um die Räumlickeiten sauber zu halten. Dafür werden sie bezahlt. Das heißt aber nicht, dass man Müll einfach überall hinschmeißen kann - dass wäre frech.

Und nein, Putzfrauen sind keine minderwertigen Menschen. Putzfrauen sind für einen guten Zweck da, aber trotzdem ist es die Unterschicht.
Die meisten Kinder/Jugendliche finden es übrigens "cool" Müll liegen zu lassen. Dann sind sie ja richtige Rebellen

PS:
Was denkst du denn, wofür die Putzfrauen da sind, außer Putzen? Du schreibst irgendwie so, als ob alle Schüler den Dreck wegräumen müssten. Sie haben eine Mitverantwortung, aber PUTZfrauen sind zum PUTZEN da.
Das schließt den Müll meines Wissens nach mit ein.

[Serpentes]

Ich denke nicht, dass die meisten wirklich denken, Putzfrauen wären minderwertige Menschen. Die suchen nur eine Ausrede, warum sie ihren Müll liegen lassen können. Außerdem ist es heutzutage teilweise "cool", solche Sprüche wie "da sind die Putzfrauen für zuständig" zu sagen. Zudem helfen solche Sprüche dem Selbstwertgefühl ordentlich auf die Sprünge. Besonders Gymnasiasten dürften solche Sprüche häufiger bringen, da die Eltern von manchen Hauptschülern und vielleicht auch teilweise Realschülern selbst Putzfrauen sind und über diese deshalb weniger oft abwertend geredet wird.
Ich kann mir schon denken was passiert wenn einer auf einer Hauptschule sagt: "Ey alda scheiß Putzfrauen solln mal ordentlich aufräumen"
Da kommt gleich ne ganze Meute und schreit: "Ey beleidigst du meine Mutter oda waaas?"

[Zerwas]

Der Mensch neigt dazu, auf alles und jeden herabzusehen, das oder den er für unterlegen hält.
Das Klischee von Putzpersonal ist nunmal, dass es keine gute Ausbildung hat und dass putzen sozusagen die letzte Alternative vor Arbeitslosigkeit ist. Daher schauen viele Leute auf das Putzpersonal herab, frei nach "Freu dich, dass du hier putzen darfst - du wärest sonst arbeitslos". Der Hochmut gegenüber Putzpersonal kommt auch in dem Spruch "Ich bin doch nicht deine Putzfrau!" zum Vorschein. Das sagt man ja, wenn man jemand anderem nicht seinen Dreck hinterherputzen will - der Spruch impliziert aber, dass eine Putzfrau das tun würde.

Ob es ein "Naturgesetz" ist, dass der Mensch auf Unterlegene herabsieht, kann ich nicht sagen. Aber solches Verhalten ist auch in anderen Zusammenhängen beobachtbar, z.B. gegenüber Arbeitslosen, Obdachlosen, Tieren usw. Ich denke aber, dass es dabei stark auf die familiäre Prägung ankommt. Wenn die Eltern den Kindern nicht bewusst vermitteln, dass auch Putzfrauen ganz normale Menschen sind und dass man nicht seinen Dreck überall liegen lässt, mit der Begründung, dass man selber ja auch nicht anderen den Dreck hinterherputzen wollen würde, dann werden sie nicht von selbst darauf kommen, dass es zwar der Job des Putzpersonales ist, zu putzen, aber dass absichtliches Dreckproduzieren einfach völlig fehl am Platze ist.

Bei mir in der Grundschule z.B. war es so, dass meine Lehrerin sehr darauf geachtet hat, dass wir nicht so eine negative Einstellung gegenüber dem Putzpersonal annehmen. Sie hat z.B. in unserer Klasse eingeführt, dass jeder in der Schule auf einem Schuhregal ein Paar Hausschuhe deponiert und dass die Klasse nicht mit Straßenschuhen betreten wird, damit nicht unnötig viel Dreck gemacht wird. Außerdem hatten wir in der Grundschule ein Ordnungsdienst-System. Da wurden jede Woche zwei Schüler als Ordnungsdienst eingeteilt, die nach dem Unterricht jeden Tag in der Klasse kehren mussten. Ich denke, das hat das Dreckbewusstsein zumindest bei einigen Schülern gefördert - wenn man seinen Dreck selber wegputzen muss, verteilt man ihn gar nicht erst unnötig. Geputzt wurde in den Klassenräumen natürlich trotzdem noch - aber halt seltener als es ohne Ordnungsdienst nötig gewesen wäre.
In japanischen Schulen wird es sogar noch extremer gehandhabt - da steht am Eingang zum Schulgebäude ein großes Regal, wo jeder Schüler und Lehrer seine Schuhe abstellt und gegen Hausschuhe austauscht, bevor er in der Schule herumläuft. Und dort müssen die Schüler ihre Klassenräume selbst putzen.
Ich denke, dass es ganz gut wäre, wenn in deutschen Schulen zumindest ein Ordnungsdienst eingerichtet würde, der einmal am Tag in der Klasse kehrt. Das würde sicher schon helfen.

Und natürlich ist es der Job des Putzpersonales, zu putzen. Aber die Dinge, die im Einleitungspost angesprochen wurden, beschreiben ganz klar unnötiges Dreckverursachen - z.B. Bananenschalen hinter die Heizung stopfen. Was soll das denn?
Ein Klassenraum ist keine Müllkippe - egal, ob es jemanden gibt, der brav und geduldig sämtlichen Müll beseitigt.

[-Cryptic-]

Ich bin mir sicher dass es viele Menschen gibt die in Putzpersonal (politisch korrekt = Reinigungskräften) minderwertigere Menschen sehen. Aber wer so denkt, dem wäre nur zu helfen wenn er mal live miterleben würde was passiert, wenn besagte Personen auf einmal nicht mehr da wären.

Aber es gibt viel zu viele dumme Menschen, also wird es auch immer diese "Unterteilungen" geben. Jedes Zahnrad in einer großen Maschine erfüllt seinen Zweck sofern es richtig in das vorhandene System integriert ist.

[Lightning]

Außerdem ist es heutzutage teilweise "cool", solche Sprüche wie "da sind die Putzfrauen für zuständig" zu sagen.

Sind sie ja auch... aber man sollte trotzdem nicht extra Müll machen. Aber wo sie recht haben...

Zudem helfen solche Sprüche dem Selbstwertgefühl ordentlich auf die Sprünge. Besonders Gymnasiasten dürften solche Sprüche häufiger bringen, da die Eltern von manchen Hauptschülern und vielleicht auch teilweise Realschülern selbst Putzfrauen sind und über diese deshalb weniger oft abwertend geredet wird.

Das denke ich nicht. Ich fühle mich ja auch nicht wie der tollste Hecht, wenn ich einen HartzIV empfänger als "Penner" tituliere.
Außerdem müssten gerade unter Gymnasiasten derartige Ausfälle weniger oft vorkommen. Das die Eltern von Real/-Hauptschülern Putzfrauen sind, wage ich zu bezweifeln. Als ob unser Schulsystem irgendetwas zu sagen hätte...

Ich kann mir schon denken was passiert wenn einer auf einer Hauptschule sagt: "Ey alda scheiß Putzfrauen solln mal ordentlich aufräumen"
Da kommt gleich ne ganze Meute und schreit: "Ey beleidigst du meine Mutter oda waaas?"

Hast heute deinen lustigen Tag, oder?

[Serpentes]

Sind sie ja auch... aber man sollte trotzdem nicht extra Müll machen. Aber wo sie recht haben...

Was ist denn daran cool, zu sagen, "die Putzfrauen werden das schon wegräumen", "Ich geb den Putzfrauen hiermit Arbeit", usw.?
Nur weil die anderen das als cool empfinden? Dann haben die keine Ahnung was cool wirklich bedeutet.

Das die Eltern von Real/-Hauptschülern Putzfrauen sind, wage ich zu bezweifeln. Als ob unser Schulsystem irgendetwas zu sagen hätte...

Willst du behaupten auf Hauptschulen gäbe es nicht mehr Kinder aus ämeren Verhältnissen? Komisch, auf der einen Seite beschweren sich immer alle, dass nicht jeder die gleichen Chancen in unserem Schulstystem hat und deshalb Kinder aus ärmeren Verhältnissen häufiger auf der Hauptschule landen und jetzt kommst du an und behauptest das komplette Gegenteil. Die ganzen anderen liegen also total falsch, unser Schulsystem klappt super und die soziale Zukunft spielt gar keine Rolle

Hast heute deinen lustigen Tag, oder?

Die Wahrheit ist manchmal komischer als man denkt

[Lightning]

Was ist denn daran cool, zu sagen, "die Putzfrauen werden das schon wegräumen", "Ich geb den Putzfrauen hiermit Arbeit", usw.?
Nur weil die anderen das als cool empfinden? Dann haben die keine Ahnung was cool wirklich bedeutet.

Putzfrauen sind für das putzen zuständig, basta. Ob die Kiddies sich mit solchen Sprüchen nun toll fühlen oder nicht. Wer so Sprüche bringt, ist armseelig, aber trotzdem ist es fakt.

Willst du behaupten auf Hauptschulen gäbe es nicht mehr Kinder aus ämeren Verhältnissen?

Ich habe nur gesagt, dass nicht jeder Hauptschüler eine Putzfrau als Mutter hat...

Komisch, auf der einen Seite beschweren sich immer alle, dass nicht jeder die gleichen Chancen in unserem Schulstystem hat und deshalb Kinder aus ärmeren Verhältnissen häufiger auf der Hauptschule landen und jetzt kommst du an und behauptest das komplette Gegenteil. Die ganzen anderen liegen also total falsch, unser Schulsystem klappt super und die soziale Zukunft spielt gar keine Rolle

Unser Schulsystem klappt nicht super. Es ist nur viel zu leicht. Außerdem bekommt man nur Mist beigebracht^^

Die Wahrheit ist manchmal komischer als man denkt

Wahrheit ist nie komisch.

[Serpentes]

Putzfrauen sind für das putzen zuständig, basta. Ob die Kiddies sich mit solchen Sprüchen nun toll fühlen oder nicht. Wer so Sprüche bringt, ist armseelig, aber trotzdem ist es fakt.

Ok ich hatte dich falsch verstanden ich dachte du meintest es wäre ok sowas zu sagen.

Ich habe nur gesagt, dass nicht jeder Hauptschüler eine Putzfrau als Mutter hat...

Du sagtest das Schulsystem sagt nichts über die soziale Herkunft aus, ich sage, die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutter eines Haupschülers Putzfrau ist, ist höher als bei einem Gymnasiasten

Unser Schulsystem klappt nicht super. Es ist nur viel zu leicht. Außerdem bekommt man nur Mist beigebracht^^

Es ist zu leicht, das stimmt. Nur Mist würd ich nicht sagen, 99% Mist würden besser zutreffen^^

Wahrheit ist nie komisch.

Also ich finds immer wieder lustig wenn mich irgendwelche Leute mit ihrer Gossensprache anquatschen, und das ist die Wahrheit.

[Shrike]

Serpentes du siehst das falsch.
Bei uns lachen sie auch über Putzfrauen.
Deren Eltern sind lieber arbeitslos als Putzfrauen.

[Tarek]

Ich wäre ohnehin dafür das Schüler die Klassen selber putzen würden.

Bei zwanzig bis dreißig Mann pro Klasse ist das vielleicht ein täglicher Aufwand von zehn Minuten, würde aber eine enorme Erleichterung des Reinigungspersonals darstellen.

Netter Nebeneffekt wäre die Erziehung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Müll und die Verminderung von Überlegenheitsdenken wie es bereits in dem Thread geschildert wurde.

Wer seinen Müll selber wegräumt bleibt eher am Boden als jemand der sich alles erlauben kann.

Eventuell würde sich damit sogar die Reinigungskosten insgesamt verringern und ein wenig zusätzliches Geld in das meist arg gebeutelte Budget von Schulen spülen.

[Korhal]

Hm...nun, zumindest an unserer Schule, auch ein Gymnasium, war das auch so.

Dort wurde dann absichtlich Dreck mit reingeschleppt bzw. gemacht (Schuhe drin abtreten, Papier und Taschentücher fallen lassen, Verpackungen von McDonalds einfach in der Aula stehen lassen, etc.), einfach weil man konsequent die Meinung vertrat, die Reinigungskräfte seien für sowas da und würden auch danach bezahlt.

Das wir an unserer Schule, die als eine der größten Schulen der Stadt gilt, gerade einmal zwei Frauen hatten, die dort geputzt haben und das bei (ich weiß nicht genau) an die 50 Zimmern, wenn das überhaupt reicht, hat keinen gross interessiert.
Gab allerdings auch eine Handvoll Leute, die ihren Mist auch ordentlich wegggeräumt haben, wenn man den Mülleimer eben durchs werfen net getroffen hat, standen die auf und drin wars halt.

Oder man nimmt eben mal das Papierschnippsel der anderen mit, damit nicht 20 Leute vor zu einem Mülleimer rennen, versteh das Problem der meisten Menschen in Bezug darauf nicht, aber ich nenne das dann einfach Mangel an sozialer Kompetenz. (andere nennen es eben Schwäche, seis drum)

Ich hab das auch nicht gemocht, wurde zwar penibel durch meinen Vater erzogen, aber ganz so schlimm bin ich dann auch nicht geworden, dass ichs permament sauber brauche.
Aber wenn was rumlag, hab ichs auch aufgehoben, einfach weil mich Dinge, die nicht auf den Boden gehören, tierisch nerven.
Sehe auch kein Problem darin, was schlimm ist, wenn man sich mal nach nem Papierknäuel bückt.

Das Lehrpersonal war sich aber wohl auch nicht einig...
Es gab so manchen Lehrer, der die Putzfrauen verteidigt hat und die Schüler offen anhielt, die auch mal zu grüssen und respektvoll zu behandeln (die Tochter der einen Putzfrau, immer mal Aushilfe gewesen, war zudem ziemlich hübsch^^), aber andere hat das nicht gestört.
Da wurde angefangen bei Bananenschallen, über die Fettbemme inklusive des Verpackungsmaterials, bis hin zu halb gefühlten Joghurtbechern alles hinter die Heizung geklemmt.
In manchen Zimmern stank es bestialisch nach Schimmel und vergorrenem bzw. vergammelten Lebensmitteln.
Hat alle gestört, aber (Hausnummer) 3/4 habens trotzdem immer gemacht und meinten noch grossspurig, wieso die Putzfrauen hier gefälligst nicht mal sauber machen würden.

Ist aber in meiner Dienststelle derzeit nicht anders.
Manche behandeln die Wirtschaftskräfte (machen meist das Essen) und die Reinigungskräfte wie ein Teil des Inventares, was zu funktionieren oder zu verschwinden hat.
Die werden net gefragt und in Nichts mit eingebunden, aber wie gesagt, es sind nur einige und nicht alle der dort Arbeitenden.
Bei den Kindern gehts, aber denen wird ja auch regelmäßig auf die Finger gehauen, dass die Zimmer ordentlich sein sollen.

Letztlich ist es eine Frage der Erziehung, aber da Geld ja jedes Problem löst, sei es nun Arroganz oder Dummheit, ist es kein Problem mehr, als verkappter, eingebildeter Neureichenrotzer auf ein Gymnasium zu kommen und frei nach dem Motto "Ich geh aufs Gym, ich darf das!" alle anderen Menschen, die nicht wenigstens den eigenen Ansprüchen an Integrität (oder Debilität) entsprechen, wie Dreck zu behandeln.

Die Elite des Landes.

[Illiamyrr]

So jetzt sag ich mal was dazu ich habe diesen Beruf 10 Jahr lang gemacht um nebenher für meine Kinder dazusein anbei ich habe eine Ausbildung gemacht aber die Arbeitszeiten vertragen sich nicht mit Kindererziehung.Ich finde es eine frechheit das Putzpersonal auf die unterste Schiene zu stellen und bin Dankbar das nicht alle so denken in der Schule in der ich die letzten 3 Jahre tätig war waren wir gern gesehen und auch die Lerhrer haben sehr darauf geachtet das nicht zu viel Dreck gemacht wurde und die Kinder ihn selbst aufräumen lassen so das wir nur für das aller nötigste da waren.Und noch eins lieber würde ich wieder putzen gehen als Zuhause zu sitzen und Arbeitslos zu sein.Und ich werde auch weiterhin jeder/m Putzfrau/mann respekt zollen den ich weiss was das für ein harter Job ist.

[Ferox]

Ich verstehe ehrlichgesagt nicht, wie so etwas sein kann. Wo sind die Intelligenz und die Moral der Gruppe hin verschwunden, wenn ein paar bescheuerte Idioten sich aufführen, als wären sie der Müll, den sie zu Boden werfen?

An meiner letzten Schule ist für jeden Jahrgang der Unterstufe (also bis Klasse 10) ein Reinigungsdienst (der Tafel-, Kehr- und Blumendienst beinhaltet) obligatorisch, der die in der Klammer genannten Tätigkeiten ordnungsgemäß auszuführen hat. Die Lehrer der letzten Stunden haben das sogar immer kontrolliert.
Zusätzlich gibt es einen rotierenden Hofdienst, den jede Klasse eine Woche lang unter Anweisung des Hausmeisters am Ende der zweiten großen Pause durchführen muss. (Eine stets sehr nervige Arbeit, weil der Hausmeister sich gerne wie ein frühantiker Sklaventreiber verhielt. ) Dabei wurde nicht nur der Hof draußen (zu dem auch die Gebüsche gehörten) von Müll befreit, sondern auch die Flure und Gemeinschaftsräume im Schulgebäude.

Mir war gar nicht bewusst, dass das an anderen Schulen anders laufen könnte. Ich bin erschrocken.

[Felicia von Tyzvan]

Mir war gar nicht bewusst, dass das an anderen Schulen anders laufen könnte. Ich bin erschrocken.

Ja, ich kenne auch noch den obligatorischen "Ordnungsdienst", der die Sauereien der restlichen Klasse ausbaden mußte. Und das hat sich von der Schule übers Fachabi bis hin zur Berufsfachschule so gehalten, deshalb wußte ich auch nicht, daß es anderswo anders abläuft.
Natürlich hatten wir auch Reinigungskräfte, aber Kehren des Klassenzimmers, Mülleimer rausbringen und dergleichen waren die Aufgaben des Ordnungsdienstes. (Oder nach Essenschlachten auch mal die Aufgaben der Delinquenten. )

Die Denkweise, daß Putzfrauen und ähnliche Berufsgruppen "minderwertig" seien, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen - aber leider paßt sie perfekt in das Schema, das heutzutage von vielen gelebt wird: Sich an anderen, (sozial) Schwächeren profilieren, um sich selbst (trotz aller Unzulänglichkeiten) besser zu fühlen.

[Thalys]

Das ist genau das gleiche wie mit KIK oder Aldi.
Alle gehen hin, keiner wills zugeben, jeder lästert drüber.

=Schwachsinn in Tüten

Ohne Reinigungskräfte würden wir im Suff leben.

[Aria]

Ich war selber bis vor kurzem "Putzfrau", allerdings Gott sei dank in keiner Schule und nur um bei meiner Mutter auszuhelfen, deren Putzfrau schwanger war.

Deshalb kann ich sagen, natürlich sind Putzfrauen normale Menschen und sie sind auch nicht dazu da den Dreck anderer Menschen aufzusammeln! Mit Staubsaugen, Wischen und einfachen Putzen hat man schon genug zu tun!

[Zerk]

Putzfrauen haben mit den härtesten Job, den es gibt.
Sie müssen neben Müll auch die komplette Wohnung oder den Ort, wo sie putzen, sauber machen und das immer wieder auf's neue.
Beim putzen bückt man und streckt sich oft, das kann auch zu Schmerzen in den Muskeln führen.
Wer über sowas lacht, ist in meinen Augen mehr als arm. Ebenso werden ja gerne Jobs wie 'Zusteller/in' oder 'Müllmann' in den Dreck gezogen, aber ohne jene Personen wäre unsere schöne Welt nicht so geregelt, wie sie es eben ist.
Ich putze nebenbei selbst gerne, wenn auch nur bei mir zu Hause.

[Kakau]

Bei uns an der Schule macht man gerne auch mal Witze über die Putzfrauen. Zum Beispiel wird einfach alles was an der Schule schief läuft auf diese geschoben. Der Feueralarm ging gestern los.
Dann hieß es von ein paar Mitschülern: "Die Putzfrau wars."
Überhaupt werden einfach Sachen, wie Müll liegen gelassen nach dem motto: Die Putzfrau mahct es doch nacher eh weg.
Alleridngs achten inzwischen auch unsere Lehrer sehr drauf das dass Klassenzimmer einigermaßen sauber ist bevor wir gehen dürfen.
Auch fällt mir auf das Putzfrauen, an unserer Schule zumindest, nur aus Ausländern bestehen.
Putzen tun sie allerdings auch nciht richtig. Es heißt immer sie waren da aber das Klassenzimmer hat sich kaum verändert was die sauberkeit betrifft. Eine Putzfrau mit der ich immer rede (xD) hat mir auch mal erzählt das sie nicht putzt wenn das Klassenzimmer zu schmutzig ist.
Und eine ist einfach nur faul und putz nie gescheit... nun ja

Die eine mit der ich immer Rede ist auch eine Türkin aber sie ist total nett und hat mir sogar mal ne Lovestory von unserem Hausmeister gesteckt^^ Ich räum den Müll immer so gut es geht weg, ich meine die armen....
Putzfrau zu sein ist sicherlich nicht gerade ein Traumjob.

[korallenkette]

Wahrscheinlich sind diejenigen, die Putzfrauen von oben herab betrachten auch genau die, die am meisten achtlos Dreck machen.

Es hat ja tatsächlich etwas Demütigendes, anderen "den Dreck hinterherzuräumen" - sowohl im Beruf der Putzfrau als auch im Privaten. Demütigend deshalb, weil es dabei um Dinge geht, die jeder selbst machen kann: Seine Bananenschale in den Müll werfen, die dreckige Unterhose in die Wäsche tun, das Klo reinigen, wenn man es benutzt hat.
Es ist eine Unverschämtheit, sowas anderen Menschen zu überlassen - und manche gucken auf diejenigen herab, die aus welchen Zwangs-Gründen auch immer nicht darum herumkommen, sowas tun zu müssen.

Unsere Familie hatte eine Putzfrau, die 30 Jahre lang meiner Mutter geholfen hat, die Wohnung für acht Familienmitglieder sauber zu machen. Wir mochten sie alle sehr und haben ihr auch noch später Weihnachtskarten etc. geschrieben. Bevor sie kam, mussten wir unsere Zimmer aufräumen, damit sie ordentlich sauber machen konnte.
Auch ich hatte eine Zeitlang eine tolle Putzfrau (die ich mit ihrer Tatkraft sehr vermisse).

Zwei meiner Freunde, ein Mann und eine Frau, haben als Studenten geputzt.

Das Putzen an sich ist eine ganz normale Arbeit.