Zwei Tiere
Im Schattenlicht der jungen Nacht
sieht man zwei Kreaturen schleichen,
hin, jene Freiheit zu erreichen,
die niemand ihnen angedacht.
Zwei Tiere, von des Menschen Hand
nur als Konsumgut aufgezüchtet;
vor diesem Schicksal nun geflüchtet,
da ihre Zelle offen stand.
Befreit durch diesen Zufall nur,
nicht wirklich stark zum Überleben -
und dennoch zieht ihr ganzes Streben
sie hin zur Freiheit, zur Natur.
Zwei Tiere in Komplizenschaft,
die Widerstände überwinden,
und auch sich selbst - um das zu finden
was sie erträumt, aus eig'ner Kraft.
Instinkte leben wieder auf,
erwecken alte Lebensgeister.
Doch folgt bereits ihr Kerkermeister
den Beiden längst in raschem Lauf.
Zwei Tiere, tollkühn und verspielt,
wild lebend nur im Hier und Heute,
beseelt von Paarung, Jagd und Beute,
die man so lange vorenthielt.
Doch rasch vergeht das junge Glück,
das sie soeben noch genossen.
Die Chance der Beiden ist verflossen.
Man fängt sie ein, bringt sie zurück.
Zwei Tiere, mit Gewalt getrennt
und eingesperrt in dunkle Räume.
Hier enden alle Freiheitsträume,
die letzte Hoffnung niederbrennt.
Ein Einzeltier in Zellenhaft,
gefügig durch diverse Drogen,
den Lebenswillen längst entzogen,
verstirbt es in Gefangenschaft.

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[Poem] Zwei Tiere




