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wieder hatte sie die stimmen gehört. diese stimmen, die aus den wänden zu kommen schienen.
victoria, victoria und ihr lied
nimmt das gold von allen feldern mit
das verhör der dämonen hatte nicht viel gebracht. der schattendämon faselte irgendwas von geistern verstorbener, die noch auf erlösung warten würden, weil sie irgendwo die tür zu beliars reich nicht gefunden hatten.
"aber es sind eindeutig weibliche stimmen. und warum höre nur ich sie?"
der schattendämon meinte, dass es immer eine bestimmte art von menschen gäbe, die eine bestimmte art von geistern zu hören vermögen.
"kann es sein, dass sie mich rufen?"
der schattendämon wirkte wirklich erstaunt und meinte dann, dass sie selbstverständlich nach der hüterin rufen würden. warum sonst sollten die stimmen ausgerechnet für sie zu hören sein?
meditate musste sich beraten. sie eilte die flure entlang und suchte nach dem don. sie hatte ihn lange nicht mehr gesehen. war er überhaupt hier? und war er ansprechbar? vor allem, was würde diese biestige kleine knochenechse machen, wenn sich ihre lieblingsüße wieder mal im labor sehen ließen?
meditate zögerte, klopfte dann aber doch kräftig an die tür.
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»Herein!«, donnerte der Hohepriester und die tür öffnete sich, so daß meditate eintreten konnte.
Don-Esteban schrieb gerade an den letzten Zeilen einer botschaft, die er Suqll zukommen lassen wollte.
»...und so bin ich zu der Auffassung gelangt, daß durch dein Können und ebenso in Anbetracht deiner bisher ebenfalls zu meiner Zufriedenheit abgeschlossenen magischen Studien deine gezeigte Ausdauer in Kürze ausreichen wird, um dich Magier des Dritten Kreises zu nennen. Deshalb wisse nun, daß die Ausbildung beendet und zu einem Abschluß gebracht wurde.«
Er ließ die Feder ins Tintenfaß gleiten und lehnte sich zurück. Auf ein Fingerschnippen hin erschein ein kleiner Dämon. Der Magier faltete den Brief sorgfältig zusammen, träufelte etwas Wachs darauf und siegelte alles mit seinem Ring. Mit den Worten »Übergib dies an Squall«, reichte er dem Dämon das Schriftstück und stand dann auf, als der schwarze Helfer verschwunden war.
»Was führt dich zu mir in mein Labor?«, fragte er, seine Neugier nur schlecht verbergend, die Hüterin, die nun seit einiger Zeit neben seinem Sekretär stand, die Korrenspondenz mitverfolgt hatte und nun unwillig nach der Knochenechse Ausschau hielt. Diese ließ sich jedoch nicht blicken.
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die hüterin hatte inzwischen einen stuhl gefunden und dem don den bücherstapel auf den tisch geknallt. dann setzte sie sich darauf und zog schnell die beine etwas in die höhe.
"mich rufen stimmen. ich liege im bett und höre eine seltsame melodie und singende frauenstimmen. und lach jetzt bitte nicht, ich habe den schattendämonen gefragt, die stimmen existieren wirklich.
die dämonen meinten, die stimmen kann nur hören, wer von ihnen gerufen wird. also waren sie wohl für mich bestimmt. sie meinen, es wären geister. die keinen zugang zu beliar gefunden hätten und sie würden mich wohl um eine befreiung anflehen oder so was.
was sagst du dazu?
wie gehts dir überhaupt? du bist alt geworden! ich glaube, du solltest mal urlaub machen. dein gesicht ist fast so weiß wie deine haare."
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Der Magier schraubte als Antwort die Intensität des magischen Lichtes, das er herbeigerufen hatte, ewas zurück und meinte »So, ich hoffe, jetzt erscheint dir mein Teint nicht mehr gar so blaß.«
Dann strich er sich nachdenklich übers Kinn und antwortete »Übermäßiger Alkoholgenuß scheidet dann wohl aus, wenn selbst ein Dämon dir deine Stimmen bestätigt.« Es klang fast enttäuscht. Einen letzten Versuch wagte er noch: »Aber vielleicht war dies ja der erste Dämon, der alkoholhaltige Getränke zu sich nimmt und von ihnen außerdem noch beeinflußt wird.« Doch als er darüber nachdachte, kam er zu dem Schluß »Nein, das ist wohl nicht sehr wahrscheinlich. Das ist sogar sehr unwahrscheinlich.«
Wieder schwieg er und strich sich über das Kinn. »Was rufen sie denn, deine Stimmen? Wollen sie etwas Bestimmtes? Und wo genau hörst du sie? Immer oder nur zu bestimmten Zeiten? Vielleicht Nachts?« Er schlug sich gegen die Stirn. »Na klar, daß ich da nicht gleich drauf gekommen bin! Du hast geträumt. Und so erklärt sich auch der Dämon, der das ebenfalls gehört hat. Na wenn alle Dinge so einfach zu lösen wären. Aber sag, wozu schleppst du all diese Bücher in mein Labor?«
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"die hab ich nicht geschleppt, die lagen auf dem einzigen stuhl, den es hier gibt. ich habe mir erlaubt, den freizuräumen.
ja nachts ist es in der tat und die stimmen sind wohl deshalb nachts deutlich zu hören, weil ich immer am tage schlafe. somit scheidet die möglichkeit von träumen wohl aus.
wenn die dämonen meinen, die stimmen hätten mich ausgesucht, dann wohl, weil sie frauen sind.....ja jetzt fällt es mir auf. es sind frauenstimmen und ich höre sie, seit wir begonnen haben, uns mit den amazonensachen zu beschäftigen.
am anfang habe ich sie nicht ernst genommen, hab einfach nicht hingehört, aber sie sind immer drängender geworden. ich kann mich nicht an alles erinnern. sie singen immer mal wieder etwas anderes aber es sind zwei zeilen, die immer wieder drin vorkommen
viktoria, viktoria und ihr lied
nimmt das gold von allen feldern mit
....klingt fast wie ein kriegslied. und ich habe gehört, dass die mütter sich für brot verkauft haben oder so etwas.
wir sollten uns noch einmal mit dem szepter beschäftigen. wo hast du es? "
die hüterin hatte ihre angst vor der echse vergessen und war aufgesprungen.
"da gibt es einen zusammenhang. du wirst sehen!"
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»Ach, die Bücher sind nicht von dir? Oh, dann sind das wohl die Werke, die ich mir neulich zusammengestellt hatte. Ging um Gedächtnistraining. Muß ich ganz vergessen haben, daß die dort lagen, hab sie schon gesucht.«
Don-Esteban war aufgesprungen und ging nun immer hin und her, der Hüterin zuhörend und immer tiefer in seie Gedanken eintauchend.
»Nimm das Gold von allen Feldern... Das klingt mir mehr nach einem Erntelied. Das goldene, reife Korn von den Feldern nehmen... Ah ja, das Szepter. Muß irgendwo dahinten in einem Regal liegen. Vorsicht, die Echse krabbelt da auch herum!«, rief er noch, als meditate schon aufspringen wollte, um an den angegebenen Ort zu eilen. Der Warnruf ließ sie dann doch verweilen.
»Vielleicht hat das Szepter etwas mit einem uralten Fruchtbarkeitsritus zu tun? Kräfte der Natur und so weiter... Wachstum... Ich hole das Szepter.«
Und er machte sich auf zu einer Forschungsexpedition in den hinteren Teil des Labors, vorbei an gleich senkrechten Klippen aufragenden Regalen, vollgestopft mit den unmöglichsten Dingen, die darauf lauerten, wie Lawinen zu Tal zu donnern und alles unter ihnen zu verschütten, um die allgemeine Unordnung noch mehr zu vergrößern. Und obendrein war diese Weltgegend noch von den unheimlichsten Besiten bevölkert, als deren Stellvertreter die Knochenechse hier irgendwo herumwuselte, auf der ewigen Lauer nach einem herzhaften Biss ins Bein eines unbedarften Wanderers. In dieses feindliche Terrain wagte sich der Magier mutig (oder wohl eher ahnungslos) hinein, um sich auf die Suche nach dem Szepter zu begeben.
»Irgendwo hier hinten muß es sein, ich hab ein gutes Gefühl«, war das letzte, was meditate hörte, dann war Stille.
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Farin wachte auf, als ihm die Sonne durch das Fenster genau in sein Gesicht schien. Er fühlte sich ausgeruht und bereit zu neuen Taten. Aber wie lange hatte er geschlafen? Er war einmal wach geworden, da war es hell gewesen. Dann war er aber wieder eingeschlafen. Hieß das, dass er mindestens 2 Tage geschlafen hatte? So musste es wohl sein. Aber wen störte es? Ihn jedenfalls nicht.
Er zog sich an und machte sich dann auf den Weg ins Refektorium. Doch bevor er dort ankam viel ihm sein guter Vorsatz ein, etwas für seinen Körper zu tun. Also war vor dem Frühstück noch ein wenig joggen angesagt. Er ging schnell nach oben um seine alten Sachen anzuziehen und machte sich dann auf seine Laufstrecke. Er kam schon weiter als das erste Mal, doch nicht viel. Schon bald war er schweiß gebadet und völlig erschöpft. Den Rückweg legte er gehend zurück. Musste man als Magier eigentlich so fit sein? Er bezweifelte es. Also würde er aufhören mit dem laufen. Er brauchte es sowieso nicht. Und dick war er ja - noch - nicht.
Wieder gewaschen und in seiner Magierrobe ging er dann endlich ins Refektorium und aß ein leichtes Frühstück. Als er damit fertig war machte er sich auf den Weg in die Bibliothek. Dort würde er eine neue Sprache lernen. Welche wusste er noch nicht.
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"kommst du eigentlich noch mal wieder?"
meditate war sogar ein bisschen auf dem stuhl eingeschlafen.
"don? gehts dir gut? brauchst du hilfe?"
die hüterin überlegte, ob sie sich auch noch in die gefährlichen gefilde begeben sollte, entschied sich dann aber anders. es war besser, wenn noch jemand für den notfall hier bliebe. könnte ja sein, dass er in seinem eigenen labor verschollen gehen würde und dann wär kein oberhaupt des zirkels mehr da, was sicher verheerende folgen hätte. dann gäbe es nachfolgekriege und das wär sicher sehr schlecht für den zirkel.
was hatten die stimme noch gesungen?
"spinnweb und trauer hülln die katen ein
fern in den gräben leiden väter blutge pein
und die mütter huren in den ställen mit dem tod
für ein zuckerhütchen und ein laibl brot
stehen kindern an fenstern und sie sehn
bärtige soldaten an die fronten gehen."
das war mit sicherheit kein erntelied, die zeilen, dass das gold der felder mitgenommen wurde konnte sie gut vor augen sehen. damals, als sie von den soldaten des königs gefangen genommen wurde, hatten die soldaten auch die felder in brand gesetzt um eine flucht unmöglich zu machen. niemand vom hof konnte sich in die feuer werfen. die soldaten hatten damals gelacht, als sie die feuerwalzen sahen, die den hof eingeschlossen hatten.d ie mägde und knechte hatten sie in die feuer getrieben und die flüchtigen immer wieder mit langen speeren zurück ins feuer geworfen. ihre beute hatten sie ja, die magierin meditate. die anderen waren unwichtig, sie waren nur helfer einer magierin.
meditate zog die schultern zusammen. schlimme erinnerungen, die da aufkamen. dabei war das alles so lange her....
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Langsam wurde ihr ein wenig seltsam, in ihrem Körper verteilte sich die Essenz wie kleine krabbelnde Tiere, ein kribbeln durchzog sie langsam aber stetig um sich überall breit zu machen.
Sie drehte sich zu Mäxchen um wie es ihm denn wohl ergehe, doch dieser lag neben ihr, die Augen geschlossen und nur leise vor sich hin stöhnend, die Schwarzmagierin wollte lächeln, doch sie hatte die Kontrolle über ihre Gesichtsmuskeln vollends verloren.
Es musste eine Fratze gleich kommen was sie von sich gab, sie schaffte es nicht mehr den Mund zu zubekommen und nun starrte sie mit aufgerissenen Augen in die Gegend.
Ganz automatisch drehte sie ihren Kopf gen Himmel und ein lautes Pochen machte sich in ihren Ohren breit *BABAMM BABAMM BABAMM*.
Was das wohl sein konnte, plötzlich machte sich auch eine rhytmische Druckwelle in ihrer Brust breit die zum Sound mitmachte.
Es war ihr Herz das sie so laut wahrnahm, wie ein Trommelwirbel drang es in sie ein, ihr Körper vibrierte dazu.
Auch war ein Rauschen wahr zu nehmen das immer lauter wurde, es war die grüne Masse über ihr, die hin und her wogte und diese Laute von sich gab.
Fasziniert lag sie vibrierend im Gras und wurde von all den Eindrücken regelrecht eingenommen und gefesselt.
Ihr Kiefer begann zu schaben, sie knirschte mit ihren Zähnen und konnte es nicht stoppen, nun zumindest war er jetzt wieder zu, sie konnte jede einzelne Wurzel spüren und schabte immer heftiger weiter.
Der Magen begann sich zusammen zu krampfen, ein Gefühl der Übelkeit überkam sie, vielleicht hätte sie vorher doch nichts essen sollen.
Langsam verklang dieses Stadium und sie begann sich unendlich schwer zu fühlen obwohl sie andererseits ihren Körper garnicht mehr fühlte, ein Gefühl der Glückseligkeit durchströmte sie, auch wenn sie komplett bewegungsunfähig dalag.
Nun kam die absolute Entspannung, sie fühlte ihren Rücken, die Schultern und ihre Seiten wie nach einer endlos grenzgenialen Massage.
Lomar öffnete die Augen und sah den Himmel in Magenta und Purpurtönen erstrahlen, die Farben gingen ineinander über, verschwammen und bildeten immer wieder neue Formen die es zu beobachten galt.
Dazwischen die kleinen blinkenden Punkte die ihren Standort ständig zu wechseln schienen und ihre Augen zum flimmern brachten, die Pupillen liefen hektisch hin und her, sie konnte absolut nichts dagegen unternehmen.
Ihr Mund war schier endlos trocken und verlangte nach etwas Flüssigkeit, ihr gesamter Körper schien ausgetrocknet.
Plötzlich veränderte sich ihre Optik, sie schien alles aus einem Fliegenauge betrachten zu können, hunderte kleiner Bilder nebeneinander, wenn sie ihre Hand anblickte konnte sie daneben den Baum sehen und gleich wieder die Torbögen, die Farbspiele ober ihr und das glitzern des Taus auf dem Gras, all das in den wunderschönsten Regenbogenfarben.
Ihr Augenmerk galt den Torbögen, konnte sie dahinter nicht kleine Gnome erkennen, auch ein paar subtile Geschöpfe schienen sich dahinter zu tummeln ihren Weg in die Freiheit suchend.
Abwehrend streckte sie die Arme von sich, nein diese Kreaturen sollten bleiben wo sie sind, sie wollte sie hier nicht haben.
Doch plötzlich sah sie die alte Kräuterfrau im Garten herumstreichen, auch Sanagor der Jäger hatte den Bogen im Ansatz und zielte auf sie, NEIN, das konnte nicht sein, wie konnten die Geister der Vergangenheit sie hier gefunden haben? Sie wollte sich nicht von ihnen einfangen lassen, doch was war das, sie in einer Hohenpriester Robe, umringt von violett flureszierendem Licht, die Arme hoch erhoben, eine riesige Kreatur beschwörend und diese dann leitend, war dies ihre Zukunft?
Dann ein ähnliches Bild, inmitten einer Masse von sterbenden und blutüberströmten Körpern stehend, manchen die Hände auflegend um diese armen Geschöpfe danach geheilt aufstehen zu lassen.
Mit einem Mal änderte sich alles und sie war in einem Domartigen Gebäude, all die bunten Glasfenster, sie schwebte im Hauptschiff dieses Ortes und konnte federleicht und durch bloßes Bewegen der Arme die Richtung und Höhe bestimmen, sie segelte an Säulen und Statuen vorbei, sah wunderschöne farbenfrohe Bilder.
Nachdem sie durch die Wand des Domes geflogen war befand sie sich in einem pyramidenartigen Sandsteinbauwerk, mit seltsamen tiergesichtigen Skulpturen, viele Goldtöne waren zu erkennen und riesige Sarkophage waren unter ihr zu sehen.
Auch diesen Ort verließ sie um sich kurz darauf in einem goldenen Palast vorzufinden, tausende an Tüchern in den verschiedensten Pastelltönen hingen von den Wänden und streiften ihren Körper beim hindurchfliegen.
Wieder veränderte sich das Bild, nun war es eine Eislandschaft in der sie sich befand, es war furchtbar kalt und sie fing unweigerlich zu frösteln an, Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit und auch ihr Magen zog sich unweigerlich zusammmen.
Es musste aufhören, sie versuchte sich zu konzentrieren, wer war sie, wo war sie, was war sie?
Langsam verblassten die Bilder, ein Schauer durchlief ihren Körper, sachte versuchte sie die Augen zu öffnen, sie spürte jeden Knochen in ihrem Leib und konnte sich beinahe nicht bewegen.
Nachdem die Schwarzmagiern es endlich geschafft hatte sich auf zu richten blickte sie unsicher um sich.
Sie war wieder im Innenhof des Kastells, die Steine des Brunnens drückten an ihre Wirbelsäule, sie ächzte auf und versuchte sich zu strecken.
Der erste Gedanke der sie überkam als sie wieder halbwegs bei sich war, war ICH MUSS JETZT UNBEDINGT WAS TRINKEN
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Plötzlich ein Rumpeln. Eins der Regale gab unter der Last der in ihm aufgetürmten Absonderlichkeiten, die unbekannte Sammler in ganz Khorinis und wahrscheinlich vor allem darüber hinaus aufgetrieben hatten, nach und brach in sich zusammen. Kurz darauf ein Fluch. Anscheinend lebte der Schwarzmagier noch.
»Au! Verdammtes Miststück!« Die Knochenechse hatte, aufgeschreckt durch den Lärm der abgehenden Lawine aus Krügen voller Pülverchen, Kistchen voller Gestein, Erz und Minerale, Stoffbahnen, Holzlatten, ausrangierten Glasgefäßen, verbogenen Teilen seltsamer Apparaturen, Staub und Dreck, magischer Aura, Krach und muffigem Geruch, ihr bisheriges Versteck verlassen und die erstbeste Person mit einem kräftigen Biß in die Wade beglückt.
Verärgert schüttelte der Magier das Klappervieh ab, das durch die heftige Bewegung in sämtliche Einzelteile zerfiel und gegen die nächste Wand geschleudert wurde, wo die Knochen, kaum daß sie ausgerollt waren, sich wieder zu einem Ganzen zusammenfügten. Die wiederhergestellte Echse trollte sich fauchend in den hinteren Teil des Labors, während der Schwarzmagier sich wieder nach vorne zu meditate begab. Noch war das letzte Wort nicht gesprochen, dachten sich beide.
»Schau, was ich hier gefunden habe! Das Szepter.« Mit ein paar kräftigen Atemzügen blies er den Staub von dem wertvollen Stück und hielt es der Hüterin hin, nur um es dann doch wieder an sich zu nehmen. Er hatte nämlich die seltsamen Auswüchse entdeckt, die das eine ende des Stabes bedeckten. Wie Nägel fast wirkten sie, waren aber weder aus Metall, noch wirkten sie wie willkürlich hineingetrieben. Eine unauffällige Regelmäßigkeit schien der Art und Weise, wie diese kurzen Stifte aus dem Kopf hinausstießen, innezuwohnen. In Windungen mit bestimmten Winkeln zogen sich die durch diese Stifte gebildeten Linien um das Szepter herum, hörten hier auf, um dort, etwas versetzt wieder zu beginnen.
»Sind dir diese Muster auch aufgefallen? Wirkt fast, wie irgendein Teil eines geheimen Mechanismusses. So als sei der Stab eine Welle, die sich drehend ihre Informationen durch diese Auswüchse an irgendetwas weitergibt.
Merkwürdig.«
Jetzt hielt er den Stab entgültig der Hüterin hin, damit diese ihn sich besehen konnte.
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alle könige hatten die magie gehasst. eigentlich hassten alle die magie. das lag daran, dass magieunkundige magie nicht verstanden, die könige konnten sie nicht unter ihre kontrolle kriegen und hassten die magier, weil sie ihnen immer ein stück voraus waren.
immer, wenn es den menschen schlecht gegangen war, hatten sie die schuld bei den magiern gesucht. es gab immer wieder progrome und man versuchte sie auszulöschen und mit ihnen etwas, das ihnen unbekannt, unverständlich und unheimlich erschien. für alles hatte man die magier verantwortlich gemacht, für armut. krankheit, kriege und naturkatastrophen. der hochadel hatte in den magiern eine bedrohung gesehen, denn magier trachteten nach anderen dingen als die, die sie verstanden. magier machten sich nichts aus reichtum, oftmals nicht mal aus macht. magier lächelten sogar über die bedürfnisse der feinen herren.
der könig bediente sich zwar der magier, aber wenn sie ihm zu mächtig wurden, dann wurden sie auch schnell getötet. der könig hatte angst vor ihnen, war er sich doch durchaus im klaren, dass die mächtigen magier ihn hinwegfegen konnten. dass nur wenige magier freude daran hatten, sich an machtspielchen zu beteiligen, war dabei eher unwichtig.
die magier hatten sich im laufe der zeit immer mehr aus der öffentlichkeit zurückgezogen. sie lebten entweder weit weg von den menschen oder sie verbargen ihre fähigkeiten vor den mitmenschen.
auch die mächtige familie, der meditate angehörte, hatte sich weit in die wälder zurückgezogen. trotzdem gab es immer heilkundige frauen, die den weg fanden, um ihr wissen zu erweitern. und irgendwann hatte eine geredet. dann war einer solchen progromwelle die ganze familie von meditate zum opfer gefallen.
eigentlich ging es nur darum, die magierin zu fangen und zu rhobar zu bringen. er brauchte die magier um das erz zu kontrollieren. als die schaffung der kuppel zu einem fiasko geriet, war er auf einmal magierlos und ließ im ganzen lande nach verborgenen magiern suchen. so geriet auch meditate in seine fänge und alle anderen fanden den tod. ihre verweigerung hatte sie dann in die barriere gebracht.
während draußen der krieg gegen die orks wütete, war eine weitere magierin in der barriere gefangen.
und jetzt, da die barriere gefallen war, hatte sie keine lust, sich an rhobars seite zu stellen. sie würde die menschen zu schützen wissen, die zu ihrem umfeld gehörten. sollte der könig sehen, wie er seinen krieg gewinnen konnte.
inzwischen hatte don ihr das szepter gereicht.
"jetzt wo du es sagst... wir können mal die krone ansehen. vielleicht erkennen wir jetzt noch etwas. kommst du mit?"
mit einem vorsichtigen blick überzeugte sich die hüterin, dass die echse grad nicht zu sehen war und dann verließen beide den raum.
auf dem weg zum zimmer der hüterin summte sie dem don die melodie vor und sang die zeilen, die ihr noch in erinnerung waren.
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Der Magier lauschte den Worten der Hüterin. »Nein, das ist kein Lied, das zur Ernte gesungen wurde«, sah er ein. »Oder anders gesagt, es handelt nur von einer Ernte, der Ernte des Todes«, fügte er grimmig hinzu.
»Mir ist nur noch nicht klar, wieso diese Stimmen zu dir sprechen und hier im Kastell sind. Gab es einen Fluch, ein unerfülltes Versprechen? Wie steht das im Zusammenhang mit dem Szepter. Dem Szepter der Amazonen.«
Die Wände der Gänge glitten an den beiden Wanderern vorbei, nur der Goldrand auf halber Höhe begleitete sie beide stetig, ohne abzureißen. Hin und wieder traten sie ins Licht einer der Fackeln, die immer dann aufflammten, wenn sich ein Besucher in ihre Nähe begab. So wurden die langen, verwinkelten und sich kreuzenden Gänge immer dort erhellt, wo sich jemand entlang bewegte. Hin und wieder wurde die Monotonie der kahlen Wände durch die üblichen Nischen mit seltsamen Statuen und noch seltsamen Bildern unterbrochen. Viele Türen, die in meist unbekannte Räume, die bei Gelegenheit noch erforscht werden mußten, führten, hatten sie hinter sich gelassen, ehe sie meditates Zimmer erreichten.
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im zimmer angekommen, griff die hüterin zu der krone, die auf dem kaminsims ein ehrendasein fristete. sie betrachtete sie eingehend und meinte dann
"hier sind auch eigenartige einbuchtungen. das ist mir zuerst gar nicht aufgefallen, ich hielt sie für schmuckelemente. aber wenn du das so sagst ...
weißt du was, wir sollten uns auf den weg machen. wir müssen zum tempel der donnra, denn dass es etwas mit den amazonen zu tun hat, dürfte wohl klar sein."
der don hielt jetzt szepter und krone in der hand und betrachtete beides aufmerksam. unauffällig hatte ein dämon zwei pokale mit dem lieblingswein der beiden auf dem tisch platziert und kerzen entzündet.
plötzlich ertönte aus der wand wieder das lied. und diesmal schien es auch der don zu hören, denn er legte den kopf schief und schloss die augen, als wolle er keinen ton verpassen
"rote wolken in den abendbränden
gleichen durchgebluteten verbänden,
letzte wege, letzte stunden sie vergehn
und der abend singt das geisterlied der krähn.
schreien frauen und sie sehn
unsre erde wie ein schwindelrad sich drehn.
viktoria, viktoria und ein lied
nimmt das gold von allen feldern mit
viktoria, viktoria und ihr lied
nimmt den tod aus allen herzen mit."
lange sahen sich beide an.
"das ist ein schreckliches lied. das greift ans herz und tut weh. da gibt es wesen, die um hilfe flehen. wir sollten es zumindest versuchen. lass uns aufbrechen und keine zeit verlieren."
die hüterin orderte einen dämonen herbei und ließ noch einmal auftragen.
"und eine wegzehrung."
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Don-Esteban schwenkte nachdenklich den Pokal mit dem Wein - unbestritten eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Manchmal wußte er nicht zu sagen, was ihn mehr befriedigte: das Schwenken oder das nachfolgende Trinken.
»Auf jeden Fall eine interessante Gesichte«, stellte er sachlich fest, nachdem auch er das von seltsamen Stimmen aus dem Nirgendwo gesungene Lied vernommen hatte. Mit Mitleid war er nicht so schnell, wie die Hüterin, er war Schwarzmagier durch und durch und so interessierten ihn auch mehr die Möglichkeiten, mit anderen Sphären Kontakt aufzunehmen, Wissen darüber zu sammeln und dieses zur eigenen Machtsteigerung zu nutzen. Noch dazu, wo sich der Ursprung des Szepters und wohl auch der Krone in der Geschichte der Amazonen verlor, eine Gruppierung mit eigener Magie, die dem Schwarzmagier schon immer etwas suspekt war. Adanos, Innos, das waren Götter, deren Kräfte mit denen Beliars gleichzusetzen waren, sie konnte man einschätzen. Aber was die Amazonen zusammenzauberten und woher sie ihre Macht nahmen, war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln.
Daher war es auch nicht verwunderlich, daß er sich sofort bereit erklärte, an der Reise zu den ruinen des Amazonenlagers auf Khorinis teilzunehmen.
»Gut, brechen wir so schnell wie möglich auf, ich hab meine Runen bei mir, mehr brauche ich nicht. Drakia ist ja in der Nähe, so daß keine großartigen Vorbereitungen notwendig sein werden.«
Und er trank seinen Wein aus.
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"naja, nun lass uns wenigstens fertig essen. außerdem solltest du eine rune zum pentagramm am amazonentempel haben. du hattest jedenfalls mal eine. lass uns nur überlegen, was wir mitnehmen müssen. blutfeuer sagte, sie hätte den tempel geflutet. brauchen wir da irgendwelche hilfsmittel? um das wasser abzuleiten? oder brauchen wie ein magisches hilfsmittel, um unter wasser zu atmen?
vor allem brauchen wir was zu essen. überleg mal, wie lange die räume unter wasser stehen, da ist mit sicherheit alles aufgequollen und verdorben, was man essen konnte. blutfeuer sprach von fallen. wenn die noch da sind, müssen wir vorsichtig sein. lass uns alles bedenken. ich packe derweil."
meditate ging an das ungetüm von schrank und bat dann den don, sich abzuwenden. sie legte ihre nachtblaue gletscherrobe an und kramte den schwarzen gletscherpelz hervor.
fast zärtlich strich sie durch das lange fell des rätselhaften und unbekannten tieres. dann warf sie sich den pelz über die schultern.
"wollen wir die amazone mitnehmen? obwohl - blutfeuer ist ein bisschen unbedacht und schnell bei der hand. ich denke, wir gehn die sache lieber zu zweit an. ich hab sie vor einigen nächten gefragt, ob sie hier manchmal stimmen hört, was sie verneinte. also ergeht die aufforderung der stimmen wohl an mich - und an dich, vermutlich."
die hüterin packte ihren stab.
"können wir?"
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"Hmm...fummeliges Ding. Geh weg... Verschwinde!“, hallten die Worte einer in sich zusammengesunkenen Gestalt durch die Bibliothek. Ardescion schlief und das tat er schon lange. Am Morgen war er vor Übermüdung über einem Buch gebeugt eingeschlafen. Das Buch handelte vom Kastell, doch der Schlaf und damit seine Träume handelten von Dingen, die diesmal zu grausam waren sie hier zu beschreiben. Doch sein Schlaf sollte nich mehr lange dauern, denn plötzlich wurde er von seinem eigenen Gemurmel das bis dahin in einem hellen spitzen Schrei endete geweckt. Er schreckte hoch und blickte sich verwirrt um, während seine Hände zu seinem Gesicht fuhren und es betasteten.
Gut, sehr gut, dachte Ardescion, es ist noch da, es war nur ein Traum. Und dann erkannte er, wo er sich befand. In der Bibliothek. Eine Einsicht die schlagartig kam, doch sein ganzes Denken veränderte. Natürlich er war über einem Buch eingeschlafen. Alles was er träumte hatte sich sein Geist, aus den letzten Worten die er gelesen hatte, selbst zurecht gesponnen. Zumindest konnte er sich eines sicher sein, und zwar das es nicht real war.
Nein es war gar nichts, nur ein Traum.
Er legte das Buch aufgeschlagen auf den Tisch und erhob sich von seinem Platz. Lange und viel hatte er in der Nacht gelesen und noch mehr hatte er erfahren. Über das Kastell, über die Dämonen und über die Schwarzmagier. So wusste er jetzt zum Beispiel, dass die Statur in der Eingangshalle überhaupt keine war sondern ein versteinerter Magier namens Vabun. So wie er jetzt auch ein paar längst vergangene Schwarzmagier und deren Geschichte kannte, sowie auch ein paar neue, wie zum Beispiel der Hohepriester Don-Esteban. Er hatte von Farin schon etwas über ihn erfahren, doch das Buch gab einfach mehr an Informationen, die er jetzt erstmal langsam verarbeiten musste. Und wobei konnte man das besser als beim Essen, wo nicht nur der Körper gestärkt, sonder auch den Geist etwas in Schwung gebracht werden würde und er besser über das Gelesene nachdenken konnte. Während er sich noch innerlich streckte, tapste er langsam in Richtung Ausgang und machte sich zum Refektorium auf.
Langsam streifte er durch die schwarzen Gänge des Kastells, die von Fackeln erhellt wurden, die sich entzündeten, wenn man sich ihnen näherte und hinter einem wieder erloschen. Als er das Refektorium endlich erreichte, öffnete er schwungvoll die Tür und setzte sich an einen Tisch und wartete gespannt. Er hatte sich nichts Besonderes gewünscht, doch er musste gar nicht lange warten, da kam auch schon ein Dämon mit einem Tablett auf den Armen durch die Wand gehuscht. Der Dämon stellte es vor Ardescion, der schon gespannt wartete, ab und verschwand wieder. Das Tablett war reichlich gefüllt. Mit Scavengerbraten und kleinen Früchten, die er noch nie gesehen hatte, doch einfach vorzüglich schmeckten. Auch an Wein wurde gedacht und an die verschiedensten Gemüsesorten. Verhungern würde er höchstwahrscheinlich nicht, platzen käme da der Sache schon näher.
Nachdem er gegessen hatte ging er noch einmal in die Bibliothek, um sich das Buch was er auf den Tisch gelegt hatte mitzunehmen. Als Bettlektüre sozusagen. Daraufhin verließ er diesen magischen Raum wieder und ging wieder in die Eingangshalle und dann in den zweiten Stock. Dort angekommen wand er sich in die Richtung in der er sein Zimmer vermutet und marschierte los. Es dauerte nicht lange und er stand vor seinem Raum und betrat ihn. Er machte es sich in dem Sessel, der durch die in ihm lodernden Flammen, den Raum hell erleuchtenden und wärmenden Kamin stand, gemütlich und fing wieder an zu lesen.
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»Ich sagte doch, meine Runen hab ich bei mir«, bemerkte Don-Esteban noch, als er sich, meditate den Rücken zugewandt, im Zimmer umschaute. Ein Stück weiter stand das Bett der Magierin, umgeben von leichten Vorhängen, die aber still herunterhingen und den Blick auf das eigentliche Bett verbargen.
»Proviant? Wozu damit belasten? Wenn unsere Reise länger dauern sollte, lassen wir uns etwas aus Drakia kommen, schicken ein Skelett oder eine Blutfliege mit einer Bestellung ins dortige Wirtshaus. Wir sind Magier! Hat man jemals gehört, daß sich jemand wie wir mit solch niederen Arbeiten wie dem Schleppen von Proviant und Ausrüstung abgibt?«
Endlich war meditate fertig.
»Ah, nun, warten wir noch auf deinen Proviant. Wenn dann alles beisammen ist, können wir sicher sofort ins alte Herrenhaus teleportieren. Ich war übrigens erst vor ein paar Tagen dort, als ich in Drakia nach dem Rechten gesehen habe. Seltsamerweise kamen mich gerade zu diesem Zeitpunkt einige Landstreicher und dunkle Gestalten besuchen. Fast schien es mir, als könnten einige davon durchaus Mitglied des Zirkels sein. Sie suchten irgendein Buch, fanden aber nichts und sind wieder verschwunden. Nun, seltsam bleibt es trotzdem.«
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" na dann los."
meditate packte das bündel, dass ein dämon herreichte und stieß dann mit ihrem stab auf den boden. mit einem fauchen zog sich alles licht im zimmer zusammen und dann war meditate verschwunden.
kurze zeit später, nachdem don noch einen prüfenden blick durchs zimmer geworfen hatte und er krone und szepter vom tisch genommen hatte, verschwand auch er, allerdings ohne theatralisches getue, wie es die hüterin bei diesem zauber liebte.
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Ein wenig überfressen stapfte Aylah vom Refektorium zurück in ihre Kammer. Sie war proportional zur Nahrungsaufnahme immer müder geworden und hatte jetzt das dringende Bedürfnis, sich schlafen zu legen.
Der Tag war relativ ereignislos gewesen, genauso wie die Tage zuvor. Sie bestanden größenteils aus Essen, in der Bibliothek lesen und gelegentlich mit ihrem Schwert trainieren. Lynn leistete ihr ab und an Gesellschaft, ihre neuen Bekanntschaften der letzten Wochen jedoch schienen wie vom Erdboden verschluckt. Würde sie das ganze aus schwarzseherischer Sicht betrachten, könnte man meinen, Aylahs Art hätte sie abgeschreckt und die anderen mieden die Magierin. Wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ihr das passierte. Jedoch, wenn sie ehrlich zu sich war, dann ... wusste sie nicht wirklich, was sie annehmen sollte. Das Eine schien manchmal genauso wahrscheinlich wie das andere.
Und ihre alten Freunde, Kaligulas, Xion? Sie wussten sicherlich noch nicht mal, wo sie sich derzeit aufhielt. Kalle war wahrscheinlich zur Zeit im Sumpflager, Xion bei den Piraten. Vielleicht sollte sie sie bald einfach mal besuchen, viel zu tun hatte sie derzeit ohnehin nicht.
Die Treppen des Kastells erschienen Aylah mit ihrem vollgestopften Bauch und ihren müden Beinen beinahe unerklimmbar. Beinahe. Irgendwann hatte sie es doch noch geschafft, den ersten Stock zu erreichen und in ihr Zimmer zu gelangen.
Als sie die Tür öffnete, war Lynn nicht da. Aylah erinnerte sich vage daran, das Tier irgendwann herausgelassen zu haben. Langsam ging sie zum einzigen Fenster des Zimmers und öffnete es.
Frische Nachtluft strömte ins Zimmer, wehte schwarze Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und weckte ihre müden Lebensgeister. Der Wind heulte um das Kastell, als Aylah sich auf dem Fenstersims abstützte und sich vom Wind umschmeicheln ließ. Sie atmete tief ein und betrachtete die Sterne.
"Einsam." Sie sprach dieses Wort leise aus, so, als würde sie bedauern, dass dieser Zustand derzeit bei ihr schon fast normal war. Dabei war sie doch von Menschen umgeben. Sie hörte ein bitteres Lachen und bemerkte plötzlich, dass es ihr eigenes war. Die Magierin brach abrupt ab und biss sich auf die Lippe. Vielleicht war sie ja selbst an diesem Zustand schuld. Wer wusste das schon? Gut, sie hatte Lynn, aber konnte sie auf Dauer die Wärme menschlicher Nähe ersetzen? Wohl kaum. Gedankenverloren betrachtete Aylah weiter den Sternenhimmel, während der Wind weiterhin heulte. Sie merkte noch nicht mal, wie sie immer weiter abkühlte ...
Geändert von Aylah (11.02.2005 um 23:32 Uhr)
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Interessant, dachte die Magierin, einen Punkt an der Decke ihres Himmels fixierend. Dieses Rot, glänzend und den Schein des hellen Feuers im Kamin matt spiegelnd. Der Hauch eines Lächelns, so konnte man meinen, breitete sich auf ihrem Gesicht aus, um die Züge der jungen Frau - ähnlich einem grinsenden Waschbären - zu erhellen. Sie zog die Stirn in Falten. Grinsende Waschbären? Konnten Waschbären überhaupt menschliche Gesichtszüge annehmen? Wenn sich die Schwarzmagierin recht entsann, hatte jenes Wesen, welches sich selbst einen Waschbären nannte, ein ziemlich einfaches Gesicht, welches sicher keinerlei markante Mimiken beherrschte. Doch warum - so hätte Lina gerne gewusst -, warum kamen ihr solcher abwegige Gedanken in den Sinn? Leise seufzend bewegte sie die Augen und richtete ihr Interesse auf einen weitern rötlichen Fleck, der den Schein des Kaminfeuers matt reflektierte. Und da war noch einer. Ein leises Brummen ging von der Magierin aus, als ihr bewusst wurde, wie sehr sie doch ihre Zeit verschwendete. Immerhin waren es keine Vögel, die sie beobachtete, nein, es war der ständig gleich aussehende Himmel ihres Bettes, welcher seit Stunden die Aufmerksamkeit des Mädchens erhielt.
Mit einem Schwung richtete sich Lina auf und sah einen Moment das Feuer an. Es flackerte ihr freudig entgegen, als könnte es kein Wässerchen trüben… Das konnte es womöglich wirklich nicht, weil… Ist ja egal, sagte sie sich selbst und schüttelte leicht den Kopf, um die verwirrenden Gedanken hinfort zu wischen. Aus irgendeinem Grund bewohnte Lina noch immer jenes Gästezimmer, welches ihr einst Renata zuwies, nachdem das kleine Abenteuer vorüber war, auf das es die vielen Magier verschlagen hatte. Wo sie wohl alle geblieben sind? Niemand schien sich mehr blicken lassen zu wollen. Etwas betrübt darüber, zog sie ihre Schwarzmagierinnenrobe über und sprach in die Luft: „Könnte man mir ein Magiergemach zuweisen?“ „Folgt mir, Unwürdige“, antwortete sogleich ein frisch materialisiertes Wesen der Unterwelt und flog durch die Wand, hinter der der Flur lag.
Der rote Teppich, die Fackeln, die ständig entflammten und wieder erlichten, wie auch die Bilder, denen Lina noch nie wirkliche Aufmerksamkeit geschenkt hatte, vermochten es schon längst nicht mehr, das Interesse der jungen Magierin auf sich zu ziehen. Viel eher war es ein Problem, dem schnellen Flatterwesen, ohne gleich in einen Laufschritt verfallen zu müssen, zu folgen. Trotz dieses Hindernisses, konnte Lina die Treppe erreichen, die hinauf führte und folgte selbiger unmittelbar, worauf es sie den Gang entlang trieb.
Zu beiden Seiten des Flures erstreckten sich über eine gewaltige Länge und in scheinbar immer gleichen Abständen Türen. Diese hatten die tolle Eigenschaft, immer gleich auszusehen. Den Boden anblickend, was immerhin interessanter schien, als die Holztüren zu beobachten, schritt Lina dem Dämon hinterher. Was ihr dabei nicht auffiel, war die eine Pforte, welche offen stand. Unterbewusst spähte sie hinein und nahm eine Gestalt am Fenster wahr. Erst ein paar Schritte weiter, bemerkte die Magierin, dass es eine Chance gab, wenigstens der Nacht die Langeweile zu nehmen.
Die gleichen Schritte zurückgehend, sah sie erneut in den Raum. Aylah, wollte sie schon rufen, doch wollte dies irgendetwas in ihrem Kopf verhindern. Warte., befahl sie dem Dämon gedanklich und beschwor mittels ihrer Lichtrune eine leicht grünlich schimmernde Kugel aus magischer Energie, wie schon oft zuvor. Langsam flog der Lichtball zu der jungen Frau am Fenster. Lina folgte ihm. Bevor sie Aylah auf die Schultern fasste, tauchte das Licht vor deren Gesicht auf. „Hallo Aylah! Wie geht es dir? Was hast du?“ Etwas schien unnormal. Eine kühle Luft lag in dem Raum und die Frau, deren Schultern Lina noch immer festhielt, zitterte leicht. „Mach doch mal das Fenster zu. Es viel zu kalt hier.“
Geändert von Lina Suavis (12.02.2005 um 00:17 Uhr)
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