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Kommunikation ist mehr als nur Informationsaustausch (, wenn man Information als das versteht, was rein semantisch hinter den Wörtern steckt, also ihren Inhalt).
Wenn ich „cheaten“ anstelle von „mogeln“ sage – beide sind quasi synonym, wenn das Gesprächsthema Computerspiele sind, würde „mogeln“ oder „schummeln“ genauso verstanden –, kommuniziere ich auch noch mit, daß ich mich der Szene zugehörig fühle, in der dieses Wort üblicherweise verwendet wird.
Wenn ich einen fachsprachlichen Ausdruck in der Alltagssprache verwende, zeige ich damit auch, daß ich aus dem Gebiet komme.
Und wenn jemand „Business“ anstelle von „Geschäft“ o. ä. sagt, möchte er damit zusätzlich kommunizieren, daß er fortschrittlich oder modern denkt (ob das auch funktioniert, sei mal dahingestellt).
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 Zitat von Thidrek
Im Zuge der Christianisierung wurden deutlich mehr lateinische Wörter und grammatische Formen übernommen, als es bei den Anglizismen der Fall ist. Die Kirche hat bis vor ein paar Jahrhunderten ausschließlich in Latein gepredigt und auch der kulturelle Austausch mit den süd- und westlichen Nachbarn und dem Lateinischen als lingua franca hat - übrigens auch schon zur Antike - nicht nur durch die Oberschicht zur Durchsetzung von Latinismen geführt. Es gibt heute enorm viele lateinische Wörter und auch Lehnübersetzungen (Wort-für-Wort-Übersetzungen lateinischer Wörter) in der Umgangssprache, die man schlichtweg nicht mehr als solche Wahrnimmt. Hättest du gedacht, dass "Straße" aus dem Latein stammt? Oder Pferd?
Das meinte ich eigentlich nicht. Mir ist klar, dass unsere Sprache zu großen Teilen aus dem Lateinischen stammt. Ich meine vielmehr die Benutzung Lateinischer Wörter in späterer Zeit 17. - 19. Jahrhundert, wenn ich das mal Zeitlich eingrenzen muss.
Als die Sprache in der heutigen Form schon recht ähnlich war, und Einflüsse der Lateinischen Sprache nicht mehr so groß waren wie vorher (bzw. die Einflüsse hatten sich schon in der Sprache verankert und gingen als "deutsch" durch), wurden ja weiterhin Lateinische Begriffe genutzt. Hier jedoch hauptsächlich von der gebildeten Oberschicht. Und diese Begriffe wollte ich mit Anglizismen vergleichen.
Ich hoffe, ihr habt mehr oder weniger verstanden, was ich meinte 
Achja: von welchem lateinischen Wort stammt denn "Pferd"?
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 Zitat von Wizzy
Das meinte ich eigentlich nicht. Mir ist klar, dass unsere Sprache zu großen Teilen aus dem Lateinischen stammt. Ich meine vielmehr die Benutzung Lateinischer Wörter in späterer Zeit 17. - 19. Jahrhundert, wenn ich das mal Zeitlich eingrenzen muss.
Als die Sprache in der heutigen Form schon recht ähnlich war, und Einflüsse der Lateinischen Sprache nicht mehr so groß waren wie vorher (bzw. die Einflüsse hatten sich schon in der Sprache verankert und gingen als "deutsch" durch), wurden ja weiterhin Lateinische Begriffe genutzt. Hier jedoch hauptsächlich von der gebildeten Oberschicht. Und diese Begriffe wollte ich mit Anglizismen vergleichen.
Ich hoffe, ihr habt mehr oder weniger verstanden, was ich meinte 
Zu der Zeit war aber eher Französisch angesagt in der Oberschicht und auch da gibt es massenhaft Lehnwörter im heutigen Deutschen. Latein war damals dann doch eher Wissenschaftssprache und hat dennoch dort seine Spuren hinterlassen.
 Zitat von Wizzy
Achja: von welchem lateinischen Wort stammt denn "Pferd"?
Kommt von para-veredis. "Straße" kommt im Übrigen von via strata.
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This Pangram contains four as, one b, two cs, one d, thirty es, six fs, five gs, seven hs, eleven is, one j, one k, two ls, two ms, eighteen ns, fifteen os, two ps, one q, five rs, twenty-seven ss, eighteen ts, two us, seven vs, eight ws, two xs, three ys, & one z.
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Vertaler
Nein unter Information verstehe ich nicht nur das, was sematisch hinter den Wörtern steht. Um uns mal wieder zurück zu dem zu bewegen, was wir eigentlich miteinander bereden:
Menschen wählen die Wörter nicht nur danach aus, wie kurz, oder wie genau oder wie nützlich sie sind. Du hast behauptet, dass Wörter, welche nicht gebraucht würden, aussterben, da sie nicht nützlich sind. Eben diesem widerspreche ich, da sich Wörter, die es in deren Entsprechung bereits gab, durchsetzten können rein aufgrund der Tatsache, dass die Menschen sie aus irgendeinem modischen Bestreben heraus weiter verwendeten. Somit findet keine "natürliche Selektion" innerhalb der Sprache nach dem Gesichtspunkt des Zwecks der Sprache statt, da auch Wörter aufgrund von Kriterien außerhalb dieses Zwecks am Leben gehalten werden.
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Doch, wenn Modewörter Wörter verdrängen, die nicht der allgemeinen Mode entsprechen, dann sind sie nützlicher, weil sie einen sozialen Nutzen haben. Wenn du heute zu einer Frau gehst und sagst "Holde Maid, dürfte ich Euch des Abends zum Geleit führen?", wirst du wohl nur einen seltsamen Blick und eine Abfuhr ernten. Das vermindert gleichsam die Paarungschancen. Sozialer Nutze ist Zweck der Sprache.
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Ich verstehe nicht ganz, was du sagen möchtest, vielleicht hast du ja einfach ein Beispiel, das das ganze klarer macht.
Derzeit klingt es für mich ganz nach dem VDS-Verdrängungs-Unfug. Wörter werden nicht durch Anglizismen verdrängt. Menschen benutzen immer die Begriffe, die sie der aktuellen Situation am angemessensten empfinden, ganz unabhängig davon, ob die Begriffe nun „deutsch“ oder eben Lehnwörter sind.
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Ich finde es immer lustig, dass die größten Anglizismengegner um so mehr Latismen und Gräzismen benutzen.
Zu viel Vermischen von Sprachen ist nicht schön,egal um welche Sprache es sich handelt.
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Das finde ich auch. Ich finde, Pseudo-Englisch sollte nicht unsere Sprache "ersetzen", auch wenn es sich "modisch und modern" anhört.
Hier sollte eine Signatur stehen!
Tut sie das?
Ja!
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Es kommt drauf an wie man sie verwendet. Für Fachsprache eignen sie sich hervorragend, wenn irgendwelche Gangstakiddies sie als voll krassen Slang missbrauchen, wirkt es eher verstümmelnd.
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Viele Anglizismen kommen aus Berufsfachsprachen (Soziologie: Feed-back; Marketing: Roadshow; Design: Brainstorming. Moodboard; Mode: Trend; um nur einige Beispiele zu verwenden) und haben tatsächlich eine andere, engere Bedeutung als die deutschen Begriffe aus der Alltagssprache.
In diesem Zusammenhang finde ich ihren Einsatz gut und notwendig. Oft werden sie dann aber wieder, und oft falsch, in die Alltagssprache übernommen. Das ist dann natürlich grauenhaft. Die BILD-Zeitung betreibt das zum Teil systematisch, auch mit deutschen Fachworten, die eigentlich eine sehr eng definierte Bedeutung haben.
Es gibt eine ideologisierte Diskussion um diese Anglizismen. In Frankreich und Spanien gibt es Gesetze, die eine Übersetzung solcher Fachbegriffe in den Medien erzwingen. Ob das hier jetzt plötzlich auch sinnvoll wäre... Ich glaub einfach, der Zug ist eh´abgefahren. In den siebziger Jahren war das hier nicht opportun und jetzt ist der Zeitpunkt eh vorbei.
Grüße
Gothic Girlie
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Wie englisch sind denn die Anglizismen wirklich? Oft kommen auf diesem Umweg Latinismen in unsere Sprache, die es auf direktem Weg nicht geschafft haben. Und darüber soll man sich aufregen? Eine Sprache jenseits jeden Wandels unterscheidet sich von einer toten Sprache nur dadurch, daß tote Sprachen von denen, die sie sprechen, nicht als einzige Sprache fehlbeherrscht werden.
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
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