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Chemie bzw. Matheproblem

  1. #21 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Hölli
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    Darf ich mal bitte dazwischen fragen, was "komplett von vorne anfangen" bedeutet?

    Ab der 11. Klasse hatte ich auch so meine Probleme, in der Schule dem Chemie Unterricht zu folgen, obwohl ich es eigentlich interessant fand.
    Würde ich damit als angehender Chemie Student absolut durchfallen oder wäre es wie bei dir "Ich hatte weder Chemie noch Mathe noch Physik als Leistungskurs und hatte keine Probleme mitzukommen" ?
    Hölli ist offline

  2. #22 Zitieren
    Legende Avatar von Zerwas
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    Das bedeutet, dass man im ersten Semester bei grundlegenden Dingen wie Reaktionsgleichungen, Stöchiometrie, dem Periodensystem, aber auch dem Orbitalmodell anfängt. Das Ganze ist meist so konzipiert, dass man im ersten Semester alles lernt, was man braucht und daher von Seiten der Schule eigentlich keine Vorkenntnisse erforderlich sein sollten. Denn wir alle kennen ja das Dilemma mit den Schulen, die Zeug auf dem Lehrplan stehen haben, aber trotzdem nicht alles machen und das Dilemma mit vielen Lehrern, die im Unterricht lieber von ihrer Katze erzählen als sich mit dem Fach zu beschäftigen.

    Ich schrieb im Konjunktiv, weil die Geschwindigkeit, in der das alles durchgenommen wird, wahnsinnig hoch ist. Da wird praktisch alles, was man in der Schule von Klasse 8 (oder wann auch immer man mit Chemie in der Schule angefangen hat), in ein paar Wochen durchgenommen. Wenn es für jemanden komplett neu ist oder er das Zeug in der Schule nicht verstanden hat, muss er sich im ersten Semester die kompletten Grundlagen quasi selbst aneignen, halt mit kurzen Erklärungen zum Thema seitens des Professors. Meiner Ansicht nach hat dieses "komplett von vorne anfangen" eher den Charakter einer Wiederholung. Ich denke nicht, dass jemand, der das Zeug in der Schule schon nicht verstanden hat, es auf der Uni auf einmal verstehen wird, nur weil er es nochmal in der Vorlesung gezeigt bekommt.

    Ich denke jedenfalls auch, dass Leistungskurs Chemie nicht unbedingt notwendig ist, um im Studium gut mitzukommen, denn wie gesagt, ab einem gewissen Punkt (der wohl am Ende des ersten Semesters erreicht ist) sind die vermittelten Inhalte für alle neu, egal ob Leistungskurs oder Grundkurs.
    Was man aber meiner Meinung nach haben sollte, ist ein Verständnis für Chemie. Es ist schon eine große Hilfe, wenn man das Periodensystem verstanden hat und anwenden kann. Es ist eine Hilfe, wenn man Stöchiometrie verstanden hat - und anwenden kann!
    Mir begegnen jetzt (im 4. Semester bzw. ab Oktober 5. Semester) immer noch Leute in meinem Jahrgang, die nicht verstehen, dass bei einer Lösung von Silberchromat (Ag2CrO4) die Konzentration der Silberionen genau doppelt so groß sein muss wie die Konzentration von Chromationen. Oder dass, wenn Natrium mit Chlor zu Natriumchlorid reagiert, die Stoffmenge von NaCl genauso groß sein muss wie die Stoffmenge von Natrium, die wir eingesetzt haben.
    Das sind dann die Leute, die bis jetzt mit Hängen und Würgen grade so durch jede Klausur durchgekommen sind, aber trotzdem keine Ahnung haben, was sie tun und am Ende sicher mit einer Note schlechter als 3.0 dastehen werden.


    Daher sehe ich auch das "rausgeprüft wird keiner" als relativ an. Wenn ich in jeder Klausur erstmal durchfalle und dann das zweite mal auch nur durchwachsen bestehe, stehe ich einfach mit einer schlechten Endnote da. Und mit einem 3.5er-Bachelor will einen sicher keiner einstellen - und Master machen, kann man mit der Note auch nicht.
    Bei uns versuchen sie jedes Semester wieder, Leute rauszuprüfen, weil einige Professoren bei uns der Meinung sind, dass unser Jahrgang zu groß ist (wir sind fast 40 Leute, die anderen Jahrgänge hatten meist so um 20 Leute). Die PC-Klausur (physikalische Chemie), die wir dieses Semester geschrieben haben, war das perfekte Beispiel. Wir haben das ganze Semester lang fast nur leichte Übungsaufgaben bekommen, die eigentlich jeder gut lösen konnte - was auch von den Assistenten positiv angemerkt wurde. Und die Klausur war dann nicht nur hammerschwer, sondern auch ziemlich lang, sodass ich selbst nachdem wir noch eine halbe Stunde zusätzlich bekommen haben, nicht damit fertig wurde - und ich bin in PC sonst wirklich gut.
    Die beste Klausur hatte irgendwie 86% oder so - nachdem noch 5 Bonuspunkte aus Kurztests dazugerechnet wurden. Das Ende vom Lied war, dass nach Anpassung des Notenschlüssels immer noch 60% durchgefallen sind (mit Standard-Notenschlüssel wären etwa 70% durchgefallen).
    Da die Nachschreibklausur(en) sicher auch nicht nennenswert einfacher sein werden, nehme ich mal an, dass sie es schaffen werden, ein paar Leute auszusieben. Allerdings war das auch meiner Meinung nach eine ziemlich linke Tour, erst leichte Übungsaufgaben zu machen, wodurch ein falscher Eindruck von den Anforderungen entstand und dann so eine schwere Klausur zu machen.

    Naja... so macht halt jeder seine Erfahrungen, gelle?
    Zerwas ist offline

  3. #23 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Gunslinger
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    Für das Studium werden keine Vorkenntnisse vorrausgesetzt. Du fängst damit an zu lernen was ein Atom ist.

    Also ich hatte von der 9ten bis zur 11ten in Chemie immer eine 4 im Zeugnis, auch mal ne 5 in ner Schulaufgabe.
    Aber ich hab mich dann auch vor dem Studium hingesetzt und den Atombau und Aufbau des Periodensystems selbstständig wiederholt. Glaube aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Die wichtigen Sachen wie Säure-Base-Konzepte, Redoxreaktionen und Lewisstrukturen haben wir in mindestens 2 Fächern unabhängig voneinander gemacht, es gibt also genug Wiederholung. Obwohl es wirklich schnell geht, das stimmt schon. Manche sagen: an der Uni wird alles nur einmal gesagt und dann muss mans können. Stimmt einfach nicht, die Fächer überschneiden sich extrem. Was wir letztes Semester in Physik gemacht haben kannte ich z.B schon z.T aus der anorganischen Chemie und z.T aus der Theorie. Dann überschneiden sich physikalische- und theoretische Chemie auch zum großen Teil usw.


    Wenn du nur in die Vorlesungen gehst, dich berieseln lässt und das Zeug Zuhause nicht mehr anschaust gehts wirklich zu schnell um das zu behalten. Aber wenn du dich von Anfang an hin setzt und übst dann sollte es auch möglich sein gut mitzukommen.

    Bei uns haben sie schon gesagt, dass für jeden, der den Bachelor macht, auch ein Masterstudienplatz da sein wird, vorrausgesetzt man will den Master machen. Also ist die Panikmache um die guten Noten auch z.T nur heiße Luft.
    Das heisst natürlich trotzdem nicht, dass man sich nicht anstrengen sollte, aber man muss sich nicht von den Aussagen der Profs ins Boxhorn jagen lassen.
    Letztes Semester der Prof: "Und im Erstsemesterpraktikum fallen auch regelmäßig Leute durch!" Wieviele sind durchgefallen? 0.
    Und das war in den Jahrgängen davor auch nicht anders.

    Klar gibts auch mal Klausuren in denen 50% durchfallen, bei uns zB in der Theorie dieses Semester. Aber wie gesagt, von denen haben sich warscheinlich nochmal 50% keine Mühe gegeben und es gibt auch noch 2 Nachklausuren.
    Es gilt also: wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
    Wer sich anstrengt, schaffts auch, das ist meine Meinung. Und wenn man mal den Studiengang wechselt ist das auch keine Katastrophe.
    entfernt
    Gunslinger ist offline

  4. #24 Zitieren
    Legende Avatar von Zerwas
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    Zitat Zitat von Gunslinger Beitrag anzeigen
    Bei uns haben sie schon gesagt, dass für jeden, der den Bachelor macht, auch ein Masterstudienplatz da sein wird, vorrausgesetzt man will den Master machen. Also ist die Panikmache um die guten Noten auch z.T nur heiße Luft.
    Es ist an fast allen Universitäten so, dass man, um den Master machen zu dürfen, eine bestimmte Mindestnote im Bachelor erreicht haben muss. Die ist je nach Universität und Studiengang unterschiedlich. Bei uns ist für Chemie die Mindestnote 3,0 (da steht es: http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb...allginfomscche - das Fettgedruckte unter Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen). Das ist keine "normale" Zulassungsbeschränkung, wo halt nicht genug Studienplätze da sind und deshalb nur die besten genommen werden, sondern die Mindestnote ist in der Studienordnung festgelegt.

    Naja, ansonsten, bis zur letzten PC-Klausur dachte ich auch, dass jeder es schaffen kann, wenn er sich Mühe gibt und die Prüfungen im Großen und Ganzen fair ablaufen. Das sagte ich dir ja auch bereits mehrmals - wer will, schafft es auch. Dachte ich. Aber inzwischen stehe ich dem Ganzen etwas skeptischer gegenüber.
    Zerwas ist offline

  5. #25 Zitieren
    General Avatar von Demetrios
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    Erstmal sehr interessant, so direkte Einblicke, Zerwas und Gunslinger

    Ich werd ab Oktober mit dem Chemiestudium anfangen und scheinbar scheint's ja doch nicht zu stimmen, was alle sagen - dass in den ersten Semestern ordentlich aussortiert wird. Davor hab ich allerdings ohnehin wenig Angst, ich bin (momentan, nach fast nem halben Jahr Leerlauf ) auch recht motiviert, mich durchzubeissen, sollte ich Probleme haben. Vor allem in Mathe war ich nie die Leuchte, da musste ich mir alles hart erarbeiten.

    Wird schon passen. Hoff ich.
    Demetrios ist offline

  6. #26 Zitieren
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Zitat Zitat von Demetrios Beitrag anzeigen
    Erstmal sehr interessant, so direkte Einblicke, Zerwas und Gunslinger

    Ich werd ab Oktober mit dem Chemiestudium anfangen und scheinbar scheint's ja doch nicht zu stimmen, was alle sagen - dass in den ersten Semestern ordentlich aussortiert wird. Davor hab ich allerdings ohnehin wenig Angst, ich bin (momentan, nach fast nem halben Jahr Leerlauf ) auch recht motiviert, mich durchzubeissen, sollte ich Probleme haben.
    Dito
    Ich fange ebenfalls im Oktober mit dem Chemiestudium an und bin sehr froh drüber, hier mal ein paar direkte Meinungen dazu gelesen zu haben. Nach der langen Pause seit den Abiprüfungen hab ich zwar ein paar kleine Bedenken, das einige Sachen sich verflüchtigt haben (ich denk nur an Reaktionsmechanismen für nukleophile Substitutionen... da hat das Vergessen nicht mal einen Tag gedauert ^^), aber wozu hebt man schließlich alle Unterlagen auf? Und wenn ohnehin nochmal alles wiederholt wird, wird das schon klappen.
    Also danke für den Einblick
    Maris ist offline

  7. #27 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Gunslinger
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    Zitat Zitat von Zerwas Beitrag anzeigen
    Es ist an fast allen Universitäten so, dass man, um den Master machen zu dürfen, eine bestimmte Mindestnote im Bachelor erreicht haben muss. Die ist je nach Universität und Studiengang unterschiedlich. Bei uns ist für Chemie die Mindestnote 3,0 (da steht es: http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb...allginfomscche - das Fettgedruckte unter Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen). Das ist keine "normale" Zulassungsbeschränkung, wo halt nicht genug Studienplätze da sind und deshalb nur die besten genommen werden, sondern die Mindestnote ist in der Studienordnung festgelegt.
    Ich weiß schon wie das laut Prüfungsordnung läuft.
    Bei uns muss man den Bachelor laut Prüfungsordnung mit 2,5 bestehen um den Master zu machen. Aber es steht auch in der Prüfungsordnung, dass man, falls man den Schnitt nicht schafft, sich einer mündlichen Prüfung unterziehen kann.
    Da uns zugesichert wurde, dass wir alle einen Masterstudienplatz bekommen, nehme ich mal an, dass diese Prüfung sehr leicht ausfallen wird.


    Zitat Zitat von Maris Beitrag anzeigen
    Dito
    Ich fange ebenfalls im Oktober mit dem Chemiestudium an und bin sehr froh drüber, hier mal ein paar direkte Meinungen dazu gelesen zu haben. Nach der langen Pause seit den Abiprüfungen hab ich zwar ein paar kleine Bedenken, das einige Sachen sich verflüchtigt haben (ich denk nur an Reaktionsmechanismen für nukleophile Substitutionen... da hat das Vergessen nicht mal einen Tag gedauert ^^), aber wozu hebt man schließlich alle Unterlagen auf? Und wenn ohnehin nochmal alles wiederholt wird, wird das schon klappen.
    Also danke für den Einblick
    Ach diese ganzen Mechanismen aus der OC - rauben mir echt den Nerv.
    Aber das muss man sowieso vor jeder Klausur wieder auswendig büffeln, da hilft alles nix, ist also keine Schande wenn du das nicht mehr kannst.
    Wichtiger sind meiner Meinung nach grundlegende Konzepte, allen voran der Aufbau des Periodensystems und Lewis-Strukturen.

    Ich wünsche allen, die Chemie studieren wollen recht viel Erfolg dabei.

    PS: Ich studier übrigens in Erlangen.
    entfernt
    Gunslinger ist offline

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