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    Ritter Avatar von Mäxchen
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    Mäxchen ist offline
    Nun hatte Mäxchen Hunger. Er verschlang das Essen, welches perfekt, wie am Vortag, wo er es nicht hatte geniessen können, schmeckte. Der Geschmack schien sich seinen Wünschen anzupassen. Es schmeckte so, wie man es am liebsten hatte. Mäxchen konnte sich nicht vorstellen, dass die Köche seinen Geschmack so gut getroffen haben konnten. Das war kein Zufall. Auch war es wieder viel zu schnell erschienen. Das Essen musste einfach magisch sein. Das war Mäxchen aber in diesem Augenblick egal. Er musste sich beherrschen, nicht mit beiden Händen drauf loszustürmen und es wild zu verschlingen. Stattdessen nahm er behutsam den hölzernen Löffel und scharte ihn so voll, wie es nur ging. Seine Zunge konnte garnicht genug kriegen. Mampfend schaute er zu den Geweihten empor. Er lächelte ihn an und dabei fielen einige Speiseteile heraus, die seine Wangen nicht mehr halten konnten. Wie sehr stand er schon in der Schuld dieses Mannes? Er hatte ihn soviel zu verdanken. Auch die letzten Reste scharte Mäxchen fein säuberlich vom hölzernen Boden des Tellers ab und stopfte sie in seinen Mund. Vollkommen überfressen stieß er den Teller beiseite und hielt sich seinen Bauch. Er würde fett und rund hier werden. Jedenfalls, wenn das Essen immer so perfekt schmecken würde. Er schaute sich kurz in den riesigen Esssaal um. Sie waren die einzigsten an den vielen Tischen, die symmetrisch aneinander angeordnet waren. Ihm gegenüber saß der Geweihte. Genüsslich trank er aus einem schmalen Glas, dass mit roten Wein gefüllt war. Der Geweihte trank zwar nicht viel, aber eigentlich hätte das Glas nicht mehr voll seien dürfen. Dennoch schien es sich immer wieder von neuem zu füllen. Mäxchen stütze sein mit seinem rechten Arm den Kopf auf dem Tisch und wickelte mit den Fingern der Linken seine Haarsträhnen um den Finger. Verzweifelt suchte er ein Gesprächsthema. Vieles hatte er vom Zirkel erfahren, jedenfalls das, was er erfahren durfte. Auch vom Geweihten selbst hatte er einiges erfahren können. Mäxchen glaubte zwar nicht, dass der Geweihte zuviel von sich selbst berichten wollte, doch das ein oder andere Mal tat er es, ohne großartig davon Notiz zu nehmen. Soviel hatte er erfahren, doch eine Sache nicht. "Wie werdet ihr eigenlich genannt?" Mäxchen bereute die Frage zugleich. Wahrscheinlich hatte es seine Gründe, warum er ihn nicht erzählt hatte. Vielleicht sagte kein Dämonenbeschwörer seinen Namen und er hatte ihn gerade da nach gefragt. Hoffentlich würde ihn der Geweihte die Frage nicht all zu übel nehmen. Aber insgeheim hoffte der junge Spielmann, mehr von den Geweihten zu erfahren. Ob er ihn schon einen Freund nennen durfte?
    Geändert von Mäxchen (14.08.2004 um 03:45 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #142
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    Fargas Ferrigan ist offline
    Fargas grübelte eine Weile über die Frage und schlürfte hin und wieder an dem Weinglas. Er hatte die Frage erwartet, aber er hatte gehofft, dass sie noch nicht so bald kommen würde. Sollte er ihm seine Frage beantworten? Waren Namen hier im Kastell nicht Schall und Rauch? Schließlich kannte er selbst bis jetzt nicht einen Namen der Magier...Doch! Zumindest den eines Lehrlings: Incanus, der armer Kerl, der tagelang grundlos im Kerker sitzen musste und mit dem Fargas auf Irrwegen aus den Katakomben gelangen konnte.

    Vielleicht waren Namen doch nicht so unwichtig. Zumindest war Incanus wohl derjenige, den er hier im Kastell noch am Besten kannte. Warum sollte er also nicht auch Mäxchen seinen Namen verraten? Um die Myterie seiner Person aufrecht zu erhalten? Die würde früher oder später sowieso fallen. Spätestens, wenn Mäxchen in den Zirkel eintreten würde - und davon war Fargas überzeugt. Warum nicht? Ihm fiel kein schwer wiegendes Argument ein.

    "Fargas" begann er nach einer längeren Pause in der nur hin und wieder die arbeitenden Küchendämonen zu vernehmen waren. "Fargas Ferrigan nennt man mich." Wieder legte sich Stille wie ein Seidentuch über die Tische und erstickte die Geräusche des alten Kastells. "Aber erwartet nicht, noch viel mehr Namen von mir zu erfahren. Ich kenne selbst nur wenige. Denn so prachtvoll meine Robe auch aussehen mag, bin ich doch nur ein Lehrling des Zirkels. Vielleicht verlieren Namen im Reich Beliars jegliche Bedeutung. Vielleicht müssen wir uns erst würdig erweisen. Ich kann es dir nicht sagen. Aber Namen sollten dich vorerst nicht weiter beschäftígen. Viel wichtiger sollte dir die Aufnahme in den ehrenwerten Zirkel sein. Also sollten wir die Hüterin aufsuchen. Nur sie kann darüber entscheiden, ob du würdig bist in den dunklen Zirkel einzutreten." Einen Moment überlegte er, wo sich die Hüterin wohl aufhalten mochte. Dunkel erinnerte er sich an ihr letztes Wort. Sie würde sich um die Kranken kümmern. Fargas erhob sich und verließ das Refektorium ohne darauf zu achten, ob Mäxchen ihm folgen würde. Die Hüterin musste so oder so von dessen Anwesenheit im Kastell wissen. Namen, wage erinnerte er sich an den Namen der Hüterin aus den alten Legenden. Orphelia hieß die Hüterin in den ältesten Erzählungen. In diesen Legenden wurde sie auf einem Hügel im alten Minental begraben. Um den großen schwarzen Stein - vielleicht war er aus purem Obsidian! - sollten angeblich weiße Blüten in einem weiten Kreis verstreut liegen, die nur dort und selbst im Winter blühten. Zu gerne hätte Fargas diesen Stein mal bestaunt. Aber dazu würde es vermutlich nie kommen. Das Minental wimmle nur so von Orks, munkelte Mann in den Tavernen. Auch an den Namen der zweiten Hüterin konnte er sich noch erinnern: meditate wurde sie in den Geschichten genannt und hatte immernoch über das Kastell gewacht, als die Geschichten nach einer gewaltigen Teleportation abbrachen. Vielleicht war diese meditate ja heute auch noch Hüterin? Fargas musste feststellen, dass er keine Ahnung, wieviel Zeit inzwischen vergangen war. Womöglich waren die Legenden hunderte, gar tausende Jahre alt. Vielleicht lagen sie auch nur ein oder zwei Jahre zurück. Er wusste es nicht; wie so vieles in diesem Kastell. Aber er würde es eines Tages herausfinden. Und eines Tages würde er auch den Haudh-en-Istarwen vor sich sehen. Das nahm er sich fest vor.

    Während seines inneren Monologs hatte er feststellen müssen, dass das Krankenzimmer - bis auf die Kranken und Verletzten natürlich - verlassen war. Vielleicht im Innenhof? Wortlos machte er kehrt, kam Mäxchen wieder entgegen und lief an ihm vorbei in den Hof. Wenn dort niemand sein würde, konnte man zumindest den schönen Sternenhimmel bewundern...
    Geändert von Fargas Ferrigan (14.08.2004 um 05:07 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #143
    Ritter Avatar von Mäxchen
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    Mäxchen ist offline
    Verträumt war Mäxchen Fargas hinterhergegangen. Ein Name. Er nahm es als Geschenk, den Namen des Mannes erfahren zu dürfen, den er soviel zu verdanken hatte. Fröhlich dachte er über das Gesagte des Lehrlings nach. Er selbst wusste, dass es ein Fehler war, ihn nach dem Namen zu fragen, aber es war ja nochmal gut ausgegangen. Spät bemerkte Mäxchen, dass Fargas aufgesprungen war und weglief. Verträumt lief er hinterher. Der Lehrling Beliars sagte, dass er sich bei der Hüterin um eine Aufnahme bemühen sollte. Also war die Hüterin die höhere Macht, die über den Zirkel herrschte? Was war sie? Ein Mensch? Ein Dämon? Welch ein Wesen konnte sie sein, wenn sie mit solch einer Macht umging? Sie bestimmte, wem ein neues Leben unter Beliar gegeben wurde. Wem ein Geschenk der Gottheit. ER konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mensch mit soch einer Macht umgehen konnte. Was hatte Fargas über Malek gesagt? Dem größten Dämonenbeschwörer, nach Xardas. Vielleicht war er die Hüterin? War Malek den ein Frauenname? Ist die Hüterin überhaupt eine Frau? Aber meinte Fargis nicht auch, dass Malek nur noch über Briefe Kontakt mit dem Zirkel hielt? War seine Macht so groß, dass er über eine unbestimmte Entfernung das Potenzial eines Anwärtes erkennt? Aber schließlich war die Macht darüber, jemanden ein neues Leben zu geben schon gewaltig, da spielten Zeit und Raum keine Rolle. Mäxchen bemerkte, dass er sich zu viele Gedanken machte. Er begriff, dass er noch sehr wenig über den Zirkel wusste. Hoffentlich würden bald alle seine Fragen beantwortet werden. Hoffentlich erkannte die Hüterin seinen Wunsch, egal, wer sie war. Ob sie wohl auch die Dämone beherrschte? Mäxchen musste seine Gedanken zügeln, um sein Gehirn nicht nochmehr mit unbeantworteten Fragen zu quälen. Lieber sollte er sich darüber freuen, dass der Geweihte ihm seinen Namen verraten hatte. Er schaute den Gang hinauf, Fargas war nirgends zu sehen. Er hatte ihn verloren. Zurückfinden würde er nicht, also beschloss er, die Zeit zu nutzen und sich die Gänge des Kastells einmal genau anzuschauen. Ob er sich wohl jemals im Kastell zurecht finden würde? Wie lange er wohl noch bleiben würde. Er zügelte seine Gedanken und lenkte sich damit ab, darüber nachzudenken, aus welchem Material die Wände bestanden. Plötzlich zog eine Gestalt an ihm vorbei, aus den Augenwinkeln sah er die Lehrlingsrobe Fargas vorbeiziehen. Schnell nahm er Schritt mit ihm auf und folte ihn verträumt. Hatte einer der Händler nicht mal von einem Stein erzählt, der sich Obsidian nannte?
    Geändert von Mäxchen (14.08.2004 um 05:00 Uhr)

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #144
    Ehrengarde Avatar von Ormus
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    Ormus ist offline
    Den Umhang weit über das Gesicht gezogen wanderte Ormus durch die Arkardengänge des Kastells. Das Gefühl nach Hunger verspürte er nicht und so ließ er sich ein traumhaftes frühstück im Refektorium entgehen. Gaan der Jäger des Ringes war schon lange verschwunden und hatte das Kastell verlassen. Der Schwarzmagier wusste nicht so recht was sein Besuch hier sollte, er war sehr überrascht gewesen einen Schwarzmagier, der auch noch Bruder des Ringes war, zu treffen und durchlöcherte ihn später noch, auf einem Spaziergang durch das Kastell, mit fragen. Steckte mehr hinter seinem Besuch? Vielleicht sollte er mal wieder das Kloster aufsuchen, und zwar mit seinem neuen Umhang. Sollte er noch einen Abstecher ins Sumpflager wagen? Dort könnte er sich unter umständen sogar eine Teleport Rune besorgen. Dann würde diese ständige hin und herlaufen wegfallen und er könnte sich bequem Teleportieren, vorausgesetzt ein Lehrmeister würde es ihm beibringen. Vielleicht sollte er Don-Esteban wieder aufsuchen um bei ihm zu lernen. Oder gab es auch andere Lehrer im Zirkel die ihm den einen oder anderen Trick zeigen konnten? Das alles konnte jedoch noch warten die Entscheidung stand für ihn Fest, er verließ das Kastell wieder einmal. Sesshaft würde dieser Ormus nie werden eher ein wandere immer unterwegs zu neuen Abenteuern.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Ritter Avatar von Estragon
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    Estragon ist offline
    Es wurde Zeit. Estragon spürte es. Schon seit einigen Tagen. Die Rastlosigkeit. Anders als vor seiner Rückkehr nach Laiér, aber dennoch nicht zu übersehen. Träume hatte er keine. Der Schlaf war relativ ereignislos. Wenn man bedachte, das er in dem Sessel im dritten Stockwerk kampierte.
    Seine Hüfte bereitete ihm mehr Anstrengungen als Schmerzen. Das warme Wetter war gut für die sich wiederverknüpfenden Knochen. Der Schlagstock, zum Krückstock befördert –oder degradiert?- half einigermaßen.
    Doch Estragon hatte nicht viel Interesse an Bewegung. In schweigsamen Brühten hatte er in dem Sessel gesessen und sich einem Ritual hingegeben, das einer schwachen Abart von einer meditativen Selbstkasteiung gleich kam.
    Er hatte nämlich die Nase gestrichen voll. Das Gewissen, das ihn immer mal wieder in seiner Konzentration gestört hatte, mit lästigen Fragen und Moralvorstellungen, musste weg. Und er musste einen Weg dafür finden.

    Doch jetzt war es Zeit. Zeit, sich neu zu finden. Beliar war sein unumstrittener Gott und auch wenn er nicht mehr viele Freunde im Kastell zu erwarten hatte, würde er hier bleiben. Niemand anders würde ihn aufnehmen. Dessen war er sich sicher.


    Schnell hatte er seine Sachen gepackt. Sein Schwert hatte er in seinem Zimmer wieder gefunden. Zusammen mit seinen restlichen Sachen.

    Er stand in der Eingangshalle des Kastells. Die steinerne Figur, das gespenstische Abbild eines frühren Kastellmagiers, schien ihn schweigend zu betrachten.
    „Was schaust du so?“ fragte Estragon.
    Die Statur antwortete nicht. Der Schwarzmagier nahm seine Pfeife zur Hand und lehnte sich an den in Fels geschlagenen Mann. Er wusste nichts von dem früheren Leben, das diesem sprachlosen Ding einst inne gewohnt hatte. Früher hätte es ihn wohl interessiert, darüber zu erfahren. Doch Dinge ändern sich…tunen sie das nicht immer? Ja, Dinge ändern sich.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Kämpfer Avatar von Garrett
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    Garrett ist offline
    Das Refektorium war gut gefüllt, überall gingen, standen und saßen Schwarzmagier und Lehrlinge des Zirkels. Für Garrett war es allmählich zu viel Trubel, denn noch vor einer Stunde war dieser Saal fast menschenleer.

    Nachdem sich der Dieb noch einen Apfel einverleibt und eine Flasche Wasser getrunken hatte stand er auf und bahnte sich seinen Weg durch die Magier und verließ schließlich das Refektorium.

    Nun schlich Garrett durch die Gänge des Kastells, ohne eine Idee was er als nächstes tun sollte. In den letzten Tagen, nein, in den letzten Wochennwar das leben in diesen Mauern mehr als eintönig gewesen, denn garrett hatte seit langer Zeit nur 4 Räume von innen gesehen: Das Refektorium, den Innenhof, den Orgelsaal und sein eigenes Zimmer.

    As Garrett das nächste Mal wieder nach oben sah, bemerkte er dass er sich in der Eingangshalle befand. Wie er hierher kam, war ihm allerdings schleierhaft. Als er sich hie rumsah, bemerkte er eine Gestalt, die an einer Wand dicht neben einem früheren Schwarzmagiers, welcher nun versteinert war, lehnte.

    Garrett konnte es sich nicht erklären, doch diese Person schien Garrett fast anzuziehen. "Ein seltsamer Kauz... Genau wie ich..." dachte der Dieb.
    Ohne es wirklich zu wollen bewegte sich Garrett in die Richtung der an der Wand lehnenden Person. Kurz darauf, mit der Hoffnung nicht gesehen worden zu sein, denn sonst wäre ja der Überraschungseffekt hinüber gewesen, lehnte Garrett direkt neben der Person an der Wand.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Schwertmeister Avatar von Ray
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    Ray ist offline
    Als Ray das Refektorium mit wohlgefülltem Bauch verließ, entschied er sich schließlich recht schnell. Er würde sich einfach durch die Insel durchfragen, wo Ceron denn abgeblieben war. Ein Schwarzmagier musste doch auffallen! Er hatte außerdem Lust auf eine Wanderung. Eine ausgedehnte Wanderung, auf der er sein Können mit dem Schwert und dem des angehenden Magiers erproben konnte, der jedoch nur für Licht sorgen konnte und das nur in einem engen Radius.

    Als er sein Zimmer betrat, fiel ihm als erstes Tenebrus leerer Bonsaibaum auf. War er denn noch immer fort? Wo war der komische Kauz wohl hingeflogen?
    Mit solch trivialen Gedanken beschäftigt begann Ray, seine Sachen zu packen. Die Innentaschen der Magierrobe waren rasch mit dem restlichen Gold gefüllt, das er noch besaß und er nahm auch die Edelsteine mit, die er einst mit Igor geschürft hatte. Wozu wusste er nicht wirklich. Gerade, als er seinen Rucksack auf das Bett stellte, um ihn mit Ersatzrobe und Naryar vollzustopfen, fiel ihm die kunstvoll gewebte, wie üblich schwarze Robe auf, die auf dem Bett lag. Darauf fand sich ein Zettel.

    „Ray, du hast erneut bewiesen, dass du dich um das Kastell verdient gemacht hast, oder es wieder tun willst. Wenn du dich auf die Suche nach meinen Krankenpflegern begiebst, hilft dir das vielleicht:
    Du bist hiermit in der Hierarchie Beliars zum Schwarzmagier aufgestiegen. Nutze deine neue Kraft, um den Auftrag, den ich dir gab, schnell auszuführen. Und bedenke: Mit Kraft erwächst auch neue Verantwortung.
    meditate“


    Das war wahrlich ein Geschenk der Götter! Wie gerufen, dachte Ray. Flugs packte er die neue Robe zu der alten Magierobe in den Rucksack. Und natürlich ging er nie auf Reisen, ohne seine Musikinstrumente einzupacken.
    Bevor er die Eingangshalle ansteuerte, machte er noch einen Abstecher in die Küche, um sich mit Proviant einzudecken. Während der Küchendämon die gewünschten Dinge zubereitete (und das ein oder andere Schmankerl verpackte), überprüfte Ray die Schneide seines Schwerts. Sie war noch immer scharf. Wenn sie auch wieder einmal gepflegt werden wollte.
    Als er endlich alles beisammen hatte, steuerte er die Eingangshalle an. Und er staunte nicht schlecht, dort zwei Gestalten an die Wand gelehnt zu sehen, fast genau in der gleichen Haltung. Einen erkannte er als Estragon, den andern kannte er noch nicht. Aber er sah, dass Estragon ebenfalls auf eine Wanderschaft vorbereitet schien.
    „Holla, wen haben wir denn da? Wo solls denn hingehen, ihr selstamen Gevattern?“ begrüßte sie Ray scherzend.
    Geändert von Ray (15.08.2004 um 05:46 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #148
    Kämpfer Avatar von Garrett
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    Garrett ist offline
    Scheinbar war die Einganshalle ein recht beliebter Ort für nicht geplante Gruppentreffen, denn nachdem sich Garrett neben den vor sich hinstarrenden kerl gesellt hatte, traf ein weiterer Mann ein und hielt auf sie zu.

    Garrett hörte ihm nicht zu als er ihnen etwas zurief, vielleicht eine Begrüßung, denn für ihn war es wichtiger, sich die Menschen genau anzusehen, sie zu beobachten. So auch diesen jungen mann.

    Der Gegenüber war ein mittelgroßer, auf den ersten Blick ein "normaler" junger Mann mit langem Haar und langer, eher hagerer Statur. Mehr interessierte Garrett nicht, und außerdem könnte niemand das verhalten anderer Leute in so kurzer Zeit, den es waren ja nur einige Sekunden, herausfinden.

    Während sich der Neue sich auch an die wand neben den anderen Mann und Garrett lehnte, ruhte Garretts Blick weiterhin auf ihm. Ihm war es egal ob sein Nachbar dies bemerkte, für einen Dieb, besonders für ihn, war es von großer Wichtigkeit zu wissen, mit wem man es zu tun hatte.

  9. Beiträge anzeigen #149
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    Fargas Ferrigan ist offline
    Fargas und Mäxchen saßen schon den ganzen Tag in der Bibliothek. Während Mäxchen die Bücher studierte, die Fargas und vermutlich auch alle anderen Lehrlinge lesen musste, blätterte dieser in einem Büchlein mit verwittertem Ledereinband. Fargas las weniger in dem Tagebuch Holdans, als das er es dazu nutzte, sich an das kleine Abenteuer mit Alvar, Galdor und Champer zu erinnern. Es zog ihn wieder hinaus in die Natur - oder vorerst zumidnest an die frische Luft.

    "Entschuldige mich bitte für einen Moment, Mäxchen. Ich muss etwas frische Luft schnappen." brachte er noch hervor, als er schon aufgestanden und auf halbem Weg zum Portal zurück ins Kastell war. Er wusste nicht, ob Mäxchen ihn überhaupt gehört hatte. Vermutlich war er viel zu tief in die Geschichten versunken, um irgendetwas in seiner Umgebung wahrzunehmen. Fargas aber kümmerte sich nicht weiter um ihn. Als er das Portal durchschritten hatte, hielt er kurz inne. Jedes Mal verspürte er eine Orientierungslosigkeit, die ihn fast schwindlig machte. Es dauerte immer einige Sekunden, bis sich Fargas wieder beisammen hatte. Danach ging er den dunklen Gang entlang in den Eingangssaal und - Da standen drei Zirkel-Magier bei der Steinstatur. Einen hielt er für einen Lehrling, zumindest hatte dieser die gleiche Robe an wie Fargas. Die anderen waren laut ihren Roben eindeutig ranghöhere Magier. Wie hoch vermochte Fargas allerdings nicht zu sagen.

    Hatte auf dem Zettel, der der Lehrlingsrobe beilag, nicht gestanden, er solle mit anderen Kastell-Bewohnern Kontakte knüpfen? Beim Angesicht seines Vaters, das war mit Abstand die größte Ansammlung an Magiern, die sich ihm bisher hier geboten hatte. Und das wollte etwas heißen. Eine bessere Gelegenheit würde sich ihm also nicht bieten, so dachte er zumindest.

    "Dunkelste Grüße, ehrwürdige Magier." Fargas ging einige Schritte auf die Gruppe zu. erst jetzt erkannte er einen der höheren Magier als den Gründer des Daemonica Esembles und nickte diesem freundlich zu. "Bitte verzeiht meine Neugier. Aber dürfte ich erfahren, was drei Magier hier in der Eingangshalle zusammenführt?"

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #150
    Provinzheld Avatar von Ramac
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    Ramac ist offline
    "Magie steckt selbst in der Musik, doch weiterhin gibt es auch magische Musikinstrumente. Die einen Leuchten wenn man sie spielt, und bei in anderen steckt eine sehr starke Energie. Es ist meist die Energie der Zuneigung, des Lebens, der Liebe. Sie zeigt sich nicht offenbar, doch wenn der Musiker sein Instrument spielt, spürt er eine Art lebendige Kraft, wenn sie gewillt ist sich ihm zu zeigen, versteht sich." las Ramac aus dem Buch und hob den Kopf. War es das was er spürte wenn er seine Flöte spielte?
    "...zudem lebt die Kraft von dem Matierial des Instruments weiter, sofern es kräftig genug war die Bearbeitung auszuhalten. Diese Art der Magie ist stärker als der beste Regen magischer Energie oder den größten Beschwörungen. Sie nützt nur dem Barden etwas, doch für ihn ist es die Erfülllung, denn sie verleiht ihm die Kraft seine Musik zum Zauber zu machen." Ramac schlug das Buch zu. Intressant, wie und wo sich die Magie offenbaren kann. Intressant und Wunderbar zugleich...

  11. Beiträge anzeigen #151
    Schwertmeister Avatar von Ray
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    Ray ist offline
    Der eine Mann zeigte wieder keine Regung, als Fargas zu der Gruppe hinzutrat. Da fand es Ray endlich notwendig, das Schweigen zu brechen.
    „Nun, Fargas, ich kann dir nicht sagen, warum wir hier zusammen gefunden haben. Ich selbst weiß nur, dass ich mich auf die Suche nach meditates Krankenpflegern machen darf, die irgendwo auf der Insel sein könnten. Doch ist ein Auftrag der Hüterin wichtig, und man darf keine Mühen scheuen. Was die anderen beiden verschwiegenen Gesellen hier angeht, frag mich nicht.“
    Er zog die rechte Augenbraue hoch und sah kurz zu Estragon und dem etwas düster wirkenden anderen hinüber. Jedoch schien keiner der beiden etwas zu bemerken. Wenn er glaubte, in ihnen Reisegefährten gefunden zu haben... Naja, das konnte ja heiter werden. Estragon schien verschlossener als je zuvor. Oder war der je anders gewesen? Dieser Mann war ja ein einziges Mysterium!
    Ray überließ es dem Schicksal, was jetzt kommen mochte. Wenn sie zusammen aufbrechen sollten, so würde sich schon alles fügen.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #152
    Ehrengarde Avatar von Ormus
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    Ormus ist offline
    Ormus hatte es dann doch noch vorgezogen ein wenig im Kastell zu bleiben.
    Vielleicht würde er morgen losgehen oder erst in einer Woche, wer konnte dies wissen? Zu später Stunde fand sich eine
    Gruppe aus Leuten, darunter Ray und noch ein Paar andere Kastellbewohner, jedenfalls sahen sie danach aus.


    "Magie zu ehren, Ray. Was hat dies zu bedeuten? Warum ist hier so ein Auflauf zu nachtschlafender Zeit?"

  13. Beiträge anzeigen #153
    Schwertmeister Avatar von Ray
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    Ray ist offline
    Hier wurde es ja langsam richtig voll. Jetzt war auch schon Ormus zu ihnen gestoßen. Wieder brach er das Schweigen.

    „Wie ich schon Fargas hier sagte, ich habe keine wirkliche Ahnung, was geschehen soll. Diese beiden“, Ray deutete auf Garrett und Estragon, „hüllen sich in Schweigen. Und Fargas ist so ahnungslos wie ich. Was mich betrifft, so möchte ich ein wenig auf Wanderschaft gehen. Es reizt mich, meine Fähigkeiten in der freien Wildbahn zu trainieren. Und ich habe einen Auftrag für die Hüterin zu erfüllen. Sag, weißt du nicht zufällig, wo Ceron hin ist? Denn ihn soll ich finden.“

    Ormus schien kurz nachzudenken, dann antwortete er, er wisse es nicht. Das konnte ja heiter werden! Eine Suche nach einem Schwarzmagier, der überall sein konnte. Und dann noch der zweite im Bunde. Es waren ja zwei Krankenpfleger, die er aufzutreiben hatte. Warum mussten die einfachsten Dinge immer die kompliziertesten sein?

  14. Beiträge anzeigen #154
    Ritter Avatar von Estragon
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    Estragon ist offline
    Estragon erwachte etwas desorientiert an der Statur gelehnt und hätte vor Schreck beinahe die Waffe gezogen. Da standen Leute um ihn herum. Sie unterhielten sich leise. Er war einfach eingepennt und keiner hatte das durch die dunklen Gläser vor seinen Augen bemerkt.
    Sehr peinlich.
    „…warum wir hier zusammen gefunden haben. Ich selbst weiß nur, dass ich mich auf die Suche nach meditates Krankenpflegern machen darf, die irgendwo auf der Insel sein könnten. Doch ist ein Auftrag der Hüterin wichtig, und man darf keine Mühen scheuen. Was die anderen beiden verschwiegenen Gesellen hier angeht, frag mich nicht.“

    Ray. Den kannte Estragon noch. Von der Ausbildung her. Die anderen hatte der Schwarzmagier noch nie gesehen.
    Er räusperte sich laut. „Nun, wenn das so ist…Ich will mich einer Wanderung durch Khorinis verschreiben. Muss einige Sachen überprüfen. Wir können ein Stück des Weges gemeinsam schreiten…“ sagte Estragon.
    Ray sah etwas überrascht auf, dann lächelte er. „Das hört sich gut an. Warum nicht.“

    Estragon nickte und streckte sich unauffällig, als er seine alten Taschen und Rücksäcke vom Boden aufhob und auf den Ausgang zusteuerte.
    „Warte noch…“ sagte Ray und wandte sich an die anderen. Estragon glaubte noch drei weitere Männer zu sehen, augenscheinlich alle dem Kastell angehörig. Einen hatte er schon öffter mal im Kastell gesehen. Die anderen waren ihm vollkommen fremd.
    „Noch etwas Gesellschaft kann nicht schaden.“
    Estragon nickte, als wolle er sage Von mir aus gern
    „Gut. Wer mich nicht kennt, ich bin Estragon.“ wandte er sich an die anderen. „Ich will ein Stück weit reisen. Wollt ihr mich begleiten, so folgt mir.“
    Damit wandte er sich zum Ausgang.

    Einer von ihnen, dessen Gesicht im Schatten einer tiefen Kapuze verdeckt wurde, wechselte kruze Worte mit Ray, dann verschwand er und kehrte mit einem leichten Proviantbeutel wieder.
    Geändert von Estragon (15.08.2004 um 06:27 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #155
    Schwertmeister Avatar von Fargas Ferrigan
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    Fargas Ferrigan ist offline
    Eine Suche also...Zwar keine Suche die Schätze und andere Sachen versprach, aber zumindest etwas Abwechslung von den schnöden Kastellmauern...Kurz darauf betrat ein weiterer Magier den Eingangsbereich. Ganz schön was los zu dieser späten Stunde. Auch der Magier hatte sich nun gemeldet und sich als Estragon vorgestellt. "Nun, wenn Ihr es gestattet - Ray war euer Name, richtig? - würde ich Euch gern bei eurer Suche begleiten. Schließlich sehen vier Augen mehr als zwei, nicht wahr?" Fargas setzte sein freundlichstes Lächeln auf - auch wen nes unter der Kapuze vermutlich kaum zu sehen war. "Aber bitte entschuldigt mich zunächst. Ich werde im Refektorium erwartet. Die Küchendämonen müssen mich schon vermissen. Ich hole nur Proviant und meine sieben Sachen." Sein Lächeln blieb auch bestehen, als er an den drei Magiern vorbei ging und das Refektorium betrat.

    Fargas verspürte unglaublichen Hunger und der Gedanke, dass ihm womöglich eine längere Reise ohne ordentliche Verpflegung bevorstand, verstärkte dies nur noch. Ein Gedanke später stand vor ihm auf einem Tisch ein dampfender Teller voll Scavangerbrühe, natürlich mit weichgekochtem Scavangerfleisch, komplettiert mit einem Sahnehäubchen, das in der Tellermitte trieb. Dahinter türmten sich Brot, Fleisch und Käse in den verschiedensten Variationen auf drei großen Silbertellern. Und natürlich stand auch ein volles Glas bereit. Fleisch, Brot und Käse ließ er sich in ein großes Tuchbündel einpacken und lief flux in sein Zimmer hinauf, während er die Suppe schlürfte und es irgendwie auch noch schaffte, das Weinglas mitzuführen und hin und wieder einen Schluck zu nehmen. Im Zimmer angekommen nahm er auch nur schnell sein Schwert zur Hand, schulterte den Rucksack samt Proviantbeutel und ging wieder hinunter in die Eingangshalle, wo immernoch die vier Magier standen. Jedoch wand sich einer davon, es war wohl Estragon, gerade zum Gehen, sodass sich Fargas noch etwas mehr beeilte. Wer weiß, wie diese Nacht enden mochte.
    Geändert von Fargas Ferrigan (15.08.2004 um 06:23 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Renata
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    Renata ist offline
    Nach einem langen und erholsamen Schlaf machte sich die frischgebackene Heilerin daran, sich zu mitternächtlicher Stunde hinab ins Parterre zu begeben. Sehr aufgeräumter Stimmung hatte sie vor, sich ein ausgesprochen spätes Frühstuck zu Gemüte zu führen. Doch so weit kam sie nicht. In der Halle, die sie gerade zu durchqueren gedachte, hatte sich eine Gruppe Menschen zusammen gefunden, offenbar bereit zum Aufbruch zu einer Reise. Ray erkannte sie und natürlich Estragon, der bereits seinen Rücksack geschultert hatte. Ein paar ganz fremde Gesichter waren auch dabei, sie merkte, dass während ihrer Abwesenheit auch im Kastell das Leben weiter gegangen war.

    Ray war derjenige, der den Stufen am nächsten stand und den sie als erstes erreichte. "Was ist denn hier los?" sprach sie ihn an. "Wir gehen auf Wanderung" antwortete er "Die Gruppe hat sich fast zufällig zusammen getroffen, die einen haben ein bestimmtes Ziel, die anderen wollen einfach nur ... wandern". Die Magierin nickte, als sie das hörte, ließ einen der Gruppe dabei nicht aus den Augen. "Mir ist auch gerade nach Wandern" flüstete sie Ray zu "ob die anderen wohl etwas dagegen hätten, wenn ich mitkommen würde?" In Wahrheit erwartete sie auf diese Frage keine Antwort, statt dessen eilte sie zurück in den ersten Stock, um schnell noch ihr Wanderbündel, das seit ihrer Rückkehr unbeachtet und unausgepackt in einer Ecke lag, zu holen.
    Geändert von Renata (15.08.2004 um 07:09 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #157
    Held Avatar von Rhodgar
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    Rhodgar ist offline
    Ein erlösendes Gefühl durchfuhr Rhodgars Körper. Er schlug die Augen auf und verspürte das erste Mal seit Wochen den Drang, aus seinem Bett zu steigen. Bei Bewusstsein zu sein und dieses auszukosten. Sicher, in den letzten Tagen war er einige Male wach gewesen, doch alles was er in diesen kurzen Momenten geschafft hatte war von einer verschwommenen Gestalt ein paar Löffel mit einem undefinierbaren Schleim in den Schlund geschoben zu bekommen, und daraufhin sofort wieder der Welt des Wachens und Wandelns zu entfliehen. Ob dies nun am Essen oder an der körperlichen Verfassung lag... wahrscheinlich beides.

    Der hohe Schwarzmagier probierte sich an dem kläglichen Versuch aus dem Bett zu steigen. Nun, er hatte mittlerweile über zwei Wochen lang an diese Liegegelegenheit gefesselt sein Dasein gefristet, seine Knochen waren Bewegung sowie Belastung dementsprechend einfach nicht mehr gewöhnt. Er knickte mit dem armen ganz erbärmlich ein, was zur Folge hatte dass sich sein Oberkörper, auf dem der eindeutige Schwerpunkt des Gewichts lag, von der Bettkante plumpste.
    Glücklicherweise würde er von diesem Sturz nicht mehr behalten als einen blauen Fleck am Beckenknochen. Doch trotz dem doch härteren Aufprall klärte sich sein Blick nur langsam auf. Die verschiedenen, verschwommenen Schemen konnte er nur mühselig einordnen, geschweigedenn sofort sagen, in welchem Zusammenhang sie mit seinem Aufenthalt an diesem Ort standen. Ein paar Bettreihen, Regale, Bücher zuhauf... all jene Dinge sagten ihm überhaupt nichts. Sicher, sie waren interesseerweckend, keine Frage. Allerdings sagte Rhodgar ein Gefühl, dass es äußerst unklug war, sich mit solch unbekannten Dingen abzugeben.

    Erst recht nicht, wenn erschwerend zu der sowieso schon konfusen Situation hinzu kam, dass er nichts anhatte außer einem winzigen Stückchen Stoff, das gerade mal seine edelsten Teile verdeckte. Die Gewissheit, schonmal etwas Anderes, Schöneres und vor allem Bedeckenderes getragen zu haben, verhärtete sich von Moment zu Moment. Doch der Magier ohne Gedächtnis zuckte nur mit den Schultern. Wenn es ihm bestimmt war, bald Aufklärung über seine ungewöhnliche Situation zu erhalten, dann würde dies schon passieren. Irgendwann.

    Solange wollte er sich ersteinmal umsehen. Sah zumindest sehr interessant aus hier. Und so verließ der hohe Schwarzmagier ohne jede Erinnerung und im Prinzip splitterfasernackt die Krankenräume, und trat auf den Gang hinaus.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Schwertmeister Avatar von Ray
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    Ray ist offline
    „Wollt ihr mich begleiten, so folgt mir.“
    Estragon sagte nichts weiter und ging schon auf das mächtige, alte Tor des Kastells zu. Ray sah noch einmal in die Eingangshalle. Eine Art einfache Entschlossenheit machte sich in ihm breit. Er schulterte sein Gepäck und ging bereits auf das Tor zu, als Renata still neben ihn trat. Sie hatte ein einfaches Reisebündel zusammengerichtet, wie es in kurzer Zeit eben möglich war.
    „Dann wollen wir mal.“ sagte Ray nur. Renata nickte. Täuschte er sich, oder hielt sie bewusst einen gewissen Abstand zu Estragon?
    Nein, das redete er sich ein. Diese vier, Renata, Seraphin, Rhodgar und Estragon hielten doch zusammen wie Pech und Schwefel, mochte man meinen. Den Eindruck hatte er jedenfalls von ihnen gehabt.

    Er verscheuchte diese nebensächlichen Gedanken und er ging mit der kleinen Gruppe von Magiern durch das Kastelltor hinaus in die düstere Nacht. Ein wahrlich seltsamer Anblick musste das sein, doch ein passender. Die Beliarjünger verlassen ihren Hort des Nachts, dachte er.
    Selbst die sonst so kecken Skelette schienen perplex bei diesem Exodus. Nicht eine Bemerkung hörte man von ihnen, als die Gruppe an ihnen vorbei in die Finsternis zog.

  19. Beiträge anzeigen #159

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    die hüterin betrat das kastell mit einm korb voller pflanzen, den sie auf dem rücken trug. einem hilfreichen dämon reichte sie den korb weiter und befahl ihm, die sachen schonend zu trocknen. dann eilte sie in den keller, um sich in die baderäume zu begeben. nachdem sie sich erfrischt hatte, ging sie ins refektorium, um sich ein ordentliches abendbrot kommen zu lassen.

    dabei sah sie sich nach ray um, der doch eigentlich schon die beiden aus dem lavaturm geholt haben sollte.

    "wo ist ray?" der erzdämon meinte nur, er würde ihn benachrichtigen.

    damit gab sich meditate erst einmal zufrieden.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Held Avatar von Rhodgar
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    Rhodgar ist offline
    Innerlich war der Gedächtnislose hin und her gerissen. Diese insgesamt finstere und beinahe schon bedrückende Atmossphäre jagte ihm einen kalten Schauer nach dem Nächsten den Rücken herunter. Im Bezug darauf würde er am liebsten Beine in die Hand nehmen und so schnell wie möglich an einen anderen Ort fliehen (dass es im Kastell überall so aussah wusste er natürlich nicht).
    Andererseits, eine gewisse Faszination konnte man diesen Dingen nicht absprechen. Schon alleine der Fußboden war einige Hingucker wert, sodass Rhodgar den größten Teil seines wirren Marsches durch das Flursystem dieses Gemäuers den Kopf zu Boden geneigt tat. Hier und da verlor er sich mit seinen Blicken in einem der so anziehenden Bildern, doch... dieser Fußboden. Von solch einer Eleganz zeugte dieser Teppich, und das schwarz-weiß gekachelte Muster der Fliesen schäumte von Anmut und Ästhetik geradezu über. War es möglich, sein Herz an einen Fußboden zu verlieren?

    Einerlei. Rhodgar schritt weiter. Mit der Zeit bekam er das Gefühl, sich in diesem riesigen Labyrinth hoffnungslos zu verlaufen. Nun fehlten ihm die Erinnerungen daran, dass er eigentlich ein hohes Mitglied des schwarzen Magierzirkels war, und es sich somit eigentlich gar nicht mehr erlauben durfte sich zu verirren, wohl sehr.
    Doch ahnungslos von alledem tat er einen Fuß vor den Anderen, Schritt für Schritt in die ungewisse Dunkelheit hinein...
    Aus der aber gerade in diesem Moment etwas auf ihn zu zu kommen schien. Zuerst dachte Rhodgar es sei pure Einbildung, doch das feuerrote Augenpaar in der Schwäre vor ihm wollte und wollte nicht aus seinem Vorstellungsvermögen verschwinden, woraus sich die logische Schlussfolgerung ziehen ließ, dass es sich bei diesem, ja was es auch immer war... bei diesem Ding um eine Ausgeburt der Realität handeln musste.
    Nach und nach wurde dann der Rest des Wesens vom Feuerschein einer Fackel beschienen. Aller Neugier zum Trotz wünschte sich Rhodgar in dem Moment, das Licht würde einen weiten Bogen um die Kreatur vor ihm machen. Die ledrig Haut, die riesigen Pranken und vor allem die Tatsache, dass dieser massige Körper in der Luft schwebte, mit zwei Flügeln flatternd, waren Grund genug um in Panik zu geraten, fand der Magier. Und was mochte das erst für ein diabolischer Stoff gewesen sein, den die Kreatur gehalten hatte? Teufelei, Hexerei!

    Überstürzt machte er kehrt und ergriff das Weite. Seine Füße führten ihn einen anderen Weg entlang als er ihn gekommen war, und erst nach bestimmt zwölf genommenen Abzweigungen wagte er keuchend einen Blick zurück. Gut, das Ding schien ihm nicht gefolgt zu sein.
    Dafür stieg ihm jetzt ein Duft in die Nase. Ein Geruch der ganz großen Art, einer von jenen, die einem augenblicklich das Wasser im Mund zusammen laufen ließen, und den Magen zum unüberhörbaren Knurren brachten. Rhodgar konnte einen solchen Duft einfach nicht in Verbindung bringen mit einem solchen Monstrum, woraus er schloss dass er an dem Ort, von dem Geruch ausging, nicht auf ein solches Geschöpf stoßen würde.
    Die Nase in die Luft erhoben und schnuppernd, wagte er noch einen kleinen Marsch, bis er schließlich vor einer imposanten Tür stand. Ganz Eindeutig, der Appetitmacher drang aus dem Raum dahinter in sein Riechinstrument. Ohne lange zu überlegen öffnete er die Tür und ließ seinen Blick durch die Halle schweifen, die sich dahinter verbarg.
    Es war, als hätte er mit diesen zwei Schritten eine ganze Weltengrenze überquert.

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