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Seit den späten Stunden der Nacht saß bereits eine einsamer Mann im Refektorium, trank einen Tee nach dem anderen und schien vollkommen in Gedanken versunken. Sein Gewand war rot, bis auf die Augengläser, hinter deren gelben Färbung er seinen Blick versteckt hielt. Wenig gab er von seinem Körper preis, nur sein Gesicht konnte man teilweise sehen, der war Rest unter zahlreichen Kleidungsstücken versteckt.
Sicherlich war das Kastell ein ort, an dem viele seltsame Dinge vor sich gingen und die Bewohner des alten gemäuers durfte man sicherlich nicht anders einschätzen, doch in dieses Schema schien der Fremde ganz gut zu passen. Jedenfalls sah er nicht wie jemand aus, dem man ohne weiteres über den Weg traute. Bisher hatte er keinen der Dämonenbeschwörer angetroffen, ihre Reaktionen gegenüber ihm, dessen Absichten immernoch unklar waren, waren unbekannt. Allerdings würden sie ihn zweifelsohne nicht so ablehnend gegenüber treten wie die Bewohner der Stadt, so engstirnig konnte man als Anhänger einer finsteren Gottheit einfach nicht sein. Nein, nicht jeder normale Bürger opferte sein Leben aus Spaß an der Freude den dunklen Künsten. Hier sah man die Dinge sicherlich anders, aus einem anderen Blickwinkel, hatte andere Ansichten. Das zumindest versprach der Wanderer sich von diesem mysteriösen Ort.
Eine kleines Scheibe Brot mit Butter, bitte , sprach er beiläufig in die Leere des Raumes hinein, in der Gewissheit, dass man ihn gehört hatte. Ja, mit der ein oder anderen Abnormalität des Kastells war er bereits vertraut. Ohne lange warten zu müssen wurde das Bestellte gebracht und wohl ebenso schnell gegessen.
Es war bei der Ankunft des Fremden bereits zu spät gewesen um noch zu schlafen, letztlich hätte er nur zu viel vom neuen Tag verpasst...
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„Nun, Ramac, lasst mich kurz überlegen. Igor Vectrex spielt eine zauberhafte Flöte und Ormus eine vieltönige Okarina. Beide verstehen die Musik und können sich ihr hingeben. Was ich glaube, wird Euch auch im Handumdrehen gelingen. Musik ist ein Zauber, der alles in den Schatten stellt, was wir hier treiben, wenn ihr mir diese These erlaubt. Wenn Ihr wollt, Ihr könnt all Eure Begabungen dem Ensemble beisteuern.“ erwiderte Ray ermutigend. Ramac nickte schließlich und meinte, es wäre ihm eine Freude. Ray entschuldigte sich jedoch drauf sogleich, er müsse seine Studien fortsetzen.
„Angenehm, Euch kennengelernt zu haben, Ramac!“ verabschiedete er sich.
„Mich freut es ebenfalls.“ meinte Ramac. Er widmete sich nun wieder dem Spiel mit der Pfeife. Ray nickte zum Gruß und nahm seine Lektüre wieder auf.
Er setzte sich auf die Bank, wo seine Bücher noch immer lagen und fing an, Band II zu lesen. Der beschrieb die Art von Verbindung, die man aufbauen musste, um eine untote Blutfliege zu rufen. Dann wie eine aussah:
„Seid Euch gewahr, das Geschöpf hat nicht zwei oder gar sechs Flügel, sondern vier - zwei Flügelpaare. Weiters einen Stachel, der nach unten zeigt und nach vorn gebogen ist. Die Muskulatur (auch die einer verwesenen Blutfliege) soll kräftig um den Unterleib sein, auf dass sie kraftvoll zusteche. Seid Euch dennoch bewusst, wie vergänglich die Blutfliege ist, die Ihr beschwören werdet. Ein geübter Kämpfer hat keine Probleme, Euch Paroli zu bieten!“
Das wusste Ray bereits, hatte ihn doch Azathot mit einer Blutfliege im Einhandkampf geprüft. Als Meister des Schwertkampfes war es Ray nicht mehr schwer gefallen, die Blutfliege auszuschalten. Ganz anders war es ihm da ja mit Renatas Fliege ergangen. Er revidierte seine Meinung, dass eine Blutfliege für die Verteidigung nicht so gut geeignet war. Immerhin konnte er ja eine beschwören, um den eigentlichen Kampf Mann gegen Mann hinauszuzögern.
In solchen Gedanken versunken saß der Magier Ray auf der Bank und genoß die Abendsonne.
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Lehrling
So ging Tsaryh also wieder in die Bibliothek, denn er wollte mehr über den ZuX erfahren. Er hatte das Prinzip der Bibliothek schon verstanden und so wurde es ein Leichtes die richtigen Textstellen in den Büchern zu finden. Tsaryh konnte nicht an sich halten einiges mit einem "Ah", "Oha", "Mh" oder "Ist ja interessant." zu kommentieren. Nun wusste er auch, wer die Gremiumsmitglieder waren und wie die Hierachie des Zirkels aussah. Etwas seltsam kam ihm das vor, was er da über die Aufnahmeprüfung las. Das konnte doch nicht wahr sein, was dort geschrieben stand. Eigentlich sollte ihn ja nichts mehr überraschen, vor allem nicht im Kastell, aber er war halt neu in "der großen weiten Welt" und kam ja schließlich vom Lande.
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Fargas wurde wieder einmal aus seinen Gedanken gerissen. Irritiert blinzelte er einige Male, bevor er sich vollends von dem Buch vor ihm lösne konnte. Als er sich in der Bibliothek umsah, erkannte er auch die Quelle der Unruhe.
"Hat man Euch nicht gelehrt, dass in Bibliotheken Ruhe zu herrschen hat?" Unwirrsch musterte er den Kerl, der immernoch einige Bücher durchblätterte, nur um sie wenig später mit einem nervigen Laut des Erstaunens wieder zurückzustellen. "Beim Angesicht eures Vaters. Gebt endlich Ruhe!"
Fargas wandte sich wieder ab und versuchte den Störenfried aus seinem kopf zu verbannen. Etwas entmutigt betrachtete Fargas die Bücher vor sich. Der ungelesene Bücherstapel zu seiner Rechten schien einfach nicht kleiner werden zu wollen. Trotzdem las sich Fargas wieder in die Geschichte hinein, aus der er gerade herausgerissen wurde.
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Lehrling
"Oh, entschuldigt, ich dachte, ich wäre alleine hier in der Bibliothek. Verzeiht. Und nein, es wurde mir nicht beigebracht!" 'Muss der sich gleich so aufblähen, bloß wegen dem bisschen Gemurmel???' Im Folgenden versuchte Tsaryh sich ein wenig zusammenzureißen und er wurde auch ruhiger, wodurch es ihm gelang, konzentrierter zu lesen.
Aber nach kurzer Zeit musste er sich von den Büchern wieder lösen. 'So viele Informationen auf einmal. Ich werde erstmal in den Innenhof gehen und meine Augen entspannen.' Er räumte die Bücher extralaut zusammen um den Griesgram zu ärgern und verlies danach die Bibliothek. Er blinzelte als er heraustrat, weil sich seine Augen erstmal an das helle Licht gewöhnen mussten.
Geändert von Tsaryh (06.08.2004 um 02:10 Uhr)
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Incanus stiefelte sichtlich geladen aus dem Innenhof. Dieser freche Dieb hatte seine Laune soeben ins Bodenlose stürzen lassen. Genau einen Meter, bevor er wieder in den schattigen Gang treten würde, blendete ihn die gleißende Sonne plötzlich für eine Sekunde, doch das reichte aus, um ihm für ein paar Sekunden die Sicht zu nehmen. Und wie es das Schicksal wollte, stieß er mit voller Wucht mit einem entgegenkommenden Mann zusammen, sodass beide auf den Boden stürzten.
„VERDAMMT! KANNST DU NICHT AUFPASSEN!?“, brüllte der Lehrling den Mann an und rappelte sich auf. Es war ein junger, hochgewachsener Mann mit blonden Haaren, der eine einfache Bauernkleidung trug und nicht sehr gefährlich aussah. Er sah Incanus nur etwas verwirrt an. „Sag schon! Was willst du!?“
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Ganz glatt und rosa sah Rhodgars Haut nach dem Häuten aus, er hatte jetzt die Farbe eines jungen Molerats. In einer Schüssel, in ein feuchtes Tuch eingeschlagen, lag das Ergebnis ihrer Schrubberei. Bei dem Gedanken daran, was Meditate damit vorhatte, lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Für diese Aktion würde sie mindestens Ceron als Helfer anheuern, eventuell auch noch dessen stillen Begleiter, den sie neulich in den Krankenräumen gesehen hatte und vielleicht sogar auch noch den Barden mit der schönen Stimme, wie hieß er noch gleich? Ach ja: Ramac.
Die Magierin seufzte. Die Begegnung mit dem erwachten Estragon hatte sie aus der Fassung gebracht, mehr als sie sich bisher hatte eingestehen wollen. Die Erinnerung an ihre gemeinsamen Erlebnisse hatte sie in den letzten mit Beschäftigung angefüllten Tagen so gut es ging in den Hintergrund gedrängt gehabt, jetzt waren sie mit einem Schlag wieder da. Solange Seraphin sich noch dem Kastell fernhielt und Rhodgar noch schlief waren es nur Estragon und sie, die um das Schicksal der Menschen von Laiér wussten. Warum hatte er nicht mit ihr gesprochen und was mochte er Rhodgar zugeflüstert haben? Sie starrte noch eine Weile auf die Tür, durch die Estragon schon vor Stunden gegangen war und dort vor ihrem inneren Auge eine Kontur zurück gelassen hatte, dann schüttelte sie sich, als könnte sie damit das Gespenst an der Tür vertreiben.
Rhodgars Stirn fühlte sich lange nicht mehr so frostig an wie vor dem Häuten. Es wurde Zeit, mit Rhodgars Heilprozedur fortzufahren.
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Lehrling
Tsaryh rieb sich, nachdem er zu Boden gegangen war, noch seinen Oberschenkel, der etwas Schmerzen verursachte, aber er wusste, dass diese bald vorüber gehen würden, nur im Moment schmerzte der Oberschenkel noch sehr.
Ganz sachlich (aber doch etwas schnippisch) reagierte er auf den offensichtlich sehr verärgerten Mann, der ihn soeben angerempelt hatte: "Punkt 1: Ich kenne noch nicht einmal Euren Namen und Ihr auch nicht meinen. Mit welchem Recht duzt Ihr mich also? Punkt 2: Nicht ich habe Euch sondern Ihr habt mich angerempelt und schließlich Punkt 3: Ich bin neu hier und will mich über das Kastell und den Zirkel informieren."
Ihm war schon etwas mulmig zu Mute, als er das von sich gegeben hatte, schließlich liefen hier viele Schwarzmagier rum und vielleicht war sein gegenüber auch einer, der ihn nun in Beliars Reich schicken würde oder ihn verwandeln könnte. Aber Tsaryh bemühte sich, seine Ängste nicht zu zeigen.
Geändert von Tsaryh (06.08.2004 um 02:36 Uhr)
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Ramac stand auf. Er streckte sich ausgiebig, packte die Flöte ein und schritt aus dem Innenhof. Bald darauf saß er im Refektorium und nahm ein kleines Abendmal ein. Er hatte keinen großen Hunger und war nicht müde. So stand er auf und alsbald verschwanden die leeren Teller und der Kelch im nichts. Ramac lenkte seine Schritte durch das Erdgeschoß des Kastells und öffnete wahllos eine Tür. Sie ließ sich öffnen, war also keine der Laboratorien. Er sah sich um. Es war eine Küche mit vielen Herden und Öfen. Ein paar Küchendämonen werkelten herum, was aber anscheinend unnötig gewesen wäre denn er sah gerade wie sich ein Pfandkuchen von selbst umdrehte. Der Chefkoch war anscheinend ein größerer Dämon mit grünen Schuppen und einer Krokodilartigen Schnauze. Die Dämonen sahen ihn an, sagten jedoch nichts. Ramac setzte sich an einen kleinen runden Tisch, der in der Ecke stand und sah den Dämonen zu. Hier kippte sich ein wenig Milch selbst in einen Topf, da schälten sich Kartoffeln selbst und woanders wurde der Teller garniert. Nun wusste Ramac wieviel Magie in diesem Kastell wirklich steckte. Die Speisen die magisch im Refektorium aufgedeckt wurden, wurden hier auch magisch hergestellt. Einer der niederen Dämonenköche brachte ihm einen kleinen Teller und einen Kelch voll Wein. Er sah auf den Teller in welchem Vanillepudding war. Aber das gab es doch nicht. Gerade hatte er an einen guten Pudding gedacht.
"Woher wisst..." versuchte Ramac zu fragen kam jedoch nicht zu Wort denn in seinem Kopf brummte abprupt eine Stimme auf.
"Wir wissen alles, Lehrling. Nun iss und lass es dir schmecken."
Ramac nickte nur denn er war unfähig etwas zu sagen, so brummte ihm die Wumme. Als er aufgegessen hatte, wollte er den Teller und den Kelch gerade zu einem Wassertrog tragen als er plötzlich zu besagten selbst davonschwebte.
"Ich danke euch." sagte er noch und schloss schnell die Tür in der Hoffnung die Dämonen würden nicht antworten. So war es.
Wieder in der Bibliothek rief der Barde laut "Dämonen im Kastell" aus und holte das herrausgefallene Buch...
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Incanus lachte spöttisch aufgrund dieser frechen Antwort. „So kleine Wichte wie dich duze ich, wenn es mir passt, klar? Und wer hier wen umgerannt hat, will ich jetzt nicht ausdiskutieren. Und du willst dich informieren? Nun, wenn du willst, kann ich dir ein wenig erzählen. Ich bin zwar kein wandelndes Lexikon, aber das Nötigte weiß ich auch. Soll ich?“
Sein Gegenüber meinte nur „Warum nicht? Wenn ihr Bescheid wisst...“, also begann der Lehrling mit einem kleinen Vortrag.
“Also, ich werd dir ein wenig über das Kastell erzählen, wie du dich hier zurechtfinden kannst. Wie du bestimmt schon bemerkt hast, ist das dort draußen der Innenhof.“ Er wies mit dem Arm nach draußen Richtung Innenhof. „Wenn du den Gang, aus dem du gekommen bist, zurückgehst, kommst du in die Eingangshalle. Die Statue dort solltest du auch bemerkt haben. Sie ist ein versteinerter, ehemaliger Magier des Zirkels, über den ich aber auch nicht so viel weiß. Alles, was wichtig ist, ist, dass du bei ihm etwas spenden musst, was deinem Anliegen und natürlich deinen Möglichkeiten entspricht. Was du spendest, ist deine Sache, aber wenn es verschwindet, bist du hier willkommen. Weiterhin findest du in der Nähe der Eingangshalle die Bibliothek und das Refektorium. Außerdem befinden sich im Erdgeschoss, soweit ich das weiß, Gästezimmer, Krankenzimmer, sowie die Laboratorien der Magier. Hier unten findest du praktisch alles, was das Herz begehrt.
Du solltest aber nicht in die oberen Geschosse gehen, denn dort sollten sich nur Zirkelmitglieder aufhalten, für Neulinge könnte es da gefährlich werden. In den Keller solltest du erst recht nicht gehen, dann da unten ist es erst recht gefährlich. In dem riesigen, praktisch unerforschten Höhlenkomplex dort unten haust garantiert allerlei Viehzeugs, dass dich wohl liebend gern zum Abendessen einladen würde.
Wenn du hier im Kastell einen Wunsch hast, warte nicht auf einen Magier, sondern rufe dir einen der dienstbaren Dämonen herbei, der wird deinen Wünschen nachkommen. Aber sei gewarnt, wenn so ein Dämon mit dir ‚spricht', kann das mitunter recht schmerzhaft werden, falls du weißt, was ich meine.
Und wenn du dem Zirkel beitreten willst, wende dich an die Hüterin des Kastells, sie kann dir da weiterhelfen. Willst du noch mehr wissen?“
Geändert von Incanus (06.08.2004 um 03:33 Uhr)
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Als Squall aus seinem Schlaf aufwachte war die Sonne schon wieder dabei unterzugehen. Was war nur mit ihm los? Warum tat er in letzter Zeit nichts mehr außer in seinem Zimmer auf der faulen Haut zu liegen. So konnte das nicht mehr mit ihm weiter gehen.
Squall stand aus seinem Bett auf und schaute hinaus zum Fenster. Es war ruhig und er konnte in der ferne einen kleinen Schwarm Vögel fliegen sehen. Danach wischte Squall sich noch den Schlaf aus den Augen und machte sich auf in das Refektorium um dort etwas zu essen.
Im Refektorium angekommen dauerte es nicht lange und vor seinen Augen standen mehr Essen, als er alleine hätte essen können. Squall wartet nicht lange und fiel über das Essen her. Nachdem er dann soviel gegessen hatte, dass er nichts mehr hinunter bekam, machte er sich auf den Weg um in der Bibliothek etwas für sein wohl schon eingestaubtes Gehirn zu tun.
Als er die Bibliothek betrat schrak er erst einmal zurück. Wenn man so lange nicht mehr hier war dann vergisst man ganz wie imposant diese Bibliothek hier doch ist. Er setzte sich auf den Platz an den er sich noch erinnern konnte, hier hatte er viele Stunden über seinen Magielehrbüchern gesessen und nachgedacht wie er das alles schaffen sollte. Das waren noch Zeiten dachte er sich. Als er sich gerade für ein Buch entscheiden wollte, wurde er unterbrochen.
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Fargas war sichtlich erstaunt - wenn auch gleichzeitig ziemlich genervt -, von der zunehmenden Zahl an Lesenden in der Bibliothek. Erst dieser Kerl, der lauthals nach ienem Buch über Dämonen verlangt hatte (und Fargas damit ernetu aus seinen Gedanken gerissen hatte) und ehe Fargas auch nur ein Wort des Unmuts herausbringen konnte, betrat auch schon der Nächste die scheinends recht beliebte Bibliothek des Zirkels. Diesmal war es ein wohl etwas höherer Magier, glaubte Fargas zumidnest an der schmucken Robe zu erkennen. Schon sehr merkwürdig. Tagelang trifft er im Kastell fast niemanden, ist in der Bibliothek eigentlich imemr ungestört und nun sind innerhalb ovn wenigen Minuten gleich drei Leute in die Bibliothek gekommen.
Auch wenn der Lesebereich sicherlich groß genug für alle gewesen wäre, beschloss Fargas doch, sich die verbliebenen Bücher auf die Arme zu stapeln und im Innenhof weiterzulesen. Vielleicht würde ihm die frische Luft den Geist etwas erfrischen...
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Fargas sah wieder einmal von seinen Büchern auf, als ein sanfter Windhauch seine Gesichtszüge umschmeichelte. Der Mond erhellte schon längst den Nachthimmel und thronte dort oben gebieterisch über den funkelnden Sternen. Doch schon bald wurde sein Blick fast zwanghaft von dem bezaubernden Sternenhimmel zu dem Bücherstapel neben sich auf der Bank gelenkt. Innerlich fragte er sich, wie es wohl als Magier sein musste. Wenn schon so viel Lektüre nötig war, um Lehrling zu werden, wie sollte das denn nur weitergehen? Und für die Winzigkeit eines Moments lies sich Fargas von seiner Ühantasie beflügeln und wagte einen makaberen Blick in eine zukunft, wie er sie sich ausmalte:
Arkane Macht offenbart sich mir
Doch nichts befriedigt meine Gier.
Unendlicher Wissensdrang ist Preis
Für Kontrolle über Feuer und Eis.
Lese Buch um Buch in der Kammer still,
Verbreite Tod und Schrecken, so ich will:
Todeswelle, Feuerball,
Bin nirgendwo und überall.
Niemals wird der Wissensdurst gestillt,
Bin nie zu einer Pause gewillt.
Mein Leben ganz gewidmet der Magie
Doch Allwissenheit erreich' ich nie.
Einst durch Neugier angetrieben,
Hab ich mich der Magie verschrieben.
Er musste über seine eigenen phantastischen Gedanken lachen. Noch nicht mal Lehrling und schon von mächtigen Zaubern träumen...
Suefzend wendet sich Fargas wieder dem Buch auf seinem Schoß zu.
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Squall hörte seinen Namen und schreckte auf. Er schaute zu dem Eingang der Bibliothek und dort stand ein ihm unbekannter Mann. Als er merkte das Squall reagierte, bewegte er sich auf ihn zu. Squall dachte nach ob er dieses Gesicht irgendwo her kannte, doch das tat er nicht, hatte er schon wieder so viel vergessen, oder kannte er diesen Mann wirklich nicht.
Als der Mann an Squall seinen Tisch angekommen war, fing er endlich an zu sprechen. „Sind sie Squall der Schwarzmagier?“ Squall nickte und wollte unbedingt wissen was dieser Mann von ihm wollte. „Ich bin ein Bote und habe eine Botschaft für sie.“ Squall war verwundert was für eine Botschaft könnte das wohl sein. „Ja dann fangen sie mal an zu erzählen was denn los ist.“ Doch der Bote schwieg und beugte sich hinunter zu Squall. „Können wir nicht irgendwo in stille miteinander reden. Squall sah zwar eigentlich keinen Grund dafür aber wenn der Bote es so wollte, dann wollte er ihm den Wunsch erfüllen.
Auf den Weg in sein Zimmer wurde er immer gespannter darauf was den nun diese Botschaft war. Squall dachte nach ob es irgendetwas logisches sein konnte, wie z.B. Eine Nachricht von jemanden aus Khorinis oder Umgebung, doch ihn viel nichts ein. Aber so ist es ja meistens bei Nachrichten, bestimmt hat jemand den er kannte wieder etwas angestellt und wollte nun Hilfe von Squall. Doch irgendwie machte der Bote ein komisches Gesicht, entweder war er gut im verstecken von Gefühlen, oder es war etwas nicht Erfreuliches. Dann betraten sie Squalls ein Zimmer und Squall wollte unbedingt wissen was denn nun los war.
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Irgendwann im Laufe des Tages war der Wanderer in die Bibliothek gegangen, hatte sich dort mit einem großen Stapel Bücher versorgt. So hatte er einerseits ein paar Dinge über das kastell herausgefunden, sowie über die Magie, die hier gelehrt wird. Auch Umgangsformen standen Kapitelweise beschrieben, wie sich ein Magier zu benehmen hat und anderer Blödsinn, der für den Fremden nicht von Bedeutung war. Ein wirklich interessantes Buch war "Die Zusammengefasste Biographie Eriosos, des Schweigsamen"
Darin fand sich ein Tagebucheintrag, der eine faszinierende Entdeckung des Alchimisten beschrieb.
"Nach jahrelanger Forschung ist es mir leiderimmernoch nicht geglückt den Unsichtbarkeitstrank zu brauen, doch durch einen Unfall hab ich eine viel größere Entdeckung gemacht. es ist faszinierend, ich habe nur Zucker mit Salz vertauscht und die Wirkung war umwerfend. Nachdem ich den Trank zu mir genommen habe verlor ich jegliche Beherrschung über mich selbst und mein Körper begann sich zu verwandeln. Ich wurde größer, stärker, schneller. Ein unbeschreibliches gefühl, doch war ich auch nicht mehr Herr meiner Sinne. ich begann mein ganzes Laboratorium zu zerstören, einfach weil ich es konnte. Überall krachte und blitzte es, als die Zutaten sich vermischten. Ein wahres Feuerwerk hab ich entfacht und als ich dann nichts mehr zu zerstören hatte bin ich raus aus dem Gebäude, ab in die Stadt und dort habe ich mein Werk weitergeführt. Ich habe Stände am Markt zertrümmert, in Wirtshäusern randaliert und als die Stadtwache mich fangen wollte konnte ich sie ohne Probleme besiegen. Durch die Straßen habe ich sie geschleudert und es hat mir unheimlichen Spaß gemacht, gab mir Befriedigung in meiner Zerstörungswut. Dann allerdings geschah etwas unerwartetes. Ich verwandelte mich auf offener Straße wieder in mein altes Ich, so wie ich jetzt bin. Die Wachen haben mich gesehen, ich bin gerannt, sie verfolgten mich. Wahrscheinlich werden sie mich bald finden, aus der Ferne hört man schon lange ihre Rufe. Das rezept schreibe ich bewusst nicht hier rein, damit nicht noch einmal so etwas passieren kann. Diese Worte schreibe ich als Warnung an alle Alchimisten dieser Welt: Verwechselt niemals Zucker und Salz."
Im Nachhinein eine etwas seltsame Geschichte. Verschwendete Zeit, nichta als verschwendete Zeit. Seufzend erhob sich der Fremde und verschwand aus der Bibliothek. Er war leicht verärgert, hasste er doch solche idiotischen Erzählungen, aus denen man keinerlei Nutzen ziehen konnte. Für heute würde er sich wohl erst einmal schlafen legen, er war ohnehin totmüde.
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Nachdem Igor sein Schwert endlich fertiggestellt hatte, konnte er sich der Sache widmen, die er so lange hat schleifen lassen, doch dazu benötigte er reinstes Silber. Er hatte es ja schonmal aus anderen Metallen extrahieren können mit einem komplizierten Vorgang, welcher etwas zeitaufwendig, aber dafür lohnend war. So nahm er sich einige Brocken Messing, Zinn und Zink und begann die Extraktion. Nach mehreren Stunden hatte er daraus reinstes Mondsilber erhalten.
Mit einem kleinen Hammer schmiedete er den Brocken länglich und war bemüht darum, ihn so quadaratisch wie nur eben möglich zu formen. Anschließend trennte er drei Stücke heraus, zwei davon schmiedete er an das obere Ende in einem 90 Grad Winkel an das verbliebene Stück. Sein Werk hatte nun die Form eines T angenommen. Das letzte Stück wurde zu einem etwas breiteren Band plattgewalzt und oval geformt. Endlich war das passende Werkstück hergestellt um seine gefundene schwarze Perle aus dem Minental zu verwenden. Der Magier legte es zentral in das Oval hinein und bördelte die Ränder so nach unten, daß sie die Perle fest umschlossen. Mithilfe eines Stücks Silberdraht, den er noch übrig hatte verband er nun das Oval mit dem T-Stück und verlötete die beiden Teile.
Die grobe Form war fertig, nun mußten noch Feinheiten vorgenommen werden, mittels feiner Feilen wurden die Ecken und Ränder sauber ausgefeilt und gegratetet, anschließend an der Schleifmaschine auf Hochglanz geschliffen. Das Symbol war fertig, wie er aus einigen Büchern der Bibliothek erfahren hatte, ein Zeichen des Lebens oder auch als Ankh bezeichnet. Hoffentlich würde es der Hüterin gefallen. Aus schwarzem Samtband, daß er vor etwas längerer Zeit in der Stadt gekauft hatte schnitt Igor ein längeres Stück heraus, so daß es genau um einen Hals passte und befestigte noch eine Klammer, die er aus Silberdraht gebogen hatte daran. Die Maße dafür hatte er im Kopf, es war ein Hals, dessen Kopf Igor bei seinen Tagträumen verfolgte, ihn immer wieder beschäftigte und mal Hoffnungsschimmer, mal Zweifel aufkommen ließen, doch würde er den Mut aufbringen, es persönlich zu übergeben? Zum jetzigen Zeitpunkt eher nicht, also rief er sich einen Dämonen.
Igor war schon sehr erstaunt über die Flatterfliege, die sich soeben materialisierte. Es war ein Dämon, unverkennbar, aber so klein?
"Was bist Du denn für einer?" fragte er das kleine fliegende Geschöpf. Er bekam nur ein Achselzucken mit einem traurigen Blick zurück. "Nicht traurig sein, vielleicht bist Du ja genau der richtige für meine Aufgabe. Der kleine Dämon blickte wieder auf und nickte heftig. Ein sehr schnelles Nicken, daß irgendwie puztzig aussah.
"Kannst du nicht sprechen?" Schnelle, verneinende Bewegungen. Igor überlegte. "Ich habs, du bist noch in der Dämonenausbildung und lernst das noch!" Wieder dieses Nicken, langsam gefiel Igor dieser kleine Kerl. "Also du hast eine ganz besonders ehrenvolle Aufgabe, siehst du dieses Schmuckstück hier? Das sollst Du der Hüterin umhängen, am besten in einem Moment, wenn sie gar nicht damit rechnet!" Der Magier zeigte dem "Babydämon" wie er das Samtband in der Schnalle befestigte. "Und, schaffst Du das?" fragte er den Kleinen. Ein Nicken mit ehrenvoll glänzenden Augen. "Gut, warte bitte kurz!"
So ohne alles konnte Igor seinen kleinen Freund natürlich nicht losschicken, also entschied er sich dazu ein paar Zeilen zu schreiben.
Verehrte Hüterin,
eigentlich weiß ich nicht genau, wie ich beginnen soll.
Ich werde mich auf eine Reise begeben, von der ich eventuell nicht zurückkehren werde und im Grabe würde ich mich herumdrehen, wenn Ihr nicht erfahren würdet, was derzeit in mir vorgeht. Seitdem Ihr mich in den Zirkel aufgenommen habt, beschlich mich immer ein seltsames Gefühl in Eurer Gegenwart, anfangs dachte ich es wäre das Kastell selbst, doch so ist es nicht...Ihr seid der Grund dafür, dessen bin ich mir nun sicher. Es ist Euer Antlitz, daß mich in dieses Sehnsuchtsreich geführt hat, worin ich mich befinde, doch habe ich nicht den Mut Euch persönlich mit diesem Anliegen gegenüberzutreten, deswegen wird mein kleiner fliegender Freund das für mich tun. Dieses Symbol soll Euch in Zukunft schützen, es würde mich freuen, wenn Ihr es tragt. Vielleicht ist das alles sehr verwirrend für Euch, möglicherweise wird es in den folgenden Versen klarer...
Wenn der blutende Fall plötzlich endet
In sanften Schwingen – leuchtend, leise
Ein zerbrochenes Hoffen, Sehnsucht spendet
In Meeresaugen – flüsternd, weise
Wenn Klingen sich mit Federn tauschen
Ein reines Lächeln – belebend, sinnig
Sich mit einem Seelenrauschen
Ins Herz graviert – verstehend, innig
Dann möchte ich schweigend nur verweilen
Verhindern jedes Wortes Klang
Und während Dunkelheiten vorüber eilen
Euch verfallen – einen Atemzug lang...
Sollte ich nicht zurückkehren, seht es als ein Abschiedsgeschenk von einem Träumer an, wenn doch, hoffe ich, daß ich bis dahin den Mut aufbringe, Euch gegenüberzutreten...
In Hochachtung
Igor Vectrex
Der Magier rollte das Stück Pergament ein, nachdem die schwarze Tusche getrocknet war und versiegelte sie mit ein wenig zähflüssigen Pechs. "So dies Schriftstück überreichst Du bitte auch der Hüterin, nachdem Du ihr das Amulett angelegt hast, einverstanden?" Wieder nickte der kleine Dämon heftig und verschwand rasch. Bleibt nur noch eines zu tun. Igor rief sich einen weiteren Dämonen, dieser war wieder groß, um ihm aufzutragen, Ceron sein Transfluenzsystem mit der Goldplatte zu überreichen und Estragon seinen Stab auszuhändigen, der schon so lange als Zimmerschmuck in der Ecke gestanden hatte. Anschließend ging Igor in sein Gemach, legte seine Robe an, packte seinen Rucksack und lief ins Refektorium um seine Karaffe aufzufüllen und ein Lunchpaket mitzunehmen. Mit angelegter Mondenklinge, Rucksack und Lexa im Schlepptau verließ der Magier mit schnellen Schritten das Kastell auf der Suche nach einem Lehrmeister. Hoffentlich würde er diese Hallen und vor allem meditate wiedersehen...
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Sonnenlicht verbannte sein Gesicht. Er schlug die Augen auf und stellt erfreut fest, dass seine Brille zurückgekehrt war.
Das war also doch alles kein Traum gewesen? Das war alles real? Nun, vielleicht von beidem die Hälfte. Wer wusste das schon. Es war unerheblich.
Estragon zog sich an den Lehnen des Sessels nach vorne. Seine Hüfte war kalt und hart wie ein Eisblock. Er brauchte dringend eine Krücke.
„DÄMON!“ donnerte er gebieterisch.
Brauchte der einer der dienstbaren Geister tatsächlich etwas länger als sonst? Es schien dem Schwarzmagier so.
Der Geflügelte tauchte mit glühenden Augen und ledrigen Schwingen in Estragons Sichtfeld auf.
Ich höre?
Estragon machte eine interessante Feststellung. Die Dämonen legten immer mehr ihre Arroganz und selbstgefällige Art gegenüber dem Brillenträger ab, je höher im Rang stand.
„Melde der Hüterin dieses Kastells, das ich sie sprechen möchte. Auf dem Dach.“
Das Dach des Kastells… wiederholte der Dämon zweifelnd.
„Ja. Auf dem Dach.“ sagte Estragon und wandte sich von dem Ding ab.
„Entferne dich.“
Der Dämon heilt Estragon zurück.
Wartet
"Was gibt es noch?" fragte der Schwarzmagier ungeduldig.
Der Dämon ballte die Fäuste. Seine toten Augen glühenten einen Moment, dann beruhigte sich sein Gemüt und er streckte die riesige Pranke aus.
Ein länglicher, in schwarzer Seide umschlagener Gegenstand lag darin.
Vom Schmied sagte der Dämon mit seiner schmerzhaften Stimme.
Estragon nahm es entgegen und winkte dem Dämon abwesend zu, während er es von dem schwarzen Stoff befreite. Der Dämon verschwand.
Der Schwarzmagier erkannte sein SChlagholz...aber auch wieder nicht.
Das mattglänzende Holz war mit feinen silbernen und schwarzfunkelnden Linien durchzogen. Die Enden wießen silberne Verzierungen auf.
Ranken...von solcher Feinheit...
"Igor, du bist wahrhaft ein Künstler." flüsterte Estragon verzückt und ließ den Stock auf die Erde schlagen. Zögerlich stützte er sich auf das Holz. Seine Hüfte entspannte sich etwas.
Er hatte seine Krücke. Sehr gut.
Auf zur Dachluke, die es hier irgendwo geben musste. War das vierte Stockwerke nicht zugegen, dann musste man ja irgendwie auf das Dach gelangen können.
Geändert von Estragon (07.08.2004 um 07:11 Uhr)
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Lehrling
"Ja ich will schon noch etwas mehr wissen, aber ich bitte euch trotzdem, mich nicht mehr zu duzen. Ich denke ich habe ein Recht darauf!" So fragte Tsaryh Incanus (die Namen hatten sie mittlerweile ausgetauscht): "Sagt, muss ich jeden Tag etwas spenden oder nur wenn ich das Kastell betrete? Von wem sind die Skellette am Außen-Tor? Wo finde ich die Hüterin? Wie heißt sie? Woran erkenne ich sie? Wie ist es Lehrling des Zirkels zu sein? ..." Incanus unterbrach ihn an dieser Stelle, um Tsaryh klar zu machen, dass er Luft holen sollte. Die Zeit nutzte Incanus um sich Antworten auf die ihm gerade gestellten Fragen zu überlegen.
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Ray stand aufrecht im Übungsraum. Seine Haltung drückte vieles aus. Es war die Haltung eines Kämpfers und auch die eines Mannes, der vor einer Hürde steht, die er zu ernst nimmt. Der Magier nahm die Ausbildung Oliries wahrhaft ernst, er sah sie zu wenig locker. Dessen war er sich nicht einmal bewusst. Wie er gelesen hatte, murmelte Ray die Formel für die Blutfliegenrune, um den magischen Fluss in seiner Hand zu bündeln. Es gelang ihm, seine Hand in einem sinistren dunkelrosa erstrahlen zu lassen.
Ray konzentrierte sich auf das, was er gelesen hatte. Er wusste um das Aussehen einer Blutfliege, er wusste im ihre Fähigkeiten und um die Art der Kontrolle, die man ausüben musste. Die violetten Funken stoben von seiner Hand und wirbelten an einer fixierten Stelle kurz umher. Der Magier erkannte dieses Lichtspiel wieder: Es war dasselbe, das er per Spruchrolle verursacht hatte, als er einen Golem gerufen hatte. Damals hatte die Schriftrolle ihn gelenkt. Jetzt war dies nicht der Fall. Ray spürte, dass etwas entstehen wollte, und er erkannte dies einen Sekundenbruchteil zu spät. Panisch formte er im Geiste das Bild einer Blutfliege.
Wusch! Ray schloss die Augen kurz und öffnete die in Erwartung.
Was er sah, ließ ihn erschrocken einen Schritt zurückweichen. Vor ihm flatterte ein Wesen, das man nur mit viel Mühe als Versuch, eine Blutfliege zu beschwören identifizieren konnte.
Ein Kopf mit einem halben Unterleib schwebte da. Die Fügel nur fünf Zentimeter hinter den Augen und es waren deren acht - also vier Paare! Dieses Wesen schwirrte wie irre durch den Raum, so leicht war es und um so viel war ihm die Kraft der Flügel zu viel. Schließlich stieß es an die Decke und brach sich das dünne Genick. Staub riselte auf Ray hinab.
„Himmer, Herrgott nochmal!“ fluchte der Magier, als er sich den Staub abklopfte. Langsam dämmerte ihm sehr wohl, dass er sich zu sehr anspannte und die Sache mit übertriebenem Ernst anging. Was er brauchte, war Ruhe, Ruhe und mehr Selbstbewusstsein. Meditate hatte es selbst gesagt.
„Du musst nur noch lernen, an dich zu glauben.“
Der Gedanke an diese Worte der Hüterin gaben ihm neue Kraft. Er lenkte die Magie Beliars wiederum in seine Handfläche und ließ die farbigen Funken tanzen. Er stellte sich lebhaft die perfekte Blutfliege vor, wie er sie abgebildet und in Realität gesehen hatte. Der Tanz des magischen Lichtspiels verging und zum Vorschein kam eine etwas kleine, jedoch gut geformte Blutfliege. Ihr einziges Manko war, dass Ray sich zu wenig auf das nützlichste Charakteristikum konzentriert hatte: Den Stachel. Der war einfach nicht da. Es war der Ansatz eines Stachels da, aber der Teil, in dem auch das schwache Gift enthalten war, fehlte. Nicht verzagen, redete er sich zu. Üb ich eben den Umgang mit diesem Geschöpf.
Die Blutfliege zu lenken stellte sich als leichter heraus, als sie zu beschwören. Ray verglich die Technik mit der Beschwörung eines Golems per Spruchrolle. Die Blutfliege reagierte nur noch etwas zeitverzögert - ein wenig zu verzögert, und das konnte ihn viel kosten. Doch daran ließ sich arbeiten.
So ließ er das Geschöpf Runden im Übungsraum drehen und Salti in der Luft schlagen. Ästhetisch wirkten letztere keinesfalls, ob der langsamen Reaktion seiner Kreatur. Dann schaffte das Geschöpf es plötzlich nicht mehr, zu fliegen. Die magische Brücke brach, Ray verlor die Kontrolle. Das Geschöpf fiel zu Boden und zerbrach zu Staub.
„Dann eben zurück zu Beliar mit dir!“ tröstete Ray sich leicht schimpfend. „Ich werde eben einfach weiterüben...“ dachte er.
Doch vorerst meldete sich sein Magen zu Wort. Armes Ding, es war in letzter Zeit viel zu kurz gekommen! Ray ließ alles stehen und liegen, als der Hunger die Oberhand gewann.
Wehendes Umhangs stürmte er ins Refektorium und rief sogleich lauthals seine Bestellung in den Raum.
„Ich brauche Scavengerspieß, aber dalli! Ich verhungere!“ Die Dämonen reagierten prompt. Ray setzte sich und begann, das köstliche Fleisch zu verspeisen. Während er sich vollfraß, vergaß er die Welt um sich vollkommen.
Geändert von Ray (07.08.2004 um 00:12 Uhr)
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Fargas musste sich eine Hand schützend vor die Augen halten, als die untergehende Sonne plötzlich zwischen den Steilklippen der fernen Meeresküste hervortrat; unmöglich so weiterzulesen. Und sich jetzt in die stickige Bibliothek zu setzen war das Letzte, was er jetzt wollte. So kam es ihm eigentlich ganz recht, dass sich plötzlich sein Magen einmischte - kein Wunder; hatte er in den letzten Tagen doch kaum etwas gegessen, als viel mehr gelesen.
Also legte er das Buch zur Seite zu den anderen und begab sich ins Refektorium. Dort angekommen sah er gerade noch einen der Dämonen in einer Tür am hinteren Ende des Refektoriums verschwinden. Da er noch imemr keinen Gebäudeplan gefunden hatte, konnte er schlecht wissen, dass es sich dabei um die Küche handelte, weshalb er sich neugierig der Tür näherte - bis jetzt hatte sich niemand um den neuen Gast des Refektoriums gekümmert. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt weit und spähte hindurch. Und was er dort sah, ließ ihn zu gleichen Teilen erstaunen und innerlich auflachen. Er wusste ja, dass die Speisen magisch aufgetischt wurden, aber anscheinend wurden sie sogar magisch hergestellt: Bruzelndes Fleisch schien sich von selbst zu wenden, Teige mischten und kneteten sich wie von Geisterhand. Hier flogen verschiedene Zutaten in eine Schüssel und rührten sich selbst um. Dort wurden Kräuter und Gewürze von einem unsichtbar geführten Messer zerkleinert. Über diesen Anblick hätte Fargas beinahe seinen Hunger vergessen. Als er seine Wünsche geäußert hatte, sah er mit Begeisterung zu, wie sich seine Leibspeisen zusammenmischten und gekocht wurden, bevor sie kurze Zeit später auf einem der Tische erschienen und sich Fargas darüberh ermachte.
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