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Geschichte LK VS. Biologie LK

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Der Diener Adanos
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    Guten Morgen!

    Ich besuche momentan die Jahrgangsstufe 11 und habe Englisch und Physik als Leistungskurse bisher gehabt. In der 12 will ich Physik nicht mehr als Leistungskurs haben, weil es mir zu schwierig ist und meine Noten dazu es noch zusätzlich bestätigen.
    Ich haber mir als Alternativen dazu entweder Geschichte oder Biologie ausgedacht.
    Ich bin mir aber mit den Vorteilen und Nachteilen der einzelnen Leistungskurse noch nicht ganz vertraut und möchte euch bitten, einen Vergleich zwischen den beiden Leistungskursen herzustellen, damit ich so als Grundlage so eine stimmiges Bild vorm Auge haben, dass mir die Wahl zwischen den beiden Fächern erleichtern sollte.
    Der Vergleich sollte wie folgt ablaufen:

    1. Pro ( für Geschichte )
    2. Kontra ( für Geschichte)

    3. Pro ( für Biologie )
    4. Kontra ( für Biologie )

    Am Ende: FAZIT/Persönliche Stellungnahme/evtl. Bewertung an verschiedenen Kriterien

    Nummer eins bis vier muss nicht unbedingt in der Reihenfolge gemacht werden. Hauptsache ihr könnt mir eure Meinung begründen, welche der beiden Leistungskurse besser und vorallem leichter ist und das alles auch natürlich auf Bezug zum Zentralabitur.

    Zu erwähnen ist wohl, dass ich in Chemie die absolute null bin. Also ein kompletter Chemie Versager. Wie wird das sich wohl für Biologie als Leistungskurs auswirken?
    Bei Geschichte und Biologe bin ich ungefähr gleich gut.

    Mir ist auch klar, dass bei diesem Thema jeder sicher unterschiedliche Meinungen hat und die wahrscheinlich auch nicht alle übereinstimmen werden, aber ich bitte euch trotzdem mit diesem Thema auseinanderzusetzen, damit ich dadurch so eine kleine Entscheidungshilfe erhalte und mich interessiert jetzt abgesehen davon, die Meinung von euch Schüler/Studenten. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könnntet.

    MfG,
    Der Diener Adanos
    Der Diener Adanos ist offline

  2. #2 Zitieren
    Deus Avatar von Saturn
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    Also, da ich aus Sachsen komme (und du wahrscheinlich nicht (Grundlagen der Logik und Wahrscheinlichkeit hafen mir zu diesem Resultat zu kommen)), kann ich natürlich auch nur darüber sprechen, wie es in Sachsen war. In wie weit sich das verallgemeinern lässt, kann ich nicht sagen.

    Ebensowenig kann ich etwas zu Biologie als Leistungskurs sagen, da ich Bio nach der 10. abgewählt habe. Ich hörte jedoch, dass zumindest einige chemische Aspekte sich im Leistungskurs wiedergefunden haben sollen. Bei dieser Frage ist es wohl am besten jemanden aus einer höheren Jahrgangsstufe zu fragen oder natürich einfach einen Biologielehrer.

    Zum Geschichtsleistungskurs, welche ich besucht habe. Geschichte beruht immer zu einem gewissen Prozentsatz auf Fakten. Das heißt, man wird nie vollständig um das Lernen herum kommen. Ich vermute, dass das logisch ist, aber ich habe mir in Geschichte auch nie ein Bein ausreißen müssen um den Stoff zu schaffen, Geschichte ist im Leistungskurs also kein Lernfach. Es kommen jedoch noch weitere Aspekte hinzu. Das verstehen und interpretieren von Quellen sollte dir liegen. Genauso braucht man ein gewisses Talent um Fachtexte von Historikern zu verstehen (die neigen dazu sich über Fremdwörter zu artikulieren). Es sollte einem gegeben sein zu erkennen, warum, von wem und wann Texte geschrieben werden (kein Mensch wird verlangen, dass du ein Schriftstück dem französischen Außenminister von 1967 zuordnest, aber man sollte ihn schon zwischen einem halben dutzend politischer Gesinnungsrichtungen einordnen können). Des weiteren kann es nicht schaden ein Mindestmaß an Verständnis für Statistiken zu haben. Das musst du nicht alles von anfang an können, dafür ist ja der Unterricht da, jedoch kann ein gewisses Talent nicht schaden. Außerdem ist natürlich ein Interesse für geschichte unabdingbar, und möglichst auch für die Geschichte, welche im Leistungskurs behandelt wird - bei uns war das die Zeit zwischen der französischen Revolution und der Gegenwart.
    Das alles sind Punkte, die für oder gegen einen Geschichtsleistungskurs sprechen können, sicher dagegen spricht jedoch der praktische Nutzen. Nahezu kein Mensch kann mit Geschichte sein Geld verdienen, und wenn man nicht gerade Geschichte studieren will, dann braucht man auch nicht, was man gelernt hat. Ich persöhnlich möchte jedoch die Fähigkeiten, welche ich insbesondere im bezug auf das Erarbeiten und Verstehen von Quellen dazugewonnen habe, nicht missen.
    Sonst kann ich nur sagen, dass der Geschichtsleistungskurs für mich das geilste war, was ich in der Schule mitmachen durfte, was jedoch neben meinem Interesse an Geschichte auch an einem genialen Tutor und einem ebenso genialen Kurs lag.


    edit: Für leicht halte ich Geschichte nicht, aber das ist wohl kein Leistungskurs,...
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    Saturn ist offline

  3. #3 Zitieren
    Schwertmeisterin Avatar von DeinVampyr
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    Ich finde den Unterschied zwischen Biologie und Geschichte gar nicht so groß.
    Für beide Fächer muss man ähnlich viel lernen, und auch die Art des Lernens ist nicht sehr verschieden.

    Klar, die Lerninhalte sind ganz anders.
    Da würde ich wählen, was mir mehr Spass macht, was ich interessanter finde.
    Solltest du dich partout nicht entscheiden können, wirf eine Münze.
    Wenn dir das Ergebnis nicht gefällt, weißt du, was du machen möchtest

    Ich möchte nicht pro und contra für beide Fächer aufschreiben.
    Zum Teil, weil ich nicht in Kategorien von "gut" und "schlecht" denke, zum Anderen aber auch, weil man viele Sachen nicht in dieses Schema einordnen kann.
    Ich schreibe einfach mal ein paar persönliche Erfahrungen auf, vielleicht hilft dir das auch weiter

    Zu Geschichte: Wir haben immer viele Quellen analysiert, Texte gelesen, allgemein war es viel Schreibarbeit.
    Unser Lehrer konnte den Stoff trotzdem sehr interessant verarbeiten, indem wir über viele Aussagen und Verhaltensweisen in der Klasse diskutiert haben und uns so eine differenziertere Meinung bilden konnten.
    Sowas hat mir immer unheimlich viel Spass gemacht.
    Allerdings gab es auch einige ziemlich trockene Stunden, wo nur Quellenarbeit angesagt war.
    In der Abiturprüfung kann man aus drei Themen wählen: eine historische Erörterung (Text schreiben), eine Arbeit mit Quellen und nochwas, was ich nicht mehr weiß.
    Schreibintensiv sind alle Themen.

    Zu Biologie: Wir mussten weniger mitschreiben, dafür aber mehr mitdenken, was ich nicht schlecht fand.
    Hier war logisches Denken gefordert, keine Diskussionen wie in Geschichte.
    Einige große Themen waren sehr chemielastig (Photosynthese und biologische Oxidation zum Beispiel), aber das war zu schaffen.
    Wir hatten auch einige nicht-Chemiker bei uns im Kurs und keiner von denen hat sich beschwert, dass die Chemie zu kompliziert wäre.
    Die haben alle gejammert, weil sie das für das Abitur auswendig lernen mussten
    Ja, die Abiprügung wurde bei uns komplett überarbeitet, ich weiß nicht, ob das auch in anderen Bundesländern so gemacht wird.
    Man hat als Schüler die Wahl zwischen zwei Grundlagen- und drei Vertiefungskomplexen.
    Man muss je ein G- und ein V-Thema wählen.
    Soweit ich weiß, ist ein Grundlagenkomplex auch eine Erörterung, da bin ich mir aber nicht mehr sicher.
    Die anderen Themen bestehen wie jede Arbeit aus Fragen, die man möglichst ausführlich beantwortet.

    Fazit: Ich habe beide Fächer nicht geschrieben, wurde aber auf LK-Niveau unterrichtet. (Sachsen-Anhalt hat ein tolles Bildungssystem )
    Spass gemacht haben sie mir beide, aber Geschichte war mir manchmal ein bisschen zu trocken.
    Und natürlich gab es in beiden Fächern Themen, die ich einfach mal todlangweilig fand.

    Die Wahl liegt natürlich bei dir, aber vielleicht helfen dir meine Erfahrungen ein bisschen weiter
    [LIST][QUOTE][*][/QUOTE][*][QUOTE]:confused:[/LIST][/QUOTE]
    [Bild: clVh.gif]Na du alte Kackbratze[Bild: upload.cgi?a=show&file=6d63756265426c61636b2e676966]
    DeinVampyr ist offline

  4. #4 Zitieren
    Ritter Avatar von Vanion
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    Ich kann leider nur vom Geschi-LK berichten. Bin Schleswig-Holsteiner, d.h. die Abiprüfung in Geschi war dezentral. Keine Ahnung, wie das anderswo läuft.
    Ich hatte übrigens einen netten Lehrer, der den Stoff auch rüberbringen konnte.

    Es gab fast immer die Hausaufgabe lest von Seite X bis Seite Y und macht euch Notizen. Ab und an wurden die Notizen korrigiert, meistens war das aber nicht nötig.
    Die Stunden selbst begannen oft mit einer Quelle (Karikatur, Zeitungsartikel, Rede) die per Projrektor an die Wand geworfen wurde. Die wurde dann halt beschrieben (<-nur Karikaturen), zeitlich und politisch eingeordnet und diskutiert. Da zeigte sich dann auch öfter, wer die angegebenen Seiten gelesen hatte und wer nicht.

    Nach der ersten Diskussionsrunde gabs oft eine weitere Quelle (dieses mal als Arbeitsbogen), aus der wir dann alleine irgendwelche politischen Ziele und Positionen des Verfassers herausarbeiten sollten (ein einfaches Beispiel wäre das "Kissinger Diktat"). Das wurde dann hinterher nochmal mit dem ganzen Kurs besprochen und ggf. diskutiert.
    Oder es gab eine Gruppenarbeit, d.h. (weniger wichtige) Texte wurden auf Gruppen verteilt und jede hat in der zweiten Doppelstundenhälfte das präsentiert, was sie in ihrem Text für wichtig hielt. (Beispiel: jede Gruppe referiert kurz über eine Widerstandsgruppe im 3. Reich) Diskussionen gab's da meistens nicht, weil die Zeit so knapp war, dass praktisch immer einige Präsentationen erst in der nächsten Stunde gehalten werden konnten.

    Die Klausuren bestanden üblicherweise aus einer Textquelle, die zusammengefasst und politisch eingeordnet werden musste, einem historischen Abriss, d.h. Darstellung des jeweiligen Themengebietes (z.B. Deutschlandpolitik der Siegermächte) und einer Bewertungsaufgabe zu als bekannt vorausgesetztem Hintergrundwissen (diskutieren sie Adenauers Reaktion auf die Stalinnoten) oder zu Karikaturen (beschreiben und deuten sie die Karikaturen 1-3; welche gibt ihrer Meinung nach die tatsächlichen Verhältnisse am besten wieder?).
    Die Abiklausur war ähnlich, aber das Thema war halt nicht wirklich begrenzt (Bismarck und/oder Hitler und/oder Adenauer). Dafür gab's aber noch eine zweite Quelle, das heißt der historische Abriss konnte auch gerne etwas kürzer sein.

    War auf jeden Fall eine schöne Zeit und ich würd's wahrscheinlich wieder nehmen. (Auch wenn das ziemlich klischeehaft klingt.)
    Staatlich geprüfter Langsamposter
    Vanion ist offline

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