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So wurde die Entscheidung also noch etwas hinausgezögert, was die Renovierung des Stalls anbelangte.
Aber was solls, auf den einen Tag kommt es auch nicht mehr an.
Ob der Wechsel der Zuständigkeit von Françoise zu Andreas gut oder schlecht für ihre Sache war, konnte sie nicht ausmachen, schließlich kannte sie den letzteren noch weniger als die Magierin.
Zuversichtlich machte sich die Rittmeisterin heute Morgen ein weiteres Mal auf zum Tempel Innos', um sich anzuhören, welches Urteil sich Andreas gebildet hatte.
Kopfschüttelnd stellte sie fest, dass sie gestern Abend gar nicht mehr nach Andreas Unterkunft gefragt hatte, sodass sie nun wieder einen Novizen um Auskunft bitten musste. Wie erwartet freundlich wurde ihr der Weg gewiesen. Insgeheim bezweifelte sie, ob ein fremder Magier so zuvorkommend in der Burg behandelt würde.
Höflich klopfte sie, als sie schließlich vor der beschriebenen Tür stand.
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Müde rieb sich Andreas die Augen. Einen Großteil der letzten Nacht hatte der Priester mit dem Studien der Pergamentrollen, die Françoise ihm gegeben hatte, verbracht. Nachdem Bassi sich nach einem kurzen Gespräch verabschiedet hatte, war Andreas in das Dickicht aus Zahlen eingetaucht. Anfangs war es ihm noch schwer gefallen, aber nach und nach kamen die Erinnerungen an die Lektionen in Buchhaltung, die er als Kind erhalten hatte, zurück. Nach einigen Stunden war er seinem Vater sogar dankbar dafür, dass dieser auf diesen Lektionen bestanden hatte. Auch wenn er seine Kenntnisse bisher so gut wie nie benötigt hatte, so halfen sie ihm jetzt doch sich in den Finanzen des Königreiches zurechtzufinden. Leider waren die Aufzeichnungen von jemandem angefertigt worden , der nicht sonderlich in der Buchhaltung bewandert gewesen war. Deshalb hatte es länger gedauert bis Andreas sich endlich in den verwirrenden Aufzeichnungen zurechtgefunden hatte.
Nach wenigen Stunden Schlaf hatte der junge Priester weitergearbeitet und war schließlich zu einer Einsicht gekommen. Er war zwar noch immer kein Experte in den Finanzen des Königreiches, aber er konnte jetzt wenigstens Auskunft darüber geben, was wofür ausgegeben worden war. Als er zu dieser Einschätzung gekommen war, wurde Andreas in seinen Gedankengängen durch ein Klopfen an der Tür gestört.
Ein wenig unwillig drehte er sich zur Tür und forderte seinen Besucher auf einzutreten.
Als er die Frau, die durch die Tür kam erkannte, glätteten sich die Falten auf seiner Stirn und er setzte ein schwaches Lächeln auf. Einen Augenblick lang musste er nachdenken, bis er sich an den Namen der Ritterin erinnerte und sie begrüßen konnte.
Ich grüße dich Wenda. Du kommst wirklich zu einem günstigen Zeitpunkt. Ich bin gerade mit der Durchsicht fertig geworden und kann dir jetzt Auskunft über alle deine Fragen geben.
Noch immer lächelnd wies Andreas auf einen der beiden Sessel am Kamin. Nachdem sich Wenda gesetzt hatte, holte er noch zwei Becher und einen kleinen Krug mit Wein. Dann setzte auch er sich. Nachdem er sich einen Schluck Wein gegönnt hatte, lehnte Andreas sich zurück und sah die Ritterin interessiert an.
Also was genau benötigst du und wofür?
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Lehrling
Einen Tagesmarsch später kam duidl erschöpft in Vengard an.
„Halt!“, riefen die Torwachen, „Wer bist du und was hast du vor in der Stadt zu tun?“
Duidl antwortete völlig erschöpft und ausgelaugt: „Ich bin duidl und was ich vorhabe, naja als Erstes wohl ne Unterkunft suchen und dann mein Wildbrett zu nem Metzger/in die Taverne bringen.“
„Du darfst passieren.“
Froh endlich in die Stadt zu dürfen beschloss duidl sich erst einmal durch zu fragen, wo er denn die Taverne finde könnte.
Dort angekommen fragte er den Wirt: „Könnte ich bitte ein Zimmer haben?“
„Jep! Kannste eins haben! Und dein erlegtes Reh kannste mir geben, werd dich auch gut bezahlen.“, sagte der Wirt und duidl billigte ein ihm das Wildbrett zu geben.
„Schlafen, nur noch Schlafen“
Das waren seine einzigen Gedanken denen er nun seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
Müder, als je zuvor, schlurfte er die Treppe hoch, wobei er erst jetzt signalisierte, dass ihm der Tavernen Besitzer nur ein paar wenige Münzen überreicht hatte, die wohl gerade nur für ein, zwei Mahlzeite reichen würde.
Mit diesen Gedanken beschäftigt viel duidl, in das ihm zugewiesene Bett und schlief augenblicklich ein.
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Nach einem Moment des Wartens wurde ihr die Tür geöffnet und Wenda sah in Andreas Gesicht, das Bände von einer langen nacht mit wenig Schlaf und viel Arbeit sprach. Fast schon tat es ihr leid, mit ihrem Anliegen dafür verantwortlich zu sein. Doch der Magier schien ihr nichts übel zu nehmen und bat sie erfreut herein. Erst nachdem Andreas es ihnen beiden am vom Feuer der Nacht noch warmen Kamin mit etwas Wein bequem gemacht hatte, kamen sie zum geschäftlichen.
"Also was genau benötigst du und wofür?"
Wenda überlegte kurz.
"Ich bin keine Handwerkerin, das heißt ich kann dir nicht genau sagen, wie teuer jede Maßnahme sein würde. Aber am dringensten ist ein neues Dach, oder zumindest eine Ausbesserung. Ein Teil des Gebäudes ist sogar komplett kollabiert. Heißt die Mauern stehen noch, aber das Dachgebälk ist eingebrochen. Auch innen wird ein Großteil Schreinerarbeiten benötigt, da ja alles aus Holz ist. Viele Wände und Boxenabtrennungen sind marode und müssen erneuert werden, aber das dürfte das kleinere Problem sein.
Also ich brauche teilweise neue Dachbalken und Dachpfannen inlusive des dazugehörigen Dachdeckers. Ein Maurer sollte sich die Außenwände ansehen um sicherzugehen, dass nichts mehr zusammenbricht. Gleichzeitig kann sich drinnen ein Schreiner oder Tischler um die Holzarbeiten kümmern. Bei allem netürlich entsprechend Helfer. Also billig wird das nicht..."
Entschuldigend blickte sie zu Andreas.
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Der Alkohol des vorherigen Abends hatte bei dem Ergrauten ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, das er weniger früh aus den Federn kam, als er es vorhatte. Zu allem übel schmerzte auch noch sein Schädel, was wohl auch auf den Genuss des Sumpfkrautes zurück zu führen war. Demnach war das Frühstück, welches er mit seinem Begleiter in der Taverne einnahm, von Schweigen untermalt und er mußte sich bemühen, bei all der schlechten Laune, die ihm inne wohnte, Seloron etwas Freundlichkeit entgegen zu bringen. Schließlich konnte Dieser nichts dafür, das es Bardasch wieder einmal nicht gelungen war, sich am Riemen zu reißen.
Die Kehle des Ergrauten war trocken und machte jedes Schlucken schwierig, das es ihm schnell nach einem ordentlichen Bier gelüstete, doch zog er es vor, beim Wirt ein weiteres einfaches Wasser zu bestellen, ehe er endlich mal dazu ansetzte, seinen Mund zum Sprechen zu gebrauchen.
„Ich würde vorschlagen, das wir den Tag erstmal damit beginnen, etwas frische Luft zu schnappen“, teilte er dem Abenteurer mit und tippelte mit den Fingern unruhig auf der Oberfläche des Tisches, „Mir platzt fast der Schädel und hoffentlich kommt bald mein...“, Bardasch fuhr auf seinem Stuhl herum und rief dem Wirt ein „Wo bleibt mein Wasser?!“, entgegen, bevor er sich langsam wieder seinem Schüler zuwandte. „Wie gesagt – gehen wir erstmal raus. Ich kann den Gestank hier heute nicht ertragen“, maulte er und erhob sich von seinem Platz. Müde schlurfte er dem Wirt entgegen und riss ihm das Wasser aus der Hand, welches der Spilunkeninhaber ihm gerade an den Tisch bringen wollte. Schnell waren ein paar Schlucke genommen und eine Summe Gold auf den Tresen geworfen, begleitet von einem „Das dürfte reichen“. Ein Kurzes Zeichen an Seloron und schon verließen die Beiden die Taverne.
Die Sonne, die die beiden Männer draußen erwartete, verursachte bei dem Ergrauten schmerzhafte Stiche im Hirn, das er sich mit vor die Augen gehaltener Hand einen Weg vorbei an ein paar Häusern bahnte. Er konnte die Schritte seines Begleiters hören und hatte das Gefühl, das sie an dem heutigen Tag noch lauter waren, als zuvor, doch ahnte er schon, daß das nicht an Selorons Fortbewegungsweise lag, sondern mehr an dem Kater, unter dem er litt. Endlich erreichten sie den Marktplatz, an dem der Ergraute etwas Brot, Obst und Wasser erstehen wollte, doch wagte er es nicht, sich zu weit unter die Bürger zu mischen, aus Angst davor, vielleicht durch das gestern Erfahrene Probleme zu bekommen.
„Hast Du Gold? Sonst nimm meinen Lederbeutel hier“, raunte er dem Orksölnder zu und reichte ihm dem Beutel, „Hol uns was zu essen und zu trinken. Ich werde hier so lange auf Dich warten und dann sollten wir uns schleunigst erstmal wieder in das Hafenviertel zurück ziehen. Ich kann in diesem Zustand keinen klaren Gedanken fassen und ich würde uns beide vielleicht nur gefährden. Im Hafenviertel dürfte sich wohl niemand rumtreiben, der einen höheren Posten bekleidet und mein Gesicht erkennt, außer diesem Trottel von gestern vielleicht, aber wenn wir den Treffen, werden wir aus ihm heraus quetschen, was er weiß“, teilte er dem Abenteuerer mit und deutete ihm mit einer Handbewegung, nun zu gehen.
Viel lieber hätte der Ergraute direkt die Stadt verlassen, doch bestand die Gefahr, das die Wachen an den Toren auf sie aufmerksam werden würden.
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Nachdenklich fuhr sich Andreas mit der Hand über das Gesicht.
Du hast wahrscheinlich Recht. Das wird nicht sonderlich billig. Allerdings machen mir eher die Materialien Sorge.
Als er bemerkte, dass Wenda ihn verwirrt ansah. Zeigte Andreas kurz auf die Pergamente, die verstreut auf dem Tisch lagen und setzte dann zu einer Erklärung an.
Es ist so, dass für die Ställe in den letzten Jahren nur wenig ausgegeben wurde. Das hast du ja selbst mitbekommen. Mit ein wenig mehr Unterstützung wären die Ställe wahrscheinlich nicht in einem solchen Zustand. Das Hauptproblem wird es also nicht sein Geld aufzutreiben, obwohl es sicher nicht billig wird. Ein viel größeres Problem ist es das richtige Holz zu bekommen.
Da die Ritterin ihn noch immer mit fragendem Ausdruck anblickte, rief sich Andreas in Erinnerung, dass sie, nach eigener Aussage, so gut wie keine Ahnung von Handwerk hatte. Daher versuchte er es ihr in kurzen Worten zu erklären.
Für das Dachgebälk wird besonders Holz benötigt, Das Holz muss natürlich zum einem stark genug sein, um die Last des Daches zu halten, aber es wird auch Holz gebraucht, dass einen längeren Zeitraum übersteht.
Woher weißt du das denn?
Mit einem Lächeln nahm Andreas einen weitern Schluck Wein, bevor er antwortete.
Ich war einige Zeit Tischler. Allerdings habe ich meine Fähigkeiten immer mehr vernachlässigt, nachdem in den Orden aufgenommen worden bin. Heute könnte ich wahrscheinlich nicht mal mehr ein Stück Holz vernünftig schnitzen, aber einige Kenntnisse sind mir doch erhalten geblieben.
Mit einem Grinsen quittierte die Ritterin diese kurze Anekdote aus dem Leben des Priesters, bevor sie wieder zurück zum Thema kam.
Also sind die Reparaturen möglich? Ich bekomme das Geld dafür?
Sicher. Aber wie gesagt zuerst musst du jemanden finden, der das Material hat. Und bitte gib nicht zuviel Geld aus.
Grinsend stand Andreas auf und ging zu dem Tisch hinüber, und griff nach einem Pergament. Dann ging er zurück zu Wenda und zeigte ihr auf dem Pergament einige Zahlen.
Hier siehst du was in den letzten Jahren so ausgegeben wurde. Ich kann dir jetzt keine klaren Zahlen nennen, aber du dürftest genug Geld zur Verfügung haben, um den Stall reparieren zu lassen. Erkundige dich einfach erst einmal wie viel die einzelnen Reparaturen kosten werden und ich sag dir dann ob du sie durchführen lassen kannst oder nicht. Ich denke, dass ist eine vernünftige Regelung, oder was sagst du?
Noch immer lächelnd lehnte Andreas sich wieder zurück und wartete die Antwort der Ritterin ab.
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Seloron ging es eigentlich ganz gut, wenn nur dieser schreckliche Muskelkater nicht wäre, wahrscheinlich überwucherte er alles andere. Wenig geschlafen hatte er ja aber das war nicht das erste mal, das Bier aber von vergangener Nacht verschlimmerte die Müdigkeit um einiges und dazu noch der Mief der Taverne. So war der Orksöldner mehr als froh als sie diese verließen. Am Marktplatz angekommen fiel Sel zum ersten mal wirklich auf wie unwohl sich Bardasch fühlte und er konnte es sogar nachvollziehen.
Für ihn war es selbstverständlich, dass er schnell die Einkäufe tätigte, auch wenn er sich um die Zeit schon durch die Menschenmassen kämpfen musste. Etwas Brot, Käse und Wasser war trotzdem relativ schnell gekauft, wenn er aber an das Befinden von seinem Begleiter dachte hielt er noch Ausschau nach Obst. Ein paar Äpfel fand er und noch andere Obstsorten die er kaufte, die Vitamine sollten Bardasch doch bei seinem Kater helfen.
So schnell wie möglich lief er wieder zu dem Nomaden und zusammen verließen sie schleunigst den Marktplatz und liefen in Richtung Hafenviertel. Unterwegs gab er Bardasch den Beutel zurück und reichte ihm einen Apfel, dieser schaute nur verdutzt.
Im Hafenviertel angekommen sollten sie sich aber auch nicht gerade präsentieren sondern sich in eine möglichst stille Ecke zurückziehen. Hinter einem Lagerhaus wurden sie auch fündig, dort machten sie es sich erst mal etwas gemütlich und holten die Lebensmittel heraus um sich erst mal zu stärken, danach mussten sie dann mal schauen wie es weiter gehen sollte.
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„Danke Dir für Deine Hilfe“, sprach Bardasch mit vollem Mund. Der Saft des Apfels sabberte im das Kinn hinunter und veranlasste den Ergrauten, sich selbiges zu kratzen, wobei ihm auffiel, das es wieder mal an der Zeit war, sich das Unkraut dort entfernen zu lassen, in dem sich Speise und Trank so gerne verfingen.
Schnell hatte Bardasch den Gedanken dadrüber verdrängt, was dieser Seloron eigentlich war und war froh, ihn in seiner Nähe zu haben. Auch glaubte er, mit Hilfe des Abenteuerers schneller an sein Ziel zu kommen – nämlich diesen Paul aufzutreiben und in Vengard die Lüge als solche zu entlarven. Das es nicht einfach werden würde, war dem Dieb klar, denn er konnte sich vorstellen, das man aufgrund seines Lebenswandels eh nicht gut auf ihn zu sprechen war und dem Meisterdieb so einiges zutraute.
„Ich denke mal, das wir heute auf das Krafttraining verzichten“, sprach der Ergraute, nun zuende gekaut und schaute sich um, „... und erstmal hier bleiben“, fügte er langsam sprechend hinzu. „Hier wird uns so schnell wohl keiner finden und wir könnten die Abgeschiedenheit vielleicht dazu nutzen, um näher auf den schleichenden Gang einzugehen“, entschied der Ergraute und drückte sich vom Boden hoch. Schnell merkte er seinen Kater, der sich mit pochendem Schädel bemerkbar machte und rieb sich die Schläfen. „Wenn ich nochmal über die Strenge schlagen will, hinderst Du mich bitte daran“, kam es wehleidig über die Lippen des Diebes, der wieder erstmal sicheren Stand finden mußte. Die Auswirkungen des gestrigen Abends bestanden auch darin, das sein Kreislauf ihn zum Wanken brachten, was ein Umstand war, der sich nicht gerade eignete, um seinen Schüler eine Demonstration im Schleichen zu geben.
„Ich werds versuchen, Dir zu zeigen. Schau genau hin“, forderte er Seloron auf und beugte seine Knie, „Beim Schleichen immer leicht in die Knie gehen und den Oberkörper leicht nach vorne beugen“, erklärte er, „Dann setzt Du nacheinander Deine Füße vorsichtig Schritt um Schritt nach vorne, wobei Du darauf achten mußt, das es Deine Zehen sind, die den Boden zuerst berühren. Langsam rollst Du den Fuß ab“, sprach er und machte ein paar Schritte auf diese Art und Weise, „Siehst Du? - Wärend Du Dich fortbewegst, solltest Du Deine Umgebung und den Boden vor Deinen Füßen im Blick haben, denn ein Schritt auf einen Zweig oder vielleicht auch ein knarzendes Brett, kann fatale Folgen haben“, warnte er Seloron und forderte ihn auf, es dem Ergrauten nun nachzumachen.
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Bardasch schien es noch nicht wirklich besser zu gehen, Sel war sich aber sicher, dass es noch kommen würde. R selber war auch nicht gerade fit und dankbar, das Krafttraining auslassen zu können. Das Schleichtraining würde anstrengend genug, da war sich der ehemalige Sumpfler ganz sicher. Er hatte seinem Lehrmeister genau zugesehen und genau aufgepasst was er gesagt hatte.
Sleoron fing an und ging etwas in die Knie, das machte er erst mal so lange bis er ein Gefühl dafür bekam. Sein Oberkörper war leicht nach vorne gebeugt als Sel den ersten Schritt machte und vorsichtig mit den Zehen zuerst auftrat. Ganz langsam rollte er nun den Fuß ab und machte das Gleiche mit dem anderen Fuß. Schnell schon hatte er gemerkt, dass er mit seiner Befürchtung recht hatte. Das Schleichtraining wurde durch den Muskelkater um einiges schwerer als es mit Sicherheit so oder so schon war. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und mit leicht Schmerz verzerrtem Gesicht machte er genau so weiter wie es ihm gezeigt wurde.
Seloron konnte mit den Schmerzen zum Glück relativ gut umgehen, hatte er sie doch durch das Training und so hoffte er, dass sie in nächster Zeit auch wieder verschwinden würden. Er musste sich nur an die neue Belastung der Muskeln gewöhnen und das konnte doch keine Ewigkeit dauern, hoffte er zumindest. Mit der Zeit machte es ihm auch immer mehr Spaß und er schaffte es die Schmerzen wenigstens teilweise zu verdrängen. Natürlich war das eine riesen Erleichterung für den Orksöldner , das gab ihm aber auch die Gelegenheit um auf Kleinigkeiten zu achten die er falsch machen konnte. Er hatte zum Beispiel den Fuß ganz abgerollt, das sollte er aber nicht und hatte sich auch sofort selber verbessert und obwohl er wusste, dass nichts herumlag, dass ihn verraten könnte achtete er genau darauf wo er hin trat. Seloron wollte sich das gleich angewöhnen, es musste einfach in Fleisch und Blut übergehen.
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Genau verfolgte der Ergraute jeden Schritt seines Schülers, verzog einmal das Gesicht, als dieser seiner Meinung nach zu fest auftrat und lies schließlich wieder die Gesichtsmuskeln entspannen, nachdem er sah, das Seloron sich von selbst korrigierte. Er schien jemanden vor sich zu haben, der dem Lernen viel Interesse schenkte und Bardaschs Worte ernst nahm, was dem Ergrauten mehr als gefiel. Er hatte schon Schüler erlebt, die von ihrem Verhalten her eine nicht so gute Figur machten und bei denen man den Eindruck gewann, das sie Bardaschs Anweisungen als eine Strafe empfanden. In solchen Momenten konnte man sich fragen, warum sie dann freiwillig diese Lehre wählten, aber er tat es nicht, interessierte es ihn eigentlich nicht wirklich. Das Motto lautete Wer nicht will, der hat schon und wer nicht wollte, konnte ja auch einfach gehen.
„Sehr schön“, sprach der Ergraute und folgte seinem Schüler nun langsamen Schrittes, „Du mußt aber auch darauf achten, das Du nicht automatisch Deinen Körper wieder aufrichtest. Genau das tust Du gerade – vermutlich, weil Deine Muskeln nach Entspannung lechzen. Auch wenn Dich hier keiner sieht, mußt Du an anderen Orten damit rechnen, das Du gesehen wirst und das gilt es zu vermeiden. Also – korrigiere Deine Haltung, auch wenn es schmerzt“, forderte er seinen Schüler auf und nickte schließlich wohlwollend mit dem Kopf, „So ist besser“, lobte er ihn und ließ ihn weiter hin und her wandeln, wärend er selber zu dem Proviant lief, um dort nach dem Wasser zu greifen. Wohltuend bahnte sich das Nass seine Kehle hinunter und verleitete den Ergrauten dazu, sich nach dem Genuss einmal ordentlich zu strecken, als er mitten in der Bewegung inne hielt. Hatte er da etwas gehört? Nein – scheinbar nicht. Vielleicht löste der Alkohol des vorherigen Abends auch noch Halluzinationen bei ihm aus.
„Gut – mach einen kurzen Moment Pause und schüttel Deine Beine aus“, erlöste er Seloron, „und dann geht es weiter“.
„Stell Dir vor, Du müsstest unter einem Balken hindurch schleichen. Genau dieser Balken werde ich jetzt sein“, sprach der Ergraute und forderte Seloron auf, sich wieder bereit zu machen. Bardasch selber stellte sich sicher mit leicht gespreizten Beinen hin und streckte seine Arme weit nach vorne, so daß seine Hände sich auf Brusthöhe befanden. „Du wirst jetzt unter meinen Händen hinweg schleichen, ohne dabei den schleichenden Gang zu vergessen oder meine Hände zu berühren. Nach einigen malen werde ich meine Hände weiter absenken. Also sieh Dich vor“, sprach er und wartete darauf, das Seloron begann.
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Er hörte genau zu als Bardasch ihn verbesserte, jetzt aber schien es wieder etwas schwieriger zu werden. Sel durfte die Hände nicht berühren und musste schleichen. Schnell konzentrierte er sich noch mal und fing dann mit der Übung an. Er ging in die knie und hielt den Oberkörper recht weit unten, was aber schon gleich ein Ziehen verursachte und er sich ganz schon zusammen reisen musste. Schleichend schaffte er es zum ersten mal unter den Händen durch ohne sie zu berühren. Langsam drehte er sich wieder, schwer viel es ihm, inzwischen tat ihm nicht nur der Rücken weh, die Beine hatten auch wieder angefangen zu schmerzen.
Es war ja aber auch nicht seine erste Ausbildung und er vertraute seinem Lehrmeister, er würde sicher wissen was er von seinem Schüler abverlangte und bisher klang für Seloron auch alles logisch. Es war ihm neu wo er überall Muskeln hatte die schmerzen konnten. Den Oberkörper gebeugt so weit es nur ging und tief in den knien setzte er den Fuß zuerst mit den Zehen auf und ließ in etwa bis zur Hälfte abrollen ehe er mit dem anderen Fuß weiter machte.
Inzwischen hatte er auch nicht nur eine schweißnasse Stirn, so war seine Robe am Rücken auch schon durch nässt. Ein nicht sehr angenehmes Gefühl, was ihm sogar schwerer machte sich zu konzentrieren. Trotzdem gab er sein Bestes, entweder es reichte oder er musste einfach noch härter trainieren, wenn er sich immer auf eins verlassen konnte, war es sein starker Wille und sein Durchhaltevermögen sollte er vielleicht dabei auch nicht vergessen.
Bardasch machte es ihm langsam aber sicher immer schwerer, lange würde der Söldner die Belastung wohl nicht mehr aushalten können oder vielleicht sogar vorher noch die Hände berühren.
Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange bis er auf seinem Rücken etwas spürte, ihm war sofort klar, was es sein musste aber er schlich trotzdem noch weiter durch und richtete sich erst dann wieder auf um seinen Lehrmeister anschauen zu können. Begeistert war Sel natürlich nicht aber Grund zum enttäuscht sein sollte es nun auch nicht geben.
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„Mach nicht so ein Gesicht. Wenn Deine Darbietung schlecht gewesen wäre, hättest Du das schon bemerkt“, ermunterte der Ergraute seinen Schüler, „Es ist halt nicht alles so einfach und es bedarf einfach Übung. Wäre das nicht so, bräuchte man wohl auch keinen Lehrmeister, oder? Und jetzt entspann Dich ne Runde“, sprach Bardasch und griff nach dem Wasser, welches er nun Seloron reichte. Er selber begnügte sich damit, sich einfach nur den Schweiß von der Stirn zu wischen, denn obwohl die Temperaturen nicht brütend heiß waren, schwitzte auch er.
„Eigentlich wollte ich hier in Vengard nach einem Mann sehen – ein Robenwirker des Wüstenvolkes, den ich damit beauftragt hatte, mir ein paar leichtere Kleidungsstücke zu nähen und mir ein paar Schuhe anzufertigen. Auch ein Zelt habe ich ihm in Auftrag gegeben. Ob dieser Xadoran überhaupt noch hier ist oder nach Varant aufgebrochen ist, weiß ich nicht und werde es wohl auch nicht heraus finden können, da irgendso ein Mistkerl diese Gerüchte über mich in die Welt gesetzt hat“, langsam spürte der Ergraute zu seinem Schwitzen eine Hitze in seinem Gesicht, was wohl damit zusammen hing, das er dabei war, sich wieder dezent aufzuregen. „Ich kann ja schlecht nach Xadoran suchen, wenn man auf der Suche nach mir ist“, fügte er hinzu und kratzte sich den Rücken, wo der Schweiß ihm in kleinen Rinnsählen hinunter lief. Sollte Seloron nun jetzt denken, das Bardasch ihn erneut los schicken würde, lag er damit falsch, denn Bardasch sah es nicht vor, den Orksölnder unnötig in Gefahr zu bringen.
„Ich werde versuchen heraus zu finden, ob er noch hier ist und auch versuchen der anderen Sache auf den Grund zu gehen, aber erst, wenn es Abend wird. Vorher ist mir das zu gefährlich“, teilte er dem Abenteuerer mit und lies sich auf den Boden nieder, den Körper weiter nach hinten bringend, bis sein Rücken an der Hinterwand des Gebäudes lehnte. „Ich habe auch schon eine Idee, wer dahinter stecken könnte und Paul wird meinen Verdacht bestätigen“, raunte er und blickte zu Seloron hinauf, „Ich werde jetzt etwas ruhen und Du passt auf, das uns hier niemand überrascht. Übe in der Zwischenzeit noch ein wenig das Schleichen – vielleicht über mich hinweg. Lass Dir was schönes einfallen, aber vergiss dabei nicht, Deine Augen offen zu halten. Nach mir kannst Du ein wenig ruhen“, murmelte der Dieb die letzten Worte und schloss auch schon die Augen.
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Nun hatte die Klostergemeinschaft eben einen Teich im Garten, der sich stetig füllte, bis gestern jedenfalls. Philas erkannte das Problem und Milti gelang es die Wolke wegzuschicken, die sich schließlich ganz auflöste. Grinsend wandte er sich vom Fenster ab und seinem Schüler zu. Immerhin hatte er Milti versprochen, dass er ihm die Kunst der Heilung beibrachte, aber die Heiltrankzubereitung würde wohl erst später drankommen. Heute wollte er mit den Grundtechniken beginnen und sehen, ob der Wassermagier damit klar kam. Dazu hatte der Feuermagier zwei gefrorene Stücke Fleisch herbringen lassen und diese auf einen Tisch gelegt. Nun rief er Milti zu sich, der sich das anschauen sollte.
"Heute beginnen wir mit den Grundlagen der Heilung. Ich habe hier Fleisch, dem ich einige Schnitte zufügen werde. Danach wirst du versuchen so gut wie möglich den Schnitt mit Nadel und Faden zu nähen.", erklärte der Meisterheiler seinem neuen Schüler.
Er fasste mit den Händen beide Stücke Fleisch an und taute sie mit Hilfe seiner Magie auf, nahm selbst Nadel und Faden zur Hand und zeigte Milti die ganze Sache an einem Stück. Er schnitt mit einem Dolch tief in das Fleisch und machte einen langen Schnitt. Danach zückte er die Nadel und nähte von einer Seite zur anderen, sodass es ein lustiges Zickzackmuster ergab. Nach wenigen Minuten war der Heiler fertig, reichte Nadel und Faden dem Wassermagier und schnitt mit seinem Dolch dem anderen Stück Fleisch ebenfalls eine Wunde hinein. Diese war nicht so lang und auch nicht so tief, aber man sollte ja klein anfangen. Jedenfalls konnte sich Philas nicht daran erinnern, dass Milti die Grundkenntnisse eines Barbiers beherrschte. War ja auch egal, er würde ihm alles beibringen, was er zu wissen hatte.
"Genauso will das Verbände anlegen gelernt sein. Er darf nicht zu fest und auch nicht zu locker sitzen. Ein Verband muss sauber auf die Wunde aufgelegt werden und darf nicht verrutschen.", meinte Philas.
Er nahm Miltis Arm, zückte eine Binde und rollte diese fein säuberlich auf dem Arm ab, bis er aus war und er das Ende des Verbandes unter den schon aufgerollten Verband steckte.
"So, dann zeig mir mal, ob du das auch kannst. Das sind nämlich die wichtigsten Grundkenntnisse eines Barbiers. Solche Schnittwunden zu verbinden oder zu vernähen, das ist sehr wichtig. Natürlich gehört dazu auch die Pflanzenkunde dazu, aber da du ja schon ein Kräuterkundiger bist, wirst du das natürlich schon kennen.", sagte Philas bestimmt.
Danach setzte sich der Feuermagier auf einen Stuhl im Zimmer und sah zu, wie geschickt sich Milti bei dieser Aufgabe anstellen würde. Zugegeben, für einen Grünschnabel war es keinesfalls leicht, jedoch selbst für einen Barbier ein Kinderspiel.
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Bassi hatte gut und viel zu lange geschlafen, die Demonstration am Vorabend hatten ihn mehr mitgenommen als er erwartet hatte. Seiner Überzeugung nach lag dies an der fehlenden Übung, zwar nutzte er als Lehrmeister regelmäßig seine Fähigkeiten im Bezug auf die Magie doch nie so intensive. Schon lange war er nichtmehr dazu gekommen seine Künste voll zu entfalten, auch gab es dazu nur selten einen entsprechenden Anlass. Doch nun in nächster Zeit würde er wohl noch häufiger die Gelegenheit und einen Grund dazu finden. Der Magier schaute auf den Tisch auf dem das Buch lag welches er sich gestern aufgeliehen hatte. Er hatte nach der Anstrengung des Tages damit angefangen es zu lesen, dies sollte dazu dienen sich zu entspannen und auch als Vorbereitung auf das was auf ihn noch zukommen würde.
Gut gelaunt und von der Anstrengung des letzten Tages erholt machte er sich auf den Weg zu Françoise, die junge Magierin die Bassi seit dem Vortag als Lehrmeisterin ansah. Er war sehr erfreut das sie seine Ausbildung übernommen hatte, ihm war klar wie beschäftigt sie sein musste und dennoch fand sie die Zeit Andreas und ihn zu unterrichten. Der Magier hatte davor großen Respekt und war der Meinung selbst mit solch einer zeitlichen und auch nervlichen Belastung nicht so gut klar zu kommen wie sie es anscheinend tat. Seine Überlegungen stoppten abrupt als er vor der Tür Françoises stand. Wie schon damals bei Lopadas klopfte er und wartete geduldig auf die Aufforderung einzutreten.
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Françoise öffnete die Augen, als sie das Klopfen an der Tür hörte, atmete ein und unterdrückte ihre Magieströme, um nicht mehr Kraft zu verbrauchen, als unbedingt nötig. Dann bat sie den Besucher herein. Es war Bassi, dessen Auftauchen sie allerdings nicht überraschte, sondern es vielmehr erwartet hatte. Nach dem Austausch von Begrüßungsformeln lenkte die Zauberin das Thema gleich in die von ihr gewollte Richtung.
»Gestern hast du mir einen Eindruck deiner Fähigkeiten vermittelt. Für jemanden, der als Lehrmeister tätig ist, sicherlich eine gute Leistung. Wir sprachen über Verantwortung, die mit der Magie einhergeht und ich sah, dass du diese besitzt. Du bist umsichtig gewesen und hast nicht übertrieben, als du mit Andreas geübt hast. Deshalb kommen wir also gleich zum heutigen Thema, das uns aber noch einige Zeit beschäftigen wird. Es geht um die Verteidigung. Es ist eine komplexe und sehr wichtige Angelegenheit, denn sie wird dir eventuell früher oder später das Leben retten, wenn du in einer brenzligen Situation bist. Aber auch anderen kannst du mit Verteidigunsmagie helfen. Berichte mir bitte etwas über deine Erfahrung im Bezug auf defensive Zauberei.«
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Die Worte des Lehrmeisters hatten dem Schüler Seloron doch wieder Mut gemacht und während Bardasch ruhte wollte Sel fleißig weiter üben und natürlich wie versprochen die Augen dabei offen halten. Er achtete genau auf seinen Oberkörper und natürlich auch auf die Beine. Mit den Zehen musste er zuerst auftreten aber das hatte er schon drin, ging bei ihm inzwischen wie von selber.
Sel musste nur darauf achten, dass er den Fuß nicht zu weit abrollte aber wenn er das im Auge behielt klappte es schon ganz gut. Plötzlich dachte er eine Gestalt gesehen zu haben, sofort griff er mit der rechten hand sein Schwert, ließ es aber noch in der Scheide als er nachschaute.
Er war sich sicher etwas gesehen zu haben aber er oder sie schien weg zu sein. Wenn sich hier aber jemand besser als er selber auskannte sollte es auch kein Problem sein schnell zu verschwinden oder es war einfach nur reiner Zufall.
Jetzt wollte er sich aber wieder seinem Training widmen, das war ihm sehr wichtig und aufpassen konnte oder musste er nebenher, vielleicht das nächste mal schneller reagieren, dann würde er die gestalt auch bekommen.
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Das war wieder so eine Art von Frage die Bassi selbst immer gerne seinen Schülern stellte und die sie zum überlegen animieren sollte. Der Lehrmeister war sich immer bewusst das sie nur ungern beantwortet wurden und so erging es nun auch ihm. Er überlegte sich seine Antwort gründlich bevor er ansetzte.
" Ehrlich gesagt habe ich da nicht viel zu berichten, da ich bisher das Glück hatte selten in Situationen zu gelangen in denen ich defensive Magie anwenden hätte müssen oder können. Daher beschränken sich meine tatsächlichen Erfahrungen darauf einen Kampf durch einfaches verschrecken wilder Tiere oder ein Banditen aus dem Weg zu gehen. Meist reichte es schon dem vermeintlichen Gegner zu zeigen das man nicht wehrlos ist und ihm zumindest glauben macht ihm überlegen zu sein. Dann währe da natürlich noch die Windmagie die sich gut dazu eignet Gegner auf Distanz zu halten und sich so mehr Zeit zu verschaffen. Ansonsten würde mir da noch das magiesche Schild einfallen, so wie es Andreas gestern vorführte, oder wie es Lopadas während meiner letzten Lehre benutzte. Doch auch dort habe ich nur von Außen Beobachtungen anstellen können. "
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Die Zauberin nickte. Offenbar war sie auf eine Gebiet gestoßen, in dem es einigen Nachholbedarf gab.
»Nicht alle Feinde lassen sich durch eine bloße Machtdemonstration davon abhalten ihre Pläne durchzuführen. Ich selbst kam vielfach in die Situation mich verteidigen zu müssen, auf vielerlei Arten. Es ist sicherlich richtig, dass manche Leute sich davon einschüchtern lassen, wenn sie beispielsweise eine große Stichflamme sehen. Jedoch kann ein erfahrener Magier, aber auch ein erfahrener Krieger, einschätzen, wer wirkliche Macht besitzt und wer nur schöne Zaubertricks beherrscht. Gerade die Vielfalt an Dämonen, Untoten und anderen Kreaturen, die als Beliars Dienerschaft fungieren und Feuermagiern von Natur aus feindlich gesinnt sind, können oftmals sehr gut abwägen was ihr Gegenüber kann. Manchmal ist es aber auch so, dass sie völlig willenlos handeln, daher bringen Machtdemonstrationen in dem Fall ebenso wenig. Es sollte somit deutlich sein, dass sich ein Magier auf diesem Niveau nicht länger hinter Illusionen verstecken kann, sondern tatsächlich die Macht besitzen muss, sich und andere zu verteidigen. Unsere Magie ist vielseitig, deshalb können wir wählen, welcher Art unsere Zauber sein sollen. Man könnte meinen, dass Feuer und Blitz aggressivere Elemente seien, als der Wind, aber das ist ein Trugschluss. Einzig die Anwendung, die der Magier selbst bestimmt, macht es dazu. Es ist möglich sich mit allem davon gleichermaßen zu verteidigen. Der Flammenschild ist nur eine Option unter vielen. Hast du Ideen, wie so etwas noch aussehen könnte?«
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" Ich glaube eine guter Ansatz ist die Waffe des Gegner, da die meisten entweder aus Metall sind und durch ausreichend Hitze unbrauchbar gemacht werden können oder gar aus brennbaren Material bestehen, wie beispielsweise aus Holz. Wobei Stahlwaffen auch eine gute Angriffsfläche für Blitze oder ähnliches bieten. Wenn man zum Beispiel eine aus Blitzen bestehende Kuppel um sich errichtet und diese weit genug vom eigenen Körper ausdehnt hilft ein Schwert nicht mehr viel. Jedoch ist sowas von der jeweiligen Situation abhängig, ein Skelett wird es wenig kümmern das sein rostiges Schwert glühend heiß ist. Bei einem Bogenschützen wiederrum würde ich doch wieder auf auf die Windmagie zurückgreifen und seine Pfeile ablenken, dies könnte man natürlich auch indem man sich mit eine Windhose einhüllt. Im Zentrum währe man gut geschützt gegen Angriffe von außen ob nun Pfeile oder Schwerter nur in wieweit es gegen andere Magie nützlich ist vermag ich nicht zu sagen. Doch müsste es ähnlich funktionieren wie Andreas Flammenschild bei der Übung gestern. Was Magie speziell betrifft würde ich wohl einfach das ausnutzen was mir Lopadas beibrachte, das die Magie ein natürliches Verhalten hat und versucht bei zu hoher Kontentration sich selbst wieder auszugleichen. Dazu müsste man nur selbst schlagartig genug magiesche Energie in den Zauber des anderen zuführen. "
Bassi hoffte das er richtig verstanden hatte was Françoise von ihm hören wollte, wenn nicht würde er es wohl bald wissen.
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»Eine wohl überdachte Antwort, die bei einer Vielzahl von Kontrahenten bestimmt eine gute Verteidigung ermöglichen würde. Deinen Gegner zu entwaffnen, indem du sein Schwert, seinen Speer oder ähnliches erhitzt, einen Blitz hindurch leitest oder etwas in der Art wird viel Wirkung zeigen. Aber man kann es auch anderes lösen, denn es gibt noch eine andere viel größere Angriffsfläche. So manche Kämpfer tragen metallene Rüstungen, auch sie ist wie eine Klinge anfällig für die Magie. Und dabei ist sie viel größer und leichter zu erfassen. Es reicht schon, wenn deinem Gegner so heiß in seiner Rüstung wird, dass es ihm nicht mehr möglich ist, sie auf der Haut zu behalten. Er wird sein Schwert fortwerfen und die Rüstung loswerden wollen. Somit ist er für eine ganze Weile kampfunfähig, während du die dir gebotene Möglichkeit sinnvoll nutzen kannst. Folgen wird dein Kontrahent dir wahrscheinlich nicht, denn es wird wohl eine ganze Weile dauern, bis er sich seiner Rüstung entledigt hat. Bei einer ledernen Rüstung wird dir so etwas natürlich nicht viel weiterhelfen, aber auch das kann man mit Magie lösen. Wenn man seine Kräfte richtig zu verwenden weiß ist es beispielsweise möglich einen Feuerball derartig zu kontrollieren, dass die Wucht des Flammenstoßes dein Gegenüber von den Beinen holt, ohne dabei bleibenden Schaden zu verursachen. Die Windmagie bietet sich für so etwas natürlich auch an. Wichtig bei alledem ist es zu Überlegen, hier wäre es die Beschaffenheit der Rüstung, die dir die Lösung bietet. Aber das ist von Situation zu Situation anders. Mit Blitzen zu hantieren ist die dritte sich uns bietende Möglichkeit. Sie hat den Vorteil, dass der Gegner zwar geschwächt wird, aber nicht dauerhaft verletzt, sofern man sie richtig einsetzt. So etwas kann einen Feind für eine ganze Weile in Schach halten, selbst wenn er überlegen ist. Es wird ihn verlangsamen und Zeit herausschlagen, die vielleicht dringend gebraucht wird. Dies sind aber alles nur Beispiele, wie auch der klassische Flammenschild. Der Magier muss seinen eigenen Gedanken eine Form geben, darin liegt unsere Stärke. Hast du eine spezielle Vorstellung welcher Natur deine Verteidigung sein soll? Wir werden uns dann in die jeweilige Richtung orientieren.«
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