Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »
Ergebnis 61 bis 80 von 404
  1. Beiträge anzeigen #61
    Kämpfer Avatar von Win'Dar
    Registriert seit
    Sep 2003
    Ort
    Mal hier, mal dort, nie lang am selben Ort
    Beiträge
    345
     
    Win'Dar ist offline
    Der Mond lachte ihn aus. Grell und gelb leuchtete er zwischen den Baumwipfeln; das Grinsen eines bösen Geistes, eines Spötters. Vielleicht ein Spiegel seiner Selbst.
    Was ist los?, fragte er sich. Warum bleibst du stehen?
    Er erwiderte das Starren des Mondes. Vollmond, wieder einmal. Wie könnte es anders sein. Warmes Blut tastete sich über seine Finger. Im Mondlicht war es schwarz.
    Schwarz wie der Bastard in deinem Inneren.
    Stets auf der Flucht. Ein ganzes Leben lang. Was wenn die Flucht irgendwann einmal vorbei war? Für andere ist eine Flucht nichts als ein Lebensabschnitt. Eine unangenehme Erinnerung, meist schnell vergessen. Ein ganzes Leben lang?
    Der Mond grinste sein zahnloses Grinsen.
    Du hast es in der Hand. Alles bereits wieder vergessen? Wo ist sie, deine Flöte? Wolltest du es nicht ändern? Ausflüchte, nichts als Ausflüchte! Ein Versteckspiel hinter Vorwänden.
    Seine Augen brannten. Er blinzelte, ohne dass es besser wurde.
    Wofür das alles? Du baust auf, nur um dann wieder alles umzuschmeißen. Burgen aus Sand, ohne Rückhalt.
    Laufend würde er den Waldrand in weniger als fünf Minuten erreichen. Er kannte die Runen. Kannte die Fallen. Er wusste, dass er es schaffen konnte. Vielleicht drei Minuten und er war raus aus der Gefahr. Rein in eine neue Flucht.
    Schwarze Perlen schlugen dunkle Löcher in den Schnee. Der Mond grinste ihm hinterher, als er loslief.

    Es war ein Sprung, in dem all seine Kraft lag. All die Kraft, die er durch den schnellen Lauf aufgestaut hatte. Sie warf ihn hoch in die Luft und schenkte ihm einen weiten, geraden Flug. Sie lag in dem Schrei, mit dem er sich nach vorne warf, nahm Gestalt an in der Wut, mit der er die Dolche in die Brust des Schrates trieb. Der Schrat keuchte heiser, wurde zurückgeschleudert und an den Baum genagelt, den er Sekunden zuvor noch als Deckung benutzt hatte. Knorrige Finger griffen nach Win'Dar, ertasteten nichts als Luft.
    Der Wald war erwacht. Anders konnte man es kaum nennen. Die Schrate kamen nicht angelaufen – sie waren längst da. Sie wuchsen aus den Bäumen hervor, schlüpften aus der Borke wie Küken aus ihren Eiern. Drahtige, humanoide Gestalten, kaum mehr als knorrige Schatten im Mondlicht. Die Augen lagen tief in den zerfurchten Gesichtern. Flüssiges Silber: Kalt und metallisch und in ständiger Bewegung.
    Silber floss über Win'Dars Hände. Eher wie Spritzer im Mondlicht, die in Richtung der Schrate sprangen. Zwei sackten zusammen, dann noch einer. Irgendwo blieb eine schmale Klinge zitternd in einem Stamm stecken. Die Schrate kamen näher. Eigentlich schien es eher, als würde der gesamte Wald näher zusammenwachsen.
    „Lauft“, keuchte Win'Dar zu Renya. Sie stand dicht neben ihm, hatte sich jedoch keinen Deut gerührt.
    Win'Dars Arme waren ausgestreckt. Jede bereit, dem Tod die Hand zu geben. Ein Wispern ging durch die Reihen der Schrate. Kaum mehr als das Rascheln von Herbstlaub im Wind.
    Ritualisten, dachte er, Jetzt hast du den Salat...
    Er stürmte vorwärts, versenkte einen Dolch in Kopfhöhe. Eine Klaue schlug nach ihm, der Lufthauch strich über seine Wange und ein Zweiglein riss die Haut an seinem Hals auf. Er duckte sich zur Seite, warf sich in die andere Richtung und zog die Dolchklinge über die Brust des Schrats. Noch in der Drehung befreite er das Schwert.
    Es war dieselbe Bewegung, die er Jahr für Jahr einstudiert hatte. Gewissermaßen hatte sie den Anfang seiner Karriere dargestellt. Der Hieb kam so natürlich wie der Griff zur Flasche, wenn er Durst hatte. Er erinnerte sich an das Gefühl der Tränen auf seiner Haut, als er es das erste Mal getan hatte. Er fühlte es: Das leichte Brennen der Augen und die langsam gefrierenden Tränen auf seinen Wangen. Damals war er bestürzt gewesen, bestürzt aufgrund der ungewohnten, erschreckenden Grausamkeit seiner Handlung. Der Hieb kam schnell, auf eine Art und Weise, die geradezu normal, ja, natürlich wirkte und dem Schrat mit eben jener natürlichen Leichtigkeit den Kopf vom Rumpf trennte.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Veteran Avatar von Barzane
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    533
     
    Barzane ist offline
    Barzane warf einen Blick auf seine Ausrüstung. Ja, er sollte alles besammen haben, was die beiden Krieger auf ihrer Reise brauchten. Troan selbst machte nicht den Eindruck, noch lange durchzuhalten und der Hüne sah schnell ein, wie sehr die Zeit zu ihrem Feind geworden war. Fluchend dachte er an den Mann, welcher in einiger Entfernung hinter ihnen stand. Er würde wohl oder übel mit den beiden Speerkämpfern reisen, die nichts dagegen unternehmen konnten. Noch nicht, sagte sich Barzane nun, denn wenn wir erst einmal in der Wildnis sind, wird er keine Chance gegen uns beide haben... „Können wir los gehen?“, fragte der Drachenjäger seinen Lehrling nun. Barzane nickte und Troan rief, sich seinen Speer schnappend, den anderen Mann, ihren Aufpasser, herbei. „Sei vorsichtig, Barzane. Der Kerl macht einen ziemlich krummen Eindruck. Wenn es nötig sein sollte, weißt du, was wir zu tun haben.“ Wieder nickte der Speerkämpfer nur.

    Natürlich wusste Barzane, was sie im Ernstfall zu tun hatten und er würde keine Sekunde zögern, dies zu tun. Was war ihm das Leben dieses unbekannten Mannes schon wer, der den Hünen daran hinderte, dass des Drachenjägers zu retten? Genau so war es nämlich: sie wurden durch den zusätzlichen Mann langsamer, anfälliger und konnten sich nicht verhalten, wie sie wollten. Kurz um: er stellte eine Bedrohung für ihr Leben dar. Wenn in diesen Augenblicken auch nur von passiver Natur.

    So schritten die drei Männern nun also aus dem Dorf, einem großen Wald entgegen. Barzane warf einen Blick aus seine Karte, die ihm die Wirtin am letzten Tag tatsächlich zusammen mit einer Essensration auf das Bett gelegt hatte. Es mochte nicht viel sein, doch für ein paar Tage ausreichen. Wenn wir den großen Wald hinter uns haben, müssen wir die Abzweigung nach rechts nehmen und den Hügel hinauf. Danach erstreckt sich ein kleines Tal, an dessen Ende wir wieder bergauf müssen. Dort oben soll sich irgendwo die Höhle des Trolls befinden. Wenn er da ist, hört man seine Schreie schon von Weitem, wenn nicht ist er auf der Jagd. Kopfschüttelnd beschleunigte er seine Schritte, spornte seine beiden Gefährten und sich zu noch mehr Eile an. Glücklicherweise musste er es vor dem Fremden nicht begründen, konnte es gar nicht. Ob er etwas ahnte oder nicht war zu diesem Zeitpunkt unersichtlich, würde sich aber zweifelsfrei in den nächsten Tagen zeigen. Wenn sie es denn alle überlebten...

  3. Beiträge anzeigen #63
    Krieger Avatar von Kalypso
    Registriert seit
    May 2006
    Beiträge
    477
     
    Kalypso ist offline
    Kalypso genoss den Moment der Ruhe, die Ruhe selbst und den kühlen Wind, der ihm seine Haare ins Gesicht blies. Sein Kopf fuhr von links nach rechts, er biss einmal von seinem Brot ab und schaute wieder in die Gegend. Dieses Gefühl der Freiheit wollte er fest halten, es verinnerlichen. Tage würden kommen, an denen er sich an diesen Erinnerungen festhalten musste, womöglich sogar wieder aufrichten. Das Schicksal hielt für einen jeden Menschen etwas bereit, ob gut oder schlecht. Dem Schwarzhaarigen war es im Prinzip egal, solange er weiterhin ausüben konnte, was seine Bestimmung zu sein schien: das Töten. Selbstverständlich: er war kein perfekter Schwertkämpfer, verstand sich nicht auf waffenlose Verteidigung. Genau genommen konnte er den wenigsten Menschen, die sich einigermaßen zur Wehr setzen konnte, gefährlich werden. Ihn machte seine Intelligenz, sein Wissen aus. Es gab nur wenige Situationen, aus denen er bisher nicht dank seiner eigenen Intelligenz gekommen war; und in diesen standen ihm andere Mittel zur Verfügung. So erschien das Erfüllen von Aufträgen also als einzig wahre Bestimmung, die der junge Kalypso hatte. Zumindest war ihm eine Alternative einfach noch nicht unter die Augen gekommen. Was sollte er sonst machen? Die Garde von Khorinis war zerschlagen worden, allerdings nicht vernichtet. Sie lebte in Form der Rebellen weiter. Seine Wut auf sie war verschwunden. Er wusste, dass auch sie nur taten, was sie für richtig hielten. Ihm sollte es recht sein, solange seine Wege oder Ziele damit nicht in Bedrängnis gerieten.

    „Dann mal weiter.“, sagte er sich selbst, trieb sich zur Eile an. Bakaresh war noch weit entfernt, obgleich die Wüste selbst nun immer näher kam. Dies wurde nicht nur durch das wärmere Klima spürbar. Verschiedene Dörfer, an denen er vorbei kam, boten Waren der Nomaden an. Weiter im Landesinneren von Myrtana hatte Kalypso solcherlei Dinge bisher nur vereinzelt – wenn überhaupt – gesehen. Die Wüstenbewohner schienen ein sehr interessantes Volk zu sein, sodass es sich bestimmt lohnte, auch ihnen einmal einen Besuch abzustatten. Doch zuerst zählte etwas Anderes, sein Hauptziel. Wenn dieser Auftrag zur Zufriedenheit des Auftraggebers erfüllt war, konnte sich der schwarzhaarige Schwertkämpfer immer noch eine kleine Auszeit genehmigen.

    Die Langschaft veränderte sich zunehmend, je länger der ehemalige Milizsoldat in Richtung der Wüste unterwegs war. In seinem Rucksack waren verschiedene Kleidungsstücke, die ihm das Leben und vor allem Reisen in der Wüste erträglicher machen sollten. Mit dem Schwert an der Seite und den Dolchen, die sich noch immer im Inneren seiner Kleidung, in Taschen an seinem Körper befanden, fühlte er sich zumindest ausreichend bewaffnet. Sandcrawler, Schakale, Orks. Nur ein paar Beispiele der Gefahren, die auf die Reisenden warteten, sobald sie das endlos erscheinende Sandmeer betreten hatten. „Orks wohin das Auge reicht.“, murmelte er leise vor sich hin, die Schritte wieder beschleunigend. Tatsächlich wimmelte es überall nur so vor den Grünhäutern. Sagte man sich zumindest. Fakt war jedoch, dass Kalypso seit seiner Ankunft auf dem Festland – abgesehen als er in der Hochburg der Orks, Faring, verweilte – keinen einzigen Ork zu Gesicht bekommen hatte. Das die Bedrohung nichts desto trotz sehr real war, sah man an den Menschen, die auf dem Land lebten. Hier, fernab vom Schutze der Königstruppen, waren sie auf sich alleine gestellt. Die einfachen Bauern trugen auch während er ohnehin schon anstrengenden Feldarbeit meistens eine zusätzliche Waffe mit sich, mit der aussichtslosen Kampf gegen einen Ork fechten wollten. Beachtenswert, dieser Mut, aber leider vergebens. „Hauptsache ich komme heil in Bakaresh an, dann kann ich meinen Auftrag erledigen und erstmal ein wenig Ruhe einkehren lassen...“

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ritter Avatar von GRUPHY
    Registriert seit
    Jul 2006
    Ort
    .........................Myrtana Rang:..................... Waffenknecht Waffe:..Jagdbogen;Langschwert Berufswunsch................ Jäger Gilde................Die Gilde Innos Skills....................................3/4 Gold .....300 Münzen
    Beiträge
    1.610
     
    GRUPHY ist offline
    Nun war es bereits spät am Nachmittag und am Horizont wo gerade noch die ebene Linie des Ozeans zu sehen war hob sich nun etwas. Zuerst sah man nur eine kleine Wölbung auf dem Meer. Doch nun waren die zwei Großen Segel des sich nähernden Schiffes nicht mehr zu übersehen. Inzwischen war das Schiff nur noch wenige Meter von der Küste entfernt. Er hörte laute Schreie die von dem Schiff kamen das dem Anschein nach nicht mehr rechtzeitig wenden konnte und nun auf einem der Sandhügel in der Nähe der Küste aufgelaufen war. Kalypso rannte den Hügel hinunter an die Küste, wo er jetzt auf GRUPHY und seinen Kapitän traf, die gerade aus dem Meer wateten. Sie hatten nicht lange Zeit um sich zu Unterhalten, da Kalypso aus einem Grund den er GRUPHY nicht verraten wollte gleich weiter Richtung Varant gelaufen war. GRUPHY und sein Kapitän Teg
    schauten bedauernd auf das Schiff das bei dem Aufprall doch stärker beschädigt wurde als sie zuerst dachten. Teg würde es am liebsten gleich wieder Reparieren doch ohne ein Paar starke Männer hatten sie keine Chance das Schiff aus dem Meer zu hohlen. Also liefen sie auf der Suche nach ein paar Kämpfern weiter der Küste entlang...

  5. Beiträge anzeigen #65
    Ritter Avatar von Xadoran
    Registriert seit
    Mar 2006
    Ort
    In einem der Tausend Paralleluniversen
    Beiträge
    1.428
     
    Xadoran ist offline
    Die drei waren bereit sich ihn die Höhle des Löwen zu begeben. Alle drei hatten die Rüstungen der Wächter und des Händlers angezogen und liefen langsam hin die Höhle. Der Braunhaarige konnte schon die Stimmen der Banditen hören. Xadoran schaute neben sich und sah wie Nico, der Jäger zitterte.

    "He Nico alles wird gut," flüsterte ihm der Diener Adanos ins Ohr.

    "Glaub ich nicht," sagte er leise zurück und guckte ihn Ängstlich an.

    Im Gegensatz zu Chris war Nico richtig schlimm. Chris freute sich schon, wie der Robenwirker, mal wieder ein paar Banditen abzuschlachten. Die ganze zeit hielt sein Freund den griff seines Schwertes ihn der Hand. Er war immer bereit das Schwert zu ziehen.

    "Ah da seit ihr ja. Wir haben schon auf euch gewartet," sagte einer der Banditen.

    "Ach echt. Kann ich gar nicht verstehen. Die scheiß Gilde Innos hat schon Leute nach uns geschickt," sagte der Lehrmeister mit verzehrter Stimme.

    "Ja und war es ein Problem," fragte der Bandit.

    "Natürlich nicht. Es waren nur so ein verrückter Wassermagier, ein Novize des Wassers und der Jäger Nico. Der uns schon Öfters aufgefallen war, doch nie war er ein Problem. Nun ja jetzt ist er Tot und die beiden anderen auch," sagte Chris.

    Der Bandit nickte zufrieden und sagte das sie ihm folgen sollten. Er würde sie sicherlich zu seinem Chef bringen. Dieser wollte verscheinlich das Gold, was der Händler eingenommen hatte.

    "So dann sag doch mal was hast du eingenommen, Händler?" fragte der Chef Unfreundlich.

    "Nicht viel. Niemand wollte was kaufen," sagte der Braunhaarige.

    "Wie viel?" sagte der Oberste Bandit noch mal. Aber dieses mal mit so einen gewaltigen Stimme, das man sich richtig Fürchtete.

    "150 Goldmünzen," sagte der Schneider zitternd. jetzt hatte auch Xadoran angst und zwar richtig. Er könne zwar jeden Moment seine Waffe ziehen und sich verteidigen. Doch das würden die anderen Banditen nicht so lustig finden.

    Der Mann aus dem Hause Sho rempelte den Lehrmeister an.

    "Xadi, Xadi. Wir müssen raus. Nico verrät hier gleich alles, so eine angst hat der," flüsterte Chris ihm ins Ohr.

    Doch das war zu späht. Der Jäger fing gerade an alles zu erzählen.

    "Wir sind gar nicht die ihr denkt," sagte Nico und machte eine Pause.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Deus Avatar von Claw
    Registriert seit
    Apr 2003
    Ort
    Ulthuan
    Beiträge
    12.939
     
    Claw ist offline

    Gotha

    "Wird Zeit, die Kurve zu kratzen... ewig wird der Proviant nicht ausreichen."
    Mit diesen Worten auf den Lippen und einer düsteren Miene stand Claw einmal mehr auf der Wehrgang der Festungsmauer und spähte hinab in den äußeren Burghof. Doch das Bild war das Gleiche. Wie schon seit Wochen zuvor standen die Untoten dort unten rum. Hin und wieder versuchten sie, durch das geschlossene Tor zu kommen, doch war es ihnen nicht möglich, dieses Hindernis zu passieren. Zum Glück. Denn der Veteran wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn das Fallgitter nachgeben würde und diese vermaledeiten Bestien damit einen freien Zugang zur inneren Burg hätten. Zombies, Skelette und nicht zu vergessen der dunkle Dämon von Gotha würden sich dann wohl auf die zwei Lebenden stürzen und nichts von ihnen übrig lassen, außer ein paar zerschmetterte Knochen.
    "Wuähh, ich hasse Zombies." dachte sich der Armbrustmeister und schulterte seine mächtige Fernkampfwaffe. Im Hintergrund dagegen konnte man ganz deutlich DraconiZ keuchen hören. Er übte wieder. Liegestütze und das Spannen der Armbrust standen auf dem Programm. Und es würde nicht eher weiter gehen, bis es der Assasine perfekt beherrschte. Denn mit Sicherheit würde der Lehrmeister die Unterstützung des ehemaligen Paladins brauchen, um hier lebendig raus zu kommen. Denn zwei Armbrüste töteten bekanntlich mehr Feinde als eine allein. Und daher versuchte Claw dem Assasinen möglichst viel seines eigenen Wissens nahe zu bringen.
    Mit langsamen Schritten stapfte der Veteran die nahe Treppe hinab in den inneren Burghof, auf dem der Schüler trainierte. Er schwitzte stark und schien voll konzentriert bei der Sache zu sein. Und das gefiel dem wachsamen Veteranen, der den Schüler nun beaufsichtigte und hin und wieder ein paar Tipps gab.
    "Wir sollten hier baldmöglichst verschwinden. Die meisten Vorräte sind verdorben und viel ist nicht mehr übrig, um hier längere Zeit über Stand zu halten. Sobald du halbwegs schießen kannst, sollten wir den Ausbruch versuchen."
    Viele Alternativen gab es nicht. Entweder sie blieben hier und verrotteten wie die anderen Untoten, oder sie stürmten irgendwann aus der Festung. Auch hier bestand natürlich die Chance, einen qualvollen, langsamen Tod zu sterben.
    "Jedoch sollten wir uns nicht von den lebenden Toten erwischen lassen... sieht nicht schön aus, wenn ein hungriger Zombie einem Menschen das Fleisch von den Knochen reißt, um es dann zu fressen..."

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ehrengarde Avatar von Inorel
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    2.987
     
    Inorel ist offline
    "Da wären wir.", sagte der Schwarzhaarige zu seinem Schüler gewandt und richtete dann seine Blicke auf die schnelle Strömung des Flusses, dessen Wassermassen sich schnell gen Meer bewegten. Nicht weit von ihnen erhob sich die Burg von Faring, in deren Nähe er und Calintz in der vergangenen Woche trainiert hatten. Heute hatte Inorel den Weißhaarigen an diesen Ort geführt, der wie gemacht schien für ein anspruchsvolles und dabei auch nicht ganz ungefährliches Übungsprogramm.

    "In Ordnung. Also: Heute werden wir das selbe machen, was wir vor ein paar Tagen schon mal versucht haben. Wir werden über die Steine dort", er zeigte auf ein paar gezackte und ganz und gar nicht einfach zu begehende Steine, die vom Wasser umspielt wurden, "bis zum anderen Ufer gehen. Das sind gut und gerne zwei bis drei Meter, auf denen wir uns bekämpfen können, hin und zurück. Du kannst jedes erdenkliche Mittel einsetzen, um dich zu verteidigen, das gleiche kannst du von mir erwarten. Allerdings rate ich dir, aufzupassen. Das Wasser ist im Moment nicht gerade warm und wenn du einmal drinliegst, ist es vielleicht schon aus mit dir. Kann dich ja net immer so festhalten wie letztes mal."

  8. Beiträge anzeigen #68
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline

    Gotha

    Der Streiter konnte seine Handschuhe, die zum größten Teil im Schlamm des Innenhofes versunken waren, kaum noch erkennen. Es war so als hätte ein schlechter Künstler versucht ihnen eine neue Farbe zu geben und war dabei kläglich gescheitert. Karge Sonnenstrahlen brachen sich auf dem trüben Wasser direkt vor der Nase des Streiters. Ekelhafter Geruch umgab die beiden Männer, den Liegestütze ausführenden und den Lehrmeister, wie Magie einen Feuermagier umgab. In einer flüssigen Bewegung, in der er die Armbrust von einem Stein fischte, stand er auf und sah seinen Lehrmeister direkt an. Ein kurzes Keuchen entkam seiner Kehle bevor er so ruhig, wie es nach dem Training möglich war, antwortete: „ Meine Schwerter stehen euch zur Seite“. Hochmütig klangen die Worte, wo er doch selbst darauf angewiesen war hier heraus zu kommen. Der Assassine beobachtete abschätzend ihre Vorräte. Claw hatte durchaus Recht. Sie würden nicht mehr besonders lange hier drinnen bleiben können und da draußen wütete der Tod. Interessant war allerdings auch die Frage wie es weiter gehen würde, wenn sie tatsächlich hier heraus kamen. Ob der Veteran zu seinem Wort stehen würde und ihn weiter ausbildete? Bisher hatte DraconiZ sich nur lächerlich gemacht und noch keinen einzelnen Bolzen verschossen. Es war ein bitterer Gedankengang, der offenbarte, das es vielleicht auch nur zur schieren Belustigung des Söldners diese Übungen gemacht hatte. Auch wenn Claw nichts von diesen Gedanken wissen konnte funkelte ihn der Schwarzhaarige an. Sollte er sein Wort brechen waren die Orks nicht weit um Gerechtigkeit herbei zu führen. Zumindest in den Augen des Streiters.

    „ Nun“. Entkam dem Mund des ehemaligen Paladins. „ Wir sollten schauen, dass wir uns einen Plan zu Recht legen, wie wir hier heraus kommen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir den Dämon irgendwie ablenken können. Vielleicht ist eure Armbrust dafür nützlich. Ansonsten werden wir uns wohl so schnell wie möglich durchschlagen müssen. Am Besten schießt ihr dies Monstrum an, während ich das Tor öffne. Dann versuchen wir beide zu entkommen. Zu welchem Gott ihr auch betet, dann wird der Zeitpunkt dazu gekommen sein“. Erst wollte der Streiter damit seine Worte abschließen, doch dann drang noch ein weiterer Gedanken an sein Hirn, fast so wie einen Gegenstand den man freute wieder gefunden zu haben. „ Ihr braucht euch nicht sorgen, dass ich alleine entkommen will. Schließlich möchte ich ja noch etwas von euch“. Seine eigene, gefundene, Armbrust schulternd ging der Schwarzhaarige schon einmal in Richtung des Tores.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Deus Avatar von Claw
    Registriert seit
    Apr 2003
    Ort
    Ulthuan
    Beiträge
    12.939
     
    Claw ist offline

    Gotha

    Da hatte es jemand aber ganz schön eilig, hier heraus zu kommen. Denn ehe sich der Veteran versah, stapfte DraconiZ auch schon auf das Tor zu. Nur würde ein überhasteter, schlecht geplanter Fluchtversuch wohl wenig Aussicht auf Erfolg haben. In seinen Gedanken sah der Lehrmeister schon, wie sich dutzende verfaulende Zähne in seinen Arm verbissen, während DraconiZ daneben bei lebendigem Leibe gehäutet wurde.
    "Nicht so schnell !" befahl Claw hastig und ging einige schnelle Schritte auf den Assasinen zu. Sie wussten ja noch nicht einmal, was für eine Art Dämon das war, der da unten hauste und für den Untergang der ganzen Burgbesatzung verantwortlich gewesen ist. Vielleicht vermochten Bolzen ihm keinen Schaden hinzu zu fügen ? Vielleicht brauchte man magische Waffen, um ihm den Gar aus zu machen.
    Sie wussten es nicht. Und es gab nur eine Möglichkeit in den Augen des Veteranen, das heraus zu finden: sie mussten eine Art Generalprobe wagen.
    "Du willst hier raus ? Ok... ich auch. Jedoch wirst du zuvor noch das Schießen lernen, sonst ist das Risiko insgesamt zu groß... Daher werden wir jetzt einen kleinen Test durchführen, ob denn der Ausfall überhaupt klappen würde... Du gehst zum Mechanismus, mit dem man das Gitter hinauf ziehen kann. Das ist da oben, im Torhaus neben dem Wehrgang. Ich stelle mich auf die Mauer und verpasse dem untoten Penner da unten einen hübschen Einlauf mit einem meiner Bolzen. Wenn ich geschossen habe, öffnest du schnellstmöglich das Gitter, um zu sehen, wie schnell wir hier raus kommen könnten... Rechne jedoch damit, dass die Gammler da unten uns ziemlich flott auf die Pelle rücken werden. Wenn der Tanz also dann zu heiß wird, muss das Gitter wieder runter. Klar soweit ?"
    Insgeheim fluchte der Veteran darüber, solch eine Idee geäußert zu haben. Wenn hier jetzt etwas schief ging, konnte das ganze Unterfangen ziemlich kompliziert werden. Denn wieder malte sich der Krieger gedanklich aus, wie einige Zombies an ihm rum knabberten.
    "Buäh !"

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von GRUPHY
    Registriert seit
    Jul 2006
    Ort
    .........................Myrtana Rang:..................... Waffenknecht Waffe:..Jagdbogen;Langschwert Berufswunsch................ Jäger Gilde................Die Gilde Innos Skills....................................3/4 Gold .....300 Münzen
    Beiträge
    1.610
     
    GRUPHY ist offline
    GRUPHY war mit Teg zusammen immer noch auf der Suche nach ein paar Kriegern die ihnen helfen konnten ihr Schiff wieder aus dem Meer zu ziehen. Als sie den Hügel rauf kamen sahen sie den Fluss auf denen zwei anscheinend garnicht so schlechten Kämpfer gerade trainierten. Deshalb hatten diese zwei im Moment keine Zeit ihnen zu helfen. GRUPHY wusste nicht wie er sie noch dazu überreden soll das sie ihnen doch helfen würden, deshalb sagte er nur das sie später noch einmal vorbeikommen würden falls siie bis dahin noch immer keine Männer die ihnen halfen gefunden hätten.
    Nun gingen sie weiter ins Landesinnere vielleicht würden sie dort ja mehr Erfolg haben. Immer weiter liefen sie in den Wald doch anstatt helfenden Männern fanden sie nur jede Menge Monster. Die tiefen Zweige verschlechterten ihre Sicht, so dass sie plötzlich vor einem Rudel Wölfe standen. GRUPHY zog seine Waffe doch dann sahen sie wie gerade noch einmal 5-10 Wölfe aus einem Busch kamen. Sie liefen so schnell wie es ihre Beine zu liesen. Plötzlich stolperte Teg über einen aus dem Boden ragenden Ast und fiel laut schreiend zu Boden. GRUPHY half ihm wieder auf die Beine, doch teg hatte sich den Knöchel verstaucht und konnte nicht mehr weiter gehn. Als die Wölfe kamen hatte sich Teg berreits hinter einem Busch versteckt, GRUPHY war weiter gelaufen und inzwischen auser Reichweite der Wöfe. Er hofte das die Wölfe ihn nicht finden würden. Doch als GRUPHY wieder zu der Stelle zurück kam war Teg nicht mehr da nur sein brauner Kapitänshut lag noch auf dem Boden. GRUPHY brach zusammen, er wurde seine Schuldgefühle nicht los. Das Schiff war ihm nun egal er musste nach sich schauen das aus ihm etwas wird. Also ging er wieter und weiter bis er in die "Stadt der Jäger"Silden kam. Dort erhoffte er sich einen Schritt weiter zu kommen also einen Lehrer für einhändige Waffe und einen Lehrer der ihm das Bogenschiesen beibringen konnte zu finden.
    Geändert von GRUPHY (08.03.2007 um 13:33 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #71
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline

    Gotha

    DraconiZ verkniff sich den Kommentar auf die Anweisung. Seine Zunge machte unsanft Bekanntschaft mit seinen vorderen Zähnen und kurz darauf lief ein wenig der süßlichen Flüssigkeit durch seinen Rachen. Er hatte zugesagt, dass er sich nicht beschweren würde und ein Versprechen band ihn. Zumindest so lange bis Claw seinerseits den Pakt brach oder ein sehr entscheidender Grund dagegen sprach. Sein Körper bewegte sich so schnell wie möglich die steinernen, uralt scheinenden Treppen hinauf. Immer weiter bis hin zum Wachhaus, worin sich der Mechanismus befand. Der Schwarzhaarige freute sich schon zu sehen, was passieren würde wenn die ersten Untoten den Innenhof kamen. Ob der Veteran dann Panik bekommen würde? Eine äußerst belustigende Vorstellung den Söldner dabei anzusehen wie er beim schieren Anblick der Untoten zusammenbrach. Hätte Claw den Schwarzhaarigen nicht zurück gehalten, so würde er jetzt vielleicht schon weg von dieser verfluchten Stadt sein oder tot je nachdem. Andere mochten dies lebensmüde nennen. Der Streiter selbst nannte es Mut und Entschlossenheit. Ein starker Wille zerbrach alles. Fesseln gingen nur von Jedem Menschen selbst aus.

    Mit einem kräftigen Ruck, unter Aufbringung der gesammelten Kraftreserven, brachte der Streiter den Mechanismus in Bewegung. Das metallene Gitter erhob sich aus seinem Bett in dem es bis gerade sicher geborgen gewesen war. Die Augen des Assassinen taxierten gespannt die Skelette und Zombies, durch ein Fenster im Wachturm, die sich sofort in Bewegung setzen als sie bemerkten, dass etwas mit dem Tor nicht stimmte. Im Ernstfall musste er also so schnell wie möglich das Gitter hochheben lassen. Die Kreaturen nicht aus den Augen lassend verdoppelte der Streiter seine Kräfte und zog immer weiter an dem Rad, welches mit dem Tor durch einen Flaschenzug verbunden war. DraconiZ stöhnte als das Gitter hoch genug war, um einen Menschen durch zu lassen. Bei ihrer Flucht müsste er nun so schnell wie möglich nach unten kommen. Bei dieser Übung beachtete er allerdings nur Claw, der mit gespannter Armbrust auf den herannahenden Bastard von einem Dämonen zielte und die schier endlosen Scharen der Untoten die sich langsam auf das Tor zu bewegten. Sehr langsam. Vielleicht brachte es die Verdammnis mit sich, dass man sich nicht mehr so schnell bewegen konnte. Die Muskeln des Veteranen spannten sich und die Augen des Streiters weiteten sich als die Höllenkreatur mit schlurfenden Schritten und mit schwingendem Feuerschwert näher kam. Die Schwingen spreizten sich und wirbelten seine eigenen Diener davon. Es war, als wäre die Mordlust des Dämons so groß, dass er es kaum erwarten konnte sein Schwert in warmes Fleisch zu stoßen. Es mit seinem Flammenschwert zu versengen. Die Untoten kamen näher. Allerdings behinderten sie sich gegenseitig so, dass es wirklich lange dauern würde bis sie gefährlich wurden.

    Mit einem Klacken raste der Bolzen aus der Armbrust des Veteranen direkt auf die Kreatur Beliars zu. Das Sirren jagte über die Schädel der Untoten weg. DraconiZ hielt den Atem an. War die Kreatur so zu verletzen? Es war als würde Metall auf Metall treffen als der Bolzen die Haut des Dämons berührte, sie allerdings nicht verletzte, sondern kurz darauf zu Boden fiel. Ein unsichtbarer Schutz schien diese Kreatur zu beschützen. Er war noch wesentlich mächtige als normale Dämonen. „ Verdammt schließ das Tor!“. Nur leise drangen die Worte an seine Ohren und doch lies der Streiter sofort das Rad zurückschnellen und die Gitterstäbe bohrten sich schon bald wieder in die Erde. In ihr Ruhelager.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ehrengarde Avatar von Hombre
    Registriert seit
    Jun 2005
    Ort
    BW
    Beiträge
    2.104
     
    Hombre ist offline
    „So wie’s aussieht, scheint da vorne ein Bauernhof zu sein,“ sprach Hombre erleichtert und sah sich die Gebäude weiterhin aus der Ferne an. Sie waren weit genug entfernt auf einem kleinen Hügel um nicht entdeckt zu werden, konnten den Hof aber gut sehen. Natürlich würde das einem Außenstehenden seltsam erscheinen, aber es konnte gut sein dass der Hof von Orks besetzt war und der Drachenjäger hatte wirklich keine Lust den Grünpelzen in die behaarten Arme zu laufen. „Also, gehen wir hin?“ fragte er noch kurz nach, erhob sich dann aber vollends aus der Hocke und lief schon los ohne auf die Antwort des Druiden zu warten. Der Grund hierzu war einfach: Seit Wochen hatte er nun schon nichts anständiges mehr zwischen die Zähne bekommen und nicht richtig schlafen können, nun wollte er endlich mal wieder einen deftigen Bauerneintopf und ein warmes Bett, falls der dortige Bauer ihnen wohlgesonnen war und Unterkunft gewährte. Auch hatte er keine Lust im Regen zu übernachten, denn Gewitterwolken zogen von Westen her. So lief er nun also über die weiten Weideflächen auf den kleinen Hof zu, der aus einem einfachen Haus und einer Scheune bestand. Gemütlich schlenderte er zwischen den grasenden Kühen auf die Gebäude zu, den Speer benutzte er dabei als eine Art Wanderstab. Der Druide lief neben ihm, ohne ein Wort zu sagen. Interessiert blickte der Drachenjäger weiter auf den Hof, in der Hoffnung es würde endlich ein gastlicher Landwirt hervortreten und ihnen ein warmes Mahl anbieten. Stattdessen kam es irgendwie anders. Zwar trat nach geraumer Zeit ein Bauer aus der Scheune hervor – sie waren nur noch ein kurzes Stück von ihr entfernt – jedoch hatte er eine Mistgabel in der Hand. „Musste ja so kommen,“ brummte Hombre vor sich hin, blieb jedoch locker. Der Krieg mit den Orks hatte die Gastfreundlichkeit der Menschen eindeutig verändert.
    „Verschwindet von meinem Hof, aber schnell!“ rief der Bauer und hob drohend seine Mistgabel. Stirnrunzelnd betrachtete der Jäger ihn. War dem Typen nicht klar dass er zwei zu eins unterlegen war und es mit zwei voll ausgerüsteten Kriegern zu tun hatte? Sein Glück, dass sie in friedlicher Absicht gekommen waren.
    „Hey, keine Angst, wir sind nicht gekommen um Ärger zu machen, wir suchen nur eine Unterkunft für die Nacht und vielleicht nen Happen zum Essen, mehr nicht,“ antwortete Hombre schließlich und breitete die Arme aus, um zu zeigen dass er keinen Ärger wollte. Der Bauer kam langsam näher, ließ jedoch seine Mistgabel nicht los. Bei genauerem Hinsehen fiel Hombre sogar auf, dass er ein Kurzschwert an der Seite trug. Der Bauer kratzte sich am Kinn.
    „Also wie desertierte Soldaten seht ihr mir ja nicht gerade aus, viel eher wie Banditen,“ sagte er gedehnt und betrachtete sie eingehend. Man musste ihm recht geben, die beiden boten nicht gerade einen vertrauenswürdigen Anblick. Hombre jedoch setzte sein bestes Lächeln auf, was jedoch eher wie ein schiefes Grinsen aussah. „Warum sollte ich euch glauben, dass ihr mir nicht sofort die Kehle durchschneidet sobald ich mich umdrehe?“ Die Augen des Bauern verengten sich, Misstrauen keimte wieder in ihm auf. Plötzlich stieß Sly ihn mit dem Ellbogen an und deutete auf drei Gestalten, die sich ihnen näherten. Sie trugen einfache Bauernkleidung, wahrscheinlich waren es die Knechte des Oberbauern hier die gerade vom Feld zurückkamen. Alle drei waren ebenfalls bewaffnet. Ein Umstand, der für gefährliche Lebensverhältnisse sprach. Immer mehr wurde dem Jäger bewusst, was für tiefe Narben der Orkkrieg in Myrtana hinterlassen hatte und für immer hinterlassen würde.
    „Was willst du dafür haben, uns hier übernachten zu lassen?“ sprach Hombre weiter, hielt sich aber mit Vorschlägen zurück. Sie waren nicht unbedingt reich, er musste vorsichtig mit seinen Sachen umgehen. Wieder kratzte sich der Bauer ausgiebig am Kinn, sprach dann wieder gewohnt gedehnt: „Nuun, ich würde sagen, so hundert Goldstücke.“
    „Hundert Goldstücke? Spinnst du? Weißt du überhaupt, wie viel hundert Goldstücke sind?“
    „Ja, das weiß ich gut. Also, fünfzig, dann könnt ihr heut Nacht in der Scheune schlafen und meine Frau macht euch auch was zu Essen. Die einzige Bedingung ist: Ihr gebt eure Waffen ab.“
    Hombre hatte keine Lust im Regen zu übernachten, wollte sich aber auch nicht von seinen Waffen trennen. „Siebzig Goldstücke und wir können unsere Waffen behalten.“
    „Hm. Achtzig, dann passt’s.“
    „Siebzig, mehr nicht. Obwohl das eigentlich schon viel zu viel ist.“
    Der Bauer grübelte nach, die Knechte waren inzwischen hinter ihn getreten. Junge Burschen, im Alter zwischen sechzehn und zwanzig, so schätzte der Drachenjäger sie ein. Keine wirkliche Gefahr für die beiden, dennoch mussten sie vorsichtig sein. Es konnte genau so gut ein dass der Bauer ihnen die Kehle durchschneiden wollte.
    „In Ordnung, dann eben siebzig, wenn’s unbedingt sein muss. Aber zuerst das Gold.“
    Hombre zog seinen kleinen Goldbeutel vor – den großen hielt er bedacht weiterhin verborgen – holte siebzig Goldstücke heraus und reichte sie dem Wirt. „Gut, gut, geht in die Stube rein, meine Frau Polly soll euch was vom Eintopf geben. Sagt ihr, Etheo schickt euch. Die Knechte gehen mit, ich muss noch was in der Scheune erledigen.“ Der Bauer schob das Gold in die Tasche, dann verschwand er wieder in der Scheune. Die Knechte hingegen gingen – ohne die beiden überhaupt groß zu beachten – in Richtung des Hauses.
    „Also, holen wir uns was zu Essen,“ sprach Sly und ging den Knechten hinterher. Hombre verstaute gerade seinen Goldbeutel, da fiel ihm etwas ein. „He, Sly, ich bekomm noch fünfunddreißig Goldstücke von dir!“ rief er dem Gehenden noch hinterher, aber der tat so als hätte er es nicht gehört. „Na, die seh ich auch nie wieder,“ brummte Hombre. Gerade in dem Moment donnerte es über ihnen und Regen setzte ein. Mit schlechter Laune huschte er zur Hütte hinüber ...

    „Putzt gefälligst zuerst die Schuhe, bevor ihr wieder durch die ganze Hütte lauft, verdammt noch mal, wie oft soll ich das noch sagen!“ wetterte Polly, die Frau des Bauern. Die drei Knechte zogen ihre Stiefel von den Füßen und warfen sie in eine Ecke neben der Tür, wo sie auch ihr Werkzeug und die Waffen abgestellt hatten. Polly wollte gerade schon wieder in die Küche laufen, da bemerkte erst die beiden Neuankömmlinge. „Kann ich euch irgendwie helfen?“ fragte sie unwirsch und stemmte die Hände in die Hüfte. „Ja, Etheo hat gemeint wir könnten hier was zu Essen bekommen, wir haben auch dafür bezahlt. Kannst die Knechte fragen,“ sprach Hombre während er seine Stiefel am alten Läufer bei der Haustür abputzte. Kurzhand stellte er wie Sly seinen Speer in die Ecke, sein ehemaliger Lehrmeister war schon zum Tisch rübergegangen. „Na, wenn das so ist muss ich halt noch für zwei weitere Leute decken. Gut, passt auf dass ihr nichts dreckig – oder noch schlimmer – kaputt macht. Das Essen ist gleich fertig.“ Der ehemalige Söldner nickte und ging zu den anderen am Tisch hinüber, setzte sich auch gleich neben Sly auf einen rasch hinzugestellten Stuhl. In der Zwischenzeit war auch Etheo hereingekommen und drückte sogleich seiner Frau das Gold für Kost und Logis in die Hand. Kurze Zeit später stellte sie eine große, dampfende Schüssel auf den Tisch, daneben einen Korb mit Brot und eine Karaffe mit Wasser. Hombre schöpfte seinen Teller voll mit Eintopf und schnappte sich ein Stück Brot. Es war zwar schon zum Teil hart, aber ein Essen war ein Essen und somit war er nicht sonderlich wählerisch. Während also alle am Tisch saßen und aßen redeten hauptsächlich der Bauer und seine Frau, über das Vieh, die Äcker, was die Nachbarn erzählten, wie es um die Abgaben an die Orks stand und und und ...

    Nach dem Essen entzündete Etheo eine Pfeife und lehnte sich zurück, Polly machte sich daran das Geschirr nach draußen zu bringen. Der Drachenjäger tat es dem Bauern gleich und entzündete einen Tabakstängel an einer Kerze. Geruhsam lehnte er sich zurück und genoss die wohlige Wärme und den vollen Magen.
    „Woher kommt ihr eigentlich?“ fragte Etheo plötzlich, Hombre war überrascht dass die Frage erst jetzt kam. Kurz blickte er zu Sly, der nicht antwortete, dann fand die Sprache langsam wieder den Weg zurück in seine Kehle. „Aus Khorinis. Wir kommen von der Insel Khorinis, sind mit nem Schiff hierher gesegelt, kamen ein ganzes Stück von hier an der Küste an.“
    „So, so, Khorinis also. Hab schon manches gehört von der Handelsstadt, berüchtigt für ihr magisches Erz. Doch ich glaub nicht dass an dem Erz von da drüben was besonderes sein soll, das nordmarer Erz, so heißt es, ist viel besser. Ja, ja, die Barbaren aus dem Norden wissen wie man Waffen schmiedet.“
    „Warst du schon mal in Nordmar?“
    „Ich? Nein, noch nie, hab auch keine Lust nach Nordmar zu gehen. Kälte, Schnee, Eis. Wilde Tiere und tödliche Klippen, hohe Berge und viele Orks gibt’s da oben, mehr nicht. Die Händler, die sich noch da hin trauen über versteckte Wanderpfade oder die Erlaubnis der Orks haben den Pass zu überqueren erzählen ab und zu wie es dort oben aussieht, aber viele sind es nicht mehr die so einfach nach Nordmar kommen. Heutzutage bekommt man sowieso keine Nachrichten mehr.“
    „Und Varant?“
    „Das Wüstenreich? Nein, auch dort war ich noch nie. Um ehrlich zu sein, ich würde ganz gerne mal dort hin, aber was mich davon abhält sind die Assassinen. Kann gut sein, dass ich dann noch als Sklave ende. Nein, danke. Da bleib ich lieber auf meinem Hof.“
    Genüsslich zog Etheo an seiner Pfeife, blies dann einen Rauchring zur Decke. Hombre blickte aus einem der Fenster, der Mond stand hoch und er war müde.
    „Nun gut, ich zieh mich dann mal in die Scheune zurück, man sieht sich morgen. Danke fürs Essen.“
    „Kein Problem, hast schließlich dafür bezahlt.“
    Sly blieb bei dem Bauern zurück. Der Jäger wusste nicht warum, vielleicht wollte er ja noch mit ihm reden oder es gab einen anderen Grund, doch eigentlich war es ihm egal. Zwar hatte er sich auf ein warmes Bett gefreut, aber das Stroh würde es die Nacht über wohl auch noch tun. So rannte er durch den Regen zur Scheune hinüber, entzündete eine der Öllampen und hängte sie so an einen Balken, dass nichts passieren konnte. Durch das schwache Licht wurde nur ein Teil der Scheune erhellt. Hombre warf seine Sachen auf einen Strohhaufen, zog das Kettenhemd aus und legte sich daneben hin, den Seesack als Kopfkissen benutzend. Irgendwie erinnerte ihn das alles an seine Kindheit, an seine Jugend, an sein früheres Leben zu Hause. Doch das alles war vorbei. Langsam glitt er in den Schlaf ...

  13. Beiträge anzeigen #73
    Deus Avatar von Claw
    Registriert seit
    Apr 2003
    Ort
    Ulthuan
    Beiträge
    12.939
     
    Claw ist offline

    Gotha

    Das war schlecht. Ausgesprochen schlecht sogar. Die Entfernung war zwar groß, aber nicht so groß, um zum Beispiel einen gepanzerten Ork aus seinem Sattel zu heben. Nur war der Feind hier kein Ork, sondern ein übel gelaunter Dämon, der nun kontinuierlich näher kam. Sollte Claw noch einen zweiten Versuch wagen ? Ein zweiter Schuss ? Was würde dann passieren ? Würde der Schuss dieses Mal das unheilige Fleisch der Bestie treffen oder wäre der Effekt der Selbe wie vor einigen Sekunden ?
    "Ach kacke..." dachte sich der Veteran, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lud seine mächtige Armbrust blitzschnell nach. Bisher hatte es selten einen Gegner gegeben, der seiner Armbrust hatte Stand halten können. Und gerade deswegen, weil es so wenige gab, fühlte sich der Krieger ermutigt, einen nach zu legen. Der Vorteil an der Sache war, dass sich der Dämon nun wesentlich näher in Claw's Richtung befand. Das konnte man wiederrum aber auch als Nachteil ansehen. Ein naher Feind erhöhte die Gefahr des Schützen, auch wenn er auf einer hohen und festen Burgmauer stand.
    Ein Schlurfen hinter sich ließ den Armbrustmeister plötzlich inne halten. Sein zugekniffenes Auge öffnete sich wieder und man konnte die Erkenntnis anhand seinen Augen sehen. Das Schlurfen hinter ihm kam nicht von DraconiZ. Denn der Assasine bewegte sich nahezu lautlos, dass hatte der Veteran in der Zeit erfahren, in der er mit dem ehemaligen Paladin hier schon festsaß. Außerdem stank der Assasine nicht so abartig...
    Ruckartig drehte sich der Söldner um, immer noch mit seiner Armbrust im Anschlag. Und seine Befürchtung bewahrheitete sich plötzlich. Keine zwei Meter mehr von ihm entfernt stand einer dieser untoten Kreaturen, ein Zombie mit verfaulten, gefletschten Zähnen. Die verwesenden Arme bewegten sich auf des Veteranen Hals zu, der reflexartig den Abzug seiner Armbrust betätigte. Mit einem simplen *klack* war das unheilige Leben dieses blasphemischen Geschöpfes dann beendet. Doch den Tod konnte man nicht so einfach besiegen. Mehrere Untote hatten es geschafft heimlich in die innere Burg zu gelangen. Denn während der durchbohrte Zombie, der nun keinerlei Kopf mehr besaß, auf den Boden sackte, sah der Söldner auf der Treppe weitere Untote hochwanken.
    "Na toll... die ham bestimmt an der Burgmauer gewartet, bis das Tor aufgeht." fluchte der Krieger innerlich und sprang mit einem Schrei auf den Treppenabsatz, um dem erstbesten Menschenfresser den schweren Kolben seiner Armbrust gegen den Schädel zu schlagen. Wie zu erwarten gab dieser nach und der nunmehr extrem deformierte Untote kippte seitlich die Treppe hinab und fiel auf den matschigen Boden der inneren Burg, wo er regungslos liegen blieb. Doch weitere Zombies wankten nun die Treppe hinauf, mehr schlecht als recht. Gleichzeitig spickten einige Sklette, die erstaunlicherweise mit Bögen hantieren konnte, das hölzerne Torhaus, in dem sich noch immer DraconiZ befand.
    So abgelenkt wurde Claw dann gemäß seiner schlimmsten Albträume auf der Wehrmauer in Richtung der Zinnen gedrängt, wo er sich mit Schwert und Armbrust gleichermaßen zu wehren versuchte. Hier und da konnte er einen geifernden, beißenden Untoten fassen und die Brüstung hinab werfen, ohne selbst großen Schaden davon zu tragen. Schließlich war er gepanzert und der letzte Zombie, der einen Freiflug erhalten hatte, biss sich an seinen Panzerhandschuhen doch tatsächlich die Zähne aus. Es war alles in allem kein sehr appetitlicher Anblick, aber Claw mochte es egal sein. Hauptsache er konnte sich der Untoten erwehren.
    "HEY DRACONIZ, SCHIEB DEINEN ASSASINENHINTERN HIER HER !" brüllte Claw und hieb mit seinem Langschwert auf den nächsten Untoten ein, der daraufhin kreischend seinen linken Arm verlor.
    Und plötzlich erschien der ehemalige Paladin auch aus dem Torhaus. Jedoch musste er sich hier und da ducken, da die Skelette unten versuchten, ihn mit Pfeilen von der Mauer zu schießen. Gleichzeitig verebbte auch der Angriff der Zombies. Denn es waren fast keine mehr übrig, die noch nicht durch den Hass des Veteranen auf alles was untot ist, gefallen waren. Dennoch warf sich der Schüler mit seinem reichhaltigen Waffenarsenal auf die letzten verbliebenen Untoten, während Claw seinerseits den letzten Zombie vor sich über die Wehrmauer warf.
    "Drecksviecher..." fauchte er ohne daran zu denken, dass dies früher einmal Menschen waren. Menschen aus seiner Heimatstadt. Doch im Moment zählte nur eins: töten oder... gefressen werden.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Ein eisiger Wind wehte hier am Flussbett und der nächtliche Himmel war wolkenbehangen. Nach dem einen Tag Pause, den Inorel seinem Schüler gegönnt hatte, ging nun mit vollem Einsatz wieder weiter...zumindestens von Seiten des Ork-Söldners. Im Prinzip wollte der Schwarzhaarige einen erneuten Versuch starten, unter "speziellen" Bedingungen kämpfen, da das letzte Mal buchstäblich fast ins Wasser gefallen wäre. Trotz dem windigen Wetter schien der Verlauf des Flusses relativ ruhig und nur kleine Wellen bewegten die Oberfläche, was aber nicht der Rede wert war.

    Calintz zog seine Axt und seinen Parierdolch, der einst das Eigentum seines Bruders gewesen war, und setzte seinen rechten Fuß vorsichtig auf den ersten Stein, der aus dem Wasser herauslugte. In diesem Moment musste der Hashashin innerlich grinsen, da sein Schuhwerk eigentlich für das Tagewerk eines Attentäter gefertigt worden war und so um einiges mehr Halt bieten würde als die Stiefel seines Lehrmeisters. Nun stieg er mit dem zweiten Bein auf einen anderen Stein und versuchte, so gut es ging, das Gleichgewicht beizubehalten. Vorerst war er noch vollkommen mit diesem Problem beschäftigt, aber da sah er plötzlich aus den Augenwinkeln Inorel's Langschwert herniedersausen. Mit einem Satz auf den nächsten Stein rettete er sich und drehte sich um. Kampfbereit wartete er auf seinen Gegner, der inzwischen schon den Platz des Weißhaarigen eingenommen hatte. Erneut folgte eine Attacke des Schwarzhaarigen und Cal riss seine Axt hoch um den Schlag aufzuhalten. Dies wäre ihm fast zum Verhängnis geworden, da er nicht die Kraft des Schmiedes einberechnet hatte. Als Gegenreaktion machte er einen ausholenden Schwinger mit seiner Klinge gegen Inorel und flüchtete weiter über die Steine, immer darauf bedacht nicht in das verhängnisvolle Wasser zu fallen.

    Das Ufer war schon zum Greifen nahe, als plötzlich eine kräftige Hand die Schulter des Weißhaarigen erfasste und ihn herumwirbelte. Doch Calintz hatte schon mit so etwas ähnlichen gerechnet und war deswegen auf den ungewöhnlichen Angriff vorbereitet. Blitzschnell ließ er die flache Seite seiner Waffe in Richtung des Söldners schnellen, aber Inorel war schneller...er packte die Axt beim Stiel und rammte seinem Gegner die Faust in die Brust. Ein heftiger Schmerz durchzuckte den Hashashin und er wich einen Schritt zurück, was glücklicherweise möglich war, da der Stein, auf dem er Halt gefunden hatte, ziemlich groß war. Schon sauste wieder die Faust des Lehrmeisters heran, aber dieses Mal duckte sich Calintz, jagte seinem Gegner das Bein gegen sein Knie und rettete sich dann auf das sichere Ufer...

  15. Beiträge anzeigen #75
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline

    Gotha

    Je eine Klinge in einer Hand vernichtete der Streiter die Untoten, die sich tatsächlich in die Burg geschleppt hatten. Dreck des Innenhofes sprang nach oben, als hätte er die Hoffnung den Himmel doch noch einmal zu sehen, als einer der Wesen in den Dreck zu Füßen des Schwertmeisters fiel. Diese Kreaturen waren nichts. Weniger als nichts. Blinde, seelenlose Diener. Leere Körper von einem unbarmherzigen Willen getrieben weiter zu leben. DraconiZ vermutete, dass Magier die solche Wesen beschworen, einen Teil ihrer Seele in die Untoten geben mussten, um sie wandeln und töten zu lassen. Das erklärte auch warum viele der Schwarzmagier mit der Zeit immer kälter wurden. Vielleicht schafften sie es auch mit der Magie eine Seele zu ersetzen. Der Schwarzhaarige wusste es nicht genau zu sagen. Drei Untote waren übrig geblieben und streckten ihm ihre Ekel erregenden Fratzen entgegen. Tiefe Furchen hatten sich in die Gesichter gegraben, vor denen sich Blut wie eine undichte Mauer versammelt hatte. Bemitleidenswerte Kreaturen. Scherenartig öffneten sich die Schwerter und enthaupteten zwei der widerlichen Wesen. Der dritte Zombie wurde von einem gezielten Tritt nach hinten geschleudert. Es war keine Magie der Menschen die diese Wesen am Leben hielt. Es war die Kraft Beliars selbst, die der Dämon in diese Untoten übertragen hatte. Der Zombie erhob sich wieder aus dem Schlamm. Der Dreck schien diese Missgestalt schöner anstatt hässlicher gemacht zu haben. Mit gekrümmten Rücken und hängenden Armen kam er auf den Streiter zugeschlurft. Der Gestank war noch unerträglicher als in den letzten Tagen. Sie sollten wirklich langsam dafür sorgen, dass sie heraus kamen. Hinaus an einen Ort wo die Sonne normal schien und nicht alle Zeit ein bedrohlicher Schatten über der Stadt lag. Der Assassine trat ein Bein des Zombies weg, so dass er auf die Knie fiel, setzt dann beide Klingen auf je eine Schulter und zog beide Waffen nach außen. Mit einem dumpfen Laut rollte der Kopf des Wesens auf den Boden. Manch einer mochte diese Geste als brutal, als Menschenverachtend ansehen. Doch das war sie nicht. Auch wenn dies einst ein Mensch gewesen war, so war er dies nun nicht mehr. Seine Seele war verflogen. Alles was diesen Menschen einst ausgemacht hatte war eingegangen in Beliars Reich, wo der schwarze Lord um ihn kümmern würde. Das was im Matsch vor ihm lag war ein Abbild, ein Zerrbild von dem was den Mann einmal ausgemacht hatte. Nichts Menschliches war mehr an ihm gewesen. Daher durfte man es auch nicht als unsägliches Verbrechen ansehen, wenn Schwarzmagier Untote beschworen.

    Einige Zeit später saßen der Assassine und Claw an einem Tisch in den oberen Geschossen der inneren Burg. Alles in dem Raum schien uralt und antik zu sein, obwohl diese Burg nicht älter war als Beispielsweise die Burg im Minental und selbst die hatte viel besser ausgesehen. Der Streiter hatte damals geglaubt es gäbe nichts Schlimmeres wie das Minental. Was für ein Narr er gewesen sein musste. „ Wir sollten langsam wirklich sehen, dass wir hier verschwinden. Es fängt wahnsinnig an zu stinken. Außerdem geben die dämlichen Zombies keine gute Dekoration für den Innenhof ab“. Beide Männer lachten kurz auf. Es war Humor, den man nur verstand, wenn ein Kampf hinter einem lag. Oder vor einem. Beides war hier der Fall.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ehrengarde Avatar von Inorel
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    2.987
     
    Inorel ist offline
    Leichtfüßig wie nur er es konnte, sprang auch Inorel an das rettende und vor allem trockene Ufer. Leider war er wohl nicht ganz so leichtfüßig, wie er es vermutet hatte, trat er doch versehentlich ins Wasser, sodass er nun bei jedem seiner Schritte ein schmatzendes Geräusch vernahm, welches von seinem mit eisig kaltem Wasser gefüllten Schuhwerk verursacht wurde. Auf das dämliche Grinsen, das sich in Calintz' Gesicht gestohlen hatte, erwiderte er schwer atmend nur: "Absicht... ein wenig Amusement zwischendurch hat noch niemandem geschadet."

    Einmal mehr tief durchatmend steckte er das mit einem Edelstein besetzte Langschwert zurück in die lederne Scheide und tat so, als würde er sich den Staub von der Kleidung klopfen, wenngleich er eigentlich keine Ahnung hatte, wie der Staub überhaupt dorthin gelangen sollte. Seinen Schüler mit durchdringendem Blick musternd, beinahe festnagelnd wollte er zu sprechen beginnen. Allerdings musste sich der Lehrmeister erstmal ein Grinsen verkneifen, was ihm aufgrund des direkten Augenkontaktes zu seinem Gegenüber allerdings nicht so recht gelingen wollte. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, schaffte er es dann aber schließlich doch noch, ein paar Worte über seine Lippen zu stoßen. "Puh... gut, das sah mal ganz in Ordnung aus... ein abschließendes Urteil werde ich mir erlauben, wenn wir wieder drüben sin..." 'Wenn wir wieder drüben sind', hatte, der Schwarzhaarige eigentlich sagen wollen, doch wurde ihm durch ein jähes Quieken das Wort abgeschnitten. "Was heißt hier quiek?", entrüstete sich der Einhandmeister, "was dämlicheres ist dir wohl gerade nicht eingefallen, wie?" Die Schärfe in Inorels Stimme verriet, dass der Söldner nun wirklich keine Lust auf derart lahme Späße hatte. Die Hände in die Hüften gestemmt, versuchte er, einen äußerst aufgebrachten Eindruck zu machen, während Calintz den Versuch einer Rechtfertigung starten wollte, dabei aber nur ein Grummeln ertönte. Gerade wollte der Elitesöldner zu einer erneuten Standpauke ansetzen, als ihm gewahr wurde, dass er und der Weißhaarige nicht allein auf dieser Seite des Flusses waren.

    Zu gerne hätte der Elitesöldner irgendeinen lässigen Kommentar abgelassen, etwas in der Art von "Hallo Jungs!" oder so. Doch was dann seinen Mund verließ hatte viel mehr Ähnlichkeit mit einem schlichten "ähh", welches auf dem Weg zu den Goblinartigen Viechern, die aus der Dunkelheit aufgetaucht waren, vom Wind in alle Himmelsrichtungen zerstreut wurde.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
    Registriert seit
    Feb 2007
    Beiträge
    547
     
    Tuk-Tuk ist offline
    Ein beißender Regen hatte sich über Myrtana entladen und setzte zumindest der Region in Küstennähe ganz schön zu. Regen waren sie gewohnt und sie hatten auch genügend Schutz dagegen, aber beißender Regen mit dicken, aufplatzenden Tropfen war sehr unangenehm, außerdem war es gerade hier in Küstennähe sehr kalt, nicht kalt genug um zu erfrieren, nicht warm genug um sich wohl zu fühlen. Schrecklich.
    »Mistwettär!«, war der allgemeine, über alle Gruppen übergreifende Kommentar zu der ganzen Misere. Sie selber nannte es eher: „Künstlerpech“. Objektiv betrachtet war ein beißender Regen sogar das Beste, was ihnen bisher passieren konnte. Außer sie zu nerven tat er ihnen nicht viel und als Vertreter ihres ersten Unglücks auf der neuen Heimat auf Zeit war er gerne gesehen. Nicht einmal verletzten konnte er sie, sonst hätte es die Feldärztin mit Sicherheit längst bemerkt, war sie doch die erste Ansprechpartnerin in solch einem Falle. Die Schamanen kümmerten sich nicht um solche Kleinigkeiten, sie waren für Größeres bestimmt.

    Die stark geschrumpfte Expeditionsgruppe hielt sich eng beisammen, um sich nicht zu verlieren und um Sicherheit zu geben, ein möglicher Angriff des Feindes schien jederzeit denkbar und möglich, schließlich waren sie im Krieg mit den Morras und anderen, auch wenn Tuk-Tuk noch immer nicht realisiert hatte, was das bedeutete, Krieg. Ein Massensterben und Abschlachten hatte sie bislang nur in Erzählungen gehört und sie wünschte sich jeden Tag dieser Reise, dass dies auch so bleiben mochte, denn alleine die Erzählungen waren schon heftig genug für sie, auch wenn dieses Zeichen der Schwäche nicht gern gesehen wurde. Sie konnte es ja schon kaum ertragen, wenn die Morrasklaven auf der Kriegsgaleere so schwere Ruderarbeiten verrichten mussten, was sollte sie da schon von Folterungen an ihnen halten? Es war eines einen verwundeten Krieger zu verarzten, ja, sogar zu operieren, was sie zwar noch nicht perfekt beherrschte, aber schon oftmals assistiert hatte. Blut, Gedärme, Innereien, das alles war harmlos und ließ sich leicht ausblenden, wenn die Sache und all das Drumherum stimmten, im Gegenteil, das Gefühl den Schmerz des Orks zu lindern war eine große Herausforderung und beflügelte bei der Arbeit. Aber für einen Krieg, für eine Grausamkeit sondergleichen, die sie nicht verstand oder noch nicht verstehen konnte… sie musste es sehen, ja, mit ihren eigenen Augen sehen, sie wollte es, unbedingt, sie musste es gar.

    Sie waren an einem schmalen Fluss angekommen, eigentlich wusste niemand von ihnen so genau, was sie hier erwartete, denn das Festland war allen Expeditionsorks absolut unbekannt und sie betraten geschlossen Neuland, aber ihr Kartograph, einer der wichtigsten Orks hinter dem Kriegsherrn, hatte Kartenmaterial, das ihnen sicher den Weg weisen würde und so wurde der Fluss zu ihrem unverkennbaren Anhaltspunkt. Immer gegen seine Laufrichtung liefen sie, in das Innere des Landes, in das Herz von Myrtana…

  18. Beiträge anzeigen #78
    Lehrling Avatar von Catelyn
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Im Schatten der Nacht
    Beiträge
    24
     
    Catelyn ist offline

    Ardea

    Schweigend hatte Catelyn viele Stunden auf einem kleinen Klippenvorsprung nahe des Leuchtturms von Ardea gesessen, dem beruhigenden Rauschen der Wellen gelauscht und den Sonnenuntergang beobachtet. Nun jedoch war bereits die zweite Stunde nach Sonnenuntergang eingebrochen, und mit dem großen, Licht spendenden Flammenball schien auch die Wärme vom Horizont verschluckt worden zu sein. Eiskalte Windböen pfiffen scharf aus Nordosten oder den flachen Klippenvorsprung und brachten die schwarzhaarige Frau zum Frösteln. "Verdammt, wann wird es endlich Frühling?" murmelte Cate in die Dunkelheit, schlang ihren dunklen Mantel enger um ihren Leib und stand auf.
    Ardea wirkte in der Finsternis noch gemütlicher als bei Tage. Graue Rauchschwaden suchten ihren Weg aus den Schornsteinen gen Himmel, und aus dem gedämpft beleuchteten Inneren der Dorftaverne drangen fröhliche Gesänge. Eigentlich war Cate müde. Am Morgen hatte sie von Christopher einen eigenen Raum über dem Lagerhaus zugeteilt bekommen, dessen Besitzer vor kurzem verstorben war und auf den niemand Anspruch erhob. Cate mochte die Ruhe und die Wärme in 'ihren' vier Wänden, und obgleich die Geräusche aus der Schenke verlockend klangen, zog sie schließlich doch die Einsamkeit vor. Sie hatte ohnehin keinen Hunger, und das lange Herumwandern durch die atemberaubenden Landstriche rund um die Ortschaft hatte sie ausgelaugt.
    Stapfend, kraftlos und erschöpft schleppte sich die Diebin die steinernen Stufen hinauf, stieß die robuste Holztür auf und trat ein. Alles war dunkel. Sogleich ergriff sie eine Kerze, die auf einem kleinen Tisch nahe des Eingangs stand, und entzündete sie, um gefahrlos ihren Weg zum Bett zu finden. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen und sich ihrer unbequemen Stiefel entledigt hatte, taperte sie zum Bett und ließ sich, einen lauten Seufzer ausstoßend, auf die mit Stroh gefüllte Matratze fallen. Es knisterte unangenehm, doch als sie ihren Kopf in das weiche Kissen sinken ließ, fühlte sie sich, als sei sie im Paradies. Ein letzter Blick aus dem kleinen Dachfenster des kleinen, aber sehr gemütlich eingerichteten Raumes, dann sackten ihre schweren Lider herunter und sie versank in einem angenehmen Schlummer, dem tiefsten und angenehmsten, den sie in den letzten Wochen hatte ertragen dürfen. Und zum ersten Mal seit Langem handelten ihre Träume von etwas Schönem.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Ritter Avatar von Calintz
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    There is no point in hiding
    Beiträge
    1.597
     
    Calintz ist offline
    Mit schweren Atem und der rechten Hand auf die schmerzende Brust gepresst stand Calintz da und sah seinem Lehrmeister dabei zu, wie auch er die letzten Steine überwand und das trockene Ufer erreichte. Allerdings war ihm nicht so viel Glück beschert worden, denn seine Stiefel machten dieses wundervolle Geräusch, das eben entsteht wenn man Wasser in seinem Schuhwerk hat. Natürlich gab daraufhin Inorel wieder einmal eine seiner berühmten Ausflüchte à la "war reine Absicht" zum Besten, doch dies wurde von dem Hashashin nur mit einem schadenfrohen Grinsen quittiert. Als der Söldner wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, setzte er an zu sprechen. Erst lobte er kurz und neutral, wie immer, die Leistung seines Schülers und wollte ihn wohl soeben vor eine Art Test stellen, als der kräftige Mann von einer piepsigen Stimme unterbrochen wurde. Entrüstet rief der Söldner aus:

    "Was heißt hier quiek? Was dämlicheres ist dir wohl gerade nicht eingefallen, wie?"

    Doch kurze Zeit darauf schien er zu bemerken, dass nicht Calintz diesen seltsamen Ton von sich gegeben hatte, was der ehemalige Dieb aus der herunterfallenden Kinnlade und den weit aufgerissenen Augen schloss. Scheinbar schien irgendetwas hinter dem Weißhaarigen den Schwarzhaarigen derart aus der Fassung gebracht haben, dass er nicht einmal ein lässiges Kommentar von sich geben konnte. Etwas verwundert drehte sich daraufhin der Sklave um und erblickte in der Dunkelheit ungefähr ein Dutzend hässlicher, kleiner Goblins, die mit Keulen, rostigen Schwertern und sogar mit einer alten Pfanne gerüstet vor sich her grinsten. Dass diese Wesen nicht gerade von der schlauen Sorte waren wusste der Hashashin, aber er wusste auch, dass sie in einer derartigen Anzahl eine ernstzunehmende Gefahr darstellten.

    Langsam ließ er seinen Blick über die unwillkommenen Besucher gleiten. Insgesamt waren es dreizehn Goblins, die zwischen den Bäumen herumstanden und ihr dümmliches Grinsen, das wohl eher ein Zähnefletschen darstellen sollte, zum Besten gaben. Wenigstens war der Weißhaarige dank seiner Nachtsicht entschieden im Vorteil...außerdem wusste er den wohl "besten Einhandlehrmeister von ganz Myrtana" an seiner Seite. Dieser hatte inzwischen schon seine Waffe gezogen und ging in eine lockere Angriffsstellung. Calintz tat es ihm gleich und zog seine Axt aus dem Gürtel. Dieses Mal jedoch nahm er in die linke Hand nicht wie gewohnt seinen Parierdolch, sondern zog einen seiner Wurfdolche heraus. Wenigstens mit diesen kleinen und vor allem tödlichen Geschossen wusste er noch perfekt umzugehen.

    Es verging einige Zeit, bis die Goblins endlich begriffen, dass sie jetzt angreifen "durften". Erst konnte Cal durch den grauen Schleier, den jeder Andere als die Dunkelheit der Nacht gesehen hätte, erkennen, wie sich die primitiven Wesen gegenseitig fragende Blicke zuwarfen und leise herumfiepten, doch dann begann einer der Goblins mit einem wilden "Kampfquiek" auf die Beiden zuzulaufen. Den Ast mit beiden Händen umklammert und hoch über den Kopf erhoben stürmte er auf den Hashashin zu...Plötzlich verdrehte das kleine Mistvieh die Augen und ging langsam zu Boden. Aus seinem Kopf ragte der Griff von Cal's Wurfdolch heraus und eine Art zähflüssiger Brei rann aus der Wunde. Wahrscheinlich war dies das Blut dieser aggressiven kleinen Monster, denn der Kopf schien nicht viel mehr als einen Löffel voll Gehirn zu enthalten. Da wurde das Quieken lauter und lauter und auf einmal stürmte ein Großteil der Gobbos los. Nun hatte der Weißhaarige wieder seinen Parierdolch zur Hand genommen, denn im Nahkampf waren die Wurfdolche äußerst unpraktisch. Schon war der erste Gegner in Reichweite und Cal holte über die linke Schulter hinweg zu einem vernichtenden Schlag aus, doch der Goblin hatte Glück, denn ihn traf nur die Breitseite des Axtkopfes an der Stirn und so wurde das leichte Geschöpf "lediglich" mehrere Schritte durch die Luft gewirbelt. Mit einem dämonischen Grinsen parierte nun der Sklave ein rostiges Schwert, das ihm entgegengeschwungen wurde, und war überrascht über die Kraft, die in den dürren Armen dieser kleinen Wesen zu stecken schien. Aber sie waren ungeübt im Kampf und schlugen nur blindlings auf ihre Opfer ein.

    Nun war der Kampf in vollem Gange und inzwischen hatte der ehemalige Dieb Inorel vollends aus den Augen verloren. Nur dort und da hörte er wieder hinter sich das charakteristische Schmatzen der wassergefüllten Schuhe seines Mitstreiters. Es war wahrlich eine Freude für den Hashashin so viel Tod und Verderben über seine Gegner zu bringen. Wie ein Bauer holte er mit seiner Axt die blutige Ernte ein und erleichterte so manchen Goblin um seinen Kopf. Inzwischen war aus dem Kampf schon ein wahres Gemetzel geworden. Der Weißhaarige hatte trotz seiner überragenden Größe, gegenüber der kleinen grünen Teufel, vollkommen den Überblick verloren und versuchte nur sich nicht von den Goblins einkreisen zu lassen. Dies war wahrlich keine leichte Aufgabe, denn die Geschöpfe Beliar sprangen um ihn herum wie um eine Statue die sie anbeteten. Nur mit dem Unterschied, dass sie mit ihren primitiven Waffen nach ihm schlugen und sogar, wenn sie ihre Waffe schon verloren hatten, versuchten ihn zu beißen. Plötzlich fuhr ein leichter Schmerz durch das rechte Bein des ehemaligen Diebes. Mit einem kurzen Blick nach unten musste er feststellen, dass sich eines der lästigen Monster in seinem Waden verbissen hatte. Doch da sauste schon die Axt auf den Störenfried hernieder und warf das Biest gegen seine Kameraden. Die dünnen Knochen zerbarsten und wehleidiges Quieken ertönte, jedoch brachte Cal sie mit einigen tödlichen Streichen zum Schweigen.

    Ruhig war es geworden...etwas benommen von dem Kampfrausch, der den Hashashin bis vor kurzem befallen hatte, stand er zwischen all den toten Goblins und hielt Ausschau nach Inorel. So wie er den Lehrmeister inzwischen schon kannte, hatte auch dieser wahrscheinlich schon all seine Gegner ins Jenseits befördert. Plötzlich packte ihn eine kräftige Hand an der Schulter und der Sklave wirbelte herum. Hinter ihm stand der Ork-Söldner mit seinem, inzwischen schon grün gefärbten, Langschwert. Leise, ja schon fast flüsternd, sagte er zu seinem Schüler:

    "Das wars leider noch nicht...dort wo wir den Fluss überquert haben, warten noch vier größere Brüder von den Goblins auf uns..."
    "Was?"
    "Schrats...die weitaus größere und kräftigere Form von den kleinen Quälgeistern."
    "Und? Worauf warten wir dann noch?"
    "Hah! So gefällst du mir...na dann lass uns mal die Jungs aufmischen. Und denk daran: Pass auf, dass du in meiner Nähe bleibst. Nur zu Zweit haben wir eine Chance..."


    Der Schwarzäugige grinste Inorel mit seinem dämonischen Lächeln an und wies ihn dann an vorauszugehen. Auf den Weg zum Fluss sammelte der Hashashin auch sein Wurfmesser wieder auf und befreite es von dem hässlichen Brei, der aus dem Kopf des einen Goblins herausgeflossen war. Schließlich waren sie wieder zurück am Fluss...Calintz war überrascht, wie weit sich die Beiden durch den Kampf von dem Übergang entfernt hatten, aber für Überraschung war nun wahrlich keine Zeit. Und da standen sie...diese so genannten Schrats. Sie sahen fast genauso hässlich aus wie ihre kleinen Brüder, aber dafür waren sie weitaus größer. In ihren klauenbewehrten Händen befanden sich dicke, stachelbewehrte Knüppel, die aussahen als ob sie ernsthafte Schmerzen verursachen konnten. Schon wollte Cal einen der Schrats mit einem Wurfdolch zu Fall bringen, da hielt ihn sein Lehrmeister auf. Mit einem Hinweis darauf, dass dies sozusagen seine Prüfung war, musste der Hashashin das Geschoss wieder wegstecken. Mit einem Kampfschrei auf den Lippen stürmten nun die Beiden aus dem Gebüsch und attackierten die ahnungslosen Wesen.

    Der Erste ging sofort durch einen mächtigen Schwerthieb des Einhandlehrmeisters zu Boden. Ein Weiterer musste sich von seinem rechten Arm trennen, da er Bekanntschaft mit Calintz' Axt machen musste. Nun waren nur noch zwei Schrats kampffähig. Der Schwarzhaarige übernahm den Einen, Cal den Anderen. Es war ein vollkommen anderes Kampfgefühl mit einem wahrhaft mehr als ebenbürtigen Gegner zu kämpfen, als wie mit diesen gerade einmal hüfthohen Goblins. Jedes Mal wenn die Bestie zuschlug musste der ehemalige Dieb ausweichen, denn einem beidhändig geführten Schlag war er nicht gewachsen. Jedoch war das Glück auf seiner Seite, denn die mächtigen Hiebe seines Gegners ermüdeten diesen schnell und gaben somit dem Hashashin die Chance zuzuschlagen. Endlich war es soweit...Calintz verpasste dem Schrat einen weitausholenden Schlag, mit der Breitseite seiner Axt, ins Gesicht, brachte diesen somit zu Fall und rammte ihn dann seinen Parierdolch in die Brust. Da hörte er hinter sich das Klatschen seines Lehrmeisters...
    Geändert von Calintz (08.03.2007 um 16:51 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #80
    Waldläufer Avatar von Bragir
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    Ich wandere auf den pfaden des schicksales, einsam folge ich dem weg der Bestimmung
    Beiträge
    192
     
    Bragir ist offline
    Wieder brannte ein Feuer in Bragirs Lager, und wieder kniete er davon. Mittlerweile war er ganz gelassen, seine Muskeln waren entspannt. Wieder konzentrierte er sich nur auf die Geräusche der Natur, wieder rauschte der Wind leise durch die Baumkronen. Leise raschelten die Blätter, es war herrlich.

    Doch da hörte Bragir plötzlich Schritte näher kommen, blitz schnell sprang er auf und hielt die Schwertscheide wieder in der Rechten. Aus dem Dicklicht schritt ein Man mit Bogen und einem Umhang auf Bragir zum, ``warte lass dein Schwert stecken ich bin ein Jäger´´ ``nun gut Jäger was willst du hier in meinem Lager´´. ``Ich suche nur einen Platz zum schlafen, darf ich in deinem Lager rasten?´´ ``du darfst wenn ich etwas von deiner Beute bekomme, und es dich nicht stört wenn ich Trainiere´´ der Jäger willigte ein. Er setzte sich mit Bragir an das Feuer, und spießte einen seiner erlegten hasen auf einen Stock.

    Nachdem beide den Hasen verzehrt hatten, stand Bragir auf und zog langsam Nachtschatten ``ich werde nun trainieren Jäger raste du nur´´ so ging Bragir ein paar Schritte auf seinen Parkour zu, wieder schloss er seine Augen für einen Moment. Als er sie öffnete tänzelte er wieder mit sehr schnellen schritten um den ersten Pfähl, wieder blieb er ein stück vor dem Baum dahinter stehen und stach zu. Wieder traff er die Mitte des kreises, weiter ging es wieder tänzelte er so schnell es ging um einen Pfähl und stach in die Mitte des nächsten kreises. Dies tat er bei allen Zehn Bäumen und Pfählen, nun stand er in der Mitte des Baum und Pfählkreises und ließ Nachtschatten kreisen. Mit kreisender Klinge ging er auf den mächtigen Baum zu, er ließ die Klinge mit einem schnellen Hieb gegen den Baum rasen. Genau so schnell wie er Angriff zog er die Klinge auch zurück, dies tat er oft doch der Baum hatte kaum einen Kratzer er war warhaftig mächtig.

    Langsam ließ Bragir Nachtschatten wieder in die Scheide gleiten und begann mit Liegestützen, 1..2..3 er machte sehr viele über Zweihundert. Seine Arme waren wie Tot und er war Schweiß gebadet, doch er musste trainieren und besser werden. Wieder sprang er an den gleichen Ast von gestern und begann sich daran hoch zu ziehen, auch dort machte er über einhundert Übungen, dann ging er langsam zu dem Jäger und setzte sich. `` Hey Kämpfer ich habe gesehen du versuchst die Kreise zu treffen´´ ``ja wieso?´´ da kramte der Jäger in einer kleinen Beintasche ein Wurfmesser, dann stand er auf nahm das Messer an der Klinge zielte und warf. Das Messer bohrte sich tief in das Holz, diese art von Waffe gefiel Bragir. Da nahm der Jäger die Tasche von seinem Bein ab und gab sie Bragir, ``hier ich brauch die Messer nicht mehr ich schenk sie dir´´ dankend nahm Bragir die Messer an sich und befestigte die Tasche an seinem Bein. Er nahm ein Messer raus und nahm es an der Klinge, so wie der Jäger es zeigte. Dann holte Bragir aus und ließ los, das Messer flog und landete ein Stück neben dem Kreis. ``sehr gut mit etwas Übung wirst du es bald Beherrschen´´ kurz ging Bragir zu dem Baum und zog die beiden Messer aus dem Holz, er steckte sie wieder in die Tasche und setzte sich mit an das Feuer.

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide