Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »
Ergebnis 241 bis 260 von 401
  1. Beiträge anzeigen #241
    Ritter Avatar von Elendium
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    Vengard, Priester Innos, Meisterheiler und Bogenschütze
    Beiträge
    1.820
     
    Elendium ist offline
    Ausserhalb der Stadt fühlte sich der Wildhüter schon sehr viel besser. Er hielt aufmerksam Ausschau nach Spuren von Orks und Wildtieren. Orkspuren sah er zum Glück in der Stadtnähe keine, doch das sollte nichts heissen.

    Dafür hatte er ungefähr 2 Meilen nördlich von Vengard das Glück ein Rudel Hirsche zu erspähen. Leise schob er sich auf Schussweite heran und beobachtete erst einmal die Tiere. Es waren einige Rehkitze dabei, einen imposanten Hirschbock konnte der Wildhüter auch erkennen und viele Hirschkühe. Es war Brunftzeit und viele junge Tiere waren in dem Rudel. Elendium fand das äusserst traurig, denn er wollte diesem Rudel nichts anhaben. Seine Jägerehre, erlernt von Blutfeuer auf Khorinis, verbot ihm hier zu wildern. Wie sagte Blutfeuer so schön. "Wenn wir die Tiere der Trophäen wegen ausräuchern, werden wir bald nichts mehr zum Jagen haben." Aus diesem Grund schlich der Wildhüter zurück und umging das Rudel weitläufig.

    Dafür hörte er in der Nähe ein schnauben von Wildschweinen. Diese Tiere waren äusserst gefährlich und für einen einzelnen Jäger lebensbedrohlich. Doch Elendium kannte die Tricks der Tiere und schlich sich gegen den Wind an das sich im Schlamm sulende Rudel heran. Es waren 5 Wildschweine und eines war grösser als das vorherige. Neugierig blickte sich der Magier um und entdeckte einen Baum der das Gewicht des Jägers auch tragen würde. Leise schlich er zu dem Baum und erklomm ihn. In 3 Metern höhe hatte er einen wunderbaren Blick auf die Gegend und auch einen freien Blick auf das Wildschweinrudel. Leise nahm er aus seiner Gürteltasche einen Pfeil und legte ihn sorgfältig an. Er zielte auf das ihm an nächsten stehende Tier und lies den Pfeil dann sausen. Sofort stoben die Tiere nach dem Treffer auseinander um den Angreifer auszumachen. Dieses Durcheinander nutzte der Wildhüter um ein sich bewegendes Ziel auszumachen. Eine Wildsau rannte quer zum Baum von links nach rechts an ihm vorbei. Eilig legte er den Pfeil auf die Sehne und folgte dem fliehenden Tier. Dann lies er den Pfeil seinen Weg und musste mit ansehen wie er nur den Hinterlauf traf und das Tier damit verletzte. Eilig legte er erneut einen Pfeil an und versetzte dem verletzen Tier den Gnadenschuss. Da es nun verlangsamt war in seinen Bewegungen, hatte er es sehr viel leichter und der 2. Treffer beendete auch dieses Tierleben. Zwei Tiere waren genung für den Wildhüter. Er schaute sich nach dem Rest des Rudels um und konnte befriedigt feststellen das es die Flucht ergriffen hatte. Zwei tote Tiere aus dem Rudel waren wohl auch für die Wildschweine zuviel des Guten.
    Flink kletterte der Magier vom Baum und ging zum ersten Wildschwein. Vorsichtig zog er den Pfeil heraus und wuchtete das Tier auf die Seite um das Fell an der Unterseite zu öffnen. Vorsichtig trennte er das Fell vom Körper und legte es beiseite. Dann entfernte er schnell die 4 Sehnen, die Hauer und auch den Darm des Tieres. Aus Schweinedärmen liesen sich wunderbar Trinkschläuche herstellen. Als das erledigt war, präsentierte er das erste Wildschwein den Wildtieren der Natur. Das Tier war zu alt um dessen Fleisch zu verwerten. Nun ging er zum anderen Wildschwein und zog auch dort seine beiden Pfeile heraus und zog ihm vorsichtig das Fell vom Körper. Auch die Hauer schnitt er ab und die Sehnen sowie 4 Stücke prächtiges Wildschweinfleisch verschwanden in seinem Rucksack. Die Felle buckelte er sich über die Schulter und machte sich dann, nachdem er auch dieses Tier für die Wildräuber des Waldes präsentiert hatte, auf den Weg in Richtung Vengard. Kurz vor der Stadt entdeckte er ein altes Bauernhaus das halb verbrannt war. Neugierig untersuchte er die Gegend, konnte aber keine Grünhäute erblicken. Ein Blick in die Ruine lies ihn erkennen das hier nichts mehr zu finden war. Die Hütte war schon mehrfach geplündert worden. Enttäuscht zog er weiter zur Stadt. Dort am Nordtor angekommen, begrüssten ihn die Wachposten erleichtert. Sie hatten wohl Angst das sie mächtig Ärger bekommen hätten, wenn dem Wildhüter was zugestossen wäre. Mit seinen Fellen bepackt begab er sich in seine Kammer. Es wurde Zeit beim hohen Rat um eine extra Hütte für die Felle zu bitten.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #242
    Ehrengarde Avatar von Troan
    Registriert seit
    Feb 2005
    Ort
    Bern (CH)
    Beiträge
    2.086
     
    Troan ist offline
    Hatte er sich also doch getäuscht und Barzane war doch nicht so geübt im Speerkampf, wie Troan zu hoffen gewagt hatte. Der lungerte jetzt bereits Ewigkeiten umher. Vermutlich hatte er mit seinem riesenhaften Aussehen alles Wild in der Umgebung vertrieben. Noch immer wartete der Drachenjäger jetzt auf seinen Schüler und sein Magen knurrte. Schliesslich war er die Warterei überdrüssig und schnappte sich seinen Bogen um die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Es dauerte zum Glück nicht allzu lange, bis ihm ein hübscher, fetter Keiler über den Weg lief. Das Schwein grunzte abartig laut, vermutlich mit dem Zweck irgendwelche Wildschweinweibchen anzulocken. Offensichtlich ohne Erfolg, denn der Jungeselle ging alleine durch den Wald. Troan schlich sich so nahe an das Tier heran, wie er nur konnte, legte dann einen Pfeil auf die Sehne, zielte und erlegte das Vieh mit einem Volltreffer in die Kehle.
    "Wird doch wohl nicht so schwer sein Barzane...", murmelte der Drachenjäger in Gedanken an seinen Schüler und begab sich zu seiner Beute. Er prüfte ob das Tier auch wirklich tot war und schnitt ihm dann mit seinem Messer die Kehle durch. Nachdem das Vieh ausgeblutet war, schaute er zu, dass er rasch wieder zurück zum Lagerplatz kam. Man konnte ja nie wissen, was so ein Blutgeruch sonst noch alles anlockte.

    Gerade als Troan den ersten Braten über das Lagerfeuer hielt, trat Barzane aus dem Gebüsch. Er atmete schwer und seine Stirn war von einem dicken Schweissfilm bedeckt. Sogar etwas Blut klebte an seiner Kleidung.
    "Endlich...jetzt bin ich gespannt auf deine Ausrede. Kein Fleisch doch trotzdem ausser Atem. Da kann man sich eigentlich nur einen Reim draus machen: Es ist dir entkommen, weil du zu langsam warst. Setz dich und versuche mal zu erklären. Danach kannst du vielleicht etwas von meinem absolut leckerem Fleisch kosten."
    Der Drachenjäger hielt das Wildfleischschwein über das Feuer und deutete essen...typisch.
    Geändert von Troan (04.02.2007 um 15:55 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #243
    Veteran Avatar von Barzane
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    533
     
    Barzane ist offline
    Barzane atmete noch immer recht schwer, obgleich sich sein Herzschlag nun langsam beruhigte. Erschöpft ließ er sich gegenüber seines Lehrmeisters auf den Waldboden sinken, den leckeren Durft der gebratenen Keule einatmend. Mit einem Nicken dankend nahm er das Essen an, biss zwei Mal kräftig davon ab. Als er sich wieder weitestgehend beruhigt hatte, nahm er seine Schreibsachen zur Hand um dem Lehrmeister vom vergangenen Kampf zu berichten. Schließlich sollte Troan nicht meinen, sein Schüler wäre unfähig, etwas Nahrung heranzuschaffen. Wie sollte er auch wissen, dass er im Wald gegen zwei Kopfgeldjäer gekämpft hatte, die hinter ihm selbst her waren?

    Es waren zwei Kopfgeldjäger, wegen denen ich nicht zum Jagen gekommen bin. Sie hatten einen Steckbrief in einer ihrer Taschen auf dem ein Mann abgebildet ist, der dir täuschend ähnlich sieht. Ob du es bist oder nicht, sagst du mir ab besten selber. Ich möchte gerne die Geschichte hören, welche dahinter steckt. Außerdem scheinst du ganz schöne Scheisse gebaut zu haben. Sind nicht wenige, die auf deinen Kopf scharf sind. Raus mit der Wahrheit.

    Barzane hatte sich zu diesem Schritt entschieden, da er darauf hoffte, nun mehr erfahren zu können. Schließlich wollte er zuerst wissen, weshalb der Lehrmeister und Drachenjäger überhaupt gesucht wurde. Obgleich er ihn würde dennoch abliefern, waren Hintergrundinformationen immer eine Erleichterung für den weiteren Arbeitsvorgang diesbezüglich. Wieder abbeissend wischte er sich das Fett von den Mundwinkeln, rülpste laut auf und reichte seinem Gegenüber das Pergament. Nun beobachtete der Hüne ganz genau, welche Gefühlsregungen auf dem Gesicht des Lehrmeister zu erkennen waren.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #244
    Ehrengarde Avatar von Anáwiel
    Registriert seit
    Jun 2003
    Ort
    Imladris
    Beiträge
    2.047
     
    Anáwiel ist offline
    Anáwiel sagte kein Wort, sie lauschte nur Iweins Worte und starrte gerade vor sich hin. Kein Wimpel zuckte, der Blick kalt und gefühllos, die Haut blass, das Gesicht steinern. Der Paladin hatte recht, vollkommen recht, das wusste sie ganz genau. Es war nicht das erste Mal, das sie ihre Schwäche gezeigt hatte, dass sie weich wurde. Es war nicht so lange her, als sie den Söldner Kire am Leben gelassen hatte; und es war damals ihre Schuld, dass er entkommen war. Damals hatte sie natürlich darauf gezählt, dass die Stadtwachen ihn erwischen werden, sodass er seine gerechte Strafe bekommen würde, aber das minderte ihre Schuld nicht. Und jetzt war sie wieder weich geworden, auch wenn diesmal ihre Hand nicht gezögert hatte, hatte sie Mitleid gezeigt, und das durfte sie nicht, wenn sie sich eine Soldatin nennen wollte.
    Sie musste es endlich lernen... ein Herz aus Stahl zu haben – doch war das wirklich der rechte Weg, oder war es nur der Weg zu Beliar?
    Nicht denken, Anáwiel, so machst du alles schlimmer... Es war auch nicht so schwer zu verstehen, dass bei jedem Fehler konnten Menschen sterben; dass jedesmal, wenn sie einen Moment der Schwäche erlaubte, konnte es fatal enden. Der Ausgang des Krieges hing nicht nur von den Generalen ab, sondern von jedem einen Soldat in der Armee...

    Die Ritterin schüttelte den Kopf energisch und blickte zu Iwein:
    „Du hast vollkommen recht, tut mir leid... Manchmal mache ich Fehler, ich versuche aber davon zu lernen“ sie holte tief Luft. „es wird sich auch nicht wiederholen, ich schwöre es bei Innos. Gehen wir weiter...“

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #245
    Ehrengarde Avatar von Troan
    Registriert seit
    Feb 2005
    Ort
    Bern (CH)
    Beiträge
    2.086
     
    Troan ist offline
    Eigentlich hätte Troan sich freuen können, denn das Lesen von Barzanes Nachricht war ihm sehr leicht gefallen. Die mühsame Lernerei spät abends trug seine Früchte. Doch der Inhalt der Worte gefiel Troan ganz und gar nicht. Das die Kopfgeldjäger bereits wieder so nahe an ihn herangekommen waren, war beängstigend und das Barzane jetzt auch noch solch unangenehmen Fragen stellte, gestaltete die Situation noch etwas verzwickert als sie ohnehin schon war. Mit gerunzelter Stirn liess Troan das Pergemantstück ins Feuer gleiten. Er überlegte, wie viel er seinem Schüler sagen wollte. Wenn er von seiner Krankheit erzählte, war es wahrscheinlich, dass Barzane rasch das Weite suchte und Troan konnte auf seinen Schüler nicht verzichten. Er wusste nicht, wie lange er sich noch gut auf den Füssen halten konnte. Irgendeinmal würde die Medizin vielleicht nicht mehr nützen oder er würde keinen Blauflieder finden, mitdem er den Ausbruch der Pest weiter verhindern konnte. Alleine in der Wildnis herumzu irren, war zu gefährlich. Doch irgendeinmal würde er Barzanes Fragen nicht mehr entkommen können.

    "Ich...", begann Troan, stoppte jedoch gleich wieder. Nein. Er durfte Barzane nicht die ganze Wahrheit erzählen. Sein Schüler musste sich mit einigen knappen Antworten begnügen.
    "Vor etwas mehr als einem Monat, reiste ich im Süden von Gorthar umher. Dabei hatte ich die zweifelhafte Ehre mit einem dortansässigen Adeligen. Du musst nicht mehr wissen, als dass er unsere Vereinbarung gebrochen hat und ich dabei ausgerastet bin. Ich habe sein Haus in Schutt und Asche gelegt. Das war für den Adeligen Grund genug, mir ein ganzes Heer von Kopfgeldjäger an die Fersen zu heften. Du siehst ja selbst, wie hoch der Betrag ist...ein Betrag, für der ein mancher sein Leben aufs Spiel setzt und mir durch die halbe Welt folgt. Der Adelige heisst Sir Magenius Ardrodkel von Blutdrache, wie du auf dem Steckbrief lesen kannst", meinte Troan und deutete auf eine Unterschrift am Ende des Pergaments.
    "Ich habe dich davor gewarnt, dass meine Gesellschaft den meisten nicht allzu gut bekommt. Auch die Leute, die ich in Vengard anzutreffen hoffte, stehen auf der Abschussliste", fuhr Troan fort und deutete auf das zweite, weibliche Gesicht, dass auf dem Steckbrief prangte.
    "Ich bin im Moment auf der Suche nach einigen Dingen und sobald ich diese habe, gedenke ich dem Ganzen ein Ende zu setzen. Natürlich steht es dir frei, jeder Zeit zu gehen, doch bitte ich dich zu bleiben. Du warst mir bisher eine gute Hilfe. Ausserdem musst du mir immer noch beim Lesen helfen..."

    Als Troan geendet hatte machte Barzane ein misstrauisches Gesicht. Er schien zu ahnen, dass sich hinter Troans Geschichte noch viel mehr verbarg. Hoffentlich würde er einsehen, dass es gescheiter für ihn war, den Rest nicht zu erfahren. In dem Moment schoss Troan ein schlimmer Gedanke durch den Kopf: Was wäre Barzane zu riskieren bereit, für diese Geldsumme? War Barzane ebenfalls einer von diesen Kopfgeldjägern und Troan war nur noch am Leben, weil Barzane den Speerkampf lernen wollte? Troan versuchte sich an Situationen zu erinnern, wo Barzene sich verraten haben könnte, fand jedoch nichts solches. Die ganze Sache wurde immer gefährlicher. Warum musste sein Schüler auch den Steckbrief gefunden haben?
    "Hier", meinte Troan nach einer Minute des Schweigens und reichte Barzane ein vollgeschriebenes Blatt Pergament, "du musst mir helfen, es zu entziffern. Die Handschrift ist mir zu schwungvoll, als dass ich alles lesen könnte."
    Gerade als Barzane das Rezept gegen die Pest in die Hand genommen hatte, bemerkte Troan seinen fatalen Fehler. Er hätte sich ohrfeigen können. Prangerte doch ganz oben in roter Schrift der Name seiner Krankheit! Jetzt blieb Troan nur noch zu hoffen, dass Barzane nicht so weit kombinierte...

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ritter Avatar von Elendium
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    Vengard, Priester Innos, Meisterheiler und Bogenschütze
    Beiträge
    1.820
     
    Elendium ist offline
    Die beiden Bogenschützen gingen nördlich und legten schnell eine gute Meile zurück. Ausserhalb der Sichtweite der Stadt schlugen sie den Weg direkt in den Wald ein. "Sieh dort die Ruine meinte ich vorhin bei den Wachposten." machte der Wildhüter seinen Begleiter auf einen abgebrannten Bauernhof aufmerksam.
    Grendal nickte nur und war zufrieden eine Ruckzugsmöglichkeit zu haben.

    Eine weiter Meile später entdeckte der kundige Wildhüter spuren eines Wolfsrudels. "Hoffentlich sind dort noch keine Frischlinge bei." entfuhr es dem erfahrenen Jäger. "Wieso?" erkundigte sich der Meisterschütze. "Na wenn wir anfangen die Jungtiere auszurotten, bleibt irgendwann nichts mehr zum Jagen. Ich habe während meiner Ausbildung gelernt das junge Leben der Tiere zu schützen und nicht aus purer Langerweile und Trophäenjagd jagen zu gehen." erklärte Elendium Grendal. "Ah so und wie wollen wir dann vorgehen?" fragte dieser. "Erst mal das Rudel beobachten und herausfinden was die schwachen Tiere sind und wenn es gar Frischlinge gibt, werden wir das Rudel unbeachtet lassen. Es ist Brunftzeit und viele Tiere haben nun Jungtiere an ihrer Seite." Grendal schüttelte nur Fassungslos den Kopf über diese Theorie. "Und wenn sie uns angreifen?" "Dann können wir uns wehren" meinte der Wildhüter nur.
    Die Spur führte sie in eine flache Mulde, dort waren ungefähr acht Wölfe ohne Jungtiere. "Wir haben Glück, es gibt keine Jungtiere und 2 Alphamännchen sind im Wettstreit über die Rudelführung. Eigentlich greife ich in diesen Prozess nicht gerne ein, aber im Grunde helfen wir bei der Entscheidung nur." grinste der Magier.
    Am Rand der Mulde standen einige Bäume. Auf diese verholten sie sich und Elendium nahm den Bogen zur Hand. Grendal erschreckte das Rudel durch das werfen eines Steines. Während die Tiere auseinander stoben legte der Magier den Bogen an, ein wenig Vorhalten und Schuss. Der erste Pfeil bohrte sich in die Flanke eines Wolfes. Dieser jaulte auf und brach zusammen. Rasch legte er einen neuen Pfeil an und schoss auf den nächsten Wolf. Diesen traf er auch, aber leider verletzte er das arme Tier nur. Also fix einen neuen Pfeil auf die Sehne gelegt und erneut abgeschossen. Das nun langsam laufende Tier hatte keine Chance. Um die Flucht zu beschleunigen feuerte der Magier einen Feuerpfeil in die Nähe der Wölfe. Mehr als 2 wollte er einfach nicht erlegen. Das Feuer vertrieb die übrigen sechs Wölfe und die beiden Klosterbrüder kletterten vom Baum. "Gute Schüsse die du da abgeliefert hast, nur beim 2. Wolf hattest du dich ein wenig verrechnte. Aber Übung macht bekanntlich den Meister." freute sich Grendal über den erfolg seines Meisters.
    Elendium dankte artig und begann die Tiere auszunehmen. Beiden Wölfen zog er das Fell über die Ohren und die Sehnen schnitt er heraus. Dann noch schnell die Zähne und Klauen entfernen. "Hoffentlich bekomme ich bald neue Jagdmesser. Beide sind stumpf und taugen nichts mehr." grummelte der Feuermagier. Dann schnitt er noch 2 grosszüge Portionen Fleisch heraus. "Falls uns die Wachen abweisen, haben wir wenigstens was essbares." erklärte er seinem Begleiter. Die beiden Kadaver liessen sie dem geflüchteten Rudel und dann wandten sich die Jäger wieder der Stadt zu.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Mythos Avatar von Sir Iwein
    Registriert seit
    Jun 2002
    Ort
    München
    Beiträge
    8.746
     
    Sir Iwein ist offline
    »Mitleid ist kein Fehler. Ein wenig mehr davon würde unserer Welt gut tun. Aber im falschen Moment wird es dein Tod sein.«
    Dann lächelte Iwein. »Ach, lassen wir das. Gräme dich nicht weiter, alles in Ordnung.«
    Sie gingen noch eine ganze Weile so nebeneinander her, ohne genau um das Wohin oder Warum zu wissen. Eigentlich hätten sie weiter trainieren sollen, aber obwohl Anáwiel jetzt seine Meinung teilte, wollte der Paladin sie nicht gleich wieder gegen Tiere kämpfen lassen.
    Links vor ihnen tauchte ein Rudel friedlich grasender Scavenger auf. Seine Schülerin wollte schon zur Armbrust greifen. Aber Iwein ersparte es ihr.
    »Ach, lass nur. Dann sind wir zwar den Weg umsonst gelaufen, aber Neues lernen würdest du dabei ohnehin nicht mehr. Ich habe gesehen, dass du alles beherrschst. Im Einschätzen von Bewegungen bist du ja schon durch dein Training mit dem Bogen gut genug. Eigentlich brauchen wir nur noch eine abschließende Prüfung.«
    Wohin jetzt? Wieder umkehren? Ein neuer Tag war längst herangebrochen, und die Mittagssonne wärmte ihre Haut. Seit Stunden hatten sie nicht geschlafen. Sie mussten sich mittlerweile weit südwestlich von Vengard befinden. Ein Weg oder Dorf war nirgends zu sehen. Iwein fühlte sich plötzlich unendlich müde, und Anáwiel schien es nicht anders zu gehen. Sie gingen noch eine Weile, bis ihre Beine irgendwann den Dienst verweigerten und sie sich erschöpft am Rand eines großen Felsens, neben dem zwei kleine Bäume wuchsen, niederließen.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Schwertmeister Avatar von Grendal
    Registriert seit
    Nov 2005
    Beiträge
    880
     
    Grendal ist offline
    Nach kurzer Zeit kamen die beiden am Waldrand an.
    "Was nun?" fragte Elendium.
    "Du warst heute morgen ja schon einmal jagen, erklär mir wie du da vorgegangen bist."
    "Auf einer mehr oder weniger offenen Fläche waren die Wildschweine, ich selbst befand mich auf einem Baum und habe quasi das selbe gemacht wie eben bei den Wölfen."
    "Aha" sagte Grendal in einem Tonfall, auf den immer Kritik folgte.
    "Alles in allem ist deine Technik schon besser geworden, jedoch muss ich Kritisieren, dass du dich immer auf Bäume verkriechst." die beiden mussten grinsen. "die Problematik ist ganz einfach, dass Menschliche widersacher dich da oben wie eine Zielscheibe sehen würden, während sie selbst deinen Pfeilen ausweichen könnten. Des weiteren sollte ich dir wahrscheinlich noch einmal die Sache mit dem Vorhalten genauer Erklären, außerdem kommst du mir etwas zu hektisch vor, der letzte Pfeil hatte nicht genug Kraft um wirklich schnell zu fliegen. Aber darum kümmern wir uns, wenn wir in der Stadt sind." sagte Grendal und ging los, Elendium folgte ihm.
    Unterwegs, Grendal achtete nicht wirklich auf den Weg erzählte er ein bisschen über das Bogenschießen.
    "Die Kraft mit der du den Pfeil abschießt ist entscheident für dessen Wirkung, wenn du hektisch schießt, hast du nicht genug Zeit um den Bogen anständig Spannung zu geben. Ein guter Bogen wäre in der Lage die Zielscheiben auf dem Übungsplatz mühelos zu durchschlagen, ich kann dir das ja einmal demonstrieren wenn wir da sind."
    "Da bin ich aber mal gespannt" sagte Elendium und wechselte das Thema.
    "Lern ich eigentlich schnell? Oder vbin ich ein eher schlechter Schüler?"
    "Du kannst Sachen fragen, du bist der erste dem ich weiterhelfe, ob du schlecht bist werd ich dir sagen wenn ich ein paar mehr Schüler hatte." erwiderte Grendal. "Du könntest mir auch mal etwas zeigen, du kannst dich doch teleportieren, vielleichtt könntest du mir da ein bisschen helfen, dann müsste ich nicht soviel laufen." Grendal grinste.
    "Klar, aber ich kann dir nichts versprechen."
    Geändert von Grendal (04.02.2007 um 17:00 Uhr)

  9. #249
    Cyco
    Gast
     
    Der Spähtrupp um Tosh hatte sich endlich passend ausgerüstet und das Dorf an Burg Faring verlassen. Die schweren Schritte der Orcs übertönten ohne weiteres das verhältnismäßig leise tapsen der wenigen Menschen, die den Trupp begleiteten.
    Cyco hielt sich in der Mitte, marschierte neben einem der menschlichen Söldner. Weit genug entfernt von Anfang und Ende der Gruppe, doch an beiden Enden gleich nah dran, um im Falle eines Angriffes sofort die Axt zu schwingen. So musste es sein.
    Tosh war in ein leise gegrunztes Gespräch mit einem der Krieger verwirrt, schien Order zu geben, auf was denn besonders zu achten sei. Mehr als das kehlige Brummen der Orcs konnte Cyco jedoch nicht verstehen, also konnte er nur raten, um was es wirklich ging. Egal. So, wie er die Besatzer kannte, würde es auf jeden Fall auf mindestens eine ordentliche Keilerei hinauslaufen.
    Cyco sah sich um. Der Trupp marschierte über einen halbwegs befestigten, das hieß mit losem Gestein überschütteten Weg. Der Erweckte fragte sich, ab wann die Orcs den Befehl gäben, sich ins Unterholz zu schlagen. Oder waren sie tollkühn genug, vor den Augen der Rebellen, die mit Sicherheit durch die nahen Wälder streiften, aufrecht über offene Wege zu laufen? Gewiss nicht. Aber ... dies würde sich zeigen.

    Der Söldner stieß Cyco mit dem Ellbogen an. Der Tätowierte runzelte die Stirn und ließ die Rechte zur Waffe gleiten, doch der Kämpfer machte eine beschwichtigende Geste mit der Hand, so dass der Erweckte sich wieder entspannt.
    ”Was willst du?”
    “Wissen, warum du hier mitmischst. Siehst mir nicht nach ‘nem Krieger aus ...”

    Der Söldner warf einen abschätzigen Blick auf die Stofffetzen, die Cyco am Leib trug und noch immer scherzhaft “Kleidung” nannte. Der Tätowierte nickte. Er selbst fluchte oft genug über diesen Abfall, der keinerlei Schutz bot, nicht einmal mehr vor der Witterung.
    “Tosh schleift mich mit ... naja, sonst hab ich auch nix zu tun.”
    “Ohne Rüstung in den Kampf? Ich weiß nich ...”
    “Der erste, den ich umlege, wird von seinem kram befreit ... wenn’s mir passt.”
    “Ist wohl besser so.”

    Der Söldner blickte wieder nach vorn, während Cyco die Pflanzen in Augenschein nahm, die beiderseits des Weges wucherten. Etwas in ihm, es mochte die Erfahrung des vergessenen Lebens sein, ließ ihn misstrauisch sein. Zu still. Doch dies mochte auch an den stampfenden Orcs liegen, die jedes Getier im Umkreis von zwei Meilen verscheuchten ...

  10. Beiträge anzeigen #250
    Ritter Avatar von Elendium
    Registriert seit
    Dec 2005
    Ort
    Vengard, Priester Innos, Meisterheiler und Bogenschütze
    Beiträge
    1.820
     
    Elendium ist offline
    Grendal wollte partou nicht mit der Antwort herausrücken wie sich sein Schüler verhielt, aber die Teleportation sollte er dem Novizen erklären. "Du kannst Fragen stellen. Also ich stelle mir das Klosterviertel in seinen Einzelheiten vor und lenke dann die Magie auf diesen Punkt und "Wünsche" mich dorthin. Es ist nicht wirklich einfach und ich habe lange gebraucht bis ich mir diesen Ort wirklich sehr gut vorstellen konnte. Es ist sehr viel schwieriger als ich mir das vorgestellt hatte." erklärte Elendium seinen Lehrmeister. "Erinnerst du dich an die Befreiung Tharas? In dem Bauernhof hab ich ein altes Buch über Magie gefunden in dem es um Windmagie geht. Wenn ich es beherrsche gebe ich es dir gerne zum Studium. Wir sollten machen das wir nach Vengard zurück kommen. Sonst kommen wir nicht mehr rein, ausser wir teleportieren uns rein. Wobei ich ir nicht sicher bin ob du dann auch in die Stadt kommst. Also lass uns lieber zurück gehen." sprach der Magier weiter. "Oder möchtest du in der Ruine nächtigen?"

  11. Beiträge anzeigen #251
    Veteran Avatar von Barzane
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    533
     
    Barzane ist offline
    Barzane überflog das Rezept mehr, als dass er wirklich auf die einzelnen Zutaten achtete. Die dicke, in roten Lettern geschriebene Überschrift hatte das letzte Glied zur Kette gesetzt. Nun verstand der Krieger den Zusammenhang, das Gesamtbild. Sumpfkraut, Feuersalamanderzunge, Drachenwurzeln, laß er und es waren nur ein paar von vielen Dingen, die für die Herstellung des heilenden Pestmittels gebraucht wurden. Barzane fuhr sich durch sein verfilztes Haar, fragte sich, wo sie die ganzen Dinge herbekommen konnten. Jetzt machten auch auf einmal die plötzlichen Schwindel- oder Schwächeanfälle seines Lehrmeisters einen Sinn. Gritzelnd schrieb er dem Drachenjäger eine Antwort darauf.

    Ich habe gesagt, ich bleibe an deiner Seite. Was ich sage, halte ich auch. Wo sollen wir aber dieses ganze Zeugs herbekommen? Ich schreibe dir hier noch einmal in einer leserlicheren Schrift auf, was du alles brauchst. Die Pest... das hätte ich nicht erwartet, Bursche.

    Nun folgten die verschiedenen Zutaten, die zur Herstellung gebraucht wurden. Barzanes Handgelenk brannte, so schnell fasste er seine Gedanken auf das Pergament. Letztendlich würde der Drachenjäger seine Hilfe brauchen und sich damit -sollte es denn so kommen- sein eigenes Grab schaufeln. Wie und ob der Mann starb, hing lediglich von der weiteren Entwicklung in diesem Fall ab. Ohnehin musste Barzane des Speerkampf erst noch meistern, war Troan so doch lebendig viel mehr wert als tot. Jetzt mussten sie aber erst einmal von diesem Lagerfeuer und dem guten Essen wegkommen.

    Einen Entschluss gefasst richtete sich der hünenhafte Krieger auf, packte seinen Speer und schnappte sich sein Schwert, welches wieder in die Rückenhalterung gesteckt wurde. Dem Drachenjäger ein bedeutungvolles Nicken zuwerfend forderte er ihn zum Aufbruch auf. Es wurde schon dunkler, man sah, wie die Sonne hinter den Hügeln verschwand. Sobald die Nacht, die schützende Dunkelheit hereingebrochen war, würde es nach und nach kälter werden. So war es schlauer, davor noch eine gewisse Strecke zurück zu legen. "Ich würde vorschlagen, wir schlagen das nächste Lager erst auf, wenn wir ein paar der Zutaten gefunden haben. Die Zeit läuft mir davon, Barzane. Wir sollten uns wirklich beeilen, wenn du deine Lehre noch beenden willst."

    Barzane nickte grummelnd. Solange er eine Waffe halten konnte, würde das Leben des Drachenjägers gesichert sein. Die Lehre würde unter allem Umständen beendet werden. Und abgesehen davon hatte der Hüne keine sonderliche Lust darauf, dass hohe Kopfgeld an einen anderen abtreten zu müssen.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Schwertmeister Avatar von Grendal
    Registriert seit
    Nov 2005
    Beiträge
    880
     
    Grendal ist offline
    "Nicht gerade das was ich erstrebe" erwiderte Grendal und legte einen Zahn zu.
    "Ich meinte damit nicht, das du jetzt losrennen sollst."
    "Hab ich aber Lust drauf" sagte Grendal und setzte eine fieses Grinsen auf.
    "Willst du Klosterhof putzen?" hakte Elendium nach.
    "Wieso?" Grendal wurde langsamer, als Elendium tatsächlich dazu ansetzte von seinem Rang als Magier gebrauch zu machen.
    "Nur so" sagte der Wildhüter und setzte nun seinerseits ein fieses grinsen auf.
    Ein paar Sekunden standen beide da, dann prustete Grendal los: "Hey, ich kann deine Ausbildung auch noch richtig gemein gestalten."
    Elendium grinste und verzerrte das Gesicht zu einer angsterfüllten Grimasse. "Nein Meister bitte nicht" sagte er gespielt hoffnungsvoll.
    Grendal kicherte weiter vor sich her und am Horizont tauchte nun schon die Stadt Vengard auf. Als er das erstemal hierher gekommen war, hatte er gar keine Gelegenheit gehabt die prunkvollen Stadtmauern und die riesigen Gebäude zu betrachten. Die Stadt sah aus der Ferne wirklich umwerfend aus, wenn man nicht dort gewesen wäre und das Elend im inneren gesehn hätte wäre man nicht einmal auf die Idee gekommen, das es in dieser Stadt jemals Leid gab.

  13. Beiträge anzeigen #253
    Ritter Avatar von Slim Shady.
    Registriert seit
    Jul 2006
    Ort
    Wüstenräuber/Wüstenvolk Adanaos'/ Skills 4/6 Einhand 2-Bogen 1-Kluftenschneider/ Location: Al Shedim
    Beiträge
    1.525
     
    Slim Shady. ist offline
    Slim konnte die Hauptstadt Myrtanas schon sehen, als er plötzlich von mehreren schlecht rasierten Männern gestoppt wurde. Eigentlich würde der Blondschopf ja kämpfen, doch Angesichts der haushohen Überzahl schien dies eine schlechte Idee zu sein. Trotzdem hielt er seine linke Hand stets um den Griff seines langen Messers, welches er griffbereit am Torso festgemacht hatte, denn obwohl er die fünf nicht im fairen Kampf besiegen konnte, bestand trotzdem noch eine Chance auf geordnete Flucht, die aber verblasste als sich die Männer in einem Kreis herum um den Nomaden aufstellten. So blieb dem Wegelagerer nichts weiter übrig als ruhig zu bleiben und abzuwarten bis einer der möglichen Banditen dass Wort ergriff.

    “Hör gut zu Fremder, ich frage dich nur einmal, wer bist du?“, sagte der protzigste von ihnen, der sich in einer roten Metallrüstung kleidete. Die anderen trugen alle leichtere Rüstungen aus Leder, dass aber ungefähr die gleiche Farbe besaß wie die des Anführers. Jeder von ihnen trug eine Handwaffe, manche sogar Schilder und Bögen, doch die meisten sahen so aus als wären sie nicht wirklich gut trainiert worden. Einen Moment überlegte der Blondschopf, sagte aber dann: “Sagt mir erst, wer seid ihr dass ihr den Weg eines Wanderers kreuzt, was nennt ihr euch, Banditen, Söldner oder was?

    “Wie wagst du es so mit einem Königstreuen zu Reden? Wer denkst du der du bist? Ich sollte dich hängen lassen, einen ehrenhaften Rebellen als Söldner zu bezeichnen. Wir sind ein Spähtrupp ausgesandt um Spione wie dich von der Stadt fern zu halten. Also wenn du nicht auf dem Galgen hängen willst, dann sag mir lieber deinen Namen, du Wicht.“, schimpfte der Rebellenführer.

    Dass konnte Slim nicht auf sich sitzen lassen. Diese Möchtegern Freiheitskämpfer hatte ihn nicht nur bedroht, er hatte ihn sogar beleidigt. Blitzschnell nahm der Wegelagerer sein Scimitar aus seiner Scheide, packte den Rebellen, und hielt die Klinge an die Kehle des Mannes. “Ich bin Slim Shady der Nomade. Treuer Anhänger des Wüstenvolkes, und wenn du mich noch einmal beleidigst wirst du dafür mit dem Kopf büßen.“


    Der Wegelagerer wusste dass er keine Chance hatte gegen die Rebellen, die jetzt ihre Waffen gezogen hatten, doch ein glühender Zorn loderte in seinem Körper, wie er ihn nicht mehr seit seiner Zeit bevor er die Wassermagier traf, gespürt hatte. Jetzt war ihm alles egal, wahrscheinlich würde er jetzt sterben, doch irgendwie fühlte er dass es notwendig war.

    “Packt eure Waffen weg“, würgte der Rebellenanführer hervor, “und du wenn du deine Waffe auch weglegst, können wir darüber noch einmal hinweg sehen, und abzuhien, was meinst du?“ Einen Moment lang zögerte der Blondschopf als er das Rasseln der Schwerter hörte, doch dann packte er auch sein Scimitar weg.

    “Aber wenn ich dir noch einmal begegne, dann wird ich nicht so freundlich sein.“, bemerkte der freiheitskämpfer noch bevor er den Nomaden seines Weges ziehen ließ, “vergiss dass nicht.“

  14. Beiträge anzeigen #254
    Schwertmeister Avatar von Tosh'ka'rok
    Registriert seit
    May 2006
    Beiträge
    805
     
    Tosh'ka'rok ist offline
    Fluchend hatte der Schamane die Kette mit dem Onyx zur Kenntnis genommen. Er wusste genau, was dies -vor allem für ihn- zu bedeuten hatte. Muss ich mich also doch mit ihm rumärgern, grummelte Tosh innerlich. Der Mann hing nun scheinbar wie eine Klette an seiner Seite und er konnte, zumindest vorerst, nichts dagegen unternehmen. "Dann werden wir es so handhaben. Ich werfe ein Auge auf dich, werde versuchen, dir ein paar Erkenntnisse zu vermitteln. Außerdem wirst du von Fragen nicht verschont bleiben und wenn du meinst, Ärger machen zu müssen, auch nicht vor Schlägen. Damit das zumindest klar gestellt ist." Der Mann nickte nur einmal kurz, sein Gesicht war eine steinerne Maske.

    Wo steckt dieser kleine Sohn ein- "Cyco!", brüllte Tosh durch die Reihen der Orks nach hinten zu den Orksöldnern, als er seinen ehemaligen Lehrling endlich zu Gesicht bekam. Schnellen Schrittes näherte sich der Gerufene, fragte neugierig, was denn los sei. "Ich will, dass du ein Auge auf die Morras dort hinten wirfst. Ich trau denen noch immer nicht ganz über den Weg. Wenn du irgendetwas mitbekommst, meldest du mir das sofort. Haben wir uns verstanden?" "Geht klar, Boss. Sobald ich was aufschnappe, sofort dir melden." Tosh nickte und bedeutete Cyco, wieder zu gehen. Der tätowierte Ork wusste, dass der Morra seine Aufgaben erledigen würde. Schließlich hatte er ihn erzogen.

    Nun aber wandte er sich an Trach, sollte dieser doch dafür sorgen, dass die Moral der Krieger immer aufrecht gehalten wurde. "Ich hoffe, du bekommst das hin. Ansonsten werden wir ein Problem damit haben. Ich weiß nicht, inwiefern wir wann und wo auf Feind auflaufen. Bis dorthin müssen sie sich ruhig verhalten und versuchen, nicht mordend irgendwelche kleine Ortschaften zu überfallen. Wenn ich den Befehl gebe, können sie es machen. Aber keinesfalls früher. Verstanden?" Der Krieger nickte verstehend und machte sich schon auf den Weg zu seinen anderen Kriegern, um ihnen etwas mitzuteilen. Zumindest auf den ist Verlass, bemerkte der Schamane aufatmend. Wenn es so weiter ging, wurde die Mission womöglich sogar ein Erfolg.

  15. #255
    Lasseko
    Gast
     

    Wildniss irgendwo in der Nähe von Trelis

    Nachdem Lasseko den Pass nach Varant hinter sich gelassen hatte, befand er sich im gemäßigten Myrtana, welches mit seinem milden Klima und den frischen Briesen eine willkommene Abwechslung im Vergleich zur sengenden Wüstensonne Varants darstellte und nach kurzer Orietierungslosigkeit, machte er sich auf Richtung Trelis, was er als sein Schlafplatz für die folgende Nacht sich ausgesucht hatte und einige fröhliche Wanderslieder später, welche er sang um sich die Zeit der ereignisslosen und ziehmlich langweiligen Reise zu vertreiben, stand er einige Meter vor der Burg Trelis und er erkannte, dass selbige von Orks besetzt war, welchen er lieber ausweichen wollte und daher suchte er sich in der Umgebung von Trelis, genauer gesagt, irgendwo ein Stück östlich von Trelis, eine Lichtung, in welcher sich sogar noch eine Lagerfeuerstelle und ein Bett fanden und so verbrachte er eine einsame Nacht, irgendwo in der Wildniss, von allen allein gelassen und schließ bald ein, denn er wollte am nächsten Tag möglichst früh aufstehen, um möglichst viel zu schaffen

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #256
    Ehrengarde Avatar von Troan
    Registriert seit
    Feb 2005
    Ort
    Bern (CH)
    Beiträge
    2.086
     
    Troan ist offline
    "Die Drachenwurzel ist ein flechtenartiges Gewächs. Man findet sie vorallem an schattigen, feuchten Orten in den mittleren Breiten vor. Sie lebt in Symbiose mit den hiesigen Bäumen. Denn was es den Bäumen an Nährstoffen entzieht, gibt die Drachenwurzel in Form eines bitteren Stoffes wieder zurück. Dieser Stoff vertreibt verschiedene Borkenkäfer und somit ist der Baum vor diesen Insekten geschützt. In der Alchemie findet die Drachenwurzel sehr oft bei der Herstellung von stärkefördernden Tränken Nutzen. Auch der rohe Genuss vermag dem menschlichen Organismus etwas mehr Muskelkraft verleihen. Dies liegt ebenfalls an den oben genannten Bitterstoffen. Bei zu häufigem Verzehr drohen heftige Magenkrämpfe, Übelkeit, Schwindelanfälle und Kopfschmerzen. Viele Menschen reagieren allergisch gegen die Drachenwurzel und der enthaltenen Bitterstoffen."

    Troan endetete mit seiner Vorlesung und klappte den Almanach wieder zu und verstaute ihn in seinem Rucksack. Na also...klappte doch ganz gut mit dem Lesen.
    "Wir sind doch hier in den mittleren Breiten, oder?", fragte er an Barzane gewandt. Dieser nickte etwas abwesend. Es war verwunderlich, dass er überhaupt noch hier war. Vorallem, weil er kein weiteres Wort über die Pest verlor. Er schien sich vor einer Ansteckung gar nicht zu fürchten...
    "Schauen wir mal im nahegelegenen Wald nach der Drachenwurzel. Vielleicht finden wir ja was", meinte Troan und stapfte etwas schneller voran. Die Sonne war bereits untergegangen und es wurde rasch dunkel. Der Mond zog langsam auf und die Sterne lieferten sich den allnächtlichen Wettkampf im heller Funkeln. Mit der Fackel leuchtete Troan den weiteren Weg. Sie erreichten den Wald und Troan begann bei jedem Baum nachzusehen, ob er vielleicht eine Drachenwurzel fand.

    "Im Übrigen", begann Troan nebenbei zu erklären, "war die Sache mit der Jagd ohnehin ein sinnloses Unterfangen. Mit einem Speer auf die Jagd zu gehen, ist das dümmste, was du anstellen kannst. Schade hast du es nicht selbst gelernt. Das Problem ist, dass du zu nahe an das Tier heran musst, um es überhaupt zu erlegen. Ein normeles Reh bemerkt dich jedoch viel früher. Man muss das Speer also werfen. Das erfordert ziemlich viel Übung. Ich ziehe für die Jagd Pfeil und Bogen immer noch vor, denn wenn du deinen Speer geworfen hast, stehst du vielleicht ohne Waffe da. Trotzdem ist es manchmal nützlich, seinen Speer auch werfen zu können. Also bringe ich dir das auch noch bei. Hast du schon was, was nach Drachenwurzel aussieht?"

  17. Beiträge anzeigen #257
    banned
    Registriert seit
    Nov 2006
    Beiträge
    811
     
    Ythra ist offline
    Varant lautete der Name ihres Reiseziels, der Schwarzhaarigen war nicht viel über die heiße Wüste bekannt, das einizige was sie wusste war, dass es dort überall Sand geben sollte, es ziemlich heiß sein sollte und es dort Ruinen gab, doch darauf begrenzte sich der Wissesshorizont der Waffenschmieden auch.
    Die kurze Zeit zum Vorbereiten hatte die Axtkriegerin nicht mit unnötigen Frauendingen verschwendet, stattdessen hatte sie all ihre Waffen angelegt, dann noch in eine Tasche zwei Rohstahle gesteckt und schon war sie fertig gewesen.
    Eine bunte Mischung aus Orken, ihren Söldnern und anderen sammelte sich am Dorfeingang, ein einzelner Ork schien die Führung übernommen zu haben und teilte anderen Befehle zu. Dieser Ork strahlte eine starke Autorität aus, sein fehlendes Auge deutete auf unzählige Schlachten hin, da er noch lebte wohl überwiegend erfolgreiche. Aufgrund unzähliger Erzählungen fiel es der Menschenhasserin nicht besonders schwer diesen einzuordnen, es war Shagrásh, der Feldherr von Khorinis, der großen Insel, welche nun unter der Herrschaft der Orks lag, genau wie das Festland. Da die Insel etwa die Grösse von Nordmar zu haben schien musste es ein sehr guter Stratege sein, doch auch seine Kampfkraft und die seiner Männer musste gut sein, sofort keimte die Bewunderung auf, es war ein guter Anführer, sie würde ihm gut dienen, doch sie würde nie vergessen, dass Kan selbst das Oberkommando besaß.

    NaShir oder Inorel konnte sie in der Menge nicht erblicken, doch es war bei diesem Gewusel keine Überraschung, es wäre ihr auch ganz Recht gewesen den Grafen nicht wieder zu sehen. Inorel war noch ganz in Ordnung, doch seine manchmal Schwachsinnigen Trainingsmethoden hatten die Schwarzhaarige schon einige Nervnen gekostet, denn was nützte einem in einer Stadt das "tänzeln". Doch er beherrschte seine Kunst und teilte sie grundlegend gut mit, er war allemal besser als der Eingebildeste des Trios; NaShir hielt sich immer für etwas besseres, dabei hatte er sich nur einen Titel ausgedacht um toll zu wirken, oder aber auch um auf dumme Bauerstöchter Eindruck auszuüben.

    Ein lautes Orkhorn verkündete den Beginn ihrer Arbeit, es war zwar inzwischen Dunkelheit um sie herum, doch dies schien den Anführer nicht sonderlich zu stören, er wollte sein Ziel möglichst bald erreichen. Ein weiterer Pluspunkt auf der imaginären Liste Ythras.

    Sie spürte einen Rempler an der Seite, sie wollte ihm schon einen Fluch entgegenrufen, doch als sie erkannte, dass es Inorel war lies sie ihren Mund stumm. Brav entschuldigte sich der Lehrmeister und sah aus, als ob er über irgendetwas reden wollte...

  18. Beiträge anzeigen #258
    Veteran Avatar von Barzane
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    533
     
    Barzane ist offline
    Wenn ich das wüsste, antwortete Barzane innerlich auf die Frage seines Lehrmeisters. Er hatte noch kein Drachenkraut zu Gesicht bekommen, noch nichts davon gesehen. In feuchten und dunklen Gebieten, rief sich der Hüne ins Gedächtnis zurück. Sich im Unterholz danach auf die Suche machend fragte er sich, wann Troan ihm beibringen wollte, den Speer auch zielsicher zu werfen. Wie er seinen Lehrmeister kannte, wollte er ihn davor erst wieder durch irgendwelche unwirklichen Situationen lenken, um ihn zu testen. Doch mit der Prüferei musste nun langsam einmal genug sein, schließlich wusste der Krieger von der lebensbedrohlichen Lage, in der er sich befand.

    Was haben wir denn da?, fragte er sich nun, als ihm ein Gewächs in die Augen fiel, welches auf die Beschreibung der gesuchten Pflanze passen konnte. Prüfend riss er sie samt Wurzel aus dem feuchten Boden, musste den Schein seiner Fackel suchen, um es genauer betrachten zu können. Es war sowohl an einem dunklen und feuchten Ort und besaß außerdem das beschriebene Aussehen. Haben wir also zumindest schon eins davon gefunden. Verfluchtes Grünzeug.

    Barzane lief zu seinem Lehrmeister herüber, welcher durch das Unterholz kriechend auf der Suche nach den restlichen Pflanzen war. Mit einem leichten Tritt in die Seite holte sich der Hüne die Aufmerksamkeit seines Lehrmeisters. "Du hast sie gefunden, hm?", fragte dieser unnötigerweise, woraufhin er sich ein drängendes Nicken seines Lehrlings einfing. "Ausgezeichnet. Gibt es dort noch mehr davon? Kann bestimmt nicht schaden, wenn wir gleich mehr als eine mitnehmen." Barzane nickte zustimmend und führte Troan zu besagter Stelle. Sich eifrig bedienend lobte er seinen Lehrling für dessen gute Augen. "Wenn ich nicht krank wäre, würde ich wahrscheinlich auch noch besser sehen. Aber diese verfluchte Pest zerstört mir langsam aber sicher alles. Wir müssen schnell die anderen Zutaten zusammen bekommen. Nimm deinen Speer und komm mit."

  19. Beiträge anzeigen #259
    Mythos Avatar von Sir Iwein
    Registriert seit
    Jun 2002
    Ort
    München
    Beiträge
    8.746
     
    Sir Iwein ist offline
    Einige Vögel zwitscherten müde im Laub über ihnen und weckten Iwein damit irgendwann. Er konnte nicht gleich sagen, wie viel Zeit verstrichen war, aber er sah dann, dass die Sonne bereits sehr tief stand, beinahe schon ganz hinter den Hügeln im Westen abgetaucht war. Bestimmt würde es bald dunkel werden, und dann wollte er eigentlich zurück in Vengard sein. Wo waren sie hier überhaupt? Hatten sie sich verirrt? Auf jeden Fall war ihre Rast viel zu lange ausgefallen. Sie beide waren einfach eingeschlafen, und das in dieser gefährlichen Gegend. Innos sei Dank war ihr Fehler ungestraft geblieben.
    Er blickte sich um, suchend nach irgendeinem bekannten Anhaltspunkt. Am Rande der Ebene, fast schon an der Grenze zum Wald, erblickte der Paladin ein einzelnes Gehöft, das ihm vorher gar nicht aufgefallen war. Es lag da wie ausgestorben. Rund herum waren einige Felder zu sehen, auf denen niemand das Korn geschnitten hatte, obwohl die Erntezeit längst vorüber war. Iwein rieb sich noch verschlafen die Augen, als er plötzlich näher kommende Laute zu vernehmen glaubte, dumpfe, unregelmäßige Geräusche auf dem weichen Untergrund, wie Hufe. Sie schienen gar nicht mehr so weit weg zu sein.
    Die Müdigkeit war wie weggeblasen, der Paladin sprang auf, blieb aber hinter dem Felsen versteckt, der ihn und Anáwiel noch vor den Blicken des Ankömmlings schützte. Geräuschlos und langsam zog er sein Schwert aus der Scheide, dann sprang er aus seiner Deckung hervor, bereit, seine Schülerin und sich selbst gegen jedweden Schrecken zu verteidigen.
    Es waren Pferdehufe gewesen, wie sich herausstellte. Zwei Reiter waren im Begriff, dicht an dem Felsen vorüber zu kommen, doch allem Anschein nach hatten sie es nicht gerade eilig, denn ihre Pferde gingen nur in langsamem Schritt. Im rötlichen Schein der untergehenden Sonne erkannte Iwein sofort, dass er nichts zu befürchten hatte. Es waren ein Mann und eine Frau, er in Kettenpanzer, sie in Lederrüstung, und zumindest den Mann erkannte der Paladin auf Anhieb wieder. Es war der Kommandant Medin, der da selbst mindestens ebenso erstaunt war wie Iwein.
    »Teufel noch mal! Na, mit euch hätte ich hier am allerwenigsten gerechnet. Und schon gar nicht hoch zu Ross.«
    Bewundernd musterte der Paladin die beiden Pferde, auf denen die Ankömmlinge saßen. Medins Pferd hatte hellbraunes Fell, dazu blonden Schweif und Mähne. Das andere Pferd hingegen mochte zunächst ganz und gar pechschwarz erscheinen, nur der Sonnenschein brachte einen dunklen Braunton ans Licht.
    Inzwischen war auch Anáwiel aufgewacht und herbeigeeilt, das Gesicht verschlafen und die Haare beinahe ebenso zerzaust wie Iweins.
    »Ähm. Es ist nicht so, wie es aussieht«, brabbelte Iwein entschuldigend. »Wir waren trainieren. Ich fürchte, wir haben in diesem verfluchten Küstenstreifen ein wenig die Orientierung verloren.«
    Geändert von Sir Iwein (04.02.2007 um 19:41 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #260
    Veteran Avatar von Marquez
    Registriert seit
    Aug 2003
    Beiträge
    653
     
    Marquez ist offline
    »Macht er Witze?«
    Marquez tauschte einige verwirrte Blicke mit Belkala aus.

    »Er macht doch Witze, oder?« Er sah zu Pheenix herüber, der in der Ferne langsam im Unterholz zu verschwinden drohte.
    »Ok, witzig! Ha ha ha!«, rief er seinem Lehrmeister regungslos hinterher. »Wir haben es verstanden, du kannst wieder zurückkommen.«
    Im nächsten Moment war der Langhaarige außer Sicht. Marquez’ Laune verschlechterte sich nun schlagartig. Während sich seine Fingernägel in die Innenflächen seiner eng geballten Fäuste bohrten, begann er, diverse Beleidigungen zwischen seinen gefletschten Zähnen hindurchzupressen. »Dieser miese kleine Sohn einer billigen Hafen-«
    »Hey!«, unterbrach Belkala. »Sollten wir nicht hinterher?«
    Ihr Mitschüler atmete durch und nickte schließlich. »Aber halt an dich, wenn du ihn vor mir fangen solltest. Ich will auch ein Stück.«

    Sie liefen los, quer über die freie Lichtung, bis sie schließlich an eben der Stelle in den Wald eintauchten, an der sich Pheenix verabschiedet hatte. Während sie Bäumen auswichen, Wurzeln übersprangen und Felsbrocken umliefen wurden ihre Schritte in der nächtlichen Stille des Waldes zu einem regelrechten Trommeln auf dem harten Erdboden.
    »Pheenix!«, rief Marquez mit einem Mal zwischen seinen hastigen Atemstößen hindurch. Der Lehrmeister war wieder in Sichtweite. Weit vor ihnen schlenderte er gemütlich durch den Mondschein und drehte sich nun zögerlich nach hinten um. Einige Zeit schien er zu überlegen – Innos weiß, was in diesem Spatzenhirn vor sich ging. Dann sprintete er in einem Anfall von Panik ebenfalls los.
    »Bleib stehen!«, fauchte Belkala den Flüchtigen an, während Marquez weiter sein Tempo steigerte und die umstehenden Bäume wie Slalomstangen stehen ließ. Fast hatte er den Gejagten nun erreicht. Dieser wurde deutlich langsamer, blickte kurz über seine Schulter nach hinten und verschwand hinter einem größeren Baum.

    »Hab ich dich!«, sprach Marquez leise und umspurtete den Baum kampfbereit. Plötzlich aber stoppte er seinen Lauf abrupt, denn ein Abgrund lag vor ihm, vielleicht so hoch wie zwei bis drei Mann. Pheenix stand unten, winkte hämisch und verflüchtigte sich in der Dunkelheit. Der Khoriner zögerte. Was nun? Hinterherspringen? Aus solch einer Höhe konnte man sich schon ein paar Knochen brechen. Doch bis sie einen sichereren Weg gefunden hätten, wäre Pheenix über alle Berge gewesen. So schloss Marquez die Augen, holte tief Luft und machte einen Satz nach unten, in der Hoffnung, seine Fähigkeiten der Körperbeherrschung würden ihn retten.

    Ein Aufschrei hallte durch die Nacht, als er auf dem Boden aufschlug. Auch wenn es ihm ansatzweise gelang, sich abzurollen, tat diese Landung höllisch weh. Der Schmerz ließ ihn kraftlos auf dem Boden liegen bleiben.
    »Los, weiter!«, hörte er Belkala rufen, ohne zuerst zu realisieren, woher es kam. Nachdem er allerdings bemerkt hatte, dass sie an ihm vorbeigelaufen war, kämpfte er sich wieder auf die Beine und schloss humpelnd zu seiner Mitschülerin auf.
    »Wie bist du so schnell hier runtergekommen?«, fragte er keuchend.
    »Da war ein kleiner Pfad ein Stück weiter. Wieso?«
    »Ach, nichts.« War ja klar. Doch da Pheenix’ Silhouette schon wieder vor ihnen auftauchte, beschloss er, das Lamentieren auf später zu verschieben. Nun begann nämlich der nächste Teil der Verfolgungsjagd. Ihr Lehrmeister flitzte in diesem Moment, agil wie eine Bergziege, einen mit großen Felsen bestückten Steilhang hinauf. Die beiden Schüler folgten und legten ein nicht weniger hohes Tempo an den Tag.

    Von der Schwierigkeit des Kletterns her, war dieser Hang keine Herausforderung. Zwar war der Untergrund widrig, doch das eigentliche Problem waren die Steinschläge, die Pheenix weiter oben wissentlich auslöste und auf seine Verfolger niederregnen ließ.
    »Deckung!«, schrie Marquez durch das Gerumpel der herabrollenden Felsen und sprang hastig einige Meter quer den Hang entlang. Bei der Landung schlug er sich an einem scharfen Steinbrocken das Knie auf. Wutentbranntes Fluchen folgte, doch wenigstens war er nicht abgerutscht, so wie es Belkala fast passiert wäre. Noch waren die beiden aber gut im Rennen. Das obere Ende des Hanges hatten sie bald erreicht.

Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide