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Jetzt da er in Myrthana war, interessierte sich der Blondschopf nicht mehr für Schnelligkeit, die Landschaft war einfach zu schön um blicklos an ihr vorbei zurennen, doch er musste sicher stellen, dass er immer weit genug von Dörfern und Städten entfernt war, denn mit Grünhäuten wollte er nicht gerne ein Pläuschen halten. Slim der nur wusste dass Vengard irgendwo im Osten Myrtanas war, hatte gegen Mittagszeit den Kurs Richtung Vengard aufgenommen, welches er wenn er nicht allzu doll trödelte in 2 Tagen erreichen wollte. Jetzt konnte der Wegelagerer auch den Temperaturunterschied zwischen Varant und Myrtana am eigenen Körper fühlen, seine Novizenrobe war kein sehr guter Schutz gegen Schnee, und auch sein dunkelblauer Umhang war nicht zu erfolgreich. Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen wie kalt es im eisigen Nordmar sein konnte, wo es angeblich zu jeder Jahreszeit schneite. Dort würde er wahrscheinlich in seiner mangelnden Bekleidung kläglich erfrieren.
Die erste Stadt die er in Myrthana gesehen hatte, war seinen Kentnissen nach Geldern, obwohl der Blondschopf nicht viel über die Geografie des Festlandes behalten hatte. Eigentlich wollte er noch viel weiter laufen, trotz seiner erschöpften Beine, doch ein Mangel an Proviant zwang ihn zu halten. Getränke hatte er genug, denn es gab genug Flüsse in Myrthana, doch er hatte nicht genug Essen in Anne Bonnys Taverne gekauft, was hieß dass er jetzt nach welchen jagen müsste. Wieder einmal zeigte sich dass die Kunst des Bogenschießens sehr nützlich war, denn mit einem gezielten Pfeil konnte man seine Beute erledigen ohne dabei einen Kopf abhacken zu müssen, doch da ihn diese elegante Methode nicht zur Verfügung stand musste er wohl oder übel auf die Kopf abhack Variante zurückgreifen.
Deswegen blieb dem Nomaden nnicht viel mehr übrig als sich leise auf die Lauer zu setzen, und zu warten bis irgendein Tier in die Nähe kam. Leise kniete er inmitten eines Gebüsches, im dichtesten Wald, für fast eine ganze Stunde bis etwas aus der Ferne raschelte. Eine Herde Hirsche gallopierte voller Stolz durch das Wald, bis sie eine günstige Stelle zum grasen finden konnten, die sich glücklicherweise direkt vor den Augen des Blondschopfes befand. Wenn Slim einfach so auf sie zu rannte, könnte er es gleich vergessen heute Abend etwas zu essen zu haben, denn die Hirsche waren nicht nur viel schneller, sie würden ihn auch gleich bemerken. “Wenn ich jetzt nur einen Bogen hätte...“, dachte der Nomade, unterbrach sich aber, da er wusste dass jammern nicht half. Da packte ihn eine Idee.er zurrte ein langes Stück Schnur an sein kurzes Messer, um es dann auf einen Baum zu werfen. Dass andere Ende der Band er an einer Birke, so gut er es konnte, fest. Jetzt war dass Stück seil wenige Zentimeter über den Boden kaum sichtbar für einen Menschen, und erstrecht nicht für einen Hirsch der auf der Flucht war. Jetzt musste er es nur noch irgendwie schaffen die Hirsche in die Richtung der beiden Bäume zu locken. Dabei verließ er sich auf eine alte, aber wirksame Methode, er rannte einfach mit gezogenem Scimitat auf das Wild zu. Dieses rannte wie sie es schon oft getan hatte davon. Doch bei der Flucht stolperte eines der Tiere über dass Seil, verhedderte sich und fiel mit einem hässlichen Knacken, welches den Bruch eines Beines bedeutete, zu Boden. Schnell war der Wegelagerer angerannt, doch angesichts des schutzlosen Tieres fiel es ihm schwer ihm den Gnadenstoß zu geben. Erst die Erinnerung daran, dass der Hirsch mit gebrochenem Bein eh keine Überlebenschancen hätte, brachte ihn dazu es zu beenden. Zielgenau schnitt er die Kehle des armen Tieres durch. Nachdem er sein Messer geholt hatte schnitt der Blondschopf eines der ungebrochenen Beine durch und bereitete dass Flesich zu einem Essen zu.
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„Wo sind wir?“, fragte Pheenix. Das war eine wirklich gute Frage. Folgendes konnte man mit Sicherheit sagen. Sie befanden sich irgendwo zwischen Varant und Nordmar. Es wurde bereits langsam dunkel und die Wildnis entblößte allmählich seine unfreundliche Seite. „Wo sind wir?“, fragte Pheenix erneut. Marquez und Belkala schüttelten nur ihre Köpfe. „Wo sind wir?“, fragte Pheenix. Panik machte sich in seine Stimme breit. „Wir haben uns verirrt.“, erklärte Marquez. Belkala schaute missmutig auf den Boden und flüsterte: „Wir hätten unser Lager nie verlassen sollen.“
Pheenix dachte nach. Ihre Nahrung ging langsam zur Neige. Im Wald gab es jede Menge wilde Tiere. Als Sklave hörte er wie jemand von einem Troll sprach. Er wollte hier wirklich nicht jagen. Es war viel zu gefährlich. Das Beste wäre sich es sich auf einem großen Baum zu verkriechen und dort zu warten. Irgendwann würde dann Truppen von Orkjägern vorbeikommen und ihn retten. Bevor das passieren würde, würde aber die Nahrung schon ausgehen. Zwickmühle!
Pheenix betrachtete Marquez und Belkala. Der Orkjäger versuchte gerade die leicht verzweifelte Dame aufzumuntern. Sie waren wirklich ganz gute Schüler. Sie waren fleißig und lernten aktiv mit. Das Wichtigste war aber, dass sie noch am Leben waren. So einige würden bei Pheenix’ Trainingsmethoden tot umfallen. Eigentlich wäre das Pheenix auch total egal. Warum sollte er sich um das Leben anderer scheren? Diesmal war es jedoch anders. Die beiden waren Nordmarer. Sie standen unter Lees Schutz. Lees Zorn wollte Pheenix nun wirklich nicht heraufbeschwören.
Nun steckte Pheenix aber genau in dieser Zwickmühle. Was sollte er tun? Später Tod oder früher Tod? Pheenix dachte exakt 13,69587534 Sekunden darüber nach und kam zum Schluss, dass er den Tod durch Lee wählte.
Er hastete zur Vorratstasche, griff sie sich und eilte in den Wald davon. Hinter sich konnte er noch Schreie hören. Jetzt hieß es: Bloß weg hier!
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Nach den Worten des Ritters, ging es in Richtung Stadttor. Natürlich im Dauerlauf, da die kalten Körper auch etwas in Schwung kommen, bevor die Schinderei Außerhalb von Vengard losgehen kann.
Sif jedoch war bei ganz anderen Gedanken, sie hatte sich so mit ihrem Training beschäftigt und dabei ihren Beruf vergessen, nun ist es dazu auch gekommen. Sie besaß nicht einmal mehr eine münze Gold.
Sie hatte nichts mehr, nur noch ihr Zimmer im Tempelviertel, was sie zum glück nicht bezahlen musste, dennoch um zu überleben brauchte sie Gold.
ob ich den Herrn Ritter fragen kann? Ob er mir vielleicht 5 Goldmünzen leihen kann,
ich würde sie dann sofort zurückzahlen, wenn mir Innos beisteht…
Sie war so in ihren Gedanken versunken das sie gar nicht merkte, dass sie die Waldgrenze, zum westlich von Vengard gelegenen Wald erreicht hatten.
Suchen blickten sich die junge Maid um. Der Riese stand neben ihr und Ritter Ulrich sah den beiden in die Augen.
was wir hier draußen wohl tun müssen?
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Saraliel stöhnte und lies sich gegen einen Stein sinken, der in einiger Entfernung des Belagerungsringes stand und unbeobachtet von den Grünen war. „ Eh wa. Bitte nicht noch mehr rennen. Ich hab den Eindruck, dass ich dann echt kotzn muss. Kein Scherz“. Der Riese machte demonstrativ ein Geräusch, als wäre es gleich so weit und schniefte. Während die Schönheit auch aus der Pust war, fehlte dem Ritter scheinbar nichts. Der musste echt in top Form sein. Die schöne Frau lies sich in seiner Nähe ins Grad fallen und der Riese musterte ohne Skrupel ihren ganzen schönen Körper, bis sie ihm in die Augen sah und er verlegen wegschaute und sich aufrichtete. Es gebührte einem Mann nicht so erschöpft zu sein, wenn er doch die Aufgabe hatte in die Schlacht zu ziehen und eine Dame zu beschützen. Wankend kam er zum Stehen. Bevor Uli etwas zu seinem vorherigen Kommentar sagen konnte sprach er weiter. „ Vergiss es. Ich bin wieder topfit. Lass uns den Belagerungsring auseinander nehmen“. Das Husten was den Worten folgte strafte ihn sofort Lügen. „ Ich denke es ist besser, wenn wir uns erst einmal an etwas leichterem versuchen. Siehst du dort drüben den Scavenger? Er ist noch jung und unerfahren. Auch mit wenig Körperkraft dürfte er zu schaffen sein. Kommt beide zusammen und ab!“.
Wenig später trottete der Riese zusammen mit der Frau an seiner Seite zu dem Wesen hin. Er schaffte es kaum seinen Blick von ihr zu wenden. Was sie wohl gerade dachte? Ob sie ihn aufdringlich fand? Saraliel machte ein nachdenkliches Gesicht. Frauen waren noch schwieriger als einen Tag Dauerlauftraining. Obwohl es schon einfach war, wenn man etwas getrunken hatte. Am Besten war es natürlich wenn die Frauen auch etwas getrunken hatte. Ja damit hatte der Riese die besten Erfahrungen gemacht. Dann sah er die Bestie vor sich. Davon das sie nur halb so groß war wie er selbst lies er sich nicht täuschen. Auch dass der Schnabel nicht so spitz war und dieses Wesen noch sehr jung war beeindruckte ihn nicht. Er wusste, dass in ihm das Böse lauerte. Das danach geierte seine Eingeweide zu fressen. Noch einmal blickte der Riese zu der Frau herüber erhob dann seine Waffe in die Höhe und stürmte auf den Scavenger zu. Er würde die Bestie bezwingen und sich damit rühmen. Nicht nur vor der Frau und seinem Lehrmeister. Nein vor ganz Vengard! Sie würden ihn bejubeln. Er würde es sein der einen Scavenger getötet hatte. Dazu noch einen von der ganz fiesen Sorte!
Der Gigant holte aus und traf sofort den perplexen Scavenger. Scheinbar war es so hochmütig gewesen einfach stehen zu bleiben und dem Riesen ins Gesicht zu sehen! Doch nicht mit Saraliel! Nicht mit dem Meister des Kampfes. Immer weiter drang die Klinge in den Körper ein und tötete den Scavenger. Als die Bestie zu Boden ging hob Saraliel triumphal die Hände und verbeugte sich anschließend vor der Dame und dem heraneilenden Lehrer. „ Seht ich habe das Monster besiegt!“. Diesen Satz hatte er natürlich nicht selbst erfunden. Den hatte er von einem Barden aufgeschnappt, der einmal den Hof seines Vaters besucht hatte.
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Grimward blickte entnervt gen Himmel, welcher sich bereits wieder ein weni rötlich färbte, die Dämmerung brach herein und noch immer saß er hier, mit dem Rücken an einen Baum angelehnt am Rande der Lichtung und langweilte sich. Sein neuer Gefährte schlief und das schon einen ganze Nacht und beinahe den ganzen Tag... darauf war der Waldläufer nicht vorgebereitet gewesen und seine Flasche Wasser war bereits seit heute Mittag leer. Nur der allseits bekannte "Spukschluck", war noch in der Flasche und auf diesen konnte Grimward sehr gut verzichten, also musste er noch etwas warten und Durst leiden. Gestern hatte der Mann nur noch ein keuchendes:
"Danke... mein Name ist...... Uldor... mir ist so.. schwindelig", hervorgebracht und war völlig entkräftet zusammengebrochen. Gemächlich senkte Grimward den Blick und betrachtete den Mann zum etwa hundersten Mal etwas genauer. Er war furchtbar hager, gradezu ausgehungert, einem Flüchtling gleich, seine Kleider waren an mehreren Stellen aufgerissen und sein tiefroter Haarschopf war fürchterlich ungepflegt und verfilzt, ein struppiger, offenbar wochenlang ungemachter Bart "zierte" sein Gesicht. Kurz, Uldor sah einfach nur fürchterlich aus und Grimward fühlte sich dem Mann ein wenig verpflichtet... er hatte ihn sicher nicht gerettet nur um ihn dann sterben zu lassen. Also musste er warten... dachte er erneut.
Plötzlich regte sich Uldor, das mochte anderen nicht ungewöhnlich vorkommen, doch bis jetzt hatte der Mann geschlafen wie ein Stein und hatte sich bis dato nicht einmal gerührt. Doch nun räkelte er sich und Grimward glaubte ein gedämpftes Stöhnen zu vernehmen. Wenige Sekunden später bestätigte sich seine Ahnung. Uldor setzte sich ruckartig auf und blickte sich aufeinmal sehr hektisch auf der Lichtung um. Als er Grimward sah, der lässig an einen Baum gelehnt, sein Schwert, welches er poliert hatte, auf den Knien, fuhr seine Hand instinktiv zum Gürtel, wo er sein Schwert glaubte. Grimward sah entsetzt den gehetzten und beinahe wahnsinnigen Ausdruck in den tiefligenden, grünen Augen. Das Schwert welches Uldor suchte, lag jedoch einige Meter von ihm entfernt auf der Lichtung, der Mann hatte es fallen lassen, bevor er sich hingelegt hatte. Immoment schien Uldor in ihm nicht den Mann zu erkennen, der ihm gestern Abend das Leben gerettet hatte.
"Ruhig... ruhig", rief Grimward zu Uldor herüber und hob beschwichtigend beide Hände und deutete dann auf den toten Ork auf der anderen Seite der Lichtung. Er hoffte so die Erinnerung des Flüchtlings, Grimward nahm zumindest an, das Uldor ein Flüchtling war, an den gestrigen Kampf wecken zu können. Uldor wandte den Kopf und sah dort den toten Ork liegen, in der Nähe des Orks blitzte, metallisch hell im halbdunkel, sein Schwert, Grimward hatte es sich kuz angesehen... es war eine denkbar primitive Waffe, doch offenbar der einzige Besitz des Mannes.
Ruckartig und merkwürdig abgehackt in seinen Bewegungen erhob sich Uldor und taumelte zu seinem Schwert hinüber. Vor der Waffe fiel er auf die Knie und tastete mit seinen Fingern geradezu unheimlich schnell danach. Uldor hatte offensichtlich grausamste Qualen erlitten und war geistig ziemlich abwesend. Hastig steckte der Mann die Waffe weg und Grimward tat es ihm möglich unaufällig nach, er wollte Uldor klar machen, das er keine Bedrohung darstellte. Dieser wandte sich nun wieder nach Grimward um und kam, mit hängenden Armen und merkwürdig gekrümmter Haltung zu ihm herüber getorkelt. Grimward bemühte sich sein Unwohlsein und seine Abneigung gegenüber dem Flüchtling nicht zu zeigen und blieb ganz ruhig sitzen. Kurz vor ihm stoppte Uldor und setzte sich ungelenk ins Gras. Einige, quälende Sekunden starrte Grimward in die grünen, kränklichen Augen und Uldor stierte stumm zurück.
"Du... hast mir.. geho--holfen... mit d-dem O-Or....... dem--dem Or...", stammelte Uldor und sein Kopf ruckte energisch in Richtung des toten Orks. Dan trat wieder Stille ein, aufmerksam starrte Uldor ihn an und schwieg beharrlich, bis Grimward endlich verstand. Der Flüchtling hatte ihm eine Frage gestellt.
"Ja, richtig, ich habe dir geholfen Uldor...", erwiderte der Waldläufer und sprach absichtlich langsam und überbetont um ihn nicht aus den Konzept zu bringen. Wieder herrschte einen Moment stille, Uldor verarbeitete wohl gerade die Antwort Grimwards, dann antwortete er:
"Dank--e, st...stehe in dein-- in deiner Schuld..... ba-- brauch, W-Wasser."
Spukschluck, war das Wort, welches Grimward durch den Kopf schoss, als er seine Wasserflasche hrausholte, doch er hatte nichts besseres und Uldor stürzte das bisschen Wasser soft hinunter.
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„Seht ich habe das Monster besiegt!“
Sif musste bei diesem Satz die Augenbraue hochziehen, und grinsen.
Ihr gefiel die nicht gerade sehr hohe Intelligenz des Riesen, wobei sie auch gestehen musste, dass sie ihn auch bemitleidete.
Scheinbar wollte er sie zu beeindrucken, oder es mehr oder weniger Versuchen.
Nicht das er dann vielleicht eingeschnappt sein würde, schenkte Sif ihm ein aufmunterndes Lächeln.
Der Herr Ritter zeigte Sif dann allerdings, nachdem der Riese seinen erfolg genossen hatte,
einen weiteren jungen Scavenger.
Diesen musste sie nun töten, ihm das Leben nehmen, oder wie man auch immer dies nennen wollte.
Dieses kleine junge Geschöpf das leben nehmen? Einfach so?
Zweifel machten sich breit, und vorsichtig blickte die junge Maid zum Herrn Ulrich, der nur in Richtung Scavenger nickte.
Sie wollte ja das Kämpfen lernen, sie wollte es ja, aber…
wirf deine Gedanken weg, konzentriere dich!
Sie packte ihr Schwert mit deinen Händen und rannte auf den Scavenger zu
Wie sie es gelernt hatte zog sie wären den letzten Schritten das Schwert hoch und lies es auf den jungen Scavenger hernieder sausen.
Schnell Borte sich die klinge in das Fleisch des Tieres, Sif war nicht so Kräftig wie der Riese, daher reichte ein schlag für das Tier nicht aus, und es würde für sie auch wesentlich gefährlicher werden.
Immer wieder schlug sie auf den Scavenger ein, bis der von schnittwunden übersäte Leib des Jungtieres Leblos zu Boden sank, erschöpft lies sich Sif auf den Boden sinken und blickte auf ihre Blutgetränkte Klinge.
Sie hatte gerade zum ersten Mal in ihrem Leben, einem anderen Lebewesen getötet.
Irgendwie war es ein komisches Gefühl.
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Lehrling
Schon früh am morgen gingen Zasa und Ellegost in den Wald. Ellegost hatte seinen Jagdbogen den er von Zasa bekommen hatte dabei. Auf dem Weg erklärte sein Lehrmeister dem Anwärter was man zu beachten hat, wenn man auf bewegliche Ziele schießt. Ellegost merkte es sich. Als sie dann ein paar Tiere gefunden hatten legte er los. Sein Lehrmeister scheuchte diese auf und Ellegost schoß. Er traf bei den meisten Schüssen die er machte. Es waren zuerst nur Schweine und ähnliches aber später am Tag waren es Vögel. Ellegost machte rasante Vortschritte. Er hatte nun schon mehr als genung Fleisch um für einen Monat zu überleben. Zufrieden verließen die beiden den Wald. Ellegost ging noch auf den Trainiengsplatz und machte noch ein paar Kraft-und Konditionsübungen. Danach ging er wieder in die Taverne, ass was und ging zu Bett.
Geändert von Ellegost (04.02.2007 um 20:14 Uhr)
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Faren war schon seit dem Morgengrauen wach und hatte seine Fallen kontrolliert. Während er sich seine bisherige Beute so ansah dachte er sich das er heute wirklich einen guten Tag erwischt hatte, zwei fette Hasen waren ihm in die Falle gegangen. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen, wenn er daran dachte das er heute endlich mal wieder Fleisch essen würde können. In den letzten Tagen hatte er kein Glück mit seinen Fallen gehabt und weil er nicht mit Bögen umgehen konnte und auch keinen besaß musste er darauf hoffen das irgend ein Tier in eine seiner Fallen laufen würde. Er musste nur noch eine Falle kontrollieren dann würde er zu seiner Hütte zurück kehren. Als er bei seiner Falle angekommen war stockte ihm der Atem. Dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Ihm war doch tatsächlich ein Wolf in die Falle gegangen. Nun war Faren endgültig davon überzeugt das er heute einen Glückstag hatte. Das Fell würde ihm einige Goldstücke einbringen. Sofort machte er sich daran den toten Wolf aus der Falle zu entfernen, danach fertigte er eine neue Schlingenfalle an. Dann schulterte er den Wolf und nahm die zwei Hasen in die Linke und machte sich auf den Weg zu seiner Hütte. Dort angekommen machte er sich daran den Wolf und die Hasen auszuweiden, danach hängte er die Häute zum trocknen auf. Nun konnte er sich endlich um sein Abendessen kümmern. Nach dem er ordentlich gegessen hatte löschte Faren das Feuer und begab sich in seine Hütte. "Morgen werde ich in die Stadt gehen um das Fell zu verkaufen aber erstmal Schlaf ich mich richtig aus.",dachte Faren und mit diesen Gedanken schlief er ein.
Geändert von Faren (04.02.2007 um 13:04 Uhr)
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Inzwischen waren wieder einige Tage vergangen, in denen der Priester Innos' und seine beiden Gefährten, der junge Selene und seinem alten Freund Laidoridas, weiter durch das Land zogen. Mittlerweile befanden sie sich laut der Karte in den nördlich gelegenen Wäldern von Kap Dun und es schien nur noch ein kurzer Marsch bis zu einem nahe liegenden See zu sein. Anders als zuvor erwartet, konnten sie bisweilen jegliche Ork-Patroullie dieser Gegend umgehen und eine ruhige Reise durch die Wälder Myrtanas genießen. So war es ihm möglich sich weiter den Studien der meisterhaften Magieanwendung zu widmen. Derweil war er in der Lage seine Kenntnisse über die Magie für sich zu nutzen und diese anzuwenden. Wie der Lebenssaft durchfloss die reine Magie nun jede einzelne Ader seines Körpers und bildete einen essenziellen Bestandteil seiner Seele. Nun galt es diese gestaute Magie weitgehendst unter Kontrolle zu bringen, um dieser Macht letzten Endes nicht unterlegen zu sein. Bisher war er immer darauf bedacht seine Kräfte zu maximieren, doch um ein Meister der Magie werden zu können, müsste man diese auch im Zaum halten. Er erinnerte sich nun gut, als er einst zur Zeit der Runenmagie den Zauber des Feuerregens übte und von dieser Macht gar überwältigt wurde. Da die Magie jedoch aus dem Runenstein gestammt hatte, konnte er damals noch mit einer geringen Bewusstlosigkeit davon kommen. Doch nun war die Magie ein Bestandteil seines Körpers und könnte auf Grund eines erneuten Momentes der Unachtsamkeit zu einem raschen Tod des Priesters führen.
Wortkarg schritten die drei Diener Innos' am Seeufer entlang und folgten weiter dem Pfad nach Westen, als sich über ihren Köpfen am Himmel allmählich ein Unwetter zusammenzog. So war es nur eine Frage der Zeit bis ein jäher Regenguss sie dazu zwang, eine Höhle fernab des Weges zu suchen.
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Bei ihrer Suche nach einer geeigneten Höhle hatten sie erstaunlich schnell Erfolg – nur wenige Minuten vergingen, bis sie den Eingang zu einer Grotte gefunden hatten, die ihnen Schutz vor dem Regen bieten würde, der inzwischen auch von dumpfem Gewittergrollen begleitet wurde.
Etwas unschlüssig standen die drei Gefährten vor dem teilweise mit Farnen überwucherten Höhleneingang, während der ohnehin schon starke Niederschlag weiter zunahm. Die Roben der beiden Magier waren bereits zum großen Teil völlig durchnässt, auch Selenes Kleidung triefte vor Feuchtigkeit – unter diesen Umständen schien die Höhle eine willkommene Gelegenheit darzustellen, dem Regen zu entgehen.
„Worauf wartet ihr noch?“, fragte Arxas, der bereits einige Schritte auf die Felsgrotte zugemacht hatte. „Bei diesem Wetter werden wir heute ohnehin nicht mehr weit kommen und die Höhle ist ein hervorragender Übernachtungsplatz.“
„Was ist, wenn sie bewohnt ist?“, sprach Selene das aus, was auch Laidoridas durch den Kopf ging.
„Sie macht keinen bewohnten Eindruck auf mich“, meinte Arxas. „Und falls es dort tatsächlich Goblins oder Banditen geben sollte, werden wir das früh genug bemerken.“
Laidoridas nickte. „In Ordnung, lasst uns hineingehen…aber ein gutes Gefühl habe ich nicht dabei.“
Arxas betrat die Höhle als erster, dicht gefolgt von Laidoridas, der seinen Kampfstab einsatzbereit in den Händen hielt. Selene hielt sich verständlicherweise zurück, schließlich war sie im Falle eines Angriffes kaum dazu in der Lage, sich zu verteidigen.
Nachdem sie einige Schritt weit hineingegangen waren, hatte sie bereits finsterste Dunkelheit umfangen…Laidoridas nahm den Stab instinktiv in seine linke Hand und griff nach der Lichtrune in seiner Robentasche, als ihm wieder bewusst wurde, dass sie ihm nichts nützen würde.
Arxas hatte offenbar die gleiche Idee gehabt – mit dem Unterschied, dass er in der Lage dazu war, sie in die Tat umzusetzen. Zwei Sekunden später erhellte der gleißende Lichtzauber des Priesters das Höhleninnere und erlaubte den drei Reisenden, den Inhalt des Raumes zu erkennen: tatsächlich schien die Höhle momentan unbewohnt zu sein, allerdings gab es deutliche Hinweise darauf, dass hier bereits Menschen oder Orks gelagert hatten: in der Mitte der Grotte befand sich die erkaltete Asche eines Lagerfeuers, daneben lag ein angebissenes Stück Brot sowie ein Apfel auf dem Felsboden.
Vier zerfledderte Wolfsfelle waren halbwegs kreisförmig um das erloschene Lagerfeuer angeordnet, in einem von ihnen krabbelte gerade eine Fleischwanze herum. An einer der Felswände waren zudem einige hölzerne Kisten gelagert.
„Der Apfel muss schon eine ganze Weile hier liegen“, bemerkte Selene mit Blick auf einige wurmartige Tierchen, die die verfaulte Frucht in Besitz genommen hatten. „Die Höhle ist anscheinend schon länger verlassen.“
„Mir gefällt das nicht“, murmelte Laidoridas, während er sich auf den Boden hockte. „Wer auch immer hier gelagert hat, hat die Höhle ziemlich fluchtartig verlassen…“
„Wahrscheinlich menschliche Sklaven, die von den Orks entdeckt wurden“, mutmaßte Selene. „Uns droht hier sicher keine Gefahr“, fügte Arxas hinzu. „Da draußen ist es jedenfalls ganz sicher gefährlicher.“
„Wahrscheinlich habt ihr recht“, sagte Laidoridas. Die Höhle war ohnehin sehr überschaubar, angesichts des hellen Zaubers war es absolut unmöglich, dass sich vor ihren Augen irgendjemand oder –etwas versteckte.
Die lange Reise hatte sie ermüdet, so dass sie sich nach einem kurzen Mahl, bei dem sie einen kleinen Teil ihrer noch recht umfangreichen Nahrungsvorräte verspeisten, schlafen legten.
Die Felle stellten sich als akzeptabler Bettersatz heraus, obwohl zuerst einige Käfer und zwei oder drei Fleischwanzen herausgeschüttelt werden mussten - dies war allerdings noch immer deutlich besser als die letzten Nächte, die sie in der Wildnis verbracht hatten.
So dauerte es nicht lange, bis sie alle eingeschlafen waren und sämtliche Befürchtungen vergaßen.
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Er war Froh das es schon nacht war und niemand die roten Flecken auf dem Sack bemerkt hatte als er das Stadttor durchschritt. Gemütlich lief er zum Strand. Er blickte sich um und lief noch ein Stück weiter . Hier mußte eine Gute stelle sein überlegte er und setzte den Sack ab. Und holte den Pferdekopf aus dem Sack und versuchte die Kette zu gut wie es nur ging an diesem zu Befestigen. Er steckte seine Hand in der er den Haken hielt in den Mund des Kopfes und befestigte diesem an dem Kiefer. Er drückte den haken so fest wie er nur konnte rein sollte doch sein Angeln nicht umsonst gewesen sein .Antgar hielt nun die kette hoch und lies den Kopf daran baumeln ,er schien zu alten.Zufrieden mit seiner Arbeit packte er nun den Kopf mit beiden händen und lief bis seine Knie in das Eisige Wasser tauchten ins Meer. Mit aller kraft die er hatte warf er den Kopf soweit wie möglich in das Meer hinaus. Mit einen lauten Platschen tauchte der Kopf in die tiefe die an seinem Angelenk festgebunden kette hatte sich nicht mal gespannt. Aber er hoffte das der Kopf weit genug zum Angeln hinaus geflogen wäre. Langsam watete er wieder an Land wobei er vorsichtig die kette einholte um diese etwas zu straffen. Am Ufer Band er diese an seiner Glefe fest,die er tief in den Sand gerammt hatte. Er sammelte sich etwas Treibholz zusammen das am Strand Lag und entfachte sich ein Feuer, nun konnte er nur noch warten.
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„Gut gut“ brummte der Lehrmeister, nachdem er sich davon überzeugt hatte, das die Scavenger wirklich nicht mehr am leben waren, „zu essen haben wir ja jetzt genug“ fügte er hinzu und machte sich an die Arbeit das Fleisch herauszuschneiden. Er ließ sich dabei nicht aus der Ruhe bringen, obwohl seine Schüler nervös hinter ihm auf und abliefen, wahrscheinlich waren sie von dem gerade überstandenen Kampf noch ziemlich aufgewühlt. Nachdem der Ritter die Kadaver zerlegt hatte, drückte er jedem ein Bündel in die Hand, „auf geht’s, wir sollten von hier verschwinden, Aas lockt manch ungebeten Gast an, auf solche Überraschungen kann ich heute verzichten“. Die Gruppe machte sich auf den Weg, dabei dachte der Ritter an das was er sagte, er wusste wovon er sprach, es wäre nicht das erste Mal gewesen, das plötzlich irgendwas aus dem Unterholz auftauchte und ihm nach dem Leben trachtete. Wölfe, Snapper, Orks, sie alle hatte er schon auf diese unangenehme Weise kennen gelernt, eine Form der Überraschung die er ganz und gar nicht mochte, deshalb war der Ritter im laufe der Zeit äußerst vorsichtig geworden.
„Nun Leute, ihr habt mich nicht enttäuscht“ richtete Ulrich das Wort unvermittelt an seine Schüler, „ihr habt gezeigt, das meine Mühen euch was beizubringen nicht umsonst waren“. „Auch wenn die Gegner nicht besonders stark waren, so habt ihr doch bewiesen, das ihr die Grundlagen des Schwertkampfes beherrscht, aber lasst euch das nicht zu Kopf steigen, gute Kämpfer seid ihr noch lange nicht“. Der Lehrmeister warf Saraliel und Sif einen kritischen Blick zu, „ihr müsst noch viel lernen, bevor ihr wirklich mit dem Schwert umgehen könnt, denkt mal darüber nach, ob ihr weitermachen wollt“. Kurze Zeit später erreichte die Gruppe die Stadt, „nun denn, ich verabschiede mich erst mal, also macht’s gut Leute, wenn was ist, ihr wisst ja wo ihr mich findet“...
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Das Fleisch des Wildschweins hatte wirklich gut getan, frisch gestärkt hatten sie dann die Höhle auch wieder verlassen und wollten so schnell wie möglich die Stadt erreichen. Es war inzwischen dunkel und das konnte ihr Vorteil sein, es war zwar am Vortag Vollmond gewesen aber die Wolkendecke war zu dicht und ließ kein Licht durch. Ein leichter Wind wehte ihnen entgegen aber der störte sie nicht weiter. Sie waren dabei die Lichtung zu umgehen und liefen quer durch den Wald, sie hofften so den Verrückten nicht auf sie aufmerksam zu machen.
Chiarah hielt ihren Bogen schussbereit um im Notfall doch schnell reagieren zu können, sie achtete auf jedes Geräusch, die Meisten kamen allerdings eindeutig von Tieren die im Wald Nacht aktiv waren. Nur bei Wenigen war sie sich nicht sicher und blieb dann immer kurz stehen um sich zu vergewissern. Die Geräusche entfernten sich von ihnen und waren sicher auch von Tieren. Manchmal schreckte ein Vogel aus seinem Schlaf auf und flatterte davon oder ein Uhu gab sein Laut von sich.
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Die letzten beiden tanzenden Fackeln vor dem Stadttor warfen Anáwiel und Iwein noch für einige Schritte einen Schatten voraus, dann wurde ihr Licht schwächer, und es blieb gemeinsam mit den all den anderen Lichtern Vengards hinter ihnen zurück. Wieder verließen sie die Stadt, doch diesmal hatten sie weder Decken noch Proviant bei sich – es war ja nur ein Ausflug vor die Mauern, um ein wenig zu jagen. Trotzdem wussten beide, dass sie vorsichtig sein mussten.
Nacht lag über dem Küstenstreifen, es war angenehm mild für die Jahreszeit. Doch daran, dass der Winter das Land umhüllte, konnte auch die lauwarme Brise vom Meer nichts ändern. Kein sommerliches Zirpen der Zikaden war zu hören, kein Tier traute sich aus seinem warmen Unterschlupf heraus. Es drang nur zuweilen das einsame „Schuhuu“ einer Eule an die Ohren der beiden Paladine, sowie das beständige Rauschen der See im Osten.
Vor ihnen lag die ausgedehnte Hügellandschaft der Küstenregion. Es war fast Vollmond, und sein silbrig graues Licht war so verräterisch, dass sie Bewegungen auf eine Meile Entfernung wahrgenommen hätten. Gleichwohl mussten sie sich auch selbst vorsehen.
Erst, als Vengard beinahe außer Sichtweite war, fiel die Anspannung von Iwein ab. Hier dürften die Orks nicht mehr so wachsam sein. Jetzt erst wagte der Paladin wieder zu sprechen.
»Ja, Ausbilder, ist das nicht seltsam? Ich habe keine Ahnung, was ich mit all den Kerlchen machen soll. Du hingegen hast sie schon auf Khorinis gedrillt. Und trotzdem bin ich jetzt dein Lehrer.«
Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu und grinste.
»Ehrlich gesagt, ich kann mir nur schwer vorstellen, wie du einen Haufen Rekruten anbrüllst und zur Schnecke machst. Anders sind die doch gar nicht unter Kontrolle zu bringen.«
Dann aber wechselte Iwein lieber das Thema.
» Das wichtigste beim Schießen auf bewegliche Ziele ist: Versuche, ihre Bewegungen irgendwie voraus zu ahnen oder sie in einem Moment zu treffen, in dem sie kurz inne halten, zum Beispiel bei einem Richtungswechsel. Du wirst sehen, es ist mit der Armbrust fast noch leichter als mit dem Bogen. Einmal, weil du mit dem Korn viel präziser zielen kannst, und zum zweiten, weil der Bolzen schneller fliegt – so brauchst du dich nicht wesentlich um den Weg zu kümmern, den dein Ziel nach dem Abschuss des Bolzens noch zurücklegt.«
Als das Gelände abermals sanft anstieg, wurde der Paladin langsamer.
»Jetzt lass uns mal sehen, ob wir hier nicht was jagen können. Wenn uns heute überhaupt noch Viecher vor den Bogen kommen, dann hier. Viel weiter können wir nicht gehen, sonst nähern wir uns den Küstendörfern, und die sind alle in Orkhand.«
Etwas langsamer und in geduckter Haltung stiegen die beiden die letzten Meter hinauf. Als sie oben ankamen, hielten sie zunächst nur Ausschau. Vor ihnen fiel das Gelände steil ab, um sich in eine weite Ebene zu erstrecken. Und dort unten machten sie tatsächlich Bewegungen im niedrigen Gras aus. Eins, zwei, drei Tiere zählte Iwein. Er hasste diese Biester. Die glucksenden Töne, die er sogar bis hier herauf hörte, das Schnüffeln ihrer Nasen, die schuppige Haut. Sie stahlen sich über die Ebene, als witterten sie bereits, dass Fremde sich ihnen näherten.
»Snapper. Unser Vorteil ist, dass wir sie zuerst bemerkt haben. Wäre es anders herum, wären wir jetzt vielleicht schon tot. Das Gefälle ist zwar steil, aber allzu lange wird sie das nicht aufhalten.«
Iwein wollte nicht allzu viele Worte verlieren. Was er von Anáwiel wollte, war nur allzu klar. Doch er wollte es ihr nicht zu leicht machen. Er selbst nahm seinen Bogen zur Hand, legte einen Pfeil ein, zielte nur flüchtig und jagte den Pfeil unweit des Rudels ins Gras. Die Snapper, die wohl schon gemerkt hatten, dass etwas nicht stimmte, fuhren auf wie von der Tarantel gestochen, denn sie wussten jetzt, dass nicht mehr Schleichen, sondern nur noch Schnelligkeit zählte. Trotzdem wussten sie noch immer nicht, woher der Schuss gekommen war. Der einzige Effekt von Iweins Schuss war, dass sie wie kopflose Hühner umher stoben, und umso schwerer zu treffen waren.
»Jetzt bist du dran«, zischte der Paladin. Er übertönte nur eben so das Fauchen der Biester dort unten.
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Anáwiel musste schmunzeln, als sie Iweins Kommentar über ihre Funktion in Khorinis hörte – sie konnte sich auch nicht vorstellen, einen Haufen Rekruten anzubrüllen; nicht dass es nicht passiert war, aber eine Regel war es längst nicht. Und wie konnte sie ihm erklären, dass sie eigentlich gar nicht brauchte, die Stimme zu erheben, um die Männer unter Kontrolle zu bringen – damals hörten sie einfach auf sie und das war es, mehr musste sie nicht machen. Vielleicht gefiel es nicht jedem von ihnen, von einer Frau herumkommandiert zu werden, aber mit wenigen Ausnahmen gehorchten alle.
Es blieb ihr allerdings keine Zeit zu antworten und der Moment war auch nicht mehr passend, aber es war gut so, dass es nicht laut sagte – der Paladin würde es so oder so nicht verstehen können. Brauchte er auch nicht... schliesslich war er nur ein Mann.
Und jetzt galt es zu jagen. Die myrtanischen Snapper waren zwar kleiner als die in Khorinis, dafür aber grüner (zwar viel grüner, denn die khorinischen Snapper waren bekanntlich grau) – und in der Nacht besonders schwer zu treffen. Auch der volle Mond half nicht viel, das Licht war ungenügend und veränderte Farben und Umrisse; nachts sah alles gleich aus.
Iwein hatte die grünen Viecher erschreckt und jetzt waren liefen sie chaotisch herum, ohne Richtung und Ziel, und versuchten den mutmaßlichen Feind zu finden. Es war schwer, im spärlichen Licht des Vollmondes ihre Bewegungen zu verfolgen, es war noch schwerer sie vorauszusagen – die Viecher hatten eine sehr gute Tarnung und rannten wild herum, ohne Verstand und Logik. Der Paladin sah seine Schülerin an, seine Zähne blitzten im Mondlicht auf, während er sie zu angreifen aufforderte.
Anáwiel legte einen Bolzen an die Sehne und zielte, als sie den Auslöser drückte, sah sie schon wie der Snapper zu Boden sackte – aber nein, eines hatte die Ritterin vergessen und zwar, daß ein Bolzen viel schneller war, als ein Pfeil und nach mehr als einem Jahr ununterbrochener Benutzung des Bogens als Fernwaffe, hatte sie sich viel zu sehr daran gewöhnt. So rannte der Snapper noch erschrockener, aber unverletzt weiter, glücklicherweise hatte die Schützen immer noch nicht bemerkt. Iwein warnte sie zischend, dass sie aufpassen musste, um nicht die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich zu ziehen und beobachtete sie weiter. Sie lud nach und zielte – diesmal schien es, als ob ein Snapper innegehalten hatte und wie versteinert geblieben war. Anáwiel zielte und feuerte ab, doch der Snapper regte sie sich. Als sich die Wolken bewegten, erkannte die Blondhaarige, dass sie einen Busch erschossen hatte...
Der nächste Bolzen traf allerdings einen echten Snapper, durchbohrte seinen Hals und liess ihn zu Boden fallen; die Konvusionen konnte Anáwiel auch von ihrem Standort sehen und ein weiteres Geschoss beendete das Leiden des Tieres. Die Armbrust wurde nachgeladen und schon verabschiedete sich noch ein Vieh von dieser Welt.
„Müssen wir sie alle töten?“ fragte sich Anáwiel, aber sie wusste schon die Antwort. Wenn man jagte, machte man das nicht nur, weil er Fleisch und Felle brauchte; die konnte man sich immer kaufen, ohne dafür ein Tier umbringen zu müssen. Nein, sie wusste ganz genau, dass es sich hier um eine Sportart handelte – wer würde das grösste Tier erlegen, wer würde die schönsten Hörner mitbringen, wer war der beste Jäger... Anáwiel selbst war keine Jägerin, allerdings spürte auch sie die Euphorie von der Jagd; bei dem Gedanken, dass sie jederzeit die Gejagte werden konnte, reizte sie noch mehr; ihr Herz raste bei dem Anblick des Blutes, das im Mondlicht ganz schwarz aussah; es fühlte sich sehr gut an, die Hand des Gottes zu sein. Der nächste Bolzen traf einen Snapper direkt zwischen den Augen, so plötzlich sackte er zusammen, er hatte nicht mal die Zeit, seinen letzten Atem auszuhauchen. Wieder einmal war der Mensch der Sieger...
Und trotzdem...
„Muss ich sie alle töten?“ flüsterten ihre Lippen kaum vernehmbar
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Ein klein wenig ratlos stand Ilrion in der Gegend herum und versuchte, sich von dem Bild zu trennen, das vor ihm auf dem Boden entstanden war: Er hatte die Fährte eines Hasen gefunden und diesen nach langer Zeit mit einer überaus listigen List in Form einer Falle fangen können. Nun lagen die blutverschmierten, nicht verwertbaren Reste des erlegten Tieres vor ihm und warteten darauf, von den Wölfen gefressen zu werden. Ilrions Gepäck wurde derweil um ein kleines, aber schneeweißes Fell, ein wenig Fleisch - heute Abend konnte es zur Abwechslung mal einen leckeren Hasenbraten geben - und, neben noch ein paar Innereien, deren Aufzählung es kaum bedurfte, eine Hasenpfote ergänzt. Der Blondschopf wusste zwar noch nicht genau, was er mit dem Ding eigentlich anstellen sollte, aber vielleicht brachte es ihm ja Glück.
Ohne den Blick von dem Hasen, der ihn mit großen, starren Kulleraugen anstarrte - oder bildete er sich das auch nur ein? - zu nehmen, löste er die Schlaufe von dem Baum, an dem er sie befestigt hatte und stolperte davon, erst rückwärts, dann schaffte er es doch noch, sich von der Blutverschmierten Szenerie abzuwenden und seine Jagd fortzusetzen. Ihm fehlte noch einiges, um Elendiums Prüfung zu bestehen, dazu kam, dass auch der zeitliche Rahme, welcher ihm anfangs unbeschreiblich weit vorkam, inzwischen bedrohlich eng zu werden drohte. So gut es ging, versuchte er die Pose eines vollwertigen Jägers einzunehmen und den Boden nach möglichst frischen Tierspuren - und am besten auch noch solchen, denen er folgen sollte - abzusuchen.
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Es war schon hell ,als er am fast erloschenen Lagerfeuer aufwachte ,die Sonne stand nur Knapp über den Horizont. So war er sich sicher das es noch früh am Tage war. Er lief zu seiner Glefe und machte die daran befestigte Kette los. Langsam und vorsichtig holte er diese ein erleichtert stellte er fest das er noch immer ein Gewicht an dem Ende der Kette spürte. Bloß nicht ruckartig ziehen dachte er als er die kette einholte, Langsam tauchte in den Fluten die Umrisse des Kopfes auf. Er ließ die Kette fallen und rannte auf den Pferdekopf zu und hob ihn aus dem Wasser und Rannte mit ihm an Land, möglichst weit weg vom Meer. Lass bloß den Mund geschlossen dachte er sich und beiß die Zähne zusammen. Der Pferdekopf schaute gut aus er war angefressen und die Augen fehlten. Antgar begann den Kopf zu schütteln, komm schon dachte er sich. Langsam schob sich ein Längliches etwas aus dem Mund des Kopfes und klatsche auf den Sand, gefolgt von dem Rest der Zunge des Tieres. Antgar lies sich nicht beirren er wußte es kann nicht nur eines der Tiere sein Und schüttele weiter, mit Erfolg aus den Nüstern des Tieres so wie aus dem Augenhöhlen und dem Mund schoben sich noch drei weitere Exemplare. Eine sprang ihm ins Gesicht und er lies aus Schreck den Kopf fallen. Mißtvieh dachte er und holte den Sack in dem er gestern den Kopf transportiert hatte. Und Sammelte die 4 Aale ein die sich am Boden windenden. Er war froh als er diese in den Sack hatte und schaute noch mal nach den Kopf. Und schüttelte diesen noch einmal doch ohne Erfolg es waren wohl doch alle Aale die er gefangen hatte. Mit dem Kopf in den Händen lief er zum Meer und warf diesen in die Fluten für diesen hatte er nun keine Verwendung mehr. Er nahm die kette an sich ,packte seine Glefe und hob den Sack mit den Aalen auf. Er war sich sicher das er für diese Tiere ein paar Goldstücke bekäme. Er lief nochmal kurz zum Meer und tauchte den Sack in das selbe damit die Aale möglich frisch blieben und lief anschließend damit zurück zur Stadt.
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Die drei Snapper waren erledigt. Und doch war Iwein nicht zufrieden.
»Was sollte das?«, funkelte er Anáwiel an, und seine Stimme klang rau. »Nur, weil sie sich nicht wehren konnten, darfst du nicht weich werden. Das ist der größte Fehler, den du machen kannst. Ritter sollten darüber eigentlich erhaben sein.«
Stirnrunzelnd betrachtete er die toten Snapper unter ihnen.
»Ach, lass uns weitergehen.«
Die Kadaver ließen sie liegen, stattdessen schlug Iwein jetzt eine südwestliche Richtung ein, um den Wäldern im Landesinneren wieder etwas näher zu kommen. Schon nach wenigen Minuten bereute er es, seine Schülerin zuvor so angefahren zu haben.
»Hör mal, tut mir Leid. Aber genau so geht es zu. Töte, solange du die Gelegenheit hast, erst Recht, wenn du selber einen solchen Vorteil hast wie gerade eben. Sobald der Jäger Mitleid mit der Beute zeigt, hat er verloren. Das gilt im Krieg ebenso wie auf Snapperjagd. Stell dir bloß vor, was sie mit dir gemacht hätten, wenn sie dich entdeckt hätten – und darauf hast du es förmlich ankommen lassen.«
Eine Weile rang er nach den richtigen Worten.
»Okay, man könnte einwenden, dass sie uns in Ruhe gelassen hätten. Aber du willst doch trainieren, oder? Für den Ernstfall, dass sie dich einmal nicht in Ruhe lassen. Und genau dann darfst du ihnen keine Gnade zeigen, denn du wirst auch keine erfahren. Es war schon zuviel, dass du zweimal auf den ersten Snapper gefeuert hast. Er war schon so gut wie tot, aber indem du sein Leiden mit einem zweiten Schuss beendest, verschwendest du wertvolle Zeit. Wenn du das wirklich tun musst, dann tu es erst, wenn die Gefahr vorüber ist.«
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Gegen Mittag musste der Nomade seine Entscheidung treffen. Würde er sich vom Norden her Vengard nähern, oder solle er die Pfade dem süden entlang laufen. Auf dem nördlichen Weg hatte er Gerüchte von einer Stadt die von Dämonen besetzt war gehört, und natürlich war da noch Faring, der Haupsitz der Orks, wo es von Grünhäuten und verräterischen Söldnern nur so wimmelte. Im Süden hingegen gab es angeblich viele kleine Rebellenlager, die manchmal abtrünnig auf alles Jagd machten was nach Ork oder Orksöldner aussah. Doch wenn er sich zwischen Rebellen entscheiden müsste, die ihn eventuell mit einem Söldner verwecheln könnten, was man ja leicht klären könnte, oder einer Horde wilder Orks die alles um mindestens einen Kopf kleiner machen wollten, dass nicht wie einer der Grünhäute aussah, dann viel die Entscheidung nicht allzu schwierig.
So war es für den Blondchopf entschieden. An der nächsten Kreuzung vor Montera, drehte er anstatt dem nördlichen Weg zu folgen nach Osten ab, wo ihn gleich eine ganz andere Landschaft erwartete. Im Gegensatz zu den großen Wäldern in der Nähe von Geldern und Silden, war diese Gegend, in der Nähe der Küste eine hügelige Graslandschaft. Hier war es für den Wanderer ein Vergnügen die Landschaft abzulaufen, denn bei jedem Hügel den er bestieg bot sich ihm eine neue Sicht. Auch Hunger plagte ihn nicht; das gestrig gefangene Wild war mehr als genug für den Wegelagerer gewesen, und Zwei Keulen, von dem erschlagenen Hirsch, hingen immer noch am Beutel des Reisenden.
Die meiste Zeit der Wanderung verbrachte er damit alte Gedichte, die er nicht nur bei seinen Adoptiveltern, sondern auch als Novize in Jharknendar erlernt hatte. Die Adanosgläubige Familie, und die vielen Texte in der Bibliothek der Tempel, gaben dem Blondschopf viel Wissen über die alten Texte, einige von ihnen hatte er sogar direkt von Vatras gehört, wenn er wie üblich in Khorinis seine Predigt hielt.
Was wohl aus dem Priester geworden ist. Slim hatte gedacht dass er seinen alten Mentor, der im viel über die Magie erzählt hatte, in Al Shedim wieder sehen würde, doch obwohl all die anderen großen Magier in der Ruinenstadt warenn hatte er den Prediger nicht dort aufgefunden. Vielleicht hatte der Wassermagier keine Chance zu fliehen als die Orks Khorinis angriffen, oder schlimmer, er wurde von den Bestien zur Sklaverei zu Sklaverei gezwungen, ein Schicksal dass viele der Verteidiger der Stadt erwartete.
Der Blondschopf wollte garnicht daran denken was für eine harte Zeit er als Sklave haben müsste, war der Wegelagerer der Gefangenschaft ja auch nur knapp entgangen. Deswegen konzentrierte er sich lieber auf den Pfad, denn überall gab es Abzweigungen und Kreuzungen, und wenn der ehemalige Waffenschmied den falschen Weg einschlug, könnte es noch mehrere Tage dauern bis er in Vengard ankommen würde, was er eigentlich schon morgen schaffen wollte
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Ein Zettel, ein kleiner verrissener Zettel. Das war alles was die Zwei sich dachten. Man bräuchte Looney in Nordmar, der konnte was erleben. Ein Nichtsnutz war er, warscheinlich nicht einmal in der Lage eine Führungsposition einzunehmen. Kadire wurde es zu viel. Wütend hatte sie ihre Sachen gepackt und schaute sich um.
Nordmar, warscheinlich lag es im Norden. Dort gewesen war sie noch nicht, dennoch wurde es vielleicht endlich mal Zeit, wo auch immer der Kerl angeblich seine Aufgaben hatte.
Mürrisch und mit schlechter Laune hatte sie das Feuer gelöscht und anschließend war sie auf dem Weg - Richtung Nordmar. Die Zwei konnten was erleben. Sich einfach so aus dem Staub zu machen.
Die Braunhaarige hatte sowas noch nie erlebt und es sollte das letzte mal bleiben, dafür würde sie nun Sorgen. Sowas lies sie sich nicht gefallen, nicht Kadire. Nicht die Frau die sich von nix und niemanden etwas sagen lies.
Die Bognerin lief weiter ihren Weg und merkte schnell dass sie sich irgendwo in der Nähe von Silden befand. Was das für eine Stadt war oder was da für Gestalten rumliefen wusste sie nicht. Sie würde sowieso nur kurz nach dem Weg fragen, mehr auch nicht.
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