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 Zitat von Dunkler Fürst
E-Sport Turniere hatte ich jetzt überhaupt nicht im Sinn, dachte eher an Spieler die zu Hause am PC sitzen. In so einen Fall sollte cheaten natürlich bestraft werden. Ich frage mich nur, wie soll man cheaten wenn so viele dein Spiel mitverfolgen?
Es ist auch schon genug rausgekommen.
Das Ganze hat auch ne ziemliche Bandbreite. Das fängt damit an, dass man das Spiel aus taktischen Gründen pausiert (Die Möglichkeit gibt es ja eigentlich nur um Lags zu beheben oder soetwas) und endet halt dann wirklich bei sowas wie Aimbots.
Man muss auch bedenken, dass nicht alle Tuniere per LAN ausgetagen werden, sondern manche auch komplett online stattfinden. Da ist das natürlich nochmal ne Ecke schwerer zu erkennen ob jemand cheatet oder nicht.
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 Zitat von Xarthor
Hmm, ich bin ein absoluter Gegner von Cheating in Onlinespielen. Aber eine Ordnungswidrigkeit? Erstmal ist das Problem, dass es wenig bringen würde, wenn es nur Deutschland tut. Dann würde man notfalls seinen Datenverkehr durchs Ausland schicken und ist auch in Deutschland sicher. Desweiteren würde es bedeuten, dass die Geräteintegrität verletzt wird. Ich halte es für stark problematisch, dass ich meine Dienste nicht manipulieren dürfte, auch im Bezug zu anderen Onlinediensten. Beispiel: eine Webseite hat Werbung die unsicher ist. Wenn ich die Seite sicher besuchen will, sollte ich nicht ohne Adblocker unterwegs sein. Was unterscheidet nun das Game-Cheating vom Adblocker? Bei beiden manipuliere ich die Daten auf meinem PC um andere Reaktionen auf dem Server zu verursachen (Werbung wird nicht mehr vom Server geladen).
Das musst du die Leute fragen, die Anti-Cheat-Software entwickeln, denn die kriegen es ja auch irgendwie hin das zu unterscheiden.
 Zitat von Xarthor
Cheating, bei dem man nicht die eigenen Daten manipuliert, sondern direkt in den Server eingreift, sind übrigens heute schon verboten und würden eine Straftat bedeuten. Es geht also nur um Dinge wie Automatismen und Fakedaten generieren, die der Server z.B. als schnell fliegen, Teleportieren etc interpretiert. Aber eigentlich kann die Spielefirma die Spiele so programmieren, dass Cheating unmöglich ist. Und da sehe ich eher die Studios in der Verantwortung.
Ich kenne kein Spiel, wo das jemals geklappt hätte. Halte es aber auch gerade heutzutage, bei zig Millionen Zeilen Code, für vollkommen unmöglich.
Kommt natürlich aufs Genre und Gamedesign an, aber bei Shootern? Keine Chance.
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 Zitat von ulix
Das musst du die Leute fragen, die Anti-Cheat-Software entwickeln, denn die kriegen es ja auch irgendwie hin das zu unterscheiden.
Ich kenne kein Spiel, wo das jemals geklappt hätte. Halte es aber auch gerade heutzutage, bei zig Millionen Zeilen Code, für vollkommen unmöglich.
Kommt natürlich aufs Genre und Gamedesign an, aber bei Shootern? Keine Chance.
Bei Lan-Tunieren werden die PCs ja gestellt, dann müsste halt jemand wirklich den kompletten Umgang überwachen und USB-Sticks dürfen nicht verwendet werden. Damit bekommt man Hardcore-Cheats schon mal los.
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 Zitat von ulix
Das musst du die Leute fragen, die Anti-Cheat-Software entwickeln, denn die kriegen es ja auch irgendwie hin das zu unterscheiden.
Von Anti-Cheat-Software halte ich übrigens gar nichts. Wenn überhaupt, dann muss der Server für Cheatfreiheit sorgen. Aber mit Anti-Cheat-Software greift man in die Systemintegrität der Spiele-PCs ein und was die dort anstellen ist teilweise höchst fraglich.
Ich kenne kein Spiel, wo das jemals geklappt hätte. Halte es aber auch gerade heutzutage, bei zig Millionen Zeilen Code, für vollkommen unmöglich.
Kommt natürlich aufs Genre und Gamedesign an, aber bei Shootern? Keine Chance.
Was meinst du genau? Spieldaten manipulieren? Server Manipulieren? Fake-Daten senden? Automatismen (aka Bots/Makros)?
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Was mich stört, ist, wenn sich die Anti-Cheat-Software tief in das System frisst oder Denuvo. Ich hasse das. Wenn so etwas Leistung frisst. [Bild: igitt.gif]
Reise einer Aschländerin | Tagebuch einer Hochelfin | Elfenherz
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Gaius Julius Caesar did nothing wrong! 'Cause no one said that freedom's free
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Cheating ist wie Dopen. In einem Wettkampf ist es verboten. Ordnungswidrigkeit oder so, halte ich weniger davon. Zivilrechtlich kann es durchaus von Belang sein.
Vor allem wenn es um Geld und/oder Sponsoring geht.
Beim Schach ist es so, dass z.B. kein Handy oder sowas dabei sein darf. Das gilt auch für die unteren Ligen. Also Kreisklasse oder so. Klingelt ein Handy, ist die Partie von dem, dem das Handy gehört sofort verloren. Bei den höheren Ligen hat dann gleich die Mannschaft mit 8:0 verloren. Was geht, ist, dass der Schiedsrichter die Handys einsammelt und wenn es dann klingelt, kann ja sein, dass jemand auf einem wichtigen Anruf wartet, dass es für die Partie nicht relevant ist. Da ist das Handy dann auch außerhalb des Spielzimmers. Ansonsten können auch Sperren verhängt werden.
Das ist doch auch bei Onlinespielen so, dass Sperren verhängt werden bis hin zum kompletten Bann.
Bei E-Sport gibt es doch auch einen zuständigen Verband. Kann mir vorstellen, dass es da ähnlich gehandhabt wird. Natürlich ist es, wie beim Sport, dass es erst mal bewiesen werden muss. Auch da ist es sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Im Amateurbereich ist da sicher auch nicht alles astrein. Aber ob da z.B. bei einem Volkslauf genauer hingeschaut wird, kann ich mir nicht so wirklich vorstellen.
Geändert von Stiller Leser (26.03.2023 um 08:21 Uhr)
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Gäbe es endlich mal eine art Onlinepass mit dem man sich zb. auf Plattformen wie Steam usw. anmelden muss, wären Bots, Cheater, Cyberbullies Vergangenheit.
Die Plattformen könnten Spielern den Zugang zu Spielen individuell sperren, wenn man als Spieler nur noch einen Acc eröffnen könnte mit seinem Onlinepass. Das ganze wäre aber Datenschutztechnisch äußerst kompliziert umzusetzen.
Zur Frage selbst. Wenn im E-Sport betrogen wird, sollte es definitiv rechtliche Konsequenzen geben. Im "privaten" Gamingbereich müsste es Möglichkeiten geben wie man die Spieler durch Sperren und Banns vom Spielbetrieb ausschließen kann.
Das ist doch im Grunde das Hauptproblem, das es keine große Sache ist sich einen Acc zu erstellen, wenn man beim cheaten erwischt wurde. Cheater haben doch überhaupt keine Angst wenn man sie erwischt. Selbst wenn sie gesperrt werden, haben die 5 Minuten später einen neuen Zugang.
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Von Onlinepass etc halte ich gar nichts. Je nach Spiel will ich auch mal einen 2. Account für verschiedene Zwecke haben (z.B. Inkognito spielen) oder um Dinge im Multiboxing auszuprobieren (damit kann man z.B. Skilleigenschaften einfacher analysieren), sofern das möglich ist. Datenschutz ist nur ein weiteres Problem (das durchaus auch lösbar wäre).
Meistens ist es aber auch so, dass die "Chinafarmer/-bots" workarounds finden um sich doch weitere Accounts zu erstellen. In dem Fall sind Bezahldienste der bessere Schutz.
Das Hauptproblem ist aber nach wie vor nicht das Account-Erstellen, sondern das die Spiele nicht cheatsicher programmiert werden. Schaut man sich verschiedene Onlinespiele an, sieht man auch, wie unterschiedlich die Cheatmöglichkeiten sind. Bei GTAO kann man quasi alles cheaten, bei anderen Spielen sind nur Speedhacks und Wallhacks möglich, bei wieder anderen sieht man quasi keine Cheater und wieder Andere lassen Fähigkeiten dupliziert auslösen. Alles eine Frage, wie die Daten auf dem Server verarbeitet werden.
Ich mag den Ansatz grundsätzlich nicht, die Spielenden einzuschränken statt das Spiel qualitativ zu verbessern.
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Klar würde eine entsprechende Regulierung für gewisse E-sporttaugliche Spiele Sinn machen. Das ist Betrug und Betrug gehört vom Gesetzgeber geahndet. Dass man sich nicht darum kümmern muss, ob ich nun in meinem stillen Kämmerlein den Marvinmodus nütze im einen Bug in Gothic2 zu beheben, versteht sich ja von selbst.
Jedoch:
[Bild: lFrVuG9JMRMerkel_Neuland_Internet.jpg]
Von unserem deutschen Gesetzgeber kannst du sowas wohl auf Jahrzehnte nie und nimmer erwarten. Ich befürchte, da hat sich seit Erstausstrahlung des folgenden Beitrages nicht viel geändert:
[Video]
"Dei a volta ao mundo, dei a volta à vida...
Só achei enganos, decepções, pesar...
Oh, a ingénua alma tão desiludida!...
Minha velha ama, com a voz dorida
Canta-me cantigas de me adormentar!..."
Guerra Junqueiro
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 Zitat von Xarthor
Von Onlinepass etc halte ich gar nichts. Je nach Spiel will ich auch mal einen 2. Account für verschiedene Zwecke haben (z.B. Inkognito spielen) oder um Dinge im Multiboxing auszuprobieren (damit kann man z.B. Skilleigenschaften einfacher analysieren), sofern das möglich ist. Datenschutz ist nur ein weiteres Problem (das durchaus auch lösbar wäre).
Meistens ist es aber auch so, dass die "Chinafarmer/-bots" workarounds finden um sich doch weitere Accounts zu erstellen. In dem Fall sind Bezahldienste der bessere Schutz.
Das Hauptproblem ist aber nach wie vor nicht das Account-Erstellen, sondern das die Spiele nicht cheatsicher programmiert werden. Schaut man sich verschiedene Onlinespiele an, sieht man auch, wie unterschiedlich die Cheatmöglichkeiten sind. Bei GTAO kann man quasi alles cheaten, bei anderen Spielen sind nur Speedhacks und Wallhacks möglich, bei wieder anderen sieht man quasi keine Cheater und wieder Andere lassen Fähigkeiten dupliziert auslösen. Alles eine Frage, wie die Daten auf dem Server verarbeitet werden.
Ich mag den Ansatz grundsätzlich nicht, die Spielenden einzuschränken statt das Spiel qualitativ zu verbessern.
So wie ich das mit dem Pass verstanden habe kannt du dir immernoch mehrere Accounts erstellen, es würden nur alle gesperrt werden wenn du dir aus welchen Gründen auch immer nen persönlichen Perma-Bann eingefangen hast.
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 Zitat von smiloDon
Aber ist dies dann nicht schon eine Form des Betrugs?
Dieses.
Ich halte es persönlich für übertrieben, daraus grundsätzlich eine Ordnungswidrigkeit oder gleich eine Straftat zu machen. Man muss sich ja den Fall an sich anschauen.
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 Zitat von Montefiore
Das ist Betrug und Betrug gehört vom Gesetzgeber geahndet. Dass man sich nicht darum kümmern muss, ob ich nun in meinem stillen Kämmerlein den Marvinmodus nütze im einen Bug in Gothic2 zu beheben, versteht sich ja von selbst.
Ja wie gesagt, ich halte es für stark bedenklich wenn man überlegt, was das für Konsequenzen für alle anderen Manipulationen hat. Wenn man das schon bei Spielen anwendet, dann doch gleich auch bei Adblocker, Skriptblocker (beide können gegen Schadsoftware helfen), kein Verhindern, dass gewisse Programme ungefragt Daten an Server weitergeben (Windows) und vieles mehr. Das hat weit mehr Konsequenzen, als du dir vorstellst und betrifft am Ende des Tages sogar die IT-Sicherheit an sich, die von vielen Freiwilligen über solche Methoden verbessert werden.
 Zitat von Korken
So wie ich das mit dem Pass verstanden habe kannt du dir immernoch mehrere Accounts erstellen, es würden nur alle gesperrt werden wenn du dir aus welchen Gründen auch immer nen persönlichen Perma-Bann eingefangen hast.
Okay, ich hatte das anders verstanden. Aber selbst wenn, dann habe ich eine Sorge weniger, aber das ändert die Lage nur unwesentlich. Verknüpfte Accounts finde ich auch nicht gut und meide ich ja jetzt schon so gut wie überall, außer es ist zwingend erforderlich.
Ich selbst mag übrigens eher so eine Idee: wer cheatet kommt auf einen Server für Cheater. Dort dürfen sie weiterhin cheaten und sich das Spiel gegenseitig kaputt machen.
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Nein, nur wenn es in einem professionellem Setting stattfindet. Ansonsten reichen mir bans (temporär oder permanent, je nach Fall). Es gibt auch Cheater die die ihre Cheats zu komödiantischen Zwecken nutzen, bspw. in Dark Souls wo ich mal Videos gesehen habe wo der Cheater einen überdimensionalen Kopf hatte oder den Kopf von Miyazaki auf seinen Charakter drauf gemacht hat. Sollen diese auch eine Geldstrafe bezahlen nur weil es ein kleiner Joke ist, der ihnen keine spielerische Vorteile bringt in einem Game wo PvP von den meisten nicht ernst genommen wird? Sollten Mods die den Koop verändern auch darunter fallen? Wo genau setzt man die Grenze? Ab wann ist cheaten strafwürdig? Zählen nur Competitive Multiplayer Spiele oder grundsätzlich alle Mulitplayerspiele? Zählt es wenn ich eine private Lobby mit Freunden mache wo wir mit Cheats untereinander Spaß haben? Zählt nur Ranked, bzw. Ladder oder auch Casual/Lobbies? Solche Dinge unterscheiden sich dann oft auch von Spiel zu Spiel und cheaten ist nicht gleich cheaten. Da kann man mMn nicht grundsätzlich sagen, dass cheaten eine Ordnungswidrigkeit sein sollte. Zumal Online Gaming auch außerhalb von professionellen Settings echt nicht so wichtig wäre als das man da irgendwelche Gesetze für erfinden müsste. Dann würde sich nämlich auch die Frage stellen wie das mit den Ländern ist: Wenn so ein Gesetz in den USA kommt, werden dann auch EU/Asien Spieler bestraft obwohl in ihrem Land ein solches Gesetz nicht existiert? Oder werden diese dann Konsequent vom Spielen mit den Amerikanern ausgeschlossen? Was wenn ich mit meinem Kumpel aus den USA spielen will aber wegen dem Gesetz können wir das nicht mehr? So sehr ich cheater hasse finde ich die Idee ziemlich dumm tbh lol
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Danke OuterHaven, guter Beitrag, volle Zustimmung. Eine Sache vielleicht noch: In offiziellen Turnieren mit Preisgeldern wird sich das Cheaten sowieso selbst regeln, wenn es das nicht schon hat. Das war beim Sport mit Doping ja auch nicht anders. Sobald ein Problem bekannt wird, wird eine Lösung dafür gesucht. Da mache ich mir relativ wenige Sorgen.
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 Zitat von Xarthor
Danke OuterHaven, guter Beitrag, volle Zustimmung.  Eine Sache vielleicht noch: In offiziellen Turnieren mit Preisgeldern wird sich das Cheaten sowieso selbst regeln, wenn es das nicht schon hat. Das war beim Sport mit Doping ja auch nicht anders. Sobald ein Problem bekannt wird, wird eine Lösung dafür gesucht. Da mache ich mir relativ wenige Sorgen.
Tjaja, der Markt reguliert sich schon selber, was?
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Guerra Junqueiro
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Du hast doch bestimmt schon genug Beiträge von mir gelesen um zu wissen, dass ich dieses FDP-Dogma ablehne. Es gibt aber durchaus Bereiche, die sich hervorragend selbst reguliert haben, weil ein Eigeninteresse an der Selbstregulierung gegeben ist.
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 Zitat von ulix
Sollte man Cheater in Online-Spielen rechtlich verfolgen?
Wie häufig, offenbart Hr. ulix dass er sich mit dem, worüber er reden will, fundiert und umfassend auseinandergesetzt hat.
Cheater werden bereits verfolgt. Sowohl im Zivil- als auch im Strafrecht gibt es eine Reihe von Normen, die eine solche Verfolgung ermöglichen.
Zwei interessante und aktuelle Veröffentlichungen dazu, die den aktuellen Stand des Schrifttums, Rechtsprechung sowie auch interessante Ausblicke wiedergeben:
- Maties, Martin: eSport-Recht – Politik, Praxis und Wissenschaft im Dialog. Nomos Verlag 2020
- Soll, Christian: Die Strafbarkeit von Wettbewerbsmanipulationen im E-Sport unter besonderer Berücksichtigung des Sportwettbetrugs nach § 265c StGB. utzverlag 2021
Die Fragestellung ist sehr verwandt mit der des Doping im Sport, entspricht aber eher der Manipulation des Sportgeräts (etwa die Verwendung unerlaubter Vorrichtungen in einem Rennwagenmotor oder die Veränderung des Gewichts bei einem Speer etc.).
Bei Cheatern kommt zunächst eine Strafbarkeit nach § 263 (Betrug) oder 263a (Computerbetrug) StGB in Frage. Keineswegs ausgeschlossen ist dabei übrigens, dass auch der Abs. 3 des § 263 zur Anwendung kommt, wenn jemand tatsächlich durch regelmäßigen Betrug bei Online-Spielen sein Geld verdient, anderen zu Geld gegen Beteiligung verhilft oder Preisgelder betrügerisch erreicht, die das Merkmal eines "großen Vermögensschadens" (im Regelfall um die 50.000€) erfüllen. Ebenso anwendbar sind § 265c und d StGB, wenn entsprechende Manipulationen bei Wettbewerben vorliegen, hiermit gemeint ist jedoch nicht Cheaten im engeren Sinne sondern illegale Absprachen. Für die hier gestellte Fragen weiterhin Relevanz besitzt der Betrug gegenüber anderen Spielteilnehmenden, da diese u.U. um höheres Preisgeld gebracht wurden. Da ein Cheater seine Teilnahmeberechtigung i.d.R. verliert, sind Ansprüche diesbezüglich für nachrangige Plätze sukzessive berechenbar.
Ebenso kommt ein Verstoß gegen das UWG in Frage. Ein bemerkenswertes Urteil dazu erging im Jahre 2017 durch den BGH (Volltext), siehe hierzu Kommentierung bei Beck, als Hinweis: der Urheberrechtssachverhalt (Urteil hier) ist für den Diskussionsgegenstand nicht erheblich. Der BGH bejahte den Unterlassungsanspruch der Klägerin (Spielefirma) gegenüber einem Anbieter von Bots als Folge unlauterer Behinderung nach § 4 Nr.4 UWG; weiterhin erfolgte hierdurch die grundsätzliche Klärung dass sich der Einsatz von Zusatzprogrammen wirksam verbieten lässt.
 Zitat von BGH, 12.01.2017 - I ZR 253/14 Rn 67
Das Berufungsgericht hat eine gezielte Behinderung der B. im Sinne von § 4 Nr. 4 UWG (§ 4 Nr. 10 UWG aF) unter dem Gesichtspunkt der unlauteren Vertriebsstörung bejaht, weil der Verkauf der Buddy-Bots dazu führe, dass das Spiel „World of Warcraft“ durch Unterlaufen der verbindlichen Spielregeln inhaltlich verändert und seine Vermarktung bei den sich regelkonform verhaltenden Spielern beeinträchtigt werde. Es hat angenommen, die B. könne das Spiel „World of Warcraft“ nicht mehr in seiner ursprünglichen „reinen“ Form, das heißt frei von den Buddy-Bots der Beklagten zu 2, auf den Markt bringen. Das Spiel werde verfälscht, indem die Buddy-Bots unmittelbar in das Spiel eingebunden und dort unter Missachtung der Spielregeln aktiv würden. Auch diese Beurteilung ist frei von Rechtsfehlern.
Wie sich herauskristallisiert, erhält das ganze vorwiegend dann Relevanz wenn es tatsächlich um geldwerte/Vermögensvorteile geht. Man beachte jedoch, dass auch die durch das Cheaten beschädigte Chancengleichheit der Spieler hier umgerechnet wird in den Verlust von Marktwert des Spiels - meiner Auffassung ist das auch nachvollziehbar, da das Balancing/Spielmechanik einen erheblichen Anteil an Zeit, Aufwand und auch Geld in der Entwicklung des Spieles kostet.
Problematisch bleibt weiterhin der Tatnachweis. Eine Entscheidung des OLG Köln zu einer Sperre nach einem "Videobeweis" wegen Cheatens regelte infolge der zwischenzeitlich abgelaufenen nur noch die Kostenfrage (OLG Köln, Beschluss vom 26.01.2010 - 19 W 2/10).
In (praktisch) jedem Fall stellt Cheaten einen Verstoß gegen AGB des Spieleanbieters dar, die eine Kündigung des Vertrages rechtfertigen.
Zur folgenden Frage noch:
 Zitat von ulix
Gut nehmen wir an ich spiele Battlefield 1 (da kenne ich mich halbwegs mit den Mechanismen aus), und da ist ein Cheater im Spiel. Dadurch dass er so viele Punkte macht, machen ich und andere Spieler im Schnitt weniger. Dadurch bekommen wir am Ende weniger ingame Belohnungen (neue Waffen, Skins, usw.).
Hieraus Ansprüche zu begründen wird sehr schwierig. Hypothetisch erlangte, jedoch tatsächlich entgangene Ingame-Belohnungen allein sind kein Schaden i.S.e. Vermögensschadens; dies gilt auch dann wenn die Spielteilnahme kostenpflichtig ist. In einem Wettbewerbsszenario verhält sich das ggf. anders. Wenn du bspw. eine Teilnahmegebühr entrichtet hast und dein Preisgeld fällt als Folge eines cheatenden Spielers niedriger aus, oder du bekommst gar keines, gilt das bereits oben gesagte.
Geändert von Kernel Panic (26.03.2023 um 19:18 Uhr)
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Wenn es im professionellen Esport stattfindet als Ordnungswidrigkeit. Sonst halt nur Maßnahmen wie Bann vom Server etc.
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Cheaten im E-Sport wird verfolgt. Ja, kann ich mir vorstellen. Ulix spricht aber vom Cheaten in normalen Spielen ohne E-Sport. 
Und wenn man ehrlich ist, davon bekommen die normalen Leute auch nichts mit. Für die meisten Leute endet das eben, mit einem Spielauschluss und wenn ich mir dann anschaue, dass sich Leute einfach wieder einen neuen Account erstellen, dann habe ich doch meine Zweifel daran, dass die Leute da wirklich verklagt werden. E-Sport ist natürlich was anderes, da gibt es auch ein berechtigtes Interesse daran, cheaten zu unterbinden, geht ja um viel Kohle ...
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Gaius Julius Caesar did nothing wrong! 'Cause no one said that freedom's free
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 Zitat von Almalexia
Cheaten im E-Sport wird verfolgt. Ja, kann ich mir vorstellen. Ulix spricht aber vom Cheaten in normalen Spielen ohne E-Sport. 
Das zitierte Urteil des BGH betraf einen Sachverhalt außerhalb von E-Sport, wobei es natürlich hier um das Anbieten von Cheat-Software (Bot) ging, nicht deren Anwendung durch Nutzer. Dein Einwand ist insofern für das Gesagte korrekt als das "Cheaten" nicht deckungsgleich ist mit "Cheatsoftware anbieten" ist und der "Cheater" außerhalb der genannten strafrechtlich relevanten Konstellationen lediglich den Ausschluß vom Spiel zu befürchten hat, was i.e.S. keine "Verfolgung" ist. Abseits der Begründungsrichtung des BGH (UWG) wird die Frage ohne erheblichen geldwerten Bezugsrahmen höchstwahrscheinlich keinerlei weitere Relevanz erhalten. Analog müsste man ja auch bei jedem normalen Brettspiel das Mogeln gleich behandeln - dass das kaum möglich sein sollte liegt auf der Hand. Eine Art "Vorstrafenregister" mit Identitätsprüfung vor Registrierung eines neuen Accounts auf Plattformen vorweisen zu müssen wird m.E. keine Akzeptanz finden und ist auch zur Bekämpfung des Umgehens von Sperren kein erfolgversprechendes Mittel.
Geändert von Kernel Panic (26.03.2023 um 19:50 Uhr)
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