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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    In der Klippenschenke

    Esteban hatte noch einige Zeit darüber nachgedacht, warum ihm die magische Befragung der Toten keine Erkenntnisse gebracht hatte. Damit hatte er nicht gerechnet. Bisher hatte diese Magie immer zuverlässig Ergebnisse geliefert. wenn auch von schwankender Qualität. Aber das lag an den Befragten.
    »Ich muss zurückkehren zu Murielle«, sagte er zu sich selbst und verließ die Fundstelle der Leiche, deckte sie noch etwas mit einigen herumliegenden Ästen und Zweigen zu, so dass sie weder schnell gefunden noch von aasfressenden Vögeln wie Raben oder Krähen so einfach angepickt werden konnte.

    Und so drehte er um und lief den Weg, den er hierher genommen hatte, wieder zurück, bis er auf dem Platz am Tor angekommen war, wo mittlerweile einige Menschen an der Beseitigung der Schäden arbeiteten. Er überquerte ihn, bemerkte dabei Nienor nicht, die in einem anderen Bereich, der nicht so einfach einsehbar war, auf ihrem Pferd saß und sich unterhielt und betrat die Klippenschenke.
    Gerne hätte er Murielle von seiner Entdeckung berichtet, sah aber, dass sie sich mit einem Fremden unterhielt. War das nicht derjenige, dem die Schenke zu teuer gewesen war?
    »Wie ich sehe, wurde das kleine Mädchen abgeholt?«, fragte er, nachdem er bemerkt hatte, dass der Tresen leer war.
    »Ich denke, die Mutter war sehr glücklich, ihr Kind wieder in die Arme schließen zu können.«
    Er setzte sich und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Sie beäugte die Reiterin skeptisch.
    "Schon wieder so jemand Seltsames mit weißen Haaren.", raunte sie Cery zu, der neben ihr stand und ebenfalls zu der Dame hinaufschaute, die auf ihrem hohen Rosse saß und auf die beiden herabblickte.

    Danika räusperte sich und richtete nun das Wort in angemessener Lautstärke an die Fremde, so wie es sich geziemte, wenn man etwas gefragt wurde.
    "Ach nichts. Nur ein kleines, unbedeutendes Unwetter. Ein harmloser kleiner Regenguss.", antwortete sie mit betont gelassener und gleichgülter Miene.
    Cery musste sich das Lachen verkneifen und übernahm kopfschüttelnd, als er feststellte, dass seine gute Freundin keinerlei Anstalten machte, dem noch etwas hinzuzufügen.
    "Nun, Danika untertreibt ein wenig.", sagte er. "Es war als hätte sich der Himmel aufgetan, der untere Bereich der Stadt war so stark überschwemmt, dass man ihn zeitweise kaum begehen konnte. Was genau geschehen ist, weiß niemand. Aber Ihr kommt von außerhalb der Stadt und dort geschah nichts?"

  3. Beiträge anzeigen #243
    Ritter Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline
    »Das klingt ja furchterregend«, beschied Nienor den beiden und stieg ab. Die Frau hatte sie wohl ein wenig auf den Arm nehmen wollen.
    »Ja, ich habe außerhalb der Stadt nichts bemerkt«, antwortete sie dann auf die Frage. »Ich war im Bluttal unterwegs und bin dann an den Feldern der umliegenden Bauern entlang geritten, um hierher zurück zu kiommen, denn noch vor kurzer Zeit war ich schon einmal hier, um beim Alchemisten Worgan etwas zu kaufen. Doch kaum kehre ich wieder zurück, liegt hier alles in Trümmern«, wunderte sie sich. »Na gut, vielleicht nicht alles«, schränkte sie ein. Sie schaute auf die Häuder, die wie immer unbeeindruckt von allem vor sich hin standen. Dort waren kaum Schäden zu sehen.
    »Sagt, gibt es Opfer zu beklagen?«, sorgte sie sich dann. »Braucht jemand Hilfe?«
    Sie fasste die Zügel fester, denn ihr Streitross schnaubte ungeduldig und warf den Kopf hin und her. »Ruhig, Zephir. Es ist alles gut.«Sie klopfte dem Pferd beruhigend an den Hals.
    »Und wenn das Unwetter so stark begrenzt ist, kann es nicht sein, dass es irgendeine magische Ursache haben könnte?«, wandte sie sich dann wieder an die beiden.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Im Schankraum

    Endlich war er wieder da. Sie hatte schon begonnen sich Sorgen zu machen. Sicherlich unnötig, denn Don-Esteban war mehr als fähig auf sich selbst aufzupassen. Und trotzdem, sie wollte auf keinen Fall, dass ihm etwas zustieß. Es war nicht auszumalen, was geschehen würde, wenn ihr Anker fehlte. Wie sollte sie ohne ihn ihre Magie kontrollieren lernen?

    Froh über seine Wiederkehr lächelte sie ihn zur Begrüßung glücklich an und berichtete dann von der jungen Mutter, die hier hereingestürmt war und ihr Kind ohne große Fragen zu stellen wieder mitgenommen hatte. Murielle hatte sich nicht einmal von der Kleinen verabschieden können.

    "Ihr habt sie nur knapp verpasst.", bemerkte sie. "Ich bin so froh darüber, dass Ihr sie retten konntet, wirklich."

    Sie überlegte, ob sie den Magier ohne Umschweife fragen konnte, ob er sich Kiyans Bein anschauen würde oder ob sie das lieber dem Betroffenen selbst überlassen sollte, entschied sich jedoch dafür, ihn erst einmal zu fragen, was draußen geschehen war.
    "Und, konntet Ihr noch irgendwelche Heldentaten vollbringen?", wollte sie grinsend wissen, "Oder gab es sonst noch irgendetwas Interessantes?"

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #245

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Heldentaten?« Er schüttelte amüsiert über Murielles ironisch-spaßhafte Formulierung den Kopf. »Ihr kommt auf Ideen. Nein, ich habe niemanden mehr gefunden, für den meine Hilfe noch notwendig gewesen wäre«, erklärte er dann. »Das Wasser hat sich mittlerweile zur Gänze verlaufen und die Einwohner sind damit beschäftigt, die Stadt wieder aufzuräumen oder ihre Behausungen zu reparieren. Aber ich habe etwas entdeckt, dass ich Euch später gerne zeigen kann.«

    Dann wandte er sich an den Fremden. »Wie ich sehe, habt Ihr nun doch den Weg hierher gefunden? Sind die anderen Gasthäuser vielleicht noch stärker von dem Starkregen betroffen und so sehr zerstört, dass sie keine Unterkunft mehr anbieten können?«, fragte er.
    »Wenn es euch hier noch immer zu teuer ist ... ich könnte mir vorstellen, dass Ingor ein paar zusätzliche Hände bei der Beseitigung der Schäden am Haus gerne willkommen sind, sofern ihr über ein wenig Geschick verfügt.« Er verstummte. Der Fremde sah ihm nicht so aus, als hätte er bisher sein Brot mit körperlicher Arbeit verdient und so war das vielleicht nicht die beste Idee gewesen.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Da war die gleiche Vermutung, die sie ebenfalls geäußert hatte schon wieder. Wenn so viele Leute sich ähnliche Gedanken zu dem Ursprung des seltsamen Phänomens machten, dann musste doch einfach zumindest ein Funken Wahrheit darin liegen, überlegte Danika.

    "Darüber haben wir auch schon gegrübelt.", richtete sie schließlich das Wort an die Reiterin.
    "Und auch viele der Bürgerinnen und Bürger Stewarks, besonders hier unten, wo es am schlimmsten war, verbreiten Gerüchte in diese Richtung hinter vorgehaltener Hand. Einige unterstellen Absicht. Es hätte sich um eine Demonstration der Macht gehandelt. Aber das passt nicht zu den Wassermagiern. Ich schätze, es gab einfach nur einen bedauerlichen magischen Unfall. Ob sie sich wohl dazu überhaupt äußern werden? Oder sonstwer, der hier etwas zu melden hat?"

    Als sie dies sagte, machte Cery eine wegwerfende Handbewegung. "Ach hör doch auf, als ob die hohen Tiere jemals einen Fehler zugeben würden. Am Ende würden tatsächlich noch Forderungen nach Schadensersatz laut, so wie der seltsame weißhaarige Kauz vorhin meinte. Das wird doch niemand riskieren."

  7. Beiträge anzeigen #247
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline
    Der Weißhaarige namens Esteban war erschienen und hatte sich auf vertraute Art und Weise mit Murielle unterhalten, die wirklich froh darüber schien, dass der Heiler wiederaufgetaucht war. Kiyan war dabei etwas zur Seite gerutscht, um nicht wie ein Fremdkörper zu wirken und hatte dabei seinen Gehstock eingehend gemustert. Irgendwann hatte Esteban jedoch einige Worte an ihn gerichtet. Die Spitze darin blieb ihm nicht verborgen, aber vielleicht – nur ganz vielleicht – war dieser Mann der Schlüssel zu einem Leben ohne Gehstock und Schmerzen bei aufziehenden Unwettern, wobei dies ja bei dem letzten furchtbar gut funktioniert hatte.
    „An Willen mangelt es nicht“, antwortete Kiyan und lächelte schief, „Ich habe dem Bäcker dort“ – er deutete in Richtung des kahlköpfigen Abels – „geholfen, nachdem er mir nach der verregneten Nacht etwas Warmes zu essen und einen Platz am Ofen gab. Hier würde ich natürlich auch gerne helfen, aber ich bin etwas eingeschränkt in meinen Handlungen.“
    Das Lächeln schwand. Dieses übertriebene Hinweisen auf seine Einschränkung geziemte sich nicht und war völlig unnötig. Er seufzte.
    „Ich bin Kiyan“, stellte er sich vor, „Eure … Freundin Murielle hat mir von Euch erzählt. Ihr seid Heiler, sagte sie.“ Er stockte einen Augenblick.
    „Euch gebührt Dank und Respekt für die Rettung des Kindes.“, umsegelte Kiyan die Frage, die auf seiner Zunge gelegen hatte.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #248

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Im Schankraum

    »Heiler .. mhm?«, kommentierte er die Frage Kiyans.
    »Sagen wir, ich versuche es hin und wieder. Letztendlich kann ich es nur versuchen. Doch Tote kann auch ich nicht wieder zum Leben erwecken.« Und das stimmte streng genommen sogar. Sie waren höchstens untot, wenn er sie erweckte. Aber solche Details musste niemand wissen.
    Im Kastell war es egal, da war er unter seinesgleichen. Nunja, sofern es solche noch gab. Er musste zugeben, dass er die Gesellschaft von Janos vermisste, dann und wann. Schwarzmagier unter sich ... Hier in der echten Welt war alles anders. War es schon immer gewesen, doch in früheren Zeiten hatte es ihn nicht gestört. Mit der Zeit war dies irgendwie anders geworden. Jetzt hatte er Murielle kennengelernt und das milderte die Einsamkeit doch stark. Auch wenn sie gar nicht wusste, wer er war und vieles von dem nicht kannte, was ihn umtrieb und Angst hatte vor der dunklen Magie, die ihr geschenkt worden war, ja sie insgeheim wohl eher ablehnte als zerstörerische, destruktive Kraft. So jedenfalls sein Eindruck.

    Er verschloss seine Gedanken und konzentrierte sich wieder auf Kiyan.
    »Da Ihr schon fragt, Kiyan - und vermutlich etwas spezielles im Sinn habt: Ja, ich könnte mir auch Euer Bein ansehen. Versuchen, die Knochen und Sehnen zu richten, das Bein wieder gerader werden lassen, es zu strecken. Sicher ist eine Verbesserung möglich. Aber ich möchte das nicht hier auf dem Schanktisch von Ingor tun. Stellt euch vor, er verdoppelt doch glatt die Preise, weil er dann behauptet, alles, was über seinen Tresen geht, hätte danach eine heilende Wirkung«, zwinkerte er Kiyan zu.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Ritter Avatar von Nienor
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    »Schadensersatz?«, horchte Nienor auf.
    »Das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee«, fand sie. »Wir sollten ruhig mal nachfragen oben am Tor zur Zitadelle. Dort oben leben doch auch die Hofmagier.«
    Und schon fing sie an, in Richtung der flachen Treppe zu gehen, ihr Pferd, das mit nickendem Kopf hinter ihr her lief, am Zügel haltend.
    »Ich finde, nach all dem Schaden, den das Wasser hier angerichtet hat, kann man durchaus mal etwas Unterstützung verlangen. Das ist doch eine der Aufgaben der Herrscher, für das Wohlergehen ihrer Untertanen zu Sorgen. Oder was meint Ihr?«, wandte sie sich unspezifisch an die beiden.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Amüsiert hörte sie der Pferdebesitzerin zu. Das klang ja fast so, als würde sie davon ausgehen, dass nicht das Volk dem König Untertan war, sondern der König dem Volke zu dienen hatte. Was für ein absurder Gedanke.

    "Vielleicht ist sie auf dem Weg hierher vom Pferd gefallen und hat sich den Kopf angestoßen?", flüsterte Danika Cery zu. "Vielleicht sollte ich ihr ein paar kühle Umschläge machen und ihr einige Tage Bettruhe verordnen, die Arme. Ich fände es unverantwortlich, wenn wir sie nicht von ihrem Vorhaben abhielten, sie wird sich noch in große Schwierigkeiten bringen mit ihren seltsamen Ideen."

    Ihr guter Freund zuckte nur mit den Schultern und setzte sein entwaffnendstes Grinsen auf. "Ach komm, sie ist unterhaltsam, nicht so stocksteif wie einige andere Gesellen hier. Wir sollten sie begleiten, man wird uns wegen einer solchen Anfrage schon nicht gleich in den Kerker werfen."

    An die Fremde gerichtet und für sie hörbar, sagte er dann: "Fragen wird uns wohl nicht viel kosten, auch wenn ich bezweifle, dass das zu etwas führen wird. Wie schon gesagt gehen wir davon aus, dass die Magier ohnehin leugnen werden, etwas mit diesem Wolkenbruch zu tun zu haben. Habt Ihr denn schon einmal bei Ihnen vorgesprochen und kennt dort jemanden? Lebt Ihr für gewöhnlich in Stewark?"

  11. Beiträge anzeigen #251
    Ritter Avatar von Nienor
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    »Hier? In Stewark?«, fragte Nienor. »Nein, ich bin nicht von hier. Vielleicht wüsste ich sonst, wie Ethorn normalerweise mit solchen Ereignissen um geht. Ich bin eigentlich auf dem Weg nach Thorniara«, verriet sie dann. »Mit Stewark habe ich nichts weiter zu tun. Aber ich habe den Eindruck, die Parteien sind des Krieges müde. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Stadt zu kommen. Aber man muss ja auch nicht jedem auf die Nase binden, wessen Farben man im Wappenrock trägt.«
    Sie überlegte, während sie die Treppe empor liefen. Das Ross immer hinterher. Die breiten Stufen waren kein Problem.
    »Einen Wassermagier kenne ich nicht. Aber ich hörte, dass sie meist eher auf Ruhe und Verständnis bedacht sind, keine machtfordernden Priester ihres Gottes. Adanos ist kein Gott der Herrschaft. Von daher ... werden sie uns sicher zumindest anhören, vermute ich.
    Kennt Ihr Euch denn in Stewark besser aus? Was wisst Ihr über Ethorn und seinen Hof, über die Magier?«

  12. Beiträge anzeigen #252
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Im Schankraum

    Freundin? Nachdenklich musterte sie Kiyan und anschließend Don-Esteban. Hatte es überhaupt jemals einen Menschen in ihrem Leben gegeben, der ihr nahe genug gestanden hatte, um als 'Freund' bezeichnet werden zu können?

    Sicher, da war Calintz gewesen, aber so eng die Verbindung zeitweise - im Nachhinein betrachtet wohl in erster Linie körperlich - auch gewesen war, in ihrem Inneren war sie stets allein geblieben. Nie hatte sie in Betracht gezogen, ihre tiefsten Gedankengänge mit einem anderen Menschen zu teilen, denn eine solche Offenheit, wie sie unter Freunden üblich war, zog es mit sich, dass man einen entscheidenden Nachteil in Kauf nehmen musste: Man wurde verletzlich. Dafür war es notwendig, dem Gegenüber ohne jede Einschränkung zu vertrauen. Tat sie das? Vertraute sie? Nein, stellte sie fest und das hatte sie auch nie. Alles andere wäre töricht gewesen - Murielle war keine Närrin.

    In erster Linie war der Magier nützlich. Er half ihr, ohne eine direkte Gegenleistung dafür zu verlangen. Die Gründe, aus denen er so handelte, waren vermutlich nicht uneigennütziger als ihre eigenen: Er erfuhr durch sie Dinge, die neu für ihn schienen. Eine ganz pragmatische, stillschweigende Übereinkunft. Sie lernten voneinander. Das jedoch machte noch keine Freundschaft.

    Während sie nachgedacht hatte, hatte Don-Esteban zu Kiyan gesprochen, aber was genau, das hatte sie gar nicht so recht mitbekommen, zu sehr war sie in ihre Gedanken versunken gewesen. Nun jedoch konzentrierte sie sich wieder auf das Gespräch zwischen den beiden und versuchte, den Faden wiederzufinden, dem die beiden gerade folgten.

  13. Beiträge anzeigen #253
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    „Euch würde dies aber eine Festanstellung bieten“, konterte Kiyan und lächelte kurz, ehe er zum Wirt hinblickte, der die Aufräumarbeiten wie ein Lehnsherr besichtigte. „Nun, sicherlich aber nur zum einen Bruchteil des Geldes, welches sich Ingor für Eure Dienstleistungen bekommen würde. Aber von irgendetwas muss man ja leben.“
    Der Mann seufzte und blickte auf sein Bein hinab. Murielles nachdenklicher Blick entging ihm dabei völlig, viel eher kreiste seine Gedankenwelt nun um sein Bein und die Möglichkeit einer Heilung. Dies hätte wieder wesentlich mehr Freiheiten zur Folge. Eine so große Welt der Optionen, dass ihm fast schwindelig davon wurde. Zwar gab es einen wirklich konfus denkenden Teil seines Geistes, der von einem gewissen Verrat sprach, aber der wurde vom restlichen Denken übertönt.
    „Herr Esteban, wenn es möglich ist, würde ich dieses Angebot gerne in Anspruch nehmen“, sprach Kiyan weiter, „Aber mich würde interessieren, wo wir die ‚Behandlung‘ durchführen würden und was Euer Preis ist?“ Er sah ihm direkt in die Augen. „Denn wie gesagt, dass ist nicht die Rettung eines Lebens, sondern nur, ja, wie Ihr selber sagtet, eine Verbesserung. Was kostet diese Verbesserung?“

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    nomina nuda tenemus
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    »Festanstellung?«, lachte Esteban. »Nein, wenn er nur halb so geschäftstüchtig ist, wie ich denke, dann wird er behaupten, die Heilkraft sei in das Brett des Tresens hinein gewandert und strahle nun von dort aus beständig alles an, was auf ihm stünde. Zum Beispiel jedes frisch gezapfte Bier - jetzt mit nur einem Heller Heilungsaufschlag. Mich braucht es dafür nicht. Zapfen kann er ja schließlich selber.«
    Er schmunzelte dabei, als er das zukünftige Geschäftsmodell des Gasthofes entwarf.
    »Der Name Klippenschenke geht dann natürlich auch nicht mehr. Es müsste schon so etwas sein wie ›Zum gesunden Abendbier‹ oder dergleichen.
    Aber ich schweife zu weit ab.«
    Er wurde wieder ernst.
    »Ich kann Euch sagen, was ich dafür haben möchte: Einen Gefallen. Einen Gefallen, von dem ich jetzt noch nicht weiß, worin er besteht. Aber man kann nie wissen, vielleicht benötige ich in irgendeiner Zukunft ja irgendetwas, was genau Ihr mir geben könnt? Wer kann das jetzt schon wissen? Geld hingegen benötige ich keins.
    Und wo ich mir euer Bein ansehe? Am besten wäre eine etwas ruhigere Umgebung, wo wir ungestört sind. Hat Euer Bäcker vielleicht einen Raum, den er für kurze Zeit entbehren kann?«

    Zu Murielle sagte er: »Mir scheint, ich werde mich hier niederlassen müssen, um als Heiler zu praktizieren. Die Wassermagier können den Bedarf augenscheinlich gar nicht decken. Oder sie sind mit anderen Dingen beschäftigt. Ethorn beraten. Regengüsse herbeizaubern ... solche Dinge eben.« Er lachte kurz auf. »Wir können Stewark wohl nicht so schnell entfliehen.«

  15. Beiträge anzeigen #255
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Hatte sie damit etwa gerade angedeutet, dass sie ebenfalls zum Orden gehörte? Danika war plötzlich ganz aufgeregt und betrachtete die Fremde nun mit ganz anderen, viel wohlwollenderen Augen. Fast schon ohne darüber nachzudenken raffte sie ihr wollenes Kleid und hob es ein Stückchen an, als sie Treppen heraufstieg, um nicht über den Saum zu stolpern. Dabei blitzte auch für einen Moment der tiefrote Stoff ihrer Novizenrobe auf, die sie darunter trug. Damit war nun wohl erst einmal geklärt, dass sie beide dem gleichen Orden angehörten.

    "Oh bitte,", raunte Cery ihr scherzhaft zu, "ich hoffe ihr beide fangt jetzt nicht an über euren bevorzugten imaginären Freund zu fachsimpeln?", was von Danika prompt mit einem Stoß ihres Ellenbogens in seine Rippen beantwortet wurde.

    "Ich bin noch nicht lange hier.", teilte Danika mit. "Ich weiß nichts von der Politik hier, ich bin einfach nur froh, wenn man mich mit so etwas in Ruhe lässt."

    "Ich bin schon länger hier, aber auch froh wenn man mich in Frieden lässt. Ich halte mich raus und kümmere mich um meinen Kram.", fügte Cery hinzu und Danika fragte sich, um was genau es sich bei 'seinem Kram' eigentlich handelte. Nur mit dem Schnitzen seiner seltsamen Figuren, die viel zu oft viel zu große Ähnlichkeit mit dieser unfassbar unsympathischen Murielle hatten, konnte er sich doch nichtmal ansatzweise über Wasser halten.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Ritter Avatar von Nienor
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    Nienor ist offline
    Die Kriegerin lachte kurz auf. »Wenn die Argaaner wüssten, dass ihre derzeitige Hauptstadt so vom Orden unterwandert wird ...«. gab sie amüsiert zurück.
    »Aber dass vor fast zwei Jahren die Farben der Fahnen in der Stadt plötzlich von rot auf blau gewechselt sind, habt Ihr schon bemerkt, oder? Und sicher gab es auch ein wenig Getrappel und Geschrei dabei in den Straßen«, meinte sie dann ein wenig spöttisch zu Cery.

    »Da, wir sind am Tor«, sagte sie dann, denn die breite Treppe hatte ein Ende gefunden, sie waren an der - auch nicht eben sehr großen - Oberstadt vorbei und standen nun vor dem Einlass in den Bereich der Zitadelle, wie die Häuser auf der Hügelspitze genannt wurden. Im Grunde auch nur ähnliche Bauwerke wie im Rest der Stadt: steinern, schmal und einige Stockwerke hoch.
    Doch wurde ihnen hier der weitere Weg von zwei Wachen verstellt.
    »Halt! Hier gibt es keinen Einlass, es sei denn, ihr könnt eine Einladung des Hofes oder der Wassermagier vorweisen.«
    Nein, das konnten sie natürlich nicht. Nienor schüttelte den Kopf.
    »Ach, wir wollten nur fragen, was es mit dem seltsamen sturzbachartigen Regen auf sich hatte, der die ganze Stadt überschwemmt hat«, sagte sie dann. »Wisst ihr, die unteren Viertel haben ziemlich große Schäden erlitten. dort sind die Häuser nicht so stabil und alles Wasser floss von weiter oben nach dort unten und staute sich dort.«
    »Schweig!«, unterbrach sie einer der Wächter. »Das ist nicht unser Belang.«

    »Ja, euer vielleicht nicht«, versuchte es Nienor noch einmal. »Aber es besteht ja wohl Grund zu der Annahme, dass der plötzliche Regen durch irgendeinen verunglückten Zauber der Wassermagier entstan-«
    Der Wächter schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab. »Nein, dazu gibt es keinen Grund. Hathon, der oberste Hofmagier hat eindeutig bekannt gegeben, dass die Hofmagier des Königs nichts mit diesem Phänomen zu tun haben. Dies ist die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit, soso«, gab die Kämpferin in zweifelndem Tonfall zurück. »Die Wahrheit von irgendjemandem wird es schon sein.«

    Sie gab sich aber noch nicht geschlagen.
    »Und was ist mit ein wenig Unterstützung für die Leute, die Schäden davongetragen haben? Geld, Baumaterial, helfende Hände?«, versuchte sie es erneut.
    »Bedaure, der Hof kann sich nicht um jede private Kleinigkeit des Volkes kümmern, der König und seine Ratgeber haben Wichtigeres zu tun. Das Volk wird sicher auch allein mit den Unbilden des Wetters auskommen. So wie bisher auch.«
    »Na vielen Dank! Ich bin gespannt, ob Ethorn noch lange ein Volk hat!« das war selbst Nienor zu viel.
    »Kommt, wir gehen wieder. Vielleicht können wir in der Unterstadt beim Aufräumen helfen. Ist eure Behausung denn unbeschädigt?«

  17. Beiträge anzeigen #257
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Einen Gefallen wäre Kiyan Esteban schuldig. Das besorgte ihn mehr als es bei jedem anderen Menschen. Jedem anderen hätte er ohne zu zögern eingeschlagen und wäre dann seines Weges gegangen, aber bei dem weißhaarigen Mann, der sich nur zum Teil als Heiler betrachtete, war er sich nicht sicher, wie der Gefallen – irgendwann – aussehen würde.
    „In Ordnung“, antwortete Kiyan heiser, „Ich bin Euch einen Gefallen schuldig, wenn Ihr mein Bein heilen könnt. Was immer Ihr braucht, was immer es sein soll. Wann … wann auch immer, Herr Esteban.“
    Er erhob sich und rief Abel heran, nahm ihn dann ein Stück zur Seite.
    „Abel, hast du einen Raum in deiner Bäckerei frei? Dieser weißhaarige Mann dort möchte sich mein Bein in Ruhe anschauen.“, erklärte Kiyan. Der Bäcker nickte.
    „Natürlich. Ich hörte von Ingor, dass er auch dem Mädchen geholfen hat. Ich helfe hier derweil beim Aufräumen.“
    „Danke, Abel. Für alles.“
    Der Bäcker lächelte kurz. „Keine Ursache.“, sagte er und ging dann zum Wirt zurück. Kiyan humpelte zu Esteban und Murielle zurück.
    „Wir können seine Bäckerei nutzen. Wenn Ihr soweit seid, dann …“

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #258

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    Er nickte. »Ihr seid ein Mann schneller Entschlüsse!«, kommentierte er nur, erwartete aber keine Antwort.
    »Murielle«, wandte er sich an seine Gefährtin, »es wäre schön, wenn Ihr mich begleiten würdet.«
    Und so verließen sie zu dritt die Schenke, um - von Kiyan geführt - der Bäckerei Abels zuzustreben, die nicht weit entfernt lag, so wie allgemein die Entfernungen in dem kleinen Städtchen nie allzu groß waren. Aus diesem Grund verging nur kurze Zeit und sie traten durch die Tür von Abels Haus, ließen den großen steinernen Backofen links liegen und fanden einen breiten Tisch weiter hinten im Raum, der zu ihrem Gefallen ganz leer geräumt war und sich auch sonst gut eignete.

    »Ich muss Euch darum bitten, dass Ihr Euch Eurer Hose entledigt und Euch dann auf die Tischplatte legt, so dass ich mir das Bein anschauen kann.«
    Esteban bemerkte Kiyans Blick.
    »Keine Sorge, Murielle ist eine sehr erfahrene Kräuterkundige, mit ihrem Wissen ist sie eine unverzichtbare Hilfe«, versuchte er, Kiyan zu beruhigen.
    Während sein Patient der Bitte nachkam, fand Esteban eine Kerze, die er unauffällig zum Brennen brachte. Sie verhalf ihnen hier zu ein klein wenig mehr Licht.

    Dann begann er, seinen Blick über das Bein schweifen zu lassen.
    »Mhm, wirklich schief zusammengewachsen«, bestätigte er das, was Kiyan sicher auch schon wusste.
    »Während das Wadenbein wohl fast ordentlich aussieht, ist das Schienenbein völlig versetzt im Winkel«, erklärte er. »Das Bein ist so nicht besonders belastbar. Die Muskeln müssen mehr Arbeit übernehmen, um für Stabilität zu sorgen.«
    Er richtete sich wieder auf und stellte die Kerze etwas entfernt ab.
    »Es lässt sich sicher etwas machen. Ich kann die Knochen mittels Magie richten. Das wird aber nachträgliche Schmerzen verursachen. Eure Sehnen sind verkürzt, ich kann sie etwas dehnen. Aber Eure Muskeln müssen sich wieder richtig bilden, so wie es vorgesehen ist und nicht so, dass sie fremde Aufgaben übernehmen. Für schmerzstillende Umschläge und Tinkturen und Salben zum Einreiben solltet Ihr Murielle fragen, sie kennt sich damit hervorragend aus. Ihr werdet solche mittel eine Zeit lang benötigen.«

    Er berührte das Bein etwas unterhalb des schief zusammengewachsenen alten Bruches.
    »Seid Ihr bereit?«
    Kiyan nickte nur.
    Und Esteban begann, magische Kraft in den Körper Kiyans zu leiten, erfühlte die Knochen und Sehnen damit und versuchte, sie zu richten, sie fließen zu lassen, indem er sie in einen Zustand brachte, in dem ihre form unbestimmt war, ohne sie zu zerstören. Langsam veränderte sich die Form der Knochen und gleichzeitig passten sich auch die Sehnen an.
    Es kostete ihn viel Kraft, dies mit Magie zu bewerkstelligen.

    Dann ließ er ab von Kiyan.
    »Mehr kann ich nicht tun«, sagte er.
    »Euer Bein wird einige Wochen schmerzen, aber es ist nun gerade. Das normale Laufen müsst ihr jedoch erst wieder lernen und die Muskeln des Beines müssen sich erst umbilden.«

  19. Beiträge anzeigen #259
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    "Ich habe gar keine eigene Behausung, sondern bin bei Cery untergekommen. Wir hatten Glück, seine Hütte steht ein wenig weiter oben und das Wasser ist nur ungefähr knöcheltief hineingelaufen. Die Möbelbeine sind ein wenig nass geworden, aber das ist ja nichts im Vergleich zu dem, was anderen passiert ist.", gab schließlich Danika der Frau zur Antwort, weil Cery ein Stück zurückgeblieben und durch irgendetwas abgelenkt worden war.

    "Und weiter unten? Nun, das Wasser ist inzwischen überwiegend abgeflossen. Die meisten Leute möchten ihre Habe vermutlich selbst begutachten und sortieren, was noch zu gebrauchen ist und was nicht. Das Hilfreichste wäre, wenn man Mittel zur Verfügung stellen könnte, um Dinge zu ersetzen, die so weit beschädigt wurden, dass man sie nicht mehr benutzen kann. Aber wie es darum steht, haben wir ja gerade freundlich vermittelt bekommen.", sagte sie, während sie noch ein paar Schritte gegangen waren und schaute sich noch einmal nach Cery um, der aber nicht mehr zu sehen war. Nun, er würde schon irgendwann wieder auftauchen, so wie er es immer tat.

    "Ihr gehört ebenfalls zum Orden. Ihr seid aber keine Magierin, oder?", fragte sie dann, was ihr nun schon seit mehreren Minuten auf der Zunge lag. Vielleicht würde sie ihr erklären können, wie sie Zugang zu ihrer magischen Kraft gefunden hatte. Die Kleidung der Frau beantwortete dies zwar bereits, aber sicher konnte man deswegen trotzdem nicht sein.

  20. Beiträge anzeigen #260
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline
    Kiyan hatte die Prozedur eisern schweigend durchgestanden, obwohl das Gefühl der heilenden Magie, wie Esteban es genannt hatte, nichts Angenehmes gehabt hatte. Schmerz war ausgeblieben, vielleicht ein positiver Nebeneffekt, aber die Bewegung von Knochen, die sich neu ordneten, sowie Sehnen, die sich der nun wieder normalen Länge der Knochen und des Beines anpassten, war etwas, das ihm die Übelkeit verpasste. Ihm wurde schwindelig und nur mit reiner Willenskraft bewahrte er sich, den Heiler und Murielle davor, Abels Bäckerei nachträglich reinigen zu müssen.
    Am Ende war es geschafft und Esteban hatte ihm erklärt, was nun nach der Heilung alles folgen würde. Es klang schlüssig, ergab Sinn. Kiyan hatte nicht erwartet, direkt einen Berg besteigen oder ein Rennen zu Fuß durch die Wüste Varant bestreiten zu können. Er würde sich noch schonen müssen und die Bewegungen des geheilten Beines maßvoll einteilen müssen. Bis auf weiteres war er also noch auf den Stock angewiesen.
    Langsam richtete er sich auf und bewegte das Bein. Es schmerzte nun, aber dieser Schmerz wirkte fast befreiend. Er lächelte den Magier und Heiler an und neigte dankend den Kopf.
    „Herr Esteban, ich stehe wirklich tief in Eurer Schuld“, erklärte Kiyan ernst, „Und erneure abermals meine Worte: Welchen Gefallen ich Euch auch tun soll, was auch immer Ihr braucht und wann immer. Ihr sollt es bekommen. Das schwöre ich … beim Grab meiner Eltern und meinem Blut.“
    Auch zu Murielle blickte er und dankte auch ihr lächelnd: „Auch Euch meinen Dank, Frau Murielle. Für etwaige Salbe und Tinkturen. Aber auch …, dass ich über Euch den Weg zu einem Heiler gefunden habe. Auch Euch schulde ich damit einen Gefallen und für Euch gilt das Gleiche wie für Herr Esteban.“
    Befreit lächelte der Mann und kleidete sich vorsichtig wieder an und packte dann seinen Gehstock.
    „Vielleicht war es wirklich keine schlechte Idee gewesen, nach Argaan zu kommen.“

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