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Linux Installation: USB-Boot wird nicht ausgeführt

  1. #1 Zitieren
    Lehrling Avatar von Gannayev
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    Hallo,

    versuche gerade Linux Mint (64 Bit, aktuelle Version) zu installieren. Wollte zunächst lieber über USB starten, um nicht eine DVD zu brennen die ich wahrscheinlich einmal und nie wieder brauchen werde.

    Naja, jedenfalls habe ich nun schon diverse USB-Sticks ausprobiert und die Bootdateien sowohl mit LinuxLive als auch Unetbootin erstellt. Laut den Programmen immer erfolgreich. Wenn ich dann aber letztendlich von den Sticks booten wollte ist nie das Gewünschte passiert. Heißt, das Inst-Menü wurde nicht geladen.

    Ich nutze ein Gigabyte-Board mit Award-Bios. Soweit ich gelesen habe soll es nicht untypisch sein, dass das Booten von USB damit schon mal schwieriger ist. Allerdings wird der Stick im Bootmenü erkannt und ich habe ihn in der Bootreihenfolge ganz nach oben geschoben.

    Beim letzten Versuch war es so, dass zunächst die gewohnte Meldung erschien: Verifying DMI Pool Data. Und kurz darauf: NTLDR is Missing. Was soweit ich verstanden habe bedeutet, dass nach der vorhandenen Windowsinstallation gesucht wird.

    Wenn "Verifying DMI Pool Data" erscheint, bin ich dann schon über den Punkt hinaus, an dem die Linux-Installation gestartet werden könnte oder wie ist da der Ablauf zu verstehen?

    Testweise habe ich die Festplatte mit der Windowsinstallation vom Strom genommen (weil oft die gewünschte Bootreihenfolge übergangen und letztendlich doch wieder Windows geladen wurde). Hat aber auch nichts genutzt, es passierte genau das gleiche was ich oben schon beschrieben habe. Bisher konnte das System scheinbar nie etwas mit dem USB-Stick anfangen oder den Daten darauf.

    Für mich ist jetzt wichtig:

    Gibt es im Bios noch irgendwelche Optionen die ich ausprobieren könnte?

    Wenn ich eine Linux-DVD brenne, sind dann die Chancen besser, dass diese gleich richtig erkannt wird und ich endlich mit der Installation anfangen kann, oder könnte ich dann über ähnliche Probleme stolpern wie das oben geschilderte? Ich will nun nicht mehr allzu lange mit der USB-Geschichte herumprobieren, weil ich da schon einige Zeit investiert habe. Bin nur unsicher, ob es mit DVD automatisch besser läuft da ich die Ursache nicht kenne.

    Wenn genauere Hardwaredaten benötigt werden einfach fragen, reiche ich natürlich gerne nach.
    Gannayev ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Hm, das ganze ist etwas schwer auf die Entfernung zu diagnostizieren.
    Zumindest scheint dein Rechner nicht vom Stick zu booten. Die Meldung "Verifying DMI Pool Data" gehört noch zum POST-Prozess des BIOS. Da hat das Linux also noch keine Chance irgendwas falsch zu machen. Die Meldung über den fehlenden NTLDR lässt tatsächlich auf einen versuchten Windows-Start schließen.

    Wo und/oder was du aber jetzt genau falsch machst... Hm...
    Ich gehe mal die gängigsten Fehlerquellen durch:
    • Kaputte Datei runter geladen
      Bei so einem Download kann immer mal was schief gehen. Wenn die ISO auf deinem Rechner schon nicht in Ordnung ist, kann da auch nix von booten. Testen kann man das, indem man einen Hash-Wert der Datei vergleicht. Das LinuxMint-Projekt gibt zu jedem Download immer auch die MD5 Summe der Datei mit an. Diesen MD5-Hash kannst du bei dir auch berechnen lassen und dann vergleichen ob das gleiche bei raus kommt.
      Problem: Windows liefert (meines Wissens) keinerlei Tools für derartige Hash-Berechnungen mit. Da musst du dich also auf weitere Software stützen.
    • Stick nicht anständig präpariert
      Da erlebt man auch immer die dollsten Sachen.
      Einen der gängigsten Fehler hast du vermutlich mit UNetBootin und Co schon ausgeschlossen: Einfach die ISO-Datei auf den Stick kopieren bringt nix
      Außerdem wird oft gern die erste (und oft einzige) Partition auf dem Stick als Ziel ausgewählt, es muss aber der komplette Stick ausgewählt werden.
      Als Quelle muss auch das komplette ISO-File herhalten. Auch wenn WinRAR und Co diese Dateien wie normale Zip-Dateien behandeln und es zulassen, diese zu entpacken. Die ISO muss an einem Stück bleiben.
    • Boot-Reihenfolge nicht richtig festgelegt
      Manche BIOS-Systeme akzeptieren als fest eingetragenes Boot-Device lediglich zu dem Zeitpunkt angeschlossene Geräte. Fies dabei ist, dass manchmal USB wirklich als Removable-Device behandelt wird und damit die Einstellung nach einem Neustart wieder vergessen ist. Am sichersten fährt man hier (leider) mit der Direkt-Wahl für das Boot-Device die von den meisten modernen Systemen angeboten wird. Das ist nur oft etwas fummelig.
    • Das ist kein BIOS sondern ein UEFI
      Die Wahrscheinlichkeit ist sogar recht groß. Hier kann einem die SecureBoot-Funktion manchmal gehörig in die Suppe spucken. Auch kann es sich lohnen den USB-Legacy-Modus zu aktivieren. Nicht verwechseln mit Legacy-Boot. Das hilft zwar auch um das Linux zu booten, aber Windows mag es nicht so gerne, wenn man das umstellt.
      Überhaupt ist UEFI immer gerne ein Grund für Ärgernisse. In der Theorie ist UEFI ein sehr gut definierter Standard (ob der Standard selbst gut ist, lassen wir mal dahingestellt) der von Linux auch voll unterstützt wird und problemlos funktionieren sollte. In der Praxis gilt der Grundsatz: Je größer der Hersteller desto größer der "An Standards können sich die anderen halten, Hauptsache billig"-Faktor.


    Ach ja, das ganze unter der Annahme, dass das einzige laufende Betriebssystem bei dir ein Windows ist. Solltest du da noch irgendwo ein Linux oder ein Mac OS X rum liegen haben, sag Bescheid. Dann gibts noch nen extra Trick wie man das Image auf nen USB-Stick bringen kann. dd

    Hm, was könnte noch helfen? Das genaue Modell des Mainboards könnte helfen um mal zu gucken was der Chipsatz da drauf so kann und welche bekannten Zipperlein der so hat. [Bild: gruebel.gif]

    Wenn alle stricke reißen, kannst du mit deinem USB-Stick auch mal zu einer Linux User Group gehen, die packen dir da bestimmt n Linux drauf. Sind in der Regel recht hilfreiche Gesellen
    Einfach mal nach "LUG <Name der nächst größeren Stadt>" googeln, vielleicht findet sich was.

    Mit DVD kann das natürlich auch klappen. Auch hier gilt: ISO nicht vorher auspacken und als ISO auf die DVD brennen. (Ja, die Anleitung ist für Ubuntu, aber das macht hier keinen Unterschied.)

    Die Installation von LinuxMint ist übrigens grafisch mit schönem Klicki-Bunti. Also keine Sorge, du musst nicht 20 Kommandos tippen
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren
    Lehrling Avatar von Gannayev
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    Wo und/oder was du aber jetzt genau falsch machst...

    -> Ich möchte gerne davon ausgehen, dass die Technik mit mir etwas falsch macht.

    Kaputte Datei runter geladen

    Möglich, aber denke eher unwahrscheinlich. Habe mittlerweile schon versch. Quellen ausprobiert.

    Stick nicht anständig präpariert

    Da sollte ich die wichtigsten Punkte beachtet haben, die du erwähnt hast. Könnte sich natürlich noch irgendein Detail eingeschlichen haben, das mir nicht auffällt.

    Boot-Reihenfolge nicht richtig festgelegt

    Ich vermute, dass es wirklich da irgendwo hakt. Dein Beispiel könnte schon zutreffen. Habe auch schon mehrmals das Bootmenü geöffnet (außerhalb Bios) zur manuellen Auswahl des USB-Sticks, aber da passierte dann auch nichts.

    Das ist kein BIOS sondern ein UEFI

    Dem Punkt kann ich nicht ganz folgen, da sind mir die Begriffe wie Secureboot nicht geläufig. Habe zwar schon kurz darüber gelesen aber mich nicht hinein vertieft.
    NACHTRAG: USB Legacy war im Bios wohl durchgehend aktiv.

    Mein Board müsste sein: GA-MA770T-UD3P (rev. 1.0)

    Habe gelesen, dass bei anderen Personen mit meinem Board nicht jeder Stick gleich "gut" erkannt wurde. Denke ich sollte es aufgeben, da gibt es wohl zu viele mögliche Kleinigkeiten die ich nicht durchschauen kann.
    Einen Versuch mache ich gerade noch und danach wird es dann wohl auf die DVD hinauslaufen in der Hoffnung auf Besserung.

    Einmal ganz am Anfang war ich soweit, dass statt der NTLDR-Meldung ein blinkendes p aufgetaucht ist. Mehr dann aber auch nicht.
    NACHTRAG: Ok, jetzt habe ich wieder das P. Ist wohl eine Eigenart dieses einen USB-Sticks, den ich jetzt wieder verwendet habe. Da steht dann (statt "Verifying.........) USB Storage Device, daunter das blinkende P und sonst nichts mehr.

    Also zum Teil offenbar reines Glücksspiel, je nach Stick. Ich gebe das damit also endlich auf aus Selbstschutz. Außer du hast irgendeine zündende Idee, aber ist völlig verständlich, dass sich das aus der Ferne nicht so leicht sagen lässt. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.

    Nach der Linuxgroup in meiner Nähe habe ich übrigens gesucht. Gibt/gab wohl auch eine, aber die Internetseite ist nicht aktiv. Kenne da auch sonst niemanden persönlich, der davon viel Ahnung hat.

    Außer Windows habe ich sonst kein System mehr installiert.
    Gannayev ist offline Geändert von Gannayev (20.11.2015 um 10:41 Uhr) Grund: Ergänzung

  4. #4 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    Wo und/oder was du aber jetzt genau falsch machst...

    -> Ich möchte gerne davon ausgehen, dass die Technik mit mir etwas falsch macht.
    Wer weiß
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    Kaputte Datei runter geladen

    Möglich, aber denke eher unwahrscheinlich. Habe mittlerweile schon versch. Quellen ausprobiert.
    Es kommt nicht auf die Quelle an (naja, auch) sondern auf die Übertragung.
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    Stick nicht anständig präpariert

    Da sollte ich die wichtigsten Punkte beachtet haben, die du erwähnt hast. Könnte sich natürlich noch irgendein Detail eingeschlichen haben, das mir nicht auffällt.
    Wie gesagt, grade bei Windows ist das per Fern-Diagnose schwer, weil es nichtmal konkrete Befehle gibt, die man abtippen könnte.
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    ...
    Das ist kein BIOS sondern ein UEFI

    Dem Punkt kann ich nicht ganz folgen, da sind mir die Begriffe wie Secureboot nicht geläufig. Habe zwar schon kurz darüber gelesen aber mich nicht hinein vertieft.
    NACHTRAG: USB Legacy war im Bios wohl durchgehend aktiv.
    Irgendwas muss anlaufen, wenn der Computer Strom bekommt, irgendwas muss das erste Programm sein, welches gestartet wird. Das Betriebssystem ist dafür in der Regel eher ungeeignet. Daher nimmt man da etwas simpleres. Früher war das das Basic Input Output System aka BIOS. Allerdings ist diese Technik vergleichsweise antiquiert und entspricht nicht mehr allen Anforderungen der heutigen Zeit (wobei meiner Meinung nach die meisten der neuen Anforderungen dem Endverbraucher zum Nachteil gereichen, aber das ist ein anderes Thema). Aus dem Grund hat man einen neuen Standard geschaffen, das Unified Extensible Firmware Interface (kurz UEFI). Dieses erlaubt unter anderem fest zu legen welche Executable (also quasi welches Betriebssystem) nach dem Start ausgeführt werden darf. Das soll Boot-Viren und Root-Kits verhindern. Darum nennt sich diese Funktion "Secureboot". Böse Zungen behaupten Microsoft hätte auf dieser Funktion bestanden um Linux das Wasser ab zu graben, weil man auf diese Weise Mainboards bauen kann, die nur noch ein System überhaupt booten können (Windows). Ist in der Praxis zum Glück anders und die meisten Linuxe lassen sich trotz Secureboot problemlos starten. Hier schlägt aber auch immer wieder mal die Praxis zu, die ich oben erwähnt habe... "Standards sind für die anderen, Hauptsache billig!" Und das pfuscht einem dann gerne mal dazwischen.
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    Mein Board müsste sein: GA-MA770T-UD3P (rev. 1.0)

    Habe gelesen, dass bei anderen Personen mit meinem Board nicht jeder Stick gleich "gut" erkannt wurde.
    Gibt auch USB-Sticks die da Probleme mit haben.
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    ...
    Also zum Teil offenbar reines Glücksspiel, je nach Stick. Ich gebe das damit also endlich auf aus Selbstschutz. Außer du hast irgendeine zündende Idee, aber ist völlig verständlich, dass sich das aus der Ferne nicht so leicht sagen lässt. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
    Nunja, man kann das Glück schon beeinflussen... Is bloß blöd das zu erklären...
    Versuchs vielleicht wirklich mal mit der DVD.
    Zitat Zitat von Gannayev Beitrag anzeigen
    Nach der Linuxgroup in meiner Nähe habe ich übrigens gesucht. Gibt/gab wohl auch eine, aber die Internetseite ist nicht aktiv. Kenne da auch sonst niemanden persönlich, der davon viel Ahnung hat.
    ...
    Hm, schade.
    Wobei, was heißt "Internetseite ist nicht aktiv"? Viel Aktivität gibts bei den meisten LUGs auf den Webseiten nicht. Aber da steht meistens wann und wo die sich treffen.
    Woher kommst du denn?
    Lookbehind ist offline

  5. #5 Zitieren
    Lehrling Avatar von Gannayev
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    Mir ist eingefallen, dass ich eine wiederbeschreibbare DVD besitze. Abgestaubt, beschrieben und Linux installiert. Hat auf Anhieb funktioniert. Schön, nur hätte ich das doch lieber gleich getan...

    Nie wieder USB-Boot (wenn es sich vermeiden lässt)!

    Danke für die Erklärungen.
    Gannayev ist offline

  6. #6 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Wobei es auch nicht schadet ein Linux auf CD als Live-System herum liegen zu haben. Sollte der Rechner mal aus irgendwelchen Gründen nicht hoch fahren wollen... z.B. weil man sich das Windows total zerschossen hat, kann man die CDs super als Rettungssystem verwenden.
    Lookbehind ist offline

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