Umfrageergebnis anzeigen: Wie steht ihr zu folgender These: Die Strafen für Verbrechen in Deutschland sind zu lasch.

  • Stimmt komplett (Strafen sind zu lasch)

    7 19,44%
  • Stimmt eher

    7 19,44%
  • Weder noch (Strafen sind angemessen)

    13 36,11%
  • Stimmt eher weniger

    6 16,67%
  • Stimmt gar nicht (Strafen sind zu hart)

    3 8,33%
  • Keine Meinung

    0 0%
 
Teilnehmer
36. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Seite 1 von 9 123458 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 163

Provozieren die milden Urteile für Gewalttäter in Deutschland Selbstjustiz?

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Ich habe heute einen besonders aktiven Tag.

    Und gerade habe ich was gelesen, was zu einem Thema passt, über das ich schon länger diskutieren wollte: Die Strafen für Gewalttäter in Deutschland.

    Ein 17 Jähriger hat den Vergewaltiger seiner Schwester erstochen, als Grund gab er auch an das er nur wenig Vertrauen in die deutsche Justiz hatte, dieses Verbrechen angemessen zu sühnen. Und scheinbar ist er damit nicht allein. Auf Facebook und anderswo äußern viele Menschen Verständnis.

    Ich zitere jetzt aus der BILD Zeitung. Ich mache das ungern, aber ich muss das leider machen, weil die BILD die einzigste Quelle ist (die ich finden konnte) die darauf hinweist, dass die arabische Abstammung des Täters keinerlei Rolle spielte, und es mir wichtig ist über die Tat an sich zu diskutieren und nicht über den arabischen Hintergrund der Täter. Der Bruder hat nicht aus irgendwelchen "angeblich" kulturell oder islamisch begründeten Motiven getan, was er getan hat, sondern allein aus Wut über die Vergewaltigung an seiner älteren Schwester, die er innig liebt und verehrt.
    Zitat:
    Familie Y. lebt im nahen Müllheim. Sie stammt aus dem Libanon, die Kinder haben einen deutschen Pass. Sie gilt im Ort als gut integriert, die beiden attraktiven Töchter pflegen einen westlichen Lebensstil, sie tragen auch keinen Schleier. Bekannte des Realschülers Akram sagen gegenüber BamS, er sei nie aggressiv aufgefallen. Familie war ihm das Wichtigste, besonders seine älteren Schwestern verehrte er.
    Von hier. Rational verurteile ich Selbstjustiz natürlich. Akram muss wegen Mordes vor Gericht und verurteilt werden. Emotional habe ich aber (zu meinem eigenen Erschrecken) bemerkt, dass ich Verständnis für ihn aufbringe. Auch weil die deutsche Justiz Gewalttäter mMn beinahe immer viel zu milde bestraft. Vermutlich wäre auch in diesem Fall der Vergewaltiger der jungen Frau mit zwei bis drei Jahren Forensik davongekommen. Wenn überhaupt.

    Ein Beispiel für die absurd geringen Strafen die deutsche Gerichte in ihren Urteilen oft fällen bietet der Fall Jonny K. Zitat:
    Damit hatte Onur U. nicht gerechnet. Viereinhalb Jahre soll der 19-Jährige in Haft.
    Zitat:
    Jedoch wirkten auch seine fünf Kumpels, die mit ihm angeklagt waren, keineswegs betrübt. Fast feixend schlenderten sie aus Saal 700. Dabei verurteilte die 9. Jugendstrafkammer des Berliner Landgerichts auch die drei Cousins Mehmet E., 19, Osman A., 19, und Hüseyin I., 21, und ihre Kumpels Melih Y., 21, und Bilal K., 24, zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren und drei Monaten sowie zwei Jahren und acht Monaten - wegen gefährlicher Körperverletzung und Beteiligung an einer Schlägerei. Die Verteidiger hatten für alle sechs Angeklagten Bewährungsstrafen beantragt.
    Von hier.

    Das sind die Urteile die es in Deutschland für brutalen und grundlosen Totschlag gibt? Während die Betreiber von Kino.to ebenfalls für mehrere Jahre ins Gefängnis müssen? Von hier. In Deutschland scheint mir die Kluft zwischen Rechtsempfinden und tatsächlichen Strafen riesig zu sein. Muss man sich da wirklich wundern, wenn die Angehörigen von Opfern zur Selbstjustiz greifen? Eure Meinung interessiert mich.

    Edit: Was ich erschreckend finde, schon melden sich überall in den Kommentaren Türken/Araber Hasser und nutzen diese Tragödie schamlos für ihre Propaganda aus. Behaupten diese Tat sei islamisch/ethnisch motiviert gewesen, obwohl ziemlich eindeutig ist, dass genau dies nicht der Fall war.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (22.06.2014 um 15:41 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Cryser
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    Ich halte das deutsche Rechtssystem für eines der besten Weltweit.
    Wichtig ist es diesem, dass die Strafen auch eine Art Rehabilitationsmaßnahme für den Täter sind. Straftätern einfach nur eine hohe Gefängnisstrafe aufzudrücken hat diesen Effekt eben nicht, auch wenn es dem subjektiven Rechtsempfinden vieler Menschen entgegenläuft.
    Aber das finde ich gerade das gute in Deutschland, es geht eigentlich langfristig um Reintegration, nicht wie beispielsweise wie in den USA um die Strafe um des Strafenswillen.
    Deshalb gibt es ja das Jugendstrafrecht, deshalb sollen junge Menschen die Möglichkeit bekommen wieder Mitglied der Gesellschaft zu werden und das nicht erst nach 15 Jahren.
    Gerade bei Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch kochen da die Emotionen hoch und auch ich halte die ausgesprochen Strafen, gerade im Vergleich zu anderen Straftaten, hier für zu niedrig. Da muss man nachjustieren, ich sehe hier allerdings aber kein generelles Problem der deutschen Justiz.
    Ich wüsste ehrlich gesagt nicht ob ich genauso reagiert hätte als Bruder, allerdings wird es meiner Schwester auch nicht weiterhelfen das ich dafür jetzt im Knast sitze.

    Was m.E. aber viel wichtiger ist, ist auch die tatsächliche Durchsetzung deutschen Rechts in unserem Rechtsstaat. Wenn sich Parallelgesellschaften bilden die über unser Rechtssystem lachen und es nicht anerkennen (Das Jugendzentrum Frankfurt, welches auf Druck von Salafisten vorübergehen geschlossen wurde ist nur ein Beispiel), dann muss man da hart durchgreifen.
    Die Mittel die die deutsche Justiz dafür hat sind hier m.E. nicht das Problem, es ist die tatsächliche Durchsetzung die Erfolgen muss um unserem System auch Respekt zu verschaffen.
    _______________________________________________
    "Analysiere mit dem Pessimismus des Verstandes. Handle mit dem Optimismus des Willens."
    (Antonio Gramsci)
    Cryser ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Ich wollte hier gerade nicht über die "bösen" Migranten reden. Das ist nicht der Sinn dieses Threads! Die Strafen für Gewalttäter in Deutschland sind mMn einfach oft viel zu niedrig und verletzten deshalb das Rechtsempfinden der Opfer und vieler anderer Menschen. Und diese Strafen sind für "rein deutsche" Gewalttäter ebenso zu niedrig, wie für Gewalttäter mit Migrationshintergrund! Also bitte, macht hier keine Migrationsdebatte draus, wie das leider im Netz schon wieder der Fall ist.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (22.06.2014 um 20:37 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Cryser
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    Zitat Zitat von helia Beitrag anzeigen
    Ich wollte hier gerade nicht über die "bösen" Migranten reden. Das ist nicht der Sinn dieses Threads! Die Strafen für Gewalttäter in Deutschland sind mMn einfach oft viel zu niedrig und verletzten deshalb das Rechtsempfinden der Opfer und vieler anderer Menschen. Und diese Strafen sind für "rein deutsche" Gewalttäter ebenso zu niedrig, wie für Gewalttäter mit Migrationshintergrund! Also bitte, macht hier keine Migrationsdebatte draus, wie das leider im Netz schon wieder der Fall ist.
    Mache ich nicht, wie du siehst ist der weit größere Teil meines Textes überhaupt gar nicht davon geleitet. Ich sage dir nur wo ich das eigentliche Problem sehe und ich es kritisch sehe uneingeschränkt einer allgemeinen Stimmung nachzugeben die aus reinen Rachegefühlen härtere Strafen für Gewalttäter fordert. Da muss man abwägen und differenzieren, z.B. wie alt die Täter sind etc.. Auch liegt es auf der Hand, dass andere Straftaten wie z.B. Bestechung oder Betrug manchmal härter Bestraft werden, weil eben auch da ein Schaden an der Gesellschaft entsteht wenn sowas nicht klar geahndet wird. Aber da hat jedes Urteil auch individuellen Charakter und deshalb bleibe ich bei dem was ich in meinem ersten Beitrag schon geschrieben habe.

    Ich mache hier auch keine generelle Migrationsdebatte auf, aber klar, so eine Debatte wird gerne Reflexhaft sofort abgelehnt weil sie ausländerfeindlich sein könnte.
    Ist sie nicht. Diese Debatte richtet sich, nach meiner Intention, ausschließlich gegen Extremisten. Seien es religiöse oder politische. Dafür muss ich mich auch nicht rechtfertigen, von meiner politischen Gesinnung her stehe ich weit davon entfernt diese Debatte im rechtspopulistischen Stil führen zu wollen oder zu müssen. Überlassen wir das Thema aber der politischen Rechten kommt nur ausländerfeindlicher Schwachsinn dabei heraus, deshalb muss man diese Debatte vernünftig führen und nicht abwürgen vor lauter Angst man könnte als Ausländer- oder Integrationsfeind abgestempelt werden. Sowas nervt mich dann nämlich gewaltig.
    Und diese Debatte gehört zu deinem Thema eben sehr wohl dazu, weil der Rechtsstaat nicht nur durch irgendwelche Urteile an Respekt gewinnt, sondern auch daran das er generell handelt und Straftaten überhaupt vor Gericht bringt. Und sowas kann dann doch auch präventiv wirken und z.B. Gewalttaten verhindern.
    _______________________________________________
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    Cryser ist offline

  5. #5 Zitieren
    Deus Avatar von Serpentes
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    Vielleicht sind die Strafen ja nicht zu mild, sondern das Rechtsempfinden vieler Menschen unvernünftig. Man kann ja auch bei letzterem ansetzen, statt die Strafen zu verschärfen.
    Serpentes ist offline

  6. #6 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Serpentes Beitrag anzeigen
    Vielleicht sind die Strafen ja nicht zu mild, sondern das Rechtsempfinden vieler Menschen unvernünftig. Man kann ja auch bei letzterem ansetzen, statt die Strafen zu verschärfen.
    Wenn das Volk für härtere strafen ist, dann sind die Strafen Momentan zu mild.
    Denn bekanntlich geht ja die Staatsgewalt vom Volke aus, somit würde sie auch bestraft werden.

    Ich halte persönlich die Strafen für zu Schwach.
    Es ist ein Kontrast das man wegen einer Raubkopie mehrere Jahre in den Knast kommt, ein Vergewaltiger aber mit der selben Zeit belastet wird, obwohl dieser eigentlich kastriert werden müsste.

    Vergewaltigung und Mord durch Gier, sind meines erachtens die schlimmsten Eigenschaften von Menschen und gehören aufs grausamste Bestraft. In Kombination mit beiden sogar noch schlimmer
    Keylen ist offline

  7. #7 Zitieren
    Ritter Avatar von Der-Orden-Xar
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    Zitat Zitat von Keylen Beitrag anzeigen
    Vergewaltigung und Mord durch Gier, sind meines erachtens die schlimmsten Eigenschaften von Menschen und gehören aufs grausamste Bestraft. In Kombination mit beiden sogar noch schlimmer
    Allerdings leben wir - glücklicherweise - in D/EU, wo anders als in barbarischen und rückständigen Ländern (wie den USA) staatlicher Mord praktiziert wird.

    Beim Rechtsempfinden der Bevölkerung muss man zunächst 2 Seiten betrachten:
    Die Sicht des Opfers, Freunde und Angehörige (oft auch weite Teile der restlichen Bevölkerung). Diese Denken nicht rational und vernünftig, das hier angesetzte Strafmaß ist generell als zu hoch anzusehen.
    Dem gegenüber steht eine rationale Sicht, wie sie die Richter (im Idealfall) haben sollten (sind aber auch Menschen). Hier sollte man generell ein gerechtes Strafmaß erwarten können.

    Was den eingangs erwähnten Fall angeht: Keine Ahnung, wo da wieder die braune Sch*** ankommt, ein deutscher könnte genauso Selbstjustiz ausüben.
    Das Motiv Rache - ist das ein niederer Beweggrund? Wenn ja ist der Täter ein Mörder, nach erwachsenen Strafrecht also lebenslänglich, wenn nein min 5 Jahre, nach Jugendstrafrecht ka.
    Wobei gerade dieser Paragraph aus der NS-Zeit ja "demnächst" mal erneuert werden soll, aber anderes Thema, also zurück zur eigentlichen Sache:

    Meiner Meinung nach ist das Problem nicht, dass die Strafen zu lasch sind, nur geraten Strafen, die offensichtlich viele für "lasch" halten recht schnell in den Medien.
    Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott die Welt geschrieben hat.
    Die Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
    Galileo Galilei
    Die Logik ist die Hygiene, deren sich der Mathematiker bedient, um seine Gedanken gesund und kräftig zu erhalten.
    Weyl
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  8. #8 Zitieren
    Auserwählter Avatar von El Pollo Diablo
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    Zitat Zitat von helia Beitrag anzeigen
    Behaupten diese Tat sei islamisch/ethnisch motiviert gewesen, obwohl ziemlich eindeutig ist, dass genau dies nicht der Fall war.
    Das ist nicht "ziemlich eindeutig". Es gibt lediglich keine uns bekannten Indizien für eine religiös motivierte Tat. Sofort einen "islamischen" Hintergrund anzunehmen ist gefährlich und nicht zielführend, keine Frage. Aber Informationen der Bild-Zeitung dann zu glauben, wenn sie einem grad passen und wahrscheinlich dann abzulehnen, wenn sie nicht passen - das darf auch nicht passieren.


    Ich finde die Justiz in Deutschland nicht zu lasch, zumindest nicht flächendeckend.
    Zur Aufgabe einer Strafe gehört aber auch, das Vertrauen in den Rechtsstaat aufrecht zu halten. Ganz offensichtlich gibts dabei dann doch einige Probleme. Das sollte man ernst nehmen.
    Am liebsten wäre es mir, wenn dies über mehr Aufklärung über den deutschen Strafvollzug und seine Folgen geschehen würde, aber das ist schwierig.

    Worte wie "grausam" haben jedenfalls in Bezug auf das geforderte Strafmaß keine Daseinsberechtigung. Überfüllte marode Gefängnisse voller frustrierter, zerstörter Menschen brauchen wir nicht, das ist weder moralisch richtig noch sinnvoll für die Gesellschaft.

    Ad Absurdum geführt wird ein Rechtssystem dann, wenn es nicht durchgesetzt wird. Da gehts dann schnell um Parallelgesellschaften, nicht nur solche mit Migrationsbezug. Gar kein Urteil ist viel schlimmer als ein zu lasches Urteil. Normen gelten nur, so lange ihr Bruch bestraft wird, das gilt nicht nur für eine Rechtsordnung.

    @helia: Dein Versuch strukturiert zu schreiben in Ehren, aber muss das mit den fetten Sätzen sein? Wenn etwas besonders hervorhebenswert ist, kommen die Leser schon selber drauf, und sowas stört einfach den Lesefluss und wirkt unhöflich vor den Leserkopf geklatscht. Bisschen Mitdenken muss man den Leuten zugestehen.
    El Pollo Diablo ist offline

  9. #9 Zitieren
    banned
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    Mag ja sein, aber wenn z.b jemand deine Frau/Schwester/Tochter vergewaltigt und derjenige "nur" 2-5 Jahre Gefängnis bekommt wo einige nicht mal mehr als Gefängnis zu beschreiben sind. Der Sinn eines richtSpruch ist Rache, nichts anderes.
    Menschen in die Gesellschaft wieder einzugliedern die wegen niederer Motive gehandelt haben ist ein Hohn gegenüber jedem Opfer
    Keylen ist offline

  10. #10 Zitieren
    Deus Avatar von Serpentes
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    Zitat Zitat von Keylen Beitrag anzeigen
    Wenn das Volk für härtere strafen ist, dann sind die Strafen Momentan zu mild.
    Denn bekanntlich geht ja die Staatsgewalt vom Volke aus, somit würde sie auch bestraft werden.
    Für was man sich persönlich einsetzt, ist unabhängig davon, was die Mehrheit richtig findet. Die Mehrheit kann ja schließlich auch falsch liegen. Ob sich die Härte der Strafen mit dem Willen der Bevölkerung deckt, sagt lediglich etwas darüber aus, ob direktdemokratische Prozesse vorliegen und funktionieren, nichts jedoch darüber, ob die Entscheidung richtig ist. Wenn sie nicht richtig ist, dann obliegt es der Minderheit die Mehrheit über ihren Irrtum aufzuklären.
    Serpentes ist offline

  11. #11 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Gefängnis(Strafen) sind allenfalls als Genugtuung für die Opfer zu akzeptieren, aber nicht als "Bestrafung", "Erziehung" oder gar als Wiedergutmachung der Täter.
    Strafen sind ein sehr altes Konzept, aus der Motivation der Rache entstanden oder auch als Mittel der Unterdrückung.
    Um einen Täter dahin zu bringen, dass er zukünftig andere Mittel und Wege beschreitet aber völlig ungeeignet. Das belegen auch die hohen Rückfallquoten, besonders von jungen Straftätern.
    Meiner Meinung nach gibt es 2 wichtige Punkte, die an unserem Rechtssystem geändert werden müssten:
    Neue Wege zur Rehabilitierung von Straftätern auf der einen Seite und konsequentes, lebenslanges Wegsperren von brutalen Schwerverbrechern zum Schutz, auf der anderen Seite.
    Es ist ein Problem, dass es immer mehr psychisch verrohte junge Täter gibt, die absolut uneinsichtig grausame Taten begehen.
    Keine Lösung ist es diese 10 statt 5 Jahre wegzusperren.

    Um kein Täter zu werden gehört neben der Persönlichkeit ein stabiles, zukunftssicheres Umfeld dazu.
    Abgesehen davon, dass die Gesellschaft gefordert ist präventiv Stabilität und Zukunftssicherheit für Alle zu schaffen, ist es unsinnig durch Gefängnisstrafen auch noch den letzten Rest davon zu zerstören.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline

  12. #12 Zitieren
    banned
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    Es ist schon interessan zu sehen das durch liberale Gewaltlose Erziehung dafür sorgt das man Gewalttätige Jugendliche da hat. Irgendwas stimmt da ja nicht.

    Außerdem ist nicht der Staat für die Erziehung verantwortlich sondern die Eltern.
    Daher Gefängnisse zu "Rehabilitierungsanstalten" umzubauen wäre dem Opfer ein Schlag ins Gesicht und gleichzeitig würde es die Wut der Bevölkerung anstacheln da diese Gerechtigkeit wollen - was ich nachvollziehen kann
    Keylen ist offline

  13. #13 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Marthog
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    Zitat Zitat von Keylen Beitrag anzeigen
    Außerdem ist nicht der Staat für die Erziehung verantwortlich sondern die Eltern.
    Daher Gefängnisse zu "Rehabilitierungsanstalten" umzubauen wäre dem Opfer ein Schlag ins Gesicht und gleichzeitig würde es die Wut der Bevölkerung anstacheln, da diese Gerechtigkeit wollen - was ich nachvollziehen kann
    Der Staat ist fuer seine Buerger verantwortlich, sogar mehr als die Eltern. Eltern koennen Arschloecher sein und das ist auch der Grund fuer die hohen Gewalttaeterzahlen, denn die Kinder geben an ihre Umwelt weiter, was sie von ihren Eltern lernen. Der Staat muss Kinder aus gefaehrlichen Elternhaeusern fernhalten und sie selbststaendig bilden.

    Menschen werden durch ihre Umgebung straffaellig. Man muss sie aus dieser heraustrennen, indem man ihnen eine Alternative ohne Gewalt aufzeigt und ihnen Weiterbildungschancen anbietet. Es gibt genug Positivbeispiele von Menschen, die nach einer Zeit im Gefaengnis ein komplett normales und harmloses Leben anfangen konnten und andernfalls auch viele, die nach ihrer Freiheit nichts haben und zum Geldverdienen oder aus Frust gleich wieder Verbrechen begehen.
    Für Modder: Gothic NPC-Viewer
    Marthog ist offline

  14. #14 Zitieren
    banned
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    Wenn du willst das der Staat sich um die Erziehung kümmert musst du Schulen nach japanischen Vorbild einführen. Soweit hat der Staat aber keine erziehungsBerechtigung
    Keylen ist offline

  15. #15 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    Zitat Zitat von Serpentes Beitrag anzeigen
    Vielleicht sind die Strafen ja nicht zu mild, sondern das Rechtsempfinden vieler Menschen unvernünftig. Man kann ja auch bei letzterem ansetzen, statt die Strafen zu verschärfen.
    Diesen Gedanken finde ich sehr interessant, und er wird unterstützt durch Somnias Beitrag zum Sinn von Gefängnisstrafen.

    Wer sich vorstellt, wie jemand, den er liebt, vergewaltigt wird, wird meistens sehr harte Strafen fordern.
    Drei oder fünf Jahre Gefängnis erscheinen da niemals genug zu sein.
    Was wäre denn eine "angemessene" Strafe für eine Vergewaltigung?

    Ich hatte mir übrigens schon gedacht, dass es sich um eine irgendwie arabische, moslemische Familie handelt, die diese Art der Selbstjustiz typischerweise bei einem Sexualverbrechen verübt hat und dazu die halbe Verwandtschaft einspannte. (Vergleichbare Fälle sonst kenne ich nur, wenn sich unterdrückte Kinder gegen ihren gewalttätigen Vater per Selbstjustiz zusammentun.) - Ich fürchte, man kann diesen speziellen Fall tatsächlich nicht unabhängig vom "ideologischen" Hintergrund der Täter betrachten.
    korallenkette ist offline

  16. #16 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Wir können die Fälle von Selbstjustiz nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund projizieren. Es gibt mehr Fälle von Deutschen. Ich erinnere an die Rentner, die ihren Vermögensberater der sie betrogen hat, tagelang in ihrem Keller gefangen hielten. Oder den Man der die Mörder seines Bruders aus dem Jahre 2007 in Frankfurt im Laufe des 2 Revisionsverfahrens Anfang 2014 erschoss. Der Fall Bachmeier ist Legende.

    Nicht nur bei Kindesmissbrauch sind diese Fälle üblich und das sind nur einige überregional bekannt gewordene. Unendlich viele ganz kleine laufen auch als blanker Nachbarschaftsterror am Gartenzaun. Vergiftest du meinen Hund vergifte ich deine Katze.

    Ich zitiere mich mal selber:

    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen

    Die Gründe liegen in der Struktur des Strafrechts und den zu vom Strafrecht zu erfüllenden Erwartungen.

    Diese sind nach der gegenwärtigen Gewichtung in der Reihenfolge aufgelistet:

    1. Einwirkung auf den Täter
    2. Sühnefunktion gegenüber den Opfern
    3. Individualprävention gegenüber dem Täter
    4. Generalprävention gegenüber allen potentiellen Tätern

    Die Opfer oder deren Hinterbliebene müssen aus der Strafe eine hinreichende Genugtuung erfahren, um mit die Bestrafung und damit den Staat zu akzeptieren. Wenn die Effektivität der Strafverfolgung als nicht hinreichend angesehen wird zu Bürgerwehren und bei Vermögenden zu Privatarmeen in Form von Sicherheitsfirmen. Der Rachegedanke und das Sicherheitsbedürfnis als Teil der menschlichen Natur dürfen in einem funktionierenden Strafrechtswesen nicht vernachlässigt werden, sondern müssen dem "gesunden Volksempfinden" entsprechen.
    In einigen Fällen wird durch überlange Verfahrensdauer, oder grenzwertige Freisprüche aus Mangel an beweisen oder wegen zu geringem Problembewusstsein der Richterschaft.

    Ich möchte Cyser ganz deutlich entgegentreten. Im Strafrecht geht es nicht um den Täter und dessen Rehabilitation, sondern um den die Opfer, die unverschuldet von einer Straftat betroffen sind wie in diesem Falle. Ich habe zwar die Einwirkung auf den Täter in meiner Aufzählung an die erste Stelle gesetzt weil es zur Zeit herrschende Doktrin ist, aber die Punkte 2 und 3 sind in meinen Augen ebenso wichtig und müssen eingehalten werden.

    Auch Serpentes kann ich nicht zustimmen, den gerade in der Gewaltkriminalität müssen die Opfer lebenslang mit den Folgen leben und die Täter haben unter Umständen schon nach wenigen Monaten, besonders im Jugendstrafrecht, die Strafe "abgebüßt". Entweder übernimmt der Staat in solchen Fällen die Fürsorge für die Opfer und zahlt Schmerzensgeld etc, kommt für wirklich alle Kosten auf, denn schließlich ist es ja auf sein versagen bei der Verbrechensprävention zurückzuführen, das die Straftat überhaupt passieren konnte (bei den Tätern ist ja in der Regel nichts zu holen), oder aber er setzt die Leiden der Täter in ein angemessenes Verhältnis zu den Leiden der Opfer. (bibl. Auge um Auge, wenn das Blutgeld (germanisch rechtlich) von der Sippe des Täters nicht aufgebracht werden kann. Erst wenn die Verbrechensopferhilfe ein kalkulierbarer Posten im Bundeshaushalt wird, mit Opferrenten etc. Entschädigungenfür Betrugsopfer wird sich an den Missständen etwas nachhaltig ändern.

    Ach Somnia, das Konzept der Strafe durch den Staat ist relativ neu, zumindest in Germanien, war das Prinzip des Blutgeldes (Schadenersatzes bis ins Mittelalter hinein üblich) Das der Staat den Bürgern ihre Ansprüche auf Rache durch das staatliche Gewaltmonopol abnahm ist eine ziemlich neuzeitliche Erfindung.
    Harvald ist offline Geändert von Harvald (23.06.2014 um 11:21 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Ach Somnia, das Konzept der Strafe durch den Staat ist relativ neu, zumindest in Germanien, war das Prinzip des Blutgeldes (Schadenersatzes bis ins Mittelalter hinein üblich) Das der Staat den Bürgern ihre Ansprüche auf Rache durch das staatliche Gewaltmonopol abnahm ist eine ziemlich neuzeitliche Erfindung.
    Ich schrieb nicht von "Strafe durch den Staat" sondern das Prinzip von Strafe ist uralt. Ob man es nun für Rache, Genugtuung oder Unterdrückung benutzt


    Zitat Zitat von Keylen Beitrag anzeigen
    Es ist schon interessan zu sehen das durch liberale Gewaltlose Erziehung dafür sorgt das man Gewalttätige Jugendliche da hat. Irgendwas stimmt da ja nicht.

    Außerdem ist nicht der Staat für die Erziehung verantwortlich sondern die Eltern.
    Daher Gefängnisse zu "Rehabilitierungsanstalten" umzubauen wäre dem Opfer ein Schlag ins Gesicht und gleichzeitig würde es die Wut der Bevölkerung anstacheln da diese Gerechtigkeit wollen - was ich nachvollziehen kann
    Gewaltlose Erziehung hat nichts mit gewalttätigen Jugendlichen zu tun. Im Gegenteil.
    Man muss unterscheiden zwischen konsequenzloser, emotional instabiler Erziehung, welche Orientierungslosigkeit und Verantwortungslosigkeit begünstigt und gewaltfreier Erziehung, die versucht sowohl psychische wie physische Gewalt zu vermeiden.
    Der Staat ist nicht verantwortlich für die einzelne Erziehung, aber sehr wohl für die Chancengleichheit und für Stabilität innerhalb der Gesellschaft.

    Ebenso muss man unterscheiden zwischen der Genugtuung der Opfer und Wiedergutmachung der Täter.
    Welche Aufgabe hat dabei die Justiz? Die Vollstrecker der (berechtigten) Opferrache zu sein, oder Schützer gesellschaftlicher Interessen?
    Einfacher lässt sich das anhand von Eigentumsdelikten beurteilen...klaut mir jemand 1000,- € will ich sie wiederhaben. Ob der Dieb dafür noch 2 Jahre weggesperrt wird, ist mir doch völlig egal. Bzw. ist es mir nicht egal, weil ich davon das Geld nicht wiederbekomme.
    Gesellschaftlich kann es schon gar nicht egal sein, weil die Strafe wesentlich mehr kostet als die Tat...Gefängnisaufenthalt mit allen Nachfolgen.
    Gerecht wäre daher eine Wiedergutmachung, die mir die 1000,- € ersetzt und der Gesellschaft den Aufwand um sie zu bekommen...Ermittlung, Gericht usw.

    Körperverletzung bis Mord sind gleich mit welcher "Strafe" nicht wieder gut zu machen.
    Als Opfer möchte ich natürlich Genugtuung...klar. Aber es ist einfältig zu glauben, dass Bestrafung des Täters meine Wunden heilt.
    Aufrichtiges Bedauern würde langfristig vielleicht helfen, aber auch das erreicht man nicht durch Wegsperren.
    Ist nur die Frage, was man Alternative nehmen könnte...nach unserem heutigen Gesellschaftsmodell ist es schwierig.

    Ist der Täter so gefährlich und geschädigt, dass Gewalt in seiner Persönlichkeit verankert ist, dann gehört die Gesellschaft dauerhaft vor ihm geschützt.
    Da geht mir der Gedanke von Rehabilitation viel zu weit...perverse, kaputte Typen gehören lebenslang gesichert und nicht bestraft.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline Geändert von Somnia (23.06.2014 um 11:07 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Auch Serpentes kann ich nicht zustimmen, den gerade in der Gewaltkriminalität müssen die Opfer lebenslang mit den Folgen leben und die Täter haben unter Umständen schon nach wenigen Monaten, besonders im Jugendstrafrecht, die Strafe "abgebüßt". Entweder übernimmt der Staat in solchen Fällen die Fürsorge für die Opfer und zahlt Schmerzensgeld etc, kommt für wirklich alle Kosten auf, denn schließlich ist es ja auf sein versagen bei der Verbrechensprävention zurückzuführen, das die Straftat überhaupt passieren konnte (bei den Tätern ist ja in der Regel nichts zu holen), oder aber er setzt die Leiden der Täter in ein angemessenes Verhältnis zu den Leiden der Opfer. (bibl. Auge um Auge, wenn das Blutgeld (germanisch rechtlich) von der Sippe des Täters nicht aufgebracht werden kann.
    Dein Einwand geht davon aus, dass es ein Leben ohne Gewaltkriminalität geben kann - dem ist aber nicht so. Der Staat soll uns schützen, aber er ist nicht verantwortlich dafür, dass es überhaupt Verbrechen gibt.
    Wie Somnia es sagt: Es gibt Verbrechen, für die eh keine Strafe existiert, die das Leiden der Opfer beendet. Unter anderem dieser Einsicht verdanken wir es, dass zum Glück kein "Auge um Auge"-Strafrecht bei uns existiert.
    korallenkette ist offline

  19. #19 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Dein Einwand geht davon aus, dass es ein Leben ohne Gewaltkriminalität geben kann - dem ist aber nicht so. Der Staat soll uns schützen, aber er ist nicht verantwortlich dafür, dass es überhaupt Verbrechen gibt.
    Wie Somnia es sagt: Es gibt Verbrechen, für die eh keine Strafe existiert, die das Leiden der Opfer beendet. Unter anderem dieser Einsicht verdanken wir es, dass zum Glück kein "Auge um Auge"-Strafrecht bei uns existiert.
    Das ist so nicht richtig. Wenn der Staat sich aus der Strafverfolgung zurückzieht und wie auch in dem Fall der Anlass für diese Diskussion ist, trotz vorliegenden Haftbefehls die Vollstreckung desselben, aus welchen Gründen auch immer, auf die lange Bank schiebt, ist er verantwortlich.

    Die Ausführungen der Staatsanwaltschaft hierzu sehe ich als Jurist als Beschönigung einer offensichtlichen Rechtsverweigerung. "Schutz des Opfers" als Grund, warum der Täter einer Vergewaltigung nicht verhaftet wird und nicht mal nach ihm gefahndet wurde. Wie dummdreist können Ausreden noch sein. Welcher Aufschrei wäre durch das Land gegangen, wenn sich unser kleiner Sexualstraftäter in der Zwischenzeit 2 oder 3 weitere Frauen als Opfer gesucht oder die Frau nochmals vergewaltigt hätte. Du stündest mit in der ersten Reihe derer die den Staat verantwortlich machen würden und das mit Recht.

    Der Staat garantiert seinen Bürgern einen effektiven Schutz vor Verbrechen. Das ist der Deal und wenn er diesen nicht einhält, weil bei Polizei und Staatsanwaltschaft Stellen eingespart werden, ist er verantwortlich, einerseits für die Gewalt und andererseits für die Bürgerwehren und Privatpolizeittruppen, die sich bilden werden. So auch der oberste Chef der Polizeigewerkschaft.

    Und wenn Notwehr und Nothilfe aggressiv werden, wird es wirklich problematisch oder aber sicherer für uns alle. Stell dir vor eine Bürgerwehr hätte den Täter bei der Vergewaltigung aufgegriffen und in einem Nothilfeexzess getötet. Dann hätte die Staatsanwaltschaft ein völlig neuartiges, nettes Problem. Und irgendjemand macht bei Facebook eine Sammlung zugunsten der Täter, die ja nur eine arme Frau gerettet haben, weil die Polizei nicht rechtzeitig da war und jetzt noch, wie ungerecht, bestraft werden sollen. Den Shitstorm möchte ich nicht erleben. Wenn die Selbstverteidigung der Bürger beginnt effektiv zurückzuschlagen, wie wir es heute eigentlich nur von Sicherheitsfirmen kennen. Schöne neue Welt, und wir sind auf dem direkten Weg.

    Nur haben bisher recht wenige Neo....... erkannt wie man auf diesem Wege eine Bevölkerung kontrollieren und für sich einnehmen kann. Sie können noch nicht über ihre alten Schatten springen.
    Harvald ist offline Geändert von Harvald (23.06.2014 um 12:39 Uhr)

  20. #20 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Wer sich vorstellt, wie jemand, den er liebt, vergewaltigt wird, wird meistens sehr harte Strafen fordern.
    Drei oder fünf Jahre Gefängnis erscheinen da niemals genug zu sein.
    Was wäre denn eine "angemessene" Strafe für eine Vergewaltigung?
    Sehr schwierig, eine Balance zu finden. Wenn beispielsweise ein Hoeneß für drei Jahre in den Knast muss, erscheinen drei Jahre Knast für einen Vergewaltiger als Witzurteil. Da würde ich dann schon sagen, dass mit so einem Urteil dem Opfer noch nachträglich ins Gesicht getreten wird.

    Ich bin sowieso der Auffassung, dass hierzulande viel zu wenig auf die Opfer geschaut wird, bei den Tätern aber ständig nach Ausreden gesucht wird, eine Tat zu verharmlosen. Schlechte Kindheit, nicht weit genug, all dieses Blabla, weshalb dann später Strafen reduziert werden, bzw. komplett als Bewährungsstrafe runtergehandelt.

    Für das Opfer ist so etwas jedenfalls immer ein Schlag ins Gesicht.

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